Eijsden
Flagge | Wappen |
Provinz | Limburg |
Gemeinde | Eijsden-Margraten |
Fläche – Land – Wasser |
20,76 km2 19,76 km2 1 km2 |
Einwohner | 11.565 (31. Dez. 2010[1]) |
Koordinaten | 50° 47′ N, 5° 43′ O |
Bedeutender Verkehrsweg | |
Vorwahl | 043 |
Postleitzahlen | 6245, 6247 |
Eijsden (), Niederlande, ist eine ehemalige Gemeinde der Provinz Limburg. Zum 1. Januar 2011 wurde Eijsden mit Margraten zur Gemeinde Eijsden-Margraten zusammengeschlossen. Der gleichnamige Ort zählte am 1. Januar 2018 laut Angabe des CBS 4.330 Einwohner.[2]
Orte
- Eijsden, in dem sich der Verwaltungssitz der Gemeinde befindet (einschließlich Breust 4.330 Einwohner)
- Breust
- Gronsveld (östlich der A2; 2.330 Einwohner); bis 1982 eine selbstständige Gemeinde, wozu auch Rijckholt gehörte.
- Mariadorp-Poelveld (2.905 Einwohner)
- Mesch und Withuis (insgesamt 545 Einwohner)
- Oost-Maarland (nördlich von Eijsden; 930 Einwohner)
- Rijckholt (östlich der A2; 640 Einwohner)
- Caestert.
Lage und Wirtschaft
Eijsden liegt an der Maas im äußersten Süden der Provinz Limburg, zwischen Maastricht und den belgischen Orten Visé und Voeren. Der Bach Voer mündet in Eijsden in die Maas.
Die Autobahn A2 Maastricht–Lüttich durchquert die Gemeinde. Eijsden hat einen Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Maastricht–Lüttich. Dort verkehren stündlich S-Bahnzüge der Linie S43 (S-Bahn Lüttich) auf der Relation Maastricht – Visé – Liège-Guillemins (– Tongeren – Hasselt). Dieser Verkehr wird von der belgischen Staatsbahn (SNCB/NMBS) durchgeführt.
In Eijsden leben viele Pendler, die in Maastricht arbeiten. Weiter sind Land-, Obst- und Gartenbau sowie Tourismus von wirtschaftlicher Bedeutung. Die chemische Fabrik in Eijsden, die aus vor Ort vorhandenem Gestein Zinkoxyd herstellt, ist wegen der Umweltbelastung umstritten.
Geschichte
Seit 1334 gehörte die Herrschaft Eijsden als Exklave zum Land von Valkenburg.[3]
Am frühen Sonntagmorgen des 10. November 1918 erschien ein unerwarteter Autokonvoi mit sieben Personen an der Grenze in die Niederlande. In ihm befand sich der deutsche Kaiser Wilhelm II., der im Morgengrauen aus dem deutschen Hauptquartier im belgischen Spa geflüchtet war, weil er befürchtete, von den eigenen Truppen festgesetzt zu werden, nachdem am 9. November der Reichskanzler Max von Baden nach der Kriegsniederlage und angesichts einer drohenden Revolution in Berlin eigenmächtig die Abdankung Wilhelms II. öffentlich verkündet hatte. Wilhelm von Preußen bat die Niederlande um Asyl. Die niederländische Regierung war darüber völlig überrascht und beriet über diesen Antrag. Die Regierung war etwas zögerlich, weil sie befürchtete, dass die siegreichen Alliierten einen Auslieferung Wilhelms verlangen würden. Bis zu Entscheidung wurde Wilhelm die Einreise verwehrt. Er musste einige Stunden auf dem Bahnsteig und im Wartesaal des dortigen Bahnhofs verbringen. Am Bahnhof wurde Wilhelm von aufgebrachten Belgiern beschimpft, bis der Hofzug mit seinem Gefolge und dem 70-köpfigen Personal nachgekommen war. Erst um Mitternacht dieses Tages erfüllte die niederländische Regierung das Asylgesuch Wilhelms und der Zug fuhr unter lautstarkem Protest der Bevölkerung nach Maarn. Von dort wurde Wilhelm in das Kastell Amerongen geleitet, wo er eine vorläufige Unterkunft bekam.[4]
Sehenswürdigkeiten
- Die vorgeschichtliche Feuersteingrube in Rijckholt bei Gronsveld
- Das Naturgebiet Savelsbos bei Gronsveld
- Das Schloss Eijsden (der Park kann besucht werden; das 1636 erbaute Schloss ist von einer Adelsfamilie bewohnt und kann nur alle zwei Jahre einen Tag besichtigt werden)
- Rijksmonument „Reinekenshof“ in Eijsden, de La Margellelaan
- Das Schloss Gronsveld
- Das Schloss Rijckholt
- Terrassen und schöne Häuser am Eijsdener Marktplatz
- Die Fronleichnamsprozession Bronk
- Die Jachthäfen an der Maas
- In der Gemeinde gibt es viele Möglichkeiten für Rad- und Wanderausflüge, auch ins benachbarte Belgien.
Politik
Bis zur Auflösung der Gemeinde ergab sich seit 1981 folgende Sitzverteilung:
Partei | Sitze[5] | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1981a | 1986 | 1990 | 1994 | 1998 | 2002 | 2006 | |
Partij Groot Eijsden | — | 4 | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 |
CDA | 5 | 5 | 5 | 4 | 4 | 4 | 4 |
PvdA | 1 | 2 | 2 | 3 | 2 | 2 | 3 |
VVD | 2 | 3 | 2 | 2 | 3 | 3 | 2 |
Lijst Watervalb | 3 | — | — | — | — | — | — |
Lijst Spronck | 2 | 1 | — | — | — | — | — |
Lijst Houtenb | 1 | — | — | — | — | — | — |
Lijst Inden | 1 | — | — | — | — | — | — |
Gesamt | 15 | 15 | 15 | 15 | 15 | 15 | 15 |
Persönlichkeiten
- Eugène Dubois (1858–1940), Anthropologe und Geologe
- Jo Bonfrere (* 1946), Fußballspieler und -trainer
- Jo Maas (* 1954), Radsportler; Etappengewinner und 7. in der Endklassierung der Tour de France von 1979
- Alfons Peerboom (1877–1959), Maler der Düsseldorfer Schule, Ornament- und Glaskünstler
Literatur
- Hans van Hall: Eijsden, een vrijheid met Luikse stadsrechten. Een rechtshistorische schets van de ontwikkeling van een „minderstadt“ tussen Maas en Rijn (ca. 1300 – ca. 1550). Verloren, Hilversum 2011, ISBN 978-90-8704-245-5.
Weblinks
Einzelnachweise
- Bevolkingsontwikkeling; regio per maand Centraal Bureau voor de Statistiek, abgerufen am 28. Juli 2018 (niederländisch)
- Kerncijfers wijken en buurten 2018 Centraal Bureau voor de Statistiek, abgerufen am 28. Juli 2018 (niederländisch)
- Hans van Hall: Eijsden, een vrijheid met Luikse stadsrechten. Een rechtshistorische schets van de ontwikkeling van een „minderstadt“ tussen Maas en Rijn (ca. 1300 – ca. 1550). Verloren, Hilversum 2011, S. 186.
- John C. G. Röhl: Wilhelm II. Band 3: Der Weg in den Abgrund, 1900–1941. C.H. Beck, München 2008, S. 1246 f.
- Sitzverteilung im Gemeinderat: 1981–2002 2006, abgerufen am 28. Juli 2018 (niederländisch)