Justizvollzugsanstalt Brandenburg a. d. Havel
Die Justizvollzugsanstalt Brandenburg a. d. Havel (abgekürzt JVA Brandenburg a. d. Havel), ehemals Strafanstalt Brandenburg-Görden (allgemein als Zuchthaus Brandenburg-Görden bekannt), ist eine Justizvollzugsanstalt des Landes Brandenburg in Brandenburg an der Havel, im Stadtteil Görden. In ihr sind männliche erwachsene Straftäter mit bis zu lebenslangen Freiheitsstrafen und Untersuchungshäftlinge untergebracht. Sie wurde von 1927 bis 1935 als eine der damals modernsten Haftanstalten Europas für etwa 1800 Häftlinge als Nachfolger des Alten Zuchthauses Brandenburg an der Havel errichtet.
Hauptgebäude Strafanstalt Brandenburg-Görden (1931) | |
Informationen zur Anstalt | |
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Name | Justizvollzugsanstalt Brandenburg a. d. Havel |
Bezugsjahr | 1931 |
Haftplätze | 413 |
Mitarbeiter | 314 |
Aktuelle Situation
Die JVA Brandenburg ist ausschließlich mit männlichen Strafgefangenen belegt und gliedert sich heute in drei Vollzugsabteilungen, eine sozialtherapeutische Abteilung und eine Krankenabteilung.
Derzeit verfügt die Justizvollzugsanstalt (JVA) über eine Belegungsfähigkeit von 88 Haftplätzen für erwachsene Untersuchungsgefangene, 330 Haftplätzen für erwachsene Strafgefangene, 80 Haftplätzen in der sozialtherapeutischen Abteilung (SOTHA), 100 Haftplätzen für erwachsene Strafgefangene im offenen Vollzug und 36 Schlafplätzen in der Transportabteilung. Hinzu kommen 32 Belegungsplätze im Haftkrankenhaus, welches das einzige seiner Art im Land Brandenburg ist. Außerdem betreibt das Haftkrankenhaus eine externe Station im Städtischen Klinikum der Stadt Brandenburg an der Havel.
In der JVA Brandenburg an der Havel werden Freiheitsstrafen bis zu lebenslanger Freiheitsstrafe sowie Untersuchungshaft für den Gerichtsbezirk des Landgerichts Potsdam vollstreckt. Insgesamt sind 314 Mitarbeiter angestellt, davon 220 im Vollzugsdienst.
Bis 2014 wurde die gesamte JVA renoviert und sicherheits- und ausstattungstechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Diese Renovierung wurde bei laufendem Betrieb durchgeführt, wobei nur eine geringe Anzahl der Inhaftierten in andere brandenburgische Haftanstalten, beispielsweise die Justizvollzugsanstalt Cottbus-Dissenchen und Justizvollzugsanstalt Neuruppin-Wulkow, verlegt werden mussten.
Geschichte
In dem seit Mitte des 19. Jahrhunderts bestehenden Zuchthaus an der Neuendorfer Straße herrschten katastrophale hygienische Zustände, die zum Neubau der Strafanstalt im Stadtteil Görden führten. Dieser Neubau, in dem auch die heutige JVA besteht, wurde in der Zeit von 1927 bis 1935 als Musteranstalt des „humanen Strafvollzugs“ konzipiert und errichtet. Das alte Zuchthaus wurde dann 1931 geschlossen.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurden hier allerdings vorwiegend politische Gefangene, Sicherungsverwahrte, zum Tode Verurteilte und Gefangene mit teilweise lebenslangen Freiheitsstrafen inhaftiert. Mit der Verschärfung des nationalsozialistischen Terrors gegen politische Gegner wurde daher 1940 in diesem Zuchthaus auch eine Hinrichtungsstätte installiert.[1] Zusammen mit dem Strafgefängnis Plötzensee bildete die Strafanstalt Brandenburg-Görden die „zentrale Hinrichtungsstätte für den Vollstreckungsbezirk IV“.[2] Verantwortlicher Scharfrichter war von 1942 bis 1945 Wilhelm Röttger. Ab dem 1. August 1940 wurden hier 2743 Menschen hingerichtet, davon 1722 aus politischen Gründen[3] und mehr als 110 Kriegsdienstverweigerer aus den Reihen der Zeugen Jehovas.[4] 652 weitere Gefangene kamen durch Krankheiten wie TBC um, sieben Häftlinge durch Suizid.
