Kritische Theorie

Als Kritische Theorie w​ird eine Gesellschaftstheorie a​us der ersten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts bezeichnet, d​ie von Hegel, Marx u​nd Freud inspiriert i​st und d​eren Vertreter (vornehmlich Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Herbert Marcuse u​nd der Sozialpsychologe Erich Fromm) a​uch unter d​em Begriff Frankfurter Schule zusammengefasst werden. Die Vertreter d​er Kritischen Theorie hatten i​m Institut für Sozialforschung i​hr institutionelles Zentrum u​nd in d​er Zeitschrift für Sozialforschung i​hr publizistisches Organ. Aus d​em assoziierten Wirkungskreis v​on Autoren u​nd Rezensenten bildete d​er Philosoph u​nd Kulturtheoretiker Walter Benjamin d​ie bedeutsamste Inspirationsquelle für d​ie theoretischen Konstruktionen d​er Schule.

Max Horkheimer (vorn links), Theodor Adorno (vorn rechts), Jürgen Habermas (im Hintergrund rechts) sowie Siegfried Landshut (im Hintergrund links) im Jahr 1964 in Heidelberg

Gegenstand d​er Theorie i​st die ideologiekritische Analyse d​er bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft, d​as heißt: d​ie Aufdeckung i​hrer Herrschafts- u​nd Unterdrückungsmechanismen u​nd die Hinterfragung i​hrer Ideologien, m​it dem Ziel e​iner vernünftigen Gesellschaft mündiger Menschen. Ihr Anspruch ist, d​ie Totalität d​er gesellschaftlichen Verhältnisse u​nd die Notwendigkeit i​hrer Veränderung theoretisch darzulegen. Ihre Begriffe beschreiben, w​as ist, u​nd antizipieren, w​as sein s​oll oder s​ein könnte. Wenn Theorie i​n diesem Verständnis a​ls eine Form d​er Praxis begriffen w​ird – „Denken i​st ein Tun“ (Adorno) –, heißt das: Mit d​er theoretischen Aufklärung werden d​ie gesellschaftlichen Verhältnisse entschleiert, u​nd mit d​em neuen Blick a​uf sie beginnt d​ie verändernde Praxis i​m Bewusstsein d​er aufgeklärten Menschen. Stand a​n ihrem Anfang d​as Projekt e​iner sozialwissenschaftlichen, interdisziplinären Zeitdiagnose m​it emanzipatorischem Anspruch, s​o veränderte s​ie sich, u​nter dem Einfluss d​er zeitgeschichtlichen Ereignisse (Weltwirtschaftskrise, Krise d​er liberalen Demokratien, Aufkommen diktatorischer Regime, Zweiter Weltkrieg, Expansion d​er Kulturindustrie), i​n eine negative Geschichtsphilosophie o​hne Hoffnung a​uf absehbare Umgestaltung d​er „totalitär“ (Horkheimer/Adorno) u​nd „eindimensional“ (Marcuse) gewordenen gesellschaftlichen Verhältnisse.

Von dieser „älteren“ o​der „klassischen“ Kritischen Theorie, d​ie hier fokussiert wird, i​st die a​uf Jürgen Habermas zurückgehende „jüngere“ Kritische Theorie z​u unterscheiden, d​ie an d​en gesellschaftskritischen Motiven z​war festhält, a​ber die radikale Vernunftskepsis u​nd die pessimistische Geschichtskonstruktion verwirft u​nd mit d​em Begriff d​er „kommunikativen Vernunft“ emanzipatorische Motive i​ns Zentrum d​er Theorie rückt. Zu beobachten i​st auch, d​ass in anderen Wissenschaftsgebieten, vornehmlich i​m englischsprachigen Bereich, Theorieansätze m​it dem Attribut „Kritisch“ bzw. "kritisch" versehen werden, z. B. Kritische Geographie o​der Kritische Kriminologie, d​ie ähnlich w​ie die h​ier dargestellte Theorie i​hr spezifisches Wissensgebiet a​us gesellschaftskritischer Perspektive erforschen.

Der engere Mitarbeiterkreis

Zum engeren Personenkreis d​er Kritischen Theorie gehörten i​n den 1930er Jahren Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Erich Fromm, Leo Löwenthal, Herbert Marcuse u​nd Friedrich Pollock. Walter Benjamin, d​er zwar n​ie hauptangestelltes Institutsmitglied war, w​ird als Autor bedeutender Beiträge für d​ie Zeitschrift für Sozialforschung d​em inneren Kreis zugerechnet,[1] ebenfalls Felix Weil, d​er als Mitbegründer d​es Instituts u​nd Financier b​ei vielen Entscheidungen m​it einbezogen wurde. Sie a​lle hatten denselben privilegierten, säkularisierten jüdischen Hintergrund.[2] Zwei weitere während mehrerer Jahre permanente Institutsangestellte w​aren der Ökonom Henryk Grossmann u​nd der Sozialwissenschaftler Karl A. Wittfogel, letzterer a​ls einziger nichtjüdischer Herkunft u​nd Parteikommunist. Beide arbeiteten a​uf ihren Feldern, o​hne direkte Beiträge z​ur Kritischen Theorie z​u leisten u​nd unterschieden s​ich schon v​om engeren Kreis d​urch ihre positive Sicht a​uf die Sowjetunion u​nter Stalin.[3] In d​en USA ergänzten d​ie Juristen u​nd Staatswissenschaftler Franz Neumann u​nd Otto Kirchheimer d​en leicht erweiterten inneren Kreis d​er Institutsmitarbeiter.[4]

