Marktheidenfeld
Marktheidenfeld ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart. Die Stadt ist Sitz, aber nicht Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Main-Spessart | |
Höhe: | 154 m ü. NHN | |
Fläche: | 35,7 km2 | |
Einwohner: | 11.243 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 315 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97828 | |
Vorwahl: | 09391 | |
Kfz-Kennzeichen: | MSP | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 77 157 | |
Stadtgliederung: | 9 Gemeindeteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Luitpoldstraße 17 97828 Marktheidenfeld | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Thomas Stamm[2] (Parteilos) | |
Lage der Stadt Marktheidenfeld im Landkreis Main-Spessart | ||
Geographie
Geographische Lage
Die Kleinstadt liegt am Mainviereck, an der Ostseite des Spessarts, geologisch an der Nahtstelle des Spessart-Rotsandsteingebiets zum Muschelkalkgebiet der Fränkischen Platte, die zwischen dem Mainviereck und dem Maindreieck auch als Marktheidenfelder Platte bezeichnet wird. Der topographisch höchste Punkt der Stadt befindet sich mit 376 m ü. NN am Madenberg, nördlich von Michelrieth, der niedrigste liegt im Main auf 142 m ü. NN.
Gemeindegliederung
Marktheidenfeld hat neun Gemeindeteile[3] (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[4]
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Es gibt die Gemarkungen Altfeld, Glasofen, Marienbrunn, Marktheidenfeld, Michelrieth, Oberwittbach und Zimmern.[5]
Nachbargemeinden
Gewässer
Geschichte
Bis zur Gemeindebildung
Gemeindebildung
Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
20. Jahrhundert
Am 8. April 1948 wurde Marktheidenfeld, das nach dem Krieg durch den Zuzug von Heimatvertriebenen rasch wuchs, zur Stadt erhoben. Mit der Auflösung des Landkreises Marktheidenfeld kam dessen Kreisstadt am 1. Juli 1972 in den neu gebildeten Landkreis Mittelmain, der zehn Monate später seinen endgültigen Namen Landkreis Main-Spessart erhielt.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Glasofen eingegliedert.[6] Zimmern kam am 1. Juli 1974 hinzu. Es folgten Marienbrunn am 1. Januar 1975 sowie Altfeld (mit den am 1. Juli 1972 eingegliederten Orten Michelrieth und Oberwittbach)[6] am 1. Januar 1976.[7]
- Altfeld
- Glasofen
- Marienbrunn
- Michelrieth
- Oberwitt-
bach - Zimmern
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 9.607 auf 11.194 um 1.587 Einwohner bzw. um 16,5 %.
Heutiges Gebiet der Stadt
- 1961: 6.849 Einwohner
- 1970: 8.364 Einwohner
- 1987: 9.421 Einwohner
- 1991: 10.207 Einwohner
- 1995: 10.593 Einwohner
- 2000: 10.803 Einwohner
- 2005: 11.091 Einwohner
- 2010: 10.901 Einwohner
- 2015: 10.967 Einwohner
- 2016: 11.126 Einwohner
Verteilung der Gesamteinwohner auf Kernstadt und Stadtteile[8]:
Stadtteil | Einwohner |
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Marktheidenfeld (Kernstadt) | 8.853 |
Altfeld | 792 |
Glasofen | 446 |
Marienbrunn | 357 |
Michelrieth | 536 |
Oberwittbach | 150 |
Zimmern | 505 |
(Stand: 31.12.2015) |
Am 31. Dezember 2015 wohnten 8853 Einwohner (76 %) in der Kernstadt, 2786 Einwohner (24 %) in den übrigen sechs Stadtteilen. Die Gesamtzahl betrug 11.639 Einwohner.
