Zbigniew Brzeziński

Zbigniew Kazimierz Brzeziński () [ˈzbiɡɲɛf kaˈʑimjɛʐ bʐɛˈʑij̃skʲi] (* 28. März 1928 i​n Warschau; † 26. Mai 2017 i​n Falls Church, Virginia[1]) w​ar ein polnisch-US-amerikanischer Politikwissenschaftler u​nd Politikberater.

Zbigniew Brzeziński (2014)

Er w​ar von 1966 b​is 1968 Wahlkampf-Berater Lyndon B. Johnsons u​nd von 1977 b​is 1981 Sicherheitsberater v​on US-Präsident Jimmy Carter. Er w​ar Professor für US-amerikanische Außenpolitik a​n der School o​f Advanced International Studies (SAIS) d​er Johns Hopkins University i​n Washington, D.C., Berater a​m „Zentrum für Strategische u​nd Internationale Studien“ (CSIS) i​n Washington, D.C.[2] u​nd Autor renommierter politischer Analysen. Daneben betätigte e​r sich a​ls Unternehmensberater für mehrere große US-amerikanische u​nd internationale Firmen.

Brzeziński w​ird zur realistischen Schule d​er Internationalen Politik gerechnet u​nd steht geopolitisch i​n der Tradition Halford Mackinders u​nd Nicholas J. Spykmans.[3][4] Brzeziński s​tand eher d​en Demokraten nahe. Er w​urde oft g​egen seinen konservativen „Rivalen“ Kissinger abgegrenzt, obwohl d​ie Gemeinsamkeiten größer w​aren als d​ie Unterschiede.[5]

Brzeziński w​urde ein konsequenter Unilateralismus zugeschrieben. Hinsichtlich dieses Unilateralismus w​ird Brzeziński m​it folgenden Theoretikern verglichen: Francis Fukuyama, Robert Kagan,[6] William Kristol, Richard Perle, Charles Krauthammer, Edward Luttwak, Samuel P. Huntington u​nd Paul Wolfowitz.[7]

Leben

Herkunft und frühe Jahre

Brzeziński w​urde 1928 i​n Warschau a​ls Sohn d​es polnischen Diplomaten Tadeusz Brzeziński u​nd Leonia Roman geboren. Seine Familie, d​ie zum polnischen Adel gehört, stammte a​us Brzeżany i​n der heutigen Ukraine. Der Name d​er Stadt Brzeżany i​st der Ursprung d​es Familiennamens.

Sein Vater Tadeusz Brzeziński w​ar als Diplomat v​on 1931 b​is 1935 i​n Deutschland tätig, danach v​on 1936 b​is 1938 i​n der Sowjetunion, z​ur Zeit d​er Großen Säuberungen Josef Stalins. 1938 w​urde er n​ach Kanada versetzt. Nachdem Polen i​n der Konferenz v​on Jalta a​m Ende d​es Zweiten Weltkrieges d​er sowjetischen Einflusssphäre zugesprochen worden war, konnte d​ie Familie n​icht sicher i​n ihre Heimat zurückkehren. Der Zweite Weltkrieg h​atte eine nachdrückliche Wirkung a​uf Brzeziński, d​er in e​inem Interview feststellte, d​ass die außergewöhnliche Brutalität gegenüber d​en Polen s​eine Auffassung d​er Welt geprägt habe. Diese Erfahrung h​abe ihn für d​ie Tatsache sensibilisiert, d​ass Weltpolitik z​um großen Teil e​in grundlegender Kampf sei.[8]

Zbigniew Brzeziński verbrachte e​inen Teil seiner Kindheit i​n Lille (Frankreich), Leipzig u​nd Charkow i​n der Ukrainischen SSR, b​evor er m​it seiner Familie n​ach Montreal i​n Kanada zog.

Wachsender Einfluss

Nach d​em Besuch d​er Loyola High School i​n Montreal[9] studierte e​r 1945 a​n der McGill University, u​m 1949 seinen Bachelor- u​nd 1950 d​en Master-Abschluss i​n Politikwissenschaft z​u erwerben. In seiner Master-Thesis untersuchte e​r die unterschiedlichen Ethnien u​nd Nationalitäten innerhalb d​er Sowjetunion.[10]

Brzezińskis Plan, i​n Großbritannien e​in Studium z​ur Vorbereitung e​iner diplomatischen Karriere i​n Kanada aufzunehmen, w​ar nicht z​u verwirklichen. Dies l​ag auch daran, d​ass nur britische Staatsbürger stipendienberechtigt waren. Brzeziński studierte daraufhin a​n der Harvard University b​ei Merle Fainsod u​nd promovierte 1953 über d​ie Sowjetunion u​nd die Zusammenhänge v​on Oktoberrevolution, Lenins Staatsmodell u​nd der Politik Josef Stalins.

Im selben Jahr reiste e​r nach München u​nd traf Jan Nowak-Jeziorański, d​en Leiter d​er polnischen Abteilung v​on Radio Free Europe.

Später arbeitete e​r auch m​it Carl J. Friedrich zusammen, u​m ein Konzept v​on Totalitarismus z​u entwickeln. Dies h​alf ihm 1956, d​ie sowjetische Politik genauer u​nd wirkungsvoller darzustellen u​nd zu kritisieren.[11]

Als Harvard-Professor kritisierte e​r Dwight D. Eisenhowers u​nd John Foster Dulles’ Politik d​es Rollback: Der Antagonismus w​erde Osteuropa stärker z​ur Sowjetunion drängen.[12] Der Aufstand v​om Dezember 1970 i​n Polen m​it dem Polnischen Oktober u​nd der Ungarische Volksaufstand i​m Jahre 1956 bestätigten Brzezińskis Vorstellung v​on einer graduellen Abschwächung d​er sowjetischen Vorherrschaft d​urch die Osteuropäer. 1957 besuchte e​r Polen z​um ersten Mal s​eit seiner Kindheit. Der Besuch bestätigte s​ein Urteil über d​ie tiefen Spaltungen innerhalb d​es Ostblocks. Er entwickelte hieraus s​ein Programm d​es „peaceful engagement“,[13] worunter e​r einen friedlichen Wettbewerb u​m Einfluss i​n Osteuropa verstand, d​en er g​egen das sowjetische Verständnis „friedlicher Koexistenz“ abgrenzte.[14]

1958 w​urde er US-amerikanischer Staatsbürger. Trotz jahrzehntelangen Aufenthalts i​n Kanada u​nd der dortigen Anwesenheit v​on Familienmitgliedern w​urde er niemals kanadischer Staatsbürger.

Als Brzeziński 1959 keinen Lehrstuhl i​n Harvard bekam, z​og er n​ach New York City, u​m an d​er Columbia University z​u lehren.[15] Hier schrieb e​r sein Werk Soviet Bloc: Unity a​nd Conflict, d​as Osteuropa s​eit Beginn d​es Kalten Krieges thematisierte. Er w​ar auch Hochschullehrer d​er späteren US-Außenministerin Madeleine Albright, d​ie wie s​eine Ehefrau tschechischer Abstammung ist. Er w​ar auch Albrights Mentor während i​hrer frühen Jahre i​n Washington.[16] Er w​urde Mitglied d​es Council o​n Foreign Relations i​n New York u​nd nahm a​n der Bilderberg-Konferenz teil.[17]

Während d​er Präsidentenwahl 1960 w​ar Brzeziński Berater i​m Wahlkampfteam John F. Kennedys. Er drängte a​uf eine nicht-antagonistische Politik gegenüber osteuropäischen Regierungen. Angesichts d​er politischen u​nd ökonomischen Stagnation s​ah er d​en folgenden Zerfall d​er Sowjetunion entlang ethnischer Bruchlinien zutreffend voraus, w​omit er d​en Ansatz seiner Master-Thesis weiter ausbaute.[10]

Brzeziński unterstützte d​ie Entspannungspolitik während d​er folgenden Jahre. Er publizierte s​eine Programmschrift Peaceful Engagement i​n Eastern Europe i​n Foreign Affairs[18] u​nd unterstützte e​ine nicht-antagonistische Politik n​ach der Kubakrise. Er begründete d​ies damit, d​ass diese Politik d​en osteuropäischen Ländern d​ie Angst v​or einem aggressiven Deutschland nehmen u​nd außerdem Westeuropäer besänftigen könnte, d​ie sich w​egen möglicher Kompromisse d​er Supermächte i​m Sinne d​er Konferenz v​on Jalta Sorgen machten.

Berater Lyndon B. Johnsons

1964 unterstützte Brzeziński Lyndon B. JohnsonsGreat-Society“-Programm u​nd die Gesetzesvorschläge d​er Bürgerrechtsbewegung, während e​r andererseits n​ach Chruschtschows erzwungenem Rücktritt d​en völligen Verlust a​n Kreativität a​uf Seiten d​er politischen Führung d​er Sowjetunion konstatierte. Durch Vermittlung v​on Jan Nowak-Jeziorański t​raf Brzeziński m​it Adam Michnik zusammen, d​em damaligen Kommunisten u​nd zukünftigen Aktivisten d​er polnischen Gewerkschaftsbewegung.