Die Rote Armee besetzte das Zuchthaus im Zuge der Schlacht um Berlin am 27. April 1945. Nach Kriegsende inhaftierte die Sowjetarmee hier bis 1947 Kollaborateure, hauptsächlich Angehörige der Russischen Befreiungsarmee (ROA) des ehemaligen Generals der Roten Armee Andrei Wlassow (1901–1946), und Untersuchungshäftlinge.[3]
In der DDR saßen in der Strafanstalt insbesondere Häftlinge, die wegen Tötungsdelikten zu Strafen ab fünf Jahren, z. T. bis zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden waren. Dort wurden aber auch politische Häftlinge inhaftiert, deren Strafe oft unter fünf Jahren lag.
Gedenkstätte
Seit 1949 gibt es Gedenkräume in der Strafanstalt Brandenburg, die sich heute innerhalb des Komplexes der Justizvollzugsanstalt Brandenburg a. d. Havel befinden. Sie gehören als Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden zur Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Im Jahr 1975 wurden die Räumlichkeiten im Zuge der Feierlichkeiten zum 30. Jahrestages der Befreiung des Zuchthauses durch die Rote Armee grundlegend umgestaltet. Das 1947 errichtete Ehrenmal für die im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichteten antifaschistischen Widerstandskämpfer auf dem Brandenburger Marienberg wurde in diesem Zuge für Massenkundgebungen mit bis zu 100.000 Teilnehmenden erweitert. Seit April 2018 beherbergt das ehemalige Direktorenwohnhaus der Strafanstalt eine Dauerausstellung über die Geschichte des Zuchthauses.[5] Nach einer kurzen Einführung in die Entstehungszeit des Zuchthauses in der Weimarer Republik legt die Ausstellung einen Fokus auf die Zeit des Nationalsozialismus und die DDR. Eine Medienstation informiert über den Strafvollzug in der Gegenwart.[6] Der Gedenkort in der heutigen Justizvollzugsanstalt ist in seiner Gestaltung nahezu unverändert. Schilder weisen auf die einzelnen Gestaltungselemente hin und ordnen sie historisch ein. Seit 2018 gibt es hier außerdem zwölf exemplarische Biografien von Hinrichtungsopfern sowie eine Projektion der Namen aller bekannter Opfer. Während die Dauerausstellung im Direktorenwohnhaus regelmäßig geöffnet ist, muss ein Besuch der ehemaligen Hinrichtungsstätte im Vorfeld angemeldet werden, da diese sich auf dem Gelände der heutigen Justizvollzugsanstalt befindet.[7] Die Gedenkstätte bietet auch außerhalb der Öffnungszeiten Führungen sowie Studientage für Schulklassen, Jugendgruppen, Auszubildende und Studierende an.[8]
Ehemalige Häftlinge
Vor 1945
- Ernst Albert Altenkirch, 1935?–1945?
- Richard Arlt, 1936/1937
- Milo Barus
- Bruno Baum, 1937–1943
- Georg Benjamin, 1936–1942
- Michael Bey, 1934–1936
- Heinz Brand, 1934–1940
- Hermann Brill, 1939–1943
- Otto Buchwitz, 1941–1945
- Ernst Busch, 1943–1945
- Adolf Ehrtmann, 1944–1945
- Ernst Gräfenberg, 1937–1940
- Fritz Große, 1936–1945
- Robert Havemann, 1943–1945
- Walter Hochmuth, 1945
- Ernst Hoffmann, 1935–1937
- Walter Hösterey Hammer, 1942–1945
- Erich Honecker, 1937–1945
- Harry Hüttel, 1937–1940[9][10]
- Paul Jerchel, 1944
- Erwin Kerber, 1934–1945?
- Richard Kirn, 1943–1945
- Wilhelm Kling, 1937–1945
- Wilhelm Knapp, ?–1945
- Hermann Kreutzer
- Erich Kürschner, 1938–1945
- Fritz Lange, 1943–1945
- Paul Laufer, 1936
- Alfred Lemmnitz, 1941–1945
- Bruno Max Leuschner, 1936–1940
- Hans Litten, 1934
- Robert Menzel, 1937–?