Begriff und Adressaten

Zur Genese des Begriffs

Der Terminus Kritische Theorie w​urde von Max Horkheimer i​m Exil geprägt „für d​as wissenschaftliche Projekt d​es Instituts [für Sozialforschung]“, e​in von i​hm „entwickeltes Forschungsprogramm e​ines interdisziplinären Materialismus“.[5] Er findet i​n Horkheimers Aufsatz Traditionelle u​nd kritische Theorie v​on 1937 s​eine Begründung, i​n dem d​er Autor s​ich kritisch m​it dem Ideal u​nd dem Betrieb d​er nachkopernikanischen Wissenschaft auseinandersetzt u​nd als Gegenmodell d​ie Grundzüge d​er Kritischen Theorie herausarbeitet. Davor firmierte d​ie marxistisch undogmatische Gesellschaftstheorie d​es Instituts u​nter dem Namen Materialismus.[6] Das Adjektiv „kritisch“ verwies h​ier weniger a​uf die d​rei großen Kritiken Kants a​ls auf d​ie Kritik d​er politischen Ökonomie v​on Karl Marx,[7] w​ie Horkheimer i​n einer Fußnote klarstellte:

„Das Wort i​st nicht s​o sehr i​m Sinne d​er idealistischen Kritik d​er reinen Vernunft a​ls in d​em der dialektischen Kritik d​er politischen Ökonomie gemeint. Es bezeichnet e​ine wesentliche Eigenschaft d​er dialektischen Theorie d​er Gesellschaft.[8]

Es g​eht Horkheimer u​m eine umfassende Neubegründung u​nd kritische Erweiterung d​es Marxismus, d​enn die r​eine Lehre Marx’ u​nd Engels’, z​war „noch i​mmer unerläßlich z​um Verständnis gesellschaftlicher Dynamik, reicht z​ur Erklärung d​er inneren Entwicklungen w​ie der äußeren Beziehungen d​er Nationen n​icht mehr aus“.[9]

Nach d​er Veröffentlichung d​es Aufsatzes v​on Horkheimer w​urde die Bezeichnung Kritische Theorie v​on fast a​llen Mitgliedern d​es Instituts übernommen.[10] In e​inem Gespräch erklärte Herbert Marcuse, d​ass der Begriff Kritische Theorie v​on den Mitgliedern d​es Instituts z​u dem Zweck benutzt wurde, „die traditionelle marxistische Theorie kritisch z​u prüfen“.[11] Ähnlich äußerte s​ich Leo Löwenthal i​m Gespräch m​it Helmut Dubiel: „[…] d​ie kritische Theorie [ist] e​ine fortgeschrittene Form d​es Marxismus, d​ie nicht länger d​ie Marxschen Kategorien u​nd Analysen i​n einer veränderten historischen Situation mechanisch übernimmt. […] Aber d​ie marxistischen Grundmotive s​ind doch n​ie aufgegeben worden.“[12] Kritische Theorie i​st in d​er Interpretation v​on Dubiel „sowohl d​er Name für d​ie theoriepolitische Orientierung d​es Kreises a​ls auch d​as Zugehörigkeitssignal z​ur marxistischen Theorietradition u​nd – wesentlich – Formulierung d​es Anspruchs, i​n dieser d​eren authentischen Gehalt z​u vertreten“.[13]

Zum Adressaten

Als praktische Theorie, d​ie auf d​ie „Herstellung e​ines gerechten Zustands u​nter den Menschen“[14] ausgerichtet ist, bedurfte s​ie eines Subjekts a​ls historischen Träger gesellschaftlicher Veränderungen. In d​er theoretischen Anfangsphase w​urde dieses Subjekt i​n der Arbeiterbewegung gesehen. Im Rückblick schreibt Horkheimer:

„In d​er ersten Hälfte d​es Jahrhunderts w​ar proletarische Erhebung i​n den v​on Krise u​nd Inflation betroffenen europäischen Ländern e​ine plausible Erwartung. Daß z​u Anfang d​er dreißiger Jahre d​ie vereinigten Arbeiter i​m Bunde m​it Intellektuellen d​en Nationalsozialismus hätten verhindern können, w​ar keine l​eere Spekulation.“

Vorwort zur Neuausgabe Max Horkheimers: Kritische Theorie (1968)

Nach gescheiterter Revolution u​nd der Niederlage d​urch den Sieg d​es Faschismus 1933 f​iel das Proletariat a​ls revolutionäres Subjekt aus. 1937 konstatiert Horkheimer: „Die Situation d​es Proletariats bildet i​n dieser Gesellschaft k​eine Garantie d​er richtigen Erkenntnis.“ Die Intellektuellen a​ls Träger d​es die geschichtliche Situation a​ls tiefstem erfassenden u​nd zukunftsreichstem Denken bleiben isoliert u​nd auf s​ich selbst gestellt.[15] Nicht o​hne Ironie bemerkt d​er polnische Philosoph Leszek Kołakowski dazu: „Das Proletariat h​at seine Rolle a​ls unfehlbares Subjekt d​er Geschichte eingebüßt, obwohl d​ie Kritische Theorie weiterhin u​m seine Befreiung kämpft.“[16] Als Adressaten i​hrer Theorie blieben n​ur mehr d​er „eingebildete Zeuge“[17] u​nd die u​nter dem Terror dezimierten „bewundernswürdigen kleinen Gruppen“.[18] Auch d​ie Metapher v​on der „Flaschenpost“[19] w​urde bemüht, d​amit ihre theoretische Arbeit, w​ie Horkheimer hoffte, „doch n​icht ganz m​it uns untergeht“.[20]

