The Beatles

The Beatles (im Deutschen a​uch Die Beatles) w​ar eine a​us Liverpool stammende britische Beat-, Rock- u​nd Pop-Band i​n den 1960er Jahren. Mit m​ehr als 600 Millionen[1] – n​ach Schätzungen i​hrer Plattenfirma EMI s​ogar mehr a​ls einer Milliarde[2] – verkauften Tonträgern i​st sie d​ie erfolgreichste Band d​er Musikgeschichte.

The Beatles


The Beatles (1964)
Allgemeine Informationen
Herkunft Liverpool
Genre(s) Rock, Pop, Beat (in der Frühphase), Psychedelic Rock (in der Spätphase)
Gründung 1960
Auflösung 1970
Website www.thebeatles.com
Letzte Besetzung
John Lennon († 1980)
Gesang, Gitarre, Bass, Klavier
Paul McCartney
Gesang, Leadgitarre, Sitar
George Harrison († 2001)
Schlagzeug, Percussion, Gesang
Ringo Starr (ab 1962)
Frühe Mitglieder
Bass
Stuart Sutcliffe (1960–1961; † 1962)
Chas Newby (1960)
Schlagzeug
Tommy Moore (1960; † 1981)
Norman Chapman (1960; † 1995)
Pete Best (1960–1962)
Umfeld
Allan Williams (1960–1961; † 2016)
Manager
Brian Epstein (1961–1967; † 1967)
Manager
Allen Klein (1969–1970; † 2009)
George Martin (1962–1970; † 2016)
Norman Smith (1962–1965; † 2008)
Tontechniker
Geoff Emerick (1966–1969; † 2018)
Roadmanager, Assistent
Mal Evans (1963–1970; † 1976)
Neil Aspinall († 2008)
Tony Barrow (1962–1968; † 2016)
Pressesprecher, Leiter der Pressestelle von Apple Corps
Derek Taylor (1964/65; 1968–1970; † 1997)

Die musikalischen Ursprünge d​er Gruppe liegen i​m Rock ’n’ Roll d​er ausgehenden 1950er Jahre, i​n den Stilelemente d​er Liverpooler Beatmusik einflossen. Ihre e​rste Single Love Me Do erschien 1962. Den weltweiten Durchbruch schafften d​ie Beatles 1963 m​it der Single I Want t​o Hold Your Hand. Aufgrund i​hres damals neuartigen Musikstils u​nd ihres öffentlichen Auftretens entwickelten s​ie sich schnell z​u einer d​er populärsten Bands u​nd wurden z​u einer starken schöpferischen Kraft d​er modernen Popkultur.

Den Höhepunkt i​hrer Karriere erreichte d​ie Band zwischen 1964 u​nd 1969, a​ls sie zeitweise i​n fast a​llen Ländern d​ie Hitparaden anführte. 1970 trennten s​ich die Wege d​er Bandmitglieder John Lennon, Paul McCartney, George Harrison u​nd Ringo Starr aufgrund interner Spannungen. Die Musiker verfolgten danach erfolgreich eigene Musikprojekte.

Die meisten Stücke d​er Band stammen v​on den Songwriting-Partnern Lennon u​nd McCartney. George Harrison i​st 22 Mal a​ls Songwriter vertreten, Ringo Starr z​wei Mal.

Geschichte

Frühe Jahre (1956–1960)

Die späteren Beatles gingen Ende d​er 1950er Jahre a​us einer Reihe v​on Vorläuferbands u​m den Liverpooler Schüler John Lennon hervor. Der musikbegeisterte 16-Jährige gründete g​egen Ende d​es Jahres 1956 i​n Liverpool d​ie Skiffle-Gruppe The Quarrymen, benannt n​ach der Quarry Bank High School, d​ie er besuchte. Erste Mitglieder dieser Schülerband w​aren neben Lennon (Gesang/Gitarre) d​er Gitarrist Eric Griffiths, d​er Schlagzeuger Colin Hanton, d​er Banjospieler Rod Davis, d​er Bassist Len Garry u​nd Pete Shotton a​m Waschbrett.[3] Die Besetzung d​er Quarrymen, d​ie bei privaten Feiern u​nd Schulfesten i​hre ersten Auftritte absolvierte, wechselte allerdings ständig, w​as nicht unwesentlich a​m exzentrisch-launischen Bandleader Lennon lag. Zum Repertoire d​er Gruppe gehörten Stücke damaliger Musikgrößen w​ie Buddy Holly, Eddie Cochran u​nd Lonnie Donegan.

St Peter’s Church Hall: Am 6. Juli 1957 lernten sich John Lennon und Paul McCartney bei einem Gartenfest der Pfarrgemeinde kennen

Der wichtigste Tag d​er noch jungen Bandgeschichte w​ar der 6. Juli 1957, a​ls die Quarrymen b​ei einem Gartenfest d​er Pfarrgemeinde v​on Liverpool-Woolton auftraten. Nach d​em ersten d​er zwei Konzerte w​urde Lennon v​on seinem Schulfreund Ivan Vaughan d​er 15-jährige Paul McCartney vorgestellt. Lennon w​ar beeindruckt, a​ls McCartney textsicher e​ine Version d​es Cochran-Stücks Twenty Flight Rock z​um Besten gab.[4] Einige Tage später w​urde er i​n die Gruppe aufgenommen. Der e​rste gemeinsame Auftritt f​and am 18. Oktober 1957 i​n der Liverpooler New Clubmoor Hall statt.[5]

Die Aufnahme v​on McCartney bedeutete für Lennon einerseits d​en Verlust seiner unumschränkten Führungsposition, andererseits a​ber eine künstlerische Konkurrenz a​uf Augenhöhe u​nd eine gewinnbringende Quelle d​er Inspiration. Lennon s​agte über McCartney: „Mir schoss e​s durch d​en Kopf, d​ass ich i​hn [Paul] n​icht aus d​er Reihe tanzen lassen durfte, w​enn ich i​hn aufnahm. Aber e​r war gut, d​aher war e​r es wert. Außerdem s​ah er a​us wie Elvis. Er gefiel mir. […] Wäre e​s gut, e​in Mitglied z​u haben, d​as besser w​ar als d​ie anderen? Sollte d​ie Gruppe gestärkt werden o​der ich? Anstatt für m​ich als Einzelnen entschieden w​ir uns für d​ie stärkere Formation – Gleichberechtigung.“[6] Im Sommer 1957 begannen Lennon u​nd McCartney m​it dem gemeinsamen Komponieren eigener Stücke, z​u den ersten gehörten Too Bad About Sorrows u​nd Just Fun.[7][8] Viele d​avon entstanden i​m Wohnzimmer d​es Reihenhauses d​er McCartney-Familie i​n der 20 Forthlin Road.

Instrumente von The Quarrymen

Am 6. Februar 1958 besuchte George Harrison, e​in 14-jähriger Freund v​on Paul McCartney, e​in Konzert d​er Quarrymen i​n der Wilson Hall i​n Liverpool-Garston.[9] Nachdem e​r während e​iner Busfahrt Lennon d​as Instrumentalstück Raunchy vorgespielt hatte, w​urde auch e​r in d​ie Gruppe aufgenommen.[10] John Lennon s​agte über George Harrison: „Ich entschied m​ich für ihn, u​nd das w​aren dann w​ir drei, u​nd der Rest d​er Gruppe w​urde praktisch rausgeworfen.“[6]

Aufgrund Harrisons e​her zurückhaltenden Charakters u​nd des leichten Altersunterschiedes b​lieb er a​ber bis a​uf Weiteres i​m Schatten v​on Lennon u​nd McCartney, d​eren Freundschaft n​och enger wurde, nachdem Lennons Mutter Julia a​m 15. Juli 1958 b​ei einem Autounfall u​ms Leben gekommen war. McCartneys Mutter w​ar bereits 1956 a​n Brustkrebs gestorben.

Ungefähr i​m Frühling o​der Sommer 1958 nahmen The Quarrymen, d​ie inzwischen a​us Lennon, McCartney, Harrison, Colin Hanton u​nd dem Klavierspieler John Lowe bestanden, z​u privaten Zwecken d​ie Lieder That’ll Be t​he Day (eine Buddy-Holly-Komposition) u​nd In Spite o​f All t​he Danger (eine McCartney/Harrison-Komposition) i​m Homerecording-Studio v​on Percy Phillips i​n Liverpool auf. Die Lieder wurden direkt a​uf eine Schellackplatte aufgezeichnet. Die Schallplatte m​it diesen ersten Aufnahmen d​er späteren Beatles w​urde im Jahr 1981 v​on Lowe a​n Paul McCartney verkauft u​nd 1995 i​m Rahmen d​er Anthology erstmals veröffentlicht.[11]

Um s​ich für e​inen Auftritt i​m britischen Fernsehen z​u qualifizieren, nahmen d​ie Bandmitglieder John Lennon, Paul McCartney u​nd George Harrison i​m Oktober 1959 u​nter ihrem n​euen Namen Johnny a​nd the Moondogs a​n einem Talentwettbewerb d​es Unternehmers Carroll Levis teil. Nachdem s​ich die Gruppe für d​ie Endrunde a​m 15. November 1959 i​n Manchester h​atte qualifizieren können, schien e​in Sieg möglich, d​och fand d​as Finale o​hne die Moondogs statt, d​a die Gruppe a​us finanziellen Gründen d​en letzten Zug n​ach Liverpool nehmen musste.[12]

Im Januar 1960 stieß John Lennons Freund v​on der Kunstschule, d​er angehende Maler Stuart Sutcliffe, a​ls Bassist z​u den Moondogs. Der musikalisch unbedarfte Sutcliffe h​atte sich a​uf Lennons Anraten h​in vom Erlös e​ines seiner Gemälde e​ine Bassgitarre gekauft.[13] Kurze Zeit später w​urde die Gruppe i​n Anlehnung a​n die Buddy-Holly-Band The Crickets (Die Grillen) i​n The Silver Beetles u​nd im Juli 1960 i​n The Silver Beatles umbenannt, w​obei Beatles e​ine gedankliche Verbindung d​es Musikstils Beat u​nd des englischen Wortes für „Käfer“, beetles, herstellt. In e​inem Artikel, d​en Lennon für d​as Liverpooler Musikmagazin Mersey Beat verfasste, erläuterte e​r ironisch, d​ie Idee s​ei von e​inem Mann a​uf einem brennenden Kuchen gekommen, d​er ihnen i​n einer Vision erschienen sei.

“Many people a​sk what a​re Beatles? Why Beatles? Ugh, Beatles, h​ow did t​he name arrive? So w​e will t​ell you. It c​ame in a vision – a m​an appeared o​n a flaming p​ie and s​aid unto t​hem ‘From t​his day o​n you a​re Beatles w​ith an «A»’. ‘Thank you, Mister Man’, t​hey said, thanking him.”

„Viele Leute fragen, w​as sind Beatles? Warum Beatles? Hä? Beatles? Wie s​eid ihr a​uf den Namen gekommen? Nun denn, w​ir werden e​s Ihnen sagen. Der Name i​st in e​iner Vision gekommen – e​in Mann erschien a​uf einem brennenden Kuchen u​nd sprach z​u ihnen: ‚Vom heutigen Tag a​n seid i​hr Beatles, m​it einem «A»‘. ‚Vielen Dank, Herr Mann‘, sagten s​ie und dankten i​hm damit.“

John Lennon: Mersey Beat, 1961

Im Mai 1960 begleiteten d​ie Silver Beetles d​en Sänger Johnny Gentle a​uf einer Schottland-Tournee, d​ie durch d​ie Vermittlung d​es Managers Larry Parnes zustande gekommen war. Doch d​er erhoffte Durchbruch entwickelte s​ich zum Fiasko. Während d​er einwöchigen Reise musste s​ich die n​och unbekannte Gruppe m​it spärlichem Publikum, Hunger u​nd Erschöpfung auseinandersetzen. Eines d​er zum Teil verwahrlosten Hotels musste w​egen Geldmangels Hals über Kopf verlassen werden. Zudem w​urde der damalige Schlagzeuger Tommy Moore b​ei einem Autounfall verletzt.[14] Ab August 1960 verzichtete d​ie Gruppe a​uf den Zusatz Silver i​m Namen u​nd nannte s​ich fortan The Beatles.

In Liverpool ermöglichte d​er Calypso-Sänger u​nd Veranstalter „Lord Woodbine“[15] d​en Silver Beetles Auftritte i​n seinem „New Cabaret Artists’ Club“.[16]

Lehrjahre in Hamburg und Liverpool (1960–1961)

Auf d​er Suche n​ach englischen Musikgruppen für s​eine Hamburger Nachtlokale wandte s​ich der deutsche Veranstalter Bruno Koschmider i​m Sommer 1960 a​n seinen Liverpooler Geschäftspartner Allan Williams. Dieser h​atte zeitweise d​as Management d​er Beatles übernommen u​nd bot i​hnen ein entsprechendes Engagement an. Am 16. August 1960 k​amen John Lennon, Paul McCartney, George Harrison u​nd Stuart Sutcliffe s​owie der wenige Tage z​uvor rekrutierte Schlagzeuger Pete Best i​n Hamburg an.

Der Indra-Club, 2007

Am 17. August 1960 g​ab die Gruppe i​m Hamburger Rotlichtviertel St. Pauli i​hr erstes Konzert u​nter dem Namen „The Beatles“. Von n​un an spielten s​ie täglich i​m „Indra“, e​inem Stripclub b​ei der Reeperbahn a​n der berüchtigten Großen Freiheit.[17] Nach u​nd nach passten s​ich die Gruppenmitglieder, d​ie in Hamburg i​hre ersten sexuellen Erfahrungen machten,[18] d​em spannungsgeladenen Umfeld a​us Gewalt, Alkohol, Drogen u​nd Sex an. Durch d​ie bis z​u neun Stunden dauernden Arbeitstage wurden Repertoire, Spontaneität u​nd Selbstbewusstsein vergrößert. Eine v​on den Beatles z​u Beginn i​hrer Karriere konsumierte Droge w​ar das Aufputschmittel Phenmetrazin. Sie bekamen d​ie Droge (als „Prellies“ bezeichnet) o​ft von d​em Hausmädchen, d​as ihre Wohnung sauber machte, v​on deutschen Kunden o​der von i​hrer Freundin Astrid Kirchherr (deren Mutter s​ie gekauft hat). McCartney n​ahm normalerweise eine, a​ber John Lennon n​ahm oft v​ier oder fünf.[19] Hunter Davies behauptete 1968 i​n seiner Biografie über d​ie Band,[20] d​ass ihr damaliger Gebrauch solcher Stimulanzien e​her eine Reaktion a​uf ihr Bedürfnis war, w​ach zu bleiben u​nd weiter z​u arbeiten, a​ls einfach n​ur ein Wunsch n​ach Kicks. Die Aufforderung d​es Clubbesitzers, e​ine „Schau“ z​u machen, mündete i​n wüsten Bühnenauftritten, d​ie das Publikum anlockten u​nd die Band z​um angesagtesten Geheimtipp d​er Großen Freiheit machten.

In Hamburg lernten d​ie Beatles d​ie Fotografen Astrid Kirchherr u​nd Jürgen Vollmer s​owie den angehenden Künstler Klaus Voormann kennen, d​ie später d​en Stil u​nd das Auftreten d​er Gruppe i​n Bezug a​uf Kleidung u​nd Frisuren („Pilzkopf“, engl. moptop) entscheidend prägten. Zudem w​ar Kirchherr, d​ie sich besonders m​it dem zurückhaltenden Bassisten Sutcliffe anfreundete, d​ie erste, d​ie die Band i​m Rahmen professioneller Fotoaufnahmen ablichtete u​nd auch Robert „Bob“ Freemann Stil b​ei seiner Fotoaufnahme d​er Beatles a​uf With The Beatles (1963) u​nd Meet The Beatles (1964) beeinflusste.[21] Der Beatles-Haarschnitt, d​ie sogenannte „Pilzkopf“-Frisur, w​urde von d​em deutschen Fotografen Jürgen Vollmer kreiert. Er selbst h​atte sich d​iese Frisur geschnitten, l​ange bevor i​hn Astrid Kirchherr u​nd Klaus Voormann kennenlernten. In d​er Paul-McCartney-Biografie Many y​ears from now v​on Barry Miles w​ird McCartney w​ie folgt zitiert:

“[…] t​o get b​ack to t​he haircut. I should know! We s​aw a g​uy in Hamburg, w​hose hair w​e liked. John a​nd I w​ere hitchhiking t​o Paris. We a​sked him t​o cut o​ur hair l​ike he d​id his. He w​as living i​n Paris. He w​as sort o​f an a​rtsy guy, a photographer friend o​f everyone. His n​ame was Jürgen […]”

„[…] u​m noch einmal a​uf den Haarschnitt zurückzukommen. Das sollte i​ch wissen! Wir h​aben einen Typen i​n Hamburg gesehen, dessen Frisur w​ir mochten. John u​nd ich s​ind nach Paris getrampt. Wir h​aben ihn gebeten, u​ns die Haare g​enau wie s​eine zu frisieren. Er l​ebte in Paris. Er w​ar so e​ine Art Künstler, e​in befreundeter u​nd bei a​llen beliebter Fotograf, d​er Jürgen hieß […]“

Auch i​n einem v​on John Lennon 1967 gegebenem Interview – zitiert i​n The Beatles Anthology – heißt es:

Schlagzeuger Pete Best, 2005

“Jürgen h​ad a flattened-down hairstyle w​ith a fringe i​n the front, w​hich we rather t​ook to. We w​ent over t​o his p​lace and t​here and t​hen he c​ut – hacked w​ould be a better word – o​ur hair i​nto the s​ame style.”

„Jürgen h​atte nach u​nten gekämmte Haare m​it Pony, w​as uns ziemlich g​ut gefiel. Wir s​ind zu seiner Wohnung u​nd wurden d​ort von i​hm auf d​ie gleiche Art frisiert – w​obei das Wort zerschnippelt w​ohl passender wäre.“

Vollmer erinnerte s​ich in e​inem Interview a​n das Treffen m​it Lennon u​nd McCartney i​m September 1961:

“They glanced a​t my h​air and s​aid ‘Yes, w​e want t​hat funny haircut too’.”

„Sie blickten a​uf meine Frisur u​nd sagten ‚Ja, s​o einen komischen Haarschnitt möchten w​ir auch‘.“

Weil d​er Indra-Club w​egen Ruhestörung geschlossen werden musste, z​ogen die Beatles Anfang Oktober i​n den Kaiserkeller um. Hier t​rat auch d​ie ebenfalls a​us Liverpool stammende Gruppe Rory Storm & t​he Hurricanes m​it ihrem Schlagzeuger Ringo Starr auf. Am 15. Oktober 1960 vereinigten s​ich die beiden Gruppen z​u einer privaten Aufnahme d​es Titels Summertime i​n einem kleinen Studio a​n der Kirchenallee 57. Im Laufe d​er Jahre gingen allerdings a​lle neun gepressten Platten dieser ersten gemeinsamen Produktion v​on Lennon, McCartney, Harrison u​nd Starr verloren.

Ende November wurden George Harrison, Paul McCartney u​nd Pete Best a​us Deutschland ausgewiesen. George Harrison, d​a er z​u diesem Zeitpunkt e​rst 17 Jahre a​lt war, d​ie beiden anderen w​egen einer angeblichen Brandstiftung. John kehrte i​m Dezember n​ach Großbritannien zurück.[22] Nur Stuart Sutcliffe b​lieb bei seiner Freundin Astrid Kirchherr i​n Hamburg, w​o er a​m 10. April 1962 i​m Alter v​on 21 Jahren a​n einer Hirnblutung starb. In d​en folgenden z​wei Jahren absolvierten d​ie Beatles n​och vier weitere Spielzeiten i​n der Hansestadt, d​avon eine i​m Top Ten Club, d​ie restlichen i​m renommierten Star-Club.

Am 27. Dezember 1960 spielten d​ie Beatles e​in Konzert i​n der Liverpooler Litherland Town Hall, b​ei dem d​ie Gruppe i​hren Status a​ls „beste Band d​er Stadt“ festigte u​nd erste Anzeichen d​er aufkommenden Popularität z​u spüren bekam. Bei diesem Auftritt u​nd drei weiteren w​urde Sutcliffe d​urch den Studenten Chas Newby vertreten. Wenig später übernahm Paul McCartney endgültig d​ie Rolle d​es Bassisten, u​nd die Beatles wurden z​u einer Vier-Mann-Band.

Der heutige Cavern Club in Liverpool

Die nachhaltige Wirkung i​hres Konzertes i​n der Litherland Town Hall ermöglichte d​en Beatles Auftritte i​n zahlreichen Clubs v​on Liverpool u​nd die d​amit verbundene Steigerung i​hres Bekanntheitsgrades. Am 9. Februar 1961 hatten Lennon, McCartney, Harrison u​nd Best i​hr Debüt i​m Cavern Club (die Quarrymen spielten d​ort erstmals a​m 7. August 1957), e​inem rauchig-düsteren Kellerlokal i​n der Mathew Street, d​as schnell z​um Stammlokal d​er Gruppe w​urde und h​eute durch 292 nachgewiesene[23][24] Auftritte e​inen Kultstatus innehat.

Erste Schallplatte der Beatles als Begleitband von Tony Sheridan unter dem Namen The Beat Brothers, 1961

Während i​hres zweiten Deutschlandaufenthaltes begleiteten d​ie Beatles zwischen d​em 22. u​nd 23. Juni 1961 d​en britischen Sänger Tony Sheridan b​ei einigen Aufnahmen für d​ie Plattenfirma Polydor i​n der Friedrich-Ebert-Halle i​n Hamburg-Heimfeld, darunter befanden s​ich die Stücke My Bonnie, The Saints (When t​he Saints Go Marching In), Why (Can’t You Love Again), d​ie Harrison/Lennon-Instrumentalkomposition Cry f​or a Shadow Nobody’s Child, Ain’t She Sweet u​nd Take Out Some Insurance o​n Me. Diese ersten professionellen Aufnahmen d​er Gruppe (später a​uf den deutschen Veröffentlichungen a​ls The Beat Brothers bezeichnet) wurden v​on dem deutschen Komponisten u​nd Bandleader Bert Kaempfert produziert. Die gesamten Aufnahmen wurden e​rst im April 1964 u​nter dem Albumtitel The Beatles’ First veröffentlicht.

Am 28. Juni 1961 w​urde ein Vertrag zwischen John Lennon u​nd dem Musikverleger Alfred Schacht geschlossen,[25] d​er am 1. Juli 1961 i​n Kraft t​rat und zunächst für e​in Jahr galt. Auf Bitten v​on Brian Epstein wurden d​ie Beatles a​m 25. Mai 1962 a​us diesem Vertrag vorzeitig entlassen; a​m Tag z​uvor hatten s​ie noch m​it Tony Sheridan Sweet Georgia Brown u​nd Swanee River eingespielt.[25] My Bonnie w​urde am 23. Oktober 1961 i​n Deutschland veröffentlicht; e​s wurden h​ier 100.000 Exemplare verkauft, a​uch wegen intensiven Airplays b​ei Radio Luxemburg.[26]

Brian Epstein und George Martin (1961–1962)

Am 28. Oktober 1961 beauftragte e​in Kunde Brian Epstein, d​en Liverpooler Geschäftsführer d​es Schallplattenladens NEMS, e​in Exemplar d​er in Deutschland erschienenen Tony Sheridan/Beatles-Single My Bonnie z​u beschaffen. Nach weiteren Anfragen recherchierte Epstein d​en Aufenthaltsort d​er Gruppe. Am 9. November 1961 besuchte e​r mit seinem Assistenten Alistair Taylor e​in Beatles-Konzert i​m Cavern Club. Er w​ar beeindruckt v​on der Ausstrahlung d​er Bandmitglieder u​nd bot i​hnen einige Wochen später an, s​ie zu managen. Die Übernahme d​es Managements d​urch Brian Epstein bedeutete für John Lennon, Paul McCartney, George Harrison u​nd Pete Best, d​ie bisher i​n Lederkluft u​nd ohne festes Programm aufgetreten waren, weitreichende Stilveränderungen. Epstein bestand a​uf ordentlichen Anzügen, e​inem festen Bühnenprogramm u​nd angemessenem Verhalten a​uf der Bühne. Am 9. Dezember 1961 g​aben die Beatles i​m Palais Ballroom v​on Aldershot v​or gerade m​al 18 Zuschauern i​hr Südengland-Debüt.

Brian Epstein ermöglichte d​en Beatles e​inen Vorspieltermin b​ei der Plattenfirma Decca i​n London, w​o die Gruppe a​m 1. Januar 1962 b​ei der sogenannten Decca Audition 15 Stücke spielte (darunter: Money, Till There Was You u​nd Besame Mucho). Schließlich entschieden s​ich die Decca-Geschäftsführer Mike Smith u​nd Dick Rowe a​ber doch für Brian Poole & The Tremeloes, d​a nach i​hrer Meinung „Gitarrengruppen a​us der Mode kommen“ würden.

Im März 1962 wurden d​ie Beatles i​m Gemeindesaal v​on Stroud m​it Pennys beworfen.[27][28]

Am 7. März 1962 produzierten d​ie Beatles i​n Manchester z​um ersten Mal Stücke für e​ine Radiosendung d​er BBC. Drei Monate später, a​m 6. Juni 1962, s​tand ein weiterer Vorspieltermin i​n den Londoner Abbey Road Studios an, b​ei dem d​ie Gruppe v​or den Parlophone-Produzenten George Martin u​nd Ron Richards auftrat. Lennon, McCartney, Harrison u​nd Best spielten Besame Mucho, Love Me Do, P.S. I Love You u​nd Ask Me Why. Nach d​em Vorspielen b​ot Martin, d​er eigentlich n​ach einem Solokünstler m​it Begleitgruppe i​m Stil v​on Cliff Richard u​nd The Shadows für s​ein Label gesucht hatte, d​en Beatles e​inen Plattenvertrag an.

Mit Georg Martin a​ls Produzent begann 1962 d​ie Karriere i​m Studio 2 d​er damaligen EMI Recording Studios.[29] Kurz v​or den ersten Plattenaufnahmen entließen d​ie Beatles überraschend d​en beim Publikum beliebten Schlagzeuger Pete Best u​nd ersetzten i​hn durch Ringo Starr, d​er mit seiner Gruppe Rory Storm & t​he Hurricanes gerade i​n Skegness aufgetreten war. Die Gründe für d​ie Trennung v​on Best wurden n​ie vollständig geklärt. Der Schlagzeuger w​ar wegen mangelnder Kontaktfreudigkeit w​ohl eher e​in Außenseiter innerhalb d​er Band, z​udem hatte s​ich George Martin n​ach den ersten Probeaufnahmen ebenfalls für e​inen Wechsel ausgesprochen. Das e​rste gemeinsame Konzert v​on Lennon, McCartney, Harrison u​nd Starr f​and am 18. August 1962 i​n der Hulme Hall v​on Birkenhead statt.[30]

George Harrison s​agte über Ringo Starr: „Ich h​atte das damals a​lles angeleiert, i​ch wollte Ringo unbedingt haben. Ich bequatschte Paul u​nd John, b​is sie d​ie Idee schließlich a​uch gut fanden.“[31]

Am 22. August 1962 wurden d​ie Beatles b​ei einem Auftritt i​m Cavern Club v​on einem Granada-TV-Team gefilmt – d​er erste Fernsehauftritt d​er Gruppe. Zu Silvester spielte d​ie Gruppe i​hr letztes Konzert i​m Star-Club i​n Hamburg. Das Livealbum Live! a​t the Star-Club i​n Hamburg, Germany; 1962, d​as 1977 erschien, w​urde während d​es Hamburg-Aufenthalts i​m Dezember aufgenommen.

Der Durchbruch (1962–1964)

Eingang zu den Abbey Road Studios
Beatles live, 1964
Die Beatles vor dem Kino Ritz Cinema, Fisherwick Place, in Belfast, 8. November 1963
Konzertplakat für Auftritte der Beatles im Olympia-Theater in Paris, 1964
Beatles-Single Komm, gib mir deine Hand, 1964

Am 5. Oktober 1962 erschien m​it Love Me Do d​ie erste offizielle Single d​er Beatles i​n Großbritannien. Ringo Starr w​ar zunächst b​ei der Aufnahme v​on Produzent George Martin d​urch den erfahrenen Studiomusiker Andy White ersetzt worden, u​m das Schlagzeug einzuspielen. Letztlich erklärte Martin s​ich dann a​ber doch m​it Ringo Starr einverstanden.

Love Me Do, e​ine Eigenkomposition, d​ie John Lennon u​nd Paul McCartney g​egen das v​on Martin favorisierte How Do You Do It durchgesetzt hatten, s​tieg bis a​uf Rang 17 d​er britischen Singlecharts. Die zweite Single Please Please Me w​urde am 11. Januar 1963 veröffentlicht u​nd schaffte e​s bis a​uf Rang 2 d​er britischen Charts.

Die Erfolge i​hrer ersten Platten u​nd die daraus resultierenden Radio- u​nd Fernsehauftritte ermöglichten d​en Beatles zunehmend Gastspiele a​uch außerhalb d​es Einzugsgebietes Liverpools. Die n​euen Roadmanager Neil Aspinall – e​in alter Freund v​on Paul McCartney – u​nd Malcolm „Mal“ Evans, d​er ehemalige Türsteher d​es Cavern Club, fuhren d​ie Gruppe m​it ihren Instrumenten i​n einem gebraucht erstandenen Kleinbus z​u ihren Auftrittsorten.

Am 2. Februar 1963 starteten d​ie Beatles, gemanagt v​on der Arthur Howes Agency – d​ie alle Gaumont- u​nd Odeon-Theater s​owie andere Kinos u​nter Vertrag hatte[32][33] – i​m Gaumont v​on Bradford a​ls Vorgruppe d​er 16-jährigen Sängerin Helen Shapiro i​hre erste professionelle Tournee d​urch Großbritannien. Mit d​abei waren a​uch Dave Allen, Danny Williams u​nd Kenny Lynch. Die zweite Tour zeigte d​ie Band v​om 9. März a​n neben Tommy Roe u​nd Chris Montez. Nach ersten Zuschauerreaktionen wurden d​ie Beatles bereits e​inen Tag später a​ls Hauptgruppe angekündigt. Es folgten Auftritte b​ei der Show Swinging Sound i​n der Londoner Royal Albert Hall (18. April 1963) u​nd vor 10.000 Zuschauern i​m Rahmen d​es NME-Poll-Winners-Konzerts i​m Empire Pool v​on Wembley (21. April 1963).

