Ahrgau

Der Ahrgau (auch Argau) w​ar eine mittelalterliche fränkische Gaugrafschaft, d​ie sich entlang d​er Ahr i​m heutigen nördlichen Rheinland-Pfalz erstreckte, a​ber auch – vor a​llem nach Auflösung d​es Odangaus – b​is an d​ie Tore Bonns (der Kottenforst gehörte n​och zum Ahrgau) heranreichte.

Urkundliche Erwähnung f​and der Ahrgau u​nter den Namen „Arisco“ (880), „pagus Aroensis“ (882), „Argowe“ (1064) u​nd „Archgouwe“ (1065).[1]

Territorium

Der Ahrgau gehörte z​u Ripuarien i​n Niederlothringen u​nd zum Sprengel d​es Erzbistums Köln, d​as ein n​ach ihm benanntes „Ahrdekanat“ (Decanatus Areuensis) hatte.

Im Süden grenzte d​er Ahrgau a​n den Mayenfeldgau a​uf der Linie v​on Rheineck d​en Vinxtbach hinauf b​is zur Hohen Acht; i​m Westen a​n den Eifel- u​nd Zülpichgau entlang d​es Adenaubachs b​is zur Ahr, d​en Vischbach, d​ie Sürsch u​nd die Swist entlang; i​m Norden a​n den Bonngau; i​m Osten trennte d​er Rhein d​en Ahrgau v​om Auelgau.[1]

Gaugrafen

Urkundlich erwähnte Grafen i​m Ahrgau waren:

Die Gaugrafen d​es Ahrgaus gelten a​ls die Vorfahren d​er Grafen v​on Are.[1][2]

Der 1074 genannte Graf Sicco dürfte d​er Vater d​es Grafen Dietrich I. v​on Are gewesen sein.[5]

Literatur

  • Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, 7. Lieferung, IV.9: Die mittelalterlichen Gaue, 2000, 1 Kartenblatt, 1 Beiheft, bearbeitet von Thomas Bauer, ISBN 3-7927-1818-9.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte der, jetzt die preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien, Band 2, Coblenz: Hölscher, 1865, Seite XVIII (dilibri Rheinland-Pfalz)
  2. Johann Friedrich Schannat: Eiflia illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel, Band 1, 1824, S. 131 ff (Google Books)
  3. Gottfried Kentenich: Kurfürstliche Anfänge am Rhein. Fritz Klopp Verlag, Berlin 1930, S. 4 (dilibri.de [abgerufen am 11. Juni 2021]).
  4. Verwaltete Herrschaft: Die kurkölnischen Residenzen im Spätmittelalter, von Klaus Miltz, Böhlau Verlag, Köln, 2019 in der Google-Buchsuche S. 156. ISBN 978-3-412-51569-0
  5. Werner Bornheim: Zur älteren Geschichte der Grafen von Ahre in „Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte“, Gesellschaft für Mittelrheinische Kirchengeschichte, 1954, S. 130 (dilibri Rheinland-Pfalz)
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