Nippon Budōkan
Das Nippon Budōkan (jap. 日本武道館), kurz oft Budōkan, ist der Name einer Kampfsporthalle im Stadtbezirk Chiyoda der japanischen Hauptstadt Tokio. Der Name Nippon Budōkan Hall, der im englischen Sprachraum manchmal verwendet wird, ist ein Pleonasmus, da die japanische Silbe -kan bereits „Halle“ bedeutet. Budō (jap. 武道, deutsch: „Militärweg, Kriegsweg“) ist der Oberbegriff für alle japanischen Kampfkünste.
Nippon Budōkan | ||
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Budōkan | ||
Der Haupteingang des Nippon Budōkan | ||
Daten | ||
Ort | 2-3 Kitanomaru Koen Chiyoda, 102-0091 Tokio, Japan | |
Koordinaten | 35° 41′ 36,1″ N, 139° 44′ 59,5″ O | |
Eigentümer | The Nippon Budokan Foundation (財団法人 日本武道館 Zaidan Hōjin Nippon Budōkan) | |
Baubeginn | 1964 | |
Eröffnung | 3. Oktober 1964 | |
Oberfläche | Parkett | |
Kosten | 2 Mrd. ¥ (1964) | |
Architekt | Mamoru Yamada | |
Kapazität | ca. 14.000 Plätze | |
Veranstaltungen | ||
Lage | ||
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Beschreibung
Das Budōkan wurde ursprünglich für die Austragung der Judowettkämpfe bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio erbaut. Es besteht aus drei achteckigen Hallen, von denen die größte einer Halle des Hōryū-ji-Tempels in Nara nachgebildet wurde und etwa 14.000 Besucher fasst.
Das Budōkan befindet sich im Kitanomaru-Park im Zentrum von Tokio, nur zwei Gehminuten entfernt von der U-Bahn-Station Kudanshita, nahe dem Yasukuni-Schrein.
Weltweit bekannt wurde das Budōkan durch die Live-Alben von Bob Dylan (At Budokan) und von der US-Band Cheap Trick mit dem gleichen Titel. Beide wurden 1978 veröffentlicht. Auch die Beatles traten dort 1966 auf; das Konzert fand unter starken Sicherheitsvorkehrungen statt, da es zu Protesten und Morddrohungen durch konservative Japaner gekommen war. Sie diente auch als Namensgeber für den Walkman WM-DD100 von Sony. Laut Angaben von Sony soll die zuschaltbare Bassfunktion DOL (Dynamic Optimum Loudness) der Akustik dieser Halle nachempfunden worden sein.[1]
Nutzung
Im Budōkan finden regelmäßig Wettkämpfe in verschiedenen Kampfkünsten statt, so einmal jährlich die nationalen japanischen Wettkämpfe in Jūdō, Kendō, Karate, Shorinji-Kempo, Kyūdō, Naginata und ähnlichen Sportarten. Kurse in verschiedenen Kampfkünsten werden jedoch praktisch andauernd dort abgehalten, und Besucher können beim Training zusehen. Ebenso finden dort große Wrestling-Wettbewerbe statt.
Das Budōkan ist auch sehr beliebt als Austragungsort für Konzerte, so spielten dort zum Beispiel:[2]
Jeweils am 15. August des Jahres findet im Budōkan eine nationale Zeremonie zum Gedenken an die Toten des Zweiten Weltkriegs statt, an der der japanische Premierminister sowie der Tennō und dessen Gemahlin teilnehmen.
Galerie
- 57. japanische Kendō-Meisterschaft 2009 im Budōkan
- Das Nippon Budōkan als Konzerthalle
- Eine Karate-Veranstaltung im Jahr 2012
- Das Hallendach von innen
- Das Nippon Budōkan während der Kirschblüte im März 2008
Weblinks
- nipponbudokan.or.jp: Offizielle Website des Nippon Budōkan (japanisch)
Einzelnachweise
- hugorodriguez.com: WM-DD100 Boodo Khan (englisch)
- setlist.fm: Konzertliste des Nippon Budōkan (englisch)
- Mötley Crüe: The Dirt. Autobiographie der Glam-Metal-Band Mötley Crüe verfasst mit Co-Autor Neil Strauss, aus dem Amerikanischen von Kirsten Borchardt, Hannibal Verlag, Höfen, 2nd edition, 2002. S. 220
- The Beatles Bible – Live: Nippon Budokan Hall, Tokyo. Abgerufen am 10. März 2017.