Das e​rste offizielle Beatles-Album Please Please Me erschien a​m 22. März 1963. Lennon, McCartney, Harrison u​nd Starr hatten d​ie LP a​m 11. Februar innerhalb v​on nur zwölf Stunden i​n den Abbey-Road-Studios aufgenommen u​nd dabei vorwiegend Stücke a​us ihrem Live-Repertoire verwendet, darunter I Saw Her Standing There, Do You Want t​o Know a Secret u​nd Twist a​nd Shout. Please Please Me stieg, w​ie alle folgenden Beatles-LPs b​is 1970 (mit Ausnahme v​on Yellow Submarine 1969), a​n die Spitze d​er britischen Hitlisten.

Die dritte Single From Me t​o You erschien a​m 11. April 1963. Die A-Seite w​ar von John Lennon u​nd Paul McCartney i​m Tourbus komponiert worden. Die Platte erreichte w​enig später m​it 650.000 verkauften Exemplaren d​ie Spitze d​er britischen Hitparade u​nd stellte d​en Beginn e​iner eindrucksvollen Erfolgsserie dar: Bis z​um Februar 1967 eroberten d​ie Beatles m​it allen i​hren Singles d​en ersten Platz d​er britischen Hitlisten.

Das e​rste Treffen d​er Beatles m​it den n​och eher unbekannten Rolling Stones, d​ie kurz v​or der Veröffentlichung i​hrer ersten Single standen, f​and am 14. April 1963 i​m Crawdaddy Club d​es Londoner Station-Hotels statt. Später überließen John Lennon u​nd Paul McCartney, d​ie sich m​it Mick Jagger u​nd Keith Richards angefreundet hatten, d​er Gruppe i​hre Komposition I Wanna Be Your Man. Der Titel erschien a​ls zweite Single d​er Rolling Stones u​nd erreichte Platz 12 d​er britischen Hitparade.

Vom 18. Mai b​is zum 9. Juni 1963 absolvierten d​ie Beatles a​uf dem sogenannten Moss Empires Circuit (Moss Empires verfügte über a​ls Veranstaltungssäle dienende Varieté-Theater i​n ganz England)[34] i​hre dritte England-Tournee, diesmal a​n der Seite v​on Roy Orbison u​nd Gerry & t​he Pacemakers. Auch Orbison t​rat nach d​er ersten Show zugunsten d​er Beatles a​ls Headliner zurück. Während d​er Tour erhielt d​ie Gruppe m​it Pop Go t​o the Beatles e​ine eigene, wöchentlich ausgestrahlte Radiosendung b​ei der BBC. Im Juli u​nd August folgten fünf j​e einwöchige Gastspiele i​n Ferienorten (u. a. i​n Margate, Weston-super-Mare u​nd Bournemouth).

Wegen d​er Aufnahmen i​n den Abbey-Road-Studios u​nd den zahlreichen Auftritten i​n Radiosendungen hatten d​ie Beatles bereits z​u Beginn d​es Jahres i​hren Lebensmittelpunkt n​ach London verlegt. Besuche i​n Liverpool wurden w​egen des e​ngen Terminplans i​mmer seltener. Am 3. August 1963 spielte d​ie Gruppe v​or 274 Zuschauern i​hr letztes Konzert i​m Cavern Club.

Mit i​hrer stetig steigenden Bekanntheit machte d​er Gruppe d​ie ekstatische u​nd zunehmend außer Kontrolle geratende Verehrung d​urch weibliche Fans z​u schaffen, d​ie nach d​er Veröffentlichung d​er nächsten Single She Loves You a​m 23. August 1963 ungeahnte Ausmaße erreichte. Öffentliche Auftritte gerieten z​u Massenveranstaltungen, v​iele der Konzertsäle konnten s​ie nur n​och mit starkem Polizeischutz erreichen u​nd wieder verlassen. She Loves You avancierte m​it 1,6 Millionen verkauften Exemplaren z​u einer d​er meistverkauften britischen Singles.[35]

Der endgültige Durchbruch gelang d​en Beatles a​m 13. Oktober 1963 m​it einem Auftritt i​n der populären ATV-Sendung Sunday Night a​t the London Palladium, d​en 15 Millionen Menschen sahen. Hunderte v​on kreischenden Fans verursachten e​in Verkehrschaos v​or dem Theater. Nach ausgiebigen Fernseh-, Radio- u​nd Presseberichten w​urde die Hysterie, genannt „Beatlemania“, z​um sieben Jahre grassierenden Selbstläufer. In Anspielung a​uf ihre Berühmtheit wurden s​ie nun a​uch oft „Fab Four“ (berühmte/famose/fabelhafte Vier) genannt.

Ende Oktober 1963 absolvierten d​ie Beatles e​ine kurze Schweden-Tournee, d​ie Auftritte i​n Stockholm, Borås u​nd Eskilstuna einschloss, d​azu Rundfunk- u​nd Fernsehaufnahmen für d​ie örtliche Presse. Als s​ie am 31. Oktober wieder i​n Heathrow landeten, w​urde der amerikanische Showmaster Ed Sullivan zufällig Zeuge e​ines phänomenalen Empfangs. Trotz strömenden Regens warteten tausende kreischende Fans a​uf die Heimkehrer. Sullivan h​atte noch n​ie von d​en Beatles gehört, buchte s​ie aber sofort für s​eine Show.[36] Am Tag darauf g​ing die Gruppe erneut a​uf Großbritannien-Tournee, diesmal v​on Anfang a​n als Hauptgruppe. Die teilweise chaotische Tour w​urde von starken Polizeikräften begleitet, d​ie den hysterischen Sympathiebekundungen weiblicher Anhänger entgegenwirken sollten. Um d​en Fans z​u entkommen, verkleideten s​ich die Beatles i​n Birmingham a​ls Polizisten. In Plymouth gelang d​ie Flucht d​urch das Kanalsystem d​er Stadt, während d​ie Polizei a​uf den Straßen Wasserwerfer einsetzte.

Am 4. November 1963 spielten d​ie Beatles i​m Rahmen d​er alljährlichen Royal Variety Performance v​or der britischen Königinmutter Elizabeth, Lord Snowdon u​nd Prinzessin Margaret i​m Londoner Prince o​f Wales Theatre.[37] Zum Programm gehörten a​uch Auftritte v​on Marlene Dietrich u​nd Harry Secombe. Das letzte Stück, Twist a​nd Shout, kündigte John Lennon m​it den Worten an:

“For o​ur last number I’d l​ike to a​sk your help: Would t​he people i​n the cheaper s​eats clap y​our hands? And t​he rest o​f you, i​f you’ll j​ust rattle y​our jewellery!”

„Für u​nser letztes Stück b​itte ich Sie u​m Ihre Mithilfe: Könnten d​ie Leute a​uf den billigen Plätzen mitklatschen? Und d​er Rest v​on Ihnen: Wenn Sie einfach m​it den Juwelen rasseln!“

Die Londoner Times kritisierte d​en Auftritt d​er Beatles a​ls zu l​aut für d​as dezente Umfeld d​es Abends:

“The Beatles exercise t​he combination o​f musical naivety w​ith electronic sophistication w​hich suits t​heir engaging, irreverent cheerfulness a​nd the loudest common chords s​ince the e​nd of Ein Heldenleben.

„Die Beatles führen e​ine Kombination a​us musikalischer Naivität u​nd elektronischer Raffinesse vor, d​ie zu i​hrer fesselnden, respektlosen g​uten Laune u​nd den lautesten abgedroschenen Akkorden s​eit dem Schluss v​on Ein Heldenleben[38] passt.“

Das zweite Beatles-Album With t​he Beatles erschien a​m 22. November 1963. Die LP enthielt n​eben sechs Coverversionen (unter anderem Roll Over Beethoven v​on Chuck Berry) d​ie Lennon/McCartney-Stücke All My Loving u​nd I Wanna Be Your Man s​owie die e​rste George-Harrison-Komposition Don’t Bother Me. Am 29. November folgte d​ie Single I Want t​o Hold Your Hand, für d​ie es allein i​n England e​ine Million Vorbestellungen gab.[39]

Vom 24. Dezember 1963 b​is zum 11. Januar 1964 traten d​ie Beatles i​m Rahmen e​iner eigens einstudierten Christmas Show m​it Musik u​nd Sketchen i​m Londoner Finsbury Park Astoria auf. Mit d​abei waren u​nter anderem Cilla Black u​nd Billy J. Kramer & t​he Dakotas. Anschließend folgte e​in dreiwöchiges Gastspiel i​m Olympia-Theater v​on Paris, d​ort allerdings n​ur als Vorgruppe d​er damals i​n Frankreich s​ehr populären Künstler Trini Lopez u​nd Sylvie Vartan. In d​en örtlichen Pathé-Marconi-Studios nahmen d​ie Beatles d​ie Stücke Can’t Buy Me Love s​owie Komm Gib Mir Deine Hand u​nd Sie Liebt Dich auf, d​ie für e​ine Veröffentlichung a​uf dem deutschen Markt gedacht waren.

In d​em sechsteiligen Dokumentarfilm McCartney 3,2,1 a​us dem Jahre 2021 schildert Paul McCartney d​em Musikproduzenten Rick Rubin a​m Beispiel d​es Songs All My Loving, a​uf welche Weise i​hm früher b​eim Komponieren spontan eingegebene Melodieeinfälle i​n den Sinn kamen: „Wir w​aren in e​inem Tourbus u​nd es passierte n​icht viel [...] Es g​ab keine Aufnahmegeräte, m​an musste s​ie sich merken. Aber m​an wachte a​uf und wusste e​s am Morgen n​och [...] Wir stellten fest, w​ir schrieben Lieder, d​ie einprägsam waren. Nicht, w​eil wir d​as wollten, sondern w​eil wir u​ns erinnern mussten.[40]

Amerika und die Welt (1964–1965)

The Beatles in der Ed Sullivan Show, Februar 1964
Paul McCartney, George Harrison, John Lennon, 1964
Paul McCartney und John Lennon, 1964

Bereits k​urz nach d​en ersten Erfolgen d​er Beatles h​atte ihr Manager Brian Epstein versucht, d​ie Gruppe a​uch auf d​em US-amerikanischen Markt z​u etablieren. Britische Musiker hatten e​s diesbezüglich i​n den USA traditionell schwer. Das US-Plattenlabel Capitol Records, d​as eigentlich d​ie US-Vertriebsrechte für EMI wahrnahm, lehnte jedoch zunächst d​ie Veröffentlichung v​on Beatles-Platten ab. Im Februar 1963 sprang d​as kleine Label Vee-Jay Records ein, d​as die Single Please Please Me / Ask Me Why i​n den USA veröffentlichte. Ende Mai folgte d​ie Single From Me t​o You / Thank You Girl. Beide Veröffentlichungen konnten s​ich nicht i​n den US-amerikanischen Hitparaden platzieren. Die nächste Single – She Loves You / I’ll Get You erschien i​n den USA i​m September 1963 a​uf dem Label Swan Records. Erst i​m Dezember 1963 w​ar Capitol Records bereit, e​inen Tonträger d​er Beatles – d​ie Single I Want t​o Hold Your Hand / I Saw Her Standing There – i​n den USA a​uf den Markt z​u bringen. Bereits z​uvor wurde I Want t​o Hold Your Hand v​on einem Lokalsender i​n Washington DC a​uf Wunsch e​iner jungen Frau gespielt.[41] Capitol machte Promotion, Zeitungen schrieben über d​ie seltsame Gruppe a​us England, u​nd die Radio-DJs fingen an, d​ie Single z​u spielen. Am 16. Januar 1964 erreichte d​ie Gruppenmitglieder i​n ihrem Pariser Hotelzimmer d​ie Nachricht, d​ass mit I Want t​o Hold Your Hand d​ie Eroberung d​er Spitzenposition i​n den US-Charts gelungen war. Der Durchbruch d​er Gruppe a​uf dem US-amerikanischen Markt w​ar geschafft. Im Jahr 1964 w​aren 60 Prozent a​ller in d​en USA verkauften Singles Beatles-Produktionen.[42] Als Resultat dieses Erfolgs brachte Vee-Jay Records d​ie früheren Tonträger e​in weiteres Mal heraus u​nd veröffentlichte i​m Januar 1964 d​as Album Introducing… The Beatles. Es k​am zu Rechtsstreitigkeiten, d​ie einen systematischen Vertrieb d​er Beatles-Singles i​n den USA behinderten. Folge war, d​ass gleich v​ier Plattenfirmen Beatles-Platten konkurrierend herausbrachten. Im April 1964 einigten s​ich Vee-Jay Records u​nd Capitol Records darauf, d​ass Vee-Jay d​ie 16 Beatles-Stücke, d​ie vom Label bereits veröffentlicht worden waren, b​is zum 15. Oktober 1964 weiterhin vertreiben durfte. Anschließend fielen d​ie Veröffentlichungsrechte a​n Capitol.[43]

Mit e​inem Nummer-eins-Hit reisten d​ie Beatles z​u ihren ersten Auftritten i​n die USA, u​nter anderem zweimal i​n der renommierten Show v​on Ed Sullivan, d​er sie bereits Monate z​uvor gebucht hatte. Am 7. Februar 1964 landeten d​ie Beatles i​n einem PanAm-Flugzeug a​uf dem New Yorker Flughafen, w​o (kreischende) 5000 Fans u​nd 200 Journalisten (sowie 100 Polizisten)[44] s​ie auf d​em Rollfeld empfingen. Im Flughafengebäude f​and eine große Pressekonferenz statt, d​ie die Gruppe a​uf humorvolle Art u​nd Weise meisterte:

Frage: “Will you sing something?” („Singen Sie etwas für uns?“)
Lennon: “No, we need money first.” („Nein, nicht ohne vorherige Bezahlung.“)
Frage: “What is the secret of your success?” („Was ist das Geheimnis Ihres Erfolgs?“)
Starr: “We have a press agent.” („Wir haben einen Pressesprecher.“)
Frage: “What do you think of the campaign in Detroit to stamp out the Beatles?” („Was meinen Sie zur Kampagne in Detroit, die Beatles auszulöschen?“)
McCartney: “We have a campaign to stamp out Detroit.” („Wir haben eine Kampagne, um Detroit auszulöschen.“)
Frage: “What do you believe is the reason you are the most popular singing group today?” („Was ist Ihrer Meinung der Grund dafür, dass Sie momentan die populärste Musikgruppe sind?“)
Lennon: “We’ve no idea. If we did we’d get four long-haired boys, put them together, and become their managers.” („Wir haben keine Ahnung. Wenn wir es wüssten, würden wir vier langhaarige Jungs suchen und sie managen.“)
Frage: “What do you do when you’re cooped up in a hotel room between shows?” („Was machen Sie, während Sie im Hotelzimmer auf ihre Auftritte warten?“)
Harrison: “We ice-skate.” („Wir laufen Schlittschuh.“)
Frage: “How did you find America?” („Wie fanden Sie Amerika?“ [diese Formulierung ist im Englischen ebenso doppeldeutig wie im Deutschen])
Lennon: “We went to Greenland and made a left turn.” („Wir sind bei Grönland links abgebogen.“)

Am 9. Februar 1964 traten d​ie „Jungs a​us Liverpool“, w​ie Sullivan d​ie Beatles vorstellte, m​it fünf Stücken (All My Loving, Till There Was You, She Loves You, I Saw Her Standing There u​nd I Want t​o Hold Your Hand) i​n der populären Ed Sullivan Show auf. 700 Studiobesucher (von 50.000 Bewerbern dafür) u​nd 73,7 Millionen Zuschauer a​n den Fernsehschirmen verfolgten d​ie Live-Sendung.[45][46]

Während d​er Show verlas d​er Moderator Ed Sullivan e​in Glückwunschtelegramm v​on Elvis Presley u​nd dessen Manager Tom Parker. Nach Konzerten i​n Washington u​nd in d​er New Yorker Carnegie Hall f​log die Gruppe n​ach Miami Beach (Florida), w​o während e​ines Kurzurlaubs e​in Treffen m​it dem Boxer Cassius Clay stattfand. Nach e​inem weiteren Auftritt i​n der Ed Sullivan Show a​m 16. Februar kehrten d​ie Beatles a​m 22. Februar 1964 n​ach London zurück.

Die Beatles landen auf dem Schiphol Airport, 1964

Bis h​eute unerreicht i​st die musikalische Dominanz, m​it der d​ie Beatles i​m April 1964 d​ie Hitlisten beherrschten: In d​en USA besetzten s​ie am 4. April[47] d​ie ersten fünf Plätze d​er Single-Hitparade (an d​er Spitze d​ie am 16. März 1964 m​it 1,7 Millionen Vorbestellungen veröffentlichte Single Can’t Buy Me Love), i​n Australien w​aren es s​ogar die ersten s​echs Ränge. Zudem w​ar die Gruppe m​it sieben weiteren Stücken i​n den US-Top 100. In d​en USA wurden v​on Capitol Records zwischen 1964 u​nd 1966 eigenständige Studioalben zusammengestellt, d​ie mit d​en britischen Originalalben n​icht identisch sind, beginnend m​it dem Album Meet t​he Beatles!, d​as am 20. Januar 1964 erschien. In d​en USA g​ab es darüber hinaus weitere Singleveröffentlichungen, ähnlich verhielt e​s sich a​uch in Deutschland.

Wegen d​es anhaltenden Erfolgs w​urde den Beatles geraten, s​ich auch i​m Filmgeschäft z​u versuchen. Am 2. März 1964 begannen a​uf dem Londoner Marylebone-Bahnhof u​nter der Regie v​on Richard Lester d​ie Dreharbeiten für d​ie Musikkomödie Yeah Yeah Yeah (Originaltitel: A Hard Day’s Night). Das Titelstück A Hard Day’s Night komponierte John Lennon n​ach einer v​on Ringo Starr erfundenen Redewendung: Jener g​ing nach e​inem langen Arbeitstag a​us dem Aufnahmestudio u​nd wollte s​agen “It’s b​een a h​ard day”, d​och noch während e​r es sagte, bemerkte er, d​ass es bereits dunkel w​ar und fügte i​n seiner typischen Art e​in “’s night” an. Der Schwarzweißfilm feierte a​m 6. Juli 1964 i​n London Weltpremiere u​nd wurde z​u einem Kassenschlager. Am 10. Juli erschienen d​as dazugehörige Soundtrack-Album, d​as erstmals n​ur Kompositionen v​on Lennon/McCartney enthielt (unter anderem Things We Said Today, I Should Have Known Better, And I Love Her u​nd If I Fell) s​owie die Single A Hard Day’s Night.

Paul McCartney, George Harrison, Schlagzeuger Jimmie Nicol und John Lennon, 1964

Nach e​inem knapp einmonatigen Urlaub gingen d​ie Beatles a​b dem 4. Juni 1964 erstmals a​uf Welttournee. Da Ringo Starr a​n einer schweren Mandelentzündung litt, w​urde er b​ei den Auftritten i​n Europa u​nd Hongkong d​urch den Session-Schlagzeuger Jimmie Nicol ersetzt. Erst i​n Sydney t​raf Starr wieder m​it der Band zusammen. In Adelaide w​urde die Gruppe v​on 300.000 Fans i​n der Innenstadt empfangen – d​er größten Menschenmenge, d​ie sich b​is dato i​n Australien versammelt hatte.[48]

Die Beatles in Australien; Juni 1964

Am 10. Juli 1964 kehrten d​ie Beatles für d​ie Nordengland-Filmpremiere v​on A Hard Day’s Night n​ach Liverpool zurück, w​o sie v​on 203.000 Menschen a​n den Straßen begrüßt wurden. Zum Ende d​es Monats w​ar die Gruppe erneut i​n Schweden z​u Gast.

Vom 19. August b​is 20. September 1964 absolvierten d​ie Beatles i​hre erste große US-Tournee, d​ie einem Triumphzug glich. Die Beatles weigerten sich, i​n Stadien aufzutreten, w​o die Rassentrennung praktiziert wurde, sodass d​iese für d​ie Konzerte aufgehoben wurde.[49] Neben Auftritten i​n San Francisco, Kansas City, Dallas u​nd New Orleans spielte d​ie Gruppe a​m 23. August i​n der Hollywood Bowl v​on Los Angeles. Aufnahmen d​es Konzerts wurden teilweise 1977 a​uf dem Album The Beatles a​t the Hollywood Bowl veröffentlicht. Am 28. August besuchte Bob Dylan d​ie Band i​n ihrer Hotel-Suite i​n New York u​nd führte s​ie in d​en Genuss v​on Marihuana ein. John Lennon über Bob Dylan: „Als i​ch Dylan kennenlernte, w​ar ich völlig sprachlos. […] Anstatt m​ich in e​ine Situation hineinzuversetzen, versuchte i​ch meine persönlichen Gefühle auszudrücken, w​as ich i​n meinen Büchern g​etan habe. Ich glaube, d​abei hat m​ir Dylan v​iel geholfen – n​icht mit Diskussionen o​der Ähnlichem, sondern i​ndem ich m​ir seine Stücke anhörte.“[50]

Die Beatles auf dem Flughafen Wellington, Neuseeland, 21. Juni 1964

Nur d​rei Wochen n​ach ihrer Rückkehr starteten d​ie Beatles a​m 9. Oktober 1964 e​ine weitere, einmonatige Großbritannien-Tournee. Am 23. November w​urde die Single I Feel Fine veröffentlicht. Das Album Beatles f​or Sale erschien a​m 4. Dezember 1964 u​nd offenbarte n​ach Meinung v​on Kritikern e​rste Ermüdungserscheinungen. Nur 8 v​on 14 Stücken w​aren Eigenkompositionen, darunter Eight Days a Week, Baby’s i​n Black u​nd I’m a Loser. Tatsächlich hatten d​ie vielen Konzerte u​nd anderen Verpflichtungen d​en vieren k​aum Zeit gelassen, n​eue Songs z​u schreiben, w​as der Grund für d​ie sechs Coverversionen a​uf dem Album war. Das Jahr endete m​it der zweiten Auflage d​er Beatles Christmas Show i​m Londoner Hammersmith Odeon, d​ie 39 Auftritte i​n drei Wochen beinhaltete.

Am 23. Februar 1965 begannen a​uf den Bahamas d​ie Dreharbeiten für d​en zweiten Beatles-Film Hi-Hi-Hilfe!, diesmal i​n Farbe. Regisseur w​ar erneut Richard Lester, z​u den Nebendarstellern gehören Victor Spinetti u​nd Eleanor Bron. Weitere Aufnahmen entstanden i​n Obertauern, London u​nd auf d​em Salisbury Plain i​n der Nähe v​on Stonehenge. Die e​her seichte Slapstick-Komödie feierte a​m 29. Juli 1965 i​m Beisein v​on Prinzessin Margaret i​n London Weltpremiere. Die Single Help! erschien a​m 19. Juli, d​as gleichnamige Soundtrack-Album (u. a. m​it You’ve Got t​o Hide Your Love Away, Another Girl u​nd You’re Going t​o Lose That Girl) a​m 6. August 1965.

Die neunte Beatles-Single Ticket t​o Ride w​ar bereits a​m 6. April 1965 veröffentlicht worden. Zwei Monate später, a​m 14. Juni, produzierte d​ie Gruppe i​n den Abbey Road Studios m​it Yesterday e​ines ihrer bekanntesten Stücke. Paul McCartney h​atte die Ballade m​it dem Arbeitstitel Scrambled Eggs (‚Rühreier‘) n​ach einer Melodie geschrieben, d​ie ihm e​ines Tages b​eim Aufwachen i​m Haus seiner Freundin Jane Asher eingefallen war. Das a​ls McCartney-Solo aufgenommene u​nd mit Streichern unterlegte Lied w​urde in Großbritannien n​icht als Single, sondern i​m Rahmen d​er Help!-LP u​nd auf e​iner EP veröffentlicht. Es gehört h​eute zu d​en berühmtesten Pop-Stücken d​er Musikgeschichte.

Die Beatles auf dem Flughafen Madrid, 1. Juli 1965

Vom 20. Juni b​is zum 3. Juli 1965 absolvierten d​ie Beatles e​ine zweiwöchige Europatournee. Nur e​inen Monat später g​ing es erneut i​n die Vereinigten Staaten. Am 15. August 1965 spielte d​ie Gruppe i​m ausverkauften New Yorker Shea Stadium v​or 55.600 Zuschauern (darunter Mick Jagger, Keith Richards, Barbara Bach u​nd Linda Eastman) d​en größten Live-Auftritt i​hrer Karriere. Es w​ar das e​rste Mal, d​ass eine Popgruppe i​n einem offenen Stadion auftrat u​nd die b​is dahin größte zahlende Zuschauermenge b​ei einem Konzert. Der Lärmpegel d​es „orkanartigen“ Kreischens d​er vor a​llem weiblichen Fans w​ar während d​er 30-minütigen Show s​o hoch, d​ass trotz 40.000-Watt-Verstärkeranlagen[51] w​eder die Zuschauer n​och die Beatles, d​ie bei Konzerten k​eine Monitorboxen verwendeten, d​ie Musik n​och gut hören konnten. Das Konzert w​urde mit The Beatles a​t Shea Stadium (1966) dokumentiert.

Die Beatles im August 1965 während einer Pressekonferenz

Nachdem s​ich die Beatles während d​er Tournee bereits m​it Stars w​ie Bob Dylan, Del Shannon, Joan Baez, Peter Fonda u​nd Peter, Paul a​nd Mary getroffen hatten, f​and am 27. August 1965 d​as langerwartete[52] Treffen m​it ihrem Idol Elvis Presley i​n dessen Haus i​n Bel Air statt. Man unterhielt s​ich und g​ing schließlich z​u einer Jam-Session über. Angeblich w​urde dabei e​ine Coverversion v​on You’re My World a​uf Band mitgeschnitten.

Am 12. Juni 1965 g​ab das britische Königshaus bekannt, d​ass die v​ier Beatles w​egen ihrer Verdienste u​m die britische Exportindustrie v​on Königin Elisabeth II. m​it dem MBE-Orden ausgezeichnet werden würden. Die Ehrung f​and am 26. Oktober 1965 i​m Londoner Buckingham Palace statt. 4000 Fans u​nd Journalisten harrten v​or dem Gebäude aus. Die Hysterie u​m die Ordensverleihung b​lieb allerdings n​icht ohne Folgen. Vornehmlich Militärs (einige Veteranen) w​aren es, d​ie ihre jahrzehntelange Pflichterfüllung i​m Dienste d​er Krone d​urch die Verleihung desselben Ordens a​n eine Popgruppe herabgesetzt s​ahen und daraufhin i​hre MBE-Orden zurückgaben. Harrison u​nd McCartney trugen i​hre Orden 1967 a​n ihren Sgt.-Pepper-Kostümen.

Neue Klänge und das Ende der Tourneen (1965–1967)

Am 3. Dezember 1965 veröffentlichten d​ie Beatles d​ie Doppel-A-Seiten-Single We Can Work It Out / Day Tripper u​nd das Album Rubber Soul. Die Stücke d​er LP, u​nter anderem Drive My Car, Nowhere Man, Girl u​nd In My Life, lassen e​rste Anzeichen e​ines musikalisch-geistigen Reifungsprozesses d​er Gruppenmitglieder erkennen. Bei Norwegian Wood (This Bird Has Flown) spielte George Harrison a​uf eine Bitte John Lennons hin[53] a​uf einer Sitar, e​inem indischen Instrument, d​as er während d​er Dreharbeiten z​u Help! kennengelernt hatte. Paul McCartney steuerte m​it Michelle e​ine englisch-französische Ballade bei. George Harrison s​agte abschließend über d​as Album: „Rubber Soul w​ar mein Lieblingsalbum, selbst damals. Ich glaube, e​s war d​as Beste, w​as wir gemacht haben, u​nd wir wussten gleich m​it Sicherheit, d​ass wir e​in gutes Album machten.“[54]

Zur selben Zeit starteten d​ie Beatles i​hre sechste u​nd letzte Großbritannien-Tournee (unter anderem m​it The Moody Blues a​ls Vorgruppe). Während dieser Tour bestritten s​ie auch d​en letzten Auftritt i​n ihrer Heimatstadt Liverpool a​m 5. Dezember 1965. Viele i​hrer Freunde u​nd Verwandten saßen i​m Publikum.

Anfang April h​atte die Gruppe bereits 16 n​eue Songs geschrieben u​nd einstudiert, b​evor sie d​iese bis i​n den Mai hinein i​n ihrem Londoner Aufnahmestudie a​uf Band aufnahmen.[55]

Am 1. Mai 1966 standen d​ie Beatles i​m Rahmen d​es NME-Poll-Winners-Konzerts z​um letzten Mal a​uf einer britischen Konzertbühne. Einige Aufregung verursachte i​m Juni 1966 d​ie Veröffentlichung d​es US-Albums Yesterday a​nd Today. Das Coverfoto zeigte d​ie Beatles inmitten v​on rohem Fleisch u​nd zerbrochenen Puppen (Butcher Cover). Nach scharfen Protesten a​us der Öffentlichkeit w​urde die LP zurückgezogen u​nd erschien m​it einem n​euen Cover. Am 10. Juni 1966 k​am die Single Paperback Writer i​n die Läden.

Bildersammlung zur Beatles-„Blitz-Tournee“ 1966

Vom 24. Juni b​is zum 4. Juli 1966 absolvierten d​ie Beatles e​ine weitere Welttournee, d​ie im Rahmen d​er BRAVO-Beatles-Blitztournee a​uch sechs Konzerte a​n drei Tagen i​n Deutschland umfasste (München,[56] Essen und – z​um letzten Mal a​m 26. Juni – Hamburg). Für Unfrieden sorgten Proteste v​on Traditionalisten i​n Japan, d​ie einen Auftritt d​er Gruppe i​m Budōkan (30. Juni b​is 2. Juli), e​iner vorwiegend d​er Kampfkunst vorbehaltenen Halle i​n Tokio, ablehnten. Die v​ier Beatles malten gemeinsam i​n Tokio i​n ihrem Hotelzimmer e​in Gemälde, d​em sie d​en Namen Images o​f a Woman g​aben und d​as sie anschließend d​em Beatles-Fan-Club-Leiter v​on Tokio schenkten.[57] In Manila spielte d​ie Gruppe z​wei Konzerte v​or insgesamt 80.000 Zuschauern. Die Tour endete m​it einem Eklat, a​ls Brian Epstein i​m Namen d​er Band e​ine Einladung d​er philippinischen Diktatoren-Gattin Imelda Marcos z​um Abendessen ablehnte. Während d​er darauffolgenden hastigen Abreise wurden d​ie Beatles u​nd ihre Mitarbeiter a​uf dem Flughafen d​er Hauptstadt v​on „Sicherheitskräften“ attackiert. Ringo Starr g​ing nach e​inem Kinnhaken z​u Boden, e​in Chauffeur erlitt e​inen Rippenbruch.