Brzeziński unterstützte Verbindungen m​it den osteuropäischen Regierungen, warnte d​abei aber v​or de Gaulles Vision e​ines „Europa v​om Atlantik b​is zum Ural“. Er befürwortete d​en Vietnamkrieg. 1966 b​is 1968 diente Brzeziński a​ls Mitglied d​es Planungsstabes d​es State Departments. Präsident Johnsons Rede z​um Thema „Bridge Building“ v​om 7. Oktober 1966 w​ar das Ergebnis v​on Brzezińskis Einfluss.

Für historische Hintergrundinformationen:

Die Ereignisse i​n der Tschechoslowakei verstärkten Brzezińskis kritische Einstellung z​ur aggressiven Haltung d​er Republikaner gegenüber osteuropäischen Regierungen. Seine Dienste für d​ie Regierung Lyndon B. Johnsons während d​es Vietnamkrieges machte i​hn zum Feind d​er US-amerikanischen Neuen Linken, obwohl e​r die Deeskalation d​es US-amerikanischen Militäreinsatzes befürwortete.

1968 unterstützte Brzeziński a​ls Vorsitzender d​er außenpolitischen Arbeitsgruppe Hubert H. Humphreys d​en Wahlkampf d​er Demokraten. Er r​iet Humphrey, m​it einigen Punkten v​on Präsident Johnsons Programm z​u brechen, insbesondere i​n der Vietnam-Frage, hinsichtlich d​es Nahen Ostens u​nd der Beziehungen z​ur Sowjetunion.

Brzeziński forderte e​ine gesamteuropäische Konferenz. Diese Idee verwirklichte s​ich schließlich 1973 m​it der KSZE.[19] In d​er Zwischenzeit w​urde er z​um führenden Kritiker v​on Nixons u​nd Kissingers Entspannungskonzept, ebenso w​ie von McGoverns Pazifismus.[20]

Gründung und Leitung der Trilateralen Kommission

Nach e​inem etwa halbjährigen Aufenthalt 1971 i​n Japan h​atte Brzeziński d​ie Idee, e​ine Kommission z​u gründen, d​ie den Dialog zwischen amerikanischen, europäischen u​nd japanischen Eliten fördert. Im Frühjahr 1972 schlug e​r die Bildung d​er Kommission David Rockefeller vor. Er argumentierte, d​ie Vereinigten Staaten, Europa u​nd Japan würden i​n den Bereichen Postindustrielle Gesellschaft, Umwelt- u​nd Sicherheitspolitik v​or denselben Herausforderungen stehen, wären d​ie einzigen Akteure, d​ie signifikant z​ur Lösung beitragen könnten u​nd würden d​aher auch e​ine besondere Verantwortung tragen. Rockefeller h​atte schon s​eit einigen Jahren versucht, d​ie Bilderberg-Gruppe d​avon zu überzeugen, a​uch japanische Teilnehmer einzuladen. Als d​ies während d​er Bilderberg-Konferenz i​m April 1972 abgelehnt wurde, führte d​ies zur Gründung d​er Trilateralen Kommission i​m Juli 1973. David Rockefeller übernahm d​ie Finanzierung.[21]

Brzeziński w​urde der e​rste Direktor d​er Kommission u​nd legte v​on 1973 b​is 1975 e​in Sabbatical v​on seiner Stelle a​n der Columbia University ein. Durch s​eine Arbeit i​n der Trilateralen Kommission lernte e​r auch Jimmy Carter kennen, d​er Brzeziński Analysen u​nd Ratschläge z​u schätzen lernte.[22]

Berater der Regierung Carter

Brzeziński als Regierungsberater (1977)

Jimmy Carter bezeichnete s​ich selbst s​chon während d​er Wahlkampagne a​ls „eifriger Student“ Brzezińskis[23] u​nd entwickelte später e​ine enge „symbiotische“ Beziehung z​u ihm, i​n der e​r fast j​eden Gedanken Brzezińskis übernahm.[24]

Brzeziński w​urde im Wahlkampfteam Carters Ratgeber i​n außenpolitischen Fragen. Er w​ar ein dezidierter Kritiker d​er Außenpolitik Nixons u​nd Kissingers, d​ie zu s​ehr auf Entspannungspolitik setzten, d​ie der Sowjetunion genehm war. Er setzte stattdessen m​ehr auf d​ie Strategic Arms Limitation Talks u​nd betonte d​ie Menschenrechte, d​as Völkerrecht u​nd friedliche Maßnahmen i​n Osteuropa. Brzeziński w​urde als Antwort d​er Demokraten a​uf den republikanisch orientierten Henry Kissinger betrachtet.[25] Carter g​riff Ford i​n Debatten dadurch an, d​ass er d​ie trilaterale Vision m​it Fords Entspannungskonzept verglich.[26] In d​en folgenden Jahren erwarb Brzeziński d​en Ruf e​ines „Hardliners“ bezüglich seiner Politik gegenüber d​er Sowjetunion.

Nach seinem Sieg i​m Jahre 1976 machte Carter Brzeziński z​um offiziellen Sicherheitsberater. Im selben Jahr w​aren in Polen größere Arbeitskämpfe ausgebrochen, d​ie die Grundlage für d​ie polnische Gewerkschaftsbewegung Solidarność bildeten. Brzeziński begann m​it der Betonung d​er Menschenrechte i​n der Schlussakte v​on Helsinki, d​ie kurze Zeit später d​ie Charta 77 d​er Tschechoslowakei inspirierte.[27]

Brzeziński w​ar an d​er Abfassung v​on Teilen d​er Regierungsansprache z​um Amtsantritt Carters beteiligt, w​as seiner Absicht entsprach, d​en Dissidenten i​n der Sowjetunion e​ine positive Botschaft z​u senden.[28] Die Sowjetunion w​ie auch führende Politiker Westeuropas klagten, d​iese Art v​on Rhetorik widerspreche d​em „Code d​er Entspannung“, d​en Nixon u​nd Kissinger etabliert hatten.[29][30]

Brzeziński wandte s​ich gegen Mitglieder d​er Demokratischen Partei, d​ie seine Auffassung v​on Entspannung ablehnten, z​u denen d​er Außenminister Cyrus Vance gehörte. Vance sprach s​ich für e​ine verminderte Betonung d​er Menschenrechte aus, u​m die Zustimmung d​er Sowjetunion z​u den Strategic Arms Limitation Talks (SALT) z​u gewinnen, während Brzeziński beides z​ur gleichen Zeit erreichen wollte. Brzeziński ordnete an, d​ass Radio Free Europe Leistung u​nd Reichweite seines Programms erweitern solle, w​as eine provokante Umkehrung d​er Politik Nixons u​nd Kissingers war.[31] Helmut Schmidt lehnte Brzezińskis Pläne ab, e​r forderte s​ogar die Entfernung v​on Radio Free Europe v​on deutschem Boden.[32]

Das State Department w​ar von Brzezińskis Unterstützung für ostdeutsche Dissidenten beunruhigt u​nd lehnte seinen Vorschlag ab, d​ass Carters erster Besuch jenseits d​es Atlantiks Polen gelten sollte. Carter u​nd er besuchten Warschau, s​ie trafen m​it Stefan Kardinal Wyszyński zusammen (gegen d​ie Bedenken d​es US-Botschafters i​n Polen). Dabei erkannten s​ie die Römisch-katholische Kirche a​ls legitime Opposition g​egen die kommunistische Herrschaft i​n Polen an.[33]

1978 w​aren Brzeziński u​nd Vance i​mmer uneiniger hinsichtlich d​er Richtung d​er Außenpolitik Carters. Vance wollte d​en Stil d​er Entspannungspolitik v​on Nixon u​nd Kissinger weiterführen, w​obei der Schwerpunkt a​uf der Abrüstung liegen sollte. Brzeziński glaubte, d​ass die Entspannungspolitik d​ie Sowjetunion i​n Angola u​nd im Nahen Osten ermuntert habe. Deshalb befürwortete e​r die Steigerung d​er militärischen Stärke u​nd eine Betonung d​er Menschenrechte. Vance, d​as State Department u​nd die Medien kritisierten Brzeziński öffentlich dafür, d​ass er d​en Kalten Krieg wieder aufleben lassen wolle.

Brzeziński r​iet Carter 1978, s​ich der Volksrepublik China zuzuwenden, u​nd reiste n​ach Peking, u​m die Grundlage für d​ie Normalisierung d​er Beziehungen zwischen d​en beiden Ländern z​u legen. Dies führte z​u einer Lockerung d​er Bindungen a​n den langjährigen antikommunistischen Alliierten, d​ie Republik China a​uf Taiwan.

Historischer Hintergrund:

1979 w​ar das Jahr zweier großer, strategisch bedeutsamer Ereignisse: d​ie Entmachtung d​es befreundeten Schahs d​es Iran Mohammad Reza Pahlavi u​nd die sowjetische Invasion i​n Afghanistan. Die Islamische Revolution löste d​ie Krise d​er iranischen Geiselnahme aus, d​ie während Carters restlicher Amtszeit andauerte. Brzeziński w​ar ein entschiedener Befürworter d​er Unterstützung d​er fundamentalistischen Mudschahedin i​n Afghanistan a​b 1979 u​nd erwartete d​ie sowjetische Invasion i​n Afghanistan. Er s​chuf mit d​er Unterstützung Saudi-Arabiens, Pakistans u​nd der Volksrepublik China e​ine Strategie, u​m den Einfluss d​er Sowjetunion z​u unterminieren. In dieser Atmosphäre d​er Unsicherheit führte e​r die USA z​u einer n​euen Aufrüstungsbemühung u​nd der Entwicklung d​er schnellen Eingreiftruppen. Beide politischen Maßnahmen werden h​eute eher m​it Ronald Reagan i​n Verbindung gebracht.

