Arfeld
Arfeld ist ein Ortsteil der Stadt Bad Berleburg im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen.
Arfeld Stadt Bad Berleburg | |
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Höhe: | 384 m |
Fläche: | 12,56 km² |
Einwohner: | 850 (31. Aug. 2021)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 57319 |
Vorwahl: | 02755 |
Rundbogenbrücke in Arfeld |
Geographie
Lage
Arfeld liegt im oberen Tal der Eder, im Wittgensteiner Land und im Naturpark Sauerland-Rothaargebirge. Nordöstlich erhebt sich die Arfelder Bracht (554,7 m) und südöstlich die Herzogs Eiche (Herzogeiche; 549,5 m).
Nachbarorte
Geschichte
Der Ort wurde erstmals im Jahr 800 anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch mit in pago Arahfelt (im Arfeldgau) in einer Urkunde des Lorscher Codex erwähnt,[2] ein weiteres Mal im Jahr 815.[3] Ein Rittergeschlecht zu Arfeld ist für das Jahr 1232 nachweisbar.[4]
1258 wurde das Dekanat Arfeld der Diözese Mainz erstmals erwähnt. Im Jahr 1391 stand der Ort unter Hatzfelder Verwaltung. Diese Situation blieb bis 1495 bestehen.
Um das Jahr 1538 gehörte der Ort zum Hause Richstein. 1590 brannte Richstein bis auf zwei Häuser nieder. 1591 wechselte das Gericht Richstein nach Arfeld. Für 1602 ist eine Mühle in Areld nachgewiesen. 1731 wurde die neu geschaffene Verwaltungseinheit, das sogenannte Arfelder Viertel genannt. Dieses wurde 1819 zum Schultheißenbezirk mit den Ortschaften Richstein, Sassenhausen, Weidenhausen und Stünzel erweitert. 1845 wurde das Amt Arfeld gebildet. Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1887 gegründet.
Am 22. August 1973 stürzt im Bereich Stedenhof ein Phantom-Kampfflugzeug der britischen Luftwaffe ab. Die beiden Insassen starben durch den Absturz.[5][6]
Im Rahmen der kommunalen Neugliederung gehört die ehemalige selbstständige Gemeinde seit dem 1. Januar 1975 zu Bad Berleburg.[7]
Entwicklung des Ortsnamens
- 800: Arahafeld
- 815: Harafeld
- 1232: Arenfelt
- 1283: Arvelde(n)
- 1303: Arfelden
- 1307: Arenvelden
- 1418: Enrfelden
- 1581: Erfelden
- 1662: Aarfeldt
- 1731: Arfeld(t)
Einwohnerentwicklung
- 1572: Hausgesessene 26
- 1634: 30 Mannschaften
- 1662: 150 Einwohner in 24 Häusern
- 1732: 220 Einwohner in 29 Häusern
- 1819: 375 Einwohner in 39 Häusern
- 1854: 426 Einwohner in 60 Häusern
- 1900: 390 Einwohner
- 1961: 919 Einwohner[7]
- 1970: 927 Einwohner[7]
- 1974: 943 Einwohner[8]
- 2011: 950 Einwohner
Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten Arfelds zählt die im 19. Jahrhundert errichtete Schmiede, welche mittlerweile zu einem Museum umgebaut wurde. Die Maschinen und Werkzeuge werden durch ein Wasserrad angetrieben, das vom angrenzenden Arfebach gespeist wird. Es werden Führungen angeboten.
Ein ortsbildprägendes Gebäude ist die unter Denkmalschutz stehende evangelische Pfarrkirche.
Jährlich findet im Ort ein Weihnachtsmarkt statt.
Literatur
- Bibliographie Wittgenstein, Landeskundliche Beiträge aus Wittgenstein, Eine Bibliographie, 4. Auflage Bad Laasphe 2009.
- Erich Freischlader (Hrsg.): Arfeld – gestern und heute. Bad Berleburg-Arfeld, 2001.
- Jost Klammer: Der Perner von Arfeld. Kirchengeschichte im Raum Arfeld vom Jahre 800 bis 1945. Bad Berleburg-Arfeld und Dortmund 1983.
- Ulf Lückel: Die Evangelische Kirche zu Arfeld. Siegen 2014.
- Günther Wrede: Territorialgeschichte der Grafschaft Wittgenstein. Marburg 1927.
Weblinks
- Offizielle Website von Arfeld
- Bibliographie Wittgenstein (mit zahlreichen Verweisen zu Arfeld)
- Arfeld im Kulturatlas Westfalen
Einzelnachweise
- Stadt Bad Berleburg: Einwohnerzahlen. (PDF) Abgerufen am 30. September 2021.
- Minst, Karl Josef [Übers.]: Lorscher Codex (Band 5), Urkunde 3796, 26 Juli 800 – Reg. 2695. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 303, abgerufen am 15. April 2018.
- Ortsliste zum Lorscher Codex, Arfeld (Eder), Archivum Laureshamense – digital, Universitätsbibliothek Heidelberg.
- Günther Wrede: Territorialgeschichte der Grafschaft Wittgenstein. N. G. Elwertsche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1927, S. 125–127.
- Phantom-Absturz vor 39 Jahren (Memento vom 19. August 2012 im Internet Archive)
- 1973 losses. ukserials.com, abgerufen am 27. Februar 2016 (englisch).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 337.
- Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 138.