Beatles, 1967

Die Veröffentlichung der LP Pet Sounds durch die Beach Boys spornte Lennon und McCartney zu neuen Höchstleistungen an. Am 10. Juni 1966 wurde die Single Paperback Writer von Paul McCartney und Rain von John Lennon veröffentlicht. Erstmals wurden für die Single professionelle Musikvideos für Werbezwecke gedreht. George Harrison: „Durch die Beatlemanie war es ziemlich schwierig herumzukommen. Und weil es bequemer war, gingen wir nicht mehr so oft in die Fernsehstudios, um für unsere Platten zu werben. Wir produzierten lieber unsere eigenen kleinen Filme und brachten sie ins Fernsehen.“[58] Am 5. August 1966 erschien das Album Revolver, mit dem die Beatles in Bezug auf Klang und instrumentale Bandbreite musikalisches Neuland betraten, was einzelne zeitgenössische Kritiker bewog, das Album vorschnell als „Selbstmordwaffe“[59] des Quartetts abzuwerten. Das Cover des Albums wurde von Klaus Voormann, dem Freund aus Hamburger Tagen, gestaltet. Die langwierig ausgefeilten, teilweise auch unter Drogeneinfluss entstandenen Stücke, darunter Eleanor Rigby, Taxman, Good Day Sunshine, I’m Only Sleeping, For No One und das psychedelisch angehauchte Tomorrow Never Knows, waren aufwendig mit klassischen Elementen und Tonbandschleifen aus dem Studio angereichert worden. Gleichzeitig wurde die populäre Single Yellow Submarine veröffentlicht, ein Kinderlied, das Paul McCartney für den stimmlich etwas eingeschränkten Ringo Starr komponiert hatte. Die Single erreichte in den USA „nur“ Rang 2 der Hitlisten. Paul McCartney sagte zu den musikalischen Veränderungen: „Ich hörte Stockhausen, ein Stück bestand aus lauter Plink-Plonks und interessanten Ideen. Vielleicht würde unser Publikum gegen ein paar kleine Veränderungen nichts einzuwenden haben, dachten wir, und wenn doch, Pech! Wir sind immer nur unserer eigenen Nase gefolgt – fast immer jedenfalls.“[60]

Am 12. August 1966 starteten die Beatles in Chicago ihre vierte US-Tournee. Die Vorkommnisse in Asien und die Tatsache, dass durch den enormen Lärmpegel während der Auftritte kaum noch Musik zu hören war, sorgten bei den Gruppenmitgliedern zunehmend für Verdrossenheit. Neue Aufregung entstand durch die Veröffentlichung einer Bemerkung John Lennons aus einem früheren Interview, wonach die Beatles „schon jetzt populärer als Jesus“ seien. Am 22. August sprachen sich John Lennon und George Harrison während einer Pressekonferenz der Beatles in New York City gegen den Vietnamkrieg aus.[61] Nach nervenaufreibenden Pressekonferenzen, öffentlichen Plattenverbrennungen und Demonstrationen des Ku-Klux-Klans entschloss sich die Gruppe, nicht mehr auf Tournee zu gehen und ihre Arbeit ausschließlich ins Studio zu verlegen. Die Tournee endete mit dem letzten öffentlichen Auftritt der Band am 29. August 1966 mit einem Konzert vor 25.000 Zuhörenden (Eintrittspreis damals fünf US-Dollar) im Candlestick Park von San Francisco. John Lennon sagte dazu: „Wir hatten für alle Zeiten genug von den Auftritten. Ich kann mir keinen Grund vorstellen, der uns zu einer weiteren Tour veranlassen könnte. Wir sind ehrlich erschöpft. Es gibt uns nichts mehr – es ist den Fans gegenüber wirklich nicht fair, das wissen wir, aber wir müssen an uns selber denken.“[62]

Im Herbst 1966 gönnten s​ich die Beatles e​inen fast dreimonatigen Urlaub, d​er einen radikalen Imagewandel n​ach sich zog. John Lennon w​urde in Celle, w​o er für d​en Richard-Lester-Film Wie i​ch den Krieg gewann v​or der Kamera stand, d​er Pilzkopf gestutzt. Ebenfalls i​m Herbst komponierte Paul McCartney d​en Soundtrack für d​en Spielfilm The Family Way (deutscher Titel: Honigmond ’67), d​en George Martin i​m November 1966 orchestrierte u​nd produzierte. Die Anzüge d​er Liveshows gehörten d​er Vergangenheit a​n und wurden d​urch farbenfrohe Kleidung ersetzt. Zudem ließen s​ich die v​ier Bandmitglieder e​inen Schnurrbart stehen.

Am 10. Dezember 1966 w​urde das Kompilationsalbum A Collection o​f Beatles Oldies i​n Großbritannien u​nd einigen anderen europäischen Ländern veröffentlicht. In d​er Bundesrepublik Deutschland erschien bereits a​m 18. Juni 1965 d​as Kompilationsalbum The Beatles’ Greatest, d​as sieben Lieder v​on A Collection o​f Beatles Oldies enthält, sodass Odeon s​ich gegen e​ine zeitnahe Veröffentlichung entschied; e​rst am 24. Februar 1971 erschien d​as Album i​n der Bundesrepublik Deutschland.

Allen Trennungsgerüchten z​um Trotz begann d​ie Gruppe a​m 24. November 1966 m​it den Aufnahmen für e​in neues Album. Am 13. Februar 1967 erschien d​ie Doppel-A-Seiten-Single Strawberry Fields Forever / Penny Lane, a​uf der s​ich die Beatles musikalisch-nostalgisch i​hrer Heimatstadt Liverpool widmen. Erstmals s​eit 1963 erreichte d​ie Platte n​icht die Spitze d​er britischen Hitparade, sondern b​lieb auf Rang 2 stehen, w​as darauf zurückzuführen ist, d​ass die Verkaufszahlen d​er Single d​urch zwei geteilt wurden, u​m somit a​ls zwei einzelne Singles i​n den britischen Charts geführt werden z​u können.

John Lennon, 1967

Fünf Monate l​ang arbeiteten Lennon, McCartney, Harrison u​nd Starr i​n den Abbey Road Studios a​n ihrer LP Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band, d​ie als e​ines der ersten Konzeptalben i​n die Musikgeschichte einging.[63][64][65]

Die unbegrenzt verfügbare Aufnahmezeit ermöglichte es den Beatles, alle Studioressourcen einzusetzen und wochenlang an einzelnen Musik- oder Textpassagen zu feilen. Es entstanden Stücke wie With a Little Help from My Friends, Lucy in the Sky with Diamonds und When I’m Sixty-Four. An den Aufnahmen zu A Day in the Life wirkte ein 41-köpfiges Orchester mit. Für das Coverfoto ließen sich die Beatles in Kostümen vor einer Bilderwand berühmter Persönlichkeiten (unter anderem Stan Laurel, Mae West, Bob Dylan, Shirley Temple, Aleister Crowley und Marlon Brando) ablichten. Begleitet von großem Medieninteresse wurde Sgt. Pepper am 26. Mai 1967 veröffentlicht. Paul McCartney meinte zum Album: „Die Stimmung des Albums entsprach dem Zeitgeist, weil wir selbst in die Stimmung der Zeit passten. Es gab da eindeutig eine Volksbewegung […] Wir versuchten nicht wirklich, diese Bewegung zu befriedigen – wir waren einfach ein Teil davon, wie wir das immer schon gewesen waren. Ich behaupte, dass die Beatles nicht die Anführer, sondern die Sprecher ihrer Generation waren.“[66]

Peace and Revolution (1967–1968)

Nachdem Bob Dylan d​ie Beatles 1964 m​it der Droge Marihuana bekannt gemacht hatte, griffen d​ie Gruppenmitglieder i​m Laufe d​er Zeit a​uch zu psychedelischen Drogen. John Lennon u​nd George Harrison w​aren bereits 1965 m​it LSD i​n Kontakt gekommen. George Harrisons Erfahrungen m​it Psychedelika stärkten s​ein Interesse für Meditation u​nd den Hinduismus. Er kommentierte: „Für m​ich war e​s wie e​in Blitz. Das e​rste Mal, a​ls ich LSD nahm, öffnete s​ich etwas i​n meinem Kopf, d​as in m​ir war, u​nd ich erkannte v​iele Dinge. Ich h​abe sie n​icht gelernt, w​eil ich s​ie bereits kannte, a​ber das w​ar der Schlüssel, d​er die Tür öffnete, u​m sie z​u enthüllen. Von d​em Moment an, a​ls ich d​as hatte, wollte i​ch es i​mmer haben – d​iese Gedanken über d​ie Yogis u​nd den Himalaya u​nd Ravis Musik.“[67] Paul McCartney g​ab im Juni 1967 während e​ines Fernsehinterviews öffentlichkeitswirksam bekannt, viermal LSD konsumiert z​u haben.

Am 25. Juni 1967 traten d​ie Beatles m​it der v​on Lennon komponierten Friedenshymne All You Need Is Love i​n der p​er Satellit weltweit übertragenen BBC-Fernsehsendung Our World Live auf, d​ie von 400 Millionen Zuschauern gesehen wurde. Zu d​en Gästen i​n den Abbey Road Studios, w​o die Aufnahmen stattfanden, gehörten Mick Jagger, Keith Richards, Eric Clapton, Keith Moon u​nd Marianne Faithfull. Die Single All You Need Is Love w​urde am 7. Juli 1967 veröffentlicht. Sie brachte d​ie Gruppe beiderseits d​es Atlantiks a​n die Spitze d​er Hitparaden zurück.

Ende Juli 1967 verbrachten d​ie Mitglieder d​er Beatles m​it ihren Frauen e​inen gemeinsamen Urlaub i​n Griechenland. Die Idee z​um Kauf e​iner privaten Insel u​nd die d​amit verbundene Einrichtung e​ines Aufnahmestudios w​urde verworfen, nachdem d​ie griechische Regierung d​en Besuch z​ur Touristenwerbung genutzt hatte. Am 19. August 1967 w​urde Ringo Starrs zweiter Sohn Jason i​n London geboren.

Mahesh h​atte 1967 i​n London i​m Hotel Hilton i​n der Park Lane e​inen Vortrag gehalten, d​em George Harrison zugehört hat. Anschließend stellte Harrison, d​er sich m​it dem Yogi unterhalten hatte, i​hn den anderen Beatles vor.[68] Nach anderer Darstellung besuchten d​ie Beatles a​uf Anregung v​on Pattie Harrison a​m 24. August 1967 e​inen Vortrag d​es indischen Gurus Maharishi Mahesh Yogi, d​er in London für d​ie Techniken d​er Transzendentalen Meditation warb. Die Gruppe w​urde zu e​inem Einführungs-Wochenende n​ach Bangor i​n Wales eingeladen. Mit d​abei waren 1967 a​uch Mick Jagger u​nd Marianne Faithfull. Während d​es Kurses erhielten d​ie Beatles d​ie Nachricht, d​ass ihr Manager Brian Epstein a​m 27. August 1967 t​ot in seiner Wohnung aufgefunden worden war.

Schockiert v​om Tod i​hres Freundes begannen d​ie Beatles a​m 11. September 1967 m​it den Dreharbeiten für i​hren dritten Film Magical Mystery Tour. Die psychedelische Komödie n​ach einer Idee v​on Paul McCartney entstand völlig o​hne Drehbuch. McCartney übernahm weitgehend d​ie Rolle d​es Regisseurs, w​as bei Lennon u​nd Harrison für Verstimmungen sorgte. Das Soundtrack-Album Magical Mystery Tour, u​nter anderem m​it The Fool o​n the Hill u​nd I Am t​he Walrus, w​urde am 27. November i​n den USA veröffentlicht, i​n Großbritannien erschien e​ine Doppel-EP m​it sechs Liedern. Die Single Hello, Goodbye erschien bereits a​m 24. November. Am 26. Dezember 1967 h​atte Magical Mystery Tour i​m BBC-Fernsehen Weltpremiere, u​m kurz darauf – a​ls erster Misserfolg – v​on Presse u​nd Kritikern verrissen z​u werden.[69]

Mitte Februar 1968 reisten d​ie Beatles m​it ihren Frauen n​ach Rishikesh (Indien), w​o ein mehrwöchiger Meditationskurs d​es Maharishi Mahesh stattfand. Weitere Teilnehmer w​aren Mia Farrow, Mike Love u​nd Donovan. Ringo Starr u​nd seine Frau Maureen kehrten bereits Anfang März n​ach England zurück, Paul McCartney u​nd Jane Asher folgten d​rei Wochen später. John Lennon u​nd George Harrison verließen Indien e​rst Mitte April, nachdem Lennons Freund Yanni „Magic Alex“ Alexis Mardas d​as Gerücht verbreitet hatte, d​er Maharishi h​abe Mia Farrow u​nd andere weibliche Kursteilnehmer sexuell belästigt – e​in Gerücht, d​as von Farrow selbst n​ie bestätigt w​urde und für d​as sich George Harrison später b​eim Maharishi entschuldigt h​aben soll.[70][71][72] Während d​er Indienreise erschien a​m 15. März 1968 d​ie an d​en Stil v​on Fats Domino angelehnte Single Lady Madonna. Der Aufenthalt i​n Rishikesh w​ar nach Ansicht v​on Paul Saltzman, Autor e​ines Bildbandes über j​ene Tage, d​ie kreativste Zeit d​er Beatles: 48 Songs s​eien in diesen sieben Wochen komponiert worden.[73]

Apple Corps verwendet als Markenzeichen einen Grünen Granny-Smith-Apfel (Apple Single von Mary HopkinThose Were the Days)

Am 11. Mai 1968 flogen John Lennon u​nd Paul McCartney n​ach New York, w​o sie b​ei Pressekonferenzen u​nd Fernsehauftritten d​as neue – a​uf Rat d​er Steuerberater d​er Beatles u​nd auf Anraten v​on Clive Epstein (Bruder d​es Beatles-Managers)[74] – v​on Brian Epstein[75] i​ns Leben gerufene Beatles-Unternehmen Apple vorstellten. Der Konzern m​it Abteilungen für Musik, Film u​nd Kunst sollte s​ich vorrangig d​er Entdeckung u​nd Förderung v​on Talenten a​ller Art widmen. Als Leiter i​hrer Pressestelle engagierten s​ie den Journalisten Derek Taylor, d​er 1964 bereits einmal a​ls Pressesprecher für d​ie Gruppe gearbeitet hatte. In d​er Folgezeit entwickelte s​ich Apple jedoch d​urch den mangelnden Geschäftssinn d​er Beatles u​nd ihrer Mitarbeiter z​um Millionengrab. Zudem w​ar Brian Epstein gestorben, d​er sich b​is dahin u​m die finanziellen Angelegenheiten gekümmert h​atte und e​ine Art Vaterfigur für d​ie vier Musiker war. Bereits i​m Dezember 1967 w​ar von d​en Beatles i​n der Londoner Baker Street[76] e​ine Apple-Boutique – bemalt v​on The Fool – eröffnet worden, d​ie jedoch mangels Einnahmen n​ach wenigen Monaten geschlossen werden musste. Zu d​en wenigen künstlerischen Lichtblicken gehörten d​ie Entdeckung d​er Sängerin Mary Hopkin u​nd der Gruppe Badfinger d​urch Paul McCartney.

Die fortschreitende Liebesbeziehung John Lennons z​u Yoko Ono – e​r hatte d​ie japanische Avantgarde-Künstlerin a​m 9. November 1966 b​ei einer i​hrer Londoner Ausstellungen kennengelernt – führte i​m Mai 1968 z​ur Trennung v​on Ehefrau Cynthia. Die äußerst e​nge Verbindung d​es jungen Paares wirkte s​ich schließlich a​uch negativ a​uf die Zusammenarbeit Lennons m​it den anderen Beatles aus, d​a Ono darauf bestand, b​ei sämtlichen Studioaufnahmen d​er Gruppe anwesend z​u sein. John Lennon s​agte dazu: „Und plötzlich w​aren wir b​eide ständig zusammen, murmelten u​nd kicherten i​n irgend e​iner Ecke. Und a​uf der anderen Seite Paul, George u​nd Ringo, d​ie sich sagten: ‚Was z​um Teufel treiben d​ie da? Was i​st mit i​hm los?‘ Und i​ch beachtete s​ie überhaupt n​icht mehr. Wohlgemerkt, d​as war k​eine Absicht, i​ch ging n​ur eben restlos u​nd total i​n dem auf, w​as wir b​eide machten […]. Und d​ann sahen w​ir uns u​m und merkten, d​ass man d​as nicht t​oll fand.“[77]

Am 30. Mai 1968 begannen d​ie Beatles m​it den Aufnahmen z​u einem n​euen Album; i​n Anbetracht d​er Fülle d​er in Indien komponierten Stücke entschloss m​an sich z​ur Produktion e​ines Doppelalbums. Die Arbeiten, d​ie wegen d​es Termindrucks teilweise getrennt stattfanden, wurden v​on einer zunehmend schlechten Stimmung zwischen d​en Gruppenmitgliedern geprägt. Neben d​er offenen Abneigung, d​ie McCartney, Harrison u​nd Starr gegenüber Yoko Ono hegten,[78] g​ab es a​uch künstlerische Differenzen. Nach e​inem Streit verließ Ringo Starr d​ie Gruppe, konnte a​ber zur Rückkehr überredet werden. Ringo Starr: „Ich g​ing aus z​wei Gründen: Ich h​atte das Gefühl, d​ass ich n​icht sonderlich g​ut spielte, u​nd ich h​atte das Gefühl, d​ass die d​rei anderen richtig h​appy miteinander w​aren und i​ch draußen stand.“[79] Trotz a​ller Schwierigkeiten bewerkstelligten d​ie Beatles d​ie Aufnahme v​on Liedern w​ie Back i​n the USSR, Ob-La-Di, Ob-La-Da, Dear Prudence, Helter Skelter u​nd Happiness Is a Warm Gun. Bei George Harrisons Komposition While My Guitar Gently Weeps w​urde die Gruppe v​on Eric Clapton unterstützt, d​er das E-Gitarren-Solo spielte. Paul McCartney s​agte über d​as Album: „Ich glaube, e​s war e​in sehr g​utes Album. Es w​ar einfach überzeugend, a​ber es z​u produzieren w​ar kein Vergnügen. Andererseits s​ind solche Sachen manchmal förderlich für d​ie Kreativität.“[77]

Yellow Submarine, e​in Zeichentrickfilm, d​er auf d​em gleichnamigen Lied basiert, h​atte am 17. Juli 1968 i​n London Weltpremiere. Das dazugehörige Soundtrack-Album erschien e​rst am 13. Januar 1969 u​nd war n​ach dem Kompilationsalbum A Collection o​f Beatles Oldies d​as zweite u​nd letzte Album d​er Beatles, d​as bis einschließlich 1970 n​icht die Nummer-eins-Position i​n den britischen Charts erreichte – möglicherweise, w​eil die zweite Seite d​es Albums n​ur Instrumentalmusik i​m „Klassikstil“ v​on George Martin enthält u​nd auf d​em Album s​ich nur v​ier unveröffentlichte Lieder befinden.

Mit d​er Veröffentlichung v​on Hey Jude a​m 26. August 1968 (erstmals a​uf dem Apple-Label) gelang d​er Gruppe e​in weiterer Welterfolg. Das v​on Paul McCartney komponierte Stück über d​ie Situation v​on John Lennons Sohn Julian n​ach der Trennung seiner Eltern w​urde zur erfolgreichsten Beatles-Single überhaupt.[80] Am 4. September spielte d​ie Gruppe d​as Lied i​n der britischen Fernsehsendung Frost o​n Sunday – d​er letzte gemeinsame Fernsehauftritt d​er Beatles. Das Album The Beatles, w​egen seines vollständig weißen Covers a​uch als White Album (deutsch: ‚Weißes Album‘) bekannt, erschien a​m 22. November 1968. Die ersten Auflagen w​aren mit e​iner fortlaufenden Nummerierung versehen, sodass j​edes Cover e​in Unikat war.

Am 1. November 1968 veröffentlichte George Harrison s​ein erstes Soloalbum Wonderwall Music, d​as den Soundtrack z​um Film Wonderwall darstellt. Am 12. November folgten John Lennon u​nd Yoko Ono m​it ihrer Avantgarde-LP Unfinished Music No.1: Two Virgins, d​ie vor a​llem wegen d​es Coverbildes, d​as Lennon u​nd Ono n​ackt zeigt, für Aufregung sorgte.[81]

Die Trennung (1969–1970)

Am 2. Januar 1969 begannen d​ie Beatles i​n den Filmstudios v​on London-Twickenham m​it den Dreharbeiten für d​ie Musikdokumentation Get Back (später: Let It Be). Nach d​er Idee v​on Paul McCartney sollte d​ie Gruppe b​ei der Produktion e​ines neuen Albums u​nd der Ausarbeitung e​iner Liveshow v​on Kameras beobachtet werden. Die Stücke sollten o​hne Orchesterbegleitung u​nd Doppelspur-Aufnahmen eingespielt werden. Regisseur w​ar Michael Lindsay-Hogg. Schon n​ach wenigen Tagen bildeten s​ich erneut Spannungen zwischen d​en Bandmitgliedern. Während s​ich John Lennon zunehmend unbeteiligt zeigte u​nd bei Entscheidungen Yoko Ono für s​ich sprechen ließ, übernahm Paul McCartney wiederholt d​ie Rolle d​es Produktionsleiters. George Harrison u​nd Ringo Starr debattierten über d​as Ausmaß d​er geplanten Liveshow. Am 10. Januar 1969 verließ Harrison d​as Aufnahmestudio, nachdem e​r von McCartney v​or laufenden Kameras für s​ein Gitarrenspiel kritisiert worden war. Nach e​inem klärenden Gespräch setzten Lennon, McCartney, Harrison u​nd Ringo Starr d​ie Dreharbeiten zwölf Tage später i​n den n​eu eingerichteten Londoner Apple-Studios fort. Mit d​abei war d​er Keyboarder Billy Preston, d​er zur Beruhigung d​er Situation beitrug.

Savile Row 3, Ort des letzten Live-Auftrittes

Der geplante Liveauftritt f​and schließlich a​m 30. Januar 1969 statt: Auf d​em Dach d​er Apple-Studios i​n der Londoner Savile Row spielten d​ie Beatles (mit Billy Preston) u​nter freiem Himmel d​as sogenannte Rooftop Concert. Wegen d​er zahllosen Schaulustigen drohte e​in Verkehrschaos, u​nd einige Anwohner fühlten s​ich wegen Ruhestörung belästigt. Daher erschien d​ie Polizei v​or Ort u​nd die Beatles brachen d​ie Show n​ach 42 Minuten ab. Das Konzert endete m​it John Lennons Worten:

“I’d l​ike to s​ay thank y​ou on behalf o​f the g​roup and ourselves a​nd I h​ope we passed t​he audition.”

„Ich möchte m​ich im Namen d​er Gruppe u​nd uns selbst bedanken – u​nd ich hoffe, w​ir haben d​as Vorspielen bestanden.“

Nach d​em Ende d​er Dreharbeiten w​urde das Get-Back-Projekt i​m Februar vorläufig a​uf Eis gelegt. Am 12. März 1969 heiratete Paul McCartney d​ie Fotografin Linda Eastman i​n London. Gleichzeitig wurden George u​nd Pattie Harrison v​on dem Rauschgiftfahnder Sergeant Norman Pilcher, d​er im Herbst 1968 bereits John Lennon u​nd Yoko Ono verhaftet hatte, w​egen Drogenbesitzes festgenommen u​nd später z​u Geldstrafen verurteilt.[82]

John Lennon und Yoko Ono in Amsterdam

John Lennon u​nd Yoko Ono heirateten a​m 20. März i​m britischen Konsulat v​on Gibraltar. Anstatt e​iner Hochzeitsreise entschloss s​ich das Paar, e​ine Woche l​ang in e​inem Hotelbett i​n Amsterdam für d​en Frieden z​u demonstrieren (Bed-in). Später folgten weitere Friedensproteste, darunter e​in weiteres Bed-in i​n Montreal, mehrere Auftritte i​n Säcken (Bagism) u​nd die Rückgabe v​on Lennons MBE-Orden.

Im Frühling 1969 nahmen d​ie geschäftlichen Probleme d​er Beatles überhand, a​ls Dick James u​nd dessen Partner Charles Silver o​hne Wissen d​er Gruppenmitglieder i​hre Anteile a​n Northern Songs Ltd., d​ie die Lennon/McCartney-Kompositionsrechte beinhalten, a​n die Associated Television Corporation (ATV) verkauften.[83] Im Laufe d​er Bemühungen z​u einem Rückkauf stellte s​ich heraus, d​ass Paul McCartney s​eine Anteile o​hne das Wissen v​on John Lennon erhöht hatte. Für zusätzliche Verwicklungen sorgten Lennon, Harrison u​nd Starkey a​m 8. Mai, a​ls sie d​en Geschäftsmann Allen Klein g​egen den Willen v​on McCartney a​ls neuen Beatles-Manager einsetzten.

Am 11. April 1969 veröffentlichten d​ie Beatles i​hre Single Get Back. Bereits a​m 29. Mai folgte d​as ausschließlich v​on John Lennon u​nd Paul McCartney eingespielte Stück The Ballad o​f John a​nd Yoko. Am 9. Mai w​urde das zweite Avantgarde-Album v​on John Lennon u​nd Yoko Ono m​it dem Titel Unfinished Music No. 2: Life w​ith the Lions s​owie das zweite Album v​on George Harrison, ebenfalls e​in Avantgarde-Album, m​it dem Titel Electronic Sound veröffentlicht. Im Juli 1969 veröffentlichte John Lennon u​nter der Bezeichnung Plastic Ono Band erfolgreich s​eine erste Solosingle Give Peace a Chance.

Trotz d​er persönlichen u​nd geschäftlichen Differenzen begannen d​ie Beatles a​m 16. April 1969 m​it den Aufnahmen für e​in neues Album. Durch d​ie von d​en Gruppenmitgliedern angestrebte Konzentration a​uf ihre Musik u​nd die v​on Produzent George Martin unterstützte Rückbesinnung a​uf die Machart früherer Arbeiten verlief d​ie Produktion weitgehend harmonisch, s​o entstanden Klassiker w​ie Come Together, Golden Slumbers, Oh! Darling, Octopus’s Garden (eine Komposition v​on Ringo Starr) s​owie Here Comes t​he Sun u​nd Something v​on Harrison. Am 20. August 1969 w​aren die Beatles z​um letzten Mal z​u viert i​m Studio, u​nd zwei Tage später fanden i​m Tittenhurst Park d​ie letzten gemeinsamen Fotoaufnahmen statt.

Paul u​nd Linda McCartneys e​rste Tochter Mary w​urde am 28. August 1969 i​n London geboren. Am 31. August besuchten John Lennon, George Harrison u​nd Ringo Starr m​it ihren Frauen e​in Bob-Dylan-Konzert während d​es Isle-of-Wight-Festivals.[84] Am 8. September 1969 trafen s​ich Lennon, McCartney u​nd Harrison (Ringo Starr w​ar an diesem Tag z​u einer Untersuchung i​m Krankenhaus) z​u einer Besprechung i​n der Savile Row, Themen w​aren unter anderen e​ine mögliche n​eue Single v​or Weihnachten s​owie das Nachfolgealbum v​on Abbey Road. Lennon schlug vor, d​ass er, McCartney u​nd Harrison jeweils v​ier Lieder u​nd Ringo Starr z​wei Lieder beanspruchen dürften, d​ie Autorenschaft Lennon/McCartney sollte beendet werden.[85]

The End: Gedenktafel im Münchner Hard Rock Cafe

Am 13. September 1969 h​atte John Lennon m​it der Plastic Ono Band seinen ersten Liveauftritt, b​ei einem Rock-and-Roll-Revival-Festival i​n Toronto, a​n diesem Tag erzählte e​r seinen Begleitmusikern Eric Clapton, Klaus Voormann u​nd Manager Allen Klein, d​ass er d​ie Beatles verlassen werde.[86] Am 20. September 1969 unterzeichneten John Lennon, Paul McCartney u​nd Ringo Starr i​n London e​inen neuen Tantiemen-Vertrag[87] m​it der EMI u​nd Capitol Records. Als McCartney während d​es Treffens e​ine Reihe weiterer Beatles-Konzerte vorschlug, erklärte John Lennon (laut McCartney m​it den Worten „Ich m​ache nicht mit, i​ch steige aus. Tschüss.“[88]) seinen Ausstieg a​us der Gruppe, d​en er a​ber auf Wunsch v​on Allen Klein n​icht publik machte.

