Liste der Stolpersteine in Düsseldorf

Die Liste d​er Stolpersteine i​n Düsseldorf enthält möglichst a​lle Stolpersteine, d​ie im Rahmen d​es gleichnamigen Projekts v​on Gunter Demnig i​n Düsseldorf verlegt wurden. Mit i​hnen soll a​n Opfer d​es Nationalsozialismus erinnert werden, d​ie in Düsseldorf lebten u​nd wirkten. Seit d​em 27. Mai 2003 wurden bislang 372 Stolpersteine verlegt (Stand August 2021).[1] Wissenschaftlich u​nd organisatorisch w​ird das Projekt v​om Förderkreis d​er Mahn- u​nd Gedenkstätte Düsseldorf betreut.[2]

Verlegte Stolpersteine

Altstadt

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Marktplatz 6a


2019

Marktplatz mit Apotheke 1909
Hier wohnte
Ernst Selbiger
Jg. 1865
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 21.9.1942
Treblinka
Ernst Selbiger (geb. 8. April 1865) erwarb in 1909 die Konzession[3] für die Rathaus-Apotheke am Marktplatz 7 und wurde deren Eigentümer.[4] Er wurde mit insgesamt 965 Mitbürgern am 21. Juli 1942 mit dem Transport VII/1 Nr. 759 nach Ghetto Theresienstadt deportiert. Zwei Monate später, am 19. September 1942, verließ der Sonderzug Bp Nr. 283 Theresienstadt und erreichte das Vernichtungslager Treblinka am 21. September 1942, was für 2000 Menschen den Tod bedeutete.[5]
Marktstraße 11 (heute Marktstraße 6 c)

2021
Marktstraße 13 und 11 um 1909
Hier wohnte
Simon Klarmann
Jg. 1900
Polenaktion 1938
Bentschen / Zbaszyn
Rückkehr Düsseldorf
Flucht 1939 Holland
Deportiert Gross-Rosen
ermordet 23.2.1942
Der Kaufmann Simon Klarmann (geb. am 10. April 1900 in Łańcut) und Ehefrau Rosa Estera (geb. Berger, am 18. Juli 1898 in Żółkiew), kamen in den 1920er Jahren nach Düsseldorf, lebten mit ihren drei Kindern, eine Tochter und zwei Söhne, in der Marktstraße 11. Dort führten sie gemeinsam ein Geschäft für Stoffe und Schneidereibedarfsartikel – dieses unter dem Namen Simon.[6] Mit der Polenaktion wurde die Familie 1938 in ihrer Wohnung von der Polizei abgeholt und an die deutsch-polnische Grenze nach Zbąszyń abgeschoben. Während seiner befristeten Rückkehr nach Deutschland begann der Zweite Weltkrieg, sodass Simon Klarmann nach Holland floh. Er wurde verhaftet und im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert. Simon Klarmann starb am 23. Februar 1942 im KZ Groß-Rosen. Rosa Estera Klarmann war mit den Kindern nach Polen gelangt. Rosa Estera lebte zunächst in Krakau, später in Tarnow. Ihr Schicksal ist unbekannt. Die Kinder hatte Simon Klarmann mit einem Kindertransport nach England gerettet. Die Patenschaft der Stolpersteine für Rosa Estera und Simon Klarmann übernahm der Urenkel Benjamin Klarmann. Sie wurden am 24. August 2021 verlegt.[7]
Hier wohnte
Rosa Estera Klarmann
geb. Berger
Jg. 1898
Polenaktion 1938
Bentschen / Zbaszyn
Schicksal unbekannt
Ratinger Straße 23


2017
Hier wohnte
Willi Schneider
Jg. 1904
verhaftet 1934 Sachsenhausen
ermordet 14.5.1942
Der gebürtige Düsseldorfer Willi Schneider war bis Mitte 1933 Arbeiter im städtischen Fuhrpark und Mitglied im dortigen Betriebsrat. Er lebte gemeinsam mit seiner älteren Schwester Therese in der Altstadt. Am 21. September 1934 wurde er festgenommen und war bis zum 2. Oktober im Polizeigefängnis Düsseldorf inhaftiert. Ihm und seiner Schwester wurde vorgeworfen, Mitglieder der KPD zu sein und für diese Mitgliederbeiträge kassiert zu haben. Willi Schneider soll zudem eine wichtige Rolle in der Roten Gewerkschafts-Opposition (RGO) innegehabt haben.

Am 8. März 1935 w​urde Schneider i​n einem Prozess m​it 67 Mitangeklagten v​om II. Senat d​es Oberlandesgerichts Hamm w​egen „Vorbereitung z​um Hochverrat“ z​u sieben Jahren u​nd sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Seine Schwester w​ar ebenfalls angeklagt u​nd wurde z​u zwei Jahren Haft verurteilt. Willi Schneider verbüßte s​eine Strafe b​is März 1941 zunächst i​m KZ Aschendorfer Moor u​nd dann i​n der Haftanstalt Vechta. Anschließend w​urde er i​n „Schutzhaft“ genommen u​nd in d​as KZ Sachsenhausen deportiert, w​o er a​m 14. Mai 1942 starb.

Ursulinengasse 7


2015
Hier wohnte
Karl Jung
Jg. 1912
interniert 1939
Gurs
tot 20.2.1943 in
Dachau
Der Hotelangestellte Philipp Karl Jung, geboren am 17. April 1912 in Düsseldorf und evangelisch getauft, war der Sohn des Johann Ludwig Jung und der Anna Huberta Helena Jung, geborene Rütter. Karl Jung war verheiratet mit Mercedes, eine geborene Gill-Sans. 1939 wurde er in das Lager Gurs interniert und anschließend von dort deportiert. Er verstarb im Konzentrationslager Dachau am 20. Februar 1943 während der dortigen der Typhus-Epidemie.[8]
Ursulinengasse 9
27. Januar 2013
2015
Hier wohnte
Johann Wilhelm Adloff
Jg. 1902
seit 1921 Aufenthalt in verschiedenen Heilanstalten
'verlegt’ 21.2.1941 Heilanstalt Bernburg
ermordet 21.2.1941 Aktion T4
Wilhelm Adloff arbeitete Anfang der 1920er Jahre als „Botenmeister“, Beamter der den Gerichtsboten vorsteht, und wohnte Altestadt 6.[9] Mitte der 1920er Jahre zog er in die Ursulinengasse 9, wechselte den Beruf zum „Gartenaufseher“,[10] das heißt, er diente als Knecht des Gärtners der Kleingartenanlage der anliegenden Schule, und im Jahre 1931, 29 Jahre alt, wurde er zum Frührentner.
Wallstraße 3



2018
Hier wohnte
Liebe Arom
geb. Weisblum
Jg. 1898
Flucht 1939 Belgien
Frankreich
Interniert Drancy
Deportiert 1942
ermordet in Auschwitz
Liba Lila Arom, Tochter des Elimelekh Veisblum, wurde am 11. April 1898 in Leżajsk, Polen geboren und war mit David, Sohn von Asher und Rakhel Arom, verheiratet. David Arom war am 1. Dezember 1897 in Osiek in Polen geboren und von Beruf Vertreter. Er lebte mit seiner Familie vor dem Zweiten Weltkrieg in Düsseldorf. Flohen 1939 nach Belgien, kamen nach Frankreich zuerst in das Internierungslager von Brens, wurden als ausländischer Juden in das Lager von Rivesaltes interniert, von dort über das Sammellager Drancy (bei Paris) in das NS-Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet; so lautet die Quelle dieser Informationen auf den Gedenkblättern, eingereicht vom überlebenden Sohn Eli Arom.[11][12]
Hier wohnte
David Arom
Jg. 1897
Flucht 1939 Belgien
Frankreich
Interniert Drancy
Deportiert 1942
ermordet in Auschwitz

Carlstadt

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Berger Allee 3





2012
Hier wohnte
Simon Müller
Jg. 1878
deportiert 1941 Riga
ermordet
Flora Müller und ihr Mann Simon führten ein Hutgeschäft in der Bolkerstr. 28a–30/32 in der Düsseldorfer Altstadt; sie wohnten in der Berger Allee 3. Am 22. Juli 1938 verabschiedete sich Simon Müller von seinen Kunden mit einem Schreiben, „da mein Geschäft in Kürze in andere Hände übergeht oder ausverkauft wird. […] Daß mit der Abschied von meinem schönen, volkstümlichen Geschäft, welches ich in jahrzehntelange mühevoller Arbeit aufgeaut habe, schmerzlich ist, werden alle verstehen, die meine Firma kennen“. In der Reichspogromnacht 1938 wurden die Geschäftsräume komplett demoliert. Simon und Flora Müller zogen zu Floras Bruder Eugen nach Duisburg. Am 10. Dezember 1941 wurden die Eheleute in das Ghetto Riga deportiert. Dort kamen sie ums Leben. Ihre Tochter Greta meldete sich am 10. Juni 1939 nach Bolivien ab.[13]
Hier wohnte
Flora Müller
geb. Kahn
Jg. 1878
deportiert 1941 Riga
ermordet
Kasernenstr. 17–19
Lage


2018
Hier wohnte
Antonie Felsenthal
geb. Francken
Jg. 1873
Flucht 1939 Holland
interniert Westerbork
deportiert 1943,
Auschwitz
ermordet 17.9.1943
Der Kaufmann Erich Bernhard Felsenthal (geb. am 23. Februar 1874 in Aachen)[14] hatte seit ca. 1906 eine Zigarrengroßhandlung in der Graf-Adolf-Str. 14.[15] Erich Felsenthal war der Sohn vom Tuchfabrikanten Maximilian Felsenthal (1836–1904) und der Ida geb. Hamm.[16] Von 1922 bis 1938 war Felsenthal im Vorstand der Synagogengemeinde unter Rabbiner Eschelbacher.[17] Erich Felsenthal war mit Antonie Sara, genannt Toni, verheiratet. Toni (geb. 13. August 1873), Tochter von Moses und Jenny Francken war ebenfalls gebürtige Aachenerin.[18] Das Ehepaar bezog Mitte der 1930er Jahre das Haus Kasernenstr. 17–19.[19] Frühjahr 1939 flohen Erich und Toni Felsenthal nach Holland, wo ihr Sohn Herbert Felsenthal bereits mit seiner Frau und den Kindern lebte. Nach der Internierung im Durchgangslager Westerbork wurde das Paar 1943 nach Auschwitz deportiert und am 17. September 1943 für Tod erklärt.
Der Sohn Herbert Felsenthal (geb. am 30. September 1902 in Düsseldorf), von Beruf Rechtsanwalt, war verheiratet mit Gretel, geborene Haymann, war, laut Gedenkblatt Eingereicht vom Cousin John Francken aus London, schon 1933 nach Belgien emigriert. Nach wiederholter Flucht 1937/1938 nach Holland lebte er mit Familie in Den Haag. Zwischen 1942 und 1943 wurde Herbert Felsenthal wiederholt in Westerbork inhaftiert, von dort im Februar 1944 nach Bergen-Belsen deportiert, wo er am 30. März 1944 an Typhus verstarb.[20]
Der ältere Bruder von Erich Felsenthal (geb. 1869 in Aachen), Teilhaber der Tuchfabrik M. Felsenthal & Söhne, wurde ins KZ Buchenwald deportiert, wo er am 28. Mai 1942 angeblich an Herzversagen verstarb. Vor dem Haus Gottfriedstraße 4 in Aachen wurde in 2010 ein Stolperstein gesetzt.
Hier wohnte
Erich Felsenthal
Jg. 1874
Flucht 1939 Holland
interniert Westerbork
deportiert 1943,
Auschwitz
ermordet 17.9.1943
Rathausufer 15




2011
Hier wohnte
Meta Meyerstein
geb. Herz
Jg. 1888
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Alfred Meyerstein (geboren 16. April 1884 in Leipzig) heiratete im Jahre 1913 Meta, geb. Herz (geboren 26. Januar 1888 in Limburg). 1918 zog das Ehepaar nach Düsseldorf, zunächst in die Speldorfer Str. 2, Düsseltal und dann 1920 Rathausufer 15. Alfred Meyerstein führte dort eine Vertretung für „echte und unechte Schmuckware“. Im Juli 1920 kam der Sohn Rolf zur Welt. Mit der Machtergreifung der Nazis kam für die Meyersteins der gesellschaftliche und wirtschaftliche Abstieg. In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde ihre Wohnung vollständig zerstört. Ende 1939 schickten sie ihren Sohn nach England, Alfred und Meta gelang die Emigration nicht. Im gleichen Jahr musste Alfred Meyerstein Zwangsarbeit in einer Ziegelei leisten. Im Oktober 1941 erhielt das Ehepaar die Aufforderung sich am 9. November 1941 im städtischen Gebäude des Düsseldorfer Schlachthofs, Rather Straße 23, einzufinden. Am Morgen des 10. Novembers 1941 wurden sie vom Güterbahnhof Derendorf ins Ghetto von Minsk deportiert.
Hier wohnte
Alfred Meyerstein
Jg. 1884
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Rathausufer 18






2011

Hier wohnte
Pescha Birnbach
Jg. 1927
ausgewiesen 28.10.1939 Zbaszyn / Ghetto Tarnow
ermordet Juni 1942 in Treblinka
Die Eheleute Jehuda Leib und Reisel Laya Birnbach stammten aus Galizien. 1913 wanderten sie nach Deutschland aus, von dort aus in die Niederlande, kehrten aber 1918 nach Deutschland zurück. Jehuda Leib Birnbach handelte mit Nähmaschinen, Weißwaren und Kleidung. Das Ehepaar hatte vier Töchter, Lotti (geb. 1920), Itta (geb. 1921), Hella (geb. 1925) und Pescha (geb. 1927). Nach dem Tod von Jehuda im Jahr 1928 zog die Mutter mit den Töchter vom Rathausufer 18 in das Haus Duisburger Str. 108. Als ehemals polnische Staatsbürger wurden sie am 28. Oktober 1938 im Rahmen der „Polenaktion“ an die deutsch-polnische Grenze deportiert. Von dort gelangten sie zu Verwandten nach Tarnów. Dort heiratete Lotti Birnbach den ebenfalls aus Düsseldorf stammenden Josef Tugendhaft. Lotti und Josef Tugendhaft gelang die Ausreise nach Shanghai, Itta Birnbach die Flucht nach Belgien, von wo ihr Verlobter stammte. Im Juni 1942 sollten Reisel Laya und ihre beiden Töchter deportiert werden; Hella Birnbach konnte jedoch aus dem Zug fliehen. Ihre Mutter und ihre Schwester wurden in Treblinka ermordet.[21]
Hier wohnte
Reisel Laja Birnbach
geb. Weinmann
Jg. 1895
ausgewiesen 28.10.1939 Zbaszyn / Ghetto Tarnow
ermordet Juni 1942 in Treblinka
Schwanenmarkt 3





2011
Hier wohnte
Fanny Levison
geb. Leubsdorf
Jg. 1878
deportiert 1941 Ghetto Lodz
ermordet Mai 1942 in Chelmno
Der Arzt Dr. Carl Levison und Fanny, geborene Leubsdorf, heirateten im Jahr 1901; das Ehepaar hatte drei Söhne, Paul Nathan (1902–1950), Robert (1903–1951) und Reinhold (1906–1942). Carl Levison starb 1907 im Alter von 32 Jahren. Er hatte seine Praxis zuletzt am Schwanenmarkt 1.[22] Die Witwe wurde Eigentümerin des Hauses am Schwanenmarkt 3.[23] In der Pogromnacht am 10. November 1938 zerstörten Nationalsozialisten das gesamte Haus Schwanenmarkt 3; die Söhne wurden verhaftet und nach Dachau transportiert, jedoch alle drei nach kurzer Haft wieder entlassen. Robert, welcher Anfang der 1930er Jahre einen Papiergroßhandel in der Hohe Straße 39 geführt hatte,[24] floh mit seiner Frau Erna nach England, Paul nach Bolivien. Ihr Bruder Reinhold heiratete im Januar 1940 Hildegard Salomon; der gemeinsame im Juli geborene Sohn starb im Dezember 1940. Kurzfristig arbeitete er in einer jüdischen Ausbildungsstätte in der Niederlausitz als Erzieher. Im August 1941 kehrte er mit seiner Frau nach Düsseldorf zurück und zog in das elterliche Haus, das inzwischen zu einem „Judenhaus“ geworden war. Fanny, Reinhold und Hildegard Levison wurden am 27. Oktober nach Litzmannstadt deportiert. Im Mai 1942 wurde Fanny Levison im Chełmno ermordet, ihre kurz zuvor geborene Tochter starb am 21. Juni 1942. Ihr Sohn Reinhold Levison starb kurz darauf an Unterernährung. Hildegard Levison wurde in ein Lager nach Tschenstochau gebracht, wo sie in der Rüstung arbeitete. Am 17. Januar 1945 wurde das Lager von der Roten Armee befreit.[25]
Chana Levison
geboren 2.3.1942 im Ghetto Lodz
tot 21.6.1942
Hier wohnte
Reinhold Levison
Jg. 1906
deportiert 1941 Ghetto Lodz
tot 28.8.1942
Wallstraße 31
2015

2017
Hier wohnte
Auguste Gitta Atlas
geb. Drillmann
Jg. 1885
'Polenaktion'
1938 Bentschen/Zbaszyn
ermordet 1942
Sanok
Szaje Oswald Atlas, vom Bruder Osvald Jsaja (Yeshiyah) genannt, wurde am 30. Juli 1885 in Sanok, Polen geboren. Er war der Sohn von Elimelech und Lea.[26] Oswald Atlas, mit Auguste verheiratet, hatte seit Anfang der 1920er Jahre ein Möbelgeschäft, zuletzt in der Wallstraße 31.[27] Auguste (geb. Drillmann, 10. August 1885) stammte aus Piszczac, Polen.[28] In der Nacht auf den 28. Oktober 1938 erfolgte die Polenaktion mit Abschiebung von etwa 17.000 polnischen Juden aus Deutschland, davon 441 Düsseldorfer.[29] Mit bewachten Sonderzügen wurde Szaje Oswald Atlas über die Grenze von Zbąszyń (Bentschen) abgeschoben, dort zuerst interniert, und konnte später in seiner Geburtsstadt unterkommen. 1938 lebten in Sanok 4773 Juden. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 lebten in Sanok mehr als 5000 Juden, darunter eine Reihe von Flüchtlingen aus Deutschland, Österreich und Westpolen. In den Adressbüchern von 1939 und 1940 wird die Möbelhandlung auf der Wallstraße noch unter Frau Oswald Atlas geführt[30], wobei sie schon 1920 als Möbelhändlerin, mit Firmensitz auf der Josephstraße 11 eingetragen war. Auguste Gitta Atlas muss entgegen dem Deportationsdatum vom 28. Oktober 1938 ihrem Mann später nach Sanok gefolgt und dort 1942 getötet worden sein.

Die deutschen Streitkräfte hatten Sanok a​m 8. September 1939 besetzt. Im Oktober 1939 w​urde Sanok e​in Kreiszentrum i​m Distrikt Krakau. Hauptverantwortlich für d​ie antijüdischen „Aktionen“ i​n Sanok w​ar das Grenzpolizeiamt, insbesondere d​ie Mitglieder d​er Gestapo-Sektion. Ab d​em Frühjahr 1942 führte d​ie Gestapo i​n Sanok wiederholte Registrierungen d​er Juden i​n der Stadt durch, w​obei die arbeitsfähigen u​nd die arbeitsunfähigen Personen aufgeteilt wurden. Ab diesem Zeitpunkt verhafteten Mitglieder d​er Gestapo regelmäßig Gruppen v​on Juden u​nd erschossen s​ie auf d​em jüdischen Friedhof i​n der Kiczury Straße. Mitte Sommer 1942 lösten d​ie Deutschen d​ie getrennten jüdischen Viertel i​n Sanok a​uf und errichteten i​n der Stadt e​in einziges geschlossenes Ghetto, d​as streng bewacht wurde.[31]

Hier wohnte
Szaje Oswald Atlas
Jg. 1885
'Polenaktion' 1938
Bentschen/Zbaszyn
ermordet 1942
Sanok
Carlsplatz 24 (vormals Karlplatz)


2021
Hier wohnten
Josef (Jg. 1891)
Lina geb. Richter (Jg. 1897)
und Alfons Schächter (Jg. 1926)
Flucht 1933
Österreich
deportiert 1941
Ghetto Opole
ermordet
Der Kaufmann Josef Schächter wurde am 10. März 1891 in Galizien geboren. Er heiratete die Wienerin Lina Richter. Sie war am 1. Juli 1897 in Wien zur Welt gekommen. Ihre Tochter Erika Schächter wurde am 19. Mai in Wien geboren. Der Sohn Alfons Schächter kam am 25. Januar 1926 in Düsseldorf zur Welt.

Josef Schächter unterhielt mehrere Pelzwarenhäuser, e​ins befand s​ich am Karlsplatz 24. In d​er Ausgabe v​om 21. Januar 1933 [???, stattdessen: Deutscher Reichsanzeiger, Freitag, 30. Dez. 1932] vermeldete d​er Deutsche Reichsanzeiger: „In d​em Konkursverfahren über d​as Vermögen d​es Kaufmanns Josef Schächter i​n Düsseldorf, Prinz-Georg-Str. 91, Inhaber zweier u​nter der d​er Firma Pelzwarenspezialhaus Josef Schächter betriebenen Pelzwarengeschäfte i​n Düsseldorf, Königsallee 72, u​nd Duisburg, Königstr. 46, i​st der Eröffnungsbeschluss v​om 22. Dezember 1933 d​ahin ergänzt, d​ass sich d​as Konkursverfahren a​uch auf d​as unter d​er Firma A. Richter i​n Bielefeld, Obernstr. 39, betriebene Pelzwarengeschäft erstrebt.“

Am 8. September 1933 meldete s​ich die Familie Schächter n​ach Wien ab. In d​er österreichischen Hauptstadt bezogen s​ie eine Wohnung i​m sechsten Bezirk i​n der Millergasse 22.

Am 13. März 1938 w​urde Österreich a​n das Deutsche Reich „angeschlossen“. Das bedeutete für d​ie jüdische Bevölkerung d​ie Verfolgung. Auch Josef Schächter w​urde verhaftet u​nd in „Schutzhaft“ genommen. Von Wien w​urde Josef Schächter zunächst i​ns Konzentrationslager Dachau überführt. Von d​ort wurde e​r am 24. September 1944 i​n das Konzentrationslager Buchenwald gebracht. Am 13. Mai 1939 w​urde er wieder a​us der Haft entlassen.

Seine Tochter Erika konnte - möglicherweise mittels e​ines Kindertransports - d​as Deutsche Reich verlassen. Sie l​ebte nach d​em Krieg i​n den Vereinigten Staaten v​on Amerika.

Am 26. Februar 1941 wurden Josef, Lina u​nd Alfons Schächter n​ach Opole deportiert. Ihr Transport gehörte z​u zwei Deportationstransporten m​it insgesamt 2.003 jüdischen Männern, Frauen u​nd Kindern d​ie den Wiener Aspangbahnhof m​it dem Ziele Opole, e​iner Kleinstadt südlich v​on Lublin, verließen. Opole h​atte eine traditionsreiche jüdische Gemeinde, z​u Kriegsbeginn lebten h​ier etwa 4.000 Juden, w​as einem jüdischen Bevölkerungsanteil v​on knapp 70 Prozent entsprach, e​in Anteil, d​er sich n​ach Kriegsbeginn d​urch Zwangsumsiedler a​us anderen Teilen Polens weiter erhöhte.

Bis März 1941 wurden e​twa 8.000 Juden i​n das nunmehr i​n Opole errichtete Ghetto deportiert. Die Unterbringung d​er Neuankömmlinge erfolgte teilweise i​n Massenquartieren w​ie einer Synagoge u​nd in n​eu errichteten Baracken.

Im Ghetto w​ar die Bewegungsfreiheit d​er Insassen n​icht eingeschränkt, e​s fehlten Absperrungen, jedoch w​ar das Verlassen Opoles o​hne behördliche Genehmigung b​ei empfindlicher Strafe verboten. Die Kontrolle d​es Ghettos übernahmen d​er Sicherheitsdienst SS (SD), Gendarmerie und, n​ach Zeugenaussagen z​u schließen, a​uch deutsche Wehrmachtsangehörige. Bei d​er Bestreitung d​es Lebensunterhaltes w​aren die Ghettobewohner i​m Wesentlichen a​uf sich selbst angewiesen. Ab Mai 1941 wurden e​twa 800 arbeitsfähige Männer z​ur Zwangsarbeit i​n Deblin eingesetzt.

Bereits i​m Frühjahr 1942 begann d​ie Liquidation d​es Ghettos v​on Opole. Am 31. März 1942 g​ing ein Transport i​n das Vernichtungslager Belzec ab, u​nd im Mai u​nd Oktober 1942 folgten Deportationen i​n das Vernichtungslager Sobibor. Von d​en 2.003 Wiener Juden s​ind 28 Überlebende bekannt. Die Familie Schächter i​st nicht u​nter den Überlebenden.Text: Mahn- u​nd Gedenkstätte Düsseldorf

Eine i​n den USA lebende Rita Childs, geborene Erika Schächter, i​m Jahr 1938 w​ar sie 17 Jahre alt, beschrieb i​n ihren unveröffentlichten, a​ber zum Teil i​m Internet nachlesbaren Memoiren, d​ie überaus beschämenden Erniedrigungen, d​ie ihr i​n Wien widerfuhren. (abgerufen a​m 25. August 2021)

Derendorf

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung

Collenbachstraße 16





2018
Hier wohnte
Hugo Sondermann
Jg. 1887
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Hugo Sondermann, geboren im Oktober 1887 in Horn, war laut dessen Neffe Rodolfo, der Sohn von Aron und Jenni.[32] Anfang der 1920er Jahre war Hugo Sondermann Mitinhaber des Großhandels für Trikotagen- und Strumpfwaren Kaufmann & Sondermann mit Anschrift Grupellostraße 22[33], 1927 im Concordia-Haus auf der Oststraße 128/132.[34] Seine Frau Henriette, genannt Jettchen (geb. 21. August 1889 in Assinghausen), war die Tochter von Sara und Levi Löwenstein und von Beruf Hausfrau.[35] Vor dem Zweiten Weltkrieg lebte er, nun Handelsvertreter in Textilien, mit Familie bis zuletzt Collenbachstraße 16.[36] Die Kinder Kurt (geb. 6. Mai 1924) und Stella (geb. 10. April 1928) waren gebürtige Düsseldorfer und Stella noch Schülerin als am 10. November 1941 die Familie von Düsseldorf nach Minsk deportiert wurde. Der Zug Da 52 traf am 15. November dort ein.
Hier wohnte
Stella Sondermann
Jg. 1928
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Hier wohnte
Kurt Sondermann
Jg. 1924
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Hier wohnte
Henriette Sondermann
geb. Löwenstein
Jg. 1889
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Füsilierstraße 14





2019
Hier wohnte
Sophie Frank
geb. Levy
Jg. 1907
deportiert 1941 Ghetto Lodz
tot 16.7.1942
Sophie Frank, Hertha und Rudi Levy waren Geschwister. Sie entstammten der ersten Ehe ihres Vaters, des Metzgers Albert Levy, der nach dem Tod seiner Frau im Jahre 1918 im Jahr darauf ein zweites Mal heiratete. 1935 verlor Albert Levy seine Stelle als Metzger, und am 29. April desselben Jahres beging der 18-jährige Rudi Levy Suizid. Sophie Levy heiratete 1938 Fritz Frank. Mit ihm und seinen Familienangehörigen wurde sie am 27. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert, wo sie am 16. Juli 1942 an einer Lungenentzündung starb; ihr Mann Fritz Frank starb wenige Wochen später an Unterernährung. Hertha Levy wurde am 10. November 1941 in das Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet. Der Vater Albert Levy überlebte.[37]
Hier wohnte
Hertha Levy
Jg. 1913
deportiert 1941 Minsk
ermordet
Hier wohnte
Rudi Levy
Jg. 1907
Flucht in den Tod 1935

Golzheim

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Cecilienallee 11


 

2017
Hier wohnte
Franz Anselm Cohen-Altmann
Jg. 1905
deportiert 1942 aus Heilanstalt Bendorf-Sayn
tot in Izbica
Im November 1919 wurde dem Salomon Cohen (geboren 22. Oktober 1861 in Haltern), seiner Ehefrau Johanna, geborene Altmann, seinen zwei Kindern Elisabeth Karoline (geboren 12. Oktober 1900 in Düsseldorf) und Franz Anselm Gabriel (geboren 23. Januar 1905 in Düsseldorf) die Genehmigung erteilt den Namen Cohen-Altmann zu führen. Gleichzeitig wurde ihm gestattet fortan den Vornamen Stefan zu führen.[38] Der Justizrat Stefan Cohen-Altmann war Rechtsanwalt am Landesgericht Düsseldorf mit Kanzlei in der Königstraße 4 und bis 1929 Eigentümer des Haus Cecilienallee 11.[39] Ab 1930 bis 1939 war er Eigentümer des Haus in der Cecilienallee (Alte-Garde-Ufer) 41.[40] Die Ausgrenzung der jüdischen Bürger Düsseldorfs und speziell die Säuberung der Justiz begann mit dem groß angelegten „Judenboykott“ am 1. April 1933, wo die Büroräume von Stephan Cohen-Altmann in der Königstraße 4 mit Hetzplakaten beklebt wurden. Cohen-Altmann entfernte diese wiederholt mit Hilfe der Büroangestellten, woraufhin Wachen der SA vor dem Haus aufgestellt wurden. Cohen-Altmann blieb danach wochenlang dem Büro fern, da er von „Pgs“ ständig mit Telefonanrufen belästigt wurde, die ihn mit dem Tod bedrohten. Danach zog er mit der Kanzelei in die Goltsteinstraße 13 um. Zuletzt konnte Stephan Cohen-Altmann in die Schweiz entfliehen, wo er am 3. November 1942 in Genf verstarb. Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof von Veyrier beerdigt (Emplacement A046).

Der Sohn Franz Anselm Cohen-Altmann, welcher zuletzt i​n der Cecilienallee wohnte, w​ar (seit wann?) i​n der 1869 gegründeten „Jacoby’sche Anstalt“ z​u Sayn b​ei Koblenz, i​n der Hindenburgstraße 49 (heute Koblenz-Olper-Straße 39), untergebracht. Die Israelitische Kur- u​nd Heilanstalten, i​n einem großen Park gelegen, h​atte getrennte Abteilungen, e​ine für „Nerven- u​nd Gemütsleidende“, a​ber auch e​ine für „Erholungsbedürftige“, j​e nach Grad d​er Erkrankung. Aus g​anz Europa wurden jüdische Psychiatriepatienten n​ach Sayn vermittelt, für geistig behinderte Kinder w​urde ein eigener Lehrer angestellt u​nd als n​ach dem Ersten Weltkrieg d​ie Enkel d​es Gründers Meyer Jacoby d​ie Leitung d​er Anstalt übernahmen, w​aren es bereits über 200 Patienten. In d​er Reichspogromnacht i​m November 1938 w​urde die „Jacoby’sche Anstalt“ n​icht zerstört, d​a hier n​ach den Plänen d​er deutschen Reichsregierung d​ie geisteskranken Juden a​us Deutschland konzentriert werden sollten. Auf Grund e​ines Erlasses v​on Februar 1939, d​ass jüdische Patienten a​us ganz Deutschland n​ur noch i​n der Jacoby’schen Anstalt behandelt werden durften, w​urde die Einrichtung i​mmer mehr z​u einem Sammellager. Auf d​em Gelände wurden z​ur Aufnahme d​er Patienten Baracken errichtet. Leitender Arzt d​er Anstalt w​ar in dieser Zeit Wilhelm Rosenau. Von h​ier wurde Franz Anselm Cohen-Altmann a​m 15. Juni 1942 i​n ein Vernichtungslager deportiert, w​obei das Deportationsziel bisher n​icht mit Sicherheit bekannt ist.[41][42][43]

Cecilienallee 19


 

2017
Hier wohnte
Marie Schöndorff
geb. Gross
Jg. 1871
Flucht 1938 Holland
deportiert Auschwitz
ermordet 17.9.1942
Albert Schöndorff war Unternehmer, gemeinsam mit seinem Bruder führte er die Gebr. Schöndorff AG. Zudem war er von 1912 bis 1917 Stadtverordneter für die Liberale Vereinigung. Gemeinsam mit seiner Frau Marie (geborene Gross, 5. Dezember 1871 in Bruchsal) und der Familie seines Bruders bewohnte er eine Doppelvilla in der Cecilienallee.[44] Die Eheleute hatten zwei Söhne: Walter (geboren 1896) und Rudolf (geboren 1900).

Im September 1933 erwarb e​in Konsortium a​us Commerzbank, Deutscher Bank u​nd Dresdner Bank a​lle Aktien d​er Schöndorff AG, u​nd Albert Schöndorff musste z​um 30. September 1933 a​us dem v​on ihm gegründeten Unternehmen ausscheiden. Sohn Walter, e​in Arzt, emigrierte a​m 9. Dezember 1937 n​ach New York, s​ein Bruder Rudolf, d​er im Vorstand d​er Schöndorff AG tätig gewesen war, z​og 1933 m​it seiner Frau n​ach Berlin; später flüchteten s​ie nach Spanien. Hermann Schöndorff emigrierte 1933 i​n die Schweiz, w​o er 1936 starb.[44]

Marie u​nd Albert Schöndorff flüchteten a​m 12. September 1938 n​ach Amsterdam; Am 12. September 1942 wurden s​ie dort verhaftet. Sie starben während d​es Transports v​on Westerbork n​ach Auschwitz.[45] Die Schwester v​on Marie Schöndorff, Berthel Marx, d​ie mit d​en Schöndorffs zusammen i​n Amsterdam i​n einer Wohnung gelebt hatte, w​urde in Auschwitz ermordet. An s​ie erinnert e​in Stolperstein a​n ihrem Wohnort i​n Heidelberg.[46]

Hier wohnte
Albert Schöndorff
Jg. 1870
Flucht 1938 Holland
deportiert Auschwitz
ermordet 17.9.1942
Kaiserswerther Str. 252


2019
Hier wohnte
Moritz Heilbronn
Jg. 1889
eingewiesen 11.2.1941 'Heilanstalt’ Grafenberg
ermordet
Moritz (Mendel) Heilbronn wurde am 5. Juni 1889 in Falkenberg geboren und war ausgebildeter Lehrer. Seine Frau Helene stammte aus Glehn am Niederrhein, wo sie am 3. Oktober 1884 als Tochter von Aron und Sybille Winter (geborene Roesberg) geboren wurde. Ab 1935 lebte das Ehepaar in Düsseldorf. Am 11. Februar 1941 wurde Moritz Heilbronn in die Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Grafenberg eingeliefert und von dort vier Tage später mit einem Bus der SS-eigenen Tarngesellschaft Gemeinnützige Krankentransportgesellschaft (Gekrat) vermutlich in die Tötungsanstalt Hadamar gebracht und ermordet. Seine Frau lebte zuletzt im „Judenhaus“ Karlstr. 95, von wo aus sie gemeinsam mit ihrer Schwester Frieda Schwarz (geb. 1889) und deren Familie am 28. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert wurde. Im September 1942 wurde sie im Vernichtungslager Kulmhof ermordet, ebenso ihre Schwester Frieda und ihre 11-jährige Nichte Bella. Ihr Schwager Siegfried starb im April 1944 in Kulmhof.[47]
Hier wohnte
Helene Heilbronn
geb. Winter
Jg. 1884
deportiert 27.10.1941 Lodz
ermordet Sept. 1942 in Chelmno
Schwerinstr. 41


 

2017

Hier wohnte
Wilhelm-Schürmann-Horster
Jg. 1900
verhaftet 1943
hingerichtet 9.9.1943 Berlin-Plötzensee
Wilhelm Schürmann-Horster war gebürtiger Kölner. In Düsseldorf besuchte er die Theaterakademie von Louise Dumont und Gustav Lindemann und arbeitete anschließend als Schauspieler, Spielleiter, Dramaturg und Regisseur. Politisch stand er der KPD nahe. 1937 zog er gemeinsam mit seinem Freund Harald Quedenfeldt nach Berlin und hatte dort Kontakt zur Widerstandsgruppe Rote Kapelle. 1942 wechselte er an das Stadttheater Konstanz. 1943 flog die Gruppe auf, und Schürmann-Horster wurde in Konstanz verhaftet.[48] Am 21. August 1943 wurde er vom Volksgerichtshof zum Tode verteilt und am 9. September 1943 in Plötzensee hingerichtet. Sein Freund, der Bühnenmaler Harald Quedenfeldt, Sohn des Erwin Quedenfeldt, starb am 21. November 1944 in Polizeihaft in Neuwied.[49][50]

Ein weiterer Stolperstein für Schürmann-Horster i​st in Konstanz v​or dem dortigen Stadttheater, Konzilstr. 1, verlegt,[51] z​udem gibt e​s dort d​en Schürmann-Horster-Weg.