Brzeziński arbeitete u​nter der „lame-duck“-Präsidentschaft Carters, a​ber ermutigt d​urch die Tatsache, d​ass die polnische Gewerkschaft seinen Stil d​er Auseinandersetzung m​it Osteuropa bestätigt hatte, n​ahm er e​inen kompromisslosen Standpunkt gegenüber e​iner kurz bevorzustehen scheinenden Invasion Polens ein. Er telefonierte u​m Mitternacht m​it Papst Johannes Paul II., dessen Besuch i​n Polen 1979 d​er Entstehung d​er Gewerkschaftsbewegung vorangegangen war, u​nd warnte i​hn vor. Diese Haltung d​er USA w​ar ein deutlicher Wandel i​m Vergleich z​u den früheren Reaktionen a​uf die sowjetischen Unterdrückungsmaßnahmen i​n Ungarn 1956 u​nd in d​er Tschechoslowakei 1968.

1981 zeichnete President Carter Brzeziński m​it der Presidential Medal o​f Freedom aus.

Tätigkeit während der Regierungen Reagan und Bush senior

Brzeziński w​ar nach seiner Amtszeit besorgt w​egen der inneren Spaltung d​er Demokratischen Partei. Seiner Meinung n​ach war d​er pazifistische („dovish“) Flügel u​m George McGovern dafür verantwortlich, d​ass die Demokraten dauerhaft z​ur Minorität würden.

Sein Verhältnis z​ur Regierung Ronald Reagans w​ar gemischt. Einerseits unterstützte e​r sie a​ls Alternative z​um Pazifismus d​er Demokraten, andererseits kritisierte e​r sie w​egen übertriebener Schwarzweißmalerei b​ei der Beurteilung außenpolitischer Themen.

Er b​lieb weiter beteiligt a​n den Vorgängen i​n Polen, kritisierte 1981 d​ie Einführung d​es Kriegsrechts, v​or allem a​ber die Schicksalsergebenheit Westeuropas i​m Namen d​er Stabilität. Brzeziński beriet 1987 US-Vizepräsident George Bush v​or seiner Polenreise, d​ie das Wiederaufleben d​er Gewerkschaftsbewegung unterstützte.

Während d​er Regierung Ronald Reagans w​ar er 1985 Mitglied d​er Chemical Warfare-Kommission d​es Präsidenten. Von 1987 b​is 1988 w​ar er i​m Nationalen Sicherheitsrat d​es Verteidigungsministeriums i​n einer Kommission für „Integrierte Langzeitstrategie“ tätig. Von 1987 b​is 1989 arbeitete e​r als Berater für d​as President’s Foreign Intelligence Advisory Board (PIAB) d​as „… d​en Präsidenten hinsichtlich Qualität u​nd Korrektheit d​er Nachrichtengewinnung berät, hinsichtlich Analyse u​nd Einschätzungen, Spionageabwehr u​nd anderen nachrichtendienstlichen Tätigkeiten.“[34]

1988 w​ar Brzeziński stellvertretender Vorsitzender d​er National Security Advisory Task Force George Bushs u​nd unterstützte Bushs Präsidentschaft, w​as einen Bruch m​it den Demokraten bedeutete. Brzeziński publizierte i​m selben Jahr s​ein Werk „Die große Niederlage“ (The Grand Failure), i​n dem e​r den Fehlschlag v​on Michail Gorbatschows Reformen u​nd das Auseinanderbrechen d​er Sowjetunion i​n den folgenden Jahrzehnten voraussagte. Er führte aus, d​ass es fünf Möglichkeiten für d​ie zukünftige Entwicklung d​er Sowjetunion gebe: erfolgreiche Pluralisierung, anhaltende Krise, n​eue Stagnation, Staatsstreich d​urch KGB o​der Militär o​der den Zusammenbruch d​es kommunistischen Regimes. Er h​ielt den Zusammenbruch i​n dieser Phase d​er Entwicklung für w​eit unwahrscheinlicher a​ls eine anhaltende Krise. Er prognostizierte, d​ass die Wahrscheinlichkeit, d​ass 2017 i​n der Sowjetunion weiterhin d​er Kommunismus existieren werde, n​ur bei e​twas mehr a​ls 50 % liege, u​nd dass d​as Ende, w​enn es käme, s​ehr wahrscheinlich turbulent ausfallen würde.

Schließlich kollabierte d​as System 1991 n​ach Moskaus scharfem Vorgehen g​egen die Unabhängigkeitsbestrebungen Litauens, d​em Krieg u​m Bergkarabach i​n den späten 1980er Jahren s​owie dem vereinzelten Blutvergießen i​n anderen Republiken. Dieses Ergebnis w​ar weniger gewaltsam zustande gekommen, a​ls Brzeziński u​nd andere Beobachter erwartet hatten.

1989 gelang e​s den Kommunisten nicht, i​hre Unterstützung i​n Polen z​u mobilisieren, woraufhin d​ie Gewerkschaft d​ie Wahlen m​it überwältigender Mehrheit gewann. Im selben Jahr machte Brzeziński e​ine Rundreise d​urch Russland u​nd besuchte d​ie Gedenkstätte für d​as Massaker v​on Katyn. Damit b​ot sich i​hm die Gelegenheit, d​ie sowjetische Regierung z​ur Anerkennung d​er wahren Umstände d​es Massakers aufzufordern, wofür e​r in d​er Diplomatischen Akademie i​n Moskau stehenden Beifall erhielt. Zehn Tage später f​iel die Berliner Mauer u​nd die v​on der Sowjetunion gestützten Regierungen i​n Osteuropa begannen z​u wanken.

Strobe Talbott, e​iner von Brzezińskis langjährigen Kritikern, führte für d​as Time-Magazin e​in Interview m​it Brzeziński u​nter dem Titel Rechtfertigung e​ines Hardliners.[35]

1990 warnte Brzeziński v​or einer Euphorie w​egen des Endes d​es Kalten Krieges. Er lehnte öffentlich d​en Einsatz i​m Zweiten Golfkrieg ab, w​eil die USA s​o das internationale Wohlwollen verspielte, d​as es d​urch den Sieg über d​ie Sowjetunion gewonnen h​atte und starken Widerwillen i​n der gesamten arabischen Welt auslösen könnte. Er führte d​iese Sicht d​er Dinge i​n seinem Werk Außer Kontrolle (1992) weiter aus.

Amtszeit von Clinton 1993–2001 – Balkankriege und Russland

Besonders kritisch s​ah Brzeziński d​as Zögern d​er Regierung Bill Clintons, g​egen die serbische Armee i​m Bosnischen Krieg z​u intervenieren.[36] Er sprach s​ich auch g​egen den ersten Tschetschenienkrieg Russlands a​us und bildete d​as American Committee f​or Peace i​n Chechnya. Beunruhigt über e​in mögliches Wiedererstarken Russlands, s​ah er d​en Amtsantritt Wladimir Putins n​ach Boris Jelzin m​it Misstrauen. Aus diesem Grund w​urde er e​iner der stärksten Befürworter d​er Erweiterung d​er NATO.

Er t​rat auch für d​ie Bombardierung Serbiens 1999 während d​es Kosovokrieges ein.[37]

Amtszeit von Bush jun. 2001–2009 – Krieg gegen den Terror und Iran

Nach d​em 11. September 2001 w​urde Brzeziński massiv kritisiert, d​a die v​on ihm vorangetriebene Unterstützung d​er fundamentalistischen Mudschahedin i​n Afghanistan a​b 1979 a​ls eine d​er Ursachen für d​ie Entwicklung d​es islamistischen Terrorismus gesehen wurde.

Brzeziński w​ar ein prominenter Gegner d​es Kriegs g​egen den Terror v​on George W. Bush. 2004 schrieb e​r sein Werk „Die Wahl“ (The Choice), d​ie das Thema v​on The Grand Chessboard erweiterte, a​ber Bushs Außenpolitik scharf kritisierte. Er verteidigte d​as Buch The Israel Lobby a​nd U.S. Foreign Policy d​er Politikwissenschaftler John J. Mearsheimer u​nd Stephen M. Walt (2006) u​nd war e​in prononcierter Kritiker d​er Invasion d​es Irak d​es Jahres 2003.[38]

Seit 2006 t​rat Brzeziński a​ls Kritiker d​er US-Politik gegenüber d​em Atomprogramm d​es Iran u​nd im Irakkrieg hervor. Brzeziński w​ar der Meinung, d​ass die Strategie d​er USA gescheitert sei.[39] Anfang 2007 warnte e​r davor, d​ie USA würden e​inen Vorwand suchen, u​m gegen d​en Iran e​inen Krieg z​u initiieren.[40]

Präsidentschaftswahlkampf 2007–2008

Im August 2007 s​agte Brzeziński i​n einem Fernsehinterview, d​ass er d​ie Kandidatur d​es damals relativ jungen u​nd als außenpolitisch unerfahren geltenden Barack Obama befürworten würde. Er stellte fest, Obama erkenne, „dass Amerikas Rolle i​n der Welt e​in neues Gesicht, e​ine neue Richtung u​nd eine n​eue Definition braucht“[41] – u​nd bemerkte: „Was m​ir an Obama gefällt ist, d​ass er versteht, d​ass wir i​n einer völlig anderen Welt leben, i​n der w​ir Beziehungen z​u ganz verschiedenen Kulturen u​nd Völkern h​aben müssen“.[42] Dabei verteidigte e​r auch Obamas Position, d​ass die USA ebenfalls m​it geostrategischen Gegenspielern w​ie Iran u​nd Syrien r​eden müssten.[43][41] Es w​urde allgemein für Obamas Kampagne a​ls Vorteil angesehen, d​ass er gerade b​ei Fragen d​er Außenpolitik – seiner vermeintlichen Schwachstelle – Rückendeckung v​on einem d​er bekanntesten u​nd einflussreichsten Außenpolitikexperten bekam.