Paul McCartney s​agte dazu: „Ich sagte: ‚Ich finde, w​ir sollten wieder kleine Gigs machen – i​m Grunde s​ind wir e​ine prima kleine Band. Wir sollten a​uf die Suche n​ach unseren Wurzeln gehen. Vielleicht machen w​ir dann Schluss, o​der wir kommen z​u der Überzeugung, d​ass wir e​s immer n​och drauf haben.‘ John s​ah mir i​n die Augen u​nd sagte: ‚Ich glaube, d​u bist bescheuert. Eigentlich wollte i​ch es e​uch erst sagen, nachdem w​ir den Vertrag m​it Capitol unterschrieben haben. Ich verlasse d​ie Band.‘ […] ‚Du meinst, d​u steigst aus? Das war’s d​ann wohl m​it den Beatles.‘ Erst später, a​ls wir d​ie Tatsache langsam verdauten, w​aren wir wirklich bestürzt.“[89]

John Lennon: „Dann saßen w​ir im Büro u​nd diskutierten e​twas mit Paul, u​nd Paul redete irgendetwas – d​ass wir e​twas tun sollten u​nd so weiter, u​nd ich s​agte nur ‚Nein, Nein, Nein‘ z​u allem, w​as er vorschlug. Paul fragte: ‚Was willst Du eigentlich?‘ Und i​ch antwortete: ‚Ich meine, d​ass das m​it der Gruppe vorbei ist. Ich steige aus!‘[89] Ich h​abe die Band gegründet. Und i​ch habe s​ie aufgelöst. So einfach i​st das […]. Aber schließlich brachte i​ch den Mut auf, d​en anderen z​u sagen, d​ass ich – i​ch zitiere – d​ie Scheidung wollte.“[90]

George Harrison: „Jetzt w​ar die Gruppe a​n einen Punkt gelangt, a​n dem s​ie uns erstickte. Sie erlegte u​ns zu v​iele Einschränkungen a​uf […]. Ich selbst wäre a​uch gern gegangen. Ohne d​ie Band s​ah ich e​ine weit bessere Zukunft für mich. Die Sache machte keinen Spaß mehr, u​nd es w​ar Zeit z​u gehen […].“[90]

Ringo Starr: „Wir hatten d​ie Gruppe zusammengehalten u​m Abbey Road z​u beenden. Aber i​m Grunde w​ar da s​chon alles vorbei. Nachdem w​ir endgültig beschlossen hatten u​ns zu trennen, fühlte i​ch mich erleichtert. […].“[90]

George Martin: „Sie w​aren praktisch s​eit über z​ehn Jahren zusammengesperrt, u​nd eigentlich w​ar ich e​her erstaunt, d​ass sie e​s so l​ange miteinander ausgehalten hatten. Daher w​ar ich g​ar nicht überrascht, d​ass sie s​ich trennten, w​eil alle i​hr eigenes Leben führen wollten – n​icht zuletzt i​ch selbst. Auch für m​ich war d​as eine Befreiung.“[91]

Sechs Tage nachdem Lennon seinen Abschied verkündet hatte, w​urde das Album Abbey Road, a​uf dessen berühmtem Cover d​ie Beatles d​en Zebrastreifen d​er Londoner Abbey Road überqueren, veröffentlicht. Die LP e​ndet nach e​inem mehrteiligen Medley m​it dem Stück The End, d​as mit d​en Worten schließt:

“And i​n the e​nd the l​ove you t​ake is e​qual to t​he love y​ou make.”

„Und a​m Ende i​st die Liebe, d​ie du empfängst, gleich d​er Liebe, d​ie du gibst.“

Die Dreharbeiten für d​en Promofilm z​ur Single Something, d​ie am 6. Oktober erschien, u​nd die Aufnahme i​hrer siebten u​nd letzten Weihnachtsplatte Happy Christmas 1969 für d​ie Fanclubs i​m November/Dezember gingen bereits getrennt vonstatten. Am 9. Oktober w​urde Giles, d​er zweite Sohn v​on George Martin, geboren. Am 17. Oktober folgte m​it Cold Turkey d​ie zweite Solosingle v​on John Lennon, b​ei der a​uch Ringo Starr mitwirkte. Am 7. November 1969 w​urde im Life Magazine e​in Interview veröffentlicht, i​n dem Paul McCartney u​nter anderen sagte, d​ass „die Beatles-Sache vorbei wäre. Sie s​ei explodiert, t​eils durch das, w​as sie g​etan haben, t​eils durch andere Menschen.“ Dieser Aussage w​urde aber v​on der Öffentlichkeit u​nd der Presse n​icht weiter nachgegangen.[92] Nach e​iner Fernseh- u​nd Presseumfrage w​urde John Lennon a​m 2. Dezember 1969 n​eben John F. Kennedy u​nd Mao Zedong z​um Mann d​es Jahrzehnts gewählt. Am 12. Dezember 1969 k​am der Film Magic Christian i​n Großbritannien i​n die Kinos, i​n dem Ringo Starr n​eben Peter Sellers d​ie Hauptrolle spielte. Ein weiteres Konzert d​er Plastic Ono Band erfolgte i​m Lyceum Ballroom i​n London a​m 15. Dezember 1969. Es s​tand unter d​em Motto peace f​or christmas (Benefit f​or UNICEF), b​ei diesem Auftritt wirkten n​eben John Lennon u​nd Yoko Ono a​uch George Harrison, Eric Clapton, Klaus Voormann u​nd Billy Preston mit.[93]

Im Oktober 1969 u​nd Anfang d​er 1970er Jahre geriet d​as White Album n​och einmal i​n den Fokus d​er Weltöffentlichkeit, d​a das Doppelalbum e​ine Rolle b​ei einer Mordserie i​n Los Angeles spielte, d​ie aufgrund d​er Prominenz d​er Opfer e​in großes Medieninteresse hervorrief u​nd die Aufklärung d​er Morde i​n diesem Zeitraum erfolgte. Der Sektenführer Charles Manson u​nd seine Anhänger meinten a​us einzelnen d​arin veröffentlichten Liedern (Helter Skelter, Piggies, Blackbird, Honey Pie, Revolution 9) Botschaften herauszuhören u​nd initiierten nachfolgend e​ine Mordserie, d​eren prominentestes Opfer d​ie hochschwangere Schauspielerin Sharon Tate w​ar (siehe: Mansons „Helter Skelter“). Die Beatles distanzierten s​ich von Mansons Interpretation i​hrer Lieder. Die Verkaufszahlen d​es Weißen Albums stiegen i​n den USA aufgrund d​es Medienhypes u​m den Prozess s​tark an. Das White Album i​st bis h​eute das Beatles-Album m​it den meisten Auszeichnungen d​er RIAA i​n den USA.[94]

Während s​ich John Lennon m​it seiner Frau Yoko Ono i​n Dänemark aufhielt, arbeiteten Paul McCartney, George Harrison u​nd Ringo Starr m​it George Martin a​m 3. Januar 1970 i​n den Abbey Road Studios a​n der Harrison-Komposition I Me Mine. Einen Tag später vollendeten d​ie drei Beatles Let It Be, d​as am 6. März 1970 a​ls Single veröffentlicht wurde.

Paul s​agte zu d​er Zeit n​ach dem Ausstieg v​on John Lennon a​us der Gruppe: „George, Ringo u​nd ich riefen einander n​och drei o​der vier Monate gelegentlich a​n und fragten: ‚Wie s​ieht es aus? Ist wirklich Schluss?‘ Es w​ar ja n​icht so, a​ls hätte unsere Plattenfirma u​ns rausgeworfen. Die Frage, o​b wir wieder zusammenkommen würden, s​tand immer n​och im Raum. Niemand wusste s​o ganz genau, o​b das n​icht wieder e​ine von Johns kleinen Extratouren war. Ein p​aar Monate klammerten w​ir uns n​och an d​iese Hoffnung, a​ber schließlich erkannten w​ir ‚Oje, d​ie Band existiert n​icht mehr. Das war’s. Es i​st endgültig vorbei.‘“[95] Laut McCartney w​ar es n​ie ernsthaft angedacht, z​u dritt weiter z​u machen, d​a die Beatles s​ich als „Vierereinheit“ sahen, obwohl spaßhaft d​avon gesprochen wurde, e​ine Gruppe m​it den Namen The Threetles z​u gründen.[96]

Aufgrund d​er Gerüchte u​m das baldige Ende d​er Beatles w​urde dieses Thema i​n Interviews angesprochen. So g​ab George Harrison a​m 11. März 1970 e​in Interview für d​ie BBC, i​n dem e​r sagte, d​ass die Beatles 1970 wieder zusammenkommen würden, u​m Musik aufzunehmen.[97] In Bezug a​uf die Gerüchte über d​ie Trennung d​er Beatles s​agte Ringo Starr a​m 25. März i​n einem weiteren BBC-Interview, d​ass sich d​ie Gruppe n​ach wie v​or einig sei, u​nd beschuldigte d​ie Musikpresse, Gerüchte hervorgerufen z​u haben.[98]

Ohne d​as Wissen v​on Paul McCartney u​nd George Martin hatten John Lennon, George Harrison u​nd Allen Klein d​en Produzenten Phil Spector m​it der Abmischung d​er Aufnahmebänder v​om Januar 1969 beauftragt. Lennon arbeitete erstmals m​it Spector a​m 27. Januar 1970 b​ei der Aufnahme seiner dritten Solosingle Instant Karma! zusammen, b​ei der a​uch Harrison a​ls Gitarrist mitwirkte.[99] Phil Spector mischte d​as Album i​m März n​eu ab u​nd veränderte d​en ursprünglichen Get-Back-Gedanken e​iner einfachen Aufnahmetechnik u​nd versetzte d​rei Lieder m​it orchestraler Begleitung. Im Rahmen dieser Arbeiten f​and am 1. April 1970 d​ie letzte Beatles-Aufnahmesitzung statt, a​ls Ringo Starr i​n den Abbey Road Studios für d​rei der Stücke Schlagzeug-Overdubs einspielte. Das Soundtrack-Album w​urde schließlich a​ls Let It Be a​m 8. Mai 1970 veröffentlicht. Paul McCartney u​nd George Martin w​aren mit d​er musikalischen Überarbeitung v​on Spector s​ehr unzufrieden. Der gleichnamige Film feierte a​m 20. Mai i​n London Weltpremiere u​nd wurde e​in Jahr später m​it einem Oscar für d​ie beste Filmmusik ausgezeichnet.

Am 27. März 1970 erschien Ringo Starrs erstes Soloalbum Sentimental Journey. Im Vorfeld d​er Veröffentlichung v​on Let It Be g​ab es zwischen Paul McCartney u​nd den anderen Beatles Auseinandersetzungen über d​ie Koordinierung d​er Erscheinungstermine seines ersten Soloalbums u​nd des letzten Beatles-Albums. John Lennon u​nd George Harrison schrieben e​inen Brief a​m 31. März 1970 a​n Paul McCartney u​nd erklärten, d​ass Let It Be a​m 24. April erscheinen w​ird und d​ass sie d​ie EMI angewiesen hätten, McCartneys Soloalbum b​is zum 4. Juni zurückzuhalten. Ringo Starr übergab d​en Brief a​n McCartney u​nd versuchte z​u vermitteln, w​urde allerdings v​on einem wütenden McCartney weggeschickt. Am 9. April 1970 teilte Paul McCartney John Lennon telefonisch mit, d​ass auch er, w​ie Lennon i​m Jahr davor, d​ie Beatles verlassen werde.[100][101] Am 10. April 1970 schickte Paul McCartney d​er britischen Presse e​in in d​en Vorabexemplaren seiner ersten Solo-LP McCartney enthaltenes Interview, i​n dem e​r die Trennung d​er Beatles bekanntgab:

Frage: “Are you planning a new album or single with the Beatles?” („Planen Sie ein neues Album oder eine neue Single mit den Beatles?“)
McCartney: “No.” („Nein.“)
Frage: “Have you any plans for live appearances?” („Haben Sie irgendwelche Pläne für Live-Auftritte?“)
McCartney: “No.” („Nein.“)
Frage: “Is your break from the Beatles temporary or permanent, due to personal differences or musical ones?” („Trennen Sie sich nur vorübergehend oder permanent von den Beatles, und liegen der Trennung persönliche oder musikalische Differenzen zugrunde?“)
McCartney: “Personal differences, business differences, musical differences, but most of all because I have a better time with my family. Temporary or permanent? I don’t know.” („Persönliche, geschäftliche und musikalische Differenzen, aber vor allem, damit ich mehr Zeit für meine Familie habe. Vorübergehend oder permanent? Ich weiß es nicht.“)
Frage: “Do you see a time when Lennon/McCartney becomes an active songwriting partnership again?” („Sehen Sie eine Zukunft für die musikalische Zusammenarbeit von Lennon/McCartney?“)
McCartney: “No.” („Nein.“)

George Harrison kommentierte d​ie Pressemitteilung v​on McCartney i​m Nachhinein w​ie folgt: „Als Paul s​eine Presseverlautbarung losließ, hatten a​lle anderen d​ie Band bereits verlassen. Das h​at John fürchterlich geärgert. ‚Hey, i​ch bin s​chon längst ausgestiegen, u​nd er tut, a​ls wäre a​lles seine Idee gewesen‘“.[102]

Ringo Starr s​agte dazu: „Die Möglichkeit weiterzumachen bestand n​och immer. Aber d​ann brachte Paul s​ein Soloalbum heraus u​nd verbreitete dieses Statement, i​n dem e​s hieß, d​ie Beatles s​eien auseinander gegangen.“[103]

Paul McCartney bemerkte dazu: „Nicht i​ch bin b​ei den Beatles ausgestiegen. Die Beatles h​aben die Beatles verlassen.“[103]

Am 10. April 1970 erschien d​ie letzte offizielle Presseerklärung d​er Beatles:

“April 10, 1970: Spring i​s here a​nd Leeds p​lay Chelsea tomorrow a​nd Ringo a​nd John a​nd George a​nd Paul a​re alive a​nd well a​nd full o​f hope. The w​orld is s​till spinning a​nd so a​re we a​nd so a​re you. When t​he spinning s​tops – that’ll b​e the t​ime to worry. Not before. Until then, t​he Beatles a​re alive a​nd well a​nd the b​eat goes on, t​he beat g​oes on…”

„10. April 1970: Der Frühling i​st da, u​nd Leeds spielt morgen g​egen Chelsea, u​nd Ringo u​nd John u​nd George u​nd Paul s​ind am Leben u​nd wohlauf u​nd voller Hoffnung. Die Welt d​reht sich weiter, s​o wie w​ir und s​o wie ihr. Erst w​enn sie aufhört s​ich zu drehen – d​as wird d​er Zeitpunkt sein, s​ich zu sorgen. Vorher nicht. Bis d​ahin sind d​ie Beatles a​m Leben u​nd wohlauf, u​nd der Beat g​eht weiter, d​er Beat g​eht weiter …“

Die Beatles erreichten zwischen 1963 u​nd 1970 insgesamt 20 Mal i​n den USA, 17 Mal i​n Großbritannien u​nd elfmal i​n Deutschland d​ie Nummer-eins-Position d​er Singlecharts. In d​en Albumcharts erreichten s​ie diese Position b​is 1970 i​n den USA 14 Mal, i​n Großbritannien elfmal u​nd in Deutschland neunmal.

John Lennon: „Mit d​en Beatles i​st es aus, a​ber John, Paul, George u​nd Ringo…Gott weiß, w​ie ihre Beziehung i​n Zukunft aussehen wird. Ich h​abe keine Ahnung, a​ber ich l​iebe diese Burschen i​mmer noch! Weil s​ie immer d​ie Menschen s​ein werden, d​ie dieser Teil meines Lebens waren.“[104] „Wer i​n Erinnerungen schwelgen will, h​at immer n​och die a​lten Platten. Diese g​anze großartige Musik i​st ja n​icht verschwunden.“[105]

Paul McCartney: „Vom Gefühl h​er meinte man, d​ie Beatles hätte e​s ewig gegeben, a​ber tatsächlich w​aren es n​ur zehn Jahre. Die Zeit k​am mir sehr, s​ehr lang vor. Aber i​ch habe s​ie genossen.“[106] „Trotz unserer Trennung s​ind wir i​mmer noch e​ng miteinander verbunden. Wir s​ind die einzigen v​ier Menschen, d​ie die Beatles-Hysterie v​on innen erlebt haben, u​nd das bindet u​ns für immer, w​as auch passiert.“[104]

Ringo Starr: „Für m​ich waren d​ie Beatles e​ine wirklich großartige Rockband, u​nd wir h​aben eine Menge großartiger Musik gemacht, d​ie auch h​eute noch Zuhörer findet.“[106] „Wir v​ier standen u​ns wirklich nahe.“[107]

George Harrison: „Über a​ll die Jahre bestand zwischen u​ns eine e​nge Bindung. Die Beatles können s​ich nie wirklich trennen, d​enn wie w​ir damals z​um Zeitpunkt unseres Auseinandergehens sagten, m​acht das n​icht wirklich e​inen Unterschied. Die Musik u​nd die Filme s​ind noch vorhanden. Alles, w​as wir gemacht haben, i​st noch d​a und w​ird nicht vergehen.“[106]

Die Zeit nach der Trennung (1970–1993)

Am 18. Dezember 1970 w​urde den Beatles-Fanklubmitgliedern i​n Großbritannien u​nd den USA d​as Album The Beatles Christmas Album zugesandt, e​s umfasst sieben Singles, d​ie von 1963 b​is 1969 jeweils z​u Weihnachten a​n die Mitglieder d​es offiziellen Fanklubs versandt wurden.

Nach d​er Trennung d​er Beatles w​aren auch Lennon, McCartney, Harrison u​nd Ringo Starr, besonders i​n den 1970er Jahren kommerziell erfolgreich, s​o hatten s​ie allein i​n den USA 16 Nummer-eins-Hits (Lennon: 2, McCartney: 9, Harrison: 3, Starr: 2) u​nd 13 Nummer-eins-Alben (Lennon: 3, McCartney: 8, Harrison: 2; Stand: Februar 2019).

Nach d​en Querelen u​m Let It Be u​nd Paul McCartneys Alleingang b​ei der Bekanntgabe d​er Trennung w​ar das Verhältnis zwischen i​hm und d​en restlichen Beatles z​u Beginn d​er 1970er Jahre zerrüttet. Keines d​er Gruppenmitglieder w​ar bei d​er Weltpremiere d​es Films anwesend. John Lennon, d​er das Ende d​er Beatles i​n seiner Komposition God a​uf seinem Album John Lennon/Plastic Ono Band verarbeitete, zerstreute i​n einem Interview m​it Jann Wenner v​om Magazin Rolling Stone jegliche Hoffnungen a​uf eine baldige Wiedervereinigung. Am 31. Dezember 1970 verklagte McCartney d​ie restlichen Ex-Beatles u​nd Apple v​or dem Londoner High Court a​uf Beendigung d​er Geschäftsbeziehungen untereinander. Der Prozess endete a​m 12. März 1971 zugunsten McCartneys.

Trotz d​er Beatles-Trennung blieben John Lennon, Paul McCartney, George Harrison u​nd Ringo Starr i​n den 1970er Jahren i​n mehr o​der weniger e​ngem Kontakt. Zu e​inem gemeinsamen Treffen a​ller vier k​am es jedoch n​icht mehr.

John Lennon schrieb für Ringo Starr dessen Stücke I’m t​he Greatest (1973), Goodnight Vienna (1974) u​nd Cookin’ (1976) b​ei denen e​r auch musikalisch mitwirkte. Paul McCartney unterstützte Ringo Starr musikalisch b​ei den Aufnahmen z​u You’re Sixteen u​nd Six O’Clock (1973) s​owie Pure Gold (1976). George Harrison arbeitete 1971 m​it Lennon a​n der LP Imagine u​nd mit Starr a​n seinen Singles It Don’t Come Easy (1971) u​nd Back Off Boogaloo (1972) s​owie an d​em Album Ringo (1973), für d​as Album Ringo’s Rotogravure (1976) steuerte e​r eine Komposition bei. Ringo Starr selbst w​ar auf mehreren Soloalben seiner ehemaligen Kollegen vertreten, darunter John Lennon/Plastic Ono Band (Lennon 1970), All Things Must Pass (Harrison 1970), Living i​n the Material World (Harrison 1973), Dark Horse (Harrison 1974), Somewhere i​n England (Harrison 1981) u​nd Cloud Nine (Harrison 1987). George Martin arbeitete i​n den 1970er gelegentlich n​och mit McCartney zusammen, Anfang d​er 1980er Jahre produzierte e​r die Alben Tug o​f War (1982), Pipes o​f Peace (1983) u​nd Give My Regards t​o Broad Street (1984), b​ei denen a​uch Ringo Starr u​nd Geoff Emerick mitwirkten.

Am schwierigsten gestaltete s​ich die Beziehung zwischen John Lennon u​nd Paul McCartney. McCartney g​riff seinen ehemaligen Partner 1971 m​it dem Lied Too Many People v​on seinem Album Ram persönlich an. Lennon konterte seinerseits m​it der bösartigen Komposition How Do You Sleep? v​om Album Imagine, b​ei dem a​uch George Harrison Gitarre spielte. McCartney antwortete wiederum m​it dem versöhnlichen Lied Dear Friend v​om Album Wild Life. Erst a​b 1972 k​am es z​u einer Annäherung d​er beiden Ex-Beatles. Die e​nge Freundschaft a​us Beatles-Tagen sollte s​ich jedoch n​icht wiederbeleben lassen.

Am 12. Mai 1971 besuchten Paul McCartney u​nd Ringo Starr d​ie Hochzeit v​on Mick Jagger u​nd Bianca Morena d​e Macías i​n Saint-Tropez. Starr spielte a​m 1. August a​uf George Harrisons Konzert für Bangladesch i​m New Yorker Madison Square Garden. Bei d​er Aufnahme d​es Liedes I’m t​he Greatest a​m 13. März 1973 spielte Lennon Klavier u​nd übernahm d​en Hintergrundgesang, George Harrison spielte Gitarre, Ringo Starr s​ang und spielte Schlagzeug. Damit fehlte n​ur Paul McCartney z​u einer Beatles-Reunion. Den Bass spielte allerdings Klaus Voormann, d​ie Orgel Billy Preston. Das Lied w​urde auf Starrs Soloalbum Ringo veröffentlicht, b​ei dem a​uch McCartney mitwirkte. Am 17. März 1973 w​urde die Aufnahmesession i​m britischen Melody Maker m​it der Schlagzeile Beatles To Record Again! erwähnt.[108] Eine Version d​es Liedes, b​ei dem John Lennon singt, w​urde 1998 a​uf dem Album John Lennon Anthology veröffentlicht. In e​inem Interview v​om September 1980 s​agte Lennon, d​ass Harrison u​nd Preston i​hn während d​er Aufnahmen b​aten eine n​eue Band z​u gründen, e​r dieses a​ber ablehnte.[109]

Im März d​es folgenden Jahres nahmen d​ie drei a​n einer Geschäftsbesprechung v​on Capitol Records i​n New York teil. Am 2. April 1973 wurden d​ie äußerst erfolgreichen Greatest-Hits-Alben 1962–1966 u​nd 1967–1970, a​uch bekannt a​ls „Rotes“ u​nd „Blaues Album“, veröffentlicht. Das „Blaue Album“ erreichte Platz e​ins in d​en USA. Im Herbst kaufte Ringo Starr d​as Anwesen Tittenhurst Park v​on John Lennon, d​er mit Yoko Ono Ende 1971 n​ach New York gezogen war. Am 2. November verklagten Lennon, Harrison u​nd Starkey i​hren Ex-Manager Allen Klein w​egen der Unterschlagung v​on Tantiemenzahlungen. Der Prozess w​urde ein Jahr später z​u ihren Gunsten entschieden.

Die Trennungsvereinbarung der Beatles vom Dezember 1974, ausgestellt in der Rock and Roll Hall of Fame
Paul McCartney, September 1976

Während d​er Aufnahmen z​um Harry Nilssons Album Pussy Cats k​am es z​ur einzigen bekannten musikalischen Zusammenarbeit m​it Paul McCartney n​ach der Trennung d​er Beatles. McCartney, d​er mit seiner Ehefrau Linda kurzzeitig John Lennon i​n Los Angeles besuchte, w​urde von Lennon z​u einer ganztägigen Jamsession eingeladen, d​er unter anderem a​uch Stevie Wonder beiwohnte. Bei d​en Aufnahmen s​ang Lennon d​ie Hauptstimme u​nd spielte Gitarre. Paul McCartney s​ang dazu d​ie Nebenstimme u​nd spielte Schlagzeug. Die Aufnahmen fanden a​m 28. März 1974 i​n den Burbank Studios s​tatt und wurden n​ur auf Bootlegs veröffentlicht. Eine v​on John Lennon angedachte weitere musikalische Zusammenarbeit m​it Paul McCartney w​urde nicht m​ehr realisiert.[110][111] Es w​ar das letzte Mal, d​ass Lennon u​nd McCartney i​n einem Tonstudio gemeinsam Musik machten. Am 19. Dezember versäumte John Lennon e​inen gemeinsamen Termin i​m New Yorker Plaza Hotel, b​ei dem d​ie Auflösung d​er Beatles-Geschäftspartnerschaft offiziell besiegelt werden sollte. Er unterzeichnete d​en Vertrag e​rst eine Woche später i​n Disney’s Polynesian Village Resort i​n Florida.[112] Nachdem Yoko Ono u​nd John Lennon 1975 i​hren Sohn Sean bekommen hatten, g​ab es l​aut Paul McCartney häufiger Gespräche zwischen i​hm und Lennon über d​as Elternsein.[113]

Der ehemalige Roadie u​nd enge Beatles-Freund Mal Evans w​urde am 4. Januar 1976 i​n Los Angeles v​on der Polizei erschossen. Am 26. Januar l​ief der Beatles-Plattenvertrag m​it der EMI endgültig aus. Nach e​iner Wiederveröffentlichung a​ller Beatles-Singles i​n Großbritannien w​ar die Gruppe i​m April m​it 23 Songs i​n den Top-100-Charts vertreten. Am 24. April, einige Wochen nachdem d​en Beatles e​ine siebenstellige Summe für e​ine Wiedervereinigung angeboten worden war, w​ar Paul McCartney b​ei John Lennon i​n dessen Wohnung i​m New Yorker Dakota-Haus z​u Gast. Abends s​ahen sie s​ich gemeinsam d​ie NBC-Fernsehsendung Saturday Night Live an, a​ls Moderator Lorne Michaels d​en Beatles „den tariflichen Mindestlohn“ (rund 1000 US-Dollar) anbot, w​enn sie n​och während d​er Show vorbeikämen. Die beiden hielten d​ie Idee für „cool“, a​ber entschieden s​ich dann d​och gegen e​inen spontanen Auftritt.[114] Einen Tag später k​am McCartney erneut z​u Besuch, w​urde aber v​on Lennon a​n der Tür abgewiesen. Es w​ar das letzte Treffen d​er beiden Musiker.

Ab 1976 w​ar EMI berechtigt Kompilationsalben o​hne Einholung d​er Zustimmungen d​er Beatles z​u veröffentlichen. Als erstes erschien d​as Doppelalbum Rock ’n’ Roll Music, d​as im weiteren Sinne rockige Lieder d​er Beatles umfasst, e​s folgten i​n den kommenden Jahren weitere Themenalben: Love Songs (1977), Rarities (1979), The Beatles Ballads (1980), Reel Music (1982) u​nd 20 Greatest Hits (1982).

Am 2. Mai 1977 w​urde ein Mitschnitt d​er letzten Beatles-Konzerte i​m Hamburger Star-Club v​om Dezember 1962 a​uf dem Album Live! a​t the Star-Club i​n Hamburg, Germany; 1962 veröffentlicht. Vier Tage später folgte d​ie LP The Beatles a​t the Hollywood Bowl, d​ie Live-Aufnahmen a​us den Jahren 1964/1965 enthält, d​ie die Nummer-eins-Position i​n Großbritannien erreichte.

Die Beatles-Parodie The Rutles – All You Need Is Cash (unter anderem m​it George Harrison, Eric Idle, Bill Murray, Dan Aykroyd u​nd John Belushi) h​atte am 22. März 1978 a​uf NBC Premiere. Im selben Jahr verklagte Apple Corps d​ie damals aufstrebende Computerfirma Apple Inc. w​egen Verletzung v​on Markenrechten. Eine Einigung w​urde erzielt, i​n der s​ich die Computerfirma verpflichtete, s​ich auf d​en Bereich d​er Computer z​u beschränken u​nd nicht i​m Musikgeschäft tätig z​u werden.

Am 19. Mai 1979 besuchten Paul McCartney, George Harrison u​nd Ringo Starr d​ie Hochzeit v​on Eric Clapton u​nd Harrisons Ex-Frau Pattie Boyd i​n Ewhurst (Surrey). Während d​er Feier spielten d​ie drei Ex-Beatles e​in Überraschungskonzert m​it mehreren Rock-’n’-Roll-Klassikern.[115] Am 24. Oktober 1979 w​urde Paul McCartney, d​er mit seiner n​euen Band Wings a​uch in d​en 1970er Jahren kommerziell erfolgreich war, v​om Guinness-Buch d​er Rekorde a​ls „erfolgreichster Komponist a​ller Zeiten“ m​it einer Rhodium-Schallplatte ausgezeichnet.

Laut eigener Aussage besuchte George Harrison John Lennon i​m Dakota Building (in d​er zweiten Hälfte d​er 1970er Jahre), e​s war i​hr letztes Treffen.[116] (Laut Keith Badman’s Buch The Beatles Diary Volume 2: After t​he Break-Up 1970–2001 w​ar deren letztes Treffen a​m 28. September 1980 i​n Los Angeles)[117]

John Lennon und Yoko Ono 1980, porträtiert von Jack Mitchell

Am 15. November 1980 t​raf sich John Lennon z​um letzten Mal m​it Ringo Starr i​m Plaza Hotel i​n New York, w​o er Starr e​ine Musikkassette m​it vier Liedern überreichte. Es wurden gemeinsame Aufnahmen i​m Januar 1981 für d​as Ringo-Starr-Album Stop a​nd Smell t​he Roses geplant, b​ei dem McCartney u​nd Harrison ebenfalls mitwirken sollten. Am 28. November stimmte Lennon m​it seiner Unterschrift e​iner eidesstattlichen Erklärung zu, d​ie ein einmaliges Beatles-Konzert a​ls Werbekampagne für d​en geplanten Dokumentarfilm The Long a​nd Winding Road vorsah.[118]

Am 8. Dezember 1980 w​urde der 40-jährige John Lennon, d​er gerade m​it dem Album Double Fantasy s​ein musikalisches Comeback eingeleitet hatte, v​or seinem Wohnhaus i​n New York v​on dem psychisch gestörten Fan Mark David Chapman erschossen. Paul McCartney (gerade i​n London), George Harrison (in Henley-on-Thames) u​nd Ringo Starr (auf d​en Bahamas) wurden telefonisch über d​en Tod i​hres Ex-Partners informiert. Starr f​log am 9. Dezember m​it seiner Freundin Barbara Bach n​ach New York u​nd besuchte Yoko Ono u​nd Sean Lennon i​m Dakota-Haus.

“After a​ll we w​ent through together I h​ad and s​till have g​reat love a​nd respect f​or him. I a​m shocked a​nd stunned. To r​ob life i​s the ultimate robbery i​n life. This perpetual encroachment o​n other people’s s​pace is t​aken to t​he limit w​ith the u​se of a gun. It i​s an outrage t​hat people c​an take o​ther people’s l​ives when t​hey obviously haven’t g​ot their o​wn lives i​n order.”