- Werner Müller, 1944–1945
- Alfred Neumann, 1942–1945
- Ernst Niekisch, 1939–1945
- Ernst Oschmann, 1935–1937[11]
- Alfred Perl[9]
- Herbert Sandberg, 1934
- Ernst Sasse, 1942–1945
- Hermann Schlimme, 1938–1940
- Franz Schneider, 1943–1945
- Waldemar Schmidt, 1935–1945
- Alexander Schwab, ab 1937
- Walter Schwerdtfeger, 1937–1944[12]
- Kurt Seibt, 1941–1945
- Ugolino Simonazzi, 1944–1945[13]
- Wilhelm Thiele[9]
- Max Ücker[9]
- Gustav Urbschat, 1936–1944[14]
- Eduard Wald, 1936–1945
Nach 1945
- Heinz Barth, ab 1982
- Otto Busdorf, 1950–1957
- Michael Gartenschläger, 1965–1971
- Ingo Hasselbach, um 1988
- Benno von Heynitz, 1950–1954
- Hermann Kreutzer
- Horst Mahler, 2009–2015, 2017–
- Henry Schmidt, um 1988
- Harry Seidel, 1963–1966
- Gerhard Weck, 1950–1956
- Alfred Weiland
- Wolfgang Welsch, 1964–1966
- Ulrich Schacht, 1974–1976
- Jochen Wolf, 2001–2004
- Georg Wrazidlo, 1950–1956
Im Zuchthaus hingerichtet oder verstorben
- Bernhard Almstadt, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 6. November 1944 hingerichtet
- Walter Arndt, Zoologe, am 26. Juni 1944 hingerichtet
- Friedrich Aue, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 27. November 1944 hingerichtet
- Bernhard Bästlein, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 18. September 1944 hingerichtet
- Heinrich Bayer, Zeuge Jehovas, am 15. Mai 1944 hingerichtet
- Bruno Binnebesel, römisch-katholischer Priester und Widerstandskämpfer, am 13. November 1944 hingerichtet
- Wilhelm Bode, Gewerkschafter und Widerstandskämpfer, genaue Todesumstände unbekannt
- Max Borrack, Widerstandskämpfer, am 19. Februar 1945 hingerichtet
- Wilhelm Böse, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 14. August 1944 hingerichtet
- Anton Brugger, adventistischer (Reformadventist) Kriegsdienstverweigerer, am 3. April 1943 hingerichtet
- Walter Budeus, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 21. August 1944 hingerichtet
- Hermann Danz, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 5. Februar 1945 hingerichtet
- Jean-Marie Derscheid, Zoologe, am 13. März 1944 hingerichtet
- Leo Drabent, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 20. November 1944 hingerichtet
- Karl Heinz Engelhorn, Offizier der Wehrmacht und Widerstandskämpfer, am 24. Oktober 1944 hingerichtet
- Hermann Falck, Dolmetscher bei der Wehrmacht, am 9. April 1943 wegen Wehrkraftzersetzung hingerichtet
- Karl Freiherr von Thüngen, Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, Widerstandskämpfer, am 24. Oktober 1944 hingerichtet
- Friedrich Fromm, Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, am 12. März 1945 hingerichtet
- Paul Gesche, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 21. August 1944 hingerichtet
- Claudius Gosau, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 6. März 1944 hingerichtet
- Alois Grimm SJ, römisch-katholischer Ordenspriester (Jesuit), am 11. September 1944 hingerichtet
- Georg Groscurth, Gründer der Widerstandsgruppe „Europäische Union“, am 8. Mai 1944 hingerichtet
- Nikolaus Christoph von Halem, Jurist, Geschäftsmann und Widerstandskämpfer, am 9. Oktober 1944 hingerichtet
- Alfred Andreas Heiß, Kriegsdienstverweigerer, am 24. September 1940 hingerichtet
- Michael Hirschberg, SPD-Widerstandskämpfer, erlag am 20. März 1937 nach Misshandlungen einem Herzinfarkt
- Cäsar Horn, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 19. März 1945 hingerichtet
- Albert Jacob, am 17. Juli 1944 hingerichtet
- Franz Jacob, Kommunist, 1944 hingerichtet
- Franz Jägerstätter, römisch-katholischer Kriegsdienstverweigerer, am 9. August 1943 hingerichtet
- Willy Jannasch, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 30. September 1938 nach Misshandlungen an Herzversagen verstorben
- Hugo Kapteina, Arbeiter und Widerstandskämpfer, am 20. April 1945 hingerichtet
- Kilian Kirchhoff OFM, römisch-katholischer Ordenspriester (Franziskaner), am 24. April 1944 hingerichtet
- Ernst Knaack, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 28. August 1944 hingerichtet
- Erich Knauf, Schriftsteller, am 2. Mai 1944 hingerichtet
- Wilhelm Knöchel, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 24. Juli 1944 hingerichtet