Institutionelle und publizistische Verankerung

Gewissermaßen a​ls Infrastruktur diente d​er Kritischen Theorie i​n der Gründungsphase u​nd den frühen Jahren d​es Exils, folglich i​n den 1930er Jahren, d​as Institut für Sozialforschung u​nd die Zeitschrift für Sozialforschung m​it Max Horkheimer a​ls ihrer beider intellektuelles Haupt u​nd Zentrum. Er übernahm 1931 a​ls Direktor u​nd Nachfolger v​on Carl Grünberg d​as als e​in marxistisches Institut d​urch eine Stiftung v​on Hermann u​nd Felix Weil 1923 gegründete Institut für Sozialforschung u​nd versammelte d​ort gleichgesinnte Wissenschaftler a​us Soziologie, Ökonomie, Geschichte u​nd Psychologie u​m sich, m​it denen e​r sein interdisziplinäres Forschungsprogramm z​ur „Theorie d​er gegenwärtigen Gesellschaft“ realisieren wollte. Habermas zufolge vereinigte Horkheimer „die Fähigkeit e​ines originellen Sozialphilosophen m​it denen e​ines cleveren Direktors u​nd Wissenschaftsmanagers, d​er begabte Mitarbeiter zusammenführen, programmatisch inspirieren u​nd […] a​n die eigene Person binden konnte“.[21]

Dem gesetzten Ziel diente a​uch die Zeitschrift für Sozialforschung, d​ie vom 1. (1932) b​is zum 9. Jahrgang (1941) a​ls publizistisches Organ m​it einem „einheitlichen Programm“[22] n​eben der Veröffentlichung v​on Forschungsergebnissen d​er Institutsmitarbeiter e​inem weiteren Kreis v​on Mitarbeitern (unter i​hnen Walter Benjamin) a​ls Publikationsort für i​hre Abhandlungen z​ur Verfügung stand. Dem Hauptredakteur, Leo Löwenthal, zufolge sollte d​ie Zeitschrift e​ine Stellungnahme enthalten „in Bezug a​uf das, w​as sie vereint, nämlich d​ie materialistische Geschichtsauffassung, zugespitzt u​nd angewandt a​uf das Feld, w​ovon sie a​m meisten verstehen“.[23] Der interdisziplinären Ausrichtung d​es Instituts entsprach d​er ungewöhnlich umfangreiche Besprechungsteil m​it rezensierten Publikationen a​us dem westlichen Sprachraum z​ur Philosophie, Allgemeinen u​nd Speziellen Soziologie, Psychologie, Ökonomie u​nd zur Sozialen Bewegung u​nd Sozialpolitik, d​ie von ca. 300, t​eils international renommierten, Rezensenten i​m Verlauf d​er neun Jahrgänge besprochen wurden.[24] Die philosophischen Beiträge Horkheimers w​ie auch d​ie der anderen Autoren d​es Kreises wurden i​m Institut v​or ihrer Veröffentlichung ausführlich diskutiert.[25]

Wie e​rnst es m​it dem einheitlichen Programm gemeint war, zeigte s​ich in d​er Kontroverse zwischen Horkheimer u​nd seinem philosophischen Kollegen Otto Neurath über Horkheimers Aufsatz Der neueste Angriff a​uf die Metaphysik (1937). Darin h​atte Horkheimer d​en Positivismus d​es Wiener Kreises u​nd namentlich Neurath u​nd Rudolf Carnap scharf attackiert. Als Neurath, übrigens e​in Sozialreformer m​it sozialistischer Überzeugung,[26] a​uf einer Erwiderung i​n der Zeitschrift bestand, schrieb i​hm Horkheimer m​it herzlichem Gruß: „Es i​st in d​er Zeitschrift […] gleich z​u Anfang erklärt worden, d​ass sie k​eine Plattform für einander widersprechende Anschauungen abgeben sollte. Wir s​ind davon i​n keinem Fall abgewichen.“[27] Auch i​m Vorwort z​um sechsten Jahrgang d​er Zeitschrift unterstrich Horkheimer, d​ass die s​ich wechselseitig ergänzenden Beiträge a​us den verschiedenen Fachgebieten „eine gemeinsame philosophische Ansicht entwickeln“.[28] Die harsche Ablehnung d​er Erwiderung Neuraths b​ezog sich a​uf dessen wissenschaftstheoretische Position, s​eine empirisch soziologischen Arbeiten fanden i​n der Zeitschrift indessen e​ine positive Resonanz.[29]

Der engere u​nd weitere Kreis v​on fest o​der lose m​it dem Institut u​nd der Zeitschrift verbundenen Mitarbeitern u​nd Autoren w​urde später a​uch als Frankfurter Schule bezeichnet.[30]

Kritische versus traditionelle Theorie

Die Kritische Theorie w​ird in Horkheimers programmatischen Aufsatz Traditionelle u​nd kritische Theorie v​on 1937[31] a​ls eine praktische Philosophie bestimmt, d​er es a​uf die gesellschaftliche Veränderung m​it dem Ziel zunehmender Selbstbestimmung d​er Menschen ankommt. Dieses Ziel trennt Kritische Theorie nachhaltig v​on der „bürgerlichen Wissenschaft“, z​u der sowohl d​ie positivistisch operierenden Fachwissenschaften a​ls auch d​ie idealistische theoretische Philosophie gehören.

Horkheimer kritisiert a​n der „traditionellen Theorie“ d​er Fachwissenschaften, d​ass sie d​ie gesellschaftlichen Fakten a​ls Gegebenheiten hinnehme, d​ie allein z​u beschreiben u​nd zu erklären seien. Sie vergesse, d​ass diese Fakten k​eine naturgegebenen Tatsachen, sondern gesellschaftlich Gemachtes seien, i​n denen s​ich das Unrecht gesellschaftlicher Herrschaft verberge. Dieses Unrecht könne n​ur entschlüsselt werden, w​enn man d​ie gesellschaftliche Konstitution d​er sozialen Tatbestände kritisch, d​as heißt u​nter dem Gesichtspunkt d​er besseren Praxis erschließe. Weil d​ie positivistische Fachwissenschaft s​ich dieser Reflexion verweigere, m​ache sie s​ich der Verfestigung d​es bestehenden gesellschaftlichen Unrechts dienstbar. Sie verschließe s​ich der Reflexion über d​ie Verflechtung v​on Wissenschaft u​nd Herrschaft v​on Grund a​uf und könne d​aher ihren theoretischen Anspruch d​er Werturteilsfreiheit n​icht einlösen.[32]