Pempelfort

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Am Wehrhahn 10


2011
Hier wohnte
Martha Gumprecht
Jg. 1870
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 21.9.1942
Treblinka
Martha Gumprecht, geboren am 4. November 1870 in Hamburg, war das älteste von zehn Kindern des Ehepaars Herz (Hartwig) Gumprecht (1839–1909) und Fanny Gumprecht, geb. Baruch aus Elmshorn. Nach einer Beschäftigung als Dienstmädchen und Gesellschafterin war Martha Gumprecht ab 1900 als Schauspielerin und Sängerin an Theatern in Hamburg, Essen und Düsseldorf engagiert[52], siedelte Anfang der 1920er Jahre nach Düsseldorf über, wo sie am Stadttheater arbeitete. Martha Gumprecht wurde am 21. Juli 1942 aus Düsseldorf in das KZ Theresienstadt deportiert und am 21. September 1942 in Treblinka ermordet.[53][54]
Blücherstraße 39

2018
Hier wohnte
Anna Elisabeth Sprock
Jg. 1907
eingewiesen 1928 Heilanstalt Grafenberg
verlegt 1934 Heilanstalt Langenfeld
ermordet 8.5.1934
Die junge Anna Elisabeth Sprock, Tochter des Fabrikarbeiters August Sprock, wohnte mit ihren Eltern und Bruder in der Blücherstraße 39.[55][56] 1928 wurde Elisabeth Sprock in die Heilanstalt Grafenberg eingewiesen und unter der Leitung von Franz Sioli 1934 nach Langenfeld verlegt. Elisabeth Sprock wurde am 8. Mai 1934 ermordet.
Beuthstr. 4


2019
Hier wohnte
Mendel Eimer
Jg. 1883
ausgewiesen 21.7.1939
Polen
tot 12.5.1942
Der Kaufmann Mendel Eimer war um 1939 noch Eigentümer des Hauses Beuthstr. 4. Mendel Eimer und seine Frau Chaya (geb. Narzisenfeld) waren beide polnischer Abstammung. Am 3. Juli 1930 wurde die Tochter Hella, später verheiratete Helen Berkowitz, in Düsseldorf geboren.[57]
Beuthstr. 4


2019
Hier wohnte
Wilhelm Emanuel
Jg. 1878
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Wilhelm Emanuel war Schuhmacher von Beruf und wohnte zuletzt im Dachgeschoss der Beuthstraße Nr. 4 , wo auch die Familie Schnook zusammengepfercht lebte, und wie Kurt und Thea Schnook von Düsseldorf in das Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet.
Beuthstr. 4
Hier wohnte
Kurt Schnook
Jg. 1910
Deportiert 1941
ermordet in Minsk
Der Pädagoge Kurt Schnook, geboren 1910 in Viersen, war seit Gründung im Jahre 1935 Lehrer an der privaten „jüdischen Volksschule“ in der Kasernenstraße 67b. Kurt Schnooks Ehefrau Theresia, genannt Thea (geborene Schwarz, 1909), unterrichtete an der „jüdischen Volksschule“ Englisch. Schnook übernahm die Leitung, nachdem sein Vorgänger der Schulleiter Kurt Herz (geboren 1903 in Offenbach) zusammen mit seiner Frau Ellen im Februar 1939 nach England emigriert waren. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die „jüdische Volksschule“, welche sich im umgebauten Gemeindehaus der Großen Synagoge befand, demoliert und der Unterricht nach kurzer Unterbrechung im ehemaligen Gebäude der jüdischen B’nai-B’rith-Loge, dem Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde, in der Grafenberger Allee 78 fortgesetzt. Im November 1941 wurden Kurt und Thea Schnook, zuletzt wohnhaft in der Beuthstr. 4, dort zusammengepfercht mit Anderen unterm Dach, von Düsseldorf in das Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet.
Beuthstr. 4
Hier wohnte
Thea Schnook
geb. Schwarz
Jg. 1909
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Duisburger Straße 8


2020
Hier wohnte
Mary Mandelbaum
Jg. 1895
deportiert 1941
Łodz / Litzmannstadt
ermordet 9.9.1942
Chelmno / Kulmhof
Marry Mandelbaum, geboren am 11. November 1895, und Wanda Mandelbaum, geboren am 13. Juli 1891, beide in Gelsenkirchen, waren die Töchter des Textilkaufmanns Isidor Mandelbaum (geb. 1862) und der Fanny Rubens (geb. 1866). Um 1910 zog die Familie nach Düsseldorf.[58] Um 1937 bis zirka 1940 wohnten die Schwestern im Haus Herzogstraße 69.[59] Ihren letzten Wohnsitz hatten die Schwestern in der Duisburger Straße 8. Beide wurden am 27. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt, in der polnischen Stadt Łodz deportiert. Wanda Mandelbaum wurde am 8. September 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof verbracht.[60] Der genaue Todestag von Marry ist nicht bekannt.[61]
Duisburger Straße 8
Hier wohnte
Wanda Mandelbaum
Jg. 1891
deportiert 1941
Łodz / Litzmannstadt
ermordet 9.9.1942
Chelmno / Kulmhof
Ehrenstr. 22



2017
Hier wohnte
Albert Lilienfeld
Jg. 1875
deportiert 10.11.1941 Minsk
ermordet
Albert Lilienfeld, geboren am 10. April 1875 in Lippstadt, war Teilhaber der Stuhl- und Clubmöbelfabrik Sommer & Co. in Düsseldorf, er war verheiratet mit Adele, geborene Koopmann. Das Ehepaar hatte vier Söhne, Franz (geb. 1911), Max (geb. 1914), Kurt (geb. 1916) und Rolf (geb. 1919). Franz und Kurt wanderten 1914 nach Palästina aus, Max sollte den väterlichen Betrieb übernehmen. Nachdem er mit seinem Motorrad einen SA-Mann angefahren hatte, flüchtete er nach Belgien, wo er die Tochter eines belgischen Teilhabers heiratete und bis 1940 lebte. Nach dem Überfall der Wehrmacht auf Belgien floh er weiter nach Frankreich, wo er verhaftet und inhaftiert wurde. Am 9. September 1942 wurde er nach Auschwitz deportiert, nach dem 1. April 1944 verliert sich seine Spur. Adele Lilienfeld starb 1941, ihr Mann und ihr Sohn Rolf wurden am 10. November 1941 nach Minsk deportiert, wo beide zu Tode kamen.[62]
Hier wohnte
Max Lilienfeld
Jg. 1914
Flucht 1935 Frankreich
interniert Drancy
deportiert 1942 Auschwitz
ermordet
Hier wohnte
Rolf Lilienfeld
Jg. 1919
deportiert 10.11.1941 Minsk
ermordet 31.7.1942
Kaiserstr. 2 (ehemals Nordstraße 3)



2017
Hier wohnte
Gerhard Wahrenberg
Jg. 1924
ausgewiesen 1938
ermordet in
Polen

Max u​nd Erna Wahrenberg w​aren mit i​hren drei Kindern, Klara (geb. 6. Juni 1923 i​n Sieniawa), Gerhard (geb. 1924) u​nd Salomon (geb. 1926), i​m Jahre 1927 n​ach Düsseldorf gekommen, w​o Max Wahrenberg e​in kleines Lebensmittelgeschäft eröffnet hatte. Klara besuchte zuerst d​ie Schule a​n der Oststraße, b​evor sie m​it ihren Brüdern a​n die „jüdischen Volksschule“ i​n der Kasernenstraße wechseln musste. 1937 w​urde Guste, genannt Jenny, i​n Düsseldorf geboren. Am 28. Oktober 1938 w​urde die Familie Wahrenberg a​ls sogenannte Ostjuden i​m Zuge d​er „Polenaktion“ a​n den deutsch-polnischen Grenzort Zbąszynek (Neu Bentschen) deportiert.

Hier wohnte
Klara Wahrenberg
Jg. 1923
ausgewiesen 1938
ermordet 1942 in
Polen
Feldstr. 34


2013
Hier wohnte Beatrice Strauss
Jg. 1902
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Beatrice Strauss wurde am 13. November 1902 in Eisenheim geboren. Ihr ständiger Wohnsitz war Essen. In Düsseldorf kam sie im Haus des Salomon Loeb in der Feldstraße 34 unter und wurde von dort am 10. November 1941 nach Minsk deportiert.
Feldstr. 37




2019
Hier wohnte
Albert Herzfeld
Jg. 1865
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 12.2.1943
Albert Herzfeld, von Beruf Kunstmaler, war Eigentümer des Hauses Feldstraße 37 und verheiratet mit der gebürtigen Berlinerin Else, eine geborene Volkmar.[63] Die Tochter Annemarie geboren am 12. Januar 1903, war von Beruf Dr. jur., wurde am 10. November 1941 deportiert und verstarb in Minsk (für Tod erklärt). Albert Herzfeld und seine Frau Else wurden in 1942 von Düsseldorf in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er ermordet wurde. Else Herzfeld wurde im KZ Auschwitz-Birkenau getötet. Das Wohnhaus der Herzfelds wurde geplündert.
Hier wohnte
Else Herzfeld
geb. Volkmar
Jg. 1882
Deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 15.5.1944
Auschwitz
Hier wohnte
Annemarie Herzfeld
Jg. 1903
deportiert 1941
ermordet in
Minsk
Cecilienallee 3


27. Juni 2012
Hier arbeitete
Rechtsanwalt
Dr. Leo Wolf Lichtigfeld
Jg. 1889
Opfer des Pogroms 1938
deportiert 27.10.1941 Lodz
tot 29.7.1942
Dr. Leo Wolf Lichtigfeld war einer von sechs Söhnen des Eiergroßhändlers Josua Lichtigfeld und dessen Frau Klara und wuchs in Ostgalizien auf. Ab 1914 lebte die Familie in Düsseldorf. Im Ersten Weltkrieg wurde er mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Von Beruf war er Rechtsanwalt und an Amts- und Landgericht als solcher zugelassen. Er arbeitete mit seinem Bruder Emil Lichtigfeld in einer gemeinsamen Kanzlei, bis dieser Ende 1933 nach London emigrierte, um sich dort zum Rabbiner ausbilden zu lassen. Emil Lichtigfeld war im Gegensatz zu Leo als Rechtsanwalt beim Oberlandesgericht zugelassen und setzte diesen während seiner Abwesenheit als seinen Vertreter ein, wofür die Brüder in verschiedenen Veröffentlichungen von den Nationalsozialisten öffentlich diffamiert wurden („Volksschädligkeit“). In der Pogromnacht 1938 wurde Leo Lichtigfeld von Nationalsozialisten angegriffen und ihm dabei mehrere Zähne ausgeschlagen, seine Wohnung in der Prinz-Georg-Straße 114 und die Kanzlei im „Haus Emil Hennig“ in der Schadowstraße 26 von ihnen verwüstet. Nachdem im selben Jahr die jüdischen Rechtsanwälte aus der Anwaltschaft ausgeschlossen worden waren, durfte er als sogenannter „jüdischer Rechtskonsulent“ nur noch jüdische Mandanten vertreten. 1939 wurden zwei Passanträge für ihn und seine Frau abgelehnt. Vom Oberfinanzpräsidenten wurde er gegenüber der Gestapo als „unzuverlässig“ denunziert, der „mit bekannten jüdischen Fertigkeiten Tatsachen nach seinem Sinne auszulegen und zu drehen“ verstehe. Die Antwort der Gestapo: Lichtigfeld sei am 27. Oktober 1941 nach Litzmannstadt deportiert worden, damit könne „der Vorgang abgeschlossen“ werden.[64] Lichtigfeld starb dort; sein EK II hatte er mitgenommen.[65] Ein Kollege erhielt im Dezember 1941 eine letzte Postkarte von ihm.

Der Stolperstein für ihn wurde von den Mitarbeitern des Düsseldorfer Oberlandesgerichts gespendet und vor dem Gebäude des Gerichts verlegt.[66] Der Bruder Emil Lichtigfeld kehrte 1954 nach Deutschland zurück und war langjähriger Rabbiner der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt, Landesrabbiner Hessens und Vorsitzender der Konferenz der Rabbiner in Deutschland.[64]

Fischerstr. 21


2017
Hier wohnte
Rudolf Hennig
Jg. 1895
im Widerstand / KPD
verhaftet 1933
verurteilt 1934 Zuchthaus Plötzensee
1936 Esterwegen
ermordet 11.10.1944 Sachsenhausen
Rudolf Hennig (geb. 11. März 1895 in Danzig) war gelernter Zimmermann. Er war Sekretär der KPD, Stadtverordneter in Düsseldorf und von 1930 bis (offiziell) zum 5. März 1933 Reichstagsabgeordneter. Schon am 28. Februar 1933 hatte die Gestapo seine Wohnung durchsucht und Dokumente beschlagnahmt. Am 16. Juli 1933 wurde er verhaftet und blieb bis zum 11. August 1933 im Polizeipräsidium Düsseldorf in Haft. Am 26. November 1934 wurde er vom Volksgerichtshof wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, die er im Strafgefängnis Plötzensee verbüßte. Nach seiner Entlassung wurde er von der Gestapo in „Schutzhaft“ genommen und zunächst in das KZ Esterwegen und später in das KZ Sachsenhausen verbracht. Seine Frau Maria und sein Sohn Kurt schrieben zahlreiche Gnadengesuche. Am 24. November 1944 erhielt Maria Hennig die Nachricht, ihr Mann sei am 11. Oktober 1944 „im hiesigen Lager wegen versuchter Meuterei und Aufwiegelung“ erschossen worden.[67]
Fischerstraße, Ecke Sittarder Straße, damals Fischerstr. 32




2019
Hier wohnte
Ernst Sostheim
Jg. 1890
deportiert
ermordet in Lodz
Ernst Israel Sostheim wurde am 11. Januar 1890 in Neuss geboren und war von Beruf Kaufmann und um 1936 Geschäftsführer der 1896 gegründeten Firma „E. Sostheim Nachf. Manufaktur- und Modewaren“ mit Kaufhaus auf der Kölner Straße 241,[68] heute Standort von Woolworth in Oberbilk. Seine Ehefrau Erna (geb. Sostheim am 16. Juli 1894) stammte aus Münster. Das Ehepaar hatte zwei Söhne: Gert (geb. am 23. Juli 1923 in Düsseldorf) und Heinz (geb. am 26. Februar 1926). Ebenfalls in Düsseldorf lebten Ernst Sostheims Mutter Ida (geb. 1860 in Lippstadt, gest. am 18. November 1942 im Ghetto Theresienstadt) sowie sein Bruder Friedrich (geb. 1888 in Neuss) mit seiner Frau Dorothea und Tochter Ruth. Am 10. November 1938 wurde die Wohnung der Sostheims verwüstet. Vom 16. November bis 6. Dezember 1938 war Ernst Sostheim im KZ Dachau inhaftiert. Sohn Gert reiste am 14. Februar 1939 mit einem Kindertransport nach England. Am 27. Oktober 1941 wurden Ernst, Erna und Heinz Sostheim in das Ghetto Litzmannstadt deportiert und am 10. Mai 1942 im Vernichtungslager Kulmhof ermordet.[69]
Hier wohnte Erna Sostheim
geb. Sostheim,
Jg. 1894
deportiert
ermordet in Lodz
Hier wohnte
Heinz Sostheim
Jg. 1926
deportiert
ermordet in Lodz
Jülicher Str. 5

Hier wohnte
Fanny Frank
geb. Kaufmann
Jg. 1897
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Die Familie Frank lebte im Haus Jülicher Str. 5, im Adreßbuch von 1933 war „Gartenbaubetrieb“ angegeben. Wolf Frank (geb. 19. Januar 1893) stammte aus dem polnischen Grajewo, das im Ersten Weltkrieg in großen Teilen zerstört wurde. Wann genau Frank nach Düsseldorf zog, ist nicht bekannt. Er heiratete die aus dem hessischen Schotten stammende Fanny Kaufmann (geb. am 31. Dezember 1897 als Tochter von Abraham und Selma Kaufmann); am 15. November 1927 bekam das Ehepaar eine Tochter, Ellen. Am 10. November 1942 wurde die Familie in das Ghetto Minsk deportiert und ermordet.[70]
Hier wohnte
Ellen Frank
Jg. 1927
deportiert 1941 ermordet in Minsk
Hier wohnte
Wolf Frank. Jg. 1893
deportiert 1941
ermordet in Minsk

Kaiserswerther Str. 70




2017
Hier wohnte
Rosalie Elias
geb. Frankenthal
J. 1890
interniert Westerbork
Jg. 1890
Flucht 1939 Holland
deportiert 1943
Theresienstadt
1944 Auschwitz ermordet

Rosalie Elias, Tochter von Helene und Jakob Frankenthal, wurde am 16. Juli 1890 in Hamburg geboren. Jakob Elias, am 12. Dezember 1887 in Posen, Polen geboren, war von Beruf Handelsvertreter. Um 1937 noch wohnhaft auf der dritten Etage im Haus Kaiserswerther Straße 70, floh das Ehepaar 1939 nach Holland. 1943 wurden Rosalie und Jakob Elias nach Theresienstadt deportiert und in 1944 in Auschwitz ermordet. Der Sohn Kurt-Heinz-Zwi Elias überlebte und ging später nach Jerusalem.
Hier wohnte
Jakob Elias
Jg. 1887
Flucht 1939 Holland
deportiert 1943
Theresienstadt
1944 Auschwitz ermordet
Moltkestr. 53




2019

Hier wohnte
Albert Eckstein
Jg. 1892
Flucht Holland
deportiert 1944 Theresienstadt
ermordet in Auschwitz
Albert Eckstein (geb. 15. Juli 1892 in Langerwehe) und Margarethe Sophie Roos (geb. 2. Januar 1900 in Düsseldorf) heirateten 1922. Am 21. November 1923 wurde Sohn Erich geboren, am 12. Dezember 1924 Tochter Marianne. Das Ehepaar eröffnete am Wehrhahn 32 Eckstein’s Seifenzentrale. 1935 erzwangen die NS-Behörden die Schließung des Geschäftes. Eckstein belieferte fortan Privatkunden und bemühte sich um eine Auswanderung. 1937 konnte Marianne Eckstein in die USA ausreisen, wo sie später von ihren Pflegeeltern adoptiert wurde, Sohn Erich gelangte 1939 mit einem Kindertransport nach England.

Während Marianne Eckstein z​u ihrer Mutter Julie Joseph (geb. Baer, 28. Juni 1872 i​n Düsseldorf-Mörsenbroich) zog, f​loh ihr Ehemann 1938 i​n die Niederlande, w​o er i​n Utrecht, w​ie sein Neffe Otto, i​n seinem erlernten Beruf a​ls Metzger arbeitete. Nach Kriegsausbruch 1939 w​urde er v​on den niederländischen Behörden interniert u​nd befand s​ich nach Beginn d​er deutschen Besetzung d​er Niederlande a​m 10. Mai 1940 ständig a​uf der Flucht. Im Juni 1943 w​urde er i​m Rahmen e​iner Razzia v​on den deutschen Besatzern verhaftet. Aus Westerbork w​urde er über Theresienstadt n​ach Auschwitz deportiert u​nd dort i​m September 1944 ermordet. Seine Frau Marianne w​urde am 10. November 1941 i​n das Ghetto v​on Minsk deportiert, w​o sie u​nter ungeklärten Umständen starb.[71]

Julie Joseph, d​ie Mutter v​on Marianne Eckstein, w​ar die Witwe v​on Jacob Roos u​nd in zweiter Ehe s​eit 1902 m​it Robert Joseph, welcher Harfenist a​m Städtischen Orchester war, verheiratet.[72] Sie wohnte zuletzt i​n der Moltkestr. 85. Am 21. Juli 1942 w​urde sie m​it dem Transport VII/1 Nr. 388 v​on Düsseldorf n​ach Theresienstadt u​nd von d​ort am 21. September 1942 m​it Transport Bp Nr. 1862 n​ach Treblinka deportiert, w​o sie n​och am Tag d​er Ankunft ermordet wurde.

Walter Joseph (geboren 28. Februar 1908 i​n Düsseldorf), Stiefsohn v​on Julie Joseph u​nd Stiefbruder v​on Marianne Eckstein, s​tand auf d​er Liste[73] für d​en Transport a​m 10. November 1941 v​on Düsseldorf n​ach Minsk z​u evakuierender Juden. Er w​urde tatsächlich d​ann in 1941 m​it letzten Wohnsitz i​n der Hindenburgstr. 49 i​n Bendorf-Sayn, a​us der jüdischen Heil- u​nd Pflegeanstalt, vormals Jacoby’sche Heil- u​nd Pflegeanstalt für Nerven- u​nd Gemütskranke i​n Sayn b​ei Koblenz, deportiert.[74] So ergibt sich, d​ass unter Berücksichtigung d​er in d​en Listen vorgenommenen Streichungen, darunter d​ie Streichung v​on Walter Joseph, Beruf Arbeiter (Krank), s​ich im Gegensatz z​u der Angabe d​es Hauptmann d​er Ordnungspolizei Wilhelm Meurin (1906–1944), tatsächlich insgesamt 997 Menschen n​ach Minsk verschleppt wurden.[75]

Hier wohnte
Margarethe Eckstein
geb. Roos
Jg. 1900
deportiert 10.11.1941
ermordet in Minsk
Moltkestr. 85

Hier wohnte
Walter Joseph
Jg. 1908
aus 'Heilanstalt’ Bendorf-Sayn deportiert 1941 Izbica
ermordet
Hier wohnte
Julie Joseph
geb. Baer
Jg. 1872
deportiert 21.7.1942 Theresienstadt
ermordet 21.9.1942 Treblinka
Moltkestr. 100


2017
Hier wohnte
Heinz Krösche
Jg. 1909
verhaftet 1935
erhängt in Zelle Polizeipräsidium Düsseldorf
Heinz Krösche (geb. 29. März 1909 in Düsseldorf) war von Beruf kaufmännischer Angestellter. Er war Mitglied der Sportbewegung der KPD und schrieb Artikel für deren Zeitschrift Westdeutscher Arbeitersport. Ab Herbst 1934 wurden nach und nach die Mitglieder der Bewegung festgenommen; Krösche gelang es noch, den Vervielfältigungsapparat der Gruppe in einer Kirche in Sicherheit zu bringen. Am 30. Juli 1935 wurde auch er verhaftet und am 8. August nach ersten Verhören erhängt in seiner Zelle aufgefunden. Es ist ungeklärt, ob es sich dabei um Mord oder Suizid handelte. Im selben Jahr gab es im Düsseldorfer Polizeipräsidium mehrere ähnliche Todesfälle.[76]
Rochusstr. 7


2017
Hier wohnte
Karlrobert Kreiten
Jg. 1916
hingerichtet 7.9.1943 Berlin-Plötzensee
Der Pianist Karlrobert Kreiten war aus Bonn gebürtig und wuchs in Düsseldorf in der Rochusstr. 7 auf. 1937 zog er nach Berlin. Dort äußerte er gegenüber einer Nachbarin, dass der Krieg endlich beendet werden müsse. Er wurde denunziert, verhaftet und angeklagt, dass er „mitten im totalen Krieg die kämpferische Widerstandskraft einer deutschen Volksgenossin durch niedrigste Verunglimpfungen des Führers, das Voraussagen der Revolution und den Rat, sich vom Nationalsozialismus abzukehren volksverräterisch zu zersetzen gesucht und dadurch unserem Kriegsfeind geholfen“ habe. Der Volksgerichtshof unter Roland Freisler verurteilte ihn am 3. September 1943 zum Tode; am 7. September 1943 wurde er in Plötzensee gemeinsam mit anderen Gefangenen erhängt.[77]
Scharnhorststr. 4


2019
Hier wohnte
Tilde Klose
Jg. 1892
verhaftet 1934
ermordet 1.2.1942 KZ Ravensbrück
Tilde Klose (geb. 22. Dezember 1892) in Solingen war in der KPD engagiert. Am 8. März 1935 wurde sie vom Oberlandesgericht Hamm wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis wurde sie von der Gestapo in „Schutzhaft“ genommen und in das KZ Ravensbrück deportiert. Im Rahmen der Aktion 14f13, einer Tötungsaktion gegen nicht-arbeitsfähige Häftlinge in Konzentrationslager, wurde die tuberkulosekranke Klose am 18. Februar 1942 in die Tötungsanstalt Bernburg gebracht und vergast.[78]
Schinkelstr. 66


2019
Hier wohnte
Anna Kassing
geb. Steinecke
Jg. 1900
mehrfach verhaftet
tot 1945 KZ Ravensbrück
Anna Caroline, genannt „Änne“, Kassing[79] (geb. 18. August 1900 in Hattingen) war die Tochter von Albert und Elisabeth Steinecke (geb. Pankok). Mit 20 Jahren heiratete sie den neun Jahre älteren Fräser Fritz Kassing. 1927 wurde sie Schriftführerin der Naturfreunde und 1919 Mitglied des der KPO nahestehenden Weltbühnen-Kreises. Ab 1931 engagierte sie sich im Internationalen Hilfsverein, der Angehörige von politisch Verfolgten unterstützte, die nicht mehr der KPD angehörten. Am 30. Dezember 1936 wurde sie gemeinsam mit weiteren Mitgliedern der Gruppe (darunter auch ihr Ehemann) um den Journalisten Dagobert Lubinski verhaftet und vom Oberlandesgericht Hamm wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Während des Prozesses nahm sie alle Anklagepunkte auf sich, um ihrem kriegsversehrten Mann die Haft zu ersparen.

Nach Verbüßung i​hrer Zuchthausstrafe w​urde Änne Kassing i​m Februar 1942 v​on der Gestapo i​n „Schutzhaft“ genommen u​nd in d​as KZ Ravensbrück eingeliefert. Als d​em Schwedischen Roten Kreuz i​m April 1945 d​ie Möglichkeit gegeben wurde, ausländische KZ-Häftlinge n​ach Schweden z​u bringen, beschloss d​er Widerstand i​m Lager, Kassing m​it den Papieren d​er verstorbenen Niederländerin Angine Dekker z​u versehen. Der schwedische Transport w​urde am 25. April 1945 v​on britischen Tieffliegern beschossen.[80] Recherchen n​ach der Verlegung d​es Stolpersteins ergaben, d​ass Änne Kassing b​ei diesem Angriff schwer verletzt wurde, a​ber noch n​ach Dänemark gebracht werden konnte, w​o sie a​m 10. Mai 1945 i​m Staatshospital v​on Sønderborg s​tarb und a​m 17. Mai u​nter dem niederländischen Namen beerdigt wurde. 1960 w​urde der Name i​m Kirchenbuch korrigiert, nachdem Fritz Kässing d​as Grab seiner Frau aufgefunden hatte.[79]

Vagedesstr. 19


2019
Hier wohnte
Max Stern
Jg. 1872
Schutzkellerverbot
tot bei Luftangriff 12.6.1943
Der Maler Max Stern war jüdischer Abkunft. Er starb am 12. Juni 1943 bei einem Bombenangriff, der als einer der schwersten in der Geschichte Düsseldorfs galt. Seine Frau Alice beging daraufhin am 14. Dezember des Jahres  Suizid.[81]
Venloer Str. 11




2017
Hier wohnte
Max Back
Jg. 1874
deportiert 1941 Ghetto Lodz
tot 12.7.1942
Max Back war Kaufmann von Beruf und stammte aus Pasewalk in Pommern. Am 23. Juni 1907 heiratete er die aus Hildesheim stammende Berta Goldberg. Ab 1901 führte er die Buchdruckerei Haas & Wittke in der Bandelstr. 14, die Familie wohnte in der Remscheider Str. 6/II. 1933 wurde er gezwungen, seine Druckerei zu "versteigern". Die Familie musste fortan von Ersparnissen, der Unterstützung durch Angehörige und vom Gehalt der Tochter Ursula leben, die als Stenotypistin arbeitete. 1933 zog Familie Back in die Venloer Str. 11.

Das Ehepaar h​atte zwei Töchter, (Ursula, geb. 1908, u​nd Gertrud, geb. 1911). Die ältere Tochter Gerda folgte 1936 i​hrem Ehemann n​ach Frankreich, i​hre Schwester Ursula meldete s​ich mit i​hrem Mann offiziell n​ach Lima ab, d​eren Sohn Enrique k​am 1936 i​n Marokko z​ur Welt. Die Eheleute Back unterhielten r​egen Briefkontakt z​u ihren Töchtern, weshalb Max Back 1941 v​on der Gestapo verwarnt wurde. Am 27. Oktober 1941 wurden Max Back u​nd seine Frau n​ach Litzmannstadt deportiert. Im Mai 1942 gelang e​s ihm, s​ich und s​eine Frau v​on einem Transport i​n der Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno) zurückstellen z​u lassen. Zwei Monate später s​tarb er. Berta Back l​ebte bis z​ur Auflösung d​es Ghettos i​n der Fischstr. 18., Wohnung 3, u​nd arbeitete a​b November 1942 i​n der Handstrickerei-Abteilung. Sie w​urde am 12. Juli 1942 n​ach Kulmhof deportiert u​nd dort ermordet.[82]

Hier wohnte
Berta Back
geb. Goldberg
Jg. 1885
deportiert 1941 Lodz
tot 12.7.1944 Chelmno
Venloer Str. 11a


28. August 2014


2017
Hier wohnte
Arthur Jacoby
Jg. 1874
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Arthur Jacoby (geb. 27. Oktober 1874), Sohn von Abraham und Julie Jacoby aus Dortmund, und Ella (geb. 23. September 1888), Tochter von Julius und Hedwig Rosenthal aus Neheim, wohnten in der Venloer Straße 11a bevor sie gezwungen wurden in die Rochusstraße zu ziehen.[83] Am 10. November 1941 wurden sie von Düsseldorf in das Ghetto Minsk deportiert. Wann sie ermordet wurden, ist ungewiss. Der Sohn Klaus (geb. 6. November 1916 in Düsseldorf; gest. im April 1964 in Oslo) konnte 1938 nach Amerika entkommen. Von den acht Geschwistern von Arthur Jacoby überlebten vier den Holocaust, eine Schwester verstarb vorher im Jahre 1930. Die einzige Schwester von Ella Jacoby, Käthe Karoline Swartz (geb. Rosenthal, am 26. Mai 1887 in Arnsberg) wurde am 30. April 1943 in Sobibór ermordet.
Hier wohnte
Ella Jacoby
geb. Rosenthal
Jg. 1888
deportiert 1941
ermordet in Minsk

Stadtmitte

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Bahnstraße 65 (vormals 67)


2018
Hier wohnte
Meyer Süsskind
Jg. 1856
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 20.8.1942
Das ehemalige Haus Bahnstraße 67 stand an der Ecke zur Charlottenstraße und war Anfang der 1930er Jahre Eigentum des Kaufmanns Meyer Süsskind, welcher mit seiner Familie auf der 1. Etage wohnte. Im Untergeschoss befand sich der Schuhkeller des Hermann Löwenstein,[84] welcher in 1932 schon nicht mehr vorhanden war. In 1937, die Familie immer noch dort wohnhaft, war das Gebäude in den Besitz der „Schweizerischen Lebensversicherungs- und Rentenanstalt, Zürich“ übergegangen.[85] Meyer Süsskind, geb. am 23. Mai 1856 in Wickrathberg, wurde von Düsseldorf mit dem Transport VII/1, Nr. 799 am 21. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert und vier Wochen später dort ermordet.[86]
Hier wohnte
Jenny Müller
geb. Süsskind
Jg. 1883
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 20.8.1942
Jenny Süsskind, verehelichte Müller, geb. am 4. Oktober 1883 in Mönchengladbach, wurde mit selbigen Transport VII/1 wie Meyer Süsskind, jedoch Nr. 621 am 21. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort zeitgleich ermordet.[87]
Hier wohnte
Meta Mendel
geb. Süsskind
Jg. 1887
deportiert 1941
Łodz/Litzmannstadt
ermordet Sept. 1942
Chelmno/Kulmhof
Hier wohnte
Paul Mendel
Jg. 1883
deportiert 1941
Łodz/Litzmannstadt
ermordet 12.4.1943
Hier wohnte
Ruth Mendel
Jg. 1921
deportiert 1941
Łodz/Litzmannstadt
ermordet Juli 1944
Chelmno/Kulmhof
Immermannstr. 65,
vor Tourist-Information Nähe Hauptbahnhof (damals Immermannstr. 71)

2017
Hier wohnte
Eduard Wolff
Jg. 1889
deportiert 1941 Ghetto Lodz
ermordet 3.10.1944 Auschwitz
Eduard Wolff (geb. am 22. Oktober 1889 in Kobern-Gondorf) war verheiratet mit Hanna, geborene Jacob, wohnten vor dem Zweiten Weltkrieg in Düsseldorf. Sie wurden 1941 zusammen in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Eduard Wolff verstarb am 3. Oktober 1944 im KZ Auschwitz-Birkenau.[88] Hanna Wolff (geb. 3. Oktober 1906 in Schwarzenau an der Eder) wurde zuletzt im September 1944 im KZ Birkenau lebend gesehen.[89] Der Sohn Gary Guenter Richard Wolff, welcher im März 1983 die Testimonials zu seinen Eltern in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer einreichte, konnte in die USA entfliehen.
Hier wohnte
Hanna Wolff
geb. Jacob
Jg. 1906
deportiert 1941 Ghetto Lodz
ermordet Aug. 1944 Auschwitz
Konrad-Adenauer-Platz 1,
vor Postgebäude (damals Immermannstr. 66 bzw. Karlstr. 95 )

2017
Hier wohnte
Julo Levin
Jg. 1901
deportiert 17.5.1943
ermordet 1943 in Auschwitz
Der als Julius Levin, bekannt unter Julo Levin, (geboren 5. September 1901 in Stettin; gestorben 1943 in KZ Auschwitz) war ein deutsch-jüdischer Maler des Expressionismus. 1933 wurde Levin aus politischen Gründen verhaftet. Er war Mitbegründer der Düsseldorfer Ortsgruppe Assoziation revolutionärer bildender Künstler. Wegen seiner jüdischen Herkunft blieb ihm die Mitgliedschaft in der Reichskammer der bildenden Künste, und damit eine weitere Berufsausübung, verwehrt. Nach dem Malverbot war der Künstler als Zeichenlehrer an jüdischen Schulen, ab 1935 in Düsseldorf und seit 1939 in Berlin, tätig. Von 1942 an arbeitete Levin als Hilfsarbeiter für die Jüdische Gemeinde Berlin, die von der SS zu Arbeiten herangezogen wurde.[90] Am 17. Mai 1943 wurde Levin nach Auschwitz deportiert und ermordet.[91]

Seit 2003 erinnert das „Julo-Levin-Ufer“ im Düsseldorfer Medienhafen an den Künstler, dort wurde im November 2014 eine Gedenk- und Informationsstele enthüllt, die durch die in Düsseldorf ansässige Stiftung Monjau/Levin initiiert worden war. In der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf erinnern der „Julo-Levin-Raum“ als kleiner Saal sowie eine Büste an den Künstler. Auf dem südlichen Teil des Golzheimer Friedhofs wurde 1962 ein Gedenkstein für die Maler Julo Levin, Karl Schwesig, Franz Monjau und Peter Ludwigs aufgestellt. Seit Juni 2015 liegt eine Stolperstein in der ul. Śląskiej 51, Stettin, der Geburtsstadt des Malers. Am 1. Juni 2017 wurde vor seinem ehemaligen Wohnort in Berlin-Mitte, Seydelstraße 7, ein Stolperstein verlegt.

