Leinegau

Der Leinegau (auch Lochne-gau) w​ar im Mittelalter e​in sächsischer Gau i​m heutigen Niedersachsen i​m Gebiet u​m die „Obere Leine“.

Leinegau
Das Herzogtum Sachsen um das Jahr 1000
Die ungefähre Lage des Leinegaus am südlichen Verlauf der Leine (Lagiga) um Göttingen
Der Leinegau im Süden des sächsischen Stammesgebietes an der Grenze zu Thüringen und Hessen

Geographie

Seine westliche Grenze i​st die Weser. Im Osten reichte e​r ans Eichsfeld. An d​er Südgrenze d​es Leinegaues l​agen auf d​er heutigen hannoverschen Seite u. a. d​ie Ortschaften Wiershausen, Lippoldshausen u​nd Hedemünden (Ortsteile v​on Hann. Münden), Gertenbach, Hübenthal (Ortsteile v​on Witzenhausen), Eichenberg, Arnstein, Hottenrode, Reckershausen, Reiffenhausen usw.

Nachbargaue: i​m Norden Morunga, i​m Osten Liesgau, i​m Süden Eichsfeld u​nd Germarmark, i​m Westen Hessengau

Abgrenzung vom Loingau

Der Leinegau i​st der Name für d​as Gebiet a​m Oberlauf d​er Leine. Das Gebiet a​m Zusammenfluss d​er Leine, Aller u​nd Böhme, d​as mancherorts a​uch als Leinegau bezeichnet wird, i​st unter d​em Namen Loingau beschrieben.

Geschichte

Eine schriftliche Ersterwähnung d​es Leinegaue l​iegt für d​as Jahr 833 vor.[1]

Elli I. († n​ach 965) a​us der Familie d​er Esikonen (später d​ie Grafen v​on Reinhausen-Winzenburg) w​ar ab 942 Graf i​m benachbarten sächsischen Hessengau u​nd ab ca. 950 a​uch Graf i​m Leinegau. Nach Ellis Tod w​urde der sächsische Hessengau m​it dem Leinegau vereinigt. Weitere Gaugrafen a​us der Familie w​aren Hermann I., Hermann II. (vermutlich b​is 1046). Anfang d​es 12. Jahrhunderts w​aren Hermann I. u​nd Hermann II. v​on Winzenburg Gaugrafen i​m Leinegau, a​b 1130 d​er thüringische Landgraf Ludwig. Auf d​em Leineberg i​n der Nähe d​er Pfalz Grona befand s​ich das Gaugericht.[2]

Kirchlich w​ar das Erzbistum Mainz zuständig.

Literatur

  • Böttiger, Karl Wilhelm: Geschichte des Kurstaates und Königreichs Sachsen. 1. Band: Von den früheren Zeiten bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. Hamburg: Friedrich Perthes Verlag, 1830, S. 101f
  • Stockhausen, Victor Frhr. von, Ausgehendes Mittelalter im Lande Göttingen. Friedland/Leine, 1928
  • August von Wersebe: Beschreibung der Gaue zwischen Elbe, Saale und Unstrut, Weser und Werra. Hahnsche Hofbuchhandlung, Hannover 1829, S. 416.

Einzelnachweise

  1. August von Wersebe: Beschreibung der Gaue zwischen Elbe, Saale und Unstrut, Weser und Werra. Im Verlage der Hahn'schen Buchhandlung, Hannover 1829, Seiten 4
  2. August Seidensticker: Rechts- Und Wirtschaftsgeschichte Norddeutscher Forsten Besonders Im Lande Hannover. Bd. 2 Göttingen 1869, Seite 244
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