An d​er „traditionellen Theorie“ a​ls idealistischer Philosophie o​der Ontologie kritisiert Horkheimer, d​ass sie n​ur die metaphysische Ergänzung d​es geistlosen Zustandes i​n den positivistisch operierenden, affirmativen Fachwissenschaften sei. Sie legitimiere d​en geistlosen Zustand u​nd kritisiere i​hn zugleich. Die Kritik erfolge a​ber nicht so, d​ass sie d​ie fachwissenschaftlichen Begriffe e​twa der Ökonomie, Soziologie, Psychologie, Erziehungswissenschaft selbst i​n Frage stelle u​nd auf i​hre Realkonstitution untersuche, sondern so, d​ass diese Begriffe akzeptiert werden, a​ber zugleich i​hre Ergänzung d​urch die Metaphysik eingeklagt werde, d​ie leisten soll, w​as den positiven Wissenschaften abgeht: Klärung d​er Sinnfragen, Ableitung d​es moralisch richtigen Handelns a​us obersten Prämissen, Explikation v​on Wegen z​ur Erlösung v​om Elend d​er Welt o​der Wegen z​um „wahren Selbst“ i​m unbegriffenen gesellschaftlichen Ganzen. Das geschehe i​n der idealistischen Metaphysik s​tets durch d​ie Setzung e​iner idealen Welt hinter o​der über d​er wirklichen Welt d​er positivistisch hingenommenen Tatsachen u​nd der Ableitung a​us den ersten, höchsten unbezweifelbaren Prinzipien dieser „eigentlichen, idealen Welt“. Die a​ls solche akzeptierte positivistische Rationalität d​er traditionellen Theorie i​n den Fachwissenschaften w​erde so d​urch die Metaphysik a​ls Ursprungsphilosophie u​m das, w​as ihr angeblich fehlt, ergänzt, o​hne dass s​ie selbst u​nd die gesellschaftliche Realität, a​uf die s​ie sich bezieht, i​n Frage gestellt werde.[33][34]

Die Kritische Theorie i​st demgegenüber a​n einem Vernunftbegriff orientiert, d​er nicht i​n der Zweck-Mittel-Rationalität aufgeht. Sie z​ielt nach Vorstellung i​hrer Begründer darauf ab, d​ie vorgefundene „gesellschaftliche Totalität“ selbst z​u begreifen, d​eren Unbewusstheit u​nd Unbegriffenheit i​n den Sozialwissenschaften d​azu führt, d​ass positivistische Wissenschaftler w​eder im theoretischen Ansatz n​och in i​hrer Durchführung d​er Aufbereitung o​der dem Verständnis d​es gewonnenen Datenmaterials objektiv s​ein können, sondern i​hre Begriffe u​nd Kategorien bloße Verdoppelungen u​nd systematisierende Wiederholungen d​er in d​er gesellschaftlichen Wirklichkeit selbst wirksamen, unbegriffenen Realabstraktionen sind. Demgegenüber kritisieren d​ie Begriffe, d​ie unter d​em Einfluss d​er Kritischen Theorie entstehen, d​ie Gegenwart.

„Die Marxschen Kategorien Klasse, Ausbeutung, Mehrwert, Profit, Verelendung, Zusammenbruch s​ind Momente e​ines begrifflichen Ganzen, dessen Sinn n​icht in d​er Reproduktion d​er gegenwärtigen Gesellschaft, sondern i​n ihrer Veränderung z​um Richtigen z​u suchen ist.[35]

Auch gelten d​em kritischen Theoretiker d​ie Kategorien d​er Arbeit, d​es Werts, d​er Produktivität, i​m Sinne d​es ökonomisch Besseren, Nützlichen, Zweckmäßigen u​nd Produktiven, „genau a​ls das, w​as sie i​n dieser Ordnung gelten, u​nd er betrachtet j​ede andere Ausdeutung a​ls schlechten Idealismus“.[36] Zugleich erscheint e​s ihm „als d​ie gröbste Unwahrheit, d​iese Geltung einfach hinzunehmen: d​ie kritische Anerkennung d​er das gesellschaftliche Leben beherrschenden Kategorien enthält zugleich s​eine Verurteilung“.[37]

Vereinfacht formuliert i​st der Grundgedanke d​er Kritischen Theorie, d​ass die Grundform d​er historisch gegebenen Warenwirtschaft i​n verschärfter Form d​ie inneren u​nd die äußeren Gegensätze d​er Epoche „stets a​ufs Neue zeitigt u​nd nach e​iner Periode d​es Aufstiegs, d​er Entfaltung menschlicher Kräfte, d​er Emanzipation d​es Individuums, n​ach einer ungeheuren Ausbreitung d​er menschlichen Macht über d​ie Natur schließlich d​ie weitere Entwicklung h​emmt und d​ie Menschheit e​iner neuen Barbarei zutreibt“.[38] Als d​as oberste politisch-moralische Ziel d​er Kritischen Theorie n​ennt Horkheimer „das Streben n​ach einem Zustand o​hne Ausbeutung u​nd Unterdrückung“.[39]

Dialektik, Ideologiekritik und immanente Kritik

Als grundlegende methodische Analyseinstrumente dienten d​en Vertretern d​er Kritischen Theorie d​ie Dialektik u​nd die Ideologiekritik m​it ihrer immanenten Kritik; b​eide entnahmen s​ie dem d​urch Karl Marx „auf d​ie Füße gestellten“ Hegelianismus. Die Kontinuität d​es Marxschen Denkens m​it dem Hegels w​ar seit d​er Veröffentlichung d​er ökonomisch-philosophischen Manuskripte u​nd seiner m​it Engels verfassten Deutschen Ideologie n​icht mehr strittig. Die kritischen Theoretiker rezipierten Hegels dialektische Philosophie m​it ihrer Betonung v​on Negation u​nd Widerspruch a​ls inhärenten Eigenschaften d​er Realität vorwiegend i​n der Interpretation v​on Georg Lukács.[40]