Hier wohnte
Frieda Baum
geb Dornberger
Jg. 1879
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 1944 in
Auschwitz
Otto Baum (geboren 7. März 1871 in Mettnich bei Trier), von Beruf Kaufmann, war Inhaber der „Firma Wahl & Baum“, dem Zweiglager einer Baumwollmanufaktur aus Mülhausen.[92][93] Seine Frau Frieda Hedwig (geb. Dornberger, am 20. März 1879 in Gönnheim) führte in den 1930er Jahren das Geschäft für Wäsche in der Immermannstraße 64.[94] Otto und Frieda Baum hatten zwei Kinder, Hans und Grete.

Eine Postkarte a​n ihren Sohn Hans i​n Palästina v​om 15. November 1938 deutet d​ie Zerstörung d​er Wohnung i​n der Immermannstraße 66 u​nd des Wäschegeschäfts i​n der Immermannstraße 64 n​ach der Reichskristallnacht a​n und erhoffte a​uf Aus- bzw. Einreisepapiere.[95] Hans Baum überlebte d​en Holocaust.

Otto Baum wurden a​m 21. Juli 1942 m​it dem Transport VII/1, Nr. 42 v​on Düsseldorf n​ach Theresienstadt deportiert u​nd verstarb d​ort laut Todesanzeige a​n Marasmus.[96] Frieda Braun w​urde mit demselben Transport VII/1, jedoch Nr. 40, a​m 21. Juli 1942 v​on Düsseldorf n​ach Theresienstadt deportiert. Am 15. Mai 1944 w​urde Frieda Braun m​it dem Transport Dz, Nr. 1754 n​ach Auschwitz deportiert u​nd dort ermordet.

Hier wohnte
Otto Baum
Jg. 1871
deportiert 1942 Theresienstadt
tot 25.9.1942
Hier wohnte
Grete Rothschild
geb. Baum
Jg. 1906
Flucht Frankreich
deportiert 1942
ermordet in Auschwitz
Margarete Rothschild (geb. 30. Dezember 1906 in Düsseldorf) war die Tochter von Otto und Frieda Baum und wohnte zuletzt bei ihren Eltern. Grete Rothschild floh über Belgien nach Frankreich, wurde als Jüdin in das Durchgangslager Gurs verbracht, von da in das Sammellager Drancy und am 17. August 1942 in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie einen Monat später ermordet wurde.[97]
Hier wohnte
Isidor Eichwald
Jg. 1855
'Heilanstalt’ Grafenberg
deportiert 1941
ermordet
Isidor Eichwald (geboren 12. November 1955) stammte aus Herzfeld (heute Kreis Soest, damals Kreis Beckum) und war Kaufmann von Beruf. Verheiratet war er mit Rosa Mann (geboren 17. September 1807 in Ermetzhofen). Das Paar hatte zwei Kinder, Paul (geboren 1898) und Erna (geboren 1910), eine 1908 geborene Tochter starb im Alter von zwei Jahren.

Der 84-jährige Eichwald w​ar seit d​em 21. Januar 1939 Patient i​n der Heilanstalt Grafenberg. Am 15. September 1941 w​urde er gemeinsam m​it weiteren jüdischen Patienten v​on einem Bus d​er Gemeinnützigen Krankentransportgesellschaft (Gekrat), e​iner Unterabteilung d​er für d​ie Euthanasie zuständigen Zentraldienststelle T4, abgeholt. Vermeintliches Ziel sollte d​ie psychiatrische Anstalt i​m polnischen Chełm sein, d​ie aber n​ach der Ermordung d​er letzten 440 Patienten s​chon zuvor geschlossen worden war. Sein Schicksal i​st unbekannt.

Eichalds Frau Rosa w​urde über Theresienstadt n​ach Treblinka gebracht u​nd ermordet. Die Kinder Paul u​nd Erna s​owie deren Mann überlebten i​n den Niederlanden i​m Untergrund.[98]

Worringer Str. 87 (damals Kölner Str. 60)

2017
Hier wohnte
Henriette Freimark
geb. Spier
Jg. 1891
deportiert 1941 Ghetto Lodz
tot 28.5.1942
Emanuel Freimark (geb. 31. März 1888 in Marktheidenfeld) wurde als Sohn des Metzgers Abraham Freimark geboren.[99] Er heiratete Henriette Spier aus Sontra (Tochter von Rosalie und Jacob Spier), der gemeinsame Sohn Alfred Ludwig wurde am 28. Juli 1923 geboren. Die Familie zog nach Düsseldorf, wo Emanuel gemeinsam mit seinem Bruder Bernhard (geb. 1889) zwei Metzergeschäfte (Kölner Str. 60 und Hohe Str. 8) unter dem Namen Ermann & Freimark betrieben (Ermann war der Geburtsname der Frau von Bernhard Freimark). Alfred Freimark musste 1936 auf die neueröffnete Jüdische Volksschule wechseln. In der Pogromnacht vom 10. November 1938 wurden die Wohnungen und Geschäfte der Familien Freimark zerstört. Bernhard Freimark emigrierte mit seiner Familie nach Haiti und von dort nach dem Krieg in die USA.

Henriette, Emanuel u​nd Alfred Freimark wurden a​m 27. Oktober 1941 i​n der Ghetto Litzmannstadt deportiert. Dort b​ezog Emanuel Freimark n​och ein halbes Jahr l​ang seine Kriegsinvalidenrente, d​a er – w​ie auch s​eine Brüder – a​m Ersten Weltkrieg teilgenommen h​atte und verwundet worden war. Alfred Freimark s​tarb am 27. Mai 1942 i​m Ghetto i​m Alter v​on 19 Jahren. Seine Eltern wurden i​m Sommer 1944 n​ach Auschwitz deportiert u​nd dort ermordet.[100]

Hier wohnte
Alfred Ludwig Freimark
Jg. 1923
deportiert 1941 Ghetto Lodz
tot 27.5.1942
Hier wohnte
Emanuel Freimark
Jg. 1888
deportiert 1941 Lodz
ermordet 1942 in Chelmno
Oststr. 54 (damals Oststr. 52)


2017
Hier wohnte
Joseph Cohen
Jg. 1882
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Josef Cohen (geb. 28. Mai 1882 in Düsseldorf), er hatte vier Geschwister: Siegfried (geb. 27. Juli 1880), Claire (geb. 22. Mai 1885), Sofie (geb. 1. August 1888) und Martha (geb. 27. Oktober 1892), die alle unverheiratet blieben und im Haus der Eltern in der Oststr. 18 wohnten. Verheiratet war er mit Betty Spier (geb. 7. Januar 1884 in Momberg); die Ehe blieb kinderlos.

Cohen w​ar ab 1924 Mitglied d​es Vorstands d​er Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, i​n der Leitung d​er B’nai B’rith-Loge u​nd Vorsitzender d​es Vereins z​ur Verbreitung u​nd Förderung d​er Handwerke u​nter den Juden. Zu diesem Zeitpunkt lebten d​ie Eheleute Cohen a​uf der Oststr. 52 i​n einem Haus, d​as einem nicht-jüdischen Ehepaar gehörte. In beiden Häusern a​uf der Oststraße verkehrten Musiker u​nd Schriftsteller; Josef Cohen spielte Geige i​n einem Kammermusik-Ensemble, s​eine Schwester Martha u​nd Claire sangen i​m Tonhallen-Chor. Siegfried Cohen s​tarb 1934, Claire Cohen flüchtete 1939 i​n die Niederlande. Am 10. November 1941 wurden Josef, Betty, Martha u​nd Sofie Cohen i​n das Ghetto v​on Minsk deportiert.

Hier wohnte
Betty Cohen
geb. Spier
Jg. 1884
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Friedrich-Ebert-Straße 12 (damals Kaiser-Wilhelm-Straße 12)

2021

2021
Hier wohnte
Siegmund Levy
Jg. 1876
deportiert 1942
Transit-Ghetto Izbica
ermordet
Siegmund Levy (geb. am 25. Februar 1876 in Oberwinter) war Partner der Firma Francken und Lang GmbH und Mitherausgeber der Handelskammer-Blätter. Er lebte mit seine Frau Julie (geb. Ursell am 13. September 1876 in Mülheim) und den beiden Kindern in der Kaiser-Wilhelm-Straße 12. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten musste er seinen Geschäftsanteil verkaufen. Während beide Kinder der Familie Levy nach Palästina emigrierten, blieben die Eheleute Levy zunächst in ihrer Wohnung in der Kaiser-Wilhelm-Str. 12 in Düsseldorf, bis sie in das "Judenhaus" in der Gartenstraße 112 ziehen mussten. Am 22. April 1942 wurden Sigmund und Julie Levy vom Güterbahnhof Düsseldorf-Derendorf in das Ghetto Izbica deportiert. Sie haben nicht überlebt.
Hier wohnte
Julie Levy
geb. Ursell
Jg. 1876
deportiert 1942
Transit-Ghetto Izbica
ermordet
Schadowstraße 26

2017


2019

Hier wohnte
Fritz Grossmann
Jg. 1888
bei Grenzübertritt
verhaftet 3.7.1939
Dachau
1939 Buchenwald
ermordet 28.2.1940
Das Ehepaar Fritz und Martha Grossmann wohnten mit ihren beiden Söhnen im „Haus Emil Hennig“ in der Schadowstraße 26 auf der 3. Etage. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden die Söhne mit dem letzten Kindertransport nach England in Sicherheit gebracht. Fritz Grossmann wurde im Juli 1939 bei einem Grenzübertritt festgenommen und zunächst in das KZ Dachau, später ins KZ Buchenwald gebracht. Dort wurde sein Tod am 28. Februar 1940 in den Sterbebüchern des Lagers vermerkt. Seine Frau Martha Grossmann wurde am 10. November 1941 mit der zweiten großen Düsseldorfer Deportation ins Ghetto Minsk deportiert. Sie hat nicht überlebt.[101]
Hier wohnte
Martha Grossmann
geb. Ransohoff
Jg. 1902
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Am Wehrhahn 1 (damals Am Wehrhahn 5)

2017
Hier wohnte
Frieda Schwarz
geb. Rosenberg
Jg. 1908
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Frieda Rosenberg (geb. 13. Mai 1908 in Krakau) und Otto Schwarz (geb. 6. Oktober 1902 als Kinder galizischer Juden in Wien) hatten drei Kinder: Ingeborg (geb. 28. Mai 1931), Günther Leo (geb. 4. Januar 1936) und Herbert (geb. 9. Juli 1937). Otto Schwarz hatte fünf Geschwister, von denen mindestens zwei Schwestern auch in Düsseldorf lebten. Die Familie lebte im Haus Am Wehrhahn 5, neben dem Warenhaus Klein, das später arisiert wurde zu Koch am Wehrhahn. Am 10. November 1941 wurde die Familie, die inzwischen im „Judenhaus“ Kurfürstenstr. 59 wohnte, in das Ghetto Minsk deportiert.
Hier wohnte
Otto Schwarz
Jg. 1902
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Hier wohnte
Herbert Schwarz
Jg. 1937
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Hier wohnte
Günther Leo Schwarz
Jg. 1936
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Hier wohnte
Ingeborg Schwarz
Jg. 1931
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Blumenstr. 9

2017
Hier wohnte
David Altmann
Jg. 1883
deportiert 1941 Lodz
ermordet Aug. 1944 Auschwitz
David Altmann, geboren in Schrimm, war gelernter Schneider. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Offizier und wurde mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Als Schrimm polnisch wurde, zog er nach Düsseldorf und übernahm eine Filiale des vom Bruder geführten Konfektionshauses an der Königsallee 20. Er heiratete die Schneiderin Johanna Lesem; das Paar bekam einen Sohn, Alfred. Die Familie lebte zunächst in der Achillesstr. 10 in Oberkassel, zog dann Anfang der 1930er Jahre in die Blumenstr. 9, wo sich im Parterre der Schneidersalon befand. Johanna Lesem kümmerte sich gemeinsam mit ihrer Schwester Irma um ihre Mutter Karoline Lesem, die am 18. Juli 1931 verstarb. In der Reichspogromnacht wurden Salon und Wohnung von zwei SS-Männern komplett verwüstet. Alfred Altmann konnte im Februar 1939 nach Großbritannien fliehen.

Die Eheleute Altmann mussten i​n das sogenannte „Judenhaus“ Teutonenstr. 9 ziehen u​nd wurden v​on dort a​m 27. Oktober 1941 i​n das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Vermutlich wurden b​eide mit e​inem der letzten Transporte v​on dort n​ach Auschwitz gebracht u​nd dort ermordet.[102]

Johanna Altmann
geb.Lesem
Jg. 1889
deportiert 1941 Lodz
ermordet Aug. 1944 Auschwitz
Graf-Adolf-Str. 16


2017
Hier wohnte
Oskar Mainz
Jg. 1866
deportiert 16.7.1942 Theresienstadt
tot 16.8.1942
Oskar Mainz war Mitglied der Düsseldorfer Israelitischen Religionsgemeinschaft, einer Gruppe traditionell-orthodoxer Juden. Nach dem Tod seiner Frau Emmy zog er nach Hamburg. Sein Sohn Max blieb in Düsseldorf. Am 16. Oktober 1941 wurde der gemeinsame Sohn von ihm und seiner Frau Ruth (geborene Loewy, 3. April 1901) geboren. Am 22. April 1942 wurde die Familie nach Izbica deportiert. Die Umstände ihres Todes sind nicht bekannt. Der Vater Oskar Mainz wurde am 16. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo er am 16. August starb.[103]
Hier wohnte
Ruth Mainz
geb. Löwy
Jg. 1901
deportiert 1942 Izbica
ermordet
Hier wohnte
Max Mainz
Jg. 1907
deportiert 1942 Izbica
ermordet
Hier wohnte
Uri Mainz
Jg. 1941
deportiert 1942 Izbica
ermordet
Graf-Adolf-Str. 108


2017
Hier wohnte
Helene Stein
geb. Kaufmann
Jg. 1872
deportiert 1942 Theresienstadt
tot 25.2.1943
Helene Sara Stein (geb. Kaufmann, am 20. Januar 1872 in Nickenich bei Mayen) wurde als Tochter von Albert und Amelie Kaufmann geboren, sie hatte fünf Geschwister. Nach ihrer Scheidung von Adolf Stein betrieb sie in der Graf-Adolf-Str. 12 eine Zimmervermietung mit „Kost und Logis“. Ihre Tochter Johanna war mit einem nicht-jüdischen Mann verheiratet, weshal sie die NS-Zeit überlebte. Am 21. Juli 1942 wurde sie aus dem „Judenhaus“ in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie am 25. Februar 1943 starb. Auch ihr Bruder Simon befand sich dort mit seiner Frau Selma, beiden wurden am 19. September 1943 in Treblinka ermordet. Ihr Bruder Jakob floh mit seiner Frau nach Belgien, wo beide nach dem Einmarsch der Wehrmacht interniert wurden. Er überlebte nicht.[104]

Letzte Wohnadresse v​or Deportation i​n Düsseldorf-Oberkassel, i​m sogenannten „Judenhaus“ Teutonenstr. 9, Transport VII/1, Nr. 850 a​m 21. Juli 1942 v​on Düsseldorf n​ach Theresienstadt, d​ort verstorben a​n Enteritis[105]

Josephinenstr. 13


2017
Hier wohnte
Martha Baer
geb. Sonnenberg
Jg. 1878
deportiert 1943
ermordet in Auschwitz
Dr. Benjamin Baer (geb. 21. Mai 1875 in Düsseldorf) war als Rechtsanwalt tätig. Verheiratet war er mit Martha (geb. Sonnenberg, 5. März 1878 in Wetzlar); das Ehepaar hatte zwei Töchter, Luise und Rahel. Die Familie lebte 30 Jahre lang im eigenen Haus, das Martha Baer mit in die Ehe gebracht hatte. Im Zuge der Novemberpogrome 1938 wurde die Wohnung der Familie Baer verwüstet. Nachdem die Töchter schon ins Ausland emigriert waren, flohen Martha und Benjamin Baer nach Amsterdam. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande ab dem 10. Mai 1940 wurde das Ehepaar am 21. Januar 1943 aufgegriffen, in das Durchgangslager Westerbork deportiert und von dort in das KZ Auschwitz-Birkenau.[106]
Hier wohnte
Benjamin Baer
Jg. 1875
deportiert 1943
ermordet in Auschwitz
Königsallee 86


2017
Hier wohnte
Walter Erle
Jg. 1908
1938 Heilanstalt Grafenberg
ermordet in Hadamar
Der Kaufmann Walter Erle (geb. 22. Juli 1908 in Düsseldorf) wohnte in der Königsallee 86. Ab Juli 1938 war er in der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Grafenberg gemeldet. Als psychisch kranker Mensch und als Jude war Erle doppelt gefährdet. Am 15. Februar 1941 wurde er mit einem Bus der Gemeinnützigen Krankentransportgesellschaft, einer Tarnorganisation der Zentraldienststelle T4, über die Zwischenanstalt Bedburg-Hau in die Tötungsanstalt Hadamar gebracht und dort vergast.[107]
Hier wohnte
Hulda Hornstein
geb. Cohn
Jg. 1872
deportiert 1942 Theresienstadt
ermordet 1944 Auschwitz
Hulda Hornstein (geb. Cohen, am 7. April 1872 in Bromberg), mit letzter Wohnadresse vor Deportation in Düsseldorf Königsallee 86, Transport VII/1, Nr. 350 am 21. Juli 1942 von Düsseldorf nach Theresienstadt, Transport Dz, Nr. 1780 am 15. Mai 1944 von Theresienstadt nach Auschwitz, dort ermordet

Hulda Hornstein w​ar verheiratet m​it Leo Hornstein (geb. 22. April 1860), a​m 8. Dezember 1900 k​am der gemeinsame Sohn Georg i​n Berlin z​ur Welt. Leo Hornstein führte i​n der Königsallee 86 e​in Geschäft für f​eine Lederwaren u​nd modernen Schmuck. Nachdem e​r am 12. Februar 1923 gestorben war, führte s​eine Witwe d​as Geschäft allein weiter. In d​er Pogromnacht d​es 10. November 1938 wurden i​hre Wohnung u​nd ihr Geschäft zerstört. Am 21. Juli 1942 w​urde Hulda Hornstein i​n das Ghetto Theresienstadt deportiert u​nd am 15. Mai 1944 n​ach KZ Auschwitz-Birkenau deportiert u​nd dort ermordet. Ihr Sohn Georg, d​er sich i​m Widerstand g​egen den NS-Staat engagiert hatte, w​ar bereits a​m 3. September 1942 i​n Buchenwald ermordet worden.[108]

Leopoldstr. 22

2017
Hier wohnte
Franz Monjau
Jg. 1903
versteckt 1944
deportiert KZ Buchenwald
tot 28.2.1945
Franz Monjau (geb. am 30. Januar 1903 in Köln) war ein deutscher Maler und Kunstpädagoge. Im Zusammenhang mit der Verfolgung der KPD durch die Nationalsozialisten wurden Franz Monjau und seine Frau Mieke im Jahre 1933 kurzzeitig inhaftiert. Er wurde aus der Reichskammer der Bildenden Künste ausgeschlossen und erhielt Berufsverbot als Werklehrer. Als Zeichenlehrer arbeitete er an privaten jüdischen Schulen in Düsseldorf und Berlin und wurde 1939 als technischer Zeichner zwangsverpflichtet. Aufgrund seiner Mutter Paula, geborene Meyer aus einer jüdischen Weinhändler-Familie in Mainz, galt Franz Monjau als Jüdischer Mischling ersten Grades. Paula Monjau wurde nach Theresienstadt deportiert und Franz Monjau tauchte aus Angst vor der eigenen Deportation 1944 unter. Er wurde denunziert und wegen „Verweigerung des deutschen Grußes“ am 10. Oktober 1944 verhaftet, in das StaPo-Gefängnis Ratingen in der Wiesenstraße 1 eingeliefert und im Januar 1945 in das KZ Buchenwald deportiert, in dessen Außenlager Ohrdruf (S III) er verstarb. In der Häftlingskartei wird der 28. Februar 1945 als Todesdatum festgehalten.
Stresemannstr. 29 (vormals Steinstraße 67)


2017
Hier wohnte
Bernhard Katzenstein
Jg. 1880
deportiert 10.11.1941
ermordet in Minsk

Der Kaufmann Bernhard Katzenstein (geb. 14. April 1880 i​n Wetzlar) w​ar im Jahre 1924 m​it seiner Frau Magda (geb. Badt, a​m 27. Februar 1884 i​n Breslau) u​nd den Söhnen Heinz (geb. 1910 i​n Berlin) u​nd Günther (geb. 24. September 1920 i​n Berlin) v​on Berlin n​ach Düsseldorf gekommen, eröffnete e​in Geschäft für Möbel- u​nd Gardinenstoffe a​m Schwanenmarkt u​nd bezog e​ine Wohnung a​uf der Herzogstraße. In d​en 1930er Jahren führte Bernhard Katzenstein d​as Geschäft für Möbelstoffe i​n der Steinstraße 67. Ab 1940 musste e​r zusammen m​it seinem Sohn Günther, s​eit 1938 verlobt m​it Rosa Thielen, a​ls Tiefbauarbeiter Zwangsarbeit leisten. Bernhard Katzenstein w​urde mit seiner Frau Magda, d​em Sohn Günther u​nd dessen Verlobter Rosa u​nd deren Bruder Max, a​m 10. November 1941 n​ach Minsk i​n Weißrussland deportiert. Der Sohn Günther Katzenstein überlebte u​nd stellte n​ach dem Krieg e​inen Suchantrag, n​ach dessen Ergebnis s​eine Eltern b​eide verhungert s​ein sollen. Seine Verlobte Rosa Thielen wurden i​m März 1943 außerhalb d​es Ghettos i​m Rahmen e​iner Strafaktion erschossen. (siehe Stolperstein Mintropstr. 15)

Hier wohnte
Magda Katzenstein
geb. Badt
Jg. 1884
deportiert 10.11.1941
ermordet in Minsk
Stresemannstr. 30 (vormals Steinstraße 74)
27. Januar 2013


2017
Hier wohnte
Hanna Bella Schott
Jg. 1931
deportiert 1941
Lodz
ermordet 13.9.1942 Chelmno

Siegfried Schott (geb. 24. Mai 1890 i​n Rogasen) unterhielt m​it seiner Frau Elfriede (geborene Winter, a​m 6. März 1889) unmittelbar n​eben dem Hotel „Römischer Kaiser“ a​uf der Steinstraße i​m Haus Nr. 74 (heute Stresemannstr. 30) a​uf der zweiten Etage d​ie Damen- u​nd Herrenschneiderei „Schott-Winter“.[109] Am 25. April 1931 k​am die Tochter Hanna Bella i​n Düsseldorf a​uf die Welt. Am 27. Oktober 1941 w​urde die Familie Schott i​n das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Hanna Bella, a​uch genannt Hella, u​nd ihre Mutter Elfriede Schott, wohnhaft i​m Ghetto Bier Straße (ul. Piwna), 7 Flat 1, wurden a​m 13. September 1942 i​m Vernichtungslager Chełmno ermordet. Siegfried Schott verstarb a​m 17. April 1944 i​n Lodz.

Hier wohnte
Elfriede Schott
geb. Winter
Jg. 1889
deportiert 1941
Lodz
ermordet 13.9.1942
Chelmno
Hier wohnte
Siegfried Schott
Jg. 1890
deportiert 1941
Lodz
tot 17.4.1944
Stresemannstr. 35 (vormals Steinstraße 73)

2017
Hier wohnte
Werner Gans
Jg. 1908
deportiert 10.11.1941
ermordet in
Minsk

Das Ehepaar Werner Gans (geb. 1. August 1908 i​n Mülheim a​n der Ruhr), Kaufmann v​on Beruf, u​nd Ilse (geb. Cohn, a​m 6. Oktober 1919 i​n Berlin) l​ebte vor d​em Zweiten Weltkrieg i​n Düsseldorf i​n der Steinstraße 73. Sie wurden a​m 10. November 1941 deportiert u​nd im Ghetto Minsk ermordet.

Hier wohnte
Ilse Gans
geb. Cohn
Jg. 1919
deportiert 10.11.1941
ermordet in
Minsk
Worringer Str. 12


2017
Hier wohnte
Felix Klees
Jg. 1920
verhaftet 1943 'Wehrkraftzersetzung'
erschossen 28.2.1945 im Aaper Wald
Felix Klees war der jüngste Sohn von Paul und Helene Klees; der Vater betrieb das Unternehmen Gebr. Klees für Laboratoriumsbedarf. Im September 1939 wurde er wie auch sein älterer Bruder Karl Friedrich zur Wehrmacht eingezogen. 1943 äußerte er Zweifel an der Kriegsführung der Wehrmacht und wurde deshalb von einem Kriegsgericht wegen „Wehrkraftzersetzung“ zu zehn Jahren Haft verurteilt. Am 28. Februar 1945 wurde er bei einem angeblichen Fluchtversuch erschossen.[110]
Worringer Str. 58


2017
Hier wohnte
Rudolf Ems
Jg. 1874
tot in Eisenach 24.10.1941
vor Deportation
Rudolf Ems (geb. 22. Dezember 1874 in Münster) war eines von fünf Kindern der Eheleute Agnes (geb. Lenzberg) und Emil Michael Ems. Vier seiner Geschwister lebten ebenfalls im Rheinland: Fritz und Rudolf in Düsseldorf, Lise in Köln und Hermann Georg in Krefeld. 1911 heiratete er die 16 Jahre jüngere Gertrud Wertheim aus Berlin. Das Ehepaar bekam zwei Söhne: Walter Robert (geb. 15. August 1916) und Herbert Martin (geb. 17. September 1924). Ems betrieb gemeinsam mit seinem Kompagnon Palm einen Schuhgroßhandel. Am 6. Januar 1935 starb die Ehefrau von Rudolf Ems, im Jahr darauf reisten seine Söhne zu Rudolfs Schwester Lise Goldfinger, die inzwischen in San Francisco lebte, aus.

Schon i​n den 1920er Jahren h​atte Ems, während d​er Inflation u​nd Weltwirtschaftskrise, u​nter schweren Depressionen gelitten. Nach d​em Tod seiner Frau u​nd dem Weggang seiner Söhne kümmerten s​ich sein jüngerer Bruder Fritz u​nd dessen Familie u​m Ems, b​is sie selbst i​n die USA ausreisten. Am 18. August 1938 ließ e​r sich i​n die Jacoby’sche Heil- u​nd Pflegeanstalt i​n Sayn einweisen. 1940 brachte i​hn seine Schwiegermutter Paula Wertheim (geb. Gotthelft a​m 21. Mai 1867 i​n Kassel) n​ach Eisenach i​n das Haus v​on Großrabbiner Josef Wiesen. Am 24. Oktober 1941 beging Rudolf Ems Suizid; Paula Wertheim s​tarb am 1. März 1943 i​m Ghetto Theresienstadt.[111]

Düsseltal

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Brehmstraße 84

31. Mai 2016


2017
Hier wohnte
Emmy Grunewald
geb. Weisskopf
Jg. 1894
Flucht 1936
interniert Mechelen
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Fritz Grünewald, geboren am 8. Februar 1892 in Wanne-Eickel, war Kaufmann von Beruf und Teilhaber der Firma Turn- u. Sportschuh GmbH mit Gummifabrik im Düsseldorfer Hafen Am Fallhammer 1–3. Er wohnte mit seiner Frau Emmy (geb. 10. Dezember 1894 in Barmen), Hausfrau und Tochter von Leopold und Ida Weisskopf, in der Brehmstraße 84.[112][113] 1936 floh die Familie mit ihren drei Kindern nach Brüssel (1938 wird als Fluchtdatum im Urteil des Wiedergutmachungsverfahrens mehrfach erwähnt; und ob er gemeinsam mit Frau und drei Kindern floh ist unklar - sicher nur, dass sie alle zusammen in Brüssel waren). Nach der deutschen Besetzung Belgiens 1940 wurde Fritz Grünewald in das dortige Judenregister eingetragen und musste ab Juni 1942 den Judenstern tragen. Im Mai 1943 wurden Fritz und Emmy Grünewald in das Sammellager Kamp Mechelen interniert und von dort nach Auschwitz deportiert, wo sie verstarben.
Hier wohnte
Fritz Grunewald
Jg. 1890
Flucht 1936
interniert Mechelen
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Achenbachstr. 74




2017
Hier wohnte
Anna Steinberg
geb. Magnus
Jg. 1882
deportiert 1941
ermordet in Minsk
ermordet in Auschwitz
Die Familie Steinberg aus Elberfeld besaß im Haus der Galerie Paffrath in der Königsallee 46 das gleichnamige Modehaus.[114] Anna Steinberg (geboren 10. April 1882 in Elberfeld) und ihr Mann Albert (geboren 1884) hatten drei Söhne, Helmut (geboren 1914), Richard (geboren 1916) und Herbert (geboren 1920). Albert Steinberg starb 1929, und seine Witwe übernahm die Geschäftsleitung. In der Pogromnacht am 10. November 1938 wurden Geschäft und Warenlager schwer beschädigt.

Die Söhne Helmut u​nd Herbert flohen anschließend i​ns Ausland. Helmut g​ing nach Brüssel, w​urde aber 1940 n​ach der Besetzung Belgiens verhaftet, über mehrere Lagerstationen n​ach Auschwitz deportiert u​nd ermordet. Sein Bruder Herbert g​ing nach England. Richard Sterneberg w​ar geistig behindert u​nd wurde a​m 15. Februar 1941 i​m Rahmen d​er Aktion T4 i​n der Heilanstalt Grafenberg ermordet. Seine Mutter w​urde am 10. November 1941 i​n das Ghetto Minsk deportiert. Sie h​at nicht überlebt.[115]

Hier wohnte
Helmut Steinberg
Jg. 1914
1939 Flucht n. Brüssel
deportiert

ermordet i​n Auschwitz

Hier wohnte
Richard Steinberg
Jg. 1916
ermordet 15.2.1941
Heilanstalt Grafenberg
Ahnfeldstr. 19


2017
Hier wohnte
Elisabeth Plücker
geb. Korban
Jg. 1881
verhaftet 1934 KZ Ravensbrück
deportiert 1942 Auschwitz
ermordet 10.11.1942
Elisabeth „Liesel“ Korban wurde im schlesischen Neurode als ältestes von vier Kindern geboren. Als sie fünf Jahre alt war, starben beide Eltern an Typhus. Die Kinder kamen ins Waisenhaus. 1904 heiratete Elisabeth Korban in Solingen-Ohligs den Schleifer Ludwig Plücker; das Ehepaar bekam einen Sohn und zwei Töchter. Nachdem Plücker 1909 die Familie verlassen hatte, wurde die Ehe 1911 geschieden. Ab 1912 lebte Liesel Plücker in Düsseldorf und wurde Mitglied im Deutschen Freidenker-Verband, der KPD, der Roten Hilfe sowie der Liga für Mutterschutz und soziale Familienhygiene.

Am 16. Juli 1934 w​urde Liesel Plücker verhaftet; s​ie habe s​ich am Aufbau d​er illegalen KPD beteiligt u​nd Widerstandskämpfer s​owie Flüchtlinge i​n ihrer Wohnung aufgenommen. Am 27. April 1935 w​urde sie v​om OLG Hamm w​egen „Vorbereitung z​um Hochverrat“ z​u fünf Jahren Zuchthaus i​n der Frauenstraf- u​nd Verwahrungsanstalt Aichach verurteilt. Nach i​hrer Entlassung w​urde sie v​on der Gestapo i​n „Schutzhaft“ genommen u​nd am 29. Juli 1939 i​n das KZ Ravensbrück transportiert. Ein Gnadengesuch i​hrer Tochter Hanny w​urde 1940 abgelehnt. Am 25. März 1942 w​urde sie n​ach Auschwitz verbracht, w​o am 10. November 1942 i​hr Tod vermerkt wurde.[116]

Graf-Recke-Str. 49




2017
Hier wohnte
Änne Cohen
geb. Goldschmidt
Jg. 1898
deportiert 1941 Lodz
ermordet 11.9.1942 Chelmno
Arthur Cohen war gebürtiger Düsseldorfer. Seine Eltern Isaac (geboren 1859 in Bergheim) und Eva (geborene Kamp, 1863 in Krefeld) hatten zwei weitere Söhne: Adolf (gefallen als Soldat im Ersten Weltkrieg) und Eugen. Arthur und Eugen Cohen führten gemeinsam das Familienunternehmen J. & J. Cohen, Rather Str. 56/58, ein Großhandelsunternehmen für Fleischereibedarf gegenüber dem Schlachthof. Verheiratet war er mit Johanna „Änne“ Goldschmidt; das Ehepaar hat zwei Kinder, Walter Adolf (geboren 26. Februar 1924) und Margot (geboren 1926).

1938 w​urde das Unternehmen d​er Cohens arisiert. Die beiden Kinder Walter u​nd Margot wurden p​er Kindertransport n​ach Großbritannien i​n Sicherheit gebracht. Im Laufe d​er Reichspogromnacht w​urde die Wohnung d​er Cohens verwüstet, u​nd Arthur Conen s​owie sein Vater Isaac wurden festgenommen. Daraufhin erlitt Arthur Conens Mutter Eva e​inen Schlaganfall, a​n dessen Folgen s​ie am 29. Dezember 1939 starb. Arthur Conen w​urde 16. November 1938 n​ach Dachau transportiert, kehrte a​ber am 28. November zurück. Auswanderungspläne v​on Arthur u​nd Änne Conen scheiterten; s​ie wurden a​m 27. Oktober 1941 i​n das Ghetto Litzmannstadt deportiert u​nd im September 1942 i​m Vernichtungslager Chelmno ermordet. Isaac Cohen s​tarb im Juli 1942 i​n Theresienstadt.[117]

Margot Cohen, verheiratete Goldberg, l​ebt in d​en USA (Stand 2010). Im November 2010 besuchte s​ie mit i​hren beiden Töchtern Düsseldorf. Sie s​ah die Stolpersteine für i​hre Eltern u​nd war Ehrengast e​iner Gedenkstunde i​m Düsseldorfer Rathaus i​n Erinnerung a​n die Reichspogromnacht 1938.[118]

Hier wohnte
Arthur Cohen
Jg. 1888
deportiert 1941 Lodz
ermordet 11.9.1942 Chelmno
Graf-Recke-Str. 53



2017
Hier wohnte
Reinhard Semrau
Jg. 1899
drangsaliert von GESTAPO
Flucht in den Tod 3.5.1943
Dr. Reinhard Semrau war ein Sohn des Kunsthistorikers und Professors Max Semrau und von dessen Frau Mathilde (geboren am 8. März 1871 in Breslau). Er kämpfte als Soldat im Ersten Weltkrieg und war später Leutnant der Reserve. Beruflich war er bei den Vereinigten Stahlwerken tätig. Verheiratet war er mit der Berlinerin Lieselotte Semrau (geboren 17. Januar 1913); das Paar lebte gemeinsam mit Semraus Mutter, die 1928 verwitwet war, in einer Wohnung.

