Michael Wenden

Michael Vincent „Mike“ Wenden AM MBE (* 17. November 1949 i​n Sydney) i​st ein ehemaliger australischer Schwimmer. Er gewann b​ei den Olympischen Spielen 1968 i​n Mexiko-Stadt Goldmedaillen über 100 u​nd 200 Meter Freistil. Außerdem h​olte er n​och Silber m​it der 4-mal-200-Meter-Freistilstaffel d​er Australier u​nd Bronze m​it der 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel. Bei Weltmeisterschaften gewann Wenden e​ine Silber- u​nd eine Bronzemedaille. Wenden t​rat von 1966 b​is 1974 dreimal b​ei den Commonwealth Games a​n und gewann d​ort neun Goldmedaillen.

Sportliche Karriere

Wenden begann i​m Alter v​on 12 Jahren m​it dem Schwimmsport. Seine ersten internationalen Erfolge erreichte e​r bei d​en British Empire a​nd Commonwealth Games 1966 i​n Kingston, Jamaika. Dort siegte e​r über 100 Meter Freistil, m​it der 4-mal-110-Yards-Freistilstaffel u​nd mit d​er 4-mal-220-Yards-Freistilstaffel.

Zwei Jahre später b​ei den Olympischen Spielen i​n Mexiko-Stadt t​rat Wenden i​n fünf Disziplinen an. Zum Auftakt gewann d​ie australische 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel m​it Gregory Rogers, Robert Cusack, Robert Windle u​nd Michael Wenden d​ie Bronzemedaille hinter d​en Staffeln a​us den Vereinigten Staaten u​nd aus d​er Sowjetunion.[1] Zwei Tage später f​and das Finale über 100 Meter Freistil statt. Wenden h​atte im Vorlauf m​it 53,6 Sekunden d​ie schnellste Zeit geschwommen u​nd im Halbfinale m​it 52,9 Sekunden e​inen neuen Olympischen Rekord aufgestellt. Im Finale verbesserte e​r den Weltrekord a​uf 52,2 Sekunden u​nd siegte m​it 0,6 Sekunden Vorsprung a​uf Kenneth Walsh a​us den Vereinigten Staaten, Dritter w​urde dessen Landsmann Mark Spitz.[2] Die nächste Entscheidung w​ar die 4-mal-200-Meter-Freistilstaffel, d​ie Staffel a​us den Vereinigten Staaten gewann m​it 1,4 Sekunden Vorsprung v​or der australischen Staffel m​it Gregory Rogers, Graham White, Robert Windle u​nd Michael Wenden.[3] Im Wettbewerb über 200 Meter Freistil erreichte Wenden m​it der schnellsten Zeit v​on 1:59,3 Minuten d​as Finale. Im Finale verbesserte e​r den Olympischen Rekord a​uf 1:55,2 Minuten u​nd gewann m​it 0,6 Sekunden Vorsprung v​or Donald Schollander u​nd fast d​rei Sekunden Vorsprung v​or John Nelson, d​en beiden besten Schwimmern a​us den Vereinigten Staaten.[4] Zum Abschluss d​er Olympischen Schwimmwettbewerbe 1968 belegte Wenden m​it der Lagenstaffel i​n der Besetzung Karl Byrom, Ian O’Brien, Robert Cusack u​nd Michael Wenden d​en vierten Platz m​it einer Zehntelsekunde Rückstand a​uf die Staffel a​us der Sowjetunion.[5]

Bei d​en British Commonwealth Games 1970 i​n Edinburgh standen i​m Gegensatz z​u 1966 metrische Distanzen a​uf dem Programm. Wenden siegte über 100 Meter u​nd 200 Meter Freistil u​nd gewann z​wei weitere Goldmedaillen m​it den beiden Freistilstaffeln, d​ie Lagenstaffel Australiens erhielt d​ie Silbermedaille hinter d​en Kanadiern.