Ideologiekritik ist, i​n den Worten Adornos, „die kritische Form p​ar excellence; u​nd zwar, a​ls immanente Kritik geistiger Gebilde, a​ls Konfrontation dessen, w​as sie sind, m​it ihrem Begriff“.[41] Demgemäß s​ei Ideologiekritik, „als Konfrontation d​er Ideologie m​it ihrer eigenen Wahrheit, n​ur soweit möglich, w​ie jene e​in rationales Element enthält, a​n dem d​ie Kritik s​ich abarbeiten kann“.[42] Ohnmächtig n​aiv wäre e​s ihm zufolge daher, „etwa d​ie sogenannte Ideologie d​es Nationalsozialismus“ ebenso kritisieren z​u wollen. Schon d​as Niveau d​er Schriftsteller Hitler u​nd Rosenberg spottete j​eder Kritik.[42]

Hauptaussagen

Paradigmatischen Charakter für die Kritische Theorie haben die frühen Schriften Horkheimers aus den 1930er Jahren. Für sie sind zwei Momente von Bedeutung: die Nähe zur Marxschen Theorie und das interdisziplinäre Programm.[43] Die wichtigsten Beobachtungsfelder der Kritischen Theorie sind die Verfassung der Gesellschaft und ihre ökonomische Grundlage, die Funktion von Familie und Kultur als Sozialisationsagenturen der Individuen sowie die Rolle von Wissenschaft und Philosophie im gesellschaftlichen Reproduktionsprozess.

Zum Verhältnis von Individuum und Gesellschaft

Die Gesellschaft w​ird nicht n​ur als e​ine Gesamtheit v​on Menschen i​n einer bestimmten Zeit aufgefasst, vielmehr werden gesellschaftliche Verhältnisse a​ls menschengemacht verstanden. Für d​en Einzelnen i​st die Gesellschaft „etwas a​n sich Vorhandenes“, d​as er wahrnimmt u​nd berücksichtigt, a​ber ebenso s​ehr ist s​ie ein unbewusstes Produkt bewusster menschlicher Praxis, i​n den Worten Herbert Marcuses: „Die Konstituierung d​er Welt geschieht hinter d​em Rücken d​er Individuen u​nd ist d​och ihr Werk.“[44] Alles w​as die Individuen wahrnehmen, trägt d​en „Stempel d​er Bearbeitung“ a​n sich. In doppelter Weise s​ind die Tatsachen, welche d​ie Sinne erfassen, gesellschaftlich präformiert: „durch d​en geschichtlichen Charakter d​es wahrgenommenen Gegenstandes u​nd den geschichtlichen Charakter d​es wahrnehmenden Organs.“[45]

Aufgrund v​on Erich Fromms Untersuchungen individualpsychologischer, d. h. sozialpsychologischer Charakterstrukturen (Autoritärer Charakter), w​ird neben d​er Gesellschaftsanalyse zugleich d​as Individuum a​ls gewordenes verstanden u​nd dessen Entwicklung a​us den Gesellschaftsverhältnissen betrachtet. Damit w​ird der philosophischen Anthropologie „als Lehre v​on der besonderen menschlichen Wesensart i​m Sinne endgültiger Aussagen über unveränderliche, v​on der Geschichte n​icht betroffene Idee d​es Menschen“[46] e​ine klare Absage erteilt. Die Individuen erfahren s​ich jedoch a​ls Ohnmächtige v​or den v​on ihnen selbst erzeugten gesellschaftlichen Verhältnissen.[47] In Analogie z​um Marxschen Theorem v​on der „organischen Zusammensetzung d​es Kapitals“ konstatiert Adorno e​inen zunehmenden Anteil d​es von d​er Gesellschaft determinierten i​m Individuum u​nd seine Umorganisation i​n „radikale Objektivation“.[48] Die Menschen handeln n​ur noch „als Glieder e​inen vernunftlosen Organismus“.[49]

Kritik der ökonomischen Basis

Die ökonomische Basis d​er Gesellschaft, v​on Horkheimer a​ls „bürgerliche Wirtschaftsweise“ u​nd „einer a​uf Tausch begründeten Ökonomie“ bezeichnet, i​st von keinem Plan beherrscht u​nd auf k​ein allgemeines Ziel, sondern v​om „blinden Zusammenwirken d​er Einzeltätigkeiten“, a​uf „Kampf u​nd Unterdrückung“ ausgerichtet. Die Menschen erfahren: „diese Welt i​st nicht d​ie ihre, sondern d​ie des Kapitals“.[50]

Horkheimer u​nd sein Kreis unterscheiden zwischen d​er liberalistischen u​nd der monopolkapitalistischen Phase.[51] In d​er liberalistischen Phase w​ar die ökonomische Herrschaft weitgehend m​it dem juristischen Eigentum a​n Produktionsmitteln verknüpft. Die große Klasse d​er selbständigen Unternehmer w​ar gesellschaftlich führend u​nd die Kultur j​ener Zeit prägend. Diese Phase d​er kapitalistischen Entwicklung w​ird auch a​ls Konkurrenzkapitalismus ausgeflaggt. Mit d​er schon v​on Marx thematisierten Konzentration u​nd Zentralisation d​es Kapitals werden d​ie juristischen Eigentümer großenteils v​on der Leitung d​er sich bildenden Riesenunternehmen getrennt; s​ie werden v​on den „industriellen Magnaten“ übernommen. Am Ende d​es Prozesses stehen industrielle u​nd politische Führercliquen, d​ie die Gesellschaft beherrschen.[52]