Die Altersstruktur der Marktheidenfelder Bevölkerung gliedert sich wie folgt:[8]
- bis 18 Jahre: 1.747 (15 % der Bevölkerung)
- 19–65 Jahre: 7.313 (63 %)
- über 65 Jahre: 2.579 (22 %)
Religion
Die Konfessionszugehörigkeiten verteilen sich in Marktheidenfeld wie folgt:[8]
- Römisch-katholisch: 5.471 (47 % der Gesamtbevölkerung von 11.639)
- Evangelisch: 2.685 (23 %)
- Sonstige und Konfessionslose: 3.483 (30 %, Stand: 31. Dezember 2015)
Politik
Bürgermeister
Seit dem 1. Mai 2020 ist der parteilose Thomas Stamm, nominiert durch die CSU, Erster Bürgermeister; dieser wurde am 15. März 2020 mit 76,5 % der Stimmen gewählt.[10]
2. Bürgermeister ist Christian Menig (CSU).
3. Bürgermeisterin ist Susanne Rinno (Die Grünen).
Zuvor war von 1. Mai 2008 bis 30. April 2020 Helga Schmidt-Neder (Freie Wähler) Erste Bürgermeisterin.
Steuereinnahmen
Im Jahr 2013 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 20.022.862 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen 10.030.661 €.
Stadtrat
Der Stadtrat von Marktheidenfeld hat 24 Mitglieder.
Parteien / Wählergemeinschaften | % 2020[11] |
Sitze 2020 |
% 2014[9] |
Sitze 2014 |
% 2008[12] |
Sitze 2009 |
% 2002[13] |
Sitze 2002 | |
FW | Freie Wähler | 20,0 | 5 | 39,8 | 10 | 38,5 | 9 | 32,9 | 8 |
CSU | Christlich-Soziale Union in Bayern | 31,6 | 8 | 39,6 | 9 | 36,1 | 9 | 42,0 | 10 |
SPD | SPD Bayern | 11,2 | 2 | 20,6 | 5 | 19,7 | 5 | 19,8 | 5 |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen Bayern | 14,7 | 4 | – | – | 5,8 | 1 | 5,3 | 1 |
proMAR | proMAR | 22,5 | 5 | – | – | - | - | - | - |
gesamt | 100,0 | 24 | 100,0 | 24 | 100,0 | 24 | 100,0 | 24 | |
Wahlbeteiligung in % | 59,8 | 57,7 | 61,9 | 61,2 |
Städtepartnerschaften
- Montfort-sur-Meu (Frankreich), seit 1988
- Pobiedziska, Polen, seit 2007
Wappen
Blasonierung: „In Silber über blauen Wellen eine gemauerte rote Brücke mit vier Bogen, überhöht von einem fünfstrahligen blauen Stern.“[14]
Wappenführung seit 1883 | |
Öffentliche Einrichtungen
- Stadtverwaltung Marktheidenfeld
- Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld
- Außenstelle des Finanzamts Lohr a. Main
- Außenstellen des Landratsamts Main-Spessart in Karlstadt
(Kfz-Zulassungsstelle, Kreisjugendamt, Staatliches Gesundheitsamt, Kreisbauhof) - Außenstelle der Autobahn GmbH (Straßenmeisterei in Altfeld)
- Polizeiinspektion Marktheidenfeld
- Freiwillige Feuerwehren Marktheidenfeld, Altfeld, Glasofen, Marienbrunn, Michelrieth, Zimmern
Infrastruktur, Wirtschaft und Tourismus
Verkehr
Wasserstraße: Der Main ist eine Bundeswasserstraße erster Ordnung, zuständig das Wasser- und Schifffahrtsamt Aschaffenburg.
Straße: Die Bundesautobahn 3 Nürnberg – Frankfurt verläuft in Ost-West-Richtung und schneidet die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Staatsstraßen 2299 und 2315 im Gemeindeteil Altfeld, wobei die durch das Stadtgebiet laufende Bundesstraße 8 als Autobahnzubringer fungiert.
ÖPNV: Ein dicht ausgebautes Busnetz des Verkehrsverbund Mainfranken verbindet Stadt und Umland. Innerörtlich verkehrt ein Stadtbus auf einer Nord- und einer Südlinie. Beide Linien haben den Start- und Zielpunkt ZOB. Im Jahr 2010 wurden über 30.000 Fahrgäste gezählt. Zu den Stadtbustarifen kann man auch mit dem überörtlichen Linienverkehr von der Kernstadt in die Ortsteile oder umgekehrt fahren.
Im Stadtteil Altfeld befindet sich ein Segelflugplatz.