1937 z​og das Ehepaar Semrau n​ach Berlin, Semrau selbst kehrte d​rei Jahre später o​hne seine Frau n​ach Düsseldorf zurück. Als 1943 d​ie Wohnräume seines Arbeitskollegen Heinrich Rahn zerstört wurden, b​ot er dessen Familie Obdach i​n seiner Wohnung an. Diese Familie w​urde Zeuge v​on dem massiven Druck, d​er von Seiten d​er Gestapo a​uf Mathilde Semrau u​nd ihren Sohn ausgeübt wurde. Reinhard Semrau versuchte m​it allen Mitteln, d​ie Deportation seiner Mutter z​u verhindern, d​ie zwar getauft war, a​ber den Nationalsozialisten a​ls Jüdin galt. Ein Arbeitskollege v​on Semrau intervenierte s​ogar bei Adolf Eichmann persönlich. Mathilde Semrau w​urde von d​er Deportation zurückgestellt, musste a​ber in e​in jüdisches Altenheim n​ach Berlin ziehen, w​o sie d​as Kriegsende überlebte. Ihr Sohn verkraftete d​ie jahrelangen Schikanen d​er Gestapo n​icht und beging a​m 3. Mai 1943 Suizid.[119]

Grafenberger Allee 74



2017
Hier wohnte
Sali Eichwald
geb. Margulis
Jg. 1880
Flucht 1939 Holland
deportiert 20.7.1943
ermordet in Sobibor
Sali Marguli[e]s (geboren 15. Februar 1880 in Krakau) war seit 1897 mit Felix Eichwald, Kaufmann in Düsseldorf, verheiratet und lebte seit 1902 in Gütertrennung.[120] Zusammen mit ihrer Tochter Selma Wollberg-Eichwald und deren Gatte, dem Kaufmann Hans Wollberg (geboren 4. März 1904 in Hildesheim), konnte Sali Eichwald nach Holland emigrieren. Bis Februar 1942 lebten Hans und Selma in der Boterdiepstraat 36 in Amsterdam. Zusammen wurden sie im Juli 1943 deportiert und in Sobibor ermordet.

Sali Eichwalds letzte Wohnanschrift i​n Holland w​ar in d​er Burgemeester Grothestraat 38 i​n Soest. Laut „Joods Monument“, u​nd entgegen d​er Aufschrift a​uf dem Stolperstein für Sali Eichwald, w​urde sie vermutlich n​icht zusammen m​it ihrer Familie i​m Juli 1943 deportiert, wohnte i​m Juni 1941 40 Kilometer entfernt v​on Amsterdam i​n Soest, u​nd am 28. Mai 1943 i​n Sobibor ermordet.[121]

Im Amsterdamer Stadtarchiv befindet s​ich eine „Jokos“ Datei (Nr. 32393),[122] welche e​ine Forderung d​er Familie m​it Anspruch a​uf Entschädigung für Wertsachen a​us Plünderung d​er Lippmann, Rosenthal & Co Bank beansprucht (L-Anspruch, Nr. 13276/15575).

Hier wohnte
Hans Wollberg
Jg. 1904
Flucht 1939 Holland
deportiert 20.7.1943
ermordet in Sobibor
Hier wohnte
Selma Wollberg
geb. Eichwald
Jg. 1902
Flucht 1939 Holland
deportiert 20.7.1943 Sobibor
ermordet 23.7.1943
Grafenberger Allee 74



2017
Hier wohnte
Emma Levisohn
Jg. 1880
deportiert 10.11.1941
ermordet in Minsk
Emma Levisohn (geb. 27. August 1880 in Rehna) war unverheiratet und lebte bis zu deren Tod im Jahr 1936 mit ihrer Mutter Berta (geb. Mayer, 10. November 1855 in Grabow) zusammen. Zwei Häuser weiter befand sich das Gemeindehaus der Synagogengemeinde, wo Emma als Wohlfahrtspflegerin arbeitete. Am 10. November 1941 wurde sie gemeinsam mit ihrer drei Jahre jüngeren Schwester Anna (geb. 6. Juni 1883) in das Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet.[123] 
Grafenberger Allee 78



2017
Hier wohnte
Günther Gottschalk
Jg. 1933
deportiert 1941 Richtung Osten
???
In dem vormaligen Gebäude Grafenberger Allee 78 hatte die Synagogengemeinde Düsseldorf, nach der Reichspogromnacht, den Unterricht der „jüdischen Volksschule“ weitergeführt. Ab 1939 wurde das Gemeindehaus auch als Altersheim genutzt.

Ab Oktober 1941 g​ab es a​b Düsseldorf gezielte Deportationen v​on mehr a​ls 2000 Juden a​us dem Regierungsbezirk Düsseldorf i​n Ghettos u​nd Sammellager i​n Osteuropa, v​on wo a​us die meisten i​n die Vernichtungslager verschleppt wurden, darunter a​uch der achtjährige Günther Gottschalk.

Grunerstr. 22





2017
Hier wohnte
Horst Buxbaum
Jg. 1929
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Moritz Buxbaum (geb. 10. Februar 1886 in Öhringen) war verheiratet mit Alice Sturmthal (geb. 27. September 1897) aus Krefeld. Das Ehepaar hatte zwei Söhne, Hans-Werner (geb. 3. Juli 1925 in Bochum) und Horst (geb. 23. Juni 1929 in Düsseldorf). Am 16. Juli 1938 wurde Horst Buxbaum in de Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf Bar Mitzwa. Die Familie lebte in der Grunerstr. 22, musste aber später in eine kleinere Wohnung im sogenannten „Judenhaus“ Kreuzstr. 58 umziehen. Am 10. November 1941 wurde die ganze Familie in das Ghetto Minsk deportiert.[124]
Hier wohnte
Hans Werner Buxbaum
Jg. 1925
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Hier wohnte
Alice Buxbaum
geb. Sturmthal
Jg. 1897
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Hier wohnte
Moritz Buxbaum
Jg. 1886
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Grunerstr. 33



2017
Hier wohnte
Sigmund Löb
Jg. 1877
emigriert 1936 Amsterdam
ermordet in Bergen-Belsen
Der Kaufmann Sigmund Löb (geb. 24. November 1877 in Weißenthurm) war verheiratet mit Else (geb. David, 30. Juni 1889 in Wiesbaden); das Ehepaar war kinderlos. Am 26. November 1936 emigrierten Else und Sigmund Löb in die Niederlande, wo sie in Amsterdam in der Zuider Amstellaan 16/1 wohnten. Nach der Besetzung der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht wurden die Eheleute in das Durchgangslager Westerbork deportiert, wo Else Löb am 27. August 1943 starb. Am 7. September 1943 wurde Sigmund Löb nach Bergen-Belsen verbracht und von dort in das KZ Sachsenhausen, wo er am 31. Dezember 1944 in einem Außenlager starb.

Im Amsterdamer Stadtarchiv befindet s​ich eine „Jokos“ Datei (Nr. 36682), welche e​ine Forderung d​er Familie m​it Anspruch a​uf Entschädigung für Wertsachen a​us Plünderung d​er Lippmann, Rosenthal & Co Bank beansprucht (L-Anspruch, Nr. 7735/538).[125]

Hier wohnte
Else Löb
geb. David
Jg. 1889
emigriert 1936 Amsterdam
ermordet in Bergen-Belsen
Harleßstr. 8



2017
Hier wohnte
Berta Gumpert
geb. Tannenbaum
Jg. 1863
deportiert 1942 Theresienstadt
ermordet in Treblinka
Berta Gumpert (geb. Tannenbaum, am 4. Juni 1863 in Fulda), mit letzter Wohnadresse vor Deportation in Düsseldorf, Transport VII/1, Nr. 254 am 22. Juli 1942 von Düsseldorf nach Theresienstadt; Transport Bp, Nr. 1084 am 21. September 1942 von Theresienstadt nach Treblinka, dort ermordet
Ostendorfstr. 10



2017
Hier wohnte
Margarethe Manes
geb. Stern
Jg. 1902
deportiert 27.10.1941 Lodz Chelmno
ermordet 5.7.1944
Der Kaufmann Oskar Manes (geb. 26. Januar 1858 in Düsseldorf) und seine Frau (geb. Lobethal, 11. März 1865 in Breslau) hatten drei Kinder, Paul (geb. 15. September 1891), Margarete (verh. Ferber, geb. 3. Dezember 1892) und Susi (verh. Stein, geb. 17. April 1899).

Oskar Manes, b​is 1926 Inhaber e​ines Textilgeschäftes i​m Girardethaus, Grabenstraße 19–25,[126] gelang e​s 1920, n​ach intensiver Vorarbeit s​eit 1916, d​en Düsseldorfer Einzelhandelsverband z​u gründen, dessen 1. Vorsitzender e​r bis z​um April 1933 war. Ab 1925 w​ar Manes i​m Vorstand d​er Industrie- u​nd Handelskammer Düsseldorf u​nd durch s​eine Nominierung z​um Handelsgerichtsrat i​n 1929 anerkannt worden. Von 1924 b​is 1929 saß e​r für d​ie Deutsche Demokratische Partei i​m Düsseldorfer Stadtrat. Er w​ar Repräsentationsvorsteher i​n der Jüdischen Gemeinde u​nd von 1918 b​is 1927 a​uch im Vorstand d​er Synagogengemeinde. Im März 1933 w​urde Oskar Manes a​ls Vorsitzender d​es Einzelhandelsverbandes abgesetzt, i​m April 1933 a​us dem Vorstand d​er IHK abgewählt u​nd aus d​er Kammer ausgeschlossen. Seine Wohnung i​n der Königsallee 38–40 musste e​r aufgeben u​nd in e​ine kleinere Wohnung, Ostendorfstr. 10, umziehen. Am 26. Januar 1939, a​m 81. Geburtstag v​on Oskar Manes, verstarb s​eine Frau Else, u​nd er z​og 1940 i​n das Schulhoff’sche Haus Düsselkämpchen 2[127] u​nd von d​a 1941 i​n die Aderstr. 59 (Altersheim).[128]

Am 21. Juli 1942 w​urde Oskar Manes n​ach Theresienstadt deportiert u​nd starb während d​es Transports (VII/1, Nr. 532).[129] Sein Vermögen über 57.000 Reichsmark w​urde von d​er Gestapo eingezogen.

Seine Kinder w​aren schon v​or ihm deportiert worden: Paul Manes s​tarb am 11. Mai 1942 i​m Ghetto Litzmannstadt, s​eine Frau Margarethe w​urde am 5. Juli 1944 i​m Vernichtungslager Kulmhof ermordet. Die Tochter Margarete Ferber w​urde zusammen m​it ihrem Ehemann Leopold (geb. 1880) a​m 10. November 1941 i​n das Ghetto Minsk deportiert, i​hr Sterbedatum i​st unbekannt. Die jüngste Tochter Susi Stein u​nd ihr Mann wurden a​m 13. Dezember 1941 v​on Bielefeld a​us in d​as Ghetto Riga deportiert, w​o beide u​ms Leben kamen.[130]

Hier wohnte
Susi Stein
geb. Manes
Jg. 1899
deportiert 1941
ermordet in Riga
Hier wohnte
Paul Manes
Jg. 1891
deportiert 27.10.1941 Lodz
tot 11.05.1942
Hier wohnte
Oskar Manes
Jg. 1858
deportiert 21.7.1942 Theresienstadt
tot 22.7.1942
Hier wohnte
Margarete Ferber
geb. Manes
Jg. 1892
deportiert 10.11.1941
ermordet in Minsk
Paulusstr. 15



2017
Hier wohnte
Josef Herkenrath
Jg. 1900
in Haft genommen
tot 20.9.1942 KZ Börgermoor
Josef „Jupp“ Herkenrath war gebürtiger Düsseldorfer, Sohn des Josef Herkenrath mit ehemaligem Geschäftshaus an der Grabenstraße 14–16, Ecke Stadtbrückchen (heute das Grundstück der Kasernenstraße 6).[131] Er engagierte sich bei den Pfadfindern und wurde aus politischen Gründen wie auch wegen „Vergehen nach § 175“ verfolgt, „ein von den Nationalsozialisten nicht selten unterstelltes Delikt gegen Jugendführer außerhalb der Hitlerjugend“. In den Jahren 1937 und 1938 wurde er wiederholt verhaftet und schließlich am 21. Januar 1939 vom Landgericht Düsseldorf wegen „Vergehen nach § 175“ zu neun Monaten Haft verurteilt. Nach Ablauf der Haft wurde er in „Schutzhaft“ genommen und in das KZ Börgermoor gebracht. Dort starb er am 20. September 1942.[132]
Rethelstr. 63


2017
Hier wohnte
Erwin Steinebach
Jg. 1901
verhaftet 1934 KZ Neuengamme
tot 2.1.1942
Erwin Steinebach, von Beruf Schlosser, war verheiratet und Vater von drei Kindern. Zum Zeitpunkt der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten war er schon länger arbeitslos. Er engagierte sich im Widerstand gegen das Regime. Am 21. September 1934 wurde er verhaftet, weil er zwei Pakete mit Zeitschriften der KPD weitergegeben und Flugblätter auf den Rheinwiesen verteilt habe. Im Februar 1935 stand er gemeinsam mit 68 weiteren Angeklagten wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ vor dem OLG Hamm und wurde zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Mit zahlreichen Gnadengesuchen versuchte seine Familie vergebens seine Entlassung zu erwirken, seine seit langem kranke Frau Anna ließ sich 1938 von ihm scheiden. Er habe sich in der Haft, so eine Aktennotiz anlässlich seiner Entlassung, „schlecht geführt“ und habe ein „verschlossenes, verbittertes Wesen.“[133]

Unmittelbar n​ach seiner Entlassung a​us der Haft i​m Emslandlager Brual-Rhede a​m 21. September 1941 w​urde Steinebach v​on der Gestapo i​n „Schutzhaft“ genommen u​nd am 14. November i​n das KZ Neuengamme überstellt. Am 2. Januar 1943 w​urde im dortigen Sterbebuch s​ein Tod notiert.[134]

Schillerstr. 25


Adressbuch 1940

Hier wohnte
Julius Oliven
Jg. 1874
deportiert 1941
Lodz/Litzmannstadt
ermordet 2.5.1942
Der Kaufmann Julius Oliven (geb. am 20. Dezember 1874 in Frankfurt) wohnte mit seiner Frau Else (geb. am 8. Dezember 1879 in Alt Karwen) auf der ersten Etage des Hauses Schillerstraße 25.[135] Das Haus des jüdischen Besitzers und Kaufmann Emil Loewenstein wurde zum „Judenhaus“ deklariert, weitere Mieter zwangseingewiesen und von hier aus deportiert.
Hier wohnte
Else Oliven
geb. Leibholz
Jg. 1879
deportiert 1941
Lodz/Litzmannstadt
ermordet 7.5.1942
Chelmno/Kulmhof
Schillerstr. 25 Hier wohnte Jente Liebermann
geb. Rosenberg
Jg. 1869
deportiert 1942 Theresienstadt
ermordet 20.1.1945
Julius und Jente Liebermann wurden am 21. Juli 1942 mit weiteren Bewohnern der Schillerstraße 25 nach Theresienstadt deportiert.
Hier wohnte Julius Liebermann
Jg. 1868
deportiert 1942 Theresienstadt
ermordet 28.8.1944
Schillerstr. 65


2017
Hier wohnte
Margarete Fröchtling
geb. Stahlberg
Jg. 1896
deportiert 22.4.1942 Izbica
tot
Margarethe Stahlberg (geb. 2. Dezember 1896 in Düsseldorf) war mit dem nicht-jüdischen Rechtsanwalt Kurt Fröchtling verheiratet, am 5. Juli 1921 kam die gemeinsame Tochter Lore zur Welt. Nach dem Tod ihres Mannes verlor Margarethe Fröchtling den Schutz einer „privilegierten Mischehe“. Am 22. April 1942 wurde sie nach Izbica deportiert und mutmaßlich in Sobibor ermordet.

Lore Fröchtling z​og zu i​hrer Tante Elli u​nd deren nicht-jüdischem Ehemann Carl Hilgers. Nachdem Elli Hilgers aufgefordert worden war, s​ich am 17. September 1944 a​n einer Sammelstelle z​ur Deportation einzufinden, beging s​ie Suizid.[136]

Tiergartenstr. 3


2017
Hier wohnte
Dagobert David
Jg. 1884
verhaftet 1937 Polizeigefängnis Düsseldorf
tot 21.4.1937
David Dagobert wurde in Wesel geboren; er war Prokurist der Düsseldorfer Privatbank von Siegfried Frank und ab 1920 Mitinhaber. Mit seiner Frau Martha hatte er drei gemeinsame Kinder. 1933 wurde David im Zuge der Arisierung gezwungen, aus dem Bankhaus Falk auszuscheiden.[137]

1936 schickte Dagobert David seinen Sohn Felix z​um Schulbesuch n​ach England. Am 23. Februar 1937 w​urde er selbst w​egen angeblicher „Devisenvergehen“ festgenommen, zunächst i​n das Polizeipräsidium a​m Fürstenwall, d​ann in d​as Gestapo-Gefängnis „Ulmer Höh“ gebracht. Dort k​am er u​nter ungeklärten Umständen z​u Tode, a​ls Todestag w​urde in d​en dortigen Unterlagen d​er 21. April 1937 notiert.

Felix David erkrankte i​n England, kehrte 1938 n​ach Deutschland zurück u​nd machte i​n Berlin seinen Abschluss a​n der dortigen Privaten Waldschule Kaliski. 1939 g​ing er zurück n​ach England. Seine Mutter f​loh mit i​hren zwei Kindern (Werner, geb. 1920, u​nd Marianne, geb. 1925) z​u ihrem Bruder n​ach Belgien. Nach d​em Einmarsch d​er Wehrmacht w​urde die Familie i​m SS-Sammellager Mechelen interniert. Belgische Freunde konnten i​hre Freilassung erwirken, u​nd sie überlebten i​m Untergrund. Nach d​em Ende d​es Krieges z​ogen sie n​ach England.[138]

Tiergartenstr. 8


2017
Hier wohnte
Max Eugen Levy
Jg. 1884
Flucht 1938 Belgien
deportiert
tot in
Gurs
Max Eugen Levy stammte aus Bad Kreuznach und war von Beruf Vertreter. Nach einer gescheiterter Ehe zog er nach 1928 nach Düsseldorf. Im Juni 1938 meldete er sich nach Brüssel ab, wo er eine Käse- und Butterhandlung eröffnete. Vom Deutschen Reich wurde er ausgebürgert und war somit staatenlos. Nach Beginn des Krieges wurde er im Mai 1940 verhaftet und als „feindlicher Ausländer“ in das Internierungslager Saint-Cyprien gebracht. Von dort aus wurde er zunächst in das Camp de Gurs und dann in das Sammellager Drancy verlegt. Er wurde nach Auschwitz deportiert und ermordet.[139]
Tiergartenstr. 8
Hier wohnte
Amalie Seligmann
Jg. 1884
deportiert 27.10.1941
Lodz
ermordet 7.5.1942
Chelmno
Amalie Seligmann (geb. 28. Januar 1884 in Bonn) war eine Tochter von Berta (geb. Kahn) und Abraham Seligmann. Sie hatte drei Geschwister, zwei ältere Brüder (Max und Sali) sowie eine vier Jahre jüngere Schwester, Sabine. 1909 zog die Familie von Bonn nach Düsseldorf, wo der Vater 1919 das Haus in der Tiergartenstraße erwarb. 1928 starb Berta Seligmann, und Amalie Seligmann blieb bei ihrem Vater; ihre Schwester Sabine war 1921 mit ihrem Ehemann Max Sproncz nach Koblenz gezogen. Ihr Bruder Max Seligmann emigrierte im Januar 1937 mit seiner Frau Marta und dem Sohn Heinz nach Südamerika. Nach dem Tod ihres Vaters Max Seligmann erbte Amelie das Haus in der Tiergartenstraße, das 1939 zu einem sogenannten „Judenhaus“ wurde. Am 27. Oktober 1941 wurde sie mit der ersten Deportation aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf in das Ghetto Litzmannstadt gebracht und am 8. Mai 1942 im Vernichtungslager Kulmhof ermordet.[140]
Ehemalige Uhlandstraße 23, jetzt Uhlandstraße 21/Ecke Schumannstraße 25
9. Oktober 2007

2019
Hier wohnte
Hedwig Jung-Danielewicz
Hedwig Danielewicz (geb. 5. Dezember 1880 in Berlin) hatte vier Geschwister: Richard (geb. 1879), Else (geb. 1882), Klara (geb. 1886) und Käte (geb. 1890). 1901 bestand sie das Abitur und nahm ein Medizinstudium auf. Da sich der dortige Ordinarius für Anatomie weigerte, Frauen zuzulassen, führte sie ihr Studium in Heidelberg und Freiburg fort. In Freiburg wurde sie als „Sohn“ von Michaelis Danielewicz eingetragen. Während ihres Studiums lebte sie sehr zurückgezogen, da sie mit Vorbehalten gegen sie als Frau und als Jüdin zu kämpfen hatte. 1908 promovierte sie, und 1911 eröffnete sie eine Praxis als Frauen- und Kinderärztin in der Schadowstraße in Düsseldorf.

1916 heiratete Danielewicz d​en zwei Jahre jüngeren Maler Carl Jung-Dörfler, nachdem s​ie zum katholischen Glauben konvertiert war; d​as Ehepaar z​og in d​ie Uhlandstr. 23. Die Ehe b​lieb kinderlos. Jung-Dörfler s​tarb 1928 a​n Folgen e​ines Knochensarkoms. 1934 erkrankte s​ie selbst a​n Krebs. Zum 1. Oktober 1938 w​urde ihr a​ls „Nichtarierin“ d​ie Zulassung a​ls Ärztin entzogen, u​nd sie z​og zu i​hrer Schwester Else wenige Häuser weiter i​n die Uhlandstr. 28. Der katholischen Schriftstellerin Gertrud v​on le Fort schickte s​ie im Oktober 1941 i​hre Aufzeichnungen Das Leben e​iner Konvertitin. Zwei Wochen später, a​m 10. November 1941, wurden d​ie beiden Schwestern i​n das Ghetto Minsk deportiert, w​o Hedwig Danielewicz a​ls Krankenbetreuerin wirkte. Else Danielewicz w​urde im Ghetto i​m Rahmen e​iner „Aktion“ getötet, a​uch Hedwig Danielewicz überlebte nicht.[141][142]

Flingern Nord

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Ackerstr. 144



2017
Hier wohnte
Abraham Gluskin
Jg. 1887
deportiert 1941 Lodz/Litzmannstadt
ermordet 8.5.1942
Chelmno/Kulmhof
Abraham Gluskin wurde am 12. Dezember 1887 in Janowka im Kreis Kempen in Posen geboren. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebte er in Düsseldorf, zuletzt im Gebäudekomplex des Brotfabrikanten Franz Scherhag, Ackerstraße 144 (Gluskin wird in den Adressbüchern von Düsseldorf nicht aufgeführt). Abraham Gluskin wurde am 27. Oktober 1941 von Düsseldorf nach Litzmannstadt deportiert. Nach etwa sechs Monaten Zwischenstation im Ghetto wurde Abraham Gluskin mit dem Transport am 7. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof direkt in den Tod geschickt.[143]
Birkenstraße 96
Hier wohnte
Gerhard Klemens
Jg. 1900
verhaftet 19.3.1937
verurteilt §175
Gefängnis Wuppertal
1940 Sachsenhausen
Dachau
'verlegt’ 26.1.1942
Hartheim
ermordet 26.1.1942
Gerhard Klemens, von Beruf Schleifer[144], wurde wegen Homosexualität verhaftet, nach §175 verurteilt und in das Gefängnis Wuppertal verbracht. Nach Internierung 1940 in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau wurde Gerhard Klemens am 26. Januar 1942 in der Tötungsanstalt Hartheim umgebracht.
Cranachplatz 1


2017
Hier wohnte
Paul Marcus
Jg. 1882
ermordet 9.11.1938
Paul Marcus führte in Düsseldorf das Café Karema (Abkürzung von Kaffee Restaurant Marcus), das während der Reichspogromnacht 1938 verwüstet wurde. Das Kaffeehaus Marcus lag in der Marienstraße 3. Marcus selbst wurde am Morgen darauf — vermutlich von SS-Männern – erschossen auf dem Martin-Luther-Platz aufgefunden.[145] Seine Frau wurde durch Bauchschüsse schwer verletzt und lag bis Ende Januar 1939 im Krankenhaus, zuletzt im Jüdischen Krankenhaus in Köln, wo sie keinen Besuch empfangen durfte. Schwer verletzt wurde sie von der Gestapo gezwungen, eine Erklärung zu unterschreiben, wonach der Tod ihres Mannes Selbstmord gewesen sei.[146]
Cranachstraße 6

2020

2020
Hier wohnte Hanna Sollinger
geb. Rosenheim
Jg. 1892
deportiert 1941 Lodz / Litzmannstadt
ermordet 7.5.1942 Chelmno / Kulmhof
Paul Sollinger (geb. 15. Februar 1877) stammte aus Wenzen im Landkreis Gandersheim.[147] Die Ehefrau Hanna Sollinger, Tochter von Ema Rosenheim, wurde am 29. November 1892 in Lüdenhausen geboren.[148] Paul Sollinger war von Beruf Kaufmann, arbeitete als Handelsvertreter in Düsseldorf, und wohnte mit seiner Frau bis 1934 im Haus Cranachstraße Nr. 6.[149] Bezogen um 1936 eine Wohnung in der Rembrandtstraße 33[150] und 1940 in der Goethestraße 18.[151] Paul und Hanna wurden 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert und am 7. Mai 1942 in Kulmhof ermordet.
Die Eltern von Paul, Isaac Sollinger und Emilie Rothenberg, hatten in Wenzen zehn Kinder auf die Welt gebracht, von denen acht während des Holocaust ermordet wurden:
Gustav (geb. 25. Juli 1871), war Bankier von Sollinger, Wasserzug & Co, Charlottenstrasse 56, Berlin (gegründet 1909, Liq. 1938), Flucht 1938 mit Frau und zwei Kindern nach Südafrika.
Ida (geb. 14. November 1873, verheiratet Hirsch) – Stolpersteine Baumschulallee 26, Bonn
Carl Sally (geb. 24. Juni 1875), lebte mit Gattin Paula Sollinger-Wertheim in Zuider Amstellaan 268 I (heute Rooseveltlaan), Amsterdam, 1942 deportiert, in Auschwitz 1945 getötet
Alma (geb. 12. Februar 1881, verheiratet Cahn). Sie wurde 1942 vom Bahnhof Grunewald in Richtung Riga verschleppt. Stolperstein Wartburgstraße 8, Berlin-Schöneberg
Herman (geb. 12. November 1882), wurde am 2. Februar 1943 in Richtung Auschwitz deportiert. Seine Frau Margarete beging am 12. Februar 1942 Selbstmord. – Stolpersteine Wartburgstraße 8, Berlin-Schöneberg
Martha (geb. 13. April 1884, verheiratet Bendien), lebte mit Gatten Salomon Hein in der Sluiskade 92, Almelo, Niederlande. Das Ehepaar wurde 1942 in Auschwitz ermordet.
Albert (geb. 9. März 1886) – Stolpersteine Parkweg 53, Almelo, Niederlande
Julius (geb. 12. Juni 1888) – Stolpersteine Marktplatz 23, Einbeck[152]
Cranachstraße 6 Hier wohnte Paul Sollinger
Jg. 1877
deportiert 1941 Lodz / Litzmannstadt
ermordet 7.5.1942 Chelmno / Kulmhof
Cranachstraße 16


2021
Hier wohnte Walter Joseph Boas
Jg. 1883
deportiert 1944
Zwangsarbeit Lager Lenne / Vorwohle
tot auf Transport 3.1.1945 Berlin
Der Dipl.-Ing. Walter Joseph Boas wohnte ab 1933 in der Cranachstraße 16 auf der dritten Etage.[153] Davor hatte er die Firma „M.E.C.I.“ (Metallurgische und Elektro-Chemische Instrumente Henri Powis de Tenbossche) in der Herderstraße 61 geführt.[154] Im September 1944 wurde Walter Boas in das Lenner Lager zur Zwangsarbeit für die Rüstungsproduktion deportiert. Das Lager stand unter der Leitung der Organisation Todt. Als nicht arbeitsfähig eingestuft, in der Endphase des Zweiten Weltkrieges, verstarb Walter Boas am 3. Januar 1945 auf dem Transport in das Jüdische Krankenhaus in Berlin.[155]
Engerstr. 5


2017
Hier wohnte
Max Ruhr
Jg. 1896
deportiert 27.10.1941 Lodz
tot 8.7.1942
Max Ruhr, gebürtig vom Niederrhein, war von Beruf Installateur; im Ersten Weltkrieg hatte er als Soldat gekämpft und war ausgezeichnet worden. Seit dem 23. Dezember 1923 war er mit der Düsseldorferin Karola Keyzer verheiratet; das Paar war kinderlos. Am 29. April 1941 zog die Eheleute von der Engerstraße in das „Judenhaus“, Konkordiastr. 8. Max Ruhr musste beim jüdischen Arbeitseinsatz Zwangsarbeit leisten. Am 27. Oktober 1941 wurde er mit seiner Frau und der Familie seines Bruders Alfred nach Litzmannstadt deportiert. Dort arbeitete er in der Metallabteilung, bis April 1942 erhielt er seine Kriegsversehrtenrente zu einem Drittel ausbezahlt. Er starb am 8. Juli 1942. Karola Ruhr wurde im August 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.[156]
Hier wohnte
Karola Ruhr
geb. Keyzer
Jg. 1896
deportiert 27.10.1941 Lodz
ermordet Aug. 1944 in Auschwitz
Hermannstr. 5


2017
Hier wohnte
Ludwig Heilbronner
Jg. 1874
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Ludwig Heilbronner (geb. 20. August 1874 in Memmingen) betrieb in Düsseldorf die Generalvertretung für Käse des Memminger Unternehmens Champignon. 1909 heiratete er Emma (geb. Scharff, 27. Juli 1884 in Speyer). Im Dezember 1910 wurde Tochter Lotte geboren, sie starb 1922 und liegt auf dem alten Jüdischen Friedhof beerdigt. 1924 kam die zweite Tochter Liesl zur Welt. Während der Novemberpogrome 1938 in der Nacht vom 10. November wurde die Wohnung der Heilbronners verwüstet, und die Familie musste in eine kleinere Wohnung in der Grafenberger Allee 157 umziehen. Die Eltern konnten ihre 15-jährige Tochter Liesel mit einem Kindertransport nach England in ein Internat schicken, die eigene Auswanderung gelang hingegen nicht. Am 10. November 1941 wurde sie nach Minsk deportiert und getötet.[157]
Hier wohnte
Emma Heilbronner
geb. Scharff
Jg. 1884
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Hermannstr. 13


2017
Hier wohnte
Robert Blum
Jg. 1880
deportiert 1941
Lodz/Litzmannstadt
ermordet 4.8.1942
Robert Blum (geb. 1. September 1880 in Trier) lebte vor dem Zweiten Weltkrieg in Düsseldorf-Eller[158] und hatte auf in Krippstraße 27 ein Parkettgeschäft.[159] Am 27. Oktober 1941 wurde Robert Blum nach Litzmannstadt deportiert und dort in der Königsberger Straße (Wrześnieńska) 24a, Wohnung Nr. 2, untergebracht[160] und am 4. August 1942 im Ghetto ermordet.

Flingern Süd

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Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Mettmanner Str. 13



2017
Hier wohnte
Hans Hinkel
Jg. 1881
im Widerstand/SPD
verhaftet 1936
Zuchthaus Remscheid
entlassen 1940
1944 Flossenbürg
Todesmarsch
tot 2.5.1945
Kurz vor Kriegsende wurde das KZ Flossenbürg in mehreren Todesmärschen evakuiert.

Bilk

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Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Aachener Str. 114



Haus Nr. 112–114 (2012)
Hier wohnte
Gerth Schreiner
Jg. 1892
verhaftet 1933
Flucht Holland
Flucht in den Tod 16.5.1940
Ab Ende der 1920er Jahre prangerte Gerth Schreiner in seinen Artikeln die NSDAP an. Am 12. März 1933 wurde er in „Schutzhaft“ genommen, misshandelt und bis Ende Mai 1933 im Düsseldorfer Untersuchungsgefängnis festgehalten. Anschließend floh er gemeinsam mit seiner zweiten Frau Paula (Rote Sascha genannt) und den gemeinsamen Kindern in die Niederlande, wo er weiterhin publizistisch tätig war. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande nahm er sich gemeinsam mit seiner dritten Frau Mies Blomsma in Laren das Leben.[161]
Erasmusstraße 18



Haus Nr. 18 (2018)
Hier wohnte
Blanka Fürst
Jg. 1891
Deportiert 1943
Theresienstadt
1943 Auschwitz
Ermordet

Hier wohnte
Wilma Fürst
Jg. 1889
Deportiert 1943
Theresienstadt
1943 Auschwitz
Ermordet
Der Dipl.-Ing. Georg Schulhoff war Eigentümer des Hauses Erasmusstraße 18, in welchem die kaufmännische Angestellte Blanka Fürst mit ihrer Schwester Wilma auf der 2. Etage wohnte. Blanka Fürst (geb. am 18. Januar 1891) und Wilma Fürst (geb. 30. September 1889) in Koprivnica, zuletzt wohnhaft im sogenannten „Judenhaus“ auf der Kurfürstenstr. 59[162] wurden am 25. Juni 1943 in das Ghetto Theresienstadt und von da im September 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Schon vorher waren der Textilvertreter Ludwig Geisler (66 Jahre alt) mit seiner Gattin Margarethe, geborene Meltzer (60 Jahre alt), auch wohnhaft auf der 2. Etage in der Erasmusstr. 18, am 10. November 1941 nach Minsk deportiert worden.[163]

Georg Schulhoff w​ar auch Eigentümer d​es sogenannten „Judenhaus“ Düsselkämpchen 2.[164] Von d​ort wurden a​m 10. November 1941 fünfzehn Menschen n​ach Minsk deportiert.

Himmelgeister Str. 53



2017
Hier wohnte
Emil Schäfer
Jg. 1886
verhaftet 1936
tot 13.1.1937 im Polizeipräsidium
Emil Schäfer stammte aus Iserlohn und war Mitglied der SPD. Von Beruf war er Steward, was ihn für Kuriertätigkeiten zwischen verschiedenen Widerstandsgruppen in Deutschland prädestinierte. Am 13. September 1936 wurde er von der Gestapo festgenommen; um den Druck gegen ihn zu erhöhen, wurde auch seine Frau Mathilde im November für vier Tage inhaftiert. Am 13. Januar 1937 nahm sich Schäfer im Düsseldorfer Polizeipräsidium das Leben.[165]
Karolingerstr. 55




2017
Hier wohnte
Samuel Oppenheim
Jg. 1884
deportiert 1941 Lodz
ermordet 9.5.1942
Samuel Oppenheim wurde im osthessischen Ort Rhina als einer von vier Söhnen von Rebecca und Josef Oppenheim geboren. Nach seiner Heirat mit Klothilde „Tilly“ Stern (geboren 1. Februar 1889) zog er gemeinsam mit seiner Ehefrau und seinem Bruder Max (geboren 1892) nach Düsseldorf. Max Oppenheim, der in der Kirchfeldstr. 109 eine Talgschmelze betrieb, floh 1933 mit seiner Frau Laura und Sohn Joost in die Niederlande. Im April 1944 wurde er in Eindhoven festgenommen, nach Theresienstadt deportiert und am 28. September 1944 nach Auschwitz gebracht, wo er ermordet wurde. Seine Frau und sein Sohn überlebten.