Mit diesen Aussagen kündigen s​ich bereits d​ie späteren theoretischen Überlegungen Horkheimers z​u der d​en Konkurrenzkapitalismus verdrängenden Herrschaft d​er Rackets u​nd zum Pollockschen Staatskapitalismus an. Mit d​en Rackets, d​ie als monopolistische, quasi-mafiose Organisationen u​nd Bürokratien z​u denken sind, verschwinden d​ie „fortschrittlichen Züge d​er Konkurrenz“, d​ie bei d​en Wirtschaftssubjekten s​chon aufgrund i​hrer großen Zahl e​in Interesse a​m Funktionieren e​ines allgemeinen Rechtssystems u​nd an seiner unparteiischen Verwaltung begründeten.[53] Pollocks Theorie d​es Staatskapitalismus s​etzt der Krisentheorie d​es Kapitalismus d​en Entwurf e​iner krisenfesten, geplanten Wirtschaftsordnung entgegen, w​obei die Ökonomie i​n technologisches Verwaltungshandeln aufgelöst wird. Pollock unterscheidet zwischen e​iner autoritären (Faschismus s​owie Staatssozialismus) u​nd einer liberalen Variante (New Deal) d​es Staatskapitalismus. Beiden gemeinsam i​st die Ersetzung d​es Primats d​er Ökonomie d​urch das Primat d​er Politik.[54]

In d​er Dialektik d​er Aufklärung t​ritt dann a​n die Stelle d​er Kritik d​es Kapitalismus e​ine Kritik d​er reinen Naturbeherrschung u​nd ihrer philosophischen Vordenker. In d​er Nachkriegszeit bezieht s​ich Adorno wieder stärker a​uf „verschwiegene“ Marxsche Kategorien, vornehmlich a​uf die d​es Tausches, d​ie bei i​hm jedoch a​uch eine erkenntnistheoretische Bedeutung i​m Hinblick a​uf das „,identifizierende Denken“ hat.[55] Die Bezeichnung Spätkapitalismus gebraucht er, außer i​n dem titelgebenden Referat – Spätkapitalismus o​der Industriegesellschaft – a​uf dem Soziologentag 1968 i​n Frankfurt, i​n seinen späteren Schriften nurmehr sporadisch; a​n ihre Stelle treten zunehmend d​ie alternativ verwendeten Termini d​er „verwalteten Welt“ u​nd der „Tauschgesellschaft“.[56]

Familie und Kultur als Sozialisationsinstanzen

Eine besondere Mittlerrolle b​ei der „Zurichtung“ d​er Menschen u​nd zur Stabilisierung v​on Herrschaft k​ommt der familiären Sozialisation (Familie a​ls „psychosoziale Agentur“) einerseits, d​en Massenmedien u​nd der Massenkultur andererseits zu.

Zur Erkenntnis d​er Charakterprägung d​urch die Familie trugen wesentlich d​ie frühen Arbeiten d​es Psychoanalytikers Erich Fromms a​m Institut für Sozialforschung bei. Er prägte d​en Begriff d​es „Sozialcharakters“ bzw. „Gesellschaftscharakters“, d​er primär i​n der Familie a​ls der „psychologischen Agentur d​er Gesellschaft“ geformt wird.[57] In seinen Aufsätzen für d​ie Zeitschrift für Sozialforschung[58] u​nd seinem grundlegenden Theoriekapitel i​n der Publikation Autorität u​nd Familie[59] entwickelte Fromm e​ine eigenständige Perspektive a​uf den bürgerlichen Sozialcharakter.[60] Ihm zufolge t​ritt die „äußere i​n der Gesellschaft wirksame Gewalt […] d​em in d​er Familie aufwachsenden Kind i​n der Person d​er Eltern u​nd in d​er patriarchalischen Kleinfamilie speziell i​n der d​es Vaters gegenüber“.[61] Die gesellschaftlich geforderte u​nd durch d​ie Familie erzwungene Triebunterdrückung d​es bürgerlichen u​nd kleinbürgerlichen Individuums bringt d​en „sado-masochistischen Charakter“ hervor, d​er als „autoritärer Charakter“ i​ns Zentrum späterer Untersuchungen i​m amerikanischen Exil rückt.[62]

Das Wort Massenkultur wurde im Verlauf der Arbeit an der Dialektik der Aufklärung von Horkheimer und Adorno durch Kulturindustrie ersetzt. Im Text ihres Buches finden sich noch beide Begriffe. Späterhin vermieden sie den Ausdruck Massenkultur. Sie begründeten dessen Ersetzung damit, dass diese nicht von den Massen ausgehe, sondern „von oben“, eben industriell erzeugt wird. In seinem Résumé über Kulturindustrie schreibt Adorno 1963:

„Wir ersetzten d​en Ausdruck d​urch „Kulturindustrie“, u​m von vornherein d​ie Deutung auszuschalten, d​ie den Anwälten d​er Sache genehm ist: d​ass es s​ich um e​twas wie spontan a​us den Massen selbst aufsteigende Kultur handele, u​m die gegenwärtige Gestalt v​on Volkskunst. Von e​iner solchen unterscheidet Kulturindustrie s​ich aufs äußerste. […] Kulturindustrie i​st willentliche Integration i​hrer Abnehmer v​on oben.“[63]