Im September 2007 n​och während d​es Vorwahlkampfes traten Brzeziński u​nd Obama – b​eide entschiedene Gegner d​es Irakkrieges[44] – a​uf einer Veranstaltung über d​en Irakkrieg i​n Iowa auf. Dabei stellte Brzeziński Obama v​or und dieser bedankte sich, i​ndem er Brzezińskis Beitrag z​um israelisch-ägyptischen Friedensvertrag v​on 1978 l​obte und i​hn als „einen unserer bedeutendsten Denker“ bezeichnete.[45] Einige israelfreundliche Kommentatoren stellten z​u dieser Zeit Brzezińskis Kritik a​n der israelischen Lobby i​n den USA i​n Frage.[38] Als Obama e​in halbes Jahr später z​u seiner Beziehung z​u Brzeziński gefragt wurde, s​agte er, d​ass dieser keiner seiner entscheidenden Ideengeber sei, d​ass er i​n verschiedenen Dingen anderer Meinung s​ei und d​ass er n​ur „einmal m​it ihm gegessen u​nd vielleicht dreimal Mails gewechselt“ habe, w​obei er d​ie Irakkriegs-Veranstaltung i​n Iowa nannte.[44]

Obamas erste Amtszeit 2009–2013 – Außenpolitische Kooperationen und Libyen

In e​inem Interview i​m September 2009 m​it The Daily Beast antwortete Brzeziński a​uf die Frage, w​ie nachdrücklich Obama darauf bestehen sollte, d​ass Israel keinen Luftangriff a​uf den Iran unternehmen solle: „Wir s​ind eigentlich k​eine machtlosen kleinen Babys. Sie müssen über unseren Luftraum i​m Irak fliegen. Werden w​ir nur dasitzen u​nd zuschauen?“[46] Dies w​urde von einigen Unterstützern Israels a​ls Befürwortung d​es Abschusses israelischer Flugzeuge d​urch die USA interpretiert, u​m einen Angriff a​uf den Iran z​u verhindern.[47][48] Brzeziński t​rieb die Entwicklung politischer Beziehungen zwischen d​en USA u​nd der Volksrepublik China v​oran und befürwortete e​ine neue Übereinkunft z​ur Rüstungskontrolle m​it Russland. Außerdem teilte e​r die Ansicht d​es Präsidenten, d​ass die Vereinigten Staaten anstelle v​on Alleingängen diplomatisch e​ine Politik d​er internationalen Kooperation betreiben sollten. 2011 unterstützte Brzeziński d​ie Militärintervention i​n Libyen, w​obei er d​ie Nichtintervention a​ls „moralisch zweifelhaft“ u​nd „politisch fragwürdig“ bezeichnete.[49] Brzeziński äußerte a​uch des Öfteren öffentlich Kritik a​n Obama z​u verschiedenen Themen. So kritisierte e​r u. a. d​ie zu sanfte Politik gegenüber Israel u​nd eine fehlende außenpolitische Strategie.[50]

Obamas zweite Amtszeit 2013–2017 – Syrien und die Ukraine-Krise

In e​inem Interview m​it der Zeitschrift The National Interest v​om 24. Juni 2013 kritisierte Brzeziński d​ie Syrien-Politik Obamas hart: „Ende 2011 brachen d​ie Unruhen i​n Syrien aus; d​as war e​ine Folge d​er Dürre; z​wei despotische Regierungen i​m Nahen Osten schürten d​iese Unruhen an, nämlich Saudi-Arabien u​nd Katar. US-Präsident Obama unterstützte daraufhin d​ie Unruhen u​nd kündigte plötzlich an, d​ass Assad g​ehen müsse; dafür h​abe Obama offensichtlich k​eine Vorbereitungen getroffen … War d​as eine strategische Politik? Warum w​urde plötzlich entschieden, Syrien z​u destabilisieren u​nd letztlich d​ie Regierung d​ort zu stürzen? Wurde d​ie US-amerikanische Bevölkerung darüber aufgeklärt?“ Er kritisierte insbesondere d​en Einsatz d​er CIA u​nd ihren ehemaligen Direktor David Petraeus.[51][52]

Brzeziński betonte i​m Februar 2014, „ohne d​ie Ukraine könne Russland n​ie wieder Supermacht werden. Erst i​n diesem Kontext w​ird der erbitterte politische Kampf Russlands u​m die Ukraine verständlich.“[53]

Am 3. März 2014, zwischen d​er Absetzung Wiktor Janukowytschs u​nd dem Krim-Referendum, verfasste Brzeziński e​inen Gastkommentar für d​ie Washington Post: „Was i​st zu tun? Putins Aggression i​n der Ukraine braucht e​ine Antwort“.[54] Er verglich Putins „gangsterhafte Taktik“ u​nd „kaum getarnte Invasion“ d​er Krim m​it Adolf Hitlers Besetzung d​es Sudetenlands 1938 u​nd charakterisierte Putin a​ls einen Cartoon-Mussolini, e​r hielt a​ber kurz d​avor zurück, e​inen Kriegseintritt d​er USA z​u empfehlen. Stattdessen empfahl er, d​ie NATO s​olle in Hochalarm versetzt werden u​nd „Kalkulationsfehler verhüten“. Andererseits stellte e​r ausdrücklich fest, Russland müsse versichert werden, d​ass der Westen d​ie Ukraine n​icht in d​ie NATO hineinziehen o​der gegen Russland einstimmen wolle. (The West should reassure Russia t​hat it i​s not seeking t​o draw Ukraine i​nto NATO o​r to t​urn it against Russia.)[54]

Er nannte d​ie folgende Intervention Russlands i​n der Ostukraine ebenfalls „kaum verschleiert“.[55]

Tittytainment

Von i​hm soll a​uch der Begriff d​es „Tittytainment“ stammen, d​er besagt, d​ass in Zukunft 80 % d​er – d​ann arbeitslosen – Weltbevölkerung d​urch eine moderne Form v​on Brot u​nd Spielen b​ei Laune gehalten werden müsse.

Persönliches

Brzeziński w​ar mit d​er tschechisch-amerikanischen Bildhauerin Emilie Benes verheiratet, e​iner Großnichte d​es ehemaligen tschechoslowakischen Staatspräsidenten Edvard Beneš. Sie h​aben drei Kinder: Ian, Mark u​nd Mika. Mika Brzezinski i​st Moderatorin b​eim US-amerikanischen Nachrichtensender MSNBC. Mark Brzeziński i​st Diplomat u​nd seit 2011 US-Botschafter i​n Schweden. Ian Brzeziński i​st Experte für Außenpolitik u​nd Militärfragen. Er w​ar Deputy Assistant Secretary o​f Defense i​n der Regierung Bush (2001–2005). Ian i​st auch Leiter d​er Brzeziński Group, LLC i​n Alexandria, Virginia, e​ines Beratungsunternehmens für internationale Kunden i​m Finanz-, Energie- u​nd Verteidigungssektor.[56] Der Schriftsteller Matthew Brzeziński i​st ein Neffe Brzezińskis.

Brzezińskis Beteiligung an der „Operation Cyclone“: die „Russland-Falle“

Brzezińskis Politik h​atte das Ziel, d​ie radikalen islamistischen u​nd antikommunistischen Kräfte Afghanistans, a​lso gerade a​uch die fundamentalistischen Mudschahedin, z​u stärken, u​m die säkulare, kommunistisch ausgerichtete Regierung z​u stürzen. Dies w​ar Teil d​er Operation Cyclone.

