Mürz
Die Mürz ist ein Fluss in Österreich. Sie ist ca. 98 km lang und hat einen mittleren Durchfluss (MQ) von 7 m³/s in Neuberg und 22 m³/s in Kapfenberg. Der Name stammt von Muorica, dem slawischen Wort für „kleine Mur“.
Mürz | ||
Die Mürz zwischen Mürzsteg und Neuberg | ||
Daten | ||
Lage | Steiermark, Österreich | |
Flusssystem | Donau | |
Abfluss über | Mur → Drau → Donau → Schwarzes Meer | |
Ursprung | Zusammenfluss von Stiller und Kalter Mürz bei Kaltenbach (Gem. Neuberg an der Mürz) 47° 45′ 11″ N, 15° 30′ 31″ O | |
Mündung | bei Bruck in die Mur 47° 24′ 35″ N, 15° 16′ 31″ O
| |
Länge | 98 km | |
Einzugsgebiet | 1.504,65 km²[1] | |
Abfluss am Pegel Kapfenberg-Diemlach[2] AEo: 1.364,5 km² Lage: 2,8 oberhalb der Mündung |
NNQ (24.12.2001) MNQ 1971–2011 MQ 1971–2011 Mq 1971–2011 MHQ 1971–2011 HHQ (07.09.2007) |
1,78 m³/s 8,378 m³/s 22 m³/s 16,1 l/(s km²) 133 m³/s 244 m³/s |
Mittelstädte | Kapfenberg | |
Kleinstädte | Mürzzuschlag, Kindberg, Bruck an der Mur, | |
Gemeinden | Neuberg, Langenwang, Krieglach, St. Barbara, Sankt Marein |
Verlauf
Die beiden Quellflüsse der Mürz entspringen nördlich der Schneealpe, die Stille Mürz in Niederösterreich, die Kalte Mürz im Neuwald an der steirisch-niederösterreichischen Landesgrenze. Der Oberlauf der Mürz schneidet sich S-förmig durch die steirisch-niederösterreichischen Kalkalpen, bildet nach der Ortschaft Frein die spektakuläre Klamm Totes Weib mit dem gleichnamigen Wasserfall. Dobreinbach, Tirolbach und Raxenbach sind die wichtigsten Zubringer bis Mürzzuschlag. Nach der Einmündung der Fröschnitz in die Mürz erstreckt sich der Unterlauf in südwestlicher Richtung bis zur Mündung in die Mur bei Bruck. Bedeutende Zubringer in diesem Abschnitt sind die Veitsch und aus dem Hochschwab-Gebiet der Thörlbach und die Laming.
Die Trasse der Südbahn sowie die Semmering Schnellstraße (S6) führen entlang des Unterlaufes der Mürz.
Wirtschaftliche Bedeutung
Das Vorkommen von Eisenerz und der Waldreichtum im Mürztal ließen schon früh eine Eisenverarbeitung entstehen. Das Wasser der Mürz diente zum Antreiben der Hammerwerke und zum Bringen (Trift) des Holzes aus den Wäldern des oberen Mürztals zu den Werken. Etliche Flusskraftwerke von Neuberg bis Bruck an der Mur dienen heute zur Erzeugung von elektrischem Strom. Betrieben werden diese mit Kaplan-Turbinen, benannt nach dem in Mürzzuschlag geborenen Erfinder Viktor Kaplan. Hier befindet sich ein Schaukraftwerk mit einer der ersten Turbinen.
Tourismus und Fischerei
Das klare Wasser und die Wildheit der Mürz in ihrem Oberlauf ließ sie zu einem beliebten Ziel für Fischer und Kajak-Sportler werden. Die naturnahe Landschaft dient als Grundlage des Naturparks Mürzer Oberland.
Weblinks
Einzelnachweise
- Flächenverzeichnis der österreichischen Flussgebiete. Murgebiet. In: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Beiträge zur Hydrographie Österreichs. Heft Nr. 60. Wien 2011, S. 65 (bmlrt.gv.at [PDF; 4,3 MB]).
- Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2011. 119. Band. Wien 2013, S. OG 308 (info.bmlrt.gv.at [PDF; 12,9 MB])