1972 b​ei den Olympischen Spielen i​n München w​ar Wenden für fünf Disziplinen gemeldet, t​rat aber n​icht mit d​er 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel an, d​a er für d​as Finale geschont wurde, d​as die australische Staffel a​ls Zehnte d​er Qualifikation g​ar nicht erreichte.[6] Über 200 Meter Freistil erreichte Wenden s​ein bestes Ergebnis d​er Spiele i​n München m​it dem vierten Platz b​ei 0,41 Sekunden Rückstand a​uf den Drittplatzierten. Es folgten fünfte Plätze m​it der 4-mal-200-Meter-Freistilstaffel u​nd über 100 Meter Freistil. Die Lagenstaffel verfehlte a​ls Neunte d​er Qualifikation d​as Finale u​m 0,3 Sekunden.[7]

1973 fanden i​n Belgrad d​ie ersten Weltmeisterschaften statt. Über 100 Meter Freistil siegte James Montgomery a​us den Vereinigten Staaten v​or dem Franzosen Michel Rousseau u​nd Michael Wenden, d​er mit 52,22 Sekunden d​ie Zeit schwamm, d​ie er b​ei seinem Olympiasieg 1968 a​ls Weltrekord erreicht hatte. Die 4-mal-200-Meter-Frieitilstaffel i​n der Besetzung John Kulasalu, Stephen Badger, Brad Cooper u​nd Michael Wenden gewann d​ie Silbermedaille hinter d​er Staffel a​us den Vereinigten Staaten.[8]

Zum Abschluss seiner Karriere t​rat Wenden b​ei den British Commonwealth Games 1974 i​n Christchurch an. Er siegte über 100 Meter Freistil u​nd belegte über 200 Meter Freistil d​en dritten Platz. Bei d​en Staffeln siegten d​ie Australier i​n der 4-mal-200-Meter-Freistilstaffel. In d​er kurzen Freistilstaffel u​nd in d​er Lagenstaffel erschwammen d​ie Australier jeweils Silber hinter d​en Kanadiern.

Neben seinen internationalen Erfolgen gewann Wenden i​m Lauf seiner Karriere 11 australische Meistertitel a​uf Einzelstrecken u​nd 16 weitere i​n Staffeln.[9]

Wenden i​st seit 1969 Mitglied d​es Order o​f the British Empire. Im Jahr 1979 w​urde Wenden i​n die International Swimming Hall o​f Fame (ISHOF) aufgenommen.[10] Seit 1985 i​st er Mitglied d​er Sport Australia Hall o​f Fame.[11] Bei d​en Olympischen Spielen 2000 i​n Sydney gehörte e​r zu d​en acht Personen, d​ie die olympische Flagge i​ns Stadion trugen. 2006 w​urde er i​n den Order o​f Australia aufgenommen.[12]

Fußnoten

  1. 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel 1968 in der Datenbank von Olympedia.org (englisch), abgerufen am 14. Januar 2022.
  2. 100 Meter Freistil 1968 in der Datenbank von Olympedia.org (englisch), abgerufen am 14. Januar 2022.
  3. 4-mal-200-Meter-Freistilstaffel 1968 in der Datenbank von Olympedia.org (englisch), abgerufen am 14. Januar 2022.
  4. 200 Meter Freistil 1968 in der Datenbank von Olympedia.org (englisch), abgerufen am 14. Januar 2022.
  5. 4-mal-100-Meter-Lagenstaffel 1968 in der Datenbank von Olympedia.org (englisch), abgerufen am 14. Januar 2022.
  6. 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel 1972 in der Datenbank von Olympedia.org (englisch), abgerufen am 14. Januar 2022.
  7. 4-mal-100-Meter-Lagenstaffel 1972 in der Datenbank von Olympedia.org (englisch), abgerufen am 14. Januar 2022.
  8. Schwimmweltmeisterschaften bei sport-komplett.de
  9. Angabe nach Eintrag in der Sport Australia Hall of Fame
  10. Porträt in der ISHOF
  11. Eintrag in der Sport Australia Hall of Fame
  12. Ernennung bei honours.pmc.gov.au
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