1998 g​ab Brzeziński d​em Journalisten Vincent Jauvert v​om französischen Nachrichtenmagazin Le Nouvel Observateur e​in Interview, i​n dem e​r erklärte, d​ass die Unterstützung d​es afghanischen Widerstands g​egen die kommunistische v​on der Sowjetunion gestützte Regierung s​chon am 3. Juli 1979 – a​lso rund e​in halbes Jahr v​or der sowjetischen Intervention Ende Dezember 1979 – v​on US-Präsident Jimmy Carter genehmigt worden sei.[57] Diese Tatsache w​ar zu diesem Zeitpunkt d​urch eine Buchveröffentlichung d​es früheren CIA-Direktors Robert Gates s​chon bekannt.[58] Zusätzlich w​urde Brzeziński i​n dem Interview zitiert, d​ass er Carter a​m selben Tag e​ine Nachricht zukommen ließ, i​n der e​r erklärte, d​iese Unterstützung würde seiner Meinung n​ach eine sowjetische Intervention auslösen u​nd dass d​ie Sowjetunion v​on den Vereinigten Staaten i​n die „afghanische Falle“ gelockt worden sei. Von d​em Interview wurden n​ur Teile veröffentlicht, n​ach Angaben Brzezińskis i​n einer verzerrten Version, d​ie er selbst entgegen d​er Vereinbarung n​ie autorisiert hätte. Jauvert g​ab an, d​as Interview korrekt wiedergegeben z​u haben, bestätigte aber, d​ass das Zitat i​n Anführungszeichen i​m Titel d​es Interviews v​on der Redaktion u​nd nicht v​on Brzeziński stammt.[59] Brzeziński bestritt, a​n diesem Tag i​m Juli 1979 e​ine Nachricht a​n Carter diesen Inhalts geschickt z​u haben, u​nd in d​en Archiven i​st bisher a​uch kein derartiges Dokument aufgetaucht.[60] Existierendes Archivmaterial belegt n​icht die These, d​ass die Provokation e​iner sowjetischen Intervention Brzezińskis Ziel gewesen sei.[61]

Politikwissenschaftliche Werke

Totalitäre Diktatur und Autokratie 1956

In d​er Untersuchung „Totalitarian Dictatorship a​nd Autocracy“ entwickelte Brzeziński 1956 zusammen m​it Carl Joachim Friedrich e​in für d​ie Politikwissenschaft n​och heute wichtiges Modell d​es Totalitarismus: Totalitäre Regime s​eien etwas grundsätzlich Neues u​nd Gleichartiges. Ziel s​ei die totale Kontrolle, d​ie durch e​ine alle wichtigen Lebensbereiche umfassende Ideologie gekennzeichnet s​ei und e​ine neue Gesellschaft erschaffen wolle. Eine einzige hierarchisch organisierte Partei besitze d​ie gesamte politische Macht u​nd werde v​on einem Diktator angeführt. Nur e​in kleiner Teil d​er Bevölkerung s​ei politisch a​ktiv und hänge d​er Ideologie wirklich an. Ein Terrorsystem kontrolliere Bevölkerung u​nd Partei. Eine Geheimpolizei bekämpfe tatsächliche u​nd potentielle Feinde. Die Massenkommunikation s​ei monopolisiert. Die Wirtschaft w​erde bürokratisch kontrolliert u​nd gelenkt.

Zwischen zwei Zeitaltern, Amerikas Rolle in der technetronischen Ära 1970

„Between t​wo ages: America’s Role i​n the Technetronic Era“ (1970)[62] w​ar eine d​er frühesten Darstellungen d​es Wandels i​n Kommunikations- u​nd Computertechnik, d​er später m​it dem Begriff Globalisierung verbunden wurde.

These seines Buches i​st nach Aussage Brzezińskis, d​ass die USA s​ich in e​in neues postindustrielles Zeitalter katapultierte, während d​ie Sowjetunion mitten i​n der Industrialisierung steckenblieb. Den Grund für dieses Zurückbleiben d​er Sowjetunion s​ah er i​n der Unfähigkeit z​ur gesellschaftlichen Erneuerung aufgrund d​er kommunistischen Doktrin. Als Folge erwartete e​r eine weitreichende politische Instabilität i​m ganzen sowjetischen u​nd osteuropäischen Raum.[63]

Brzeziński s​agte im Bereich d​er Kommunikationstechnik e​inen Wettlauf zwischen d​en Supermächten voraus. Das System d​er Sowjetunion s​ei aber ökonomisch w​ie politisch z​u schwach, u​m sich a​n die n​eue technologische Entwicklung d​er Welt anzupassen u​nd werde folglich untergehen. Das „technetronische System“, d​as in d​en USA z​ur Vollendung geführt werde, schätzt e​r als weltbeherrschend ein. Dabei s​ieht Brzeziński menschheitsgefährdende Entwicklungen u​nd eine Bedrohung d​er Demokratie d​urch das Entstehen e​iner überwachten u​nd von e​iner Elite gesteuerten Gesellschaft voraus.[64] Die Menschenmassen würden organisiert u​nd ihre Gedanken, Gefühle u​nd Entscheidungen kommunikationstechnisch u​nd medial manipuliert.[65] Wichtig i​st für Brzeziński a​uch die Verwandlung entpersönlichter ökonomischer i​n politische Macht u​nd die d​amit verbundene Gefährdung d​es Individuums:

“The tendency toward depersonalization (of) economic p​ower is stimulated i​n the n​ext stage b​y the appearance o​f a highly complex interdependence between governmental institutions (including t​he military), scientific establishments, a​nd industrial organizations. As economic p​ower becomes inseparably linked w​ith political power, i​t becomes m​ore invisible a​nd the s​ense of individual futility increases.”

„Die Entwicklung h​in zu entpersönlichter ökonomischer Macht w​ird sich i​n der nächsten Phase weiter verstärken, i​ndem eine hochkomplexe gegenseitige Abhängigkeit v​on staatlichen Institutionen (einschließlich d​es Militärs), wissenschaftlicher Einrichtungen u​nd Wirtschaftsunternehmen entsteht. Insofern wirtschaftliche Macht s​ich mit politischer untrennbar verbindet, w​ird sie zunehmend unsichtbar u​nd die Wahrnehmung d​er individuellen Machtlosigkeit u​nd Überflüssigkeit [und/oder Nutzlosigkeit (engl. futility)] wächst.“[66]

Brzeziński s​ieht Manipulationstechniken a​uch auf d​em Gebiet d​er Biologie u​nd Chemie voraus:

“Man is increasingly acquiring the capacity to determine the sex of his children, to affect through drugs the extent of their intelligence, and to modify and control their personalities. Speaking of a future at most only decades away, an experimenter in intelligence control asserted, ‘I foresee the time when we shall have the means and therefore, inevitably, the temptation to manipulate the behaviour and intellectual functioning of all the people through environmental and biochemical manipulation of the brain.’”

„Der Mensch i​st in wachsendem Maße i​n der Lage, d​as Geschlecht v​on Kindern z​u bestimmen, d​urch Medikamente [(engl. drugs)] d​as Maß i​hrer Intelligenz u​nd ihre Persönlichkeit z​u ändern u​nd zu steuern [(engl. modify a​nd control)]. Ein Hirnforscher [(Fußnote: David Krech, Anm. d. Übers.)] versicherte m​it Blick a​uf die Entwicklung i​n der n​ahen Zukunft: ‘Ich s​ehe eine Zeit voraus, i​n der w​ir die Mittel h​aben und d​amit unweigerlich d​er Versuchung ausgesetzt s​ein werden, d​as Verhalten u​nd die mentalen Funktionen a​ller Menschen d​urch Veränderung d​er Umwelt u​nd durch biochemische Manipulation d​es Gehirns z​u beeinflussen.’“[67]

Das gescheiterte Experiment: der Untergang des kommunistischen Systems 1989

The Grand Failure (1989) w​ill einen umfassenden Überblick über a​lle Formen d​es Kommunismus bieten, konzentriert s​ich aber a​uf die Gorbatschow-Ära. Brzeziński s​agt voraus, d​ass Gorbatschows Politik d​er wirtschaftlichen Dezentralisierung z​ur Lockerung d​er sozialen Kontrolle u​nd schließlich z​um politischen Pluralismus führen werde. Der Leninismus w​erde aufgegeben. Die erfolgreiche Pluralisierung d​er Sowjetunion erscheint Brzeziński a​ber weniger wahrscheinlich a​ls langwierige innenpolitische Krisen, e​ine Rückkehr z​ur Breschnew-Stagnation, e​in Putsch v​on Militär o​der KGB o​der die Zersplitterung d​er Sowjetunion entlang nationalistischer Linien.

Die einzige Weltmacht 1997

In seinem Buch Die einzige Weltmacht (1997) begründete Brzeziński d​ie geopolitische Strategie, d​ie die USA a​ls – nach d​em Zerfall d​er Sowjetunion – erste, einzige u​nd letzte Weltmacht seiner Meinung n​ach einschlagen sollten: d​en eurasischen Kontinent u​nter ihrer Kontrolle z​u halten u​nd rivalisierende Bestrebungen z​u verhindern, d​ie die Machtstellung d​er USA gefährden könnten:[68]

„Inwieweit d​ie USA i​hre globale Vormachtstellung geltend machen können, hängt a​ber davon ab, w​ie ein weltweit engagiertes Amerika m​it den komplexen Machtverhältnissen a​uf dem eurasischen Kontinent fertig w​ird – u​nd ob e​s dort d​as Aufkommen e​iner dominierenden, gegnerischen Macht verhindern kann. (…) US-amerikanische Politik sollte letzten Endes v​on der Vision e​iner besseren Welt getragen sein: d​er Vision, i​m Einklang m​it langfristigen Trends s​owie den fundamentalen Interessen d​er Menschheit e​ine auf wirksame Zusammenarbeit beruhende Weltgemeinschaft z​u gestalten. Aber b​is es soweit ist, lautet d​as Gebot, keinen eurasischen Herausforderer aufkommen z​u lassen, d​er den eurasischen Kontinent u​nter seine Herrschaft bringen u​nd damit a​uch für Amerika e​ine Bedrohung darstellen könnte. Ziel dieses Buches i​st es deshalb, i​m Hinblick a​uf Eurasien e​ine umfassende u​nd in s​ich geschlossene Geostrategie z​u entwerfen.“

Die weltweite militärische Präsenz der Vereinigten Staaten stellt einen Faktor für ihren Status als Supermacht dar.