Eisenbahn: Die Strecke Lohr am Main–Wertheim wurde am 1. Oktober 1881 durch die Bayerische Staatsbahn in Betrieb genommen und führte auf der anderen Mainseite dort an Marktheidenfeld vorbei, wo der Bahnhof war. Der Bahnhof in Marktheidenfeld war der Größte zwischen den Start- und Endbahnhöfen. Die Strecke selbst war eingleisig, der Bahnhof in Marktheidenfeld hatte jedoch einen großzügigen Güterbahnhof mit Verladerampen und war bis zu sieben Gleisen breit. Der Personenverkehr wurde zwischen Lohr Stadtbahnhof und Wertheim am 30. Mai 1976 eingestellt. Heute verläuft auf vielen Teilen der alten Bahnstrecke der Maintalradweg.
Geldinstitute
- Sparkasse Mainfranken Würzburg
- Raiffeisenbank Main-Spessart eG
- HypoVereinsbank UniCredit Bank AG
WAREMA Renkhoff SE
Die Firma WAREMA Renkhoff SE, der führende Hersteller von Sonnenschutztechnik in Europa, hat seinen Hauptsitz mit all ihren Tochtergesellschaften in Marktheidenfeld und ist größter Arbeitgeber in der Stadt und im Umland.
Procter & Gamble
Zudem hat der weltweit größte Konsumgüterhersteller Procter & Gamble ein Werk der Tochterfirma Gillette (Braun), in der elektrische Zahnbürsten hergestellt werden. Zusätzlich befindet sich im Ortsteil Altfeld sein Zentralauslieferungslager.
Sonstige Industrie
Im Gemeindeteil Altfeld, nahe der Autobahn A 3, befinden sich die Gewerbegebiete Schlossfeld, Jöspershecklein und Söllershöhe[15] mit vielen international tätigen Firmen. Dort befinden sich beispielsweise der Automobilzulieferer HILITE, ein Werk des französischen Konzerns Schneider Electric, der Motorenhersteller Cummins und das Lebensmittelunternehmen Del Monte Foods.
Firmen wie Warema, 1955 in Marktheidenfeld gegründet, Braun, seit 1961 ansässig und Schleunungdruck, 1949 gegründet, erweiterten mehrfach und schufen Arbeitsplätze in großer Zahl. Es folgten weitere Unternehmen, wie Elau (heute Teil von Schneider Electric), Hilite, Okalux, Del Monte und Cummins. Dies brachte der Stadt nicht nur neue Einwohner, sondern auch einen kontinuierlichen Zuwachs an Gewerbesteuereinnahmen.
Die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze stieg von 8471 im Jahr 2006 auf 9513 im Jahr 2012 und auf 10.739 (in 520 Betrieben) im Jahr 2016.[16] Im Jahr 2012 entfielen 5174 Beschäftigte (54 %) auf Pendler. Diese hohe Anzahl an täglichen Einpendlern zeigt, dass die Stadt Marktheidenfeld einen Arbeitsplatzschwerpunkt für die Umlandgemeinden und den Verflechtungsbereich der Region darstellt.
Tourismus
Besonders in den Sommermonaten ist die Altstadt ein beliebtes Ziel von Radtouristen, die sowohl über den Main-Radweg, den Main-Tauber-Fränkischen Rad-Achter als auch über das Hafenlohrtal nach Marktheidenfeld gelangen. Zudem halten regelmäßig Flusskreuzfahrtschiffe am Mainufer, wodurch viele Touristen die Stadt am Main kennenlernen. Übernachtungsmöglichkeiten bieten zahlreiche Hotels und Pensionen sowie Campingplätze.
Das im Jahr 2012 eröffnete Erlebnisbad Wonnemar musste Ende 2020 aufgrund der Insolvenz der Betreibergesellschaft schließen. Eine Wiedereröffnung ist aufgrund ungeklärter Rechtsfragen aktuell nicht in Sicht.[17]
Weinbau
Nur noch geringe wirtschaftliche, aber hohe kulturelle Bedeutung hat der Weinbau. Auch wenn in Marktheidenfeld nur noch sehr wenig Menschen vom Weinbau leben, ist er für die Selbstwahrnehmung und die lokale Lebensart weiterhin wichtig. Marktheidenfelder Lagen sind der Kreuzberg und der Rebschnittgarten. In den umliegenden Gemeinden Triefenstein (Homburg am Main und Lengfurt) und Erlenbach ist der Weinbau noch von großer Bedeutung.