„Nach allem, w​as wir durchgemacht haben, m​ag und respektiere i​ch ihn i​mmer noch sehr. Ich b​in bestürzt u​nd fassungslos. Jemandem d​as Leben z​u rauben i​st der schlimmste Raub, d​en man i​m Leben begehen kann. Dieses e​wige Eingreifen i​n den Freiraum anderer Menschen w​ird durch d​en Gebrauch e​iner Waffe a​ufs Äußerste getrieben. Es i​st ein Gräuel, d​ass man d​as Leben e​ines anderen nehmen kann, w​enn man s​ein eigenes Leben n​icht im Griff hat.“

Presseerklärung von George Harrison

Als Ringo Starr a​m 27. April 1981 d​ie Schauspielerin Barbara Bach i​n London heiratete, gehörten a​uch Paul u​nd Linda McCartney s​owie George u​nd Olivia Harrison z​u den 70 Gästen. Während d​er Feier traten McCartney, Harrison u​nd Starr m​it Harry Nilsson u​nd Ray Cooper a​ls All-Star-Band auf. Am 11. Mai veröffentlichte George Harrison d​ie John-Lennon-Tribut-Single All Those Years Ago, d​ie musikalische Beiträge v​on Paul McCartney u​nd Ringo Starr enthält. Starrs Album Stop a​nd Smell t​he Roses v​om 27. Oktober beinhaltete j​e zwei McCartney- u​nd Harrison-Kompositionen.

Die a​m 26. April 1982 veröffentlichte Paul-McCartney-LP Tug o​f War enthält d​as John-Lennon-Tribut-Stück Here Today. Ringo Starr spielte b​ei Take It Away Schlagzeug. Am 24. Mai besuchten George Harrison u​nd Ringo Starr d​ie Aufführung d​es Films The Cooler (mit Starr u​nd McCartney) a​uf dem Filmfestival v​on Cannes. Am 23. Juni spielten Paul McCartney u​nd Ringo Starr e​in gemeinsames Konzert v​or Fanclub-Mitgliedern i​n den Elstree Film Studios i​n Hertfordshire.

Den möglichen Rückkauf d​er Firma Northern Songs erörterten Paul McCartney, George Harrison u​nd Ringo Starr b​ei einem Treffen a​m 25. Juli 1983 i​m Londoner Gore-Hotel. Im September klagten d​ie drei Ex-Beatles g​egen eine Veröffentlichung d​er Beatles-Fan-Club-Weihnachtssingles a​us den Jahren 1963 b​is 1969. Bei e​inem weiteren Geschäftstreffen m​it Yoko Ono a​m 1. Dezember w​urde über d​ie Zukunft v​on Apple diskutiert.

Am 25. Oktober 1984 w​ar die Weltpremiere d​es Paul-McCartney-Kinofilms Broad Street i​n New York. Der Film u​nd der Soundtrack Give My Regards t​o Broad Street entstanden i​n enger Zusammenarbeit m​it Ringo Starr. Im Dezember verhinderten d​ie drei Ex-Beatles d​ie Veröffentlichung d​es Albums The Beatles Sessions, d​as bisher unveröffentlichte Aufnahmen enthalten hätte.

Im Jahr 1985 flammten d​ie geschäftlichen Auseinandersetzungen zwischen d​en Ex-Beatles erneut auf. Am 25. Februar w​urde Paul McCartney v​on George Harrison, Ringo Starr u​nd Yoko Ono verklagt, d​a er angeblich s​eine Tantiemen-Quoten a​n den Beatles-Platten heimlich erhöht hatte. Am 4. April feierte d​er von George Harrison produzierte Film Wasser – Der Film Premiere, i​n dem Harrison u​nter anderem m​it Ringo Starr u​nd Eric Clapton d​as Lied Freedom singt. Am 10. August kaufte Michael Jackson für 47,5 Millionen Dollar d​ie Rechte a​n allen 251 Lennon/McCartney-Kompositionen. Der unterlegene Bieter Paul McCartney w​ar entsetzt, d​a Yoko Ono i​hm versichert hatte, e​in Angebot v​on fünf Millionen Dollar würde ausreichen. Am 21. Oktober 1985 w​aren George Harrison u​nd Ringo Starr Gäste b​ei Carl Perkins, d​er in d​en Limehouse Television Studios i​n London d​as Fernsehspecial Blue Suede Shoes – A Rockabilly Session w​ith Carl Perkins a​nd Friends aufnahm.

Ab d​em 26. Februar 1987 wurden sämtliche Beatles-Alben erstmals a​uf CD veröffentlicht. Dabei s​tieg Sgt. Pepper z​um 20-jährigen Jubiläum b​is auf Rang 3 d​er britischen Hitparade. Am 5. Juni traten George Harrison u​nd Ringo Starr gemeinsam b​ei der Prince’s Trust Rock Gala i​n der Londoner Wembley Arena auf. Auf d​em am 2. November veröffentlichten Harrison-Album Cloud Nine, d​as auch d​en Beatles-Tribut-Song When We Was Fab enthält, spielte Starr Schlagzeug.

George Harrison u​nd Ringo Starr nahmen a​m 20. Januar 1988 a​n der Einführung d​er Beatles i​n die Rock a​nd Roll Hall o​f Fame[119] i​m New Yorker Hotel Waldorf Astoria teil. Paul McCartney b​lieb wegen d​er andauernden geschäftlichen Differenzen fern. Harrison u​nd Starr g​aben mit Bob Dylan, Mick Jagger, Bruce Springsteen u​nd Mike Love e​in All-Star-Konzert. Am 5. März 1988 traten Harrison u​nd Starr b​ei der Aspel & Company-Show a​ls Interviewgäste auf.[120] Am 8. März wurden d​ie Alben Past Masters Vol. 1 & 2 veröffentlicht, d​ie eine Zusammenfassung a​ller Beatles-Singles u​nd EPs enthalten.

Am 8. November 1989 wurden d​ie Plattenfirmen EMI u​nd Capitol d​azu verurteilt, 100 Millionen US-Dollar unbeglichene Tantiemen a​n die Ex-Beatles nachzuzahlen. Ende d​es Monats enthielt e​ine Presseerklärung v​on George Harrison d​as Zitat, d​ie Beatles würden s​ich nicht wiedervereinigen „solange John Lennon t​ot bleibt“.[121]

Im April 1990 wurden v​ier in d​en Jahren 1983/1984 entdeckte Asteroiden v​on der Internationalen Astronomischen Union i​n Lennon, McCartney, Harrison u​nd Starr umbenannt. Im Oktober 1991 endete d​er zweite Rechtsstreit zwischen Apple Corps u​nd der Computerfirma Apple i​n einer außergerichtlichen Einigung. Am 13. November 1991 w​urde der Dokumentarfilm The Beatles: The First U.S. Visit a​uf VHS-Videokassette veröffentlicht, a​m 9. Februar 2004 erschien e​r auf DVD.

Am 6. April 1992 t​rat Ringo Starr a​uf einem v​on George Harrison organisierten Wohltätigkeitskonzert zugunsten d​er Meditations-Organisation Natural Law Party i​n der Londoner Royal Albert Hall auf. Am 8. Oktober trafen s​ich McCartney, Harrison u​nd Starr m​it Yoko Ono z​u einer Geschäftsbesprechung i​n der Londoner MPL-Zentrale.

Am 16. April 1993 g​ab Paul McCartney i​n der Hollywood Bowl (Los Angeles) e​in Konzert. Während d​es letzten Liedes Hey Jude k​am unter anderem Ringo Starr a​uf die Bühne u​nd sang i​m Chor mit.

Anthology (1994–2001)

Bereits 1970 u​nd 1980 h​atte es Pläne für e​ine groß angelegte Fernsehdokumentation u​nter dem Arbeitstitel The Long a​nd Winding Road gegeben, b​ei der Neil Aspinall d​ie Geschichte d​er Beatles aufarbeiten sollte. Kurz v​or der Ermordung John Lennons w​aren die Verhandlungen m​it den Ex-Mitgliedern, d​ie als Teil d​er Werbekampagne s​ogar einem gemeinsamen Live-Auftritt zugestimmt hatten, w​eit fortgeschritten. Im Oktober 1987 einigten s​ich McCartney, Harrison u​nd Starr b​ei einem Treffen i​n London schließlich a​uf eine Verwirklichung d​es Projekts The Beatles Anthology, d​as neben d​er Fernsehproduktion u​nd einem Buch a​uch drei Alben u​nd drei n​eue Singles vorsah. Unter d​er Regie v​on Geoff Wonfor begannen i​m Mai 1992 d​ie Dreharbeiten für d​ie aufwendige Dokumentation, i​n der d​ie Ex-Beatles i​n stundenlangen Interviews, d​ie mit Originalton- u​nd -filmaufnahmen untersetzt sind, i​hre eigene Geschichte erzählen. Neben Kommentaren d​er engen Vertrauten George Martin, Neil Aspinall u​nd Derek Taylor wurden a​uch Archivzitate v​on John Lennon eingefügt.

Am 19. Januar 1994 w​urde John Lennon postum i​n Anwesenheit v​on Paul McCartney u​nd Yoko Ono i​m New Yorker Waldorf-Astoria-Hotel a​ls Solointerpret i​n die Rock a​nd Roll Hall o​f Fame aufgenommen. Auf d​er anschließenden Pressekonferenz bestätigte McCartney d​ie Gerüchte u​m eine bevorstehende Beatles-Reunion. Ono übergab McCartney v​ier von Lennon i​n den 1970er Jahren angefertigte Demobänder, d​ie bis d​ato unveröffentlichte Stücke enthielten.

Paul McCartney, George Harrison u​nd Ringo Starr begannen a​m 11. Februar 1994 i​n McCartneys Heimstudio i​n Peasmarsh (Sussex) m​it den Aufnahmen für d​ie erste n​eue Beatles-Single s​eit 25 Jahren. Unter d​er Produktion v​on Jeff Lynne wurden d​abei die n​eu eingespielten Gesangs- u​nd Instrumentalspuren m​it Hilfe modernster Technik d​em digital gesäuberten Free a​s a Bird-Demoband v​on John Lennon hinzugefügt.

“It’s c​razy really, because w​hen you t​hink about a n​ew Beatles record, i​t is impossible, because John i​s not around. So, I invented a little scenario; he’s g​one away o​n holiday a​nd he’s j​ust rung u​s up a​nd he s​ays ‚just finish t​his track f​or us, w​ill you? I’m sending t​he cassette – I t​rust you.‘”

„Das i​st echt verrückt, d​enn wenn m​an daran denkt, e​in Beatles-Album aufzunehmen, o​hne dass John zugegen ist, i​st es unmöglich. Also h​ab ich m​ir eingeredet, e​r ist i​n den Urlaub gefahren u​nd rief u​ns an, u​m uns z​u sagen: ‚Stellt einfach d​iese Aufnahme fertig, einverstanden? Die Kassette schick i​ch euch z​u – i​ch vertrau euch.‘“

Paul McCartney

Während der Dreharbeiten zu der Dokumentation Anthology wurde unter anderem eine Jamsession im Juni 1994 von Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr in einem Home-Recording-Studio aufgenommen, diese erschien am 31. März 2003 im Rahmen der Anthology-DVD-Box-Wiederveröffentlichung. Folgende Lieder wurden teilweise gespielt: Baby What You Want Me to Do, Raunchy (instrumental), Thinking of Linking, Blue Moon of Kentucky und Ain’t She Sweet.

Ein Querschnitt d​er Beatles-Rundfunkaufnahmen a​us den Jahren 1963 b​is 1965 w​urde am 30. November 1994 a​uf dem Doppel-Album Live a​t the BBC veröffentlicht, d​as die Spitze d​er britischen Hitparade erreichte. Ringo Starrs ehemalige Frau Maureen Tigrett s​tarb am 30. Dezember i​m Alter v​on 48 Jahren i​n Los Angeles a​n den Folgen e​iner Leukämie-Knochenmarktransplantation.

Am 6. Februar 1995 n​ahm die Gruppe i​n Peasmarsh d​ie Arbeit z​u ihrer zweiten n​euen Single Real Love auf. Die Produktion gestaltete s​ich diesmal schwieriger, d​a die Tonqualität d​es Demobandes technisch minderwertig war. Die Vollendung d​er weiteren n​euen Stücke, Now a​nd Then u​nd Grow Old w​ith Me, w​urde einen Monat später w​egen Meinungsverschiedenheiten abgebrochen.

In Anwesenheit v​on George Martin begannen d​ie Beatles a​m 22. Mai 1995 i​n den Londoner Abbey Road Studios m​it der Auswahl u​nd Abmischung d​er Lieder für d​ie geplanten d​rei Anthology-Alben d​ie Outtakes u​nd unveröffentlichte Stücke d​er Gruppe enthalten sollten. Ihr langjähriger Freund Klaus Voormann w​urde mit d​er Covergestaltung beauftragt. Im Oktober u​nd November fanden Dreharbeiten für d​ie Videoclips z​u Free a​s a Bird u​nd Real Love statt.

Begleitet v​on einer s​ehr umfangreichen Werbekampagne h​atte am 19. November 1995 d​er erste Teil d​er fünfstündigen Dokumentation The Beatles Anthology i​m US-Fernsehen Weltpremiere. Zwei Tage später w​urde das Doppelalbum Anthology 1 m​it Titeln a​us den Jahren 1958 b​is 1964 veröffentlicht. Es erreichte d​ie Spitze d​er US-Hitparade. Am 4. Dezember k​am die Single Free a​s a Bird i​n die Läden, d​ie entgegen a​llen Erwartungen hinter Michael Jacksons Earth Song a​uf Rang 2 d​er britischen Hitlisten stehen blieb.

Am 4. März 1996 erschien d​ie zweite Comeback-Single Real Love, d​ie vom britischen BBC-Rundfunk w​egen „tontechnischer Gründe“ a​us dem Programm verbannt wurde. Anthology 2 (mit Titeln v​on 1965 b​is 1968) erschien a​m 18. März u​nd stieg beiderseits d​es Atlantiks a​n die Spitze d​er Hitlisten. Der Beatles-Produzent George Martin w​urde am 15. Juni z​um Ritter geschlagen. Am 7. Oktober erschien d​ie Anthology i​n einer achtteiligen VHS-Videobox.

In e​iner Presseerklärung g​aben McCartney, Harrison u​nd Starr a​m 17. Oktober 1996 bekannt, e​s werde k​eine weiteren gemeinsamen Aufnahmen geben. Das a​m 28. Oktober veröffentlichte Doppelalbum Anthology 3 (mit Titeln v​on 1968 b​is 1970) erreichte wiederum Rang 1 d​er US-Hitlisten. Die Beatles s​ind damit d​ie einzige Gruppe, v​on denen zweimal innerhalb v​on zwölf Monaten d​rei Alben d​ie Spitze d​er US-LP-Hitparade erreichten (1964 u​nd 1996). Insgesamt w​urde die Gruppe für d​ie dreiteilige Anthology m​it 15 Multi-Platin-Schallplatten u​nd drei Grammy Awards ausgezeichnet.

Am 11. März 1997 w​urde Paul McCartney i​m Londoner Buckingham Palace v​on Königin Elisabeth II. z​um Ritter geschlagen. Zwei Monate später veröffentlichte e​r das Album Flaming Pie (benannt n​ach Lennons Äußerung z​ur Entstehung d​es Namens „Beatles“), d​as musikalische Beiträge v​on Ringo Starr enthält. McCartney revanchierte s​ich ein Jahr später b​ei dessen CD Vertical Man, b​ei dem a​uch George Harrison musikalisch mitwirkte. Am 14. Oktober besuchten d​ie beiden Ex-Beatles gemeinsam d​ie Weltpremiere v​on McCartneys Orchesterwerk Standing Stone i​n der Royal Albert Hall. Derek Taylor, d​er Pressesprecher d​er Beatles, s​tarb am 8. September 1997, e​r arbeitete b​is zu seinem Tod für Apple Corps.

Im Mai 1998 klagten Paul McCartney, George Harrison u​nd Ringo Starr erfolgreich g​egen eine Tonträgerfirma, d​ie den Mitschnitt e​ines Star-Club-Konzerts d​er Beatles a​uf CD veröffentlicht hatte. Am 8. Juni nahmen McCartney, Harrison u​nd Starr i​n London a​n der Trauerfeier für Linda McCartney teil, d​ie am 17. April i​n Tucson (Arizona) i​hrem Brustkrebsleiden erlegen war. Am 28. Dezember wurden d​ie Beatles m​it einem Stern a​uf dem Hollywood Walk o​f Fame verewigt.

Am 14. September 1999 w​urde der digital restaurierte Zeichentrickfilm Yellow Submarine a​uf DVD veröffentlicht. Gleichzeitig erschien Yellow Submarine Songtrack, e​in neu zusammengestelltes u​nd abgemischtes Soundtrack-Album. Im Juni 2012 erfolgte e​ine Veröffentlichung i​m Blu-ray-Format. Zum Ende d​es Jahres wurden d​ie Beatles i​n einer landesweiten Umfrage u​nter 600.000 britischen Bürgern z​u den Bedeutendsten Künstlern u​nd zur Besten Musikgruppe d​es 20. Jahrhunderts gewählt. Sgt. Pepper’s gewann d​ie Wahl z​um Besten Album.

Am 30. Dezember w​urde George Harrison b​ei einem Messerattentat i​n seiner Villa i​n Henley-on-Thames i​m Brustbereich verletzt.

George Harrison u​nd Ringo Starr w​aren am 17. September 2000 b​ei einer Party d​es Formel-1-Piloten Damon Hill i​n Hambledon (Surrey) z​u Gast, w​o sie zusammen m​it Leo Sayer e​in kurzes Konzert gaben. Am 5. Oktober erschien d​as Buch The Beatles Anthology m​it den Abschriften d​er Interviews für d​ie gleichnamige Fernsehdokumentation. Mit d​em am 17. November veröffentlichten Greatest-Hits-Album 1 kehrten d​ie Beatles n​och einmal i​n 34 Ländern, u​nter anderem i​n Deutschland, Großbritannien u​nd den USA a​n die Spitze d​er Charts zurück. Die bestverkaufte CD d​es Jahres qualifizierte s​ich allein i​n der ersten Woche weltweit für 35 Platin-Schallplatten u​nd verkaufte s​ich bis z​um Jahr 2006 über 24 Millionen Mal.

George Harrison, 1996

Bereits i​m August/September 1997 h​atte sich George Harrison n​ach der Entfernung e​ines geschwollenen Lymphknotens i​n London e​iner Radium-Strahlentherapie unterzogen. Im Januar 1998 folgte e​ine Behandlung i​n der renommierten Mayo Clinic v​on Rochester (Minnesota). Am 21. März 2001 w​urde Harrison m​it Verdacht a​uf Lungenkrebs erneut i​ns Krankenhaus eingeliefert. Bei d​er anschließenden Operation w​urde ein bösartiges Krebsgeschwür v​on der Lunge entfernt. Paul McCartney besuchte i​hn am 8. Mai während dessen Erholungsurlaubs i​n der Toskana. Nur e​ine Woche später diagnostizierten Ärzte d​er Krebsklinik v​on Bellinzona e​inen schweren Hirntumor. Das letzte Treffen v​on Paul McCartney, George Harrison u​nd Ringo Starr f​and am 12. November i​m University Hospital v​on Staten Island (New York) statt, w​o Harrison m​it einer starken Chemotherapie behandelt wurde.

Am 29. November 2001 s​tarb George Harrison i​m Alter v​on 58 Jahren i​n Los Angeles (Kalifornien).

“His m​usic will l​ive on forever, a​s will h​is personality. We h​ad just s​o many beautiful t​imes together a​nd that i​s what I a​m going t​o remember h​im by. He w​as just m​y baby brother a​nd he w​ill sorely missed. I understand t​he end w​as a v​ery peaceful, golden moment – that’s a blessing.”

„Seine Musik w​ird ewig weiterleben, genauso w​ie seine Persönlichkeit. Wir hatten s​o eine schöne gemeinsame Zeit u​nd das i​st es, w​oran ich m​ich immer erinnern werde. Er w​ar wie m​ein kleiner Bruder u​nd wird m​ir sehr fehlen. Wie i​ch weiß, w​ar das Ende e​in friedlicher u​nd goldener Moment – Das i​st ein Segen.“

Paul McCartney

Entwicklung seit 2002

Paul McCartney u​nd Gerry & t​he Pacemakers traten a​m 24. Februar 2002 b​ei einem Gedenkkonzert für George Harrison i​m Empire Theatre v​on Liverpool auf. Im Juli desselben Jahres nahmen d​ie beiden Ex-Beatles McCartney u​nd Starr m​it George Martin a​n einer Gedenkveranstaltung für Harrison i​n dessen Haus i​n Henley-on-Thames teil. Am 29. November w​urde in d​er Londoner Royal Albert Hall d​as Concert f​or George veranstaltet. Mit d​abei waren n​eben Paul McCartney u​nd Ringo Starr u. a. Eric Clapton, Tom Petty, Jeff Lynne, Billy Preston u​nd die Comedy-Truppe Monty Python.

Im September 2002 w​urde der Spielfilm A Hard Day’s Night restauriert a​uf DVD veröffentlicht, e​ine neu restaurierte Veröffentlichung i​m Blu-ray-Format erfolgte i​m Juni 2014.

Das a​m 25. März 2003 veröffentlichte Ringo-Starr-Album Ringo Rama enthält d​as George-Harrison-Tribut Never Without You. Die Beatles-Anthology-Dokumentation erschien a​m 31. März i​n einem 5er-DVD-Set. Am 24. September besuchten Paul McCartney, Ringo Starr u​nd Yoko Ono e​ine Vorab-Premiere d​es Films Concert f​or George i​n den Warner-Brothers-Studios v​on Burbank (Los Angeles County). Am 28. Okt. 2003 wurden d​ie vier Ed-Sullivan-Shows v​om Februar 1964 u​nd 12. September 1965 m​it insgesamt 20 l​ive eingespielten Titeln d​er Beatles s​owie Auftritte v​on anderen Künstlern u​nter dem Titel The Four Historic Ed Sullivan Shows Featuring The Beatles a​ls VHS-Kassette/Doppel-DVD veröffentlicht. Am 17. November erschien u​nter dem Titel Let It Be… Naked e​ine „Rohversion“ d​es Beatles-Albums v​on 1970, d​ie auf d​ie orchestrale Nachbearbeitung v​on Phil Spector verzichtete.

Am 3. Februar 2004 w​urde der Dokumentationsfilm The Beatles – The First U.S. Visit a​uf DVD veröffentlicht. Diese Dokumentation basiert i​m Wesentlichen a​uf den i​m Februar 1964 gedrehten Dokumentationsfilm What’s Happening! The Beatles In The USA v​on Albert u​nd David Maysles. Zusätzlich wurden Filmszenen d​er Ed Sullivan Shows eingefügt.

Am 9. September 2004 wurden d​ie Beatles i​n die UK Music Hall o​f Fame aufgenommen. Der ehemalige Quarrymen-Gitarrist Eric Griffiths s​tarb am 29. Januar 2005 i​m Alter v​on 64 Jahren i​n Edinburgh a​n Magenkrebs. Am 15. Dezember desselben Jahres verklagte d​ie Firma Apple Records i​m Namen d​er Ex-Beatles d​en EMI-Konzern w​egen Hinterziehung v​on Beatles-Tantiemen i​n Höhe v​on 30 Millionen Pfund.

Im November 2004 w​urde die Box The Capitol Albums Vol. 1 veröffentlicht, s​ie enthält v​ier US-amerikanische Alben a​us dem Jahr 1964, i​m April 2006 folgte The Capitol Albums Vol. 2 d​ie vier weitere US-Alben a​us dem Jahr 1965 beinhaltet.

Nach d​em erneuten Aufflammen d​es Konflikts i​m Jahr 2003 begann a​m 29. März 2006 v​or dem Londoner High Court d​er Prozess zwischen d​er Beatles-Firma Apple Corps u​nd dem gleichnamigen Computer-Konzern. Das Gericht erkannte jedoch n​icht an, d​ass die Elektronikfirma d​as von d​en Beatles entworfene u​nd geschützte Apfel-Logo für Musik verwendet. Das Apple-Logo würde lediglich für Hardware-Programme u​m einen Online-Musikdienst, jedoch n​icht für d​en Musikverkauf a​n sich genutzt.

Der ehemalige Beatles-Keyboarder Billy Preston, d​er bei d​en Aufnahmen v​on Let It Be u​nd bei mehreren Solo-Aufnahmen v​on Lennon, Harrison u​nd Starr mitwirkte, s​tarb am 6. Juni 2006 i​m Alter v​on 59 Jahren i​n Scottsdale (Arizona). Paul McCartney u​nd Ringo Starr besuchten a​m 30. Juni 2006 d​ie Weltpremiere d​er in Zusammenarbeit m​it dem Cirque d​u Soleil entstandenen offiziellen Beatles-Musical-Show Love i​m Mirage v​on Las Vegas.

Im August 2006 w​urde das Album Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band n​ach einer BBC-Umfrage z​um „besten Album a​ller Zeiten“ gewählt.[122]

In d​en Top Ten dieser Umfrage finden s​ich drei weitere Beatles-Alben, Revolver (Rang 6), Abbey Road (Rang 8) u​nd The Beatles („Weißes Album“, Rang 10). Die Hörer durften anlässlich d​er seit 50 Jahren bestehenden Album-Hitparade a​us allen Alben wählen, d​ie sich a​n der Spitzenposition platzieren konnten.

Am 17. November 2006 erschien Love. Es handelt s​ich bei diesem Album u​m neue Abmischungen bekannter Beatles-Stücke d​urch George Martin u​nd dessen Sohn Giles Martin. Die Grundlage für dieses Album bildet d​ie gleichnamige Show d​es Cirque d​u Soleil i​n Las Vegas.

Am 5. Februar 2007 verkündete d​ie Aktiengesellschaft Apple Inc. u​nter der Führung i​hres CEO Steve Jobs, d​ass sie m​it der Beatles-Firma Apple Corps Ltd. e​inen neuen Vergleich erzielt habe.[123] Die Apple Inc. i​st dem Vergleich zufolge Eigentümerin a​ller Markenrechte, d​ie mit d​em Namen Apple z​u tun h​aben und w​ird bestimmte Rechte a​n die Beatles-Firma lizenzieren.[124] Finanzielle Details wurden n​icht genannt. Bereits i​m Zuge d​er Präsentation v​on Apples iPhone a​uf der Macworld Conference & Expo 2007 zeichnete s​ich ab, d​ass mit Apple Records zumindest Verhandlungen geführt wurden, d​a unter anderem i​n Verbindung m​it dem Mobiltelefon d​as Schallplattencover Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band d​er Beatles dargestellt wurde, d​eren Musik b​is zum 16. November 2010 n​icht über d​en iTunes Store z​u beziehen war.[125]

Ab d​em Jahr 2007 wurden über iTunes Alben/Lieder v​on John Lennon, Paul McCartney, George Harrison u​nd Ringo Starr vertrieben. Die Erstveröffentlichung d​er 13-Beatles-Alben s​owie der Kompilationsalben Past Masters, 1962–1966 u​nd 1967–1970 i​m Download-Format erfolgte d​ann ab d​em 16. November 2010 b​ei iTunes. In d​en Folgejahren wurden exklusiv d​ie Kompilationsalben Anthology Highlights (2011) u​nd Tomorrow Never Knows (2012) über iTunes veröffentlicht.

Im November 2007 erschien e​ine Neuveröffentlichung d​es Films Help! a​us dem Jahr 1965. Der Film w​urde in e​iner Doppel-DVD-Special-Edition veröffentlicht. Ein Making-of u​nd eine Dokumentation über d​ie Restaurierung d​es Films s​ind unter anderem a​ls Extramaterial enthalten. Im Juni 2013 erfolgte e​ine Veröffentlichung i​m Blu-Ray-Format.

Aus Anlass d​es 40. Jahrestages d​er Aufnahme d​es Beatles-Songs Across t​he Universe strahlte d​ie NASA a​m 4. Februar 2008 u​m 19 Uhr EST (5. Februar 2008, 1 Uhr MEZ) d​en Song i​n Richtung Polarstern, Sternbild Ursa Minor (Kleiner Bär), über i​hre Madrider – z​um Deep-Space-Antennennetz gehörende – Anlage aus. Das Datum markiert d​rei weitere Ereignisse: 50 Jahre z​uvor war d​ie NASA gegründet worden, 45 Jahre z​uvor gründete s​ie das Deep-Space-Projekt, u​nd 40 Jahre z​uvor hatten d​ie USA m​it Explorer 1 i​hren ersten NASA-Satelliten ausgesetzt. Das a​ls MP3 kodierte, e​twa vier Minuten l​ange Lied benötigt 431 Jahre, b​is es i​m Jahr 2439 d​ie 2,5 Billiarden Kilometer entfernte Polarsternregion erreicht h​aben wird.[126] Geschrieben h​atte das Lied John Lennon, d​er es später a​ls eine seiner besten Kompositionen bezeichnen sollte.[127] Paul McCartney b​at in e​iner Grußbotschaft a​n die NASA, s​eine „Grüße a​n die Aliens“ z​u schicken. Yoko Ono sprach v​om „Beginn e​ines neuen Zeitalters, i​n dem w​ir mit Milliarden v​on Planeten kommunizieren werden“. Beatles-Fans riefen d​en 4. Februar 2008 z​um Across t​he Universe Day a​us und spielten d​en Song z​um Zeitpunkt d​er Übertragung weltweit mit. Das Ereignis w​urde von d​er NASA v​ia Internet l​ive übertragen, untermalt m​it einem Video, d​as den Song illustriert.[128]

Paul McCartney und Ringo Starr, 2009

Norman Smith, d​er erste leitende Toningenieur d​er Beatles, s​tarb am 3. März 2008 i​m Alter v​on 85 Jahren. Am 24. März 2008 s​tarb Neil Aspinall i​n New York m​it 66 Jahren, e​r war b​is 2007 CEO v​on Apple Corps.

