Discogs
Discogs (englisch discographies, deutsch ‚Diskografien‘) ist eine kostenlose, von Mitgliedern aufgebaute Online-Datenbank für Diskografien von Musikern und Musiklabeln. Sie hat einen Alexa Rank von 662 weltweit und 273 in Deutschland (Stand: Oktober 2019).[1] Der Sitz ist in Portland, Oregon in den Vereinigten Staaten.
Discogs | |
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Datenbank für Diskografien | |
Sprachen | Englisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch (Brasilien), Französisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Russisch |
Redaktion | Mitglieder der Discogs-Community |
Online | 2000 |
https://www.discogs.com/ |
Geschichte
Discogs wurde im Oktober 2000 von Kevin Lewandowski gegründet. Anfänglich wollte Lewandowski die eigene Plattensammlung auf seiner Website verwalten, was bald Anklang fand und sich schnell zu einem ehrgeizigen Projekt entwickelte.[2] Eine umfassende Übersicht über das Genre der elektronischen Musik entstand.
Aufgrund des enormen Benutzerzuwachses entschied man sich alsbald, die Datenbank auf weitere Genres auszuweiten (z. B. Hip-Hop ab Januar 2004). War die Datenbank anfangs auf klassische Tonträger wie z. B. Schallplatten, CDs und Kassetten begrenzt, wurde sie später auf digitale Veröffentlichungen (MP3, WAV, Ogg Vorbis etc.) und andere Tonträger wie z. B. USB-Sticks ausgeweitet. Gleiches gilt für verlinkte Credits (Produzent, Textschreiber, Komponist etc.), die mittlerweile auch für nicht-musikalische Tätigkeiten wie beispielsweise Design, Management und Filmproduktion eingetragen werden können.
Im Juli 2014 wurde bekannt, dass sich Discogs auf der Liste der indizierten Webseiten der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien befindet, was netzpolitik.org als einen „klassischen Fall von Overblocking“ bezeichnete.[3]
Funktionsweise
Mitglieder der Discogs-Community (444.000 im Januar 2019)[4] können ihre private Musiksammlung in einer Collection (‚Sammlung‘) und Wantlist (‚Wunschliste‘) verwalten. Besitzt ein Benutzer eine Veröffentlichung, die sich noch nicht in der Datenbank befindet, kann er diese selbst nach bestimmten Formatierungsregeln hinzufügen. Alle Eintragungen und Veränderungen werden direkt in der Datenbank umgesetzt. Erst anschließend werden die Einträge und Veränderungen in einem Review-Prozess von stimmberechtigten Benutzern (Jahre zuvor waren es ausschließlich freiwillige, ausgesuchte Moderatoren) überprüft und dann entweder akzeptiert, mit Begründung abgelehnt oder als verbesserungswürdig markiert. Doppel-Einträge können zu einem Eintrag zusammengefügt werden (merging).
Des Weiteren existieren neben offiziellen Discogs-Foren auch solche, die von Benutzern erstellt wurden und nicht nur auf die Themen Discogs oder Musik beschränkt sind.
Seit Ende 2005 kann man im Marketplace (‚Marktplatz‘) Tonträger (Schallplatten, CDs usw.) kaufen und verkaufen. Discogs tritt hierbei nicht als Händler auf, sondern nur als Vermittler. In Kooperation mit Junodownloads verkaufte Discogs selbst ausschließlich digitale Veröffentlichungen im MP3- und WAV-Format.
Datenbank
Im März 2020 befanden sich Daten von 12,2 Millionen Tonträgern, 6,7 Millionen Künstlern und 1,5 Millionen Plattenlabels in der Datenbank.[5]
In folgende Genres werden die Tonträger eingeteilt: Blues, Brass & Military, Children’s, Classical, Electronic, Folk/World/Country, Funk/Soul, Hip-Hop, Jazz, Latin, Non-Music, Pop, Reggae, Rock und Stage & Screen.
Seit August 2007 kann der Inhalt der Datenbank auch im XML-Format abgerufen werden. Zusätzlich werden mittlerweile monatlich Kopien des Datenbankinhalts veröffentlicht. Die Datensätze stehen unter CC0 zur Verfügung und können über eine API bezogen werden.[6]
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
- David Garber: Wie Discogs die wichtigste Plattenbörse der Welt wurde, Vice, abgerufen am 7. Januar 2022.
Einzelnachweise
- Discogs bei alexa.com, abgerufen am 24. Oktober 2019
- Ariana Zustra: So wurde Discogs zur größten Plattenbörse der Welt 12. August 2019 beim Rolling Stone, abgerufen am 7. Januar 2022.
- Andre Meister: Liste indizierter Webseiten geleakt: Bundesprüfstelle bestätigt Netz-Sperren-Kritik wie Overblocking. In: Netzpolitik.org. 8. Juli 2014, abgerufen am 15. Oktober 2014.
- Selbstdarstellung auf discogs.com, abgerufen am 13. Januar 2019
- Statistik Discogs auf Discogs.com abgerufen am 29. März 2020
- Discogs API v2.0 Documentation bei discogs.com, abgerufen am 11. Mai 2016