Bildung und Kultur
Bildungseinrichtungen
- Stadtbibliothek Marktheidenfeld (vormals Stadtbücherei Marktheidenfeld)
- Friedrich-Fleischmann-Grundschule, Marktheidenfeld
- Grund- und Hauptschule des Schulverbands Oberndorf, Bischbrunn
- Mittelschule (Hauptschule) am Maradies (mit P-, R-, S- und M-Zweig)
- Staatliche Realschule, Marktheidenfeld
- Balthasar-Neumann-Gymnasium, Marktheidenfeld
- Staatliche Fachoberschule und Berufsoberschule, Marktheidenfeld
- Altenpflege- und Krankenpflegeschule des Landkreises Main-Spessart, Marktheidenfeld
- Förderschulen: St. Kilian und St. Nikolaus, Marktheidenfeld
- Zwei private Musikschulen und das städtische Musikinstitut, Marktheidenfeld
- Volkshochschule Marktheidenfeld
Kino
Mit dem Movie im Luitpoldhaus befindet sich ein kleines Kinocenter in Marktheidenfeld, welches als Neubau 1996 entstanden ist. Es befindet sich in der ebenfalls 1996 neu gebauten Luitpoldpassage, welche Geschäfte, Praxen und Gastrobetriebe nahe der Innenstadt und Fußgängerzone beherbergt. Nach mehrfachen Erweiterungen wurde es vom 2- zu einem vier Saal Komplex ausgebaut und fasst über 400 Sitzplätze. Neben aktuellen Blockbuster werden hier regelmäßig Sportveranstaltungen, Reisefilme und Live-Übertragungen aus den großen Theatern der Welt vorgeführt. Einen großen Stellenwert legt das Kino auf regionale Produktionen, welchen auch ein eigenes Filmfestival gewidmet wurde.
Franck-Haus
Das Franck-Haus ist ein 1745 errichtetes, reich verziertes, smalteblaues Bürgerhaus der Barockzeit und eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Bauherr war der Weinhändler und Kaufmann Franz Valentin Franck (1702–1777). Dazu hat er zwei schon vorhandene Fachwerkhäuser verbreitert und mit der Überbauung eines rundbogigen Tors, das in einen Innenhof führt, zu einem Gebäude vereint. Im Sockelgeschoss der um den Innenhof gruppierten Gebäude waren die Weinkontorräume, darüber Wohnungen; später wurde dort ein Festsaal eingerichtet. Daneben gibt es den "roten Salon" mit Stuckaturen. 1767 veräußerte Franck das Gebäude, nach verschiedenen Eigentümerwechseln ist es seit 1987 im Besitz der Stadt. Es wurde von 1994 bis 1998 saniert.
An der Schaufassade steht unter einem von Engeln getragenen Stuck-Baldachin eine Maria Immaculata aus Sandstein. Sie hält ein vergoldetes Lilienzepter in der Rechten und zertritt die Schlange (Symbol der Erbsünde). Die Keilsteine der Fenster im Sockelgeschoss tragen links vom Portal die vier Erdteile und rechts vom Portal die vier Jahreszeiten. Auf den Kapitellen am Torbogen stehen zwei Löwen mit Schilden, die das Errichtungsjahr 1745 und die Initialen des Bauherrn – FVF – dokumentieren.
Bei der Restaurierung wurde die smalte-blaue Farbe der Fassade, die zur Erbauungszeit teuerste Farbe, wiederhergestellt. Heute wird das Haus für Ausstellungen genutzt.[18] Im Festsaal finden regelmäßig Trauungen statt.
Vom Hof aus ist der alte Weinkeller (datiert 1620) mit großen Weinfässern zugänglich, der somit mehr als ein Jahrhundert älter ist als das Franck-Haus.
Dauerausstellungen sind die „kleinste Bibliothek der Welt“, eine Sammlung von Kleinschreibkunstwerken aus Valentin Kaufmanns Nachlass, die Schauschmiede, eine im Hof eingerichtete alte Schmiedewerkstatt, und ein Informationsraum zu Leben und Werk des Malers und Kunsthandwerkers Hermann Gradl.