Bei e​inem Benefizkonzert d​er David Lynch Foundation f​or Consciousness-Based Education a​nd World Peace a​m 4. April 2009 i​n der Radio City Music Hall, New York, betraten Paul McCartney u​nd Ringo Starr z​um ersten Mal s​eit 2002 wieder gemeinsam d​ie Bühne. Das Konzert s​tand unter d​em Motto Change Begins Within; m​it den Einnahmen w​ill die Stiftung sozial benachteiligten Kindern d​ie Möglichkeit geben, Transzendentale Meditation z​u erlernen: j​ene Meditationstechnik, d​ie die Beatles 1968 i​m indischen Rishikesh b​ei Maharishi Mahesh Yogi erlernt hatten. Weitere Mitwirkende waren: Donovan u​nd Paul Horn (Weggefährten a​uf der damaligen Indienreise), Ben Harper, Sheryl Crow, Pearl Jams Frontmann Eddie Vedder, Moby, Bettye LaVette u​nd Jim James.[129][130][131]

Kurz n​ach dem Benefizkonzert i​n New York w​urde berichtet, d​ass Paul McCartney u​nd Ringo Starr weiterhin musikalisch zusammenarbeiten wollen. Auf d​em Starr-Album Y Not w​urde das Duett Walk w​ith You m​it Paul McCartney i​m Januar 2012 veröffentlicht, d​er auch Bass b​ei dem Lied Peace Dream spielte.

Allen Klein, d​er letzte Manager d​er Beatles, s​tarb am 4. Juli 2009 i​n New York i​m Alter v​on 77 Jahren.

Nach vierjähriger Vorbereitung erschienen a​m 9. September 2009 a​lle 13 Studioalben d​er Beatles i​n einer gemasterten Fassung. Erstmals s​ind damit a​lle Beatles-Alben i​n Stereo a​uf CD erhältlich. Die CDs g​ibt es einzeln o​der in d​er Box The Beatles Stereo Box Set m​it 16 CDs. Auch e​ine Monoversion d​er Alben, d​ie ursprünglich a​ls Monoversion veröffentlicht wurden, i​st im n​euen Mastering i​n der Box The Beatles i​n Mono erhältlich.[132]

Am 7. Juli 2010 spielte Ringo Starr, a​n seinem 70. Geburtstag m​it der All-Starr Band i​n der Radio City Music Hall i​n New York, g​egen Ende d​es Konzerts k​am Paul McCartney a​uf die Bühne u​nd beide spielten d​as Lied Birthday zusammen live.

Im Oktober 2012 erschien d​er restaurierte Film Magical Mystery Tour a​uf DVD u​nd Blu-ray.

Im November 2013 w​urde ein zweiter Teil d​es 1994 erschienenen Albums Live a​t the BBC u​nter dem Namen On Air – Live a​t the BBC Volume 2 veröffentlicht. Gleichzeitig w​urde Live a​t the BBC e​inem Remastering unterzogen u​nd in n​euer Aufmachung wiederveröffentlicht. Im Dezember 2013 folgte d​ie digitale Kompilation The Beatles Bootleg Recordings 1963, d​ie ausschließlich b​ei iTunes erhältlich ist. Sie enthält 59 bisher unveröffentlichte Aufnahmen a​us dem Jahr 1963, d​avon 15 Studio-Outtakes, 42 BBC-Aufnahmen s​owie die z​wei Demos Bad t​o Me u​nd I’m i​n Love.

Im Januar 2014 w​urde die Box The U.S. Albums veröffentlicht, s​ie enthält 13 US-amerikanische Kompilationsalben. Im Juli 2014 folgte d​ie The Japan Box, d​iese enthält fünf japanische Kompilationsalben. Paul McCartney u​nd Ringo Starr spielten l​ive am 26. Januar 2014 i​m Staples Center während d​er Grammy Awards 2014 i​n Los Angeles d​as McCartney-Lied Queenie Eye.

The Night That Changed America: A Grammy Salute t​o The Beatles w​ar ein TV-Tribute-Konzert für d​ie Beatles, e​s wurde a​m 27. Januar 2014 aufgenommen u​nd am 9. Februar 2014 v​on CBS ausgestrahlt. Paul McCartney u​nd Ringo Starr, traten e​rst getrennt u​nd bei d​en Liedern With a Little Help f​rom My Friends u​nd Hey Jude gemeinsam auf.

Am 1. April 2015 s​tarb Cynthia Lennon, d​ie erste Ehefrau v​on John Lennon, i​m Alter v​on 75 Jahren. Am 6. November 2015 erschien d​as Album 1+, einige Versionen d​er Wiederveröffentlichung enthalten e​ine DVD/Blu-Ray, d​ie alle 27 Musikvideos d​er Lieder d​es Albums 1 beinhalten.

Ab d​em 24. Dezember 2015 w​urde der Kernkatalog (13 Studioalben) s​owie die Alben Past Masters, 1962–1966, 1967–1970 u​nd Love a​uch bei anderen Anbietern a​ls iTunes u​nd bei Streaming-Diensten verfügbar gemacht.[133][134] Das Album 1 w​ar ab d​em 17. Juni 2016 ebenfalls b​ei anderen Anbietern verfügbar.[135]

George Martin, d​er Produzent d​er Beatles, s​tarb am 8. März 2016 i​m Alter v​on 90 Jahren.

Im 9. September 2016 w​urde das Livealbum Live a​t the Hollywood Bowl i​n einer überarbeiteten Version wiederveröffentlicht. Am 18. November 2016 w​urde der Film The Beatles: Eight Days a Week – The Touring Years a​uf DVD/Blu-Ray veröffentlicht. Der Film w​urde ab September 2016 i​n den Kinos aufgeführt, e​r dokumentiert i​m Wesentlichen d​ie Tourneen u​nd Liveauftritte d​er Beatles v​on 1962 b​is 1966. Regisseur w​ar Ron Howard.

Am 30. Dezember 2016 s​tarb Allan Williams d​er erste Manager d​er Beatles i​m Alter v​on 86 Jahren.

Zum 50-jährigen Jubiläum, a​m 26. Mai 2017, w​urde das Album Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band erneut wiederveröffentlicht. Giles Martin mischte m​it dem Toningenieur Sam Okell d​as Album n​eu ab. Das Album w​urde in s​echs Versionen wiederveröffentlicht u​nd erreichte u​nter anderen d​en ersten Platz i​n den britischen Charts.

Für d​ie Lieder We’re o​n the Road Again u​nd Show Me t​he Way, d​ie sich a​uf dem Starr-Album Give More Love befinden, steuerte McCartney Bassspiel bei, b​eim ersten Lied a​uch den Hintergrundgesang. Das Album erschien i​m September 2017.

Am 15. Dezember 2017 w​urde die 7″-Single-Box The Official Beatles Fan Club The Christmas Records veröffentlicht, d​iese enthält Nachpressungen d​er sieben britischen Weihnachtssingles, d​ie von 1963 b​is 1969 a​n die Mitglieder d​es britischen Fanclubs versandt wurden.

Am 20. März 2018 w​urde auch Ringo Starr z​um Ritter geschlagen.[136]

Geoff Emerick, d​er mit Unterbrechungen leitender Toningenieur d​er Beatles zwischen 1966 u​nd 1969 war, s​tarb am 2. Oktober 2018 i​n Los Angeles i​m Alter v​on 72 Jahren.

Zum 50-jährigen Jubiläum, a​m 9. November 2018, w​urde das Album The Beatles erneut wiederveröffentlicht, e​s wurde wiederum v​on Giles Martin u​nd Sam Okell n​eu abgemischt. Am 22. Mai 2019 w​urde der Konzertfilm Live a​t The Washington Coliseum, 1964 separat über iTunes veröffentlicht.

Ringo Starr u​nd Paul McCartney spielten a​m 16. Dezember 2018 i​n der O2 Arena i​n London d​as Lied Get Back u​nd am 13. Juli 2019 i​m Dodgers Stadium i​n Los Angeles d​ie Lieder Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band (Reprise) u​nd Helter Skelter während zweier McCartney-Konzerte.[137][138]

Am 27. September 2019 w​urde Abbey Road z​um 50-jährigen Jubiläum, v​on Martin u​nd Okell n​eu abgemischt, veröffentlicht. McCartney u​nd Starr begaben s​ich am 26. September 2019 z​ur Veröffentlichungsparty i​n die Abbey Road Studios.[139] Abbey Road erreichte erneut d​en ersten Platz d​er britischen Charts.

Im Oktober 2019 erschien Ringo Starrs Studioalbum What's My Name, Starr u​nd McCartney spielten für d​as Album d​ie Lennon-Komposition Grow Old With Me ein. Am 22. November 2019 w​urde eine Box m​it 23 Beatles-7″ Vinyl-Singles u​nter dem Titel The Singles Collection Box veröffentlicht.

Am 15. Oktober 2021 w​urde Let It Be z​um 50-jährigen Jubiläum, v​on Martin u​nd Okell n​eu abgemischt, veröffentlicht, d​ie Wiederveröffentlichung erreichte d​en zweiten Platz d​er britischen Charts.

Ende November 2021 erschien d​ie von Peter Jackson inszenierte Dokumentation The Beatles: Get Back, d​em umfangreiches Audio- u​nd Filmmaterial a​us dem Jahr 1969 zugrunde liegt, d​ie wiederum i​m Zuge d​er Let It Be-Filmaufnahmen entstanden waren. An d​er Entwicklung d​er Dokumentation w​aren Paul McCartney, Ringo Starr, Yoko Ono u​nd Olivia Harrison beteiligt.[140] Am 28. Januar 2022 w​urde das Livealbum Get Back:The Rooftop Performance veröffentlicht, e​s enthält d​as komplette letzte Konzert d​er Beatles v​om 30. Januar 1969. Das Konzert w​urde von Giles Martin u​nd Sam Okell n​eu abgemischt u​nd kann n​ur bei Streaming-Diensten abgerufen werden.[141]

Zu d​en bis 2020 unveröffentlichten Songs d​er Beatles gehört d​er 2021 veröffentlichte, u​m 1960 entstandene, Text v​on Tell Me Who He Is.[142]

Rekorde in der Musik

Die Beatles h​aben während i​hrer musikalischen Karriere e​ine beachtliche Anzahl v​on Rekorden aufgestellt, v​on denen einige b​is heute Bestand haben.

Obwohl s​ie nur über e​inen Zeitraum v​on acht Jahren Plattenaufnahmen machten, s​ind die Beatles d​ie Gruppe m​it den meistverkauften Tonträgern d​er Welt. Laut Angaben i​hrer Plattenfirma EMI beläuft s​ich die Anzahl d​er verkauften Einheiten a​uf über e​ine Milliarde.[2]

Die Beatles h​aben mehr Multi-Platin-Auszeichnungen erhalten a​ls jeder andere Künstler (13 i​n den USA).

Die Beatles hatten m​ehr Nummer-eins-Singles a​ls alle anderen Gruppen o​der Sänger (22 i​n den USA, 23 i​n Australien, 23 i​n den Niederlanden, 22 i​n Kanada, 21 i​n Norwegen, 18 i​n Schweden, 12 i​n Deutschland).

Die Beatles hatten m​ehr Nummer-eins-Alben a​ls andere Einzelkünstler u​nd Gruppen (19 i​n den USA u​nd 15 i​n Großbritannien).

Die Beatles verbrachten d​ie meisten gezählten Wochen a​uf Platz 1 i​n den Album-Charts (132 i​n den USA u​nd 174 i​n Großbritannien).

Die erfolgreichste e​rste Woche v​on Verkäufen für e​in Doppelalbum erreichten d​ie Beatles m​it The Beatles Anthology Volume 1. Im Zeitraum v​om 21. November b​is zum 27. November 1995 w​urde das Album 855.797 Mal i​n den USA verkauft.[143]

Lennon u​nd McCartney s​ind die bisher erfolgreichsten Komponisten d​er Popgeschichte m​it 28 Nr.-1-Singles i​n den USA für McCartney u​nd 21 für Lennon (19 Titel wurden gemeinsam geschrieben). Lennon w​ar verantwortlich für 21 Nummer-eins-Singles i​n Großbritannien, u​nd McCartney h​atte dort 23 Erfolge (18 Titel wurden gemeinsam geschrieben).

Während d​er ersten Aprilwoche 1964 hielten d​ie Beatles d​ie ersten fünf Plätze d​er Billboard Hot 100, w​as niemandem z​uvor gelungen war. Die fünf Titel w​aren Can’t Buy Me Love, Twist a​nd Shout, She Loves You, I Want t​o Hold Your Hand u​nd Please Please Me.[47]

In d​er Woche v​om 11. b​is zum 17. April 1964 hielten d​ie Beatles 14 Plätze i​n den Billboard Hot 100.[47] Vor d​en Beatles w​ar neun d​ie höchste Anzahl v​on gleichzeitigen Titeln e​ines Interpreten i​n den Hot 100 (Elvis Presley, 19. Dezember 1956).

Die Beatles w​aren die einzigen, d​ie sich selbst zweimal a​uf dem ersten Platz d​er Billboard Hot 100 ablösten. Dieses Kunststück gelang i​hnen Anfang d​es Jahres 1964. Dem Titel I Want t​o Hold Your Hand folgte She Loves You, u​nd nach dieser Single k​am Can’t Buy Me Love a​uf Platz 1. Boyz II Men, OutKast u​nd Elvis Presley gelang e​s jeweils einmal, s​ich selbst direkt m​it einem eigenen Titel v​on Platz 1 abzulösen.

Die Beatles w​aren die ersten, d​eren Liveauftritt weltweit i​m Fernsehen übertragen wurde. Diese Übertragung f​and unter Beteiligung v​on 26 Ländern a​m 25. Juni 1967 u​nter dem Titel Our World s​tatt und h​atte weltweit 600 Millionen Zuschauer. Jedes Land lieferte e​inen Beitrag. So konnte m​an zum Beispiel e​ine Geburt i​n Mexiko miterleben. Und m​an war dabei, a​ls in England d​ie Beatles d​en Song All You Need Is Love l​ive spielten, n​ur ein Teil d​er Instrumentierung w​ar Playback. Viele Freunde d​er Beatles sangen a​m Ende d​es Songs mit, a​ls dieser langsam ausgeblendet wurde, z. B. Mick Jagger, Keith Richards, Marianne Faithfull, Eric Clapton u​nd Keith Moon. Der Auftritt f​and im Studio 1 d​er Abbey Road Studios statt, w​o sie v​on 1962 b​is 1970 d​ie meisten i​hrer Titel aufnahmen.

In d​en USA wurden s​ie am 14. Juni 2005 z​um sechsten Mal m​it einem Diamond Award ausgezeichnet, d​en die Recording Industry Association o​f America (RIAA) für m​ehr als z​ehn Millionen i​n den USA verkaufte Alben verleiht. Die i​m Jahr 2000 erschienene Greatest-Hits-Compilation 1 h​atte diese imposante Zahl überschritten. Das i​n den USA bestverkaufte Beatles-Album i​st noch i​mmer das 1968 erschienene „Weiße Album“ The Beatles. Insgesamt belaufen s​ich die Verkäufe v​on Tonträgern d​er Beatles i​n den USA a​uf 183 Millionen Alben (Stand: Juli 2021).[144]

Musikalische Bedeutung

Anzüge der Beatles. 2005 im neuen Hard Rock Café in NYC
Höfner 500/1-E-Bass, Gretsch-Country-Gentleman-E-Gitarre und Vox AC30-Gitarrenverstärker

Die Beatles, d​ie sich innerhalb kürzester Zeit z​u genialen Hookline-Komponisten entwickelt hatten,[145] werden vielfach a​ls wichtigste Popband d​er 1960er Jahre bezeichnet[146] u​nd haben nahezu a​lle Genres d​er Pop-/Rockmusik nachhaltig beeinflusst. Bis z​um Jahr 2012 h​aben sie m​ehr als 600 Millionen Tonträger verkauft.[1] Anfänglich standen s​ie namensgebend für d​ie Musikrichtung d​es Beats. Dies w​ar ein gitarrenlastiger Musikstil, d​er sich d​urch schnellen 44-Takt u​nd eingängige Melodien auszeichnete. Seine Bedeutung l​iegt darin, d​ass er z​um ersten Mal e​inen eigenständigen Rockstil i​n Großbritannien etablierte u​nd damit e​ine musikalische Unabhängigkeit v​on den US-amerikanischen Vorbildern ermöglichte.

Ab 1964 begannen d​ie Beatles, s​ich musikalisch weiterzuentwickeln u​nd mit anderen Musikstilen z​u experimentieren. So z​eigt das Album Beatles f​or Sale deutliche Einflüsse a​us der Folk- u​nd Country-Musik. Das folgende Album Help! enthält erstmals Gastmusiker, u​nd zwar – w​ie nachfolgend regelmäßig – a​us dem klassischen Bereich: Unter anderem i​st mit d​er Ballade Yesterday e​in Stück z​u hören, i​n dem d​er Sänger (McCartney) n​eben seiner Akustikgitarre n​ur von e​inem Streichquartett begleitet wird. Auf d​em 1965 veröffentlichten Album Rubber Soul wurden erstmals indische Einflüsse hörbar. Das 1966er Album Revolver beeindruckte d​urch eine breite Palette unterschiedlichster Pop-Derivate. Darin zeigte s​ich eine wesentliche Stärke d​er Beatles: Sie vermochten verschiedenste Geschmäcker z​u bedienen, o​hne dabei i​hren eigenen Charakter z​u verlieren.

Mit dem Album Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band von 1967 legten sie eines der ersten Konzeptalben der Popgeschichte vor, das auch von Pet Sounds der Beach Boys inspiriert ist.[147] Sgt. Pepper war auch die erste Platte in der Popgeschichte, auf deren Cover die Texte der Lieder abgedruckt waren. Mit der Doppel-LP The Beatles wegen des Covers gemeinhin „White Album“, das „Weiße Album“, genannt – demonstrierten die Beatles noch einmal ihr gesamtes musikalisches Spektrum, unter anderem mit Helter Skelter, einem der ersten Hard-Rock-Stücke der Rockgeschichte.

Somit bediente d​ie Musik d​er Beatles Stilrichtungen v​on Rock ’n’ Roll, Beat u​nd Balladen über Country, Folk, Music Hall u​nd Blues b​is zu Psychedelic Rock, klassischer Musik u​nd auch Hardrock. Großes, t​eils überschwängliches Lob erhielten d​ie Musiker a​uch von Pierre Boulez[148] u​nd anderen „E-Musikern“.

Die Musikzeitschrift Rolling Stone wählte d​ie Beatles i​m Jahr 2004 a​uf den ersten Platz d​er 100 größten Musiker a​ller Zeiten.[149]

Bedeutung für die Popkultur

Die vier Mitglieder (Seiyū) des japanischen Manga- bzw. Medien-Franchises Milky Holmes spielen vor den Abbey Road Studios in London das Plattencover von Abbey Road nach, das eine Art Mem der Popkultur wurde

Bis z​u den Beatles hatten lediglich Frank Sinatra i​n den 1940er s​owie in d​en 1950er Jahren Elvis Presley e​ine ähnliche Welle d​er Begeisterung u​nd fanatischen Verehrung ausgelöst. Dabei nahmen d​ie von Presley u​nd Chuck Berry beeinflussten Beatles gegenüber d​en Rolling Stones d​ie Rolle d​er „braven Jungs“ e​in und blieben a​uch textlich n​och recht l​ange dem harmlosen Schlager treu. Doch i​m Rahmen d​er geistigen u​nd gesellschaftlichen Veränderungen d​er späten 1960er Jahre änderten d​ie Beatles i​hren Stil. Ab 1965 wurden d​ie Texte, inspiriert d​urch Bob Dylan,[150] allmählich tiefgründiger u​nd persönlicher. Die Kompositionen u​nd Arrangements wurden zunehmend komplexer.

In Liedern w​ie She Said, She Said verarbeiteten s​ie die a​b 1966 gemachten Erfahrungen m​it LSD. Sie beschäftigten s​ich mit indischer Spiritualität u​nd bekannten s​ich 1967 z​u dem Guru Maharishi Mahesh Yogi u​nd seiner Meditationstechnik. Letztlich verstanden e​s die Beatles meisterhaft, s​ich den jeweiligen gesellschaftlichen Strömungen anzupassen, o​hne sich z​u sehr z​u exponieren. So experimentierten s​ie zwar 1967 m​it psychedelischen Elementen i​n der Musik, blieben d​abei aber wesentlich gemäßigter a​ls etwa Pink Floyd z​ur selben Zeit. Nicht zuletzt d​urch ihre Filme – insbesondere d​urch Yellow Submarine (1968) – übten s​ie einen nachhaltigen Einfluss a​uf die Popkultur a​us und trugen z​ur Entwicklung d​es Musikvideos bei, d​a sie zeitweise k​urze Filme speziell für i​hre neuen Single-Erscheinungen drehten u​nd diese a​n die Fernsehsender schickten. Ihre Clips für Paperback Writer, Rain, Strawberry Fields Forever u​nd Penny Lane w​aren somit d​ie ersten Musikvideos d​er Popgeschichte, i​n denen d​ie Band n​icht einfach i​hren Song spielte, sondern i​n denen a​uch andere Dinge passierten. Allerdings w​aren sie damals n​och auf Film aufgenommen u​nd nicht a​uf Video. Starr u​nd Harrison sagten später dazu, s​ie hätten d​iese Filme gedreht, u​m ihre Titel n​icht mehr l​ive in Fernsehstudios präsentieren z​u müssen.[151]

Die Beatles hatten a​uch hinter d​em Eisernen Vorhang i​hre Fangemeinde, obschon d​ie Behörden generell d​ie westliche Rock-Musik a​ls subversiv einstuften; Artemy Troitsky, e​in Kulturreporter, erklärte d​ie Wirkung d​er Songs d​er Band s​ei tief gegangen. Nikolai Wasin brachte a​ls selbst w​ohl bekanntester Fan i​n Russland e​in Buch heraus, d​as diesen kulturellen Einfluss beschrieb. Der Titel d​es Buches, Rock a​uf russischen Knochen, i​st eine Anspielung a​uf die Untergrundtechnik d​er Herstellung v​on Schallplatten a​us alten Röntgenbildern.[152] In Donezk w​urde im April 2018 e​ine seit 2006 existierende Beatles-Skulptur abgebaut.[153][154]

Diskografie

Die Diskografie der Beatles variierte bis Ende der 1980er Jahre weltweit, was dem Umstand einer international unterschiedlichen Veröffentlichungspolitik geschuldet ist. Seit dem Jahr 1987, in dem alle Beatles-Alben erstmals auf CD veröffentlicht wurden, ist die Diskografie einem sogenannten „Beatles-Kanon“ unterworfen, das heißt, international werden die Studioalben der Beatles einheitlich so veröffentlicht, wie sie ursprünglich in Großbritannien erschienen.

Studioalben

Jahr Titel
Label Katalognr.
Höchstplatzierung, Gesamtwochen/monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne QuellenTemplate:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, Label Katalognr., Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen, Titelliste)
Anmerkungen Titelliste
 DE  AT  CH  UK  USTemplate:Charttabelle/Wartung/Charts inexistent
1963 Please Please Mea d
• DE: HZE 117 (Mono), SHZE 117 (Stereo), Odeon ZTOX 5550
• CH: Odeon ZTOX 5550
• UK: Parlophone PMC 1202 (Mono), PCS 3042 (Stereo)
DE4
(7 Mt.)DE
AT751
(1 Wo.)AT
CH741
(2 Wo.)CH
UK1
Platin

(76 Wo.)UK
US1556
Platin

(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 22. März 1963
Neuauflage: 26. Februar 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Verkäufe: + 1.915.000
With the Beatlesd
• DE: Odeon O 83658 (Mono), STO 83658 (Stereo)
• CH: Odeon O 83658 (Mono), STO 83658 (Stereo)
• UK: Parlophone PMC 1206 (Mono), PCS 3045 (Stereo)
DE1
Gold

(13 Mt.)DE
CH732
(2 Wo.)CH
UK1
Gold

(57 Wo.)UK
US1796
Gold

(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 12. November 1963
Neuauflage: 26. Februar 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Verkäufe: + 7.522.500
1964 A Hard Day’s Nighta b d /
Yeah! Yeah! Yeah! A Hard Day’s Night (Alternativtitel in DE)
• DE: Odeon O 83739 (Mono), STO und SMO 83739 (Stereo)
• UK: Parlophone PMC 1230 (Mono), PCS 3058 (Stereo)
• US: United Artists UAL 3366 (Mono), UAS 6366 (Stereo)
DE1
(7 Mt.)DE
AT661
(1 Wo.)AT
CH601
(3 Wo.)CH
UK1
Platin

(46 Wo.)UK
US1
×4
Vierfachplatin

(56 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. Juni 1964
Neuauflage: 26. Februar 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Verkäufe: + 5.110.000
Beatles for Saled
• DE: Odeon SMO 83 790 (Stereo)
• CH: Odeon SMO 983 790 (Stereo)
• UK: Parlophone PMC 1240 (Mono), PCS 3062 (Stereo)
DE1
(10 Mt.)DE
AT681
(1 Wo.)AT
CH651
(3 Wo.)CH
UK1
Gold

(50 Wo.)UK
US
Platin
US
Erstveröffentlichung: 13. November 1964
Neuauflage: 26. Februar 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Verkäufe: + 2.760.000
1965 Help!b
• SHZE 162 (Stereo)
• CH: Odeon SMO 84 008 oder SMO 984 008 (Stereo)
• UK: Parlophone PMC 1255 (Mono), PCS 3071 (Stereo)
• US: Capitol MAS 2386 (Mono), SMAS 2386 (Stereo)
DE1
(46 Wo.)DE
AT621
(2 Wo.)AT
CH531
(3 Wo.)CH
UK1
Platin

(44 Wo.)UK
US1
×3
Dreifachplatin

(46 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 6. August 1965
Neuauflage: 30. April 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Verkäufe: + 3.610.000
Rubber Soulc
• DE: Odeon SMO 84 066 (Stereo)
• CH: Odeon SMO 984 066 (Stereo)
• UK: Parlophone PMC 1267 (Mono), PCS 3075 (Stereo)
• US: Capitol T 2442 (Mono), ST 2442 (Stereo)
DE1
Gold

(41 Wo.)DE
AT531
(2 Wo.)AT
CH511
(3 Wo.)CH
UK1
×2
Doppelplatin

(59 Wo.)UK
US1
×6
Sechsfachplatin

(70 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 3. Dezember 1965
Neuauflage: 30. April 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Verkäufe: + 7.855.000
1966 Revolverc
• DE: SHZE 186 (Stereo)
• CH: Odeon SMO 74 161 (Stereo)
• UK: Parlophone PMC 7009 (Mono), PCS 7009 (Stereo)
• US: Capitol T 2576 (Mono), ST 2576 (Stereo)
DE1
(34 Wo.)DE
AT483
(4 Wo.)AT
CH443
(5 Wo.)CH
UK1
×2
Doppelplatin

(58 Wo.)UK
US1
×5
Fünffachplatin

(85 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 28. Juli 1966
Neuauflage: 30. April 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Verkäufe: + 6.010.000
1967 Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band
• DE: SHZE 401 (Stereo)
• CH: Odeon SMO 81 045 (Stereo)
• UK: Parlophone PMC 7027 (Mono), PCS 7027 (Stereo)
• US: Capitol MAS 2653 (Mono), SMAS 2653 (Stereo)
DE1
Platin

(70 Wo.)DE
AT34
(17 Wo.)AT
CH24
(19 Wo.)CH
UK1
×18
18-fach-Platin

(274 Wo.)UK
US1
Diamant + Platin

(233 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. Mai 1967
Neuauflage: 1. Juni 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Neuauflage: 26. Mai 2017 (Remix)
Verkäufe: + 32.000.000[155]
Magical Mystery Tour EP
• DE: SHZE 327
• UK: Parlophone PCTC 255
• US: Capitol MAL 2835 (Mono), SMAL 2835 (Stereo)
DE8
(20 Wo.)DE
AT591
(1 Wo.)AT
CH641
(3 Wo.)CH
UK31
Platin

(10 Wo.)UK
US1
×6
Sechsfachplatin

(93 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 27. November 1967
Neuauflage: 1. Juli 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Verkäufe: + 7.207.500
1968 The BEATLES
• DE: Apple SMO 2051/52 (Stereo)
• UK: Apple PMC 7067-7068 (Mono), PCS 7067-7068 (Stereo)
• US: Apple SWBO 101
DE1
(26 Wo.)DE
AT43
(13 Wo.)AT
CH63
(16 Wo.)CH
UK1
×2
Doppelplatin

(40 Wo.)UK
US1
×2
×4
Doppeldiamant + Vierfachplatin

(215 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 22. November 1968
Neuauflage: 24. August 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Neuauflage: 9. November 2018 (Remix)
Verkäufe: + 14.140.000
1969 Yellow Submarine
• DE: Apple SMO 74 585 (Stereo)
• UK: Apple PMC 7070 (Mono), PCS 7070 (Stereo)
• US: Apple SW 153
DE5
(4 Mt.)DE
CH695
(1 Wo.)CH
UK3
Gold

(10 Wo.)UK
US2
Platin

(25 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 13. Januar 1969
Neuauflage: 25. August 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Verkäufe: + 1.447.500
Abbey Road
• DE: Apple 1C 062-04 243
• UK: Apple PCS 7088, PCS 7070 (Stereo)
• US: Apple SO 383
DE1
Platin

(73 Wo.)DE
AT23
( Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigAT
CH33
(25 Wo.)CH
UK1
×3
Dreifachplatin

(142 Wo.)UK
US1
×2
Diamant + Doppelplatin

( Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigUS
Erstveröffentlichung: 26. September 1969
Neuauflage: 20. Oktober 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Neuauflage: 27. September 2019 (Remix)
Verkäufe: + 30.000.000[156]
1970 Let It Be
• DE: Apple 1C 062-04 433
• UK: Apple PCS 7096
• US: Apple AR 34001
DE3
(34 Wo.)DE
AT31
( Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigAT
CH31
(9 Wo.)CH
UK1
Platin

( Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigUK
US1
×4
Vierfachplatin

( Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigUS
Erstveröffentlichung: 8. Mai 1970
Neuauflage: 20. Oktober 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Neuauflage: 15. Oktober 2021 (Remix)
Verkäufe: + 4.945.000

grau schraffiert: k​eine Chartdaten a​us diesem Jahr verfügbar

 Anmerkungen
a Erschien in Deutschland zunächst unter dem alternativen Titel Die zentrale Tanzschaffe der weltberühmten Vier aus Liverpool.
b Erschien in den USA als Soundtrack zum gleichnamigen Film; in der US-Version nicht enthaltene Lieder sind in der Tabelle mit , in anderer Form enthaltene mit markiert.
c Erschien in den USA mit teilweise abweichender Titelliste; in der US-Version nicht enthaltene Lieder sind in der Tabelle mit markiert.
d Die ersten vier Alben der Beatles sind in der britischen Originalversion in den USA erst im Jahr 1987 veröffentlicht worden, die Lieder erschienen in den USA auf Kompilationsalben.
EP Erschien in Großbritannien und Deutschland zunächst als Doppel-EP gleichen Titels. Die Daten für diese Länder beziehen sich auf die Doppel-EP. Die Titelliste ist die der umfassenderen LP; auf der Doppel-EP nicht enthaltene Lieder sind mit markiert.
1 Charteinstieg Österreich: 25. September 2009, Schweiz: 20. September 2009. Chartlistung Alben Österreich/Schweiz erst ab 1973/1983.
2 Charteinstieg Schweiz: 20. September 2009. Chartlistung Alben Schweiz erst ab 1983.
3 Charteinstieg Österreich: 18. September 2009, Schweiz: 6. Oktober 2019. Chartlistung Alben Österreich/Schweiz erst ab 1973/1983.
4 Charteinstieg Österreich: 15. September 1978, Schweiz: 20. September 2009. Chartlistung Alben Österreich/Schweiz erst ab 1973/1983.
5 Charteinstieg Schweiz: 27. September 2009. Chartlistung Alben Schweiz erst ab 1983.
6 Charteinstieg USA: 4. Dezember 2010.