- Hermann Koehler, Bankier und Hitler-Kritiker, am 8. November 1943 hingerichtet
- Alfred Kowalke, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 6. März 1944 hingerichtet
- Johannes Kreiselmaier, Widerstandskämpfer, am 27. November 1944 hingerichtet[15]
- Hans Krüger, parteiloser Widerstandskämpfer, am 27. November 1944 hingerichtet
- Erich Kurz, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 21. August 1944 hingerichtet
- Karl Ladé, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 8. Januar 1945 hingerichtet
- Arthur Ladwig, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 10. Juli 1944 hingerichtet
- Georg Lehnig, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 28. März 1945 hingerichtet
- Michael Lerpscher, Kriegsdienstverweigerer, am 5. September 1940 hingerichtet
- Wilhelm Letonja, Zeuge Jehovas und Deserteur, am 2. September 1942 hingerichtet
- Karl Lühr, Bürgermeister der Gemeinde Woltersdorf (Wendland/Niedersachsen), am 20. Dezember 1943 hingerichtet[16]
- Max Maddalena, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 22. Oktober 1943 an einer schweren Magenerkrankung verstorben
- Rudolf Mandrella, am 3. September 1943 hingerichtet
- Pali Meller, Architekt ungarisch-jüdischer Abstammung, am 31. März 1943 an Tbc verstorben
- Albert Merz, Christadelphian, Kriegsdienstverweigerer, am 3. April 1941 hingerichtet[17][18]
- Franz Mett, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 21. August 1944 hingerichtet
- Max Josef Metzger, römisch-katholischer Priester, am 17. April 1944 hingerichtet
- Joseph Müller, römisch-katholischer Priester, am 11. September 1944 hingerichtet
- Kurt Müller, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 26. Juni 1944 hingerichtet
- Theodor Neubauer, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 5. Februar 1945 hingerichtet
- Hans Neumann, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 20. November 1944 hingerichtet
- Erwin Nöldner, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 6. November 1944 hingerichtet
- Franz Oswald, Zeuge Jehovas und Kriegsdienstverweigerer, am 6. Mai 1943 hingerichtet
- Viktor Pacha, adventistischer (Reformadventist) Kriegsdienstverweigerer, am 6. Mai 1943 hingerichtet[19]
- Stanislaus Peplinski, polnischer Zwangsarbeiter, Mitglied der Widerstandsgruppe Speyerer Kameradschaft, am 19. März 1945 hingerichtet
- Ludwig Pfältzer, adventistischer (Reformadventist) Kriegsdienstverweigerer, am 1. September 1942 hingerichtet
- Bruno Pfände, parteilos, Widerstandskämpfer, am 8. August 1944 hingerichtet[20]
- Johann Pierschke, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 14. August 1944 hingerichtet
- Tadeusz Piotrowski, polnischer Landarbeiter, am 17. Januar 1944 hingerichtet[21]
- Vinzenz Platajs, Zeuge Jehovas, am 9. Oktober 1944 hingerichtet
- Heinrich Preuß, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 28. August 1944 hingerichtet
- Siegfried Rädel, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 10. Mai 1943 hingerichtet
- Franz Reinisch, römisch-katholischer Priester, am 21. August 1942 hingerichtet
- Paul Rentsch, Widerstandskämpfer („Europäische Union“), am 8. Mai 1944 hingerichtet
- Fritz Riedel, Widerstandskämpfer, am 21. August 1944 hingerichtet
- Kurt Ritter, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 28. August 1944 hingerichtet
- Friedrich Rödel, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 5. Februar 1945 hingerichtet
- Immanuel Röder, evangelischer Gegner des NS-Regimes und Kriegsdienstverweigerer, am 17. Oktober 1940 hingerichtet
- Josef Römer, Widerstandskämpfer, am 25. September 1944 hingerichtet
- Axel Rudolph, Abenteuer- und Kriminalschriftsteller, am 30. Oktober 1944 hingerichtet
- Franz Ruschmann, Zeuge Jehovas und Wehrdienstverweigerer, am 17. Oktober 1942 hingerichtet
- Anton Saefkow, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 18. September 1944 hingerichtet
- Willi Sänger, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 27. November 1944 hingerichtet
- Johann Schellheimer, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 5. Februar 1945 hingerichtet
- Otto Schmirgal, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 24. Oktober 1944 hingerichtet