St.-Laurentius-Kirche
An der St.-Laurentius-Kirche ist seit über 700 Jahren immer wieder gebaut worden. Insgesamt lassen sich vier Bauabschnitte im romanischen, gotischen, barocken und neubarocken Stil unterscheiden. Die Stile der jeweiligen Zeit wurden dabei immer in das alte Bauwerk harmonisch eingebracht. Mit vielen kunsthistorischen Funden, darunter mittelalterliche Fresken im Chorraum und zwei Grabplatten aus dem 16. Jahrhundert, ist die Kirche wie ein Geschichtsbuch der Stadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg goss die Glockengießerei Otto in Bremen-Hemelingen im Jahr 1951 für die St.-Laurentius-Kirche fünf Bronzeglocken mit den Schlagtönen: des – es – f – b und einem Gesamtgewicht von rund 6 Tonnen.[19][20]
Weitere Sehenswürdigkeiten
- Marktheidenfeld, Alte Mainbrücke
- Marktheidenfeld, Alte Mainbrücke, Denkmal der Gemeinde Marktheidenfeld aus dem Jahr 1896 für König Ludwig I. mit erneuerter Bronze-Büste
Die Alte Mainbrücke aus roten Sandsteinquadern wurde Mitte des 19. Jahrhunderts unter der Herrschaft König Ludwigs I. von Bayern erbaut und 1845 eröffnet. Am westlichen Brückenkopf wurde zu Ehren von König Ludwig I. eine Büste aufgestellt, die während des Zweiten Weltkriegs für die Waffenindustrie eingeschmolzen wurde. Nach dem Krieg wurde eine neu Büste errichtet. Über 150 Jahre später folgte der alten Bogenbrücke die Nordbrücke, eine Stabbogenbrücke mit der seltenen Anordnung von sich kreuzenden Hängern.
Sehenswert sind außerdem die Altstadt mit historischen Fachwerkhäusern, die Mainpromenade, der Marktplatz mit dem Fischerbrunnen und die Kreuzbergkapelle auf dem Kreuzberg, eingeweiht 1890, die über einen Kreuzweg erreicht werden kann.
Baudenkmäler
Regelmäßige Veranstaltungen
Im Juni und Juli finden mehrere Veranstaltungen statt, darunter das Altstadtfest, die Karibische Nacht, zwei Konzerte im Stadtgärtchen und das traditionelle Waldfest des Kleinkaliber-Schützenvereins, welches inzwischen das älteste Vereinsfest der Stadt ist.
Am ersten Augustwochenende veranstaltet der Köhlerverein sein traditionelles Köhlerfest im Stadtteil Glasofen.
Im August findet das zehn Tage dauernde Marktheidenfelder Volksfest, die Laurenzi-Messe, statt. Kern der Veranstaltung ist der Laurenzimarkt. Er befindet sich seit 2007 auf dem Festplatz in der Georg-Mayr-Straße am Mainufer. Des Weiteren gibt es noch einen Rummelplatz, das traditionelle Bierzelt und vier verbundene Zelte für die Gewerbeschau.