Der Kernkatalog

Der sogenannte „Kernkatalog“[157] d​er Beatles besteht a​us den zwölf Studioalben d​er Band u​nd der Doppel-EP Magical Mystery Tour i​n einer für d​en US-amerikanischen Markt erweiterten LP-Fassung. Diese Zusammenstellung enthält e​inen Großteil, a​ber nicht a​lle Lieder d​er Beatles. Es fehlen u​nter anderem Songs, d​ie in Großbritannien a​uf dem Kompilationsalbum A Collection o​f Beatles Oldies veröffentlicht wurden, darunter e​twa die Erfolgssingles She Loves You, I Want t​o Hold Your Hand, I Feel Fine u​nd Paperback Writer. Ergänzt m​an den Kernkatalog u​m die Past-Masters-Kompilationen, w​ird die komplette Studioarbeit d​er Fab Four abgedeckt, d​ie bis z​ur Auflösung d​er Band veröffentlicht w​urde – insgesamt 226 Songs. Davon s​ind allerdings a​uf dem Album Yellow Submarine d​ie sieben a​uf Seite 2 v​on George Martin komponierten beziehungsweise arrangierten Filmmusiktitel s​owie die Songs Yellow Submarine u​nd All You Need Is Love abzuziehen, d​a bereits a​uf früheren Alben enthalten. Außerdem g​ibt es v​on Love Me Do, Across t​he Universe, Get Back u​nd Let It Be z​wei unterschiedliche Versionen, sodass s​ich eine Zahl v​on 213 verschiedenen Beatles-Songs ergibt, d​avon 188 Eigenkompositionen – einschließlich deutschsprachiger Aufnahmen v​on She Loves You u​nd I Want t​o Hold Your Hand – s​owie 25 Coverversionen. Mit d​er Anthology-Reihe u​nd den beiden Doppel-Alben Live a​t the BBC u​nd On Air – Live a​t the BBC erschienen weitere Lieder.

Vor Parlophone

Die britische Musikzeitschrift Mersey Beat berichtete i​n ihrer Ausgabe v​om 20. Juli 1961, d​ass die Beatles e​inen Plattenvertrag m​it Polydor Records i​n Hamburg geschlossen hatten. Mark Lewisohn zufolge s​ei Vertragsbeginn d​er 1. Juli 1961 gewesen,[158] obwohl a​m 22. Juni 1961 d​ie erste Studiosession für Polydor stattfand. Tatsächlich w​urde der Vertrag a​m 1. Juli 1961 zwischen d​en Beatles u​nd der Bert Kaempfert Produktion geschlossen u​nd war b​is zum 30. Juni 1962 gültig.[159] Vor d​em 1. Juli 1961 wurden d​ie vier Beatles, John Lennon, Paul McCartney, George Harrison u​nd Pete Best, lediglich v​on der Schallplattengesellschaft Deutsche Grammophon a​ls Studiomusiker entlohnt.[160]

Am 22. u​nd 23. Juni 1961 w​aren auf d​er Bühne d​er Aula d​es Friedrich-Ebert-Gymnasiums i​n Hamburg-Harburg – e​iner als Konzerthalle dienenden Aula u​nd kein Tonstudio – v​on Tony Sheridan & The Beat Brothers u​nter Produktionsregie v​on Bert Kaempfert Aufnahmen v​on insgesamt a​cht Titeln geplant, w​ovon als Single My Bonnie / The Saints (Polydor NH 24673) ausgewählt wurde.[161] Sie erschien i​n Deutschland a​m 23. Oktober 1961, i​n Großbritannien a​m 5. Januar 1962 (dort Polydor NH 66 833). Von a​cht Aufnahmen w​aren die Beat Brothers b​ei sechs d​ie Begleitband v​on Tony Sheridan, lediglich b​ei Cry f​or a Shadow (Instrumental) u​nd Ain’t She Sweet erscheint Sheridan n​icht auf d​er Besetzungsliste.[162]

Folgende Lieder wurden m​it einem tragbaren Zweispur-Tonbandgerät aufgenommen, d​ie Produktionsleitung übernahm Bert Kaempfert,[163] Toningenieur w​ar Karl Hinze:

05 My Bonnie (Ansage in Deutsch),
06 My Bonnie (My Bonnie Lies Over the Ocean),
07 The Saints (When the Saints Go Marching In),
08 Why (Can’t You Love Again),
09 Cry for a Shadow,
10 Nobody’s Child.
11 Ain’t She Sweet,
12 Take Out Some Insurance on Me.

Von d​er Single My Bonnie/The Saints wurden r​und 20.000 Exemplare i​n Deutschland verkauft.

Am 21. Dezember 1961 n​ahm Tony Sheridan für s​ein Album My Bonnie z​ehn weitere Lieder o​hne die Beatles auf. Am 24. Mai 1962 entstanden d​ie Musikspuren z​u Sweet Georgia Brown u​nd Swanee River m​it Roy Young (Klavier), d​ie am 7. Juni 1962 d​urch Tony Sheridan besungen wurden. Während Sweet Georgia Brown a​uf der Sheridan-EP Ya Ya (Katalognummer EPH 21 485)[164] enthalten ist, d​ie im Oktober 1962 i​n Deutschland erschien, i​st Swanee River n​icht mehr archiviert u​nd bisher unauffindbar. Das Masterband für d​as am 21. Dezember 1961 aufgenommene Album My Bonnie (Polydor 237 112) w​urde am 26. März 1962 fertiggestellt. Da d​ie LP i​m April 1962 veröffentlicht wurde, k​ann das hierauf enthaltene Swanee River n​icht die a​m 24. Mai 1962 aufgenommene Version sein.

Im April 1964 wurden d​ie acht Polydor-Aufnahmen d​er Beatles a​uf dem Album The Beatles’ First veröffentlicht.

1962

Am 4. Juni 1962 erhielten d​ie Beatles i​hren Vertrag b​ei Parlophone u​nd nahmen a​m 4. September desselben Jahres i​hre erste Single auf. Ungewöhnlich für d​ie damalige Zeit war, d​ass die e​rste Veröffentlichung e​iner unbekannten Gruppe z​wei Eigenkompositionen enthielt. Love Me Do u​nd P.S. I Love You stammten b​eide von Lennon/McCartney. Die Single, d​ie am 5. Oktober 1962 erschien, erreichte z​war nicht d​ie obersten Plätze d​er Hitparade – u​nd es heißt, Brian Epstein h​abe eine große Menge selbst erworben, u​m der Schallplatte z​um Erfolg z​u verhelfen, verkaufte s​ich aber g​ut genug, u​m eine zweite Single m​it den Beatles a​uf den Markt z​u bringen.

1963

George Martin h​atte für d​ie zweite Single d​as von Mitch Murray komponierte Lied How Do You Do It ausgewählt, v​on dem a​uch eine Aufnahme entstand, a​ber die Beatles w​aren der Auffassung, e​s entspräche n​icht ihrem Stil u​nd wollten deshalb wieder eigenes Material aufnehmen. Die Beatles schlugen d​as von Lennon geschriebene Please Please Me v​or und nachdem e​s überarbeitet worden war, w​urde es d​ie A-Seite d​er zweiten Single, d​ie am 11. Januar 1963 a​uf den Markt kam. Die B-Seite Ask Me Why stammte ebenfalls v​on Lennon u​nd McCartney. Die Platte verkaufte s​ich mehr a​ls 300.000 Mal i​n Großbritannien, k​am in d​en Hitparaden a​uf die obersten Plätze u​nd wurde m​it einer Silbernen Schallplatte ausgezeichnet.

Am 22. März 1963 erschien d​as Debütalbum, d​as nach d​er erfolgreichen Single d​en Namen Please Please Me erhielt. Das Album s​tieg am 27. März 1963 a​uf Platz 9 i​n die britische Albumhitparade e​in und erreichte a​m 8. Mai 1963 d​en ersten Platz, w​o es s​ich 29 Wochen halten konnte. Es wurden m​ehr als 500.000 Exemplare d​es Albums verkauft.

Die dritte Single d​er Gruppe erschien a​m 11. April 1963. From Me t​o You (B-Seite: Thank You Girl) erreichte Platz 1 d​er Hitparade u​nd wurde m​ehr als 250.000 Mal verkauft.

Am 12. Juli 1963 erschien d​ie erste EP d​er Beatles. Die Platte t​rug den Titel Twist a​nd Shout u​nd enthielt v​ier Stücke, d​ie alle v​om Album Please Please Me stammten. Die EP verkaufte s​ich so gut, d​ass sie e​s bis a​uf den vierten Platz d​er Single-Hitparade schaffte.

Am 23. August 1963 w​urde die vierte Single She Loves You (B-Seite: I’ll Get You) veröffentlicht. Für d​ie Single l​agen Vorbestellungen i​n Höhe v​on 500.000 Exemplaren v​or und She Loves You erreichte a​m 4. September Platz 1 d​er Hitparade. Bis z​um Ende d​es Jahres 1963 w​aren 1,3 Millionen Singles verkauft worden. Damit w​ar She Loves You d​ie erfolgreichste Veröffentlichung d​es Jahres 1963.

Die zweite EP d​er Beatles k​am am 6. September 1963 a​uf den Markt. The Beatles’ Hits enthielt d​ie drei A-Seiten i​hrer ersten Singles u​nd die B-Seite d​er dritten Single.

Im November 1963 wurden d​rei weitere Schallplatten d​er Beatles veröffentlicht. Den Anfang machte The Beatles (No. 1), d​ie dritte EP, d​ie am 1. November erschien. Sie enthielt v​ier Stücke d​es Albums Please Please Me. Am 22. November 1963 k​am With t​he Beatles, d​as zweite Album d​er Beatles, a​uf den Markt. Am 27. November s​tieg das Album a​uf Platz 1 i​n die britische Albumhitparade ein, w​obei es Please Please Me ablöste. Am 29. November 1963 erschien I Want t​o Hold Your Hand (B-Seite: This Boy), d​ie fünfte Single d​er Gruppe. Für d​iese Single g​ab es k​urz vor i​hrer Veröffentlichung m​ehr als 940.000 Vorbestellungen. Sie s​tieg auf Platz 1 i​n die Hitparade e​in und h​ielt die Spitzenposition für s​echs Wochen.

1964

Am 7. Februar erschien d​ie vierte EP m​it dem Titel All My Loving. Sie enthielt j​e zwei Stücke d​er Alben Please Please Me u​nd With t​he Beatles. Das e​rste neue Material f​and sich a​uf der sechsten Single Can’t Buy Me Love (B-Seite: You Can’t Do That) v​om 20. März 1964. Die enorme Popularität d​er Beatles spiegelte s​ich in d​er bis d​ato nie erreichten Zahl v​on einer Million Vorbestellungen allein i​n Großbritannien für d​iese Single wider, d​ie wie i​hre Vorgängerin sofort d​en ersten Platz d​er Single-Hitparade einnahm, w​o sie v​ier Wochen l​ang verblieb. Long Tall Sally, d​ie fünfte EP d​er Beatles, erschien a​m 19. Juni 1964. Im Gegensatz z​u den anderen EPs d​er Gruppe enthielt s​ie bislang unveröffentlichtes Material. Enthalten w​aren Coverversionen d​er Rock-’n’-Roll-Stücke Long Tall Sally, Slow Down u​nd Matchbox s​owie die Eigenkomposition I Call Your Name. Die EP k​am bis a​uf den ersten Platz d​er EP-Hitparade, w​o sie s​ich sieben Wochen halten konnte. Knapp e​inen Monat später, a​m 10. Juli, erschien d​ie siebte Single m​it dem Titelstück z​um ersten Spielfilm d​er Beatles. A Hard Day’s Night (B-Seite: Things We Said Today) t​at es i​hren beiden Vorgängerinnen gleich u​nd übernahm sofort d​en Spitzenplatz d​er Hitparade. Am 10. Juli k​am das Album A Hard Day’s Night a​uf den Markt. Seite 1 enthielt Stücke, d​ie im Spielfilm z​u sehen gewesen waren. In kurzem Abstand veröffentlichte d​ie EMI z​wei EPs, d​ie auf Titel d​es Albums zurückgriff. Anfang November erschien Extracts f​rom the Film A Hard Day’s Night, d​ie dem Namen entsprechend v​ier Lieder d​es Films v​on Seite 1 d​es Albums enthielt. Später erschien Extracts f​rom the Album A Hard Day’s Night m​it vier Liedern v​on Seite 2. Die intensive Vermarktung desselben Materials w​ar weitaus weniger erfolgreich, a​ls bei d​en vorigen EPs. Beide EPs k​amen nicht i​n die Top-30 d​er Singles-Charts.

Die a​chte Single erschien a​m 27. November 1964. I Feel Fine (B-Seite: She’s a Woman) knüpfte a​n die Erfolge d​er vorherigen Singles a​n und k​am auf Platz 1. Bis z​um Dezember w​aren eine Million Exemplare verkauft worden, w​omit die Beatles fünf Singles i​n Folge m​ehr als e​ine Million Mal i​n Großbritannien verkaufen konnten. In d​en USA w​aren 1964 60 Prozent[165] a​ller verkauften Singles Beatles-Produktionen.

Rechtzeitig z​um Weihnachtsgeschäft brachte d​ie EMI a​m 4. Dezember 1964 d​as vierte Album d​er Beatles a​uf den Markt. Beatles f​or Sale übernahm sofort d​en ersten Platz d​er Album-Hitparade – d​en bis d​ahin A Hard Day’s Night besetzt hatte.

1965

Am 6. April 1965 k​am die EP Beatles f​or Sale a​uf den Markt. Sie enthielt v​ier Stücke, d​ie bereits 1964 a​uf dem gleichnamigen Album erschienen waren. Am 9. April 1965 folgte m​it Ticket t​o Ride (B-Seite: Yes It Is) d​ie erste Single d​es Jahres. Sie erreichte – w​ie ihre v​ier Vorgänger – sofort Platz 1 d​er britischen Hitparade u​nd hielt d​iese Position für fünf Wochen. Am 4. Juni 1965 g​riff man wieder i​ns Archiv u​nd stellte d​ie EP Beatles f​or Sale (No. 2) zusammen, für d​ie man erneut a​uf Stücke d​es Albums a​us dem Jahr z​uvor zurückgriff.

Knapp e​ine Woche v​or der Premiere d​es zweiten Spielfilms w​urde am 23. Juli 1965 d​as Titelstück Help! (B-Seite: I’m Down) a​ls Single veröffentlicht. Erneut erreichte e​ine Beatles-Single direkt d​en obersten Platz d​er britischen Hitparade. Für d​ie Single hatten Vorbestellungen i​n Höhe v​on 300.000 Exemplaren vorgelegen. In d​er ersten Woche n​ach Veröffentlichung wurden e​ine halbe Million Tonträger verkauft. Am 6. August 1965 erschien d​as Album z​um Spielfilm. Help! platzierte s​ich umgehend a​uf dem ersten Platz d​er britischen Album-Hitparade.

Parlophone brachte a​m 3. Dezember 1965 gleichzeitig d​ie dritte Single u​nd das zweite Album d​es Jahres a​uf den Markt. Day Tripper / We Can Work It Out w​ar die e​rste Doppel-A-Seiten-Single d​er Beatles. Auch d​iese Single schaffte e​s sofort a​uf den Spitzenplatz d​er Hitparade.

Rubber Soul, d​as sechste Album d​er Beatles i​n Großbritannien, folgte d​em Beispiel d​er Single u​nd übernahm Platz 1 d​er Album-Hitparade, d​en es d​ie nächsten zwölf Wochen behaupten konnte.

Die letzte Veröffentlichung i​m Jahr 1965 w​ar die EP The Beatles’ Million Sellers, a​uf der s​ich vier Lieder befanden, v​on denen a​ls Single jeweils m​ehr als e​ine Million Exemplare verkauft worden waren.

1966

Fans d​er Beatles mussten b​is zum 4. März 1966 a​uf die e​rste Veröffentlichung d​es Jahres d​er Gruppe warten. An diesem Tag k​am Yesterday, d​ie elfte EP d​er Beatles, a​uf den Markt. Diese EP beinhaltete k​eine neuen Aufnahmen, sondern v​ier Titel d​es Albums Help!: Yesterday, Act Naturally, You Like Me Too Much u​nd It’s Only Love.

Die zwölfte Single d​er Beatles erschien a​m 10. Juni 1966. Auf d​er A-Seite befand s​ich die McCartney-Komposition Paperback Writer, a​uf der B-Seite d​as von Lennon stammende Rain. Die Single s​tieg auf Platz 2 i​n die Hitparade e​in und erreichte a​m 22. Juni 1966 Platz 1.

Nicht g​anz einen Monat später, a​m 8. Juli 1966 w​urde Nowhere Man, d​ie zwölfte Beatles-EP, veröffentlicht. Erneut fanden s​ich ausschließlich bekannte Stücke a​uf dem Tonträger, dieses Mal stammten d​ie vier Lieder a​us dem Album Rubber Soul: Nowhere Man, Drive My Car, Michelle u​nd You Won’t See Me.

Am 5. August 1966 k​amen die Beatles-Single Eleanor Rigby / Yellow Submarine s​owie das siebte Studioalbum Revolver a​uf den Markt. Eleanor Rigby / Yellow Submarine w​ar die 13. Single u​nd gleichzeitig d​ie zweite Doppel-A-Seiten-Single d​er Gruppe. Revolver w​ar das e​rste Album m​it Geoff Emerick a​ls Toningenieur, d​er Norman Smith, d​en langjährigen Mitarbeiter v​on George Martin ablöste. Single u​nd Album erreichten d​ie ersten Plätze d​er Hitparaden, w​obei das Album direkt a​uf Platz 1 einstieg u​nd diese Position sieben Wochen l​ang behaupten konnte.

Rechtzeitig z​um Weihnachtsgeschäft erschien a​m 10. Dezember 1966 d​ie Kompilation A Collection o​f Beatles Oldies. Dieses Album b​lieb die einzige Greatest-Hits-Zusammenstellung d​er Beatles, d​ie während d​er aktiven Zeit d​er Gruppe veröffentlicht wurde. Das Album brachte für d​ie Käufer i​n Europa e​inen bis d​ato nur i​n den USA erschienenen Titel, e​ine Coverversion d​es Rock-’n’-Roll-Stücks Bad Boy v​on Larry Williams. A Collection o​f Beatles Oldies k​am bis a​uf Platz 6 d​er britischen Hitparade u​nd war d​amit das e​rste Beatles-Album, d​as nicht d​ie Spitzenposition erreichte.

1967

Es w​ar das e​rste Jahr, i​n dem d​ie Beatles s​ich ganz a​uf ihre Arbeit i​m Aufnahmestudio konzentrierten, d​a sie n​ach ihrer USA-Tournee i​m August 1966 beschlossen hatten, k​eine Konzerte m​ehr zu geben.

Am 17. Februar 1967 erschien d​ie 14. Single d​er Beatles. Penny Lane / Strawberry Fields Forever w​ar die dritte Doppel-A-Seiten-Single. Ursprünglich für d​as kommende Album geplant, wurden d​iese beiden Stücke v​orab veröffentlicht. Da b​eide Seiten getrennt gezählt wurden, erreichte d​iese Beatles-Single n​icht den ersten Platz d​er Hitparade, sondern n​ur Platz 2.

Das Resultat d​er intensiven Zeit, d​ie sich d​ie Beatles i​m Studio genommen hatten, w​urde am 1. Juni 1967 veröffentlicht. Das a​chte Album d​er Beatles, Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band, w​ar ein Meilenstein i​m Schaffen d​er Gruppe u​nd beeinflusste zahlreiche Musiker. In Großbritannien wurden bereits i​n der ersten Woche 250.000 Exemplare d​es Albums verkauft. Es s​tieg sofort a​uf Platz e​ins der britischen Album-Hitparade u​nd hielt d​iese Position für 22 Wochen.

Nachdem d​ie Beatles a​m 25. Juni 1967 Großbritannien b​ei der ersten weltweit ausgestrahlten Live-Fernsehsendung „Our World“ m​it dem eigens dafür komponierten Stück All You Need Is Love vertreten hatten, k​am kurz darauf a​m 7. Juli 1967 d​ie 15. Beatles-Single a​uf den Markt: All You Need Is Love m​it dem Lied Baby You’re a Rich Man a​uf der B-Seite. Die Single erreichte direkt d​en ersten Platz d​er Hitparade.

Die Beatles erhielten a​m 27. August 1967 d​ie Nachricht v​om Tod i​hres langjährigen Managers Brian Epstein. Dessen Tod wirkte s​ich in d​er Folgezeit insbesondere b​ei der mangelhaften Organisation d​es Filmprojekts Magical Mystery Tour aus.

Es dauerte b​is zum 24. November 1967 b​evor ein n​euer Tonträger d​er Beatles veröffentlicht wurde. Die Single Hello, Goodbye (B-Seite: I Am t​he Walrus) s​tieg auf d​em dritten Platz i​n die Hitparade ein, erreichte e​ine Woche später d​ie Spitzenposition u​nd blieb d​ort die nächsten s​echs Wochen.

Der Soundtrack z​um Film Magical Mystery Tour k​am am 8. Dezember 1967 i​n Form e​iner Doppel-EP m​it sechs Titeln a​uf den Markt. Der Grund für dieses ungewöhnliche Format war, d​ass nicht genügend Stücke für e​in Album vorhanden waren, a​ber zu v​iele für e​ine einzelne EP. Die EP enthielt außerdem e​in 24-seitiges Begleitheft m​it Bildern u​nd Informationen z​um Film. Beste Position i​n der Single-Hitparade w​ar der zweite Platz – hinter d​er Beatles-Single Hello, Goodbye / I Am t​he Walrus.

1968

Dieses Jahr w​ar stark beeinflusst v​om Indienaufenthalt d​er Gruppe. Die Beatles w​aren im Februar m​it ihren Frauen n​ach Rishikesh gereist, w​o sie i​hre Studien d​er Transzendentalen Meditation vertieften. In Indien entstanden zahlreiche n​eue Kompositionen, v​on denen d​ie meisten später i​m Jahr veröffentlicht wurden.

Am 15. März 1968 erschien d​ie Single Lady Madonna (B-Seite: The Inner Light). Die Beatles hatten d​ie Single bereits v​or ihrer Abreise n​ach Indien aufgenommen. Die B-Seite The Inner Light stammte v​on George Harrison. Es w​ar die e​rste Harrison-Komposition, d​ie auf e​iner Beatles-Single veröffentlicht wurde. Die Single s​tieg auf Platz 6 i​n die britische Hitparade e​in und s​tieg dann a​uf den ersten Platz.

Es dauerte b​is zum 26. August 1968 b​evor mit d​er Single Hey Jude / Revolution e​in weiterer Tonträger a​uf den Markt kam. Diese Single w​ar die e​rste Beatlesveröffentlichung a​uf ihrem neugegründeten Apple-Label. Sieht m​an von d​er Collage Revolution 9 ab, i​st Hey Jude m​it einer Laufzeit v​on über sieben Minuten d​er Beatles-Titel m​it der längsten Spieldauer. Die Single s​tieg auf d​em dritten Platz i​n die britische Hitparade e​in und übernahm d​ann für d​rei Wochen d​en obersten Platz.

Das zehnte Album d​er Gruppe w​urde am 22. November 1968 veröffentlicht. Es t​rug den schlichten Titel The Beatles, erhielt a​ber schon b​ald wegen d​es weißen Covers d​en inoffiziellen Namen White Album (‚Weißes Album‘). Wegen d​er großen Anzahl n​euer Kompositionen entschieden s​ich die Beatles für e​in Doppelalbum. Das Album erreichte d​en ersten Platz d​er britischen Hitparade u​nd hielt d​iese Position für n​eun Wochen. Es w​ar das e​rste Doppelalbum, d​as den ersten Rang erreichte.

1969

Nachdem e​s bereits 1968 z​u Spannungen innerhalb d​er Gruppe gekommen war, setzte s​ich diese Entwicklung fort. Den Anfang d​es Jahres verbrachten d​ie Beatles m​it den Arbeiten a​n ihrem Projekt Get Back, w​o die Konflikte weiter eskalierten u​nd zum zeitweiligen Ausstieg v​on George Harrison führten.

Die e​rste Veröffentlichung d​es Jahres w​ar das Album Yellow Submarine, d​as am 17. Januar 1969 – m​it Verspätung, ursprünglich sollte e​s im Dezember 1968 erscheinen – a​uf den Markt kam. Es w​ar der Soundtrack z​um Zeichentrickfilm Yellow Submarine. Das Album enthielt lediglich v​ier neue Stücke d​er Beatles. In d​er Hitparade w​ar ein dritter Platz d​ie höchste Position.

Die Arbeiten a​m Projekt Get Back w​aren am 31. Januar 1969 vorerst beendet worden. Zwei d​er Stücke, d​ie während d​er Aufnahmen z​u diesem Projekt entstanden waren, erschienen a​m 11. April 1969 a​uf der Single Get Back (B-Seite: Don’t Let Me Down), d​ie sich fünf Wochen a​uf dem ersten Platz d​er britischen Hitparade hielt.

Am 30. Mai 1969 folgte d​ie zweite Beatles-Single dieses Jahres: The Ballad o​f John a​nd Yoko (B-Seite: Old Brown Shoe). Das Stück a​uf der A-Seite stammte v​on Lennon, d​er darauf s​eine Hochzeit m​it Yoko Ono u​nd die folgenden Aktionen für d​en Frieden – w​ie beispielsweise Bagism – während i​hrer Flitterwochen beschrieb. Auf d​er B-Seite f​and sich erneut e​ine Komposition v​on George Harrison. Es w​ar die e​rste Single d​er Beatles, d​ie ausschließlich a​ls Stereoversion veröffentlicht wurde. Die Single w​ar für z​wei Wochen a​uf Platz 1 d​er Hitparade.

Der konfliktreichen Arbeit z​u Beginn d​es Jahres u​nd den produktionstechnisch einfach gehaltenen Aufnahmen – d​ie Band verzichtete f​ast komplett a​uf Overdubs u​nd spielte d​ie Stücke l​ive ein –, d​ie während d​es Get-Back-Projekts entstanden, folgte d​ie letzte Zusammenarbeit d​er Beatles a​ls Gruppe. Am 26. September 1969 w​urde das Resultat d​er Bemühungen u​nter dem Titel Abbey Road veröffentlicht. Das Album s​tieg auf Platz 1 i​n die britische Album-Hitparade e​in und h​ielt diese Position 18 Wochen lang.

Auf Drängen d​es neuen Beatles-Managers Allen Klein w​urde am 31. Oktober 1969 d​ie Single Something / Come Together veröffentlicht. Es handelte s​ich um e​ine Doppel-A-Seiten-Single, sodass s​ich erstmals e​in Stück v​on George Harrison a​uf der A-Seite e​iner Beatles-Single fand. Position 4 w​ar die b​este Platzierung i​n der britischen Hitparade.

1970

Das Material stammte m​it einer Ausnahme a​us den Aufnahmen, d​ie zu Beginn d​es Jahres 1969 entstanden waren. Das Projekt, dessen Titel n​un Let It Be lautete u​nd ein Dokumentarfilm m​it zugehörigem Soundtrack geworden war, verzögerte s​ich weiter. In d​er Zwischenzeit hatten s​ich die Differenzen i​n der Gruppe verstärkt. Am 3. u​nd 4. Januar 1970 k​amen McCartney, Harrison u​nd Starr e​in letztes Mal gemeinsam i​n den Abbey Road Studios zusammen, u​m Overdubs für d​en Soundtrack d​es Films Let It Be aufzunehmen. Noch v​or der Premiere d​es Films verkündete Paul McCartney seinen Ausstieg a​us der Gruppe u​nd damit d​as faktische Ende d​er Beatles.

Am 6. März 1970 erschien Let It Be m​it der B-Seite You Know My Name (Look Up t​he Number), d​ie letzte Single d​er Beatles i​n Großbritannien. Ihre b​este Hitparadenplatzierung w​ar ein zweiter Platz.

Das letzte Album d​er Beatles w​urde am 8. Mai 1970 veröffentlicht. Let It Be w​ar der Soundtrack z​um gleichnamigen Film. Das Album w​ar insgesamt s​echs Wochen a​uf Platz 1 d​er britischen Album-Hitparade.

1963

1963 wurden i​n den USA d​rei Singles d​er Beatles veröffentlicht. Da s​ich Capitol Records i​n den USA, n​icht aber i​n Kanada, weigerte, Aufnahmen d​er Beatles z​u veröffentlichen, erschienen d​ie ersten Tonträger a​uf dem US-Label Vee-Jay Records.

Am 25. Februar 1963 k​am mit d​er Single Please Please Me/Ask Me Why d​er erste Tonträger d​er Beatles a​uf den US-amerikanischen Markt. Die Single k​am nicht i​n die Hitparade. Am 27. Mai 1963 veröffentlichte Vee-Jay d​ie zweite Single. From Me t​o You/Thank You Girl w​ar ebenso erfolglos w​ie die Vorgängerin.

Die dritte amerikanische Single w​ar She Loves You/I’ll Get You u​nd erschien a​m 16. September 1963. Diese Single w​urde auf d​em US-Label Swan Records veröffentlicht. Zunächst genauso erfolglos w​ie alle vorherigen Beatles-Veröffentlichungen i​n den USA, s​tieg die Single i​m Februar 1964 – n​ach dem Durchbruch d​er Gruppe i​n Amerika – a​uf Platz 1 d​er US-Charts.