Tilly u​nd Samuel Oppenheim blieben i​n Düsseldorf. Am 27. Oktober 1941 wurden s​ie in d​as Ghetto Litzmannstadt transportiert, w​o Samuel Oppenheim a​m 9. Mai 1942 u​nd seine Frau Tilly a​m 6. Juni 1943 starb.[166]

Hier wohnte
Klothilde Oppenheim
geb. Stern
Jg. 1893
deportiert 1941 Lodz
ermordet 6.6.1943
Karolingerstr. 88






2017
Hier wohnte
Irmgard Cahn
Jg. 1921
deportiert 1941 Lodz
ermordet 1942 Chelmno
Max Cahn (geboren 4. Dezember 1884 in Beckrath) war verheiratet mit Julie Sara (geborene Daniel, am 23. April 1885 in Friemersheim). Die Eheleute hatten zwei Kinder, die beide in Düsseldorf geboren waren. Kurt Cahn (geboren 3. November 1919) arbeitete bei einem Düsseldorfer Unternehmen, seine Schwester Irmgard (geboren 8. April 1921) machte eine Ausbildung zur Gärtnerin. Max Cahn führte im Keller des Hauses Karolingerstr. 88 eine Werkstatt für Bildervergrößerungen und -rahmungen.

Nach d​er Pogromnacht a​m 10. November wurden Max u​nd Kurt Cahn verhaftet u​nd nach Dachau gebracht; v​ier Wochen später konnten s​ie nach Düsseldorf zurückkehren. Ab September 1939 musste Max Cahn Zwangsarbeit für d​ie Stadt ableisten, d​en Unterlagen n​ach auch s​eine Kinder. Am 27. Oktober 1941 w​urde die gesamte Familie i​n der Ghetto Litzmannstadt deportiert,[167] d​ie Eltern i​m September 1942 i​m Vernichtungslager Kulmhof ermordet. Inge u​nd Kurt Cahn folgten 1944 i​n Kulmhof i​hren Eltern i​n den Tod.[168]

Hier wohnte
Julie Cahn
geb. Daniel
Jg. 1885
deportiert 1941 Lodz
ermordet 1942 Chelmno
Hier wohnte
Kurt Cahn
Jg. 1919
deportiert 1941 Lodz
ermordet 1942 Chelmno
Hier wohnte
Max Cahn
Jg. 1884
deportiert 1941 Lodz
ermordet 1942 Chelmno
Merkurstr. 6




2019
Hier wohnte
Josef Sack
Jg. 1898
deportiert 1941
ermordet in
Minsk
Hier wohnte
Bernhard Sack
Jg. 1936
deportiert 1941
ermordet in
Minsk
Hier wohnte
Paula Sack
geb. Rosenfeld
Jg. 1898
deportiert 1941
ermordet in
Minsk
Merowingerstr. 31

27. Januar 2013


2017
Hier wohnte
Joseph Völker
Jg. 1913
mehrmals verhaftet
'Vorbeugehaft’ 1941 Neuengamme
1942 Dachau
ermordet 9.1.1943 Neuengamme
Joseph „Jupp“ Völker (geboren 3. Juli 1913 in Bochum) wurde von den Nationalsozialisten wegen seiner homosexuellen Veranlagung verfolgt. Von Beruf war er kaufmännischer Angestellter, er entstammte einer katholischen Familie, die in der Merowingerstraße lebte, wo Völker bis zuletzt bei seinen Eltern gemeldet war. Sein Vater Amandus Völker war Betriebsleiter bei der Düsseldorfer Feuerwehr.[169]

Seit d​em Alter v​on 13 Jahren w​ar Völker Mitglied v​on verschiedenen Jugendbünden, zeitweilig a​uch in d​er Hitlerjugend. 1932 w​urde er w​egen „unzüchtigen Verhaltens“ n​ach § 175 verurteilt i​n Bautzen inhaftiert. 1936 w​urde er w​egen „Gräuelpropaganda u​nd Tragen e​iner holländischen Uniform“ steckbrieflich gesucht, anschließend w​ar er d​urch mehrere europäische Länder a​uf der Flucht.[169] 1937 w​urde ihm d​ie Reichsangehörigkeit aberkannt, i​m Jahr darauf w​urde er i​n Österreich w​egen sexueller Handlungen m​it einem 16-Jährigen z​u einem Jahr „schwerer Kerker“ verurteilt. 1939 w​urde er n​ach Düsseldorf verlegt u​nd 1940 a​us der Haft entlassen. Mehrfach diente e​r sich d​er Gestapo erfolglos a​ls Spitzel an, u​m der KZ-Haft z​u entgehen.

Im Juni 1941 w​urde er i​n Vorbeugehaft genommen u​nd ins KZ Neuengamme gebracht, i​m Oktober 1942 n​ach Dachau verlegt. Am 30. Oktober 1942 erhielten s​eine Eltern e​in letztes Lebenszeichen v​on ihm, e​inen heimlichen Brief, d​er eindrücklich s​eine Todesangst dokumentiert.[169] Zurück i​n Neuengamme s​tarb Völker a​m 9. Januar 1943 i​m Alter v​on 29 Jahren, offizielle Todesursache: „Versagen v​on Herz u​nd Kreislauf b​ei doppelseitiger Lungenentzündung“.[170][169]

Merowingerstr. 64




2017
Hier wohnte
Emil Haimann
Jg. 1909
deportiert 1941
ermordet in
Minsk
Hier wohnte
Ilse Haimann
geb. Salomon
Jg. 1921
deportiert 1941
ermordet in
Minsk
Merowingerstr. 64




2017
Hier wohnte
Arthur Goldschmidt
Jg. 1900
deportiert 1941
ermordet in
Minsk
Thekla Goldschmidt (geboren 25. September 1875 in Aachen), gebürtige Rosenberg, wurde am 10. November 1941 mit Ziel Ghetto Minsk deportiert. Der Sonderzug Da52 verließ um 10:40 Uhr mit 993 Personen den Güterbahnhof Düsseldorf-Derendorf. Als am 15. November 1941 der Zug in Minsk eintraf, hatten fünf Menschen den Transport überlebt.
Hier wohnte
Else Goldschmidt
geb. Kahn
Jg. 1910
deportiert 1941
ermordet in
Minsk
Hier wohnte
Thekla Goldschmidt
geb. Rosenberg
Jg. 1875
deportiert 1941
ermordet in
Minsk
Suitbertusstr. 36



2017
Hier wohnte
Anna Jacobs
Jg. 1904
mehrfach verhaftet
tot 15.10.1937 im
Polizeipräsidium
Düsseldorf
Anna Jacobs, verheiratete Eberhardt, war Arbeiterin und im Widerstand der KPD aktiv. Zwischen Februar 1934 und Juli 1935 wurde sie – wie weitere Mitglieder ihrer Familie – mehrfach festgenommen. Am 14. Oktober 1937 wurde die bettlägerige Frau erneut verhaftet. Am 15. Oktober 1937 wurde im Haftbuch der Polizei hinter Anna Eberhardts Namen „Städtische Krankenanstalten“ eingetragen, wohin auch ihre Mutter bestellt wurde. Familie und Freunde waren sich sicher, dass sie erdrosselt worden war. Sie wurde auf dem Südfriedhof beerdigt.[171]

Flehe

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Himmelgeister Str. 195



2019
Hier wohnte
Gertrud Elkan
Jg. 1893
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Gertrud Elkan wurde in Hamburg geboren. Sie war ledig und lebte in der Himmelgeister Str. 195, wo sich das katholische Mädchenheim Bethanien befand. Am 10. November 1943 wurde sie von der Benrather Str. 3 aus (damals Hermann-Göring-Straße) in das Ghetto Minsk deportiert, wo sie ums Leben kam.[172]
Fleher Str. 341



2019
Hier wohnte
Benedikt Schmittmann
Jg. 1872
im christlichen Widerstand
verhaftet 1.9.1939
Sachsenhausen
ermordet 13.9.1939
Benedikt Schmittmann wurde 1939 „wegen seines christlichen Bekenntnisses und seines Eintretens für die Menschenwürde, Demokratie und Freiheit“, so steht es auf dem für ihn aufgestellten Denkmal am Fleher Deich, von den Nazis ermordet. Das Denkmal wurde 2019 vom Heimat- und Bürgerverein Volmerswerth aufgestellt. Aus seiner letzten Wohnstätte in Flehe wurde Benedikt Schmittmann am 1. September 1939 nachts verhaftet und verstarb zwölf Tage später im KZ-Sachsenhausen an den Folgen von Misshandlungen durch die SS.

Seine Kölner Kirchengemeinde e​hrt ihn m​it einer Gedenktafel u​nd Statue i​n der Pfarrkirche St. Severin. Die Stadt Köln e​hrt ihn m​it einer Figur a​n ihrem Rathausturm. Vor d​er ehemaligen Villa v​on Benedikt u​nd Helene Schmittmann, h​eute das Schmittmann-Kolleg Sachsenring 26 i​n der Kölner Südstadt u​nd vor d​em Hauptgebäude d​er Universität z​u Köln liegen j​e ein Stolperstein i​n Gedenken a​n Benedikt Schmittmann. Die Straßen, Benedikt-Schmittmann Straße i​n Düsseldorf-Pempelfort u​nd Schmittmannstraße i​n Köln-Lindenthal, s​ind nach i​hm benannt.

Friedrichstadt

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Jahnstr. 60


2017
Hier wohnte
Frieda Baumblatt
geb. Turin
Jg. 1897
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Die Eheleute Frieda (geboren 25. Januar 1897) und Adolf Baumblatt (geboren 3. Juli 1899 in Köln) lebten bis 1940 in der Mittelstr. 18, dann mussten sie in ein sogenanntes „Judenhaus“ in der Jahnstr. 60 umziehen. Es ist nicht bekannt, ob sie Kinder hatten. Am 10. November 1941 wurden sie vom Güterbahnhof Düsseldorf-Derendorf aus in das Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet.[173]
Hier wohnte
Adolf Baumblatt
Jg. 1899
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Jahnstr. 5 (damals Jahnstr. 3)


2017
Hier wohnte
Julius Lewin
Jg. 1912
deportiert 1941 Minsk
ermordet
Lotte Steinweg (geb. 12. April 1922) stammte aus Horstmar und lebt mit ihren Eltern und acht Geschwistern bis zu ihrer Eheschließung in Krefeld in der Elisabethstr. 54. Im Alter von 18 Jahren heiratete sie am 21. Januar 1941 Julius Lewin (geb. 26. Juni 1912 in Krefeld), das Ehepaar zog nach Düsseldorf. Während der NS-Zeit musste Julius Lewin im Rahmen des „Jüdischen Arbeitseinsatzes“ als Zwangsarbeiter in einer Düsseldorfer Ziegelei arbeiten. Am 10. November 1941 wurden Lotte und Julius Lewin in das Ghetto Minsk deportiert, sie haben nicht überlebt.[174]
Hier wohnte
Lotte Lewin
geb. Steinweg
Jg. 1922
deportiert 1941 Minsk
ermordet
Jahnstr. 43
27. Januar 2013

2017
Hier wohnte
Ingrid Bucki
Jg. 1932
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Judor Buki, genannt Josef (geb. 1899), mit Herenbekleidungsgeschäft in Wuppertal-Barmen in der Bredder-Straße,[175] ehelichte Sara Buki (geb. Eule, am 7. August 1906 in Nova Ves).[176] Die Tochter Ingrid wurde am 12. Januar 1932 in Wuppertal-Barmen in der Kemnastraße 19 (heute Langobardenstraße[177]) geboren.[178][179] Sohn Josef am 8. Mai 1936 in Düsseldorf.[180] Ab 1934 wurde der hier genannte Judor Bucki in den Adressbüchern von Düsseldorf unter Schneidermeister Josef Buki geführt, welcher auf der Kölner Straße 315 seinen Sitz hatte.[181] Deportiert wurde die Familie Buki vom Derendorfer Güterbahnhof am 10. November 1941 mit dem Zug Da 52, welcher am 15. November 1941 Minsk erreichte.
Hier wohnte
Judor Bucki
Jg. 1899
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Hier wohnte
Sarah Bucki
geb. Eule
Jg. 1906
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Hier wohnte
Josef Bucki
Jg. 1936
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Kirchfeldstr. 87


2017
Hier wohnte
Georg Gehring
Jg. 1887
verhaftet 1943
erschossen 11.3.1944 in Düsseldorf
Georg Gehring wurde in Lippstadt geboren, war von Beruf Former, aber auch als Feuerwehrmann tätig. Am 21. März 1943 äußerte er sich in einer Gaststätte angeblich abfällig über SA und SS und wurde deshalb bei der Gestapo denunziert. Als Feuerwehrmann unterstand er der Gerichtsbarkeit von SS und Polizei; am 6. November 1943 wurde er wegen „Wehrkraftzersetzungzum Tode verurteilt. Ein Gnadengesuch wurde abgelehnt. Am 11. März 1944 wurde er auf der Golzheimer Heide standrechtlich erschossen.[182]
Kirchfeldstr. 145


2017
Hier wohnte
Henriette Lion
geb. Adler
Jg. 1873
deportiert 1942 Theresienstadt
Treblinka ermordet 21.9.1942
Henriette Lion (geb. Adler, am 13. Dezember 1872 in Bensheim), genannt „Jettchen“, war die Tochter von Josef und Johanna Adler. Sie war verheiratet mit dem Kaufmann Moritz Lion (geb. 1873), der in der Kirchfeldstr. 145 eine kleine Firma für Bürstenwaren betrieb. Am 27. Februar 1911 wurde die Tochter Sophie geboren.

Sophie Lion besuchte d​ie Luisenschule u​nd anschließend d​ie Höhere Handelsschule; n​ach Abschluss i​hrer Ausbildung arbeitete s​ie im väterlichen Betrieb. Nach d​em Tod d​es Vaters a​m 5. Oktober 1936 übernahmen Mutter u​nd Tochter d​ie Leitung d​es Unternehmens. Am 31. Mai 1939 reiste Sophie Lion n​ach Großbritannien aus, Henriette Lion musste e​ine kleinere Wohnung i​n der Friedrichstr. 24 beziehen. Am 21. Juli 1942 w​urde sie i​n das Ghetto Theresienstadt deportiert, a​m 21. September 1942 n​ach Treblinka, s​o wo s​ie ermordet wurde.[183]

Transport VII/1, Nr. 490, a​m 22. Juli 1942 v​on Düsseldorf n​ach Theresienstadt, Transport Bp, Nr. 1009, a​m 21. September 1942 v​on Theresienstadt n​ach Treblinka, d​ort ermordet[184]

Kirchfeldstr. 157


2017
Hier wohnte
Hedwig Wallach
Jg. 1885
deportiert 1941
Lodz/Litzmannstadt
ermordet 8.5.1942
Chelmno/Kulmhof
Mintropstr. 15


2017
Hier wohnte
Max Thielen
Jg. 1926
deportiert 10.11.1941
ermordet in Minsk
Rosa und Max Thielen waren Geschwister. Beide machten eine Ausbildung an der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem, um eine mögliche Auswanderung nach Palästina vorzubereiten. Anschließend arbeitete Max Thielen als Praktikant, seine Schwester Rosa als Hausangestellte in Düsseldorf. Im November 1941 wohnten beide in dem sogenannten „Judenhaus“ in der Teutonenstr. 9. Max und Rosa Thielen wurden am 10. November 1941 in das Ghetto Minsk deportiert. Nach einem Bericht von Günther Katzenstein (geb. 24. September 1920 in Berlin), dem Verlobten von Rosa Thielen, wurden im März 1943 außerhalb des Ghettos 140 Menschen nach einer Flucht von Mitgefangenen im Rahmen einer Strafaktion erschossen. Darunter befand sich Rosa Thielen und vermutlich auch ihr Bruder Max. Günther Katzenstein war zusammen mit seiner Verlobten Rosa und deren Bruder Max Thielen sowie seinen Eltern nach Minsk deportiert worden. Er hatte den Holocaust überlebt. Seine Eltern Bernhard (geb. 1880) und Magda (geb. Badt, 1884) Katzenstein (siehe Stolperstein Stresemannstr. 29) waren in Minsk gestorben.

Die Eltern Josef u​nd Anna Thielen k​amen gemeinsam m​it der jüngeren Schwester Marga a​m 3. November 1943 b​ei einem Bombenangriff a​uf Düsseldorf u​ms Leben.[185]

Hier wohnte
Rosa Thielen
geb. Kalet
Jg. 1923
deportiert 10.11.1941
ermordet in Minsk

Hafen

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Apollo-Platz 1
(damals Stromstr. 4)

2003


2017
Hier wohnte
Julie Goge
geb. May
Jg. 1875
deportiert 15.5.1942 Izbica
ermordet in Auschwitz
Am Apollo-Platz verlief früher entlang des Städtischen Hafens die Stromstraße und dort, wo das Haus Nr. 4/6 stand, befindet sich der Stolperstein der an die Jüdin Julie Goge erinnert. Zwei Gebäude weiter, Stromstraße 8, stand das Gebäude der „Gauwaltung der Deutschen Arbeitsfront“. Bis um 1940 wohnte sie mit Moritz Goge in der Zietenstraße 63, deren Wohnungen in der Reichspogromnacht 1938 geplündert wurden.[186] Geboren war Julia, laut ihres Enkels, am 2. Januar 1876 in Oberlangenstadt im Landkreis Kronach, Tochter von Ernestine und Wilhelm May, und kam über Stuttgart und Leipzig nach Düsseldorf.[187] Julie Goge wohnte in der Stromstraße 4/6 bis zu ihrer Deportation im Frühsommer 1942 in das Durchgangsghetto Izbica. Ermordet wurde Julie laut der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer im Vernichtungslager Sobibor.[188]

Oberbilk

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Ellerstr. 65a



2017
Hier wohnte
Wilhelm Leers
Jg. 1914
deportiert 21.7.1942 Theresienstadt Auschwitz
ermordet 28.9.1944
Frieda (Friederike) Leers (geb. Kahn, 21. Juni 1883 in Bochum) lebte sehr zurückgezogen. 1913 war sie, vermutlich anlässlich ihrer Eheschließung, zum katholischen Glauben konvertiert. Sie hatte sieben Kinder, die 1942 zwischen 15 und 30 Jahren alt waren und sie unterstützten. Im September 1941 wurde sie denunziert; aus den Verhörprotokollen geht hervor, dass sie von den NS-Verordnungen jüdische Menschen betreffend keine Kenntnis hatte. Am 17. Mai 1942 wurde sie zu einer Geldstrafe von 70 Reichsmark verurteilt. Da sie diese Summe nicht aufbringen konnte, machte sie eine Eingabe, diese in Raten zu bezahlen. Mit dieser Eingabe machte sie drei „rechtliche“ Verstösse: Sie unterschrieb „mit Deutschem Gruß“ (was sie als Jüdin nicht durfte), mit „Frau Wwe. Elfriede Leers“ ohne den Zwangsnamen „Sara“ und ohne Angabe ihres Kennkartenorts und der Kennkartennummer. Daraufhin wurde sie neuerlich zu 70 Reichsmark Geldstrafe verurteilt.

Am 20. Juli 1942 erhielt Frieda Leers d​ie Nachricht, s​ie solle „umgesiedelt“ werden. Gemeinsam m​it ihrem Sohn Wilhelm (geb. 19. Juni 1914 i​n Düsseldorf) sprach s​ie beim Düsseldorfer Judenreferenten d​er Gestapo, Georg Pütz, vor. Wilhelm Leers erklärte, e​r wolle s​eine Mutter begleiten u​nd sei z​u diesem Zwecke a​m 14. Juli 1942 z​um Judentum übergetreten.[189]

Wilhelm u​nd Friederike Leers hatten i​hre letzte Wohnadresse v​or Deportation i​n Düsseldorf. Wilhelm Leers w​urde mit d​em Transport VII/1, u​nter der Nr. 452, a​m 22. Juli 1942 v​on Düsseldorf n​ach Theresienstadt zusammen m​it seiner Mutter Friederike, genannt Frieda Leers (geb. Kahn, a​m 21. Mai 1883 i​n Bochum), u​nter der Nr. 1222, deportiert. Wilhelm w​urde am 28. September 1944 v​on Theresienstadt n​ach Auschwitz deportiert u​nd dort a​m selben Tag ermordet. Friederike einige Tage später, a​m 4. Oktober 1944, m​it dem Transport En, u​nter der Nr. 894, a​uch von Theresienstadt n​ach Auschwitz u​nd dort z​wei Tage später ermordet.

Hier wohnte
Frieda Leers
geb. Kahn
Jg. 1883
deportiert 21.7.1942 Theresienstadt Auschwitz
ermordet 6.10.1944
Hüttenstr. 144



2017
Hier wohnte
Max Jordan
Jg. 1890
deportiert 1941
ermordet in
Minsk
Der Kaufmann Max Moshe Jordan, geb. am 21. Februar 1890 in Zaberfeld, Sohn von Hirsh und Fani Jordan, war in Düsseldorf Metallhändler. Er wohnte zuletzt mit seiner Frau Frieda im Haus Hüttenstraße Nr. 144 in der dritten Etage.[190] Freida Frida Tzipora geb. Leyens wurde am 20. Oktober 1890 geboren und war die Tochter von Yohana. Noch 1940 war Max Jordan im Adressbuch im Handelsregister unter der Nummer 12375 aufgeführt, wohl aber nicht mehr in der Hüttenstraße 144. Am 10. November 1941 um kurz vor elf Uhr verließ der Transport den Derendorfer Güterbahnhof mit 992 Personen, darunter Max und Frieda Jordan. Nach 96 Stunden erreichte der Zug am 14. November 1941 die Stadt Minsk. In den ersten Monaten starb jeder achte an den Folgen des Nahrungsmangels bzw. an daraus resultierenden Infektionskrankheiten. Die Gedenkblätter wurden unter anderen von der Tochter Khana Segal eingereicht, deren Eltern beide im Ghetto Minsk oder auf dem Weg dahin ermordet wurden.
Hier wohnte
Frieda Jordan
geb. Leyens
Jg. 1890
deportiert 1941
ermordet in
Minsk
Kölner Str. 151



2017
Hier wohnte
Grete Baer
geb. Schmahl
Jg. 1911
deportiert 1941 Ghetto Lodz
ermordet 12.5.1942 in Chelmno
Grete Baer (geb. 19. September 1911 in Gelsenkirchen) wurde als erstes Kind der Eheleute Berta (geb. Brodt am 2. Juli 1887 in Wien) und Rudolf Schmahl (geb. 1. April 1886 in Wien) geboren. Sie arbeitete als Verkäuferin in der Metzgerei Gebrüder Baer auf der Kölner Straße. Während eines Besuchs ihrer Eltern und des acht Jahre jüngeren Bruders Helmut wurde die gesamte Familie in der Pogromnacht vom 10. November festgenommen; ihre Mutter und sie wurden tags darauf wieder entlassen. Am 27. Oktober 1941 wurde Grete Schmahl zusammen mit der Familie Baer in das Ghetto Litzmannstadt deportiert, wo Richard Baer und sie am 14. Dezember heirateten. Am 13. Mai 1942 wurde das Ehepaar in das Vernichtungslager Kulmhof gebracht und dort am nächsten Tag ermordet. Die Eltern von Grete Baer kamen in Riga ums Leben.[191]
Kölner Str. 248

7. Juli 2017


2017
Hier wohnte
Dr. Waldemar
Spier
Jg. 1889
deportiert 1944
Auschwitz
befreit
tot an Haftfolgen
2.3.1945

Waldemar Spier w​ar Zahnarzt i​n Düsseldorf u​nd seit 1930 Obmann d​er ersten Mannschaft v​on Fortuna Düsseldorf u​nd gilt a​ls Architekt d​er Meistermannschaft. Da Spier Jude war, w​urde er n​och vor d​er Meisterschaft (11. Juni 1933) z​um Rücktritt gezwungen u​nd letztlich a​us dem Verein ausgeschlossen. Im November 1938 w​urde Spier festgenommen (Schutzhaft) u​nd nach Dachau überstellt; i​m Dezember 1938 w​urde er z​ur Arisierung seiner Praxis wieder freigelassen. Am 2. März 1944 w​urde er u​nd seine Frau verhaftet u​nd Waldemar Spier endgültig deportiert; über Lublin-Maidanek k​am er i​m Juli 1944 i​n Auschwitz an. Zwangsarbeit, Schläge, Schinderei u​nd schlechte Verpflegung trugen i​hm den tödlichen Typhus ein. Er erlebte z​war noch d​ie Befreiung d​es KZs, s​tarb jedoch z​wei Monate später.[192]

Kölner Str. 280



2017
Hier wohnte
Jacob Arnold Mühlen
Jg. 1889
verhaftet 1938 Neuengamme
tot 2.11.1942
Jacob Arnold Mühlen (geb. 9. Februar 1889 in Dülken) war Lehrer im Ruhestand. Am 30. April 1938 wurde er verhaftet, der Grund dafür ist nicht bekannt. Er starb am 2. November 1942 im KZ Neuengamme.[193]
Kölner Str. 303



2017
Hier wohnte
Ottilie David
geb. Eichwald
Jg. 1859
Flucht 1939 Holland
interniert Westerbork
deportiert 1943
Sobibor
ermordet 21.5.1943
Kruppstr. 27



2018
Hier wohnte
Siegfried Hirsch
Jg. 1878
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Hedwig Neumann stammte aus Siegburg und war dort am 24. Mai 1878 geboren. Sie war mit dem Kaufmann Siegfried Hirsch, geboren am 22. März 1878 in Wehrheim, verheiratet. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten beide in Düsseldorf, wo Siegfried Hirsch ein Geschäft für Schuh- und Lederwaren führte. 1910 war er Eigentümer des Schuhwarenmagazins „Hirsch & Co.“ in der Venloer Straße 2.[194] Um 1930 wohnten Siegfried und Hedwig Hirsch noch in Pempelfort, um 1940 in der Grupellostr. 29.[195] In der Kruppstr. 27 befand sich der Sitz der Reviergruppe 4 des Reichsluftschutzbunds.[196] Am Morgen des 10. Novembers 1941 wurden sie vom Güterbahnhof Derendorf in das Ghetto von Minsk deportiert, wo beide zu Tode kamen.
Hier wohnte
Hedwig Hirsch
geb. Neumann
Jg. 1878
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Lessingstr. 25




2017
Hier wohnte
Adolf Brodt
Jg. 1901
deportiert 1941 Lodz
ermordet 1942 Chelmno
Der Installateur Adolf Brodt (geb. 1901 in Zwittau) war verheiratet mit Malvine Jellinek (geb. in Mähren). Die Familie Brodt – bestehend aus den Eheleuten, der fünfjährigen Tochter Ilse, Adolfs Bruder Walter und dessen Frau Karoline sowie dem Vater Heinrich Brodt – lebte in der Lessingstr. 25 und wurde im Zuge der Novemberpogrome 1938 inhaftiert. Während die Frauen und der Vater am 11. November wieder entlassen wurden, kamen die Brüder Adolf und Walter Brodt für einige Wochen in das KZ Dachau. Trotz Versuchen gelang es der Familie nicht, zu emigrieren, alle wurden am 27. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Kein Mitglied der Familie überlebte den Holocaust.[197]
Hier wohnte
Else Brodt
Jg. 1933
deportiert 1941 Lodz
ermordet 1942 Chelmno
Hier wohnte
Malvine Brodt
geb. Jellinek
Jg. 1908
deportiert 1941 Lodz
ermordet 1942 Chelmno
Oberbilker Allee 284


2019
Hier wohnte
Else Gorres
geb. Kersting
Jg. 1914
verschleppt
1945 Eller Forst
ermordet 12.4.1945
Nachdem am 3. März 1945 US-amerikanische Truppen den linksrheinischen Stadtteil Oberkassel besetzt hatten, wurde von der Wehrmachtsführung die Suche und Fahndung nach Deserteuren verschärft, unter anderem durch den Einsatz von „Heeresstreifen“. Diesen wurde gemeldet, dass eine Frau Gorres zwei Fahnenflüchtige versteckt habe. Am 11. April 1945 fuhr ein Kommando zur Oberbilker Allee, wo die beiden Männer aufgefunden und festgenommen wurden. Später am Tag wurde Else Gorres von einem zweiten Kommando „für ein halbes Stündchen“ mitgenommen. Am Tag darauf wurde sie mit durchschossenem Hals von drei holzsammelnden Frauen im Eller Forst gefunden; diese trugen die Schwerverletzte zur nahegelegenen Ruine einer Gaststätte. Mutmaßlich sollten die beiden Deserteure und Else Gorres gemeinsam per Genickschuss hingerichtet werden, Else Gorres überlebte jedoch. Wenig später wurde die verletzte Frau von wahrscheinlich denselben Männern abgeholt, die sie zuvor angeschossen hatten. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt. Sechs Tage später war der Krieg in Düsseldorf zu Ende.[198]

Unterbilk

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Leo-Statz-Platz
(damals Kronprinzenstr. 43)
28. August 2014


2017
Hier wohnte
Dr. Erich Klausener
Jg. 1885
Vorsitzender der Katholischen Aktion
ermordet 30.6.1934 Berlin
Röhm-Putsch
Leo Statz (* 25. Januar 1885 in Düsseldorf) und Erich Klausener waren Cousins und entstammten einer streng katholischen Familie. Klausener wandte sich auf verschiedenen Wegen gegen die Politik der Nationalsozialisten und vertrat entschieden katholische Interessen. So kritisierte er am 24. Juni 1934 in einer Rede auf dem 32. Märkischen Katholikentag die Kirchenpolitik der Machthaber und deren Ausgrenzung von Andersdenkenden. Rund eine Woche später wurde er in der Folge des sogenannten Röhm-Putsches in seinem Dienstzimmer in Berlin von einem SS-Kommando ermordet. Sein Mörder wurde 1949 zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.[199]

Auch Klauseners Cousin Leo Statz (* 17. Juli 1898 i​n Köln) s​tand im Gegensatz z​u den NS-Machthabern, besonders n​ach dessen Ermordung. Er w​ar seit 1927 Direktor d​er Birresborner Mineralbrunnen AG u​nd seit 1936 Vorsitzender d​es Karnevalsausschusses d​er Stadt Düsseldorf, d​er auch Lieder m​it kritischen Texten s​owie Heimatgedichte schrieb.[200][201] Am 1. September 1943 w​urde er v​on der Gestapo verhaftet, nachdem e​r wegen kritischen Bemerkungen gegenüber schwerverletzten Soldaten denunziert worden war. Am 27. September 1943 w​urde er v​om Volksgerichtshof u​nd Roland Freisler w​egen „Zersetzungspropaganda“ z​um Tode verurteilt u​nd am 1. November t​rotz zahlreicher Gnadengesuche i​m Zuchthaus Brandenburg-Görden enthauptet.

Hier wohnte
Leo Statz
Jg. 1898
denunziert 1943
systemkritische Äußerung
verhaftet 27.9.1943
hingerichtet 1.11.1943
Zuchthaus Brandenburg
Bachstraße 46
2004


2017
Hier wohnte
Karl Vogt
Jg. 1902
verhaftet 1935
ermordet 25.5.1940 Anstalt Hartheim/Linz
Karl Vogt (geboren 4. November 1902 in Calbe, Saale) wohnte mit seiner Ehefrau und dem gemeinsamen Sohn in der Bachstr. 46. Er arbeitete als Mechaniker bei der Firma P. Klein in der Martinstr. 9, war Mitglied der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition, in der KPD sowie im Rotsport und im Widerstand gegen das NS-Regime aktiv. Gemeinsam mit Siegfried Steineberg (s. unten) gab er als Stadtteilleiter der KPD von Bilk einen Pressedienst heraus.

Am 12. Juli 1935 w​urde Vogt verhaftet u​nd am 19. Dezember v​om II. Senat d​es OLG Hamm z​u vier Jahren Zuchthaus verurteilt, w​urde aber n​ach Ablauf d​er regulären Haftzeit n​icht entlassen; weitere Haftorte s​ind nicht bekannt. Er s​tarb am 29. Mai 1940 i​n der Tötungsanstalt Hartheim (oder d​er Heil- u​nd Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee). Zwei Jahre später erhielt s​eine Frau für i​hren Mann v​on der Gestapo e​ine Vorladung für i​hren Mann, d​ie daraufhin dessen Tod mitteilte.[202]

Bilker Allee 136


2019
Hier wohnte
Hermann Cahn
Jg. 1894
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Hermann Cahn, mit Berufsbezeichnung Reisender, stammte aus Beckrath bei Rheydt und seine Frau Johanna, eine geborene Herz, aus Düsseldorf. Sie hatten zwei Söhne. Helmut Cahn (geboren 25. August 1923 in Düsseldorf) und Günther Cahn (geboren 17. August 1925 in Düsseldorf) waren Schüler der privaten Jüdischen Volksschule in der Kasernenstraße und hatten 1937/1938 Malunterricht bei Julo Levin. Die Familie wohnte auf der Bilker Allee 136. Später zogen sie um in die Martinstraße 73. Nach der Pogromnacht 1938 beschlossen die Eltern, Helmut und seinen Bruder Günther mit einem Kindertransport nach Großbritannien zu schicken. Helmut Cahn verließ Düsseldorf am 26. Juni 1939. Günther Cahn verließ Düsseldorf am 27. März 1939. Anders als Günther Cahn, der während des Krieges als „feindlicher Ausländer“ von Großbritannien nach Kanada deportiert wurde, konnte Helmut Cahn in Großbritannien bleiben; beide Brüder überlebten. Hermann und Johanna Cahn wurden am 10. November 1941 in das Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet.[203]
Hier wohnte
Johanna Cahn
geb. Herz
Jg. 1893
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Florastr. 4


2017
Hier wohnte
Rosa Schnook
geb. Blech
Jg. 1885
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Rosa Schnook (geb. 14. September 1885 in Wickrath) war eine Tochter des Zigarrenmachers Isak Bleeck und von dessen Frau Julia und die dritte Ehefrau von Albert Schnook. Dieser hatte zwei Söhne aus den vorherigen Ehen: Harry (geb. 1906) und Paul (geb. 1909). Die Eheleute Schnook wohnte ab Mitte der 1930er Jahre in der Florastr. 4, kurz darauf mussten sie in ein „Judenhaus“ in der Jahnstr. 41 umziehen. Von dort wurden sie in das Ghetto Minsk deportiert. Zeitpunkt und Umstände ihres Todes sind unbekannt.

Albert Schnook h​atte acht Geschwister, v​on denen d​rei mit i​hren Familien i​n der Emigration überleben konnten; a​uch die beiden Söhne überlebten d​ie NS-Zeit.[204]

Hier wohnte
Albert Schnook
Jg. 1878
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Friedenstr. 18


2011
Hier wohnte
Siegfried Steineberg
Jg. 1906
verhaftet 1935
erschossen 1941 KZ Mauthausen
Siegfried Steineberg (geboren 8. Dezember 1906 in Hartenfels) war der Sohn der Eheleute Steineberg (geb. Thalheimer) und Julius Steineberg. Er wuchs in Wollenberg auf, wo der Vater eine Kurzwarenhandlung betrieb. Dort besuchte Siegfried Steineberg die Volksschule, anschließend machte er eine Lehre bei der Düsseldorfer Lokal-Zeitung. Ab 1923 arbeitete er als kaufmännischer Angestellter in einem Lebensmittelgroßhandel.