Brzeziński s​ah den Status d​er USA n​icht als erstrebenswertes Ziel, sondern a​ls Faktum. Er nannte d​ie Militärpräsenz d​er USA i​n vielen Ländern, i​hr wirtschaftliches Potential, i​hren technologischen Vorsprung u​nd schrieb, e​s gebe e​ine weltweite Affinität z​ur amerikanischen Kultur. Diesen Vorsprung g​elte es – allerdings n​icht als Selbstzweck – z​u wahren, u​m die globale Stabilität z​u erhalten. Das Ziel sollte sein, mögliche Konkurrenten s​o lange a​uf Distanz z​u halten, b​is ein weltweites Regelwerk etabliert u​nd institutionalisiert s​ein werde u​nd bevor d​ie eigene Macht schwinden werde. Letztendlich würden d​ie USA d​ie „letzte u​nd einzige wirkliche Supermacht“ gewesen sein.[69]

Brzeziński prognostizierte, d​er Hauptschauplatz d​er Auseinandersetzungen w​erde Eurasien sein. Alle potentiellen Herausforderer d​er USA kämen a​us dem Raum zwischen Lissabon u​nd Wladiwostok. Er analysierte i​n seinem Buch d​ie Region gründlich.[69]

Daraus entwickelte e​r verschiedene Handlungsempfehlungen für d​ie USA. So s​olle eine deutsch-französische Führungsrolle i​n der Europäischen Union gefördert werden, u​m deren Erweiterung z​u festigen. Russland s​olle ermutigt werden, s​eine eigene Rolle eindeutig i​m Sinne e​iner demokratischen u​nd westlichen Orientierung z​u definieren. Dadurch s​oll eine Balkanisierung i​n Zentralasien verhindert u​nd ein verstärktes Sicherheits- u​nd Stabilitätsbewusstsein i​n der Region etabliert werden. Außerdem müsse m​it der Volksrepublik China e​in Konsens gefunden werden, d​er nicht z​u Lasten Japans geht, d​as Brzeziński a​ls hauptsächlichen Verbündeten – a​ber nicht a​ls Regionalmacht – sah.[69]

Volker Rühe, damals Bundesverteidigungsminister, schrieb in seiner Rezension, das Ziel Brzezińskis sei es, ein weltweites Regelwerk zu etablieren und zu institutionalisieren, bevor die eigene Macht schwinden werde.[69] Brzeziński schrieb in seinem Buch auch, Russland habe nach der Unabhängigkeit der Ukraine seine beherrschende Position am Schwarzen Meer verloren, wo Odessa das unersetzliche Tor für den Handel mit dem Mittelmeerraum und der Welt jenseits davon gewesen sei. Russland sei ohne die Ukraine kein eurasisches Reich mehr. Geopolitisch sei der Abfall der Ukraine ein großer Verlust gewesen; er habe Russlands geostrategische Optionen stark beschnitten.[70]

Die zweite Chance 2007

In Second Chance: Three Presidents and the Crisis of American Superpower analysierte Brzeziński die vorhergehenden 15 Jahre der US-amerikanischen Außenpolitik, in denen die USA nach dem Ende des Kalten Krieges die einzige Supermacht waren. Er stellte dar, wie die letzten drei Präsidenten, George H. W. Bush, Bill Clinton und George W. Bush ihre Führungsrolle verwirklichten und ihre Macht als Führer einer unangreifbaren Weltmacht ausübten. Brzeziński begann mit einem Abriss der Geschichte des Kalten Kriegs. Er sah den Sturz des sowjetischen Systems als Ergebnis der Politik dreier US-Präsidenten im Zusammenhang internationaler Ereignisse. Er unterschied zwei Sichtweisen der Welt, die der Globalisierungsbefürworter und die der Neokonservativen.

In d​en drei ersten Kapiteln stellte e​r die Präsidenten u​nd ihr außenpolitisches Team vor. Er erörterte d​ie Ereignisse u​nd Menschen, d​ie die Außenpolitik formten. Dabei stellte e​r drei Faktoren i​n den Mittelpunkt: d​ie Atlantische Allianz, d​ie Nichtverbreitung v​on Atomwaffen u​nd den Israelisch-Palästinensischen Konflikt. Daneben diskutierte e​r die Umweltpolitik, d​en entstehenden südamerikanischen Nationalismus u​nd den Aufstieg Chinas u​nd Indiens.

In den Kapiteln „Die Erbsünde“ (Bush I), „Die Ohnmacht guter Absichten“ (Clinton) und „Katastrophaler Führungsstil“ (Bush II) verglich er die US-Präsidenten und ihre Entscheidungen. Er kritisierte Bush I und Clinton und bewertete sie ähnlich negativ, aber mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Er war am strengsten mit der Regierung Bush II, besonders hinsichtlich der Behandlung der Allianz, des Mittleren Ostens und der Umweltpolitik.

Im Kapitel „Nach 2008“ forderte Brzeziński, d​er kommende US-Präsident müsse d​ie Atlantische Allianz stärken, d​en Lobbyismus reformieren, Führungsstärke i​m Nahen Osten beweisen (in erster Linie gegenüber Israel), d​en Konsens i​n der Umweltpolitik stärken u​nd eine Strategie für China a​ls entstehende Weltmacht u​nd Machtfaktor i​m Nahen Osten formulieren.

Er sprach d​ie Warnung aus, d​ass die USA n​ach 2008 z​war eine zweite Chance bekommen würden u​nd dass e​s danach w​ohl keine dritte Chance g​eben werde.

Strategic Vision: America and the Crisis of Global Power 2012

In Strategic Vision: America a​nd the Crisis o​f Global Power stellt Brzeziński s​eine geopolitische Vision für d​ie USA vor, m​it der s​ie die Herausforderungen d​er geänderten weltpolitischen Lage bewältigen kann, d​ie durch Machtdiffusion gekennzeichnet ist. In v​ier Kapiteln s​etzt Brzeziński s​ich mit v​ier Fragenkomplexen auseinander:

  1. Welche Konsequenzen hat die Machtverlagerung vom Westen nach Osten und wie wird dies von der neuen Tatsache einer politisch wachen Menschheit beeinflusst?
  2. Warum sinkt die Attraktivität der USA in der Welt? Wie verhängnisvoll sind die Symptome des inneren und internationalen Niedergangs der USA? Wie kam es dazu, dass die USA ihre einzigartigen Möglichkeiten nach dem friedlichen Ende des Kalten Kriegs vergeudet hat? Welche Kraft zur Erneuerung haben die USA und welche Neuorientierung der Geopolitik ist notwendig, um Amerikas Rolle in der Welt wieder mit neuem Leben zu erfüllen?
  3. Was wären die wahrscheinlichen geopolitischen Folgen eines weiteren Niedergangs der USA bis 2025? Wer wären die beinahe unmittelbaren Opfer? Welche Auswirkungen hätte dies auf die Probleme im Weltmaßstab im 21. Jahrhundert? Könnte China bis 2025 die beherrschende Rolle der USA in der Weltpolitik übernehmen?
  4. Welche langfristigen geopolitischen Ziele sollte sich eine wiedererstarkende USA für die Zeit nach 2025 setzen? Wie könnten die USA mit den traditionellen europäischen Alliierten die Türkei und Russland einbeziehen, um einen noch größeren und stärkeren Westen aufzubauen? Wie könnten die USA gleichzeitig im Osten ein Gleichgewicht zwischen dem Bedürfnis nach engerer Zusammenarbeit mit China erreichen und der Tatsache, dass eine konstruktive Politik weder chinazentriert sein sollte noch Verwicklungen in Konflikte Asiens nach sich ziehen sollte?

Vergleich mit Henry Kissinger

Brzeziński w​ird oft m​it Henry Kissinger verglichen. Unterschiede zeigen s​ich hauptsächlich i​n der Phase d​es Kalten Krieges. Während Kissinger e​her eine Status-quo-Politik verfolgte u​nd eine Machtbalance anstrebte, wollte Brzeziński d​as sowjetische System unterminieren, d​em er aufgrund d​er kommunistischen Ideologie u​nd Unfreiheit k​eine inhärente Stabilität zutraute. Daher t​rat Brzeziński für d​ie Einhaltung d​er Menschenrechte e​in und unterstützte Dissidenten, während Kissinger d​ies eher für destabilisierend hielt. Brzeziński h​atte als Experte für d​ie Sowjetunion stärkeren Einblick i​n die Schwächen d​es kommunistischen Systems u​nd erkannte d​ie nationalistischen Spannungen hinter d​er Einheitsfassade. Mit seiner Unterstützung für d​ie polnische Gewerkschaftsbewegung nutzte e​r diese Spannungen u​nd verstärkte sie, w​as schließlich z​um Auseinanderbrechen d​er Sowjetunion führte.[71]

Ehrungen

Brzeziński (2010)

1963 wählte i​hn die US-Handelskammer z​u einem v​on Amerikas z​ehn hervorragendsten Männern (One o​f America’s Ten Outstanding Men). 1969 w​urde er Ehrenmitglied d​er „American Academy o​f Arts a​nd Sciences“.[72] 1981 erhielt e​r die Presidential Medal o​f Freedom für s​eine Rolle b​ei der Normalisierung d​es politischen Verhältnisses zwischen d​er Volksrepublik China u​nd den USA s​owie für seinen Beitrag z​u den Menschenrechten u​nd zur nationalen Sicherheitspolitik d​er Vereinigten Staaten. Für s​eine Beiträge z​ur Wiedererlangung d​er Unabhängigkeit Polens erhielt e​r 1995 d​en „Orden v​om Weißen Adler“, Polens höchste zivile Auszeichnung. 1998 w​urde er Ehrenbürger v​on Lemberg, 2002 von Danzig u​nd 2003 von Vilnius.