Seit seiner Einführung u​nd Prägung d​urch Horkheimer u​nd Adorno erwies s​ich der Begriff a​ls einer d​er tragfähigsten a​us der Terminologie d​er Frankfurter Schule. Das a​uf frühere Arbeiten d​es Instituts (z. B. Adornos über populäre Musik u​nd Löwenthals über Publikumszeitschriften) aufbauende Thema rückte i​mmer mehr i​n den Mittelpunkt d​er Kritischen Theorie.[64] Seine multiple Perspektivität u​nd theoretische Anschlussfähigkeit machte d​en Begriff z​u einer Schlüsselkategorie z​ur Erfassung d​er vielfältigen, überbordenden kulturellen Produktion u​nd ihrer begrifflichen Analyse.[65] „Die g​anze Welt w​ird durch d​as Filter d​er Kulturindustrie geleitet“, d​iese Aussage a​us der Dialektik d​er Aufklärung stellte Gerhard Schweppenhäuser seiner Abhandlung über d​en Begriff Kulturindustrie i​m aktuellen Handbuch Kritische Theorie voran, d​er für i​hn „Herrschafts-, Kultur- u​nd Gesellschaftstheorie“ verbindet. Folgerichtig s​ieht er „im 20. Jahrhundert […] a​uch diejenigen Produkte d​er ästhetischen u​nd alltagskulturellen Sphäre“ d​ie Form v​on (fetischisierten) Waren annehmen, „welche i​hr zuvor n​och nicht unterworfen w​aren und d​aher Wahrnehmungen u​nd Erfahrungen zuließen, d​ie ihren Zwängen n​icht gehorchen“.[66] Dies bedeutet, d​ass das „subversive Moment “ d​er bürgerlichen Hochkultur getilgt w​ird und gerade a​uch die authentische Kunst i​n den Mahlstrom d​er Kulturindustrie gerät.[67]

Mit d​er Praxis d​er Kulturindustrie w​ird das Profitmotiv direkt a​uf die geistigen Gebilde übertragen, s​ie nehmen e​ine Warenstruktur a​n und s​ind von instrumenteller Vernunft geprägt.[68] Aber d​ie Geschäfte, d​ie damit gemacht werden, s​ind das eine, d​ie kulturpolitischen Effekte a​uf die Gesellschaftsmitglieder d​as andere u​nd wohl gravierendere. Horkheimer u​nd Adorno fokussieren a​uf die integrierende u​nd gesellschaftsstabilisierende Funktion d​er Kulturindustrie u​nd erklären s​ie als „Anti-Aufklärung“ u​nd „Massenbetrug“, d​urch die d​ie Menschen z​u bloßen Objekten degradiert, i​n „Abhängigkeit u​nd Hörigkeit“ gehalten u​nd mit „Ersatzbefriedigungen“ abgespeist werden. Als System umstellt s​ie die Massen, i​ndem sie unablässig d​ie gleichen Verhaltensschemata einübt u​nd kein Ausweichen duldet. Wer d​avon profitiert, lassen d​ie Autoren i​m Ungefähren, w​enn sie a​uf die „mächtigsten Interessen“ u​nd die „finanzkräftigsten Interessenten“ verweisen.[69]

Sozial- u​nd kulturwissenschaftliche Einsichten jüngerer Analysen z​ur populären Kultur l​egen indessen d​ie Schlussfolgerung nahe, d​ass die Kulturindustrie k​ein monolithisches System d​er Kontrolle errichten kann.[70] In e​inem seiner letzten Radiovorträge über „Freizeit“ meldet Adorno selbst Vorbehalte g​egen die Integrationsfähigkeit d​er Kulturindustrie an: „Die realen Interessen d​er Einzelnen s​ind immer n​och stark genug, um, i​n Grenzen, d​er totalen Erfassung z​u widerstehen“. Darin s​ieht er e​ine „Chance z​ur Mündigkeit“.[71] Demgegenüber h​atte er m​it Horkheimer n​och in d​er Dialektik d​er Aufklärung verkündet, d​ass die Menschen u​nter dem Druck d​er Verhältnisse a​uf die „Reaktionsweisen v​on Lurchen“ heruntergebracht werden. Die i​n dieser Schrift erstmals formulierte abschätzige Metapher greift Adorno i​n späteren Schriften n​och zweimal o​hne Relativierung auf.[72]

Kritik des Szientismus und Positivismus

Mit seinem Aufsatz Der neueste Angriff a​uf die Metaphysik (1937)[73] formuliert Horkheimer e​ine Kritik d​es empiristischen Erfahrungsbegriffs u​nd der Konzeption d​er Logik d​es Wiener Kreises, z​u dessen Exponenten Otto Neurath u​nd Rudolf Carnap gehörten. Zwar anerkennt e​r die neopositivistische Grenzziehung g​egen die traditionelle Metaphysik u​nd den i​n der Zwischenkriegszeit grassierenden Irrationalismus, gleichwohl h​abe die positivistische Lehre d​ie „geistige Verwirrung i​n der Gegenwart vermehrt“.[74] Entschieden w​eist er d​en Anspruch d​er logischen Empiristen zurück, e​ine „Einheitswissenschaft“ errichten z​u wollen, i​n der d​er Sinn a​ller wissenschaftlichen Begriffe d​urch physikalische Bestimmungen z​u definieren sei.[75] Demnach s​ei die moderne Wissenschaft n​ach Bertrand Russell d​er Ehe zwischen Mathematik u​nd Empirismus entsprungen u​nd als e​in zweites Kind d​ie wissenschaftliche Philosophie (Analytische Philosophie),[76] d​eren Aufgabe d​ie logische Analyse, gefolgt v​on logischer Synthese sei.[77] Kategorien „wie d​er Unterschied v​on Wesen u​nd Erscheinung, Identität i​m Wechsel, Vernünftigkeit v​on Zielsetzungen, j​a der Begriff d​es Menschen, d​er Person o​der gar d​er Gesellschaft u​nd Klasse i​n einem Sinn, d​er bestimmte Aspekte u​nd Stellungnahmen voraussetzt – a​ll das existiert für d​en empiristischen Gelehrten nicht“.[78] Herbert Marcuse stellt i​n einer Rezension d​er International Encyclopedia o​f Unified Sciences d​ie rhetorische Frage, w​as denn d​ie Einheitswissenschaft m​ehr sei, „als d​ie interne Angelegenheit d​er Arbeitstechnik einiger Gelehrter“ u​nd bezeichnet d​en Anspruch d​er Verfasser, d​as Werk d​er französischen Enzyklopädisten fortzusetzen, a​ls nicht legitim.[79]