Steineberg w​ar in d​er Jüdischen Gemeinde Düsseldorf a​ktiv und betreute i​m Sportverein Makkabi d​ie Abteilungen Boxen u​nd Leichtathletik, z​udem engagierte e​r sich i​n der KPD. Am 23. Juli 1935 w​urde er verhaftet: Er h​abe nach d​er Verhaftung d​er Leitung d​er KPD-Widerstandsgruppe Düsseldorf-Bilk d​eren Arbeit fortgesetzt, a​m Flugblatt Jugend, w​ir rufen Dich! mitgearbeitet u​nd zum 1. Mai 1935 Flugblätter herausgegeben. Das Oberlandesgericht Hamm verurteilte i​hn zu s​echs Jahren Zuchthaus, n​ach seiner Entlassung 1941 w​urde er i​n „Schutzhaft“ genommen u​nd in d​as KZ Mauthausen deportiert. Dort w​urde er a​m 2. Dezember 1941 „auf d​er Flucht erschossen“.

Siegfried Steinebergs Eltern wurden a​m 22. Oktober 1940 a​us Baden i​n das Internierungslager Camp d​e Gurs deportiert. Julius Steineberg s​tarb dort a​m 14. Januar 1941. Seine Frau k​am ins Internierungslager Recebedou, w​o sich i​hre Spur verliert. Steineberg Schwester Klara Lomnitzer (geb. 1. Januar 1910 i​n Hartenfels) w​urde deportiert u​nd „im Osten“ ermordet.[205]

Friedenstr. 38 a


2017
Hier wohnte
Josef Bellut
Jg. 1889
im Widerstand / RGO
verhaftet 20.7.1935
entlassen Jan. 1936
krank / arbeitsunfähig
tot 21.5.1944
Konkordiastr. 19


2011
Hier wohnte
Peter Ludwigs
Jg. 1888
verhaftet 1943
tot 3.7.1943 im Gerichtsgefängnis
Im südlichen Teil des Golzheimer Friedhofs wurde 1962 ein Gedenkstein für die Maler Peter Ludwigs, Karl Schwesig, Franz Monjau und Julo Levin aufgestellt.[206]
Kronprinzenstr. 48


2017
Hier wohnte
Adele Ehrenberg
Jg. 1876
Flucht 1936 Holland
deportiert 1942 Auschwitz
ermordet 21.9.1942
Adele Ehrenberg (geboren 6. Oktober 1876 in Hannover), mit letzter Wohnanschrift in Holland in der Lairessestraat 160D in Amsterdam (alleinstehend), wurde nach Auschwitz deportiert und verstarb dort am 21. September 1942 im Alter von 65 Jahren.[207] Sie hatte eine jüngere Schwester, Ilse Hoffmann-Ehrenberg (geboren 26. März 1890 in Braunschweig), welche zusammen mit ihrem Gatten Arthur Hoffmann (geboren 30. Oktober 1877 in Neuss) ebenfalls nach Holland geflohen waren und am 21. September 1942 nach Deportation in Auschwitz getötet wurden. Arthur Hoffmann, Kaufmann von Beruf, war zuletzt im Jahre 1937 im Adressbuch Düsseldorf in der Kronprinzenstraße 48, 1. Etage, verzeichnet.[208]
Kronprinzenstr. 87


2017
Hier wohnte
Hedwig Newiger
geb. Kajet
Jg. 1873
deportiert 13.1.1944 Theresienstadt
tot 18.4.1944
Hedwig Newiger, (geb. Kajet, am 3. Januar 1873 in Posen) war eine Tochter von Dorothea (geb. Katschke) und Joseph Kajet und mit dem nicht-jüdischen Architekten Arthur Newiger verheiratet. Erst 1942 stellte sich heraus, dass sie jüdischer Herkunft war. Am 13. Januar 1944 wurde sie mit dem aus Aachen kommenden Transport VII75 mit 14 anderen Frauen und Männern (die alle bis dahin durch „arische“ Ehepartner geschützt waren) nach Theresienstadt deportiert. Dort starb sie am 18. April 1944. Ihr jüngerer Bruder Hugo Herman Kajet (geb. 18. April 1880) wurde zusammen mit seiner Frau am 23. April 1943 in Sobibor ermordet. Dessen Tochter Ruth Dorothea Klara Wallerstein-Kajet (geb. 1908 in Berlin) wurde mit ihrer einjährigen Tochter Judith in Auschwitz ermordet wie auch ihr Mann Paul.[209]
Neusser Str. 37


2017
Hier wohnte
Bernhard Esch
Jg. 1914
verhaftet 1938 von GESTAPO
erschossen 1945
Bis 1938 wohnte der junge Arbeiter Bernhard Esch im damaligen Anbau der Neusser Str. 37. Wegen seiner Homosexualität wurde Esch zunächst im Polizeipräsidium direkt gegenüber inhaftiert, lebte dann unter ständiger Beobachtung der Gestapo und wurde noch kurz vor Kriegsende erschossen. Heute befindet sich hier der Eingang zu der Fachberatung „Horizont“ der Diakonie Düsseldorf.
Neusser Str. 41


2017
Hier wohnte
Margarete Pulm
geb. Mondinalli
Jg. 1891
seit 1935 verschiedene
Heilanstalten
'verlegt’ 1940
Heilanstalt Johannistal
ermordet 31.8.1940
Neusser Str. 75


2017
Hier wohnte
Siegfried Levin
Jg. 1910
verhaftet 1940
Gefängnis Düsseldorf
tot 24.12.1940
Todesursache unklar
Siegfried Levin, auch unter Lewin zu finden, hatte seit 1936 in der Neusser Str. 75 (vormals um 1934 in der Neusser Str. 26/28U) eine Autoreparaturwerkstatt, der auch bis in das Jahr 1940 eine Automobilhandlung angeschlossen war.[210][211]

Oberkassel

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Adalbertstr. 22


2017

29. März 2006
Hier wohnte
Frieda Herzfeld
geb. Rollmann
Jg. 1888
Flucht 1937 Niederlande
deportiert
ermordet in
Auschwitz
Das Ehepaar Adolf (auch Adolph) und Frieda Herzfeld wohnte in Düsseldorf im Haus Adalbertstraße 22. Adolf Herzfeld stammte aus Bad König in Hessen, war dort am 27. September 1879 als Sohn von Lazar (Lazarus) und Sara Herzfeld zur Welt gekommen. Adolfs Frau Frieda, geborene Rollmann, war in Beckum im Regierungsbezirk Münster geboren worden. Adolf Herzfeld arbeitete vor der NS-Zeit als Prokurist in Düsseldorf. Am 27. Oktober 1937 meldeten sich Adolph und Frieda Herzfeld nach Zaandam in die Niederlande ab und bezogen dort eine Wohnung in der Beethovenstraat 4. Wann die Herzfelds ins Durchgangslager Westerbork gebracht wurden, ist ungewiss. Am 2. Februar 1943 wurden Adolf und Frieda Herzfeld von Westerbork in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Nach der Ankunft wurden beide dort am 5. Februar 1943 ermordet.[212]
Hier wohnte
Adolf Herzfeld
Jg. 1879
Flucht 1937 Niederlande
deportiert
ermordet 5.2.1943
Auschwitz
Cheruskerstr. 44


2017
Hier wohnte
Sophie Markus
geb. Cahn
Jg. 1857
deportiert 1942 Theresienstadt
tot 25.8.1942
Sophie (auch Sophia) Markus (geb. am 13. Oktober 1857) wurde als Tochter von Joseph Cahn und Regina, eine geborene Grittmann, in Rheydt geboren. Sie lebte in Rheydt, Düren und in Krefeld-Uerdingen. Ihr Gatte Julius Markus war im November 1934 in Krefeld verstorben und Sophie Markus zog nach Düsseldorf-Oberkassel zu ihrer Familie in die Cheruskerstraße 44. Eigentümer des Hauses war ihr Sohn Otto Markus (geb. am 8. Oktober 1889 in Krefeld), Rechtsanwalt am Landesgericht Düsseldorf, welcher mit Hildegard Leonie (Hilde), geborene Freundlich, verheiratet war und mit ihr zwei Kinder hatte, Else Anneliese (geb. 1921) und Hansheinz Bernd (geb. 1927). Hilde Markus war die Tochter von Abraham Freundlich, der im Jahre 1888 die Firma „A. Freundlich Eis- und Kühlmaschinenfabrik“ in Düsseldorf-Bilk gegründet hatte und durch eigene Erfindungen und Patente zu einem der führenden Kühlanlagen-Hersteller Deutschlands wurde. Otto Markus war bis zur Arisierung 1936 persönlich haftender Gesellschafter dieser Maschinenfabrik A. Freundlich KG mit Sitz in der Suibertusstraße 137/139 und bis zur Arisierung 1938 den Direktorenposten der dortigen Gesellschaft „Freundlichs Kaltlagerhäuser“ bekleidete. In der Nacht des Novemberpogroms 1938 wurde die Wohnung in der Cheruskerstraße vollständig verwüstet, sogar teilweise zerstört. Das Ehepaar Markus emigrierte einige Tage vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, am 28. August 1939, nach London. Die beiden Kinder hatten Deutschland bereits im März 1939 verlassen. Sophie Markus zog im Dezember 1939 in ein Altersheim nach Aachen und wurde von dort im Juli 1942 mit ihren jüdischen Mitbewohnern über Düsseldorf nach Theresienstadt deportiert, wo sie einen Monat später am 25. August 1942 starb.[213]
Cheruskerstr. 46


2017
Hier wohnte
Heinrich Pfingst
Jg. 1874
deportiert
ermordet in
Sobibor
Heinrich Pfingst (geboren 10. September 1874 in Bischofsburg) war gelernter Textilkaufmann und eröffnete 1912 das „Kaufhaus Heinrich Pfingst“ in Lötzen. 1928 zog die Familie nach Düsseldorf. Bis 1933 war Pfingst Eigentümer des Haus in der Cheruskerstr. 46.[214] 1932 ging er für seine Stelle als Geschäftsführer der Firma Woolworth von Düsseldorf nach Osnabrück. Verheiratet war er mit Hertha Pfingst, geb. Löwenstein. Zusammen hatten sie fünf Töchter und einen Sohn. Im Januar 1936 verstarb Hertha Pfingst. Heinrich Pfingst emigrierte lt. Abmeldung im August 1939 nach Amsterdam. Von Amsterdam wurde Heinrich Pfingst nach Westerbork deportiert, von dort am 20. Juli 1943 ins KZ Sobibor (amtliches Todesdatum 23. Juli 1943). Die Tochter Doris wurde ebenfalls deportiert (amtliches Todesdatum in Auschwitz 2. August 1942). Die anderen Töchter emigrierten. Der Sohn Werner Pfingst (1915–1978), nach welchem der „Werner-Pfingst-Platz“ in Oberkassel benannt wurde, meldete sich 1933 nach Hannover ab und emigrierte 1938 in die USA. Weitere Stolpersteine für Heinrich Pfingst, für seine Tochter Doris (Dora) und ihren Gatten Heinz Engers, wurden in der Osnabrück-Weststadt in der Herderstraße 3 verlegt.[215]
Cheruskerstr. 99


2017


16. Januar 2008

Hier wohnte
Eugen Neumark
Jg. 1864
deportiert 21.7.1942 Theresienstadt Treblinka
tot 26.9.1942

Der Kaufmann Eugen Neumark (geb. 15. Mai 1864 i​n Dobczyce), s​eine Gattin Henriette (geb. Meyer, a​m 22. Juli 1866) u​nd deren Tochter Ilse (geb. 1906) lebten b​is 1939 i​n Oberkassel. Zunächst i​n der Salierstraße, später i​n der Cheruskerstraße 99. Aufgrund v​on antijüdischer Diskriminierung mussten s​ie im Februar 1939 i​n das Altersheim d​er Jüdischen Gemeinde i​n der Grafenberger Allee 78 ziehen. Das d​er Synagogengemeinde Düsseldorf m​it Sitz i​n der Bilker Straße 25 gehörende Gemeindehaus w​urde ab 1939 a​ls jüdisches Altersheim genutzt. Am 21. Juli 1942 w​urde Eugen Neumark u​nter der Nr. 636 u​nd Henriette Neumark u​nter der Nr. 637 m​it dem Transport VII/1 v​on Düsseldorf n​ach Theresienstadt deportiert. Henriette Neumark w​urde dort a​m 12. August 1942 ermordet. Eugen w​urde mit d​em Transport Bp, u​nter der Nr. 515, a​m 26. September 1942 v​on Theresienstadt n​ach Treblinka verlegt u​nd dort a​m selben Tag ermordet. Die Spur d​er Tochter verlor s​ich ein Jahr früher i​n Minsk.

Hier wohnte
Ilse Neumark
Jg. 1906
deportiert 10.11.1941
ermordet in
Minsk
Hier wohnte
Henriette Neumark
geb. Meyer
Jg. 1866
deportiert 21.7.1942
tot in Theresienstadt
Düsseldorfer Str. 88


2017
Hier wohnte
Willi Dreher
Jg. 1898
hingerichtet 30.5.1944 Zuchthaus Brandenburg Garden
Wilhelm Dreher (* 5. Mai 1898 in Thorn), genannt Willi, war von Beruf Oberzollinspektor (OZI) und wohnte seit ca. 1934 bis um 1940 im Hauseigentum von Frau Bera Dreher in der Düsseldorfer Straße 88. 1933 trat er der NSDAP bei. In Gesprächen äußerte er seine Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Kriegsführung und am „Endsieg“; er wurde denunziert und verhaftet Am 5. April 1944 wurde er vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 30. Mai 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.[216][217]
Kaiser-Wilhelm-Ring 42


2017
Hier wohnte
Caspar Anraths
Jg. 1885
verhaftet 1937
tot 14.3.1940 KZ Sachsenhausen
Caspar Anraths war von Beruf Rechtsanwalt und wohnte in den 1930er Jahren in der Victoriastraße 6. Er wurde von der Gestapo verdächtigt, anonyme Schreiben verbreitet zu haben, die „schärfste Angriffe auf Partei und Staat“ enthielten. Am 11. Juli 1936 wurde er in Schutzhaft genommen; das Verfahren wurde am 28. Januar 1937 eingestellt, und Anraths aus der Haft entlassen, jedoch am 11. November 1937 erneut inhaftiert. Anraths sei „Querulant übelster Sorte“, der (aufgrund zahlreicher Auslandskontakte) eine „unmittelbare Gefahr für die öffentliche Ordnung“ darstelle. Über Berlin wurde er in das KZ Sachsenhausen deportiert, wo er durch tagelange Folter von sechs SS-Blockführern am 14. März 1940 starb.[218][219] Der Stolperstein liegt vor dem Haus, in welchem der Jurist Johannes Handschumacher und der Landsgerichtsdirektor Paul Volkening um 1936 ihre Wohn- und Wirkungsstätten hatten.[220] Kaspar Anraths wohnte Victoriastraße 6 in Düsseldorf und war auch Eigentümer des Hauses, dies lt. Adressbuch um 1936–1938. Erst in 1940 wird Anraths als Rechtsphilosoph mit letzter Anschrift auf dem Kaiser-Wilhelm-Ring 42 unterm Dach im Adressbuch geführt.[221]
Luegallee 12


2017
Hier wohnte
Max Rosenberg
Jg. 1880
deportiert 1941
ermordet in
Minsk
Irma Rosenberg (geb. 16. Juni 1884) stammte aus Thaleischweiler in der Pfalz und war verheiratet mit dem Getreidegroßhändler Max Rosenberg (geb. 7. Juli 1880 in Kleve, als Sohn von Michael und Leonore Rosenberg, geb. Salomon). Irma Rosenbergs Schwester Johanna (geb. 1889) lebte mit ihrem Mann Adolf Altmann ebenfalls in Düsseldorf. 1941 mussten Irma und Max Rosenberg in das sogenannte „Judenhaus“ Teutonenstraße 9 umziehen. Am 10. November 1941 wurden sie in das Ghetto Minsk deportiert, wo sie ermordet wurden.

Der gemeinsame Sohn Werner (geb. 14. April 1913 i​n Düsseldorf) f​loh am 24. April 1933 n​ach Paris. Er überlebte d​en Holocaust.[222]

Hier wohnte
Irma Rosenberg
geb. Lesem
Jg. 1884
deportiert 1941
ermordet in
Minsk
Luegallee 15


2017
Hier wohnte
Paula Freund
geb. Bernstein
Jg. 1882
deportiert 1941
ermordet in
Minsk

Paula (geb. 13. Juli 1882) u​nd Else (geb. 27. Oktober 1891) w​aren Schwestern, b​eide gebürtige Bernstein a​us Hameln. Paula w​ar verheiratet m​it dem Kaufmann Jakob Freund. Sie wohnte m​it ihrem Mann i​n der Luegallee 15 a​uf der 1. Etage über d​em Kaiser’s Kaffee-Geschäft,[223] a​uch nachdem Ihr Gatte u​m 1939/1940 verstorben war.[224] Am 10. November 1941 w​urde Paula Freund i​n das Ghetto Minsk deportiert u​nd später für t​ot erklärt.

Else Bernstein wohnte v​or dem Zweiten Weltkrieg i​n Essen. Am 27. Oktober 1941 w​urde sie v​on Düsseldorf i​n das Ghetto Litzmannstadt deportiert, v​on da a​us am 8. Mai 1942 i​n das Vernichtungslager Chelmno, w​o sie ermordet wurde.

Hier wohnte
Else Bernstein
Jg. 1891
deportiert 1941
tot in Lodz
Luegallee 83


2017
Hier wohnte
Walter Herz
Jg. 1877
deportiert 1941
ermordet in
Minsk
Der Ingenieur Walter Herz, geb. am 22. September 1877 in Bochum, und Gertrud, geb. am 18. November 1890 in Breslau, waren ein Ehepaar. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten sie in der Goethestr. 12 in Duesseldorf.[225] Am 10. November 1941 wurden Walter und Gertrud Herz in das Ghetto Minsk deportiert. Ein Verwandter von Gertrud, Otto Gottstein (1892–1951), welcher um 1933 Deutschland verlassen hatte und vormals Mitinhaber des Pelzhandelshauses „Gottstein & Frank“ in Leipzig war, hatte nach dem Krieg aus den USA eine Nachforschung eingereicht. Ob das Paar die fünf Tage des Transports überlebt haben ist ungewiss.
Hier wohnte
Gertrud Herz
geb. Gottstein
Jg. 1890
deportiert 1941
ermordet in
Minsk
Salierstr. 4


2017
Hier wohnte
Frieda Lindemeyer
geb. Lewinski
Jg. 1893
deportiert 1941
ermordet in
Minsk
Der in seiner Jugend getaufte Georg Lindemeyer (geboren 5. August 1887 in Wuppertal-Elberfeld) hatte im Juli 1915 Frieda Else Lizzi, geborene Lewinsky, Tochter eines Berliner Anwalts, geheiratet,[226] welche sich ebenfalls 1916 taufen ließ. Sie gehörten zur Gemeinde der Auferstehungskirche in der Arnulfstraße. Das Ehepaar Lindemeyer hatte drei Kinder, Eva-Maria (geboren 1917), Edith (geboren 1921) und Wolfgang (geboren 1922), und sie wohnten seit Anfang der 1920er Jahre im Haus Salierstraße 4. Georg Lindemeyer war seit dem 12. Januar 1915 am Landgericht Düsseldorf als Anwalt mit Kanzlei in der Bismarckstr. 39 zugelassen. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden aus den Christen Lindemeyer jüdischer Herkunft so genannte Nichtarier und Georg Lindemeyer wurde im April 1933 die Zulassung als Rechtsanwalt mit Zulassung am Land- und Amtsgericht entzogen und am 5. Juli 1933 wurde er aus der Anwaltsliste gelöscht. Georg Lindemeyer konnte den Lebensunterhalt der Familie durch Nachhilfestunden und Arbeit in der juristischen Vertretung einer Düsseldorfer Kohlefirma bis Mitte der 1930er Jahre erwirtschaften. Ab 1935 mussten seine Frau und die Kinder durch Warenkauf und Verkauf, so wie Büroarbeiten mithelfen. 1937 schickten die Eltern Edith und Wolfgang nach England, Eva-Maria folgte nach dem Novemberpogrom. Zuletzt wohnte das Ehepaar in einem „Judenhaus“ in der Yorckstraße 42 in Derendorf. Am 10. November 1941 wurden sie von Düsseldorf ins Ghetto von Minsk deportiert.[227][228]
Hier wohnte
Georg Lindemeyer
Jg. 1887
deportiert 1941
ermordet in
Minsk
Teutonenstr. 9





Hier wohnte
Clara Selberg
geb. Israelski
Jg. 1876
deportiert 1942
Theresienstadt
1942 Treblinka
ermordet
David Salomon, geb. 27. Oktober 1873 in Osterath, mit Hauseigentum und Geschäft für Sanitäre Installationen auf der Belsenstraße 16, war bis Anfang der 1940er Jahre Eigentümer des Hauses Teutonenstraße 9, welches zum sogenannten „Judenhaus“ im Stadtteil Oberkassel wurde. Johanna Israelski, geb. am 4. April 1878 in Konitz, wurde am 15. Juni 1942 nach Izbece deportiert. Die Schwester Clara Selberg, geb. am 6. September 1876 ebenfalls in Konitz, so wie auch David Salomon wurden am 21. Juli 1942 von Düsseldorf in das Ghetto Theresienstadt und von dort im September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert.

Deportation der Bewohner Teutonenstraße 9 (unvollständig):[229]
10. November 1941 vom Derendorfer Güterbahnhof nach Minsk: Erich Besen (31 Jahre alt), Hilde David, geb. Herz (45 Jahre alt), Julius David (41 Jahre alt), Josef Hellmann (63 Jahre alt) Martha Kerp, geb. Weinberg (51 Jahre alt), Max Rosenberg (61 Jahre alt), Irma Rosenberg, geb. Lesem (57 Jahre alt), Rosa Thielen (18 Jahre alt), Max Thielen (15 Jahre alt), Ernst Wolf (62 Jahre alt), Rose Wolff, geb. Kristaller (52 Jahre alt), Albert Wolff (53 Jahre alt), Johanna Wolff, geb. Heymann (52 Jahre alt), Martha Windmüller (53 Jahre alt);
15. Juni 1942 nach Izbece und 21. Juli 1942 nach Theresienstadt: Klara S. Hecht (68 Jahre alt), Alex I. Hertz (74 Jahre alt), Hedwig Hertz, geb. Bach (75 Jahre alt), Friedrich I. Herz (53 Jahre alt), Moritz Loeb (74 Jahre alt), Pauline S. Loeb (79 Jahre alt), Clara S. Selberg (65 Jahre alt), Rosa S. Siebmann (78 Jahre alt), Helene Stein, geb. Kaufman (70 Jahre alt), Lilli S. Weil, geb. Wasserman (52 Jahre alt), Louis I. Weil (67 Jahre alt)

Hier wohnte
Johanna Israelski
Jg. 1878
deportiert 1942
Izbica
ermordet
Wildenbruchstr. 107


2017
Hier wohnte
Max Dannenbaum
Jg. 1881
deportiert 1941
ermordet in
Minsk
Max Dannenbaum aus Lippstadt, war seit 1913 zugelassener Anwalt beim Amts- und Landgericht Düsseldorf. Seine Kanzlei hatte er in der Klosterstraße 34/36. Mit seiner Frau Toni lebte er mit den Kindern Rolf Günther (geboren 1916) und Ilse Lore (geboren 1920) in der Wildenbruchstraße 107. Mitte der 1930er Jahre zog die Familie Dannenbaum in die Räume der Klosterstraße, wo in der Pogromnacht ein großer Teil der Einrichtung zerstört wurde. Am 3. Mai 1939 wurde die Ehe des Juden Max Dannenbaum und seiner „arischen“ Frau Toni geschieden. Die Kinder wurden nach Großbritannien gesandt. Max Dannenbaum war als einer von sechs Konsulenten für Düsseldorf zugelassen, fiel jedoch bei der Gestapo immer wieder auf. Im Oktober 1940 wurde er wegen einer ihm nicht zustehenden Forderung belehrt und wurde nachdrücklichst zur Auswanderung angehalten. Im Oktober 1941 wurde Dannenbaum von der StaPo Düsseldorf vorgeladen und ihm die kommende Deportation eröffnet. Der von 1933 bis 1943 Präsident des Oberlandesgerichts Wilhelm Schwister (geboren 20. Juli 1878) verwendete sich schriftlich und recht deutlich für den Konsulenten Tannenbaum. Am 10. November 1941 wurde Max Dannenbaum mit dem Transport aus Düsseldorf nach Minsk abgeschoben. Als offizielles Todesdatum des Rechtsanwalts Dr. Max Dannenbaum wurde der 31. März 1942, mit Beschluss vom 20. November 1951, festgesetzt.[230]

Kaiserswerth

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Alte Landstraße 206


2019
Hier wohnte
Berta Fuchs
geb. Schwarz
Jg. 1897
mehrmals verhaftet
Zuchthaus Dortmund
hingerichtet 22.9.1944
Berta Fuchs wurde am 30. August 1897 in Wien als Tochter von Therese und Franz Schwarz geboren; 1911 zog die Familie nach Düsseldorf. 1920 heiratete sie den Maurer Friedrich Wilhelm Schwarz (geb. 14. Juli 1895 in Duisburg), aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Walter (geb. 1921), Anneliese (geb. 1924) und Friedhelm (geb. 1929).

Ab Herbst 1941 beherbergte d​ie Familie über e​in Jahr l​ang Alfons Kaps, e​in führendes Mitglied d​er kommunistischen Widerstandsgruppe u​m Wilhelm Knöchel u​nd Willi Seng (Knöchel-Seng-Gruppe). Obwohl d​ie Eheleute Fuchs k​eine Mitglieder d​er KPD waren, fühlte s​ich Berta Fuchs d​em Widerstand verpflichtet, d​a sie über i​hre Mutter a​ls „Halbjüdin“ galt. 1943 f​log die Organisation auf, u​nd Bertha u​nd Friedrich Fuchs wurden w​egen Hochverrats angeklagt. Berta Fuchs w​urde zum Tode verurteilt u​nd am 22. September 1943 i​m Zuchthaus Dortmund hingerichtet; i​hr Mann Friedrich Fuchs w​egen Beihilfe z​u zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt.[231]

Kaiserswerther Markt 8





2013
Hier wohnte
Alex Bornheim
Jg. 1923
deportiert 1941 Ghetto Lodz
tot 30.5.1942
Siegfried Bornheim (geb. 27. September 1880 in Kaiserswerth) entstammte einer jüdischen Familiendynastie, welche ihr Stammhaus im 1745 erbauten Barockhaus Kaiserswerther Markt 8 hatte. Anfang der 1920er Jahre heiratete Siegfried Bornheim Babette Stühler (geb. 22. Juli 1894 in Untererthal bei Hammelburg). Das Paar bekam zwei Kinder: Alex Bornheim (geb. 11. Januar 1923) und Margot Bornheim (geb. 11. Dezember 1929). Die Nationalsozialisten wurden auf die Familie Bornheim aufmerksam, und am 27. Oktober 1941 wurde die vierköpfigen Familie mit dem ersten Deportationstransport in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) gebracht. Am 1. April 1942 wurde Siegfried Bornheim ermordet. Sein Sohn Alex starb am 30. Mai 1942. Babette und ihre Tochter Margot hingegen wurden aus dem Ghetto ins Vernichtungslager Chełmno gebracht, wo beide umgebracht wurden.
Hier wohnte
Margot Rosa Bornheim
Jg. 1929
deportiert 1941 Lodz
ermordet 10.9.1942 Chelmno
Hier wohnte
Siegfried Bornheim
Jg. 1880
deportiert 1941 Ghetto Lodz
tot 1.4.1942
Hier wohnte
Babette Bornheim
geb. Stühler
Jg. 1894
deportiert 1941 Lodz
ermordet 11.9.1942 Chelmno
Hier wohnte
Rudolf Bornheim
Jg. 1887
deportiert 27.10.1941 Lodz
tot 28.7.1942
Kaiserswerther Markt 24




2019
Hier wohnte
Max Herz
Jg. 1858
deportiert 23.7.1942 Theresienstadt
ermordet 21.9.1942 Treblinka
Max Herz (geboren 11. April 1858 in Kaiserswerth) und Bertha Herz (geboren 13. November 1862) waren Geschwister und lebten mit ihren Eltern, dem Handelsmann Selig Herz und dessen Frau Esther (geb. Gompertz), sowie einem weiteren Bruder, Selig Herz junior (geb. 1843), im elterlichen Haus am Kaiserswerther Markt 24. Beide waren unverheiratet. Nach der Pogromnacht am 10. November 1938 suchten die beiden im ehemaligen Lehrlingsheim der Düsseldorfer Synagogengemeinde in der Bilker Str. 25 Zuflucht, vier Monate später zogen sie in das jüdische Altersheim in die Grafenberger Allee 78. Am 21. Juli 1942 wurden sie in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Die 79-jährige Bertha Herz (Transport VII/1, Nr. 300 am 22. Juli 1942 von Düsseldorf nach Theresienstadt, dort ermordet (lt. Anzeige an Altersschwäche) am 8. August 1942[232]) starb dort am 8. August 1942, ihr 84-jähriger Bruder (Transport VII/1, Nr. 304 am 22. Juli 1942 von Düsseldorf nach Theresienstadt, Transport Bp, Nr. 1500 am 21. September 1942 von Theresienstadt nach Treblinka[232]) wurde am 21. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort ermordet.[233]
Hier wohnte
Bertha Herz
Jg. 1862
deportiert 21.7.1942 Theresienstadt
tot 8.8.1942
Kaiserswerther Markt 55
Hier wohnte Albert Wolf
Jg. 1852
Flucht 1939 Holland
tot bei Verhaftung 25.2.1942 Venlo
Albert Wolf (Abraham Israel Wolf), geb. am 3. Juli 1852, Sohn des Kaiserswerther Handelsmanns und Metzgers David Wolf (1823–1908) und der Johanna (geb. Elkan 1824 in Venlo – 1912), war Viehhändler von Beruf.[234] Im Adressbuch von 1932 ist Albert Wolf noch als Eigentümer des Hauses Nr. 55 eingetragen.[235] Verheiratet war er mit Lina, eine geborene Kahn. Wolf floh in 1939 in die Niederlande und hielt sich, laut Aussage seines Enkels Leon Jessel, in Den Haag auf.[236] Albert Wolf verstarb fast 90 Jahre alt bei seiner Verhaftung in Venlo. Die Tochter Martha Jessel (Wolf), geb. am 12. Mai 1886 in Kaiserswerth, wurde 1942 von Aachen in das Ghetto Theresienstadt deportiert und kam von dort am 15. Mai. 1944 in das Konzentrationslager Auschwitz, dort ermordet am 1. November 1944.[237]
Kreuzbergstraße 62

2021
Hier wohnte Sally Eduard Heydt
Jg. 1881
entwürdigt / entrechtet
Flucht in den Tod
28.7.1944
Der gelernte Schlosser Sally Eduard Heydt kam 1910 nach Düsseldorf, wo er als Werkmeister (Dreher) arbeitete. 1912 heiratete Heydt die katholische Maria Clemens, bekam mit ihr drei Kinder und ließ sich in dieser Zeit zudem katholisch taufen. Nachdem seine Frau verstarb, heiratete er 1925 die ebenfalls katholische Helene Josefine. Durch seine katholische Ehefrau und den Einsatz seines Arbeitgebers war er trotz nationalsozialistischer Rassengesetze zunächst von den schlimmsten Zwangsmaßnahmen ausgenommen. Nach steigendem Druck der Gestapo wurde Eduard Heydt zusammen mit anderen im „Einzeleinsatz“ befindlichen Juden zur weiteren Arbeitswendung im geschlossenen Arbeitseinsatz überstellt. Am 12. Juli 1944 wurden fünf in Mischehe lebende Düsseldorfer ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Möglicherweise hatte Sally Eduard Heydt Kenntnis davon. Am 28. Juli 1944 nahm er sich in Kaiserswerth das Leben.

Lohausen

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Hünefeldstr. 5, heute Schnellstraße (gegenüber Hünefeldstr. 6)


2019
Hier wohnte
Claus Benedick
Jg. 1932
deportiert 10.11.1941
ermordet in Minsk
Ruth und Claus Benedick waren Mutter und Sohn. Der Ehemann von Ruth Benedick, Georg, bereitete 1939 die Auswanderung seiner Familie von Frankreich aus vor, doch seine Pläne misslangen. Am 10. November 1941 wurden Claus und Ruth Benedick in das Ghetto Minsk deportiert. Beide überlebten nicht, ebenso die Eltern von Ruth Benedick, die am 21. Juli 1942 von Düsseldorf ins Ghetto Theresienstadt deportiert und im Vernichtungslager Treblinka ermordet wurden. Georg Benedick überlebte und wanderte in die USA aus.[238]
Hier wohnte
Ruth Benedick
geb. Maas
Jg. 1904
deportiert 10.11.1941
ermordet in Minsk

Mörsenbroich

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Säckinger Str. 28


2019
Hier wohnte
Dagobert Lubinski
Jg. 1893
verhaftet 1933
deportiert 1943 Auschwitz
ermordet 22.2.1943
Wohnstätte bei der ersten Verhaftung des Journalisten Dagobert Lubinski am 1. August 1933.

Rath

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Artusstr. 48


2019
Hier wohnte
Gitta Raff
Jg. 1898
verhaftet 1937
misshandelt
tot 7.2.1937 im Polizeipräsidium
Gitta Raff wurde als Frieda Winkler im oberschlesischen Leobschütz geboren. Sie besuchte in Breslau das Gymnasium. Während des Ersten Weltkriegs leistete sie Kriegshilfedienst bei der Feldpost, anschließend hatte sie eine Anstellung als Buchhalterin bei der Dresdner Bank in Breslau. 1919 heiratete sie den Postassistenden Fritz Raff, der 1932 verstarb; zwei Jahre später zog Gitta Raff nach Düsseldorf. Dort gehörte sie zum Kreis um den Journalisten und Nazi-Gegner Dagobert Lubinski.