Persönlichkeiten
Die Stadt Marktheidenfeld verleiht verschiedene Auszeichnungen an verdiente Persönlichkeiten: die Verdienstmedaille der Stadt, den Ehrenring der Stadt, den großen Ehrenring der Stadt und das Ehrenbürgerrecht. Die Ehrungen werden jedes Jahr am 8. April verliehen.[21]
Folgende Persönlichkeiten sollen hier besonders erwähnt werden:
- Johann Friedrich Anton Fleischmann (1766–1798), Komponist, hier geboren
- Franz Josef Hartlaub (1809–1862), erster Bezirksamtmann von Marktheidenfeld
- Cornel Schmitt (1874–1958), Pädagoge und Komponist, hier geboren
- Hermann Gradl (1883–1964), Landschaftsmaler, hier geboren
- Johann Adam Mohr (1896–1982), Politiker und Reichstagsabgeordneter (NSDAP), hier gestorben
- Willy Schleunung (1917–2007), Unternehmer (Gründer von Schleunung Druck) und Mitglied des bayerischen Senates, hier gestorben
- Hans-Wilhelm Renkhoff (1927–2011), Unternehmer (Mitbegründer der WAREMA Renkhoff SE [Sonnenschutztechnik]), Gründer der Hans-Wilhelm Renkhoff-Stiftung zugunsten der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, Träger von Bundesverdienstkreuz und Bayerischem Verdienstorden, Ehrenbürger der Stadt Marktheidenfeld und Träger des Ehrenrings der Stadt Marktheidenfeld
- Raymund Schmitt (1930–2001), Verwaltungsbeamter und Politiker (CSU), Präsident des Bezirkstages von Unterfranken
- Armin Grein (* 1939), ehemaliger Erster Bürgermeister der Stadt Marktheidenfeld, ehemaliger Landrat des Landkreises Main-Spessart (1984–2008), Ehrenbürger der Stadt Marktheidenfeld
- Uwe Lambinus (1941–2019), Bundestagsabgeordneter (1972–1994), ehemaliger Kreis- und Stadtrat, Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, Bayerischer Verdienstorden, Ehrenbürger der Stadt Marktheidenfeld
- Sigfried Held (* 1942), ehemaliger deutscher Fußball-Nationalspieler (Vizeweltmeister 1966, WM-Dritter 1970)
- Leonhard Scherg (* 1944), ehemaliger Erster Bürgermeister der Stadt Marktheidenfeld (1984–2008), Altbürgermeister, Ehrenbürger der Stadt Marktheidenfeld
- Peter Kiesewetter (1945–2012), Komponist, hier geboren
- Peter Roos (* 1950), Schriftsteller, hier ansässig
- Roland Matthes (1950–2019), Rückenschwimmer (vierfacher Olympiasieger), lebte hier
- Hartmut Leimeister (* 1957), Koch, hier geboren
- Tanja Hart (* 1974), Volleyball-Nationalspielerin, hier geboren
- Regina Schleicher (* 1974), Radsportlerin (Weltmeisterin), hier zur Schule gegangen
- René Frank (* 1974), Komponist und Sachbuchautor, hier geboren
- Thorsten Schwab (* 1975), Politiker (CSU), Mitglied des Bayerischen Landtags, hier geboren
- Katja Wölffing (* 1975), Journalistin und Moderatorin, hier geboren
- Tina Landgraf (* 1976 in Cochem), Fernsehschauspielerin, hier zur Schule gegangen
- Benedikt Faust (* 1978), Koch, mit einem Stern im Guide Michelin ausgezeichnet, hier geboren
- Cüneyt Kocabıçak (* 1978), türkischer Fußballspieler und -trainer, hier geboren
Weblinks
- Stadt Marktheidenfeld
- Marktheidenfeld. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 11, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 266.
- Marktheidenfeld: Amtliche Statistik des LfStat
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Bürgermeister. Stadt Marktheidenfeld, abgerufen am 19. September 2020.
- Stadt Marktheidenfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 2. Juli 2021.
- Gemeinde Marktheidenfeld in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 6. April 2021.
- Marktheidenfeld – Unsere Stadt In: stadt-marktheidenfeld.de.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 518 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 762.
- Zahlen, Daten, Wissenswertes In: stadt-marktheidenfeld.de, archiviert am 7. November 2017.
- Ergebnis der Kommunalwahl 2014
- Marktheidenfeld: Erdrutschsieg für Thomas Stamm, mainpost.de, abgerufen am 4. Dezember 2021
- Ergebnis Stadtratswahl 2020
- Ergebnis der Kommunalwahl 2008
- Ergebnis der Kommunalwahl 2002
- Eintrag zum Wappen von Marktheidenfeld in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Gewerbegebiete in Marktheidenfeld. Abgerufen am 26. Januar 2022.
- Gemeindedaten über sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Gemeindeband) - Juni 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Bundesagentur für Arbeit, ehemals im Original; abgerufen am 11. September 2017. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- Wonnemar Marktheidenfeld: Öffnung nicht in Sicht. 14. Mai 2021, abgerufen am 2. Februar 2022.
- Franck-Haus auf der Website der Stadt Marktheidenfeld
- Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, insbesondere Seite 549.
- Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, insbesondere S. 506, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).
- Ehrungen. Stadt Marktheidenfeld, abgerufen am 27. Januar 2021.