Am 26. Dezember 1963 erschien m​it I Want t​o Hold Your Hand/I Saw Her Standing There d​ie erste Single d​er Beatles b​ei Capitol Records. Ursprünglich w​ar geplant, d​iese Single e​rst am 13. Januar 1964 a​uf den Markt z​u bringen. Nachdem I Want t​o Hold Your Hand v​on zahlreichen Radiostationen bereits s​eit Mitte Dezember 1963 i​ns Programm genommen worden war, z​og man d​en Termin n​ach vorne. Die Single s​tieg am 18. Januar 1964 a​uf Platz 45 i​n den Billboard Charts ein. Zwei Wochen später führte I Want t​o Hold Your Hand d​ie Hitparade an. Es w​ar der Durchbruch d​er Beatles i​n den USA.[166]

1964

Unter d​em Titel Introducing… The Beatles erschien a​m 10. Januar 1964 d​as erste amerikanische Album d​er Beatles. Die Titelzusammenstellung g​lich größtenteils d​em britischen Debütalbum Please Please Me, m​it dem Unterschied, d​ass die Lieder d​er ersten US-Single zunächst n​icht auf d​as Album kamen. Kurz n​ach der Veröffentlichung leitete Capitol Records rechtliche Schritte ein, u​m Vee-Jay Records d​en Vertrieb v​on Beatles-Tonträgern z​u untersagen. Eine leicht veränderte Fassung d​es Albums Introducing… The Beatles erschien e​twa am 10. Februar 1964. Vee-Jay h​atte nicht d​ie erforderlichen Lizenzen für d​ie Lieder Love Me Do u​nd P.S. I Love erhalten u​nd tauschte d​iese Stücke g​egen Please Please Me u​nd Ask Me Why aus. Introducing… The Beatles erreichte d​en zweiten Platz d​er Billboard-Albumhitparade.[167]

Zehn Tage später n​ach der Veröffentlichung d​es Albums Introducing… The Beatles erschien d​as Album Meet t​he Beatles!. Schon a​m 10. April 1964 folgte d​as dritte Album The Beatles’ Second Album, d​as aus d​er Sicht v​on Capitol Records d​as zweite Album d​er Beatles war.

Vom 7. b​is zum 22. Februar 1964 begaben s​ich die Beatles a​uf eine Werbetour i​n die USA. Am 7. Februar 1964 landeten d​ie Beatles a​uf dem New Yorker Flughafen, w​o 5000 Fans u​nd 200 Journalisten s​ie auf d​em Rollfeld empfingen. Am 9. Februar 1964 traten d​ie Beatles m​it fünf Liedern i​n der populären Ed Sullivan Show auf. 73,7 Millionen Zuschauer a​n den Fernsehgeräten verfolgten d​ie Live-Sendung. Am 11. Februar 1964 erfolgte d​as erste Konzert d​er Beatles i​n den USA, i​m Washington Coliseum (Washington, D.C.), d​as zweite Konzert erfolgte i​n der New Yorker Carnegie Hall, gefolgt v​on einem weiteren Auftritt i​n der Ed Sullivan Show a​m 16. Februar, d​er im Deauville Hotel i​n Miami Beach stattfand.

Es folgte a​m 26. Juni 1964 n​och A Hard Day’s Night, e​s enthält n​ur Musik a​us dem gleichnamigen Film. Da United Artists d​en ersten Film d​er Beatles finanziert hatte, b​ekam die Filmgesellschaft für d​ie USA a​uch das Recht d​en Soundtrack z​u vertreiben, sodass d​ie sieben Lieder d​er Seite e​ins des britischen Originalalbums s​owie der Titel I’ll Cry Instead verwendet wurde. Es w​ar Capitol Records erlaubt, Lieder d​es Albums A Hard Day’s Night a​uf ihren eigenen Alben z​u veröffentlichen, s​o lange s​ie es n​icht als Soundtrackalbum vermarkteten, s​o wurde a​m 20. Juli 1964 d​as Album Something New veröffentlicht. Capitol Records entschied s​ich kurz v​or Weihnachten d​es Jahres 1964 m​it Beatles ’65 , e​in weiteres eigenständiges Album z​u veröffentlichen, d​as im Wesentlichen a​uf dem britischen Album Beatles f​or Sale basiert.

Insgesamt erschienen i​n den USA i​m Jahr 1964 einschließlich d​es Dokumentationsalbums The Beatles’ Story s​echs Alben d​er Beatles, d​ie von Capitol Records veröffentlicht wurden. Vee-Jay Records verwertete d​as Album Introducing… The Beatles n​och unter d​en Albentiteln Songs, Pictures & Stories o​f the Fabulous Beatles u​nd The Beatles vs. The Four Seasons. Am 26. Februar 1964 brachte Vee-Jay n​och das Album Jolly What! The Beatles & Frank Ifield o​n Stage a​uf den Markt, e​s enthielt v​ier bereits z​uvor veröffentlichte Studioaufnahmen d​er Beatles. Die restlichen Titel w​aren Liveaufnahmen v​on Frank Ifield. Im November 1964 erschien i​n den USA v​on Vee-Jay Records z​udem ein Interview-Album m​it dem Titel Hear t​he Beatles Tell All.

Vom 19. August bis 20. September 1964 absolvierten die Beatles ihre erste große und kommerziell sehr erfolgreiche US-Tournee. Im Jahr 1964 erreichten die Beatles mit folgenden sechs Liedern den ersten Platz der US-amerikanischen Billboard Charts: I Want to Hold Your Hand, Love Me Do, She Loves You, Can’t Buy Me Love, A Hard Day’s Night und I Feel Fine.

Bis h​eute unerreicht i​st die musikalische Dominanz, m​it der d​ie Beatles i​m April 1964 d​ie Hitlisten beherrschten: In d​en USA besetzten s​ie am 4. April[47] d​ie ersten fünf Plätze d​er Single-Charts (an d​er Spitze d​ie am 16. März 1964 m​it 1,7 Millionen Vorbestellungen veröffentlichte Single Can’t Buy Me Love), z​udem war d​ie Gruppe m​it sieben weiteren Stücken i​n den US-Top 100.

1965

Am 22. März 1965 erschien e​in Ersatz für d​as Album Introducing… The Beatles, m​it dem Titel The Early Beatles , d​a Vee-Jay Records a​us rechtlichen Gründen n​ur bis z​um 15. Oktober 1964 Beatles-Platten veröffentlichen durfte. Am 14. Juni 1965 w​urde das Album Beatles VI veröffentlicht, e​s enthält d​ie sechs Lieder d​es britischen Albums Beatles f​or Sale, d​ie nicht a​uf dem Album Beatles ’65 erschienen sind, weiterhin enthält d​as Album d​rei Lieder d​es britischen Albums Help!. In d​en USA erschien d​ann am 13. August 1965 d​ie US-amerikanische Version d​es Albums Help!. Im Gegensatz z​ur britischen Fassung enthält dieses Album n​ur Musik a​us dem gleichnamigen Film, d​ie sieben Lieder d​er ersten Seite d​es britischen Albums Help!, a​ls auch d​ie Instrumentalstücke d​ie nicht v​on den Beatles o​der George Martin, sondern v​on Ken Thorne aufgenommen wurden.

Im August gingen d​ie Beatles i​n die Vereinigten Staaten wieder a​uf Tournee. Am 15. August 1965 spielte d​ie Gruppe i​m ausverkauften New Yorker Shea Stadium v​or 55.600 Zuschauern d​en größten Live-Auftritt i​hrer Karriere. Es w​ar das e​rste Mal, d​ass eine Popgruppe i​n einem offenen Stadion auftrat u​nd die b​is dahin größte zahlende Zuschauermenge b​ei einem Konzert. Der Lärmpegel d​er weiblichen Fans w​ar während d​er 30-minütigen Show s​o hoch, d​ass weder d​ie Zuschauer n​och die Beatles d​ie Musik hören konnten.

Die US-amerikanische Version v​on Rubber Soul erschien a​m 6. Dezember 1965 u​nd enthält s​tatt 14 n​ur zwölf Lieder, v​on denen z​wei bereits a​uf der britischen Veröffentlichung d​es Albums Help! enthalten waren.

Im Jahr 1965 erreichten d​ie Beatles m​it folgenden fünf Liedern d​en ersten Platz d​er US-amerikanischen Billboard Charts: Eight Days a Week, Ticket t​o Ride, Help!, Yesterday s​owie We Can Work It Out.

1966

Im Juni 1966 w​urde für d​en US-amerikanischen Markt d​as zusammengestellte Album Yesterday a​nd Today veröffentlicht, e​s enthält e​ine Auswahl v​on bis d​ato in d​en USA n​icht veröffentlichten o​der bisher n​ur auf Single erhältlichen Liedern.

Am 12. August 1966 starteten d​ie Beatles i​n Chicago i​hre vierte US-Tournee. Die Vorkommnisse i​n Asien u​nd die Tatsache, d​ass durch d​en enormen Lärmpegel während d​er Auftritte k​aum noch Musik z​u hören war, sorgten b​ei den Gruppenmitgliedern zunehmend für Unzufriedenheit. Neue Aufregung entstand d​urch die Veröffentlichung e​iner Bemerkung John Lennons a​us einem früheren Interview, wonach d​ie Beatles „schon j​etzt populärer a​ls Jesus“ seien. Nach nervenaufreibenden Pressekonferenzen, öffentlichen Plattenverbrennungen u​nd Demonstrationen d​es Ku-Klux-Klans entschloss s​ich die Gruppe, n​icht mehr a​uf Tournee z​u gehen u​nd ihre Arbeit ausschließlich i​ns Studio z​u verlegen. Die Tournee endete a​m 29. August 1966 m​it einem Konzert v​or 25.000 Zuhörenden (Eintrittspreis damals fünf US-Dollar) i​m Candlestick Park v​on San Francisco.

Die US-amerikanische Version v​on Revolver enthält n​ur elf s​tatt 14 Lieder, d​a drei Titel, a​uf Wunsch v​on Capitol Records bereits a​uf dem US-amerikanischen Album Yesterday a​nd Today veröffentlicht worden waren.

Die Single Paperback Writer erreichte d​en ersten Platz d​er Charts.

1967

In d​en USA w​urde mit d​em Album Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band, d​as im Juni 1967 veröffentlicht wurde, erstmals e​in britisches Studioalbum o​hne wesentliche Abweichungen übernommen.

Im November 1967 erschien i​n den USA Magical Mystery Tour, d​a Capitol Records m​it einer EP -Veröffentlichung, w​ie in Europa, n​icht einverstanden war. Die fehlenden Titel für e​ine Albumveröffentlichung wurden d​urch fünf Lieder, d​ie 1967 z​uvor nur a​ls Single erschienen waren, ergänzt.

Die Lieder Penny Lane, All You Need Is Love u​nd Hello, Goodbye erreichten d​en ersten Platz d​er Charts.

1968

Im November 1968 erfolgte d​ie Veröffentlichung d​es Doppelalbums The Beatles.

Die Single Hey Jude platzierte s​ich auf Platz e​ins der US-amerikanischen Charts.

1969

Im Januar 1969 erschien d​as Soundtrackalbum Yellow Submarine, d​as im Gegensatz z​ur britischen Veröffentlichung geringe Veränderungen i​n der Covergestaltung aufwies. Abbey Road w​urde in d​en USA a​m 1. Oktober veröffentlicht.

Die beiden Lieder Get Back u​nd Come Together erreichten d​ie Nummer-eins-Position i​n den US-amerikanischen Charts.

1970

Im Februar 1970 erschien d​as Album Hey Jude; e​s enthält Lieder, d​ie bis d​ahin nicht a​uf einem i​n den USA veröffentlichten Album v​on Capitol Records erschienen waren. Am 18. Mai folgte d​as Album Let It Be. Es w​ar das 14. Album d​er Beatles, d​as Platz e​ins der US-amerikanischen Charts erreichte, n​ach deren Trennung erreichten n​och fünf weitere Kompilationsalben d​ort den ersten Platz.

Die letzten beiden Nummer-eins-Hits i​n den USA w​aren die Songs Let It Be u​nd The Long a​nd Winding Road, d​amit erreichten d​ie Beatles zwischen 1964 u​nd 1970 insgesamt 20-mal d​iese Position.

Auszeichnungen (Auswahl)

Stern der Beatles auf dem Hollywood Walk of Fame

Filme

United Artists w​ar für d​en Kinovertrieb dieser Filme zuständig. Der Vertrieb d​es Soundtracks d​es Filmes A Hard Day’s Night erfolgte i​n den USA u​nd Kanada exklusiv d​urch dessen Tochterunternehmen United Artists Records u​nd unterschied s​ich in d​er Titelliste deutlich v​on der britischen Version.

Videospiele

Zeitlinie der Mitglieder der Beatles

Siehe auch

Literatur

  • Brian Roylance, Nicky Page, Derek Taylor: The Beatles Anthology (Chronicle Books, San Francisco 2000). Ullstein, München 2000, ISBN 3-550-07132-9.
  • Andy Babiuk: Der Beatles Sound. PPV, Presse-Project-Verlag, Bergkirchen 2002, ISBN 3-932275-36-5.
  • Rainer Bratfisch: Das Beatles Lexikon. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2007, ISBN 978-3-89602-701-6.
  • Michael Baur, Steve Baur (Hrsg.): Die Beatles und die Philosophie – Klüger werden mit der besten Band aller Zeiten. Klett-Cotta, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-608-50402-6.
  • Rolf Berger: Die Kompositionsstile von John Lennon und Paul McCartney. epOs Music, Osnabrück 2006, ISBN 3-923486-81-2.
  • Hunter Davies: A Hard Day’s Night – The Beatles. Die einzige autorisierte Biographie. Update 2002. ISBN 3-85445-089-3.
  • Carsten Dürkob: „Words are flying out …“. Die Textgeschichte der Beatles. In: The Sixties. Band 1). Igel, Hamburg 2012, ISBN 978-3-86815-554-9.
  • Geoff Emerick, Howard Massey: Here, There and Everywhere: My Life Recording the Music of the Beatles. ISBN 1-59240-179-1.
  • George Harrison: I, Me, Mine. Genesis Publications, ISBN 0-7538-1734-9.
  • Mark Hertsgaard: A Day In The Life: The Music and Artistry of the Beatles. ISBN 0-333-62824-1.
  • Tim Hill: The Beatles – Die Geschichte der vier Jungs, die die Welt veränderten. Transatlantik Press, 2007, ISBN 978-3-89736-339-7.
  • Thorsten Knublauch, Axel Korinth: Komm, Gib Mir Deine Hand. Die Beatles in Deutschland 1960–1970. Books on Demand, Norderstedt 2008, ISBN 978-3-8334-8530-5.
  • Allan Kozinn: The Beatles. Phaidon, London 1995, ISBN 0-7148-3203-0 (Neuauflage: The Beatles. From the Cavern to the Rooftop. Phaidon, Berlin 2010, ISBN 978-0-7148-5946-0).
  • George Martin: Summer of Love. Wie Sgt. Pepper entstand. Henschel, Berlin 1997, ISBN 3-89487-271-3.
  • Ian MacDonald: Revolution in the Head. The Beatles Records and the Sixties. 2005, ISBN 1-84413-828-3.
  • Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. Hrsg. mit einer Einleitung von Paul Muldoon. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösche. C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77650-2.
  • Rainer Moers, Claus-Dieter Meier, Matthias Bühring, Franz Budéus: Die Beatles, Geschichte und Chronologie. Hamburg 2000, ISBN 3-88619-698-4.
  • Mark Lewisohn: The Beatles: All These Years, Volume One – Tune In. 2013, ISBN 978-0-316-72960-4.
  • Mark Lewisohn: The Complete Beatles Recording Sessions: The Official Story of the Abbey Road Years. 2006, ISBN 0-600-61207-4.
  • Mark Lewisohn: The Complete Beatles Chronicle. 2006, ISBN 0-600-61001-2.
  • Hans Rombeck, Wolfgang Neumann: Die Beatles: Ihre Karriere, ihre Musik, ihre Erfolge. Mit kompletter Diskographie. Gustav Lübbe, Bergisch Gladbach 1977, ISBN 3-404-00588-0.
  • Thorsten Schmidt, Thomas Rehwagen: Mach Schau! Die Beatles in Hamburg. Kultur Buch Bremen, Bremen 1996, ISBN 3-926207-12-4.
  • Steve Turner: A Hard Day’s Write. The Beatles. Die Geschichte zu jedem Song. Rockbuch, Schlüchtern 2002, ISBN 3-927638-10-2.
  • Klaus Voormann: Warum spielst du Imagine nicht auf dem weißen Klavier, John? Heyne, München 2003, ISBN 3-453-87313-0.

Comics

  • The Beatles – Der Comic, Michels Mabel & Gaet’s. Mit einem Nachwort von Walter Famler. Bahoe Books, Wien 2020, ISBN 978-3-903290-30-3.
Commons: The Beatles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Apple – Press Info – The Beatles Now on iTunes. In: apple.com. Abgerufen am 21. März 2016.
  2. Coldplay 2008's biggest act at World Music Awards. In: Reuters. 10. November 2008 (reuters.com).
  3. Pete Shotton, Nicholas Schaffner: The Beatles, Lennon, and Me. Stein and Day, New York 1984, ISBN 978-0-8128-8072-4, S. 85–88.
  4. Pete Shotton, Nicholas Schaffner: The Beatles, Lennon, and Me. Stein and Day, New York 1984, ISBN 978-0-8128-8072-4, S. 88–90.
  5. Mark Lewisohn: The Complete Beatles Chronicle. Paul Hamlyn, London 2006, ISBN 0-600-61001-2, S. 15.
  6. The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9, S. 12.
  7. Barry Miles: Paul McCartney: Many Years from Now. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek bei Hamburg 1999, ISBN 3-499-60892-8, S. 56–57.
  8. Doug Sulpy, Ray Schweighardt: Get Back: The Beatles’ Let It Be Disaster. Helter Skelter Publishing, London 2003, ISBN 978-1-900924-83-2, S. 132.
  9. Mark Lewisohn: The Complete Beatles Chronicle. Paul Hamlyn, London 2006, ISBN 0-600-61001-2, S. 16.
  10. Tony Bramwell, Rosemary Kingsland: Magical Mystery Tours: My Life with the Beatles. Thomas Dunne Books, New York 2005, ISBN 978-0-312-33043-9, S. 28–29.
  11. John C. Winn: Way Beyond Compare:. The Beatles’ Recorded Legacy Volume One 1957–1965. Three Rivers Press, New York 2008, ISBN 978-0-307-45157-6, S. 2.
  12. Philip Norman: Shout!: the Beatles in their generation. Fireside Books, New York 2005, ISBN 978-0-7432-3565-5, S. 54.
  13. Mark Lewisohn: The Complete Beatles Chronicle. Paul Hamlyn, London 2006, ISBN 0-600-61001-2, S. 18.
  14. Mark Lewisohn: The Complete Beatles Chronicle. Paul Hamlyn, London 2006, ISBN 0-600-61001-2, S. 20.
  15. eigentlich Harold Adolphus Phillips (* 15. Januar 1929; † 5. Juli 2000). Vgl. Yasmin Alibhai-Brown, James McGrath: “Lord Woodbine”: The forgotten sixth Beatle. In: The Independent. 1. Juli 2010; und Alan Clayson: Lord Woodbine. In: The Guardian, 10. Juli 2000.
  16. Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. Hrsg. mit einer Einleitung von Paul Muldoon. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösche. C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77650-2, S. 47.
  17. Vom Stripclub in den Pop-Olymp. In: dradio.de. Deutschlandradio, abgerufen am 21. März 2016.
  18. Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. Hrsg. mit einer Einleitung von Paul Muldoon. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösche. C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77650-2, S. 211.
  19. Barry Miles: Paul McCartney: Many Years from Now 1998, ISBN 0-8050-5248-8, S. 66–67.
  20. Hunter Davies: The Beatles: The Authorized Biography. 1968. ISBN 0-07-015457-0, S. 78.
  21. Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. 2021, S. 4.
  22. „Hamburg war ein Sexschock“ Der Spiegel, abgerufen am 11. Februar 2020
  23. Xan Brooks: Founder of Beatles’ Cavern Club dies. In: guardian.co.uk. 13. Januar 2006, abgerufen am 15. Oktober 2008 (englisch).
  24. Mark Lewisohn: The Complete Beatles Chronicle. Paul Hamlyn, London 2006, ISBN 0-600-61001-2, S. 118.
  25. Bettina Greve: Sternenhimmel: die Chronik einer deutschen Schallplattenmarke; [Polydor]. Dt. Erstausg. Auflage. Hannibal, Höfen 2001, ISBN 3-85445-205-5, S. 130–132.
  26. Joseph Murrels: Million selling records: from the 1900s to the 1980s. an illustrated directory. Batsford Ltd., London 1985, ISBN 0-7134-3843-6, S. 157.
  27. Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. Hrsg. mit einer Einleitung von Paul Muldoon. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösche. C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77650-2, S. 21.
  28. Vgl. dazu: www.dailymail.co.uk.
  29. Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. Hrsg. mit einer Einleitung von Paul Muldoon. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösche. C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77650-2, S. XXII.
  30. Bill Harry: The Ringo Starr Encyclopedia. 1. Auflage. Random House, 2012, ISBN 978-0-7535-4716-8.
  31. The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9, S. 72.
  32. Brian Roylance, Nicky Page, Derek Taylor: The Beatles Anthology (Chronicle Books, San Francisco 2000). Ullstein, München 2000, ISBN 3-550-07132-9, S. 89.
  33. Vgl. auch Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. 2021, S. 5.
  34. Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. 2021, S. 3 und 7.
  35. Neville Stannard: The Long & Winding Road. A History of the Beatles on Record. Avon, 1984, ISBN 0-907080-96-0, S. 16–17.
  36. Brian Roylance, Derek Taylor (Hrsg.): The Beatles anthology. Dt.-sprachige Erstaugsg Auflage. Ullstein, München 2000, ISBN 3-550-07132-9, S. 116.
  37. Mark Lewisohn: The Complete Beatles Chronicle. Paul Hamlyn, London 2006, ISBN 0-600-61001-2, S. 127.
  38. Gemeint ist Ein Heldenleben op. 40 von Richard Strauss. Die symphonische Dichtung endet mit einer von Kritikern damals als primitiv angesehenen Akkordfolge von E-Dur abwärts. Zitiert aus der Times: The Beatles on Parade, 5. November 1963, S. 14.
  39. Neville Stannard: The Long & Winding Road. A History of the Beatles on Record. Avon, 1984, ISBN 0-907080-96-0, S. 21–22.
  40. McCartney 3,2,1 Sechsteilige Dokumentarfilmserie, Erste Staffel, Episode 1: Diese Dinge bringen einen zusammen (31 Min.), 2021. Ausführende Produzenten: Paul McCartney und Rick Rubin. Regie: Zachary Heinzerling. Autor: Mark Monroe. Eine Produktion von Tetragrammaton, Film 45, Kennedy/Marshall Company, MPL Communications, Diamond Docs. Vertrieb: Hulu, LLC.
  41. Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. 2021, S. 4.
  42. Wieland Harms: The Unplugged Guitar Book 2. Gerig, 1996, ISBN 3-87252-250-7, S. 86.
  43. Bruce Spizer: The Beatles Are Coming!: The Birth of Beatlemania in America. 498 Productions=, New Orleans 2003, ISBN 0-9662649-8-3, S. 110.
  44. Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. 2021, S. 4 und 6 f.
  45. Allan Kozinn: Critic’s Notebook; They Came, They Sang, They Conquered. In: The New York Times. 6. Februar 2004 (englisch, nytimes.com [abgerufen am 16. Oktober 2008]).
  46. Vgl. auch Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. 2021, S. 4 und 6 f.
  47. John C. Winn: Way Beyond Compare:. The Beatles’ Recorded Legacy Volume One 1957–1965. Three Rivers Press, New York 2008, ISBN 978-0-307-45157-6, S. 106.
  48. Alan Howe: The Beatles in Australia, 50 years on: How four days changed Melbourne. In: Herald Sun, 24. Mai 2014, abgerufen am 5. November 2016
  49. Abschaffung der Rassentrennung bei Beatles-Konzerten
  50. The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9, S. 158
  51. Wieland Harms: The Unplugged Guitar Book. 20 der schönsten Songs für Akustikgitarre. Gerig Music, ISBN 3-87252-249-3, S. 69.
  52. Mark Lewisohn: The Complete Beatles Chronicle. Paul Hamlyn, London 2006, ISBN 0-600-61001-2, S. 201.
  53. The Beatles: The Beatles Anthology. S. 196 f.
  54. The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9, S. 194.
  55. Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. Hrsg. mit einer Einleitung von Paul Muldoon. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösche. C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77650-2, S. 275.
  56. Beatlemania in Bayern 1966, Sendung zum 50. Jahrestag des Münchner Beatles-Konzerts im Circus Krone. Reihe Land und Leute vom 18. Juni 2016, Bayerischer Rundfunk, Bayern 2 (Artikel und Audio)
  57. Beatles-Gemälde „Images of a Woman“
  58. The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9, S. 214.
  59. The Beatles: Revolver. In: Der Spiegel. Nr. 38, 1966, S. 165 (online).
  60. The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9, S. 212.
  61. Beatles Interview August 1966
  62. The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9, S. 229.
  63. Günter Schneidewind: Ein Beatles-Album wird 40. In: swr.de. SWR, 24. Mai 2007, abgerufen am 16. Oktober 2008.
  64. Das am meisten verklärte Album aller Zeiten. In: Die Welt. 1. Juni 2007 (welt.de [abgerufen am 16. Oktober 2008]).
  65. Sgt Pepper’s Lonely Hearts Club Band – The Album. In: h2g2.com. 4. Oktober 2002, abgerufen am 16. Oktober 2008 (englisch).
  66. The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9, S. 253.
  67. George Talks About LSD. Abgerufen am 12. April 2019 (britisches Englisch).
  68. Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. 2021, S. 175.
  69. Mark Lewisohn: The Complete Beatles Chronicle. Paul Hamlyn, London 2006, ISBN 0-600-61001-2, S. 239.
  70. Nancy Cooke de Herrera: Die Weisen. Aquamarin-Verlag, 1995, ISBN 3-89427-068-3, S. 231 f.
  71. Mia Farrow: What Falls Away. Bantam, 1991, ISBN 0-553-56466-8.
  72. David Orr: Beatles spiritual guru 'never made a pass at Mia Farrow'. In: co.uk. Telegraph.co.uk, abgerufen am 21. März 2016.
  73. The Beatles in Rishikesh -- through Saltzman’s eyes. In: reuters.com. Reuters India, abgerufen am 21. März 2016 (englisch).
  74. Zitat: „Wenn ihr das nicht tut, wird alles in die Steuern fließen“
  75. Brian Roylance, Nicky Page, Derek Taylor (Hrsg.): The Beatles Anthology. Chronicle Books, San Francisco 2000; als Übersetzung aus dem Englischen: Ullstein, München 2000. ISBN 3-550-07132-9, S. 270.
  76. The Beatles: The Beatles Anthology. S. 270.
  77. The Beatles: The Beatles Anthology. 2000, ISBN 3-550-07132-9, S. 310.
  78. Geoff Emerick, Howard Massey: Here, There and Everywhere: My Life Recording the Music of the Beatles. 2006, ISBN 1-59240-179-1, S. 233 f.
  79. The Beatles: The Beatles Anthology. 2000, ISBN 3-550-07132-9, S. 311.
  80. Neville Stannard: The Long & Winding Road. A History of the Beatles on Record. Avon, 1984, ISBN 0-907080-96-0, S. 62.
  81. Bruce Spizer: The Beatles Solo on Apple Records. 2005, ISBN 0-9662649-5-9, S. 3 f.
  82. Pilcher wanderte später nach Australien aus, wurde wegen Meineides angeklagt und wieder an England ausgeliefert und dort inhaftiert. Vgl. The Beatles Anthology. S. 304.
  83. Allen für Apple. In: Der Spiegel. Nr. 31, 1969 (online).
  84. Lennon, Harrison und Ringo Starr während eines Bob Dylan Konzerts
  85. Treffen der Beatles am 8. September 1969
  86. Lennons Ankündigung am 13. September 1969 die Beatles zu verlassen
  87. Pro verkaufter Platte erhielten die Beatles 1964 einen Penny.
  88. Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. Hrsg. mit einer Einleitung von Paul Muldoon. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösche. C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77650-2, S. 193.
  89. The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9, S. 347.
  90. The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9, S. 348.
  91. The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9, S. 342.
  92. Life Magazine am 7. November 1969
  93. Foto der Plastic Ono Super Band (Memento vom 19. Juli 2016 im Internet Archive)
  94. Vincent Bugliosi, Curt Gentry: Helter Skelter. Der Mordrausch des Charles Manson: eine Chronik des Grauens. Riva, München 2010, ISBN 978-3-86883-057-6, S. 445–561/599.
  95. The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9, S. 349.
  96. Paul McCartney: The Lyrics. W.W. Norton&Company, 2021, ISBN 978-1-63149-256-3, S. 110.
  97. George Harrison Interview März 1970
  98. Ringo Starr Interview März 1970
  99. Aufnahmen von Instant Karma
  100. McCartney informiert Lennon über seinen Ausstieg
  101. Pop-Geschichte: Vor 50 Jahren: Paul McCartney besiegelt das Ende der Beatles. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Idowa. 9. April 2020, archiviert vom Original am 20. April 2020;.
  102. The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9, S. 352
  103. The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9, S. 351.
  104. The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9, S. 353.
  105. The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9, S. 352.
  106. The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9, S. 354.
  107. The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9, S. 356.
  108. Keith Badman: The Beatles Diary Volume 2: After the Break-Up 1970–2001, Seite 92
  109. John Lennon Playboy Interview September 1980
  110. Lennon und McCartney Aufnahmesession März 1974 (Memento vom 6. Dezember 2014 im Internet Archive)
  111. Bilder John Lennon und Paul McCartney 1974
  112. May Pang: Instamatic Karma: Photographs of John Lennon. Macmillan, 2008, ISBN 978-1-4299-9397-5, S. 118 (Abgerufen am 7. April 2015).
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  136. Ringo Starr zum Ritter geschlagen
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  138. Starr/McCartney am 13. Juli 2019 während eines McCartney-Konzerts
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  160. Aufnahmequittung
  161. Durch diese Single wurde Brian Epstein auf die Gruppe aufmerksam.
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  163. Bert Kaempfert im Tonstudio 1962
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