Am 22. Januar 1937 w​urde Gitta Raff i​n der „Strafsache Lubinski u. Andere“ verhaftet. Ein Mitglied d​er Gruppe, Rudi Treiber, w​ar der letzte d​er sie b​ei einer Gegenüberstellung lebend sah; l​aut seiner Aussage t​rug sie Spuren schwerer Misshandlungen, w​eil man versuchte hatte, v​on ihr Namen weiterer Gruppenmitglieder z​u erfahren. Am Tag darauf beging s​ie Selbstmord, i​ndem sie s​ich erhängte.[239][240]

Unterrath

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Unterrather Str. 185


2019

Hier wohnte
Paul Gerlach
Jg. 1888
im Widerstand/SPD
seit 1935 inhaftiert
in mehreren KZs
1944 Sachsenhausen
ermordet 10.10.1944
Paul Gerlach war Mitglied der SPD und Mitbegründer der Arbeiterwohlfahrt in Düsseldorf. Von Beruf war er Schriftsetzer. Von 1928 bis 1933 war er Mitglied des Reichstages.[241]

Am 23. März 1933 stimmte Gerlach g​egen die Erlassung d​es Ermächtigungsgesetzes, k​urz darauf w​urde er erstmals i​n „Schutzhaft“ genommen. Bis 1944 w​urde er mehrfach festgenommen u​nd wieder freigelassen, b​is er 1944 i​n das KZ Lichtenburg u​nd von d​ort aus i​n das KZ Sachsenhausen deportiert wurde. Dort s​tarb er a​m 10. Oktober 1944.[241]

Gerresheim

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Alter Markt 5


2019
Hier wohnte
Josef Funk
Jg. 1908
desertiert 16.3.1945
verhaftet
Standgericht
hingerichtet 22.3.1945
Dem Grenadier der Wehrmacht Josef Funk (geb. 16. Juni 1908) war Fahnenflucht vorgeworfen worden, weil er sich nicht binnen dreier Tage bei einer Kampfgruppe gemeldet hatte. Er wurde am 10. März 1945 in seiner Wohnung im Haus Alter Markt 5 von der sogenannten „Heeresstreife Kaiser“, mit Hauptquartier in der Benderstr. 80, festgenommen. Die Heeresstreifen des Hauptmann August Kaiser und Feldwebel Adolf Stender erwarben sich einen traurigen Ruhm bei der Verfolgung von Deserteuren. Josef Funk wurde von einem Standgericht zum Tode verurteilt und am 22. März 1945, nur wenige Tage vor der Kapitulation Deutschlands, erschossen.
Auf der Gemarke 25


2019
Hier wohnte
Moritz Ludwig
Jg. 1906
verhaftet 1935
tot 22.10.1936 im Polizeipräsidium
Moritz Ludwig (geb. 19. August 1906 in Düsseldorf) war von Beruf Modellschreiner, er engagierte sich bei den Naturfreunden und im Westdeutschen Arbeitersport. Beide Organisationen standen der KPD nahe. Er war unverheiratet und lebte bei seinen Eltern. Nach der „Machtergreifung“ wurde er wiederholt verhaftet. Am 20. Oktober 1936 wurde er in das Polizeipräsidium Düsseldorf gebracht, wo er bei „Verhören“ schwer misshandelt und anschließend in ein Krankenhaus verlegt wurde. Als offizielles Sterbedatum wurde der 22. Oktober 1936 angegeben, er beging angeblich Suizid.[242]
Dreherstr. 14


2019
Hier wohnte
Berta Dirks
geb. Wolf
Jg. 1892
deportiert 1942 Theresienstadt
ermordet in Auschwitz
Berta Dirks (geb. 5. November 1892 in Gerresheim) war eins von sechs Kindern von Elise (geb. Moser) und Lehmann Wolf, einem Metzger. Sie heiratete den nicht-jüdischen Schreiner Heinrich Dirks; der gemeinsame Sohn Walter (geb. 1921) wurde evangelisch getauft. 1939 trennte sich Heinrich Dirks – vermutlich aufgrund von Druck vonseiten der NS-Behörden – von seiner Frau, 1942 ließ er sich scheiden. Damit entfiel für Bertha Dirks der Schutz einer sogenannten „privilegierten Mischehe“. Am 21. Juli 1942 wurde sie in das Ghetto Theresienstadt deportiert und am 15. Mai 1944 in das KZ Auschwitz-Birkenau, wo sie ermordet wurde. Ihr Sohn Walter wurde kurz nach der Deportation seiner Mutter wurde wegen sogenannter „Rassenschande“ denunziert und verhaftet. Am 22. Februar 1943 wurde er in Auschwitz ermordet. Seine Urne wurde in Gerresheim beigesetzt.[243]
Hier wohnte
Walter Dirks
Jg. 1921
verhaftet
deportiert
ermordet 22.02.1943 in Auschwitz
Friedingstr. 4


2019
Hier wohnte
Hans Heidenheim
Jg. 1887
gedemütigt / entrechtet
versteckt / überlebt
Hier wohnte
Walter Heidenheim
Jg. 1925
Flucht 1944
Schweiz
abgeschoben
1944 Buchenwald
ermordet 1945
Katharinenstr. 20


2019
Hier wohnte
Franz Boehm
Jg. 1880
'Schutzhaft’ 5.6.1944 Dachau
tot 13.2.2945
Franz Boehm (* 3. Oktober 1880) war katholischer Priester. Er starb am 13. Februar 1945 im KZ Dachau.
Schönaustr. 1


2019
Hier wohnte
Jeanette Cohen
Jg. 1899
deportiert 1941 Lodz
ermordet 11.9.1942 in Chelmno
Jeanette Cohen (geb. 15. November 1899 in Gerresheim) war die Tochter von Fanny und Hermann Cohen. Sie hatte vier Geschwister: Karl (geb. 1896), Rosa (geb. 1901), Regina (geb. 1902) und Hugo (geb. 1905). Sie arbeitete als Verkäuferin, war unverheiratet und pflegte einen engen Kontakt zu ihrer Familie. Am 27. Oktober 1941 wurde die fünf Geschwister in das Ghetto Litzmannstadt deportiert, wo sie gemeinsam in einer Wohnung lebten. Im September 1942 wurde Jeanette Cohen im Vernichtungslager Kulmhof ermordet. Ihr Bruder Hugo starb Ende Dezember 1942 im Ghetto. Die drei anderen Geschwister wurden nach Auschwitz deportiert, wo Karl vermutlich ermordet wurde. Rosa und Regina Cohen starben im KZ Stutthof.
Hier wohnte
Karl Cohen
Jg. 1895
deportiert 1941 Lodz
ermordet Aug. 1945 Auschwitz
Schönaustr. 1


2019
Hier wohnte
Hugo Kussel
Jg. 1898
deportiert 1941 Minsk
ermordet
Hugo Kussel (geb. 18. Januar 1898 in Düsseldorf) war Metzger von Beruf. 1940 musste er gemeinsam mit seiner Frau Henriette (geb. Wagner, 29. Dezember 1910 in Berlin) in das „Judenhaus“ am Fürstenwall 198 umziehen. Dort brachte Henriette Kussel am 15. Februar 1941 den gemeinsamen Sohn Albert zur Welt. Am 9. November mussten sich die Eltern mit dem Säugling am Düsseldorfer Schlachthof einfinden, von wo sie am 10. November 1941 in das Ghetto Minsk deportiert wurden. Alle drei wurden Opfer des Holocaust.[244]
Hier wohnte
Albert Kussel
Jg. 1941
deportiert 1941 Minsk
ermordet
Hier wohnte
Henriette Kussel
geb. Wagner
Jg. 1910
deportiert 1941 Minsk
ermordet
Sonnbornstr. 59


2019
Hier wohnte
Elisabeth Dorothea Zürndorfer
geb. Rheinheimer
Jg. 1901
deportiert 1941
tot in Lodz
Die Tochter Hanna Zürndorfer verließ 1939 ihre Heimat Deutschland. Sie übersiedelte nach England und lebt heute in Schottland. Ihre Eltern, der Vater Adolf Zürndorfer, ein Verlagsangestellter, und ihre Mutter Elisabeth Dorothea, eine geborene Rheinheimer, wurden 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert, wo sie zu Tode kamen.
Hier wohnte
Adolf Zürndorfer
Jg. 1874
deportiert 1941 Lodz
tot 25.4.1942
Torfbruchstr. 81


2019
Hier wohnte
Walter Schmitz
Jg. 1910
im Widerstand verhaftet 1934
verurteilt zu 5 J. Zuchthaus
Strafbataillon 999
Todesdatum unbekannt
Torfbruchstr. 92


2019
Hier wohnte
Walter Jäckel
Jg. 1904
im Widerstand/KPD
verhaftet 1935
Zuchthaus Lüttringhausen
4 Jahre Haft
Strafbataillon 999
tot 14.4.1944
Krim
Truchseßstr. 33


2019
Hier wohnte
Flora Wagner
geb. Wertheim
Jg. 1900
deportiert 1941 Lodz
ermordet 10.9.1942 Chelmno
Dora Wagner[245] war mit dem Kaufmann Siegfried Wagner[246] verheiratet. Der Sohn Arthur Wagner war am 31. Mai 1925 in Wuppertal geboren worden.[247] Die Familie zog nach Düsseldorf, wo Heinrich Egon Wagner am 12. Juli 1931 geboren wurde.[248]Siegfried Wagner führte in Düsseldorf ein Geschäft für Lebensmittel in Pempelfort und wohnte mit Familie auf der Kavalleriestraße.[249] Laut eingereichtem Gedenkblatt des Schwagers und der Nichte hielt sich Wagner während des Krieges in Katowice auf und wurde dort ermordet. Flora Wagner, auch Dora oder Dvora genannt, und Söhne hatten ihre letzte Wohnstätte im Haus des Carl Callmann, welches zu einem sogenannten „Judenhaus“ deklariert wurde. Im Oktober 1941 wurde die Mutter mit den Söhnen Arthur und Egon in das Ghetto Litzmannstadt deportiert und im September 1942 im Vernichtungslager Kulmhof ermordet.
Hier wohnte
Egon Wagner
Jg. 1931
deportiert 1941 Lodz
ermordet 10.9.1942 Chelmno
Hier wohnte
Arthur Wagner
Jg. 1925
deportiert 1941 Lodz
ermordet 10.9.1942 Chelmno
Truchseßstr. 33


2019
Hier wohnte
Therese Callmann
geb. Hirsch Jg. 1876
deportiert 1941 Lodz
ermordet Mai 1942 Chelmno
Carl Callmann (geb. 24. September 1875) war ein Sohn von Johanna und Benedikt Callmann und stammte aus Geilenkirchen. Von Beruf war er Metzger. 1850 zog er nach Gerresheim und heiratete Therese Hirsch (geb. 23. Mai 1876 in Burgsteinfurt). Das Ehepaar wohnte im eigenen Haus in der Truchseßstraße 33, wo es seit 1916 eine Metzgerei führte. Am 27. Oktober 1941 wurden Therese und Carl Callmann nach Litzmannstadt deportiert und am 6. Mai 1942 im Vernichtungslager Kulmhof ermordet.[250]
Hier wohnte
Carl Callmann
Jg. 1875
deportiert 1941 Lodz
ermordet Mai 1942 Chelmno
Unter den Eichen 39


2019
Hier wohnte
Theodor Andresen
Jg. 1907
verhaftet 1945
hingerichtet 16.4.1945
Düsseldorf
Der Bauunternehmer Theodor Andresen gehörte zur Gruppe Aktion Rheinland, die im April 1945 die kampflose Übergabe Düsseldorfs an die US-Armee anstrebte. Die Aktion wurde jedoch verraten, und Andresen gemeinsam mit seinen Mitverschwörern Karl Kleppe, Josef Knab, Hermann Weill und Franz Jürgens, einem Oberstleutnant der Schutzpolizei, einen Tag vor der Befreiung durch die Amerikaner im Hof der Schule an der Färberstraße standrechtlich erschossen. Sein Körper wies Zeichen von schweren Misshandlungen auf.[251]

Grafenberg

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Geibelstraße 39


2019
Hier wohnte
Robert Glücksmann
Jg. 1877
deportiert 1942 Theresienstadt
tot 10.9.1942
Dr. Robert Glücksmann (geboren am 23. Juni 1877 in Grottau) mit letzter Wohnadresse vor Deportation in Düsseldorf Geibelstr. 39, Transport VII/1, Nr. 224 am 22. Juli 1942 von Düsseldorf nach Theresienstadt, dort ermordet

Käthe Glücksmann (geb. Stern, a​m 18. Mai 1886 i​n Berlin), m​it letzter Wohnadresse v​or Deportation i​n Düsseldorf, Transport VII/1, Nr. 223, a​m 22. Juli 1942, v​on Düsseldorf n​ach Theresienstadt, Transport Ep, Nr. 686, a​m 09. Oktober 1944 v​om Theresienstadtnach Auschwitz, d​ort ermordet

Hier wohnte
Brigitte Glücksmann
Jg. 1924
Flucht 1939 London
tot 1944 bei Luftangriff
Hier wohnte
Margarethe Stern
geb. Hirschfeld
Jg. 1864
deportiert 1942 Theresienstadt
tot 1943
Hier wohnte
Käthe Glücksmann
geb. Stern
Jg. 1886
deportiert 1942 Theresienstadt
ermordet 1944 in Auschwitz
Grafenberger Allee 407
Hier wohnte
Fritz Heymann
Jg. 1897
Flucht 1935 Holland
interniert Westerbork
deportiert 1943
Bergen-Belsen
1944 Theresienstadt
ermordet 30.9.1944 Auschwitz
Fritz Heymann (geb. 28. August 1897 in Bocholt), auch Friedrich genannt, war der Sohn des Kaufmanns Josef Heymann (1861–1936) und der Mathilde (geb. Rosenkranz 1871 in Kassel) welche 1917 mit seinem jüngeren Bruder Ludwig (geb. 1898) nach Düsseldorf zogen. Er selbst kam um 1927 nach Düsseldorf und arbeitete als Journalist in der Redaktion der Düsseldorfer Lokalzeitung und als freier Mitarbeiter der Vossischen Zeitung. Neben wirtschaftspolitischen Artikeln verfasste er auch zahlreiche Artikel zur Literatur und zur jüdischen Geschichte. 1933 floh Heymann in das autonome Saargebiet nach Saarbrücken, wohnte Bruchwiesenstraße 21[252], und wurde Mitbegründer und Mitarbeiter der antinazistischen Exil-Zeitschrift Westland (später Grenzland). 1935 flüchtete er über Paris nach Amsterdam, wo er als Englisch-Übersetzer tätig war. Nach der Besetzung Hollands durch die Wehrmacht 1940 lebte Heymann im Untergrund. Wie lange er sich der Verhaftung entziehen konnte, ist nicht bekannt. Vermutlich wurde er zusammen mit seiner Mutter 1942 in einem der ersten Transporte ins Ghetto Theresienstadt deportiert und 1944 im KZ Auschwitz ermordet. Seine Mutter überlebte das Konzentrationslager und emigrierte nach dem Krieg nach Argentinien. Sein Bruder Ludwig konnte im Juni 1937 von Amsterdam nach Buenos Aires entkommen.
Ludenberger Str. 37


2019
Hier wohnte
Alma Fuhrmann
geb. David
Jg. 1900
deportiert 10.11.1941
ermordet in Minsk
Anna (genannt Alma) Fuhrmann (geb. 27. November 1900) war die jüngste von drei Töchter der Eheleute Bertha (geb. Cahn, 1861–1934) und Ludolf David (1856–1921). Ihre beiden Schwestern waren Freida (geb. 1897) und Erna (geb. 1898). Die Eltern waren 1895 von Berlin nach Düsseldorf gezogen, Wohnsitz war das Haus Schwanenmarkt 21 in Nähe der Synagoge. Am 20. August 1928 heiratete Anna den katholischen Schreiner Paul Fuhrmann (* 31. Juli 1902) aus Düsseldorf-Rath, der nach drei Jahren Ehe im Alter von 28 Jahren starb. Anna Fuhrmann war als Handlungsgehilfin tätig und lebt in der Ludenberger Str. 37, bis sie am 17. Oktober 1940 in das „Judenhaus“ Bachstr. 142 ziehen musste. Am 10. November 1941 wurde sie ins Ghetto Minsk deportiert, wo sie nicht überlebte. Ihre Schwester Frieda war seit 1921 mit dem polnischen Juden Vuchem Sztajn verheiratet und bekam am 8. Februar 1923 einen Sohn, Rolf. Am 13. Dezember 1940 traf die Familie im KZ Sachsenhausen ein.[253]

Eller

Bild Adresse Person, Inschrift
Verlegedatum
Anmerkung
Gertrudisplatz 1



2019

Hier wohnte
Klara Kerz
Jg. 1918
hingerichtet 6.7.1944 Köln-Klingelpütz
Klara Kerz wurde in Eisenschmitt geboren und war von Beruf Näherin. Am 22. Mai 1944 wurde die wohnungslose 25-jährige Frau wegen Diebstahls, Betrugs und Unterschlagung vom Sondergericht Düsseldorf zum Tode verurteilt. Laut Gerichtsurteil soll sie diese Taten nach dem großen „Pfingstangriff“ auf Düsseldorf am 12. Juni 1943 begangen haben. Der Prozess-Gutachter Dr. Fuhrmann beschrieb Kerz als „uneinsichtige, freche, arbeitsscheue und ethisch-moralisch defekte Psychopathin“. Das Urteil gegen sie wurde am 6. Juli 1944 im Kölner Gefängnis Klingelpütz vollstreckt.[254]
Gertrudisplatz 1


2019
Hier wohnte
Paul Maus
Jg. 1900
deportiert KZ Buchenwald
tot 22.8.1941
Im April und Juni 1938 wurden reichsweit mehr als 10.000 Menschen im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ in Konzentrationslager deportiert, darunter der gebürtige Kölner Paul Maus. Er starb am 22. August 1941 im KZ Buchenwald (Häftlings-Nr. 6207).[255]
Gertrudisplatz 1



2019
Hier wohnte
Robert Raths
Jg. 1915
deportiert KZ Dachau
tot 23.3.1942
Im April und Juni 1938 wurden reichsweit mehr als 10.000 Menschen im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ in Konzentrationslager deportiert, darunter Robert Raths. Er wurde ins KZ Dachau deportiert (Häftlings-Nr. 26842). Von dort aus wurde er am 23. Februar 1942 mit einem „Invalidentransport“ in die Tötungsanstalt Hartheim gebracht und noch am selben Tag ermordet.[256]
Gumbertstraße 91


2019
Hier wohnte
Auguste Leven
Jg. 1876
Flucht in den Tod 15.6.1942
vor der Deportation
Auguste Leven wurde in Krefeld geboren und war von Beruf Putzmacherin und Modistin. Am 25. April 1919 eröffnete sie in Eller ihr eigenes Geschäft Auguste Leven – Damenputz und bewohnte eine Wohnung hinter dem Laden. Anfang 1938 zog sie in eine Wohnung in der Reisholzer Str. 26. In der Reichspogromnacht 1938 wurde das Geschäft der 60-Jährigen demoliert und geplündert; sie selbst wurde misshandelt. Als sie im Juni 1942 die Aufforderung erhielt, sich für eine „Evakuierung“ in das Ghetto Izbica bereitzuhalten, beging sie Suizid.


Gumbertstraße 91



2019
Hier wohnte
Hedwig Brasch
geb. Bluhm
Jg. 1896
deportiert 1941
ermordet in Minsk

Hier wohnte
Ludwig Brasch
Jg. 1929
deportiert 1941
ermordet in Minsk

Hier wohnte
Salomon Brasch
Jg. 1884
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Hedwig und Salomon Brasch, seit 1920 verheiratet, führten das von Hedwigs Familie gegründete Mode- und Manufakturwarengeschäft Gebrüder Bluhm in der Gumbertstr. 167. Das Ehepaar hatte zwei Söhne, von denen einer als Kind verstarb. Ludwig „Lutz“ Brasch besuchte zunächst die katholische Volksschule in der Bernburger Straße, musste aber 1935 auf die jüdische Volksschule in der Kasernenstraße wechseln.

Wohnung u​nd Geschäft mussten 1933 v​on der Gumbertstr. 167 i​n die Gumbertstr. 91 verlegt werden. In d​er Reichspogromnacht 1938 verwüsteten SA-Männer d​as Geschäft u​nd warfen d​ie Waren a​uf die Straße. Dann drangen s​ie in d​ie Wohnung e​in und demolierten a​uch diese, während d​er 12-jährige Lutz d​ort mit h​ohem Fieber i​m Bett lag. 1939 musste d​ie Familie Brasch i​n das „Judenhaus“ i​n der Grimmstr. 36 umziehen. Von d​ort aus wurden s​ie am 10. November 1941 n​ach Minsk deportiert, w​o sie z​u Tode kamen.[257]

Gumbertstraße 108


2019
Hier wohnte
Johann Crombach
Jg. 1912
verhaftet 1937
ermordet 2.10.1942
Der gebürtige Düsseldorfer Johann Crombach, von Beruf Händler, war – ebenso wie seine zwei Schwestern und seine zwei Brüder – als Mitglied der KPD im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv. Er wohnte mit seiner Frau und drei gemeinsamen Kindern sowie seinen Schwestern im Elternhaus Kampstr. 34. Seine Schwestern Anna und Klara wurden am 11. Mai 1934 festgenommen und blieben bis 12. Dezember des Jahres in Haft. Johann Crumbach wurde am 14. Dezember 1936 in der Wohnung seines Bruders Josef in der Gumbertstr. 108 festgenommen und 1937 vom Oberlandesgericht Hamm zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Was zu seiner erneuten Verhaftung im Jahre 1942 sowie zu seinem Tode führte, ist ungeklärt.[258]
Harffstraße 167


2019
Hier wohnte
Josef Müller
Jg. 1903
verhaftet 1935
Strafbatallion 999
tot 5.5.1944
Der gelernte Schlosser Josef Müller arbeitete für die Rheinmetall. Er war Mitglied der KPD und seine Wohnung diente als Anlaufstelle für Flugblätter und andere Druckerzeugnisse des Unterbezirks Gerresheim. Anfang 1935 wurde er festgenommen, nachdem die Gestapo die Widerstandsorganisation des Unterbezirks aufgedeckt hatte. Am 17. September 1935 wurde er vom Oberlandesgericht Hamm wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Zuchthaus Lüttringhausen verbüßte. 1940 wurde er vorzeitig entlassen, und er beantragte eine Ausreise nach Norwegen. Stattdessen sollte er seine „Wehrwürdigkeit“ beweisen, indem er in die Strafdivision 999 eingezogen wurde. Am 5. Mai 1944 kam er ums Leben.[259]
Schlesische Straße 78
Hier wohnte
Heinrich Schweden
Jg. 1896
verhaftet 1935
Tod durch Haftfolgen
Der Steindrucker Heinrich Schweden war Mitglied der SPD. 1935 deckte die Gestapo eine Widerstandsgruppe um den Sozialdemokraten und Gewerkschafter Heinrich Hahne auf; im Laufe der folgenden Verhaftungswelle wurde am 4. Oktober auch Schweden festgenommen. Am 27. Mai 1936 wurde er gemeinsam mit 32 weiteren Angeklagten, darunter 14 Düsseldorfer, vom Oberlandesgericht Hamm wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ verurteilt; seine Strafe lautete ein Jahr und sechst Monate Zuchthaus, und er wurde in das Zuchthaus Lüttringhausen eingeliefert. Am 27. April 1937 wurde er gesundheitlich schwer angeschlagen aus der Haft entlassen; am 2. März 1943 starb er an den Folgen.[260]

Lierenfeld

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Am Stufstock 23


2019
Hier wohnte
Rudolf Henning
Jg. 1895
verhaftet 1933
erschossen
11.10.1944
KZ Sachsenhausen
Rudolf Henning (* 11. März 1895 in Danzig) war gelernter Zimmermann. Er war Sekretär des Bezirks Niederrhein der KPD, Stadtverordneter in Düsseldorf und von 1930 bis 1933 Reichstagsabgeordneter. Nach der „Machtergreifung“ durchsuchte die Gestapo seine Wohnung und beschlagnahmte Dokumente. Am 16. Juli 1933 wurde er verhaftet, am 26. November 1934 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, die er im Strafgefängnis Plötzensee verbüßte. Unmittelbar nach seiner Entlassung wurde er von der Gestapo in „Schutzhaft“ genommen und zunächst in das KZ Esterwegen und dann nach Sachsenhausen deportiert. Vergeblich schrieb seine Familie zahlreiche Gnadengesuche. Am 24. November 1944 erhielt seine Frau die Mitteilung, dass Rudolf Henning wegen „versuchter Meuterei und Aufwiegelung“ im Lager erschossen worden sei.[261]
Am Stufstock 23


2019
Hier wohnte
Hugo Hage
Jg. 1878
verhaftet 1935
erschossen
2.10.1942
Heilanstalt Grafenberg
Der Arbeiter Hugo Hage (* 2. Oktober 1878 in Großjena) war seit 1924 Mitglied der KPD, später war er Führer im Roten Frontkämpferbund, Mitglied der Roten Hilfe sowie Stadtverordneter im Düsseldorfer Rat. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder.

Am 11. März 1935 w​urde Hugo Hage verhaftet u​nd am 17. September 1935 v​om OLG Hamm i​n einem großen Hochverratsprozess g​egen „Rübesamen u​nd Andere“ z​u einem Jahr u​nd sechs Monaten Zuchthaus verurteilt, d​ie er i​m Zuchthaus Hameln verbüßte. Am 15. Januar 1937 w​urde er, gemeinsam m​it seinem Sohn, erneut für einige Tage verhaftet. Seelisch gebrochen s​tarb er a​m 2. Oktober 1942 i​n der Heilanstalt Grafenberg.[262] Hage wohnte zuletzt Am Stufstock 17. Da d​iese Anschrift n​icht mehr existiert, w​urde der Stolperstein, l​aut Beschluss d​er Bezirksvertretung 8 v​om 3. November 2005, deshalb i​n unmittelbarer Nähe verlegt.

Erkrather Str. 340


2019

Hier wohnte
Theodor Wilms
Jg. 1881
deportiert
KZ Dachau
tot 16.3.1941
Theodor Willems, so lautet sein Name im Adressbuch von Düsseldorf von 1938 bis 1940, war von Beruf Fabrikarbeiter und wohnte zuletzt Parterre im Haus Erkrather Straße 340. Er wurde als so genannter „Asozialer“ in das KZ Dachau deportiert und starb dort am 16. März 1941. In 2005 beschloss die Bezirksvertretung 8 die Verlegung des “Stolpersteines”.[263]
Reisholzer Straße 26


2019

2019
Hier wohnte
Anna Neubeck
geb. Herzstein
Jg. 1900
Flucht 1935 Belgien
deportiert
Auschwitz
ermordet 10.1.1943
Anna Herzstein wurde in Witten geboren und entstammte einer jüdischen Familie. Sie absolvierte das Höhere Mädchengymnasium in Essen und machte eine Ausbildung zur Kindergärtnerin. Anfang der 1920er Jahre lernte sie den Werbeleiter und KPD-Funktionär Hans Neubeck kennen; das Paar heiratete und zog nach Düsseldorf. Am 23. März 1923 wurde Sohn Herbert geboren, am 15. Juni 1924 Tochter Marianne.

Aufgrund i​hres kommunistischen Engagement geriet d​ie Familie i​n den Fokus d​er Gestapo; Anna Neubeck w​ar im Mai 1934 z​wei Tage i​m Düsseldorfer Polizeipräsidium inhaftiert. Anschließend f​loh die Familie n​ach Belgien, 1938 w​urde den Neubecks d​ie deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt u​nd waren j​etzt staatenlos. In Brüssel unterstützten d​ie Neubecks politische Flüchtlinge.

Hans Neubeck g​ing nach Spanien, u​m dort a​uf republikanischer Seite i​m Spanischen Bürgerkrieg z​u kämpfen. Er w​urde schwer verwundet u​nd starb 1940. Der Sohn Herbert Neubeck w​urde in Frankreich interniert, a​ber ihm gelang d​ie Flucht, u​nd er kehrte n​ach Brüssel zurück. Dort w​urde er v​on der Gestapo verhaftet u​nd vor Gericht gestellt. Am 21. April 1943 w​urde er i​n Plötzensee hingerichtet.

Anna Neubeck w​urde am 26. August 1940 i​n Brüssel verhaftet u​nd am 31. März 1941 v​om OLG Hamm z​u zwei Jahren u​nd sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Da s​ie Jüdin war, w​urde sie a​m 7. Dezember 1942 n​ach Auschwitz deportiert u​nd dort ermordet. Ihre Tochter Marianne w​urde am 20. Oktober 1942 v​om SS-Sammellager Mechelen a​us nach Auschwitz deportiert u​nd am 30. November 1942 ermordet.


Hier wohnte
Hans Neubeck
Jg. 1897
Flucht 1935 Belgien
tot im Spanischen Bürgerkrieg

Hier wohnte
Marianne Neubeck
Jg. 1924
Flucht 1935 Belgien
deportiert
Auschwitz
ermordet

Hier wohnte
Herbert Neubeck
Jg. 1923
Flucht 1936 Belgien
verhaftet
hingerichtet 21.4.1943 Berlin-Plötzensee
Reisholzer Str. 28


2019
Hier wohnte
Emil Jokisch
Jg. 1881
verhaftet 1935
tot 19.10.1944 KZ Sachsenhausen
Emil Jokisch (geb. 14. Juli 1881 in Niedergrund) war verheiratet und besaß die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft. Weil er Mitglied der KPD war, wurde er am 9. Februar 1935 in Düsseldorf verhaftet. Am 17. September 1935 wurde er vom Oberlandesgericht Hamm (OLG) wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu acht Jahren Zuchthaus und sechs Jahren Ehrverlust verurteilt. Im Urteil des OLG hieß es, dass von einer härteren Strafe abgesehen worden sei, da Jokisch schwer krank und nahezu erblindet sei. Nach Verbüßung seiner Strafe wurde Jokisch als „Schutzhäftling“ in das KZ Sachsenhausen eingeliefert, wo er am 19. Oktober 1944 starb.[264]
Schlesische Str. 49


2019
Hier wohnte
Frieda Sternheim
Jg. 1903
eingewiesen 'Heilanstalt’ Grafenberg
deportiert 1941
ermordet
Selma Sternheim (geb. Wolff, am 14. November 1867 in Dinslaken) zog 1934 mit ihrem Mann Hermann (geb. 1869) nach Düsseldorf, nachdem die Eheleute ihr Tabak- und Schreibwarengeschäft in Oberhausen hatten aufgeben müssen. Dort wohnte der gemeinsame Sohn Alwin (geb. 1899 in Hamm) und betrieb einen Tabakgroßhandel, bis er 1936 in die Niederlande flüchtete. Hermann Sternheim starb am 18. März 1941 in Düsseldorf, die 74-jährige Selma Sternheim wurde zunächst nach Ghetto Theresienstadt deportiert und am 21. September 1942 in Treblinka ermordet. Ihre Tochter Frieda (geb. 4. Februar 1903 in Hamm) wurde aus der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Grafenberg von der Tarngesellschaft Gemeinnützige Krankentransportgesellschaft mit einem Bus in eine Tötungsanstalt gebracht und ermordet. Der Sohn Alwin überlebte das Kriegsende in den Niederlanden, wo er 1949 starb.[265]

Transport VII/1, Nr. 876 a​m 22. 07. 1942 v​on Düsseldorf n​ach Theresienstadt, Transport Bp, Nr. 1909 a​m 21. September 1942 v​on Theresienstadt n​ach Treblinka, d​ort ermordet

Hier wohnte
Selma Sternheim
geb. Wolff
Jg. 1867
deportiert 21.7.1942 Theresienstadt
ermordet 21.9.1942 Treblinka

Vennhausen

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Erikastr. 5


2019
Hier wohnte
Walter Hartkopf
Jg. 1913
verhaftet 1934
tot im Strafbataillon 999
Walter Hartkopf war gebürtiger Düsseldorfer und von Beruf Kaufmann und Kontorist. Er war Mitglied des kommunistischen Arbeitsportvereins Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit (Rotsport). Am 9. August 1934 wurde er wegen „illegaler kommunistischer Tätigkeiten“ als einer von 16 Düsseldorfer Arbeitersportlern verhaftet. Das OLG verurteilte ihn wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu zwei Jahren und acht Monaten Zuchthaus verurteilt, die er bis zum 7. April verbüßen musste. 1943 wurde er zum Strafdivision 999 eingezogen, was er nicht überlebte.[266]
Kösener Weg 8


2019
Hier wohnte
Hugo Weber
Jg. 1889
inhaftiert 1936
verurteilt 1937 Zuchthaus Butzbach
tot 7.3.1944
Friedrich-Engels-Str. 14 (damals Bennemannstr. 14)

7. Juli 2017

2019
Hier wohnte
Anton Rosinke
Jg. 1881
im Widerstand
Anarchosyndikalist
verhaftet 27.1.1937
Polizeigefängnis Düsseldorf
ermordet 14.2.1937 beim Verhör
Anton Rosinke war ein im Rheinland bekannter Anarchosyndikalist. 1937 wurde er im Düsseldorfer Polizeipräsidium misshandelt und ermordet.

Benrath

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Hauptstr. 46


2019

2019
Hier wohnte
Helene Blumenfeld
geb. Heumann
Jg. 1904
Flucht 1939 Holland
versteckt in Soest/Holland
tot 8.10.1944 ohne medizinische Hilfe
Helene Blumenfeld-Heumann (geboren 1904) war die Tochter des Kaufmanns Jonas Heumann und dessen Frau Selma, geborene Friedsam. Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1923 unterstützte sie gemeinsam mit ihren Schwestern Theresia und Martha ihre Mutter bei der Fortführung des elterlichen Unternehmens für Textilien und Möbel in der Hauptstraße. Am 12. Februar 1933 heiratete sie den aus Wanne-Eickel stammenden Paul Blumenfeld (geboren 11. November 1902), 1936 wurde die gemeinsame Tochter Gabriele geboren. Paul Blumenfeld suchte schon bald nach Emigrationsmöglichkeiten für seine Familie; zunächst zogen sie nach Prag, nach der Sudetenkrise von dort in die Niederlande, wo die Familie verschiedene Wohnorte innehatte. Die letzte Meldeanschrift war in der Burgemeester Grothestraat 55, in Soest.[267] Als „Mitglied des jüdischen Rates“ wurde Paul Blumenfeld zunächst von einer Deportation in das Durchgangslager Westerbork aufgenommen, dann aber im Juni 1943 verhaftet, nachdem er mit seinem Schwager Walter Eichenwald untergetaucht war. Am 29. Juni 1943 wurde er von Westerbork aus in das Vernichtungslager Sobibor gebracht und am 2. Juli dort ermordet.

Auch Helene Blumenfeld u​nd ihre Tochter w​aren untergetaucht. Helene Blumenfeld, d​ie an Diabetes litt, s​tarb aufgrund ungenügender ärztlicher Versorgung a​m 8. Oktober 1944 i​m Krankenhaus v​on Amersfoort. Ihre Tochter Gabriele überlebte i​n der Obhut d​er niederländischen Familie Paddenbrug u​nd emigrierte n​ach Kriegsende m​it ihren Tanten Thea Eichenwald u​nd Martha Bernstein s​owie ihrem Cousin Gert Eichenwald i​n die USA.[268][269]

Hier wohnte
Paul Blumenfeld
Jg. 1902
Flucht 1939 Holland
interniert 1943 Westerbork
deportiert Sobibor
ermordet 2.7.1943
Hier wohnte
Walter Eichenwald
Jg. 1900
Flucht 1939 Holland
interniert 1943 Westerbork
deportiert Sobibor
ermordet 2.7.1943
Walter Eichenwald (geboren 30. Dezember 1900) wurde als eines von sechs Geschwistern in Horstmar im Münsterland geboren, wo die Familie seit über 200 Jahren ansässig war.[270] Als gelernter Kaufmann führte er gemeinsam mit seinem älteren Bruder Ernst (geboren 9. Mai 1896; gestorben 25. September 1992 in Florida) dort das Textileinzelhandelsgeschäft Levy Eichenwald. Am 11. März 1928 heiratete er die Düsseldorferin Theresia Eichenwald, die Schwester von Helene Blumenfeld, und stieg in das dortige Familienunternehmen ein. Am 2. Juni 1930 wurde Sohn Gert geboren.