- Leo Schneider, verurteilt wegen Wehrkraftzersetzung, am 14. August 1944 hingerichtet[22]
- Hermann Schöne, Generalstabsoffizier, Oberstleutnant und Widerstandskämpfer, am 15. Januar 1945 hingerichtet
- Jakob Schultheis, Sozialdemokrat und Mitglied der Widerstandsgruppe „Speyerer Kameradschaft“, am 19. März 1945 hingerichtet
- Martin Schwantes, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 5. Februar 1945 hingerichtet
- Bernhard Schwentner, römisch-katholischer Priester, am 30. Oktober 1944 hingerichtet
- Werner Seelenbinder, Sportler und Kommunist, am 24. Oktober 1944 hingerichtet
- Wilhelm Selke, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 26. Februar 1945 hingerichtet
- Max Sievers, Vorsitzender des Freidenker-Verbandes, am 17. Januar 1944 hingerichtet
- Arthur Sodtke, Arbeitersportler und Kommunist, am 14. August 1944 hingerichtet
- Friedrich Stoffels, Zeuge Jehovas, am 14. August 1944 hingerichtet
- Herbert Splanemann, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 29. Januar 1945 hingerichtet
- Otto Springborn, SPD-, später KPD-Mitglied, am 31. Juli 1944 hingerichtet
- Leo Statz, deutscher Unternehmer und entschiedener Kritiker des Nationalsozialismus, am 1. November 1943 hingerichtet
- Walter Strohmann, Widerstandskämpfer, am 14. August 1944 hingerichtet[23]
- Stanislaus Szczygielski, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 8. Januar 1945 hingerichtet
- Ferdinand Thomas, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 20. November 1944 hingerichtet
- Hermann Tops, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 14. August 1944 hingerichtet
- Robert Uhrig, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 21. August 1944 hingerichtet
- Anton Uran, Zeuge Jehovas und Wehrdienstverweigerer, am 23. Februar 1943 hingerichtet
- Franz Virnich, Jurist und römisch-katholischer Verbindungsstudent (CV), am 5. April 1943 infolge „schleichender Hinrichtung“ verstorben
- Ernst Volkmann, römisch-katholischer Kriegsdienstverweigerer, am 9. August 1941 hingerichtet
- Alfons Maria Wachsmann, römisch-katholischer Priester, am 21. Februar 1944 hingerichtet
- Gustav Wegener, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 11. Dezember 1944 hingerichtet
- Arthur Weisbrodt, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 6. November 1944 hingerichtet
- Martin Weise, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 15. November 1943 hingerichtet
- Hans Wölfel, Jurist und römisch-katholischer Widerstandskämpfer, am 3. Juli 1944 hingerichtet
- Pater Paulus Wörndl, österreichischer römisch-katholischer Ordenspriester (Karmelit), am 26. Juni 1944 hingerichtet
- Johannes Wüsten, Schriftsteller und Kommunist, am 26. April 1943 verstorben
- Richard Zach, Lehrer, Kommunist, Dichter, am 27. Januar 1943 hingerichtet
- Walter Zimmermann, Sozialdemokrat und Widerstandskämpfer, am 8. Januar 1945 hingerichtet
- Hans Zoschke, Metallarbeiter, Seemann, Sportler und Widerstandskämpfer, am 26. Oktober 1944 hingerichtet
- Josef Zott, führendes Mitglied in der bayerisch-monarchistischen Harnier-Widerstandsgruppe, am 15. Januar 1945 hingerichtet
- Leander Zrenner, adventistischer (Reformadventist) Kriegsdienstverweigerer, am 9. August 1941 hingerichtet[19]
Siehe auch
Literatur
- Sylvia de Pasquale, Sebastian Nagel (Hrsg.): Auf dem Görden. Die Strafanstalt Brandenburg im Nationalsozialismus (1933–1945) und in der DDR (1949–1990). Eine Ausstellung am historischen Ort. Metropol, Berlin 2020, ISBN 978-3-86331-513-9
- Tobias Wunschik: Honeckers Zuchthaus. Brandenburg-Görden und der politische Strafvollzug der DDR 1949–1989. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2018, ISBN 978-3-525-35124-6
- Sylvia de Pasquale: Zwischen Resozialisierung und „Ausmerze“. Strafvollzug in Brandenburg an der Havel (1920–1945). Metropol, Berlin 2013, ISBN 978-3-86331-115-5
- Leonore Ansorg: Politische Häftlinge im nationalsozialistischen Strafvollzug: Das Zuchthaus Brandenburg-Görden. Metropol, Berlin 2015, ISBN 978-3-86331-246-6
- Leonore Ansorg: Politische Häftlinge im Strafvollzug der DDR: Die Strafvollzugsanstalt Brandenburg. Metropol, Berlin 2005, ISBN 3-938690-21-6.