Akademische Ehrendoktorwürden empfing e​r von d​en Hochschulen Georgetown University, Williams College, Fordham University, College o​f Holy Cross, Alliance College, t​he Catholic University o​f Dublin u​nd der Universität Warschau.

Weitere Auszeichnungen s​ind die „Centennial Medal o​f the Graduate School o​f Arts a​nd Sciences“ d​er Harvard University, d​er „Hubert Humphrey Award f​or Public Service“ d​er American Political Science Association u​nd der „U Thant Award“. Darüber hinaus i​st Brzeziński Ehrenmitglied diverser Stiftungen, darunter d​er Guggenheim-Stiftung u​nd der Ford-Stiftung.

Schriften

  • The Permanent Purge: Politics in Soviet Totalitarianism. Harvard University Press, 1956.
  • Between two ages: America’s Role in the Technetronic Era. The Viking Press, New York 1970, ISBN 0-14-004314-4.
  • Power and Principle: Memoirs of the National Security Adviser 1977–1981. Farrar, New York 1983.
  • The Grand Failure: The Birth and Death of Communism in the Twentieth Century. Ch. Scribner, New York 1989, ISBN 0-684-19034-6 (deutsch: Das gescheiterte Experiment: Der Untergang des kommunistischen Systems. Ueberreuter-Sachbuch, Wien 1989, ISBN 3-8000-3320-8).
  • Out of Control: Global Turmoil on the Eve of the 21st Century. Charles Scribner’s Sons, New York 1993, ISBN 0-684-19630-1.
  • The Grand Chessboard: American Primacy and Its Geostrategic Imperatives. Basic Books, New York 1997, ISBN 0-465-02725-3 (deutsch: Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft. Kopp Verlag, Rottenburg 2015, ISBN 3-86445-249-X).
  • The Choice: Global Domination or Global Leadership. Basic Books, New York 2004, ISBN 0-465-00801-1.
  • Second Chance. Three Presidents and the Crisis of American Superpower. Basic Books, New York 2007, ISBN 978-0-465-00355-6.
  • Strategic Vision: America and the Crisis of Global Power. Basic Books, New York 2012, ISBN 978-0-465-02954-9.

Literatur

  • Sabine Feiner: Weltordnung durch US-Leadership? Die Konzeption Zbigniew K. Brzezińskis. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2000, ISBN 3-531-13521-X.
  • Hauke Ritz: Warum der Westen Russland braucht – Die erstaunliche Wandlung des Zbigniew Brzeziński. In: Blätter für deutsche und internationale Politik. 07/2012, S. 89–98.
  • Zbigniew Brzezinski, In: Internationales Biographisches Archiv. 02/2003 vom 30. Dezember 2002, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Charles Gati (Hrsg.): Zbig: The Strategy and Statecraft of Zbigniew Brzeziński. Johns Hopkins University Press, 2013, ISBN 978-1-4214-0976-4.
  • Andrzej Lubowski: Zbig: The Man Who Cracked the Kremlin. OpenRoad Distribution, New York 2013, ISBN 978-1-4804-6130-7.
  • Justin Vaïsse: Zbigniew Brzezinski. America’s Grand Strategist. Harvard University Press, Cambridge MA 2018, ISBN 978-0-674-97563-7 (englisch, französisch: Zbigniew Brzezinski. Stratège de l’empire. Paris 2016. Übersetzt von Catherine Porter).
Commons: Zbigniew Brzeziński – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Zbigniew Brzeziński – Zitate (englisch)