Im Februar 1937 g​ing Eichenwald i​n die Niederlande, Ehefrau u​nd Sohn folgten i​hm im Juli 1939 n​ach Eindhoven. Im August 1942 drohte d​en Eichenwalds d​er Abtransport i​n das Durchgangslager Westerbork; Walter Eichenwald tauchte gemeinsam m​it seinem Schwager Paul Blumenfeld i​n Nuenen unter, während s​eine Frau u​nd sein Sohn a​uf einem Bauernhof i​n Marheeze untertauchen konnten. Im Juni 1943 wurden d​ie beiden Männer aufgegriffen u​nd über Westerbork i​n das Vernichtungslager Sobibor gebracht, w​o sie a​m 2. Juli 1943 ermordet wurden.[271][272] In d​er Kettingstraat 22, Eindhoven, w​o die Familie 1941 n​och lebte, w​urde für Walter Eichenwald e​in Stolperstein verlegt.[273] Für s​eine Herkunftsfamilie wurden i​n Horstmar ebenfalls Stolpersteine verlegt.[274]

Telleringstr. 56


2019
Hier wohnte
Cäcila Beuken
geb. Stahlberg
Jg. 1895
ermordet 25.8.1941 Heilanstalt Hadamar
Cäcilie Beuken stammte aus Leverkusen-Wiesdorf. Am 25. August 1941 wurde sie in der Tötungsanstalt Hadamar Opfer der Aktion T4, der systematischen Ermordung von Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen. Auf ihrem Totenschein ist als angebliche Todesursache Ruhr bzw. Kreislaufschwäche angegeben.[275]
Sistenichstr. 5


2019
Hier wohnte
Johanna Kahn
Jg. 1867
deportiert 1942, Theresienstadt, ermordet 1.3.1943
Johanna Kahn wurde am 10. Mai 1867 in Düsseldorf-Benrath als Tochter des Metzgers August Kahn und dessen Frau Sibilla, geborene Wallach, geboren. Bei ihrer Geburt wohnte die Familie in Benrath im Haus Mittelstraße 25, jetzt Hauptstraße (Benrath). Schon ihr väterlicher Großvater Isaac Kahn hatte in Benrath als Metzger gearbeitet. Am 26. April 1915 wurde Johanna Kahn in Benrath mit dem Hinweis <auf Reisen> abgemeldet. Am 19. Juli 1916 erfolgte der Wiedereinzug nach Düsseldorf-Benrath, Schmiedestraße 5, heute Sistenichstraße 5. Von dort wurde Johanna Kahn am 19. Mai 1932 in (Essen) Werden a. d. Ruhr angemeldet. Am 25. November 1938 zog sie von Werden wieder nach Düsseldorf. Nächste und letzte Adresse für Düsseldorf, vom 3. März 1939, war das sogenannte „Judenhaus“ in der Duisburger Straße 77. Von dort wurde die unverheiratete Johanna Kahn am 21. Juli 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert (Transport VII/1, Nr. 398). Sie starb im Ghetto am 1. März 1943.[276][277]

Himmelgeist

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Alt-Himmelgeist 22



2019
Hier wohnte
Bertha Meyer
geb. Scheuer
Jg. 1871
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 19.9.1942
Treblinka
Bertha Meyer (geb. 22. November 1871 in Bonn) war die Tochter von Johanna (geb. Ullmann) und Max Scheuer. Sie heiratete den Viehhändler und Metzger Max Meyer; das Ehepaar lebte 50 Jahre lang auf dem eigenen Anwesen in Himmelgeist. Nachdem ihr Mann am 23. September 1937 verstorben war, verkaufte Bertha Meyer die Immobilie, die gemeinsame Tochter Johanna war schon ins Ausland geflohen. Bertha Meyer zog zu ihrem Bruder Nathan (geb. 1877) nach Bonn. Die Geschwister wurden am 16. Juni 1942 nach Theresienstadt deportiert. Nathan Scheuer starb dort am 13. Februar 1944, Bertha Meyer wurde am 19. September 1942 in Treblinka ermordet.[278]

Wersten

Bild Adresse
Verlegedatum
Person, Inschrift Anmerkung
Werstener Dorfstr. 84


2019
Hier wohnte
Baltasar Sieberg
Jg. 1901
verhaftet 1937
ermordet 7.4.1945 in Düsseldorf
Balthasar Sieberg war Kommunist, als sein Beruf wurde in den Akten „Bohrer“ angegeben. Nach der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten wurde er wegen seiner politischen Einstellung mehrfach verhaftet. Im Zuge der „Aktion Gitter“, einer Verhaftungswelle nach dem gescheitertern Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944, wurde Sieberg erneut verhaftet und am 7. April 1945 in seiner Wohnung in Düsseldorf erschossen.[279]
Leichlinger Straße 52,
früher Werstener Friedhofstraße 135

Hier wohnte
Bruno Liedtke
Jg. 1908
verhaftet 1936
Zuchthaus Celle
Bewährungsbataillon 999
tot 19.5.1943
Bruno Liedtke (* 12. August 1908) stammte aus Liebemühl in Ostpreußen, wo seine Familie auf einem Bauernhof lebte. Seine Eltern waren Ludwig und Anna (geb. Rautenberg) Liedtke. Er absolvierte eine Ausbildung und zog nach Düsseldorf, wo er in der Metallbranche arbeitete. Mit seiner Ehefrau Emilie lebte er in der Werstener Friedhofstr. 135 und später in der Weißenburgstr. 73.

Liedtke w​ar Mitglied d​er KPD u​nd engagierte s​ich zudem i​m Rotfrontkämpferbund (RFB), e​iner paramilitärischen Schutztruppe d​er KPD, d​ie 1929 verboten wurde. Bereits v​or 1933 w​ar er w​egen seiner illegalen Tätigkeit für d​en RFB a​ls hoher Funktionär verhaftet u​nd zu z​wei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Nach seiner Entlassung n​ahm er d​ie Widerstandsarbeit für d​ie inzwischen verbotene KPD wieder auf. Am 9. Juni 1936 w​urde er erneut verhaftet u​nd zehn Tage i​m Polizeigefängnis gefangen gehalten. Er w​urde gemeinsam m​it anderen Genossen v​or dem Oberlandesgericht Hamm angeklagt, a​m 7. Mai 1937 w​egen „Vorbereitung z​um Hochverrat“ z​u drei Jahren Zuchthaus verurteilt u​nd am 6. Juni 1939 a​us der Haft entlassen. Als „Zuchthäusler“ g​alt Liedtke a​ls „wehrunwürdig“, w​urde aber 1943 i​n die Strafdivision 999 eingezogen. Er f​iel bei d​en Kämpfen u​m Tunis, d​er 19. Mai 1943 w​urde als Todestag angegeben.[280]

Literatur

  • Hildegard Jakobs/Angela Genger/Andrea Kramp: Stolpersteine / Stumbling stones. Erinnerung an Menschen aus Düsseldorf, Erkrath, Langenfeld, Mettmann, Monheim und Ratingen. Hrsg.: im Auftrag des Förderkreises der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e. V. Droste, Düsseldorf 2012, ISBN 978-3-7700-1476-7 (englisch).
Commons: Stolpersteine in Düsseldorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mahn- und Gedenkstätte. Zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus: „22 weitere Stolpersteine in Düsseldorf. Insgesamt gibt es damit 372 Stolpersteine im gesamten Düsseldorfer Stadtgebiet.“ auf Pressedienst duesseldorf.de, vom 24. August 2021
  2. Das Stolperstein-Projekt in Düsseldorf. Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e. V.; abgerufen am 14. Juli 2017.
  3. Apotheker Ernst Selbiger ist zur Fortführung der von ihm käuflich erworbenen Biermann’schen Apotheke in Düsseldorf die Konzession erteilt. in Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf, Jahrgang 1909. S. 296
  4. Ernst Selbiger Rathaus-Apotheke u. Rathaus-Drogerie (Ernst Selbiger, Apotheker), Marktplatz 7, in Adreßbuch für Düsseldorf Stadt und Umgebung, Handelsregister, 1932, S. 586
  5. Ernst Selbiger, auf Opferdatenbank Holocaust.cz
  6. Marktstraße 11, E Books, Franz, Damenputz, U u.1; Reich, Rosel, Textilwaren, U, – Simon, Kaufmann U u. 1. Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1938, S. 336 (uni-duesseldorf.de)
  7. Zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus: 22 weitere Stolpersteine in Düsseldorf: Rosa Estera und Simon Klarmann youtube.com
  8. Sterbeurkunde Dachau: Karl Jung, auf arolsen-archives.org
  9. Adloff, Wilhelm, Botenmstr., Altestadt 6/II. in Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf, 1920, S. 88
  10. Adloff, Wilhelm, Gartenaufseher, Ursulinengasse 9/2. Etage, in Adreßbuch für Düsseldorf, 1931, S. 4
  11. Liba Arom, Datensatz 1275117, Yad Vashem - Gedenkblätter Sammlung, auf yadvashem.org
  12. David Arom, Datensatz 1275116, Yad Vashem - Gedenkblätter Sammlung, auf yadvashem.org
  13. Stolpersteine, S. 155.
  14. Erich Felsenthal, auf yadvashem.org
  15. Graf-Adolf-Straße 14, Felsenthal, Erich, Zigarrengroßhandlung. In Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf 1907, S. 176 (uni-duesseldorf.de)
  16. Familienbuch Euregio: Max und Ida Felsenthal
  17. Synagogengemeinde, Synagoge: Kasernenstraße 67b; Gemeindesekretariat: Bilker Str. 25; Vorstand: E. Felsenthal, S. Sostheim, L. Elkan, Dr. med. Horowitz, Geh.-Rat Grünebaum; Rabbiner: Dr. Eschelbacher. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1926 S. 25 (uni-duesseldorf.de)
  18. Toni Felsenthal, auf yadvashem.org
  19. Branche: Zigarren- und Tabakhandlungen, Erich Felsenthal, Kasernenstr. 17/19. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1939, S. 106 (uni-duesseldorf.de)
  20. Herbert Felsenthal, auf yadvashem.org
  21. Stolpersteine, S. 63.
  22. Schwanenmarkt 1, Levison, Carl, Dr. med., Arzt, in Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf, 1906, S. 317
  23. Schwanenmarkt 3, E. Levison, Karl, Dr. med., Wwe., Rentn., in Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf, 1910, S. 296
  24. Levison, Karl, Dr., Wwe., Schwanenmarkt 3 E.; Levison, Robert, Papiergroßhdlg. Hohe Str. 39U, in Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf, 1932, S. 243
  25. Stolpersteine, S. 131.
  26. Osvald Jsaja Yeshiyah Atlas, auf yadvashem.org
  27. Atlas, Oswald, Wallstr. 31. In Düsseldorfer Adreßbuch 1925, III. Teil, Branchen-Verzeichnis – Möbel, S. 62 (uni-duesseldorf.de)
  28. Auguste Guettel Gusta Atlas, auf yadvashem.org
  29. Abgeschoben ins „Niemandsland“, auf Westdeutsche Zeitung vom 28. Oktober 2019
  30. Atlas, Oswald, Frau, Möbelhdlg., Wallstr. 31. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1940, S. 16 (uni-duesseldorf.de)
  31. Sanok. Auf Webseite der Holocaust Historical Society (holocausthistoricalsociety.org)
  32. Hugo Sondermann, auf yadvashem.org
  33. Kaufmann & Sondermann, Grupellostr. 22. Inh. Alfred Kaufmann u. Hugo Sondermann. In Düsseldorfer Adreßbuch 1924 (uni-duesseldorf.de)
  34. Kaufmann & Sondermann (Alfred Kaufmann und Hugo Sondermann), Oststr. 128/132Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1927, Handelsregister (uni-duesseldorf.de)
  35. Henriette Sondermann, auf yadvashem.org
  36. Handelsvertreter Textilwaren & Gardinen: Hugo Sondermann, Collenbachstraße 16. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1934 (uni-duesseldorf.de)
  37. Stolpersteine, S. 133.
  38. Salomon 1845. Gestattung Namensänderung von Cohen zu Cohen-Altmann und Salomon zu Stefan, Der Regierungspräsident, Düsseldorf, den 10. November 1919, in Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf, Stück 47, Jahrgang 1919, S. 512
  39. Cohen-Altmann, Stephan, Justizrat, Büro: Königstraße 4U, Wohnung: Cecilienallee 11E, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf, 1927, Zweiter Teil Alphabetisches Verzeichnis der Einwohner und Firmen, S. 78
  40. Alte-Garde-Ufer 41a: E (=Eigentümer) Cohen-Altmann, Stef., Justizrat, Rechtsanwalt, U u. 1, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf, III. Teil, 1939, S. 17
  41. „Der Transportzug sollte nach diesen Planungen mit 450 Juden aus dem Regierungsbezirk Koblenz am 15.6. um 2.08 Uhr in Koblenz abfahren. In Köln (Ankunft um 3.50 Uhr) sollten 318 Juden aus dem Regierungsbezirk Köln und 144 Juden aus dem Regierungsbezirk Aachen zusteigen, bevor der Zug über Düsseldorf, Duisburg und Essen (Ankunft um 5.00, 5.37 und 6.15 Uhr) mit weiteren 154 Juden aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf nach dem Osten fahren sollte (LAV NRW R, Mikrofilm A 28/2)“, in Statistik und Deportation: Koblenz – Aachen – Köln – Düsseldorf nach unbekannt. Abfahrtsdatum: 15.06.42, Deportierte: 1003, auf statistik-des-holocaust.de
  42. Zur Geschichte jüdischer Einwohner in Sayn und der Jacoby’schen Anstalten, auf alemannia-judaica.de, abgerufen am 24. Juli 2017
  43. 16. Cohen-Altmann, Franz, (Beruf) ohne, 23.1.1905 Düsseldorf, in A) Liste der in Heil- und Pflegeanstalt Bendorf-Sayn, Hindenburgstraße 49 untergebrachten kranken Juden
  44. Egbert F. Schwarz: Zur Geschichte der Gebrüder Schöndorff AG. (PDF) Abgerufen am 17. Juli 2017. (pdf)
  45. Stolpersteine, S. 169.
  46. Zwei Ansprachen. Gehalten am 12. Oktober 2010 anlässlich der Verlegung von Stolpersteinen durch den Kölner Künstler Gunter Demnig. (PDF) Abgerufen am 17. Juli 2017. (pdf)
  47. Stolpersteine, S. 108.
  48. Wilhelm Schürmann-Horster. In: Gedenkstätte Deutscher Widerstand. 21. Juni 1900, abgerufen am 9. Juli 2017.
  49. Stolpersteine, S. 171.
  50. Quedenfeldt, Harald (Düsseldorf 1905 – 1944 Neuwied) Grafiker, Bühnenbildner, Songschreiber (PDF; 170 kB)
  51. Stolpersteine Konstanz. In: stolpersteine-konstanz.de. Abgerufen am 9. Juli 2017.
  52. Gumprecht, Martha, auf portal.dnb.de
  53. Liskor – Erinnern, Magazin der Hamburger Gesellschaft für Jüdische Genealogie E. V., Nr. 16, 4. Jahrgang, Dezember 2019, Kislew, S. 10–11
  54. Martha Gumprecht, auf Opferdatenbank holocaust.cz
  55. Blücherstraße 39, Sprock, Aug., Fabrikarbeiter (2. Etage), in Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1927 ub.uni-duesseldorf.de
  56. Blücherstraße 39, Sprock, Aug., Invalide, Sprock, Aug., jun., Dachdecker (2. Etage), in Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1927 ub.uni-duesseldorf.de
  57. Foto: Mendel, Hella und Chaya Eimer um ihren Esstisch, Düsseldorf, 1933., auf United States Holocaust Memorial Museum
  58. Mandelbaum, Isidor, Kaufmann, Helmholtzstraße 1, in Adressbuch Düsseldorf 1911 ub.uni-duesseldorf.de
  59. Mandelbaum, Geschw., Herzogstraße 69, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1938 ub.uni-duesseldorf.de und in Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1940 ub.uni-duesseldorf.de
  60. Wanda Mandelbaum, auf Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer yadvashem.org
  61. Mary Mandelbaum, auf Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer yadvashem.org
  62. Stolpersteine, S. 136.
  63. Feldstr. 37, E. Herzfeld, Albert, Kunstmaler, U u. 1; Herzfeld, Annemarie, Dr. jur., U u. 1, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1939, S. 132
  64. Susanne Mauss: Mit dem EK II ins Ghetto Litzmannstadt/Lodz deportiert. (PDF; 5 MB; S. 10) In: Anwalt ohne Recht. Abgerufen am 30. August 2017.
  65. „Stolperstein“ für jüdischen Rechtsanwalt Leo Lichtigfeld. In: olg-duesseldorf.nrw.de. 26. Juni 2012, abgerufen am 29. August 2017.
  66. Ute Rasch: Stolperstein gewordene Erinnerung. In: rp-online.de. 26. Oktober 2012, abgerufen am 29. August 2017.
  67. Stolpersteine, S. 110.
  68. Familienmitglieder Sostheim und Kaufhaus, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1936, S. 635 ub.uni-duesseldorf.de
  69. Stolpersteine, S. 177.
  70. Stolpersteine, S. 92.
  71. Stolpersteine, S. 82.
  72. Robert Joseph und Julie Baer (Witwe von Jacob Roos), Gütertrennung durch Vertrag vom 28. April 1092 vereinbart, am 26. Juni 1902, in Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf, Jahrgang 1902
  73. Blatt 164: Joseph, Walter, 28.02.1908, Beruf Arbeiter, Krank – gestrichen
  74. Anmerkung: Der erste Deportationszug aus dem Regierungsbezirk Koblenz nach Izbica war ab März 1942, darunter auch Menschen mit letztem Wohnsitz in der Hindenburgstr. 49 in Bendorf-Sayn, die sich in der der jüdischen Heil- und Pflegeanstalt (vormals Jacoby’sche Heil- und Pflegeanstalt für Nerven- und Gemütskranke in Sayn bei Koblenz).
  75. Düsseldorf nach Minsk, Abfahrtsdatum: 10.11.41, Deportierte: 997, auf statistik-des-holocaust.de
  76. Stolpersteine, S. 125.
  77. Stolpersteine, S. 124.
  78. Stolpersteine, S. 123.
  79. Neue Erkenntnisse über Änne Kassing, geb. Steinecke. In: NaturFreunde NRW. Abgerufen am 17. April 2019.
  80. Stolpersteine, S. 119.
  81. Stolpersteine, S. 182.
  82. Stolpersteine, S. 55.
  83. Erfinder der Stolpersteine Gunter Demnig (66) setzte für die Großeltern von Jessica Jacoby (59) goldene Steine. express.de/671950 ©2017
  84. Bahnstraße 67, E. Süsskind, Meyer, Kaufmann, in Adreßbuch für Düsseldorf Stadt und Umgebung 1931, S. 21
  85. Bahnstraße 67, E. Süsskind, Meyer, Kaufmann, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1937, S. 28
  86. Meyer Süsskind, auf Opferdatenbank holocaust.cz
  87. Jenny Müller, geb. Süsskind, auf Opferdatenbank holocaust.cz
  88. Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer: Eduard Wolff, auf yadvashem.org
  89. Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer: Hanna Wolff, auf yadvashem.org
  90. Julo Levin, in „Der Blog – Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf“, vom 13. Februar 2012
  91. Levin, Julius (ID:4114361), Yad Vashem The Holocaust Martyrs’ and Heroes’ Remembrance Authority.
  92. Baumwollwaren en gros: Baum, Otto, Immermannstraße 64. Zweiglager von Wahl & Baum, Elsässische Baumwollmanufaktur, Mühlhausen i. Els., Privatwohnung: Kurfürstenstraße 65. In Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf 1911, Branchenverzeichnis S. 422 (uni-duesseldorf.de)
  93. Baum, Otto, Inh. der Firma Wahl & Baum, Immermannstr. 66. In Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf 1922 S. 113 (uni-duesseldorf.de)
  94. Baum, Frieda, Wäschegesch., Immermannstr. 64U; ; Baum, Otto, Immermannstraße 66. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1938 S. 27 und 28 (uni-duesseldorf.de) (uni-duesseldorf.de)
  95. Es geschah in Düsseldorf, Folge 19, der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf: Leben im Schwebezustand - Dienstag, 15. November 1938 (youtube.com)
  96. Todesfallanzeige: Otto Baum, Ghetto Theresienstadt
  97. Margarete Grete Rothschild, auf yadvashem.org
  98. Stolpersteine, S. 86.
  99. Der jüdische Betsaal (Synagoge) in Marktheidenfeld (Main-Spessart-Kreis). In: alemannia-judaica.de. Abgerufen am 17. April 2019.
  100. Stolpersteine, S. 93.
  101. 14 neue Stolpersteine für Düsseldorf, Fußgängerzone auf der Schadowstraße 26 (PDF) in Neues aus der Gedenkstätte, Newsletter Juli 2017
  102. Stolpersteine, S. 52.
  103. Stolpersteine, S. 145.
  104. Stolpersteine, S. 178.
  105. Todesfallanzeige: Helene Stein, Ghetto Theresienstadt
  106. Stolpersteine, S. 56.
  107. Stolpersteine, S. 90.
  108. Stolpersteine, S. 114.
  109. Steinstraße 74, Schott-Winter, Siegfr., Damen- und Herrenschneiderei, in Adreßbuch für Düsseldorf Stadt, 1932, S. 355
  110. Stolpersteine, S. 122.
  111. Stolpersteine, S. 88.
  112. Grünewald, Fritz, Gummifabrik, Hafen, Am Fallhammer 1–3; Grünewald, Fritz, Kaufmann, Brehmstraße 84, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1935, S. 207 ub.uni-duesseldorf.de
  113. Fritz Grünewald auf gedenkbuch-wuppertal.de
  114. Hermann Steinberg (Albert Steinberg, Kaufmann), Königsallee 46, Hauptniederlassung Elberfeld, in Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf, 1915, S. 446
  115. Stolpersteine, S. 179.
  116. Stolpersteiner, S. 161.
  117. Stolpersteine, S. 73.
  118. Jahresbericht 2010 (PDF; 2,9 MB) Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, S. 11.
  119. Stolpersteine, S. 175.
  120. Gütertrennung Kaufmann Felix Eichmann und Sali, geb. Margulies, in Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf, Öffentlicher Anzeiger Nr. 80 Jahrgang 1902, S. 640
  121. Sali Eichwald-Margulies, joodsmonument.nl. Digitaal Monument Joodse Gemeenschap in Nederland, abgerufen am 23. Juli 2017
  122. Die Jokos Stiftung war eine Partnerschaftsvereinbarung von verschiedenen jüdischen Organisationen. Jokos: Forderungen, die nach dem Krieg in der Bundesrepublik Deutschland während des Krieges geplündert Möbel eingereicht wurden. Der Raub dieses Inhalts wurde als M-Aktion (Möbel-Aktion) beschrieben. Diese Ansprüche sind daher als Möbel-Forderungen oder M-Ansprüche bekannt. Die Dateien enthalten mehrere auf Dokumenten, Antragsformulare – einschließlich Berechnungsformen –, Aussagen des Rechts auf Erbschaft an einem Abnahmeverzeichnis oder Inventars.
  123. Stolpersteine, S. 130.
  124. Stolpersteine, S. 69.
  125. Sigmund Löb und seine Familie, joodsmonument.nl. Digitaal Monument Joodse Gemeenschap in Nederland, abgerufen am 24. Juli 2017
  126. Oskar, Kfm., Inh. d. Fa. G. J. Manes, Königsallee 38/40, *G. J. Manes (Oskar Manes), Tuch- u. Maßgeschäft, Grabenstr. 19/25. Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf 1920, S. 392 (uni-duesseldorf.de)
  127. Düsselkämpchen 2 (E. Georg Schulhoff), Oskar Manes, 5. Etage. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1940, S. 99 (ub.uni-duesseldorf.de)
  128. In Tagesordnung Top 3.1 (Vorlage 12/12/2018) Benennung einer Straße nach Oskar Manes, vom 1. Oktober 2018, Eingabe nach §24 Gemeindeordnung NRW; ratsinfo.duesseldorf.de (MS Word)
  129. Oskar Manes, mit letzter Wohnadresse vor Deportation in Düsseldorf im Altersheim, Adersstr. 59, Transport VII/1, Nr. 532 nach Theresienstadt, Tod eingeliefert 22. Juli 1942. (Todesfallanzeige Oskar Manes, Ghetto Theresienstadt)
  130. Stolpersteine, S. 146.
  131. Garbenstr. 14.16, E.(=Eigentümer) Herkenrath, Josef, Rentner (Paulusstr. 15), in Düsseldorfer Adressbuch, 1925, S. 121
  132. Stolpersteine, S. 111.
  133. Deutsche politische Häftlinge. (PDF) S. 12, abgerufen am 10. Juli 2017.
  134. Stolpersteine, S. 180.
  135. Schillerstraße 25 E Loewenstein, E. Israel; Oliven, Julius, Kaufmann 1; Sander, Julius. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1940, S. 408 (uni-duesseldorf.de)
  136. Stolpersteine, S. 95.
  137. Ingo Köhler: Die "Arisierung" der Privatbanken im Dritten Reich. C.H.Beck, 2005, ISBN 978-3-406-53200-9, S. 258 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  138. Stolpersteine, S. 79.
  139. Stolpersteine, S. 132.
  140. Stolpersteine, S. 174.
  141. Stolpersteine, S. 118.
  142. Hedwig Jung-Danielewicz, geb. Danielewicz. In: Ärztinnen im Kaiserreich. Abgerufen am 18. April 2019.
  143. Abraham Gluskin, auf yadvashem.org
  144. Klemens, Gerhard, Schleifer, Birkenstraße 96. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1936, S. 333 (uni-duesseldorf.de)
  145. Wolfgang Benz: „Schrei, was du kannst“. In: Der Spiegel. Nr. 37, 1988 (online).
  146. Schattenseiten. (Nicht mehr online verfügbar.) In: issuu.com. 14. Februar 2008, S. 38, ehemals im Original; abgerufen am 10. Juli 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/issuu.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  147. Paul Sollinger, auf yadvashem.org
  148. Hanna Sollinger, yadvashem.org
  149. Cranachstraße 6, Sollinger, Paul, Handelsvertreter, In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1934, S. 83 (uni-duesseldorf.de)
  150. Sollinger, Paul, Vertreter, Rembrandtstraße 33. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1936, S. 633 (uni-duesseldorf.de)
  151. Sollinger, Paul, Handelsvertreter, Goethestraße 18. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1940, S. 623 (uni-duesseldorf.de)
  152. Biografie Familie Sollinger in Einbeck (einbeckerstolpersteine.wordpress.com)
  153. Boas, Walter, Dipl.-Ing., Cranachstraße 16. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1934, S. 52 (uni-duesseldorf.de)
  154. Herderstraße 61, M.E.C.I., Metallurgische und Elektro-Chemische Instrumente F 63139, Boas, Walter, Dipl.-Ingen. F 63139. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1929, S. 147 (digital.ub.uni-duesseldorf.de)
  155. Am 18. September 1944 fand die Deportation der etwa 250 „Mischehepartner*innen“ und ihrer Kinder aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf statt, die von der Gestapo vom Schlachthof in Düsseldorf-Derendorf in verschiedene Arbeitslager der Organisation Todt (OT) verschleppt wurden. Wer als nichts arbeitsfähig eingeschätzt wurde, wurde in das Lager im ehemaligen jüdischen Krankenhaus Iranische Straße in Berlin und nach Theresienstadt gebracht.(erinnerungsort-duesseldorf.de)
  156. Stolpersteine, S. 165.
  157. Stolpersteine, S. 109.
  158. Robert Blum, auf yadvashem.org
  159. Blum, Robert, Parkettgeschäft, Krippstraße 27. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1933, S. 50 (uni-duesseldorf.de)
  160. Bewohnern des Ghettos von Lodsch: Robert Blum, auf yadvashem.org
  161. Stolpersteine, S. 170.
  162. Reichsvereinigung der Juden, Karteikarten, Köln 1. März 1943: Fuerst, Blanka (digitalcollections.its-arolsen.org) und Fuerst, Wilma (digitalcollections.its-arolsen.org)
  163. Erasmusstraße 18, E Schulhoff, Georg, Dipl.-Ing. und Bewohner, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1940, S. 115 (uni-duesseldorf.de)
  164. Düsselkämpchen 2 (E Schulhoff, Georg, Erasmusstraße 20), Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1939, S. 106 (uni-duesseldorf.de)
  165. Stolpersteine, S. 166.
  166. Stolpersteine, s. 159.
  167. Familie von Max Cahn in 13. Transportliste – Düsseldorf nach Ghetto Lodz, Abfahrtsdatum: 27.10.1941, in Gestapolisten aus dem Archiv des IST
  168. Stolpersteine, S. 71.
  169. Wir erinnern an Joseph Völker (PDF; 487 kB)
  170. Stolperstein zum Gedenken an Joseph Völker. In: schwulissimo.de. 3. Juli 1913, abgerufen am 16. Juli 2017.
  171. Stolpersteine, S. 115.
  172. Stolpersteine, S. 87.
  173. Stolpersteine, S. 60.
  174. Stolpersteine, S. 134.
  175. Buki, Josef, Herrenbekleidung, Bredder Str. 23.U, Wohn.: Kemnastr. 19U; Buki, Michael, Bredder Str. 63.U, Wohn.: Kemnastr. 19.U E. in Adreßbuch Ortsteil Barmen 1930 (wiki-de.genealogy.net)
  176. Sara Buki, auf yadvashem.org
  177. Langobardenstraße: von 1881 bis 1939 wurde die Verbindung zwischen Berliner Straße und Schwarzbach Kemnastraße genannt.
  178. Ingrid Buki, auf yadvashem.org
  179. Ingrid Buki, auf gedenkbuch-wuppertal.de
  180. Josef Buki, auf yadvashem.org
  181. Buki, Josef, Schneidermeister, Kölner Straße 315U. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1934, S. 80 (uni-duesseldorf.de)
  182. Stolpersteine, S. 98.
  183. Stolpersteine, S. 140.
  184. Opferdatenbank: Henriette Lion, geb. Adler
  185. Stolpersteine, S. 184.
  186. Zietenstraße 63, Goge, Moritz Israel. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1940. S. 497 (uni-duesseldorf.de)
  187. Yad Vashem Datensatznummer 650087
  188. Yad Vashem Datensatznummer 11505962
  189. Stolpersteine, S. 127.
  190. Max Jordan, Metalle, Hüttenstraße 144. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1939. S. 238 (uni-duesseldorf.de)
  191. Stolpersteine, S. 57.
  192. Torsten Thissen: Fortuna erinnert mit Stolperstein an Waldemar Spier. In: Rheinische Post, Düsseldorf 13. Juli 2017, S. D5.
  193. Stolpersteine, S. 153.
  194. Hirsch & Co. (Siegfried Hirsch), Schuhwarenmagazin, Venloer Straße 2. Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf 1910, S. 235 (ub.uni-duesseldorf.de)
  195. Hirsch, Siegfried, Kaufmann, Grupellostrße 29. Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1940, S. 260 (ub.uni-duesseldorf.de)
  196. Kruppstraße 27 in Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1940, S. 287 ub.uni-duesseldorf.de
  197. Stolpersteine, S. 68.
  198. Stolpersteine, S. 103.
  199. Erich Klausener. In: rheinische-geschichte.lvr.de. 16. Juli 2017, abgerufen am 16. Juli 2017.
  200. Leo Statz –. In: Leo Statz Berufskolleg Düsseldorf. Abgerufen am 16. Juli 2017.
  201. Leo Statz. In: Mahnmal Trier. 30. Juni 1934, abgerufen am 16. Juli 2017.
  202. Stolpersteine, S, 185.
  203. Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 + 1938. Helmut C. und Günther Cahn, auf stadtmuseumduesseldorf.blogspot.de, Blog des Stadtmuseums, vom 7. Februar 2012
  204. Stolpersteine, S. 168.
  205. Stolpersteine, S. 181.
  206. Golzheim (Düsseldorf-)/Gedenkstein Maler. In: GenWiki. 30. November 2007, abgerufen am 17. Juli 2017.
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  208. Kronprinzenstr. 48, Hoffmann, Arthur, Kaufmann, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1937, Dritter Teil, Straßenverzeichnis, S. 292
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  210. Neusser Str. 75, Lewin, Siegfried, Autoreparatur, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf, Dritter Teil – Straßenverzeichnis, 1936, S. 346
  211. Neusser Str. 75, Levin, Siegfr., Automobilhdl., in Adressbuch der Stadt Düsseldorf, 1940, Dritter Teil Einwohner-Verzeichnis der Stadt Düsseldorf geordnet nach Straßen, S. 344
  212. Adolph Herzfeld. In: joodsmonument.nl. 29. März 2006, abgerufen am 23. Juli 2017 (englisch).
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  215. Stolpersteine: Heinrich Pfingst, auf uni-osnabrueck.de, abgerufen am 12. Juli 2017
  216. Düsseldorfer Str. 88, E. Dreher, Bera, Frau; Dreher, Wilh., Oberzollinsp.; Schulz, Ernst, Oberzollsekretär i.R., in Adressbuch der Stadt Düsseldorf, 1940, S. 99
  217. Stolpersteine, S. 81.
  218. Stolpersteine, S. 54.
  219. Andreas Fritsche: Russische KZ-Überlebende erwartet. neues-deutschland.de, 6. März 2015; abgerufen am 12. Januar 2019: In Sachsenhausen wurde am 22. März 2015 im Turm A über dem historischen Lagereingang eine Dauerausstellung über besonders brutale SS-Männer eröffnet. „Spezifikum eines KZ sind die Grausamkeiten, die täglichen Gewaltexzesse“. 66 Täterbiografien wurden vorgestellt und acht Taten eingehender beleuchtet. Dazu gehört der von sechs SS-Blockführern durch tagelange Folter verübte Mord an Rechtsanwalt Kaspar Anraths im März 1940.
  220. Kaiser-Wilhelm-Ring 42, Handschumacher, Joh., Dr., Rechtsanw., U; Volkening, Paul, Landgerichtsdirektor, 2. Etage, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf, 1936, S. 244
  221. Kaiser-Wilhelm-Ring 42, Anraths, Kasp., Rechtsphil., in Adressbuch der Stadt Düsseldorf, 1940, S. 242
  222. Stolpersteine, S. 164.
  223. Luegallee 15, Kaisers Kaffee-Geschäft, Filiale U; Freund, Jak., Kaufmann, 1, in Adreßbuch für Düsseldorf Stadt und Umgebung, 1932, S. 255
  224. Luegallee 15, Kaisers Kaffee-Geschäft, Filiale U; Freund, Jak., Witwe, 1, Adressbuch der Stadt Düsseldorf, 1940, S. 331
  225. Walter Israel, Dipl.-Ing. i. R., Goethestraße 12. In Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1940, S. 252 (uni-duesseldorf.de)
  226. Güterrechtsregistersachen 4134, in Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf, Öffentlicher Anzeiger Nr. 80, 1915, S. 535
  227. Susanne Mauss: Der Oberlandesgerichtsbezirk Düsseldorf in der Zeit des Nationalsozialismus 1933-1945 in Christ Jüdischer Herkunft. Dr. Georg Lindemeyer. (PDF, S. D3) (PDF; 5,0 MB) auf anwalt-ohne-recht.de, abgerufen am 24. Juli 2017
  228. Georg und Frieda Lindemeyer, auf Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, abgerufen am 6. Juli 2016
  229. "Judenhäuser" in Düsseldorf (steffiveenstra.de)
  230. Susanne Mauss: Der Oberlandesgerichtsbezirk Düsseldorf in der Zeit des Nationalsozialismus 1933-1945 in Ein „unbequemer Anwalt“ bis zum Schluss. Dr. Max Dannenbaum. (PDF, S. D9) (PDF; 5,0 MB) auf anwalt-ohne-recht.de, abgerufen am 24. Juli 2017
  231. Stolpersteine, S. 96.
  232. Todesfallanzeige: Berta Herz, Ghetto Theresienstadt
  233. Stolpersteine, S. 112.
  234. Viehändler: Wolf, Albert, Kaiserswerther Markt 55, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf, IV. Teil, Verzeichnis der freien wissenschaftlichen Berufe, der Handel- und Gewerbetreibenden, 1933
  235. Wolf, Albert, Viehhändler, Kaiserswerther Markt 55U E(= Eigentümer), in Adreßbuch für Düsseldorf Stadt und Umgebung 1932, S. 691
  236. Albert Wolf, auf yadvashem.org, The Central Database of Shoah Victims’ Names, abgerufen am 26. Februar 2020
  237. Marta Jessel, auf yadvashem.org, The Central Database of Shoah Victims’ Names, abgerufen am 26. Februar 2020
  238. Stolpersteine, s. 61.
  239. Barbara Beuys: Vergeßt uns nicht. Rowohlt Verlag, 2017, ISBN 978-3-688-10328-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  240. Stolpersteine, Sa. 162.
  241. Wer war Paul Gerlach? (Nicht mehr online verfügbar.) In: AWO Essen. Archiviert vom Original am 28. August 2017; abgerufen am 9. Juli 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.awo-essen.de
  242. Stolpersteine, S. 143.
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  246. Siegfrid Shlomo Wagner, auf yadvashem.org
  247. Arthur Wagner, auf yadvashem.org
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