Haus Aldenburg-Bentinck

Haus Aldenburg-Bentinck i​st der Name e​ines halbsouveränen Herrscherhauses, welches seinen Ursprung i​m Jahr 1663 hat.

Vollwappen der Grafen von Aldenburg

Herkunft

Der Begründer d​es Hauses w​ar der Graf Anton I. v​on Aldenburg, e​in unehelicher Sohn d​es letzten Grafen v​on Oldenburg, Anton Günther, u​nd dessen Verlobten Elisabeth Freiin Ungnad v​on Weissenwolff (1614–1683).

Anton w​urde von Kaiser Ferdinand III. legitimiert u​nd zum Reichsfreiherren, später z​um Reichsgrafen v​on Aldenburg erhoben. Beim Tod seines Vaters a​m 19. Juni 1667 erhielt e​r die Herrschaften Kniphausen, Varel u​nd Schloss Doorwerth a​ls oldenburgisches Fideikommiss. Nach Antons Tod bekamen dessen Nachkommen d​urch das sog. Aldenburgischen Traktat a​m 12. Juli 1693 d​ie Herrschaft Kniphausen s​owie das Amt Varel a​ls freien Grundbesitz bestätigt.[1]

Antons Enkelin Charlotte Sophie heiratete 1733 d​en zum Reichsgrafen erhobenen Wilhelm v​on Bentinck a​uf Rhoon u​nd Pendrecht, Ratspräsident d​er niederländischen Provinzen v​on Holland u​nd Friesland. Damit k​amen die aldenburgischen Herrschaften schließlich a​n das Haus Bentinck. Der Name d​er neuen Linie w​ar Aldenburg-Bentinck o​der Bentinck-Aldenburg; d​ie Namensform Aldenburg-Bentinck w​urde schließlich fest.

Grafen von Aldenburg

  • 1663–1680: Anton I. von Aldenburg
  • 1681–1738: Anton II. von Aldenburg postumus
    • seine Tochter Charlotte Sophie (1715–1800) heiratete Reichsgraf Wilhelm von Bentinck

Grafen von Aldenburg-Bentinck

  • 1738–1773: Wilhelm Graf von Bentinck (1704–1774)
  • 1773–1835: Wilhelm Gustav Friedrich Bentinck (1762–1835), zunächst unter Vormundschaft seiner Großmutter Charlotte Sophie
  • 1835–1876: Gustav Adolf von Aldenburg-Bentinck (1809–1876), seit 1834 Mitregent des Vaters, erhielt 1845 das Primogenitur-Prädikat "Erlaucht" laut Bundestagsbeschluss
    • verkaufte 1854 die Standesherrschaften an Oldenburg
  • 1886: Königlich Großbritannische Anerkennung des Grafentitels
  • 1888: Ererbung der Standesherrschaft Waldeck-Limpurg mit Sitz auf Schloss Gaildorf in Württemberg und erbliches Mitglied der württembergischen Kammer der Standesherren
  • 1889: Fürstlich Waldeckische Genehmigung zur Führung des waldeckischen Namens und Wappens
  • 1920: Aufnahme in den niederländischen Adel als Graf bzw. Gräfin van Aldenburg-Bentinck (für Godard Graf von Bentinck (* 1857; † 1940) und dessen Nachkommen) als Erbe von Schloss Amerongen in der Provinz Utrecht sowie Schloss Middachten bei Rheden im Gelderland
  • 1924: Aufnahme in den niederländischen Adel mit gleichen Titeln (für Wilhelm Friedrich Graf von Bentinck (* 1880; † 1958) und dessen Nachkommen)

Literatur

  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band I, Band 53 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag Limburg (Lahn) 1972, S. 314–315.
  • K. A. Tabor: Die Geschichte des gräflich Aldenburg-Bentinck'schen Erbfolgestreites in einem Umrisse. Kupferberg, Mainz 1847. Digitalisat

Einzelnachweise

  1. Hans Friedl u. a. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Hrsg. im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft. Isensee, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-135-5, S. 27 (PDF; 4,6 MB).

Siehe auch

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