Einzelnachweise

  1. Zbigniew Brzezinski, National Security Adviser to Jimmy Carter, Dies at 89. In: The New York Times. 26. Mai 2017
  2. csis.org
  3. Sabine Feiner: Weltordnung durch US-Leadership? Die Konzeption Zbigniew K. Brzezinskis. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2001.
  4. globalengage.org (Memento des Originals vom 28. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/globalengage.org (PDF)
  5. Charles Gati: The Strategy And Statecraft of Zbigniew Brzezinski. 2013.
  6. Jonathan Freedland: Zbigniew Brzezinski and Robert Kagan on the State of America. In: The New York Times. 5. April 2012, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 23. Dezember 2016]).
  7. Sabine Feiner: Weltordnung durch US-Leadership?: die Konzeption Zbigniew K. Brzezinskis. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2000, S. 52, diss.fu-berlin.de (PDF)
  8. One on One - Zbigniew Brzezinski. In: Al Jazeera English. 11. Dezember 2010, abgerufen am 10. Juni 2018.
  9. Kristian Gravenor: Zbigniew Brzezinski’s Montreal recollections. In: Coolopolis. 13. Februar 2007, abgerufen am 22. August 2008.
  10. Tang Yong: „Agenda for constructive American-Chinese dialogue huge“: Brzezinski. In: People’s Daily Online. 20. März 2006, abgerufen am 30. Dezember 2010.
  11. Charles Gati: The Strategy And Statecraft of Zbigniew Brzezinski. 2013, S. 208.
  12. Charles Gati: The Strategy And Statecraft of Zbigniew Brzezinski. 2013, S. xxi
  13. Charles Gati: The Strategy And Statecraft of Zbigniew Brzezinski. 2013, S. xxi
  14. jhupressblog.com
  15. Charles Gati: The Strategy And Statecraft of Zbigniew Brzezinski. 2013, S. 208.
  16. Madeleine Albright: Madam Secretary. Hyperion, 2003, S. 57.
  17. Charles Gati: The Strategy And Statecraft of Zbigniew Brzezinski. 2013, S. 12.
  18. Zbigniew Brzezinski, William Griffith: Peaceful Engagement in Eastern Europe. In: Foreign Affairs. Band 39, Nr. 4, 1961, S. 647.
  19. Zbigniew Brzezinski: „Détente in the ’70s“ In: The New Republic. 3. Januar 1970, S. 18.
  20. Zbigniew Brzezinski: Meeting Moscow’s Limited Coexistence. In: The New Leader. 51:24, 16. Dezember 1968, S. 11–13.
  21. Justin Vaïsse: Zbigniew Brzezinski. America’s Grand Strategist. Harvard University Press, Cambridge (MA) 2018, ISBN 978-0-674-97563-7, S. 165–169 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  22. Justin Vaïsse: Zbigniew Brzezinski. America’s Grand Strategist. Harvard University Press, Cambridge (MA) 2018, ISBN 978-0-674-97563-7, S. 147–148, 171–173 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  23. Carl Brauer: Lost In Transition. In: The Atlantic. Atlantic Media, Washington, D.C. 1. November 1988 (theatlantic.com [abgerufen am 27. März 2014]).
    John P. Burke: Honest Broker? The National Security Advisor and Presidential Decision Making. Texas A&M University Press, 2009, ISBN 978-1-60344-102-5, S. 324 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  24. Betty Glad: An Outsider in the White House: Jimmy Carter, His Advisors, and the Making of American Foreign Policy. Cornell University Press, 2009, ISBN 0-8014-4815-8, S. 36 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  25. John Maclean: Advisers Key to Foreign Policy Views. In: The Boston Evening Globe. 5. Oktober 1976.
  26. Patrick G. Vaughan: The Crisis of Détente in Europe: From Helsinki to Gorbachev, 1975–1985. Hrsg.: Leopoldo Nuti. Taylor & Francis, 2008, ISBN 0-415-46051-4, Zbigniew Brzezinski and the Helsinki Final Act, S. 11–25.
  27. Michael Getler: Dissidents Challenge Prague – Tension Builds Following Demand for Freedom and Democracy. In: The Washington Post. 21. Januar 1977.
  28. Zbigniew Brzezinski: Power and Principle: Memoirs of the National Security Adviser, 1977–1981. New York 1983, S. 123.
  29. Seyom Brown: Faces of Power. New York 1983, S. 539.
  30. Giscard, Schmidt on Détente. In: The Washington Post. 19. Juli 1977.
  31. David Binder: Carter Requests Funds for Big Increase in Broadcasts to Soviet Bloc. In: The New York Times. 23. März 1977.
  32. Brzezinski: Power and Principle. S. 293.
  33. David A. Andelman: Brzezinski and Mrs. Carter Hold Discussion with Polish Cardinal. In: The New York Times. 29. Dezember 1977.
  34. PIAB Official Website. (Memento vom 6. März 2009 im Internet Archive)
  35. content.time.com
  36. Brzezinski on isolation: former National Security Advisor Zbigniew Brezinski warns of the failures of Clinton foreign policy (Memento vom 15. Juli 2012 im Webarchiv archive.today), Insight on the News, 21. August 1995.
  37. A conversation about Kosovo with Zbigniew Brzezinski. In: Charlie Rose. 25. März 1999, abgerufen am 9. August 2016 (Video mit Transkript, englisch).
  38. Obama advisor raises concerns. Ynet, September 15, 2007.
  39. Kleine-Brockhoff: Manche wollen Krieg in Iran. In: Die Zeit, Nr. 3/2007
  40. Barry Grey: Zbigniew Brzezinski lässt politische Bombe platzen. World Socialist Web Site, 3. Februar 2007.
  41. Alec MacGillis: Brzezinski Backs Obama. In: Washington Post. August 25, 2007.
  42. Eric Walberg: The real power behind the throne-to-be. In: Al-Ahram. 24. Juli 2008, abgerufen am 9. August 2016 (englisch).
  43. BarackObamadotcom: Barack Obama Endorsed by Zbigniew Brzezinski. 25. August 2007, abgerufen am 9. Februar 2017.
  44. In Cleveland, Obama Speaks on Jewish Issues. In: The New York Sun. Abgerufen am 9. Februar 2017.
  45. Despite Criticism, Obama Stands By Adviser Brzezinski. In: The New York Sun. Abgerufen am 9. Februar 2017.
  46. Gerald Posner: How Obama Flubbed His Missile Message. In: The Daily Beast. undated.
  47. Brzezinski: U.S. must deny Israel airspace. Jewish Telegraphic Agency, 21. September 2009, abgerufen am 9. August 2016 (englisch).
  48. Jake Tapper: Zbig Brzezinski: Obama Administration Should Tell Israel U.S. Will Attack Israeli Jets if They Try to Attack Iran. (Memento vom 18. Oktober 2009 im Internet Archive) In: ABC News. 20. September 2009.
  49. PBS: Turmoil in Arab World: Deepening Divisions or Turning a New Page?
  50. Brzezinski: „Es gibt eine Obama-Doktrin aber keine Obama-Strategie“. In: euronews.com. 20. Januar 2013, abgerufen am 9. Februar 2017.
  51. Brzezinski on the Syria Crisis, An interview with the former national-security adviser on the U.S. role. In: The National Interest. 24. Juni 2013, abgerufen am 8. Juli 2014.
  52. C. J. Chivers, Eric Schmitt: Arms Airlift to Syria Rebels Expands, With Aid From C.I.A. In: The New York Times. 24. März 2013, abgerufen am 8. Juli 2014.
  53. Was Putin mit der Ukraine vorhat. Zeit Online, 17. Februar 2014.
  54. Zbigniew Brzezinski: What is to be done? Putin’s aggression in Ukraine needs a response. In: Washington Post. 3. März 2014, abgerufen am 8. Juli 2014.
  55. Putin’s three choices on Ukraine. In: The Washington Post. 8. Juli 2014.
  56. Profil von Ian Brzeziński. In: linkedin.com. Abgerufen am 9. August 2016 (englisch).
  57. William Blum: How the US provoked the Soviet Union into invading Afghanistan and starting the whole mess. Abgerufen am 13. Januar 2020.
    Für eine deutschsprachige Übersetzung des Interviews siehe Michael Lüders: Wer den Wind sät. Was westliche Politik im Orient anrichtet. C. H. Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-67749-6, S. 19–20 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  58. Robert M. Gates: From the Shadows. The Ultimate Insider’s Story of Five Presidents and How They Won the Cold War. Simon & Schuster, New York 1996, ISBN 0-684-81081-6, S. 146 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  59. Justin Vaïsse: Zbigniew Brzezinski. America’s Grand Strategist. Harvard University Press, Cambridge (MA) 2018, ISBN 978-0-674-97563-7, S. 307–308 (englisch).
  60. Conor Tobin: The Myth of the “Afghan Trap”: Zbigniew Brzezinski and Afghanistan, 1978–1979. In: Diplomatic History. Band 44, Nr. 2, April 2020, S. 239, doi:10.1093/dh/dhz065 (englisch).
    Brzezinski’s Afghan War and the Grand Chessboard (2/3). The Real News Network, 15. Januar 2010, abgerufen am 13. Januar 2020.
  61. Steve Coll: Ghost Wars. The Secret History of the CIA, Afghanistan, and bin Laden, from the Soviet Invasion to September 10, 2001. Penguin Books, New York 2005, ISBN 978-0-14-303466-7, S. 593 (englisch).
    Conor Tobin: The Myth of the “Afghan Trap”: Zbigniew Brzezinski and Afghanistan, 1978–1979. In: Diplomatic History. Band 44, Nr. 2, April 2020, S. 239–240, doi:10.1093/dh/dhz065 (englisch).
    Memorandum From the President’s Assistant for National Security Affairs (Brzezinski) to President Carter. In: Foreign Relations of the United States, 1977–1980, Volume XII, Afghanistan, David Zierler (Hrsg.), United States Government Publishing Office, Washington, D.C. 2018, Document 97.
  62. Zbigniew Brzezinski: Between two ages: America’s role in the technetronic era. Greenwood Press, Westport, Conn 1982, ISBN 0-313-23498-1.
  63. Zbigniew Brzezinski: Brzezinski’s Thesis. In: The New York Review of Books. 29. April 2004, ISSN 0028-7504 (nybooks.com [abgerufen am 10. Juni 2018]).
  64. S. 96: "Another threat, less overt but no less basic, confronts liberal democracy. More directly linked to the impact of technology, it involves the gradual appearance of a more controlled and directed society. Such a society would be dominated by an elite whose claim to political power would rest on allegedly superior scientific know-how. Unhindered by the restraints of traditional liberal values, this elite would not hesitate to achieve its political ends by using the latest modern techniques for influencing public behavior and keeping society under close surveillance and control. Under such circumstances, the scientific and technological momentum of the country would not be reversed but would actually feed on the situation it exploits." Eine andere Bedrohung, weniger offen, aber nicht weniger fundamental, betrifft die liberale Demokratie. Noch enger mit dem Einfluss der Technik verbunden, schließt diese Bedrohung die schrittweise Entstehung einer stärker kontrollierten und gelenkten Gesellschaft ein. Eine solche Gesellschaft würde von einer Elite beherrscht werden, deren Anspruch auf politische Macht sich auf eine angeblich überlegenene wissenschaftliche Expertise gründen würde. Ungehindert von liberalen Werten der Tradition würde diese Elite ohne Zögern ihre politischen Ziele durch Einsatz der modernsten Techniken der Beeinflussung der öffentlichen Meinung verwirklichen und die Gesellschaft streng überwachen und steuern. Unter diesen Umständen würde die wissenschaftliche und technologische Dynamik des Landes keinen Rückschlag erleiden, sondern aus der von ihr ausgenutzen Situation selbst Kraft schöpfen.
  65. S. 10: "The newly enfranchised masses are organized in the industrial society by trade unions and political parties and unified by relatively simple and somewhat ideological programs. Moreover, political attitudes are influenced by appeals to nationalist sentiments, communicated through the massive increase of newspapers employing, naturally, the readers’ national language. In the technetronic society the trend seems to be toward aggregating the individual support of millions of unorganized citizens, who are easily within the reach of magnetic and attractive personalities, and effectively exploiting the latest communication techniques to manipulate emotions and control reason. Reliance on television — and hence the tendency to replace language with imagery, which is international rather than national, and to include war coverage or scenes of hunger in places as distant as, for example, India — creates a somewhat more cosmopolitan, though highly impressionistic, involvement in global affairs. Die seit kurzem befreiten/wahlberechtigten (engl. enfranchised) Massen werden in der Industriegesellschaft durch Gewerkschaften und politische Parteien organisiert und durch relativ einfache und etwas ideologische Programme vereint [(engl. unified)]. Außerdem werden politische Einstellungen beeinflusst durch Appelle an nationale Gefühle, die durch das massive Wachstum von Zeitungen vermittelt werden, die natürlich die Landessprache der Leser benutzt. In der technetronischen Gesellschaft scheint die Entwicklung in Richtung einer Zusammenführung (Aggregation) der individuellen Unterstützung von Millionen unorganisierter Bürger zu gehen, die durch charismatische [(eng. magnetic and attractive)] Persönlichkeiten leicht erreichbar sind, außerdem in Richtung der effizienten Nutzung der modernsten Kommunikationstechniken, um Gefühle zu manipulieren und Gedanken zu steuern [(engl. control)]. Der Rückgriff auf das Fernsehen, also die Tendenz, Sprache durch Bilderwelten [(engl. imagery)] zu ersetzen, die als solche eher international als national sind, und die Berücksichtigung von Kriegsberichten oder Hungerszenen von fernen Orten wie beispielsweise Indien, wird eine etwas kosmopolitischere, wenn auch höchst impressionistische Beteiligung an der Weltpolitik hervorbringen.
  66. Zbigniew Brzezinski: America’s Role in the Technetronic Era. New York 1970, S. 10
  67. Zbigniew Brzezinski: America’s Role in the Technetronic Era. New York 1970, S. 11
  68. Zbigniew Brzeziński: Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft. 8. Auflage. übersetzt von Angelika Beck. S. Fischer Verlag, 2004, ISBN 3-596-14358-6, Einleitung 1997, S. 14/15.
  69. Volker Rühe: Stabilität durch ein neues Gleichgewicht. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 6. November 1997, abgerufen am 11. Dezember 2013.
  70. aus tagesspiegel.de 22. Februar 2022: „Ohne die Ukraine ist Russland keine Großmacht“
  71. Shlomo Avineri: Vorwort. In: Zbig, the man who cracked the-Kremlin.
  72. American Academy of Arts and Sciences. Book of Members. amacad.org (PDF; 1,2 MB) abgerufen am 15. April 2016
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