Weblinks
- Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden.
- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09145282 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- JVA Brandenburg a. d. Havel.
Einzelnachweise
- Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden. Abgerufen am 5. Januar 2022.
- Friedrich Zipfel: Gedenkstätte Plötzensee. Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin, Berlin, 7. Aufl. 1966, S. 12.
- Annette Kaminsky (Hrsg.): Orte des Erinnerns: Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR. Chr. Links Verlag, 2. Aufl. 2007, Seite 156. (online)
- Marcus Herrberger: Denn es steht geschrieben: „Du sollst nicht töten!“ Verlag Österreich, Wien 2005. S. 384–418.
- 1946–2018 Geschichte der Gedenkstätte – Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden. Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, abgerufen am 26. Juli 2020.
- Dauerausstellung im ehemaligen Direktorenwohnhaus – Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden. Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, abgerufen am 26. Juli 2020.
- Ehemalige Hinrichtungsstätte der NS-Justiz – Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden. Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, abgerufen am 26. Juli 2020.
- Bildungsangebote – Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden. Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, abgerufen am 26. Juli 2020.
- Martin Sabrow: Erich Honecker: Das Leben davor. Verlag C. H. Beck, 2016, ISBN 978-3-406-69810-1.
- Biografie von Harry Hüttel. In: stolpersteine-berlin.de. Abgerufen am 20. Dezember 2018.
- Biografie Ernst Oschmann. In: bda-koepenick.de. Abgerufen am 3. Mai 2015.
- Walter Uhlmann: Sterben um zu leben: politische Gefangene im Zuchthaus Brandenburg-Görden, 1933–1945. Kiepenheuer & Witsch, 1983, ISBN 3-462-01584-2.
- Liste der Stolpersteine in der Emilia-Romagna
- Hermann Weber: Damals, als ich Wunderlich hiess: vom Parteihochschüler zum kritischen Sozialisten: die SED-Parteihochschule „Karl Marx“ bis 1949. Aufbau-Verlag, 2002, ISBN 3-351-02535-1.
- Stolpersteine in Berlin | Orte & Biografien der Stolpersteine in Berlin. In: stolpersteine-berlin.de. Abgerufen am 17. November 2019.
- Ernst Bornemann: Brücke zur Welt: die Übersee-Funkempfangsstelle Lüchow-Woltersdorf: eine Chronik von 1938 bis 1988. Projekte-Verlag Cornelius, 2008, ISBN 978-3-86634-485-3.
- James Irvin Lichti Houses on the Sand?: Pacifist Denominations in Nazi Germany, 2008, S. 65 – „Albert Merz was executed in Brandenburg military detention prison on April 3, 1941.“
- John Botten The captive conscience, 2002, S. 106
- Marcus Herrberger: Denn es steht geschrieben: „Du sollst nicht töten!“: die Verfolgung religiöser Kriegsdienstverweigerer unter dem NS-Regime mit besonderer Berücksichtigung der Zeugen Jehovas (1939–1945). Österreich, 2005, ISBN 3-7046-4671-7, S. 43.
- Fritz Wilhelm: Sie kämpften für ein besseres Deutschland-Aufzeichnungen über den antifaschistischen Widerstandskampf im Kreis Liebenwerda. Hrsg.: Kreiskommission zur Erforschung der örtlichen Geschichte der Arbeiterbewegung bei der Kreisleitung der SED Bad Liebenwerda. S. 89.
- Johannes Tuchel: Die Todesurteile des Kammergerichts 1943 bis 1945: Eine Dokumentation. Lukas Verlag, 2016, ISBN 978-3-86732-229-4, S. 65.
- „27 Kölner – Ermordet im Zuchthaus Brandenburg-Görden“ auf der Homepage der Kreisvereinigung Köln des Bundes der Antifaschistinnen und Antifaschisten, 29. April 2014.
- Stolpersteine in Berlin. Abgerufen am 22. August 2021.