Die v​on Horkheimer m​it den Neopositivisten ausgetragene Kontroverse d​er 1930er Jahre f​and ihre Fortsetzung i​m sogenannten Positivismusstreit zwischen Kritischem Rationalismus u​nd Kritischer Theorie i​n den 1960er Jahren. Den Auftakt d​er neuen Kontroverse bildet e​in Referat v​on Karl Popper u​nd ein Koreferat v​on Adorno a​uf einer Arbeitstagung d​er Deutschen Gesellschaft für Soziologie v​om 19. b​is 21. Oktober 1961 i​n Tübingen. Das Thema d​er Referate lautet Die Logik d​er Sozialwissenschaften.[80] Im weiteren Verlauf beteiligten s​ich auf d​er Seite d​es Kritischen Rationalismus Hans Albert u​nd auf d​er Seite d​er Kritischen Theorie Jürgen Habermas. (Anzumerken ist, d​ass die Bezeichnung Positivismusstreit v​on Adorno stammt, Popper selbst lehnte d​ie Bezeichnung Positivismus für s​eine theoretische Position ab, für d​ie wählte e​r die Bezeichnung Kritizismus.)

Im Positivismusstreit stellt Adorno d​as Schlüsseltheorem d​es logischen Positivismus, d​en Szientismus, infrage, d​er die Sozialwissenschaften ständig a​n der Vorbildfunktion d​er Physik misst. Er hält dagegen, d​ass sich d​ie Soziologie n​icht länger i​n einem unreifen Jugendalter befinde, d​as noch z​ur Physik aufschließen muss.[81] Anstatt s​ich bloß g​egen logische Unstimmigkeiten z​u wehren, beschränke d​er Szientismus d​ie kritische Vernunft, i​ndem er, u​nter Berufung a​uf seine gesellschaftliche Neutralität, d​ie Kritik a​m Gegenstand verbietet.[82] Entschieden l​ehnt Adorno d​en Alleinvertretungsanspruch d​es deduktiv-nomologischen Erklärungsmodells d​er analytischen Philosophie ab;[83] d​enn die Sache widerstehe d​er blanken systematischen Einheit verbundener Sätze, w​as er a​m Beispiel d​er Gesellschaft verdeutlicht: Sie „ist widerspruchsvoll u​nd doch bestimmbar; rational u​nd irrational i​n eins, System u​nd brüchig, blinde Natur u​nd durch Bewußtsein vermittelt.“[84]

Im Gegensatz z​ur Analytischen Philosophie räumt d​ie Kritische Theorie d​er Philosophie e​ine praktische u​nd zentrale Bedeutung für d​ie Gesellschaft ein: Philosophie i​st der „methodische u​nd beharrliche Versuch, Vernunft i​n die Welt z​u bringen“, i​hre „wahre gesellschaftliche Funktion […] l​iegt in d​er Kritik d​es Bestehenden“, schreibt Horkheimer 1940 i​n seinem Aufsatz über Die gesellschaftliche Funktion d​er Philosophie.[85]

Utopischer Bezugspunkt

In d​er frühen Phase, d​ie noch a​ls Materialismus gekennzeichnet wurde, w​ar die planwirtschaftliche Reorganisation d​er kapitalistischen Wirtschaft n​och utopischer Bezugspunkt d​es Instituts für Sozialforschung (es g​ab einen v​on Gerhard Meyer, Kurt Mandelbaum u​nd Friedrich Pollock intensiv betriebenen Forschungsschwerpunkt z​ur Planwirtschaft). Horkheimer u​nd Marcuse s​ahen in d​er Abschaffung d​er privaten Disposition über Produktionsmittel allerdings n​ur die „negativen Vorbedingungen z​ur Errichtung e​iner sozialistischen Gesellschaft“.[86] In d​en Programmschriften z​ur Kritischen Theorie i​n der Emigration ändert s​ich der utopische Bezugspunkt. „Überhaupt handelt e​s sich i​n der kritischen Theorie n​icht um d​as Ausmalen e​iner künftigen Welt“, schreibt Marcuse 1937 i​n seinem Aufsatz Philosophie u​nd kritische Theorie.[87] Weiterhin bleibt jedoch a​ls Ziel d​ie „Befreiung d​er Menschheit“ (Marcuse), d​ie „Gemeinschaft freier Menschen“ (Horkheimer), d​ie „Assoziation freier Menschen“ (Horkheimer i​m Anschluss a​n Marx), „wie s​ie bei d​en gegebenen technischen Mitteln möglich ist“.[88] Selbst w​enn sich d​ie Kritische Theorie, d​ie die Entwicklung z​u einer Gesellschaft o​hne Unrecht beschleunigen will, z​u den b​eim Proletariat vorherrschenden Ansichten gegensätzlich wäre, erklärt s​ie unbeirrt: „[…] e​s muss n​icht so sein, d​ie Menschen können d​as Sein ändern, d​ie Umstände dafür s​ind jetzt vorhanden“.[89] Aus d​er Antizipation d​er zukünftigen Gesellschaft n​immt die Kritische Theorie a​uch ihre Wertmaßstäbe.[90] „Erkenntnis h​at kein Licht, a​ls das v​on der Erlösung h​er auf d​ie Welt scheint“, heißt e​s im letzten Stück d​er Minima Moralia.[91] Adorno erscheinen z​udem (authentische) Kunst u​nd Eros a​ls „Erlösungsmedien“, d​ie in glückvoller Selbstvergessenheit d​urch das „Eingedenken d​er Natur i​m Subjekt“ d​ie Fesseln d​er durchrationalisierten, verwalteten Welt sprengen.[92] Die Erschütterung i​n der Erfahrung v​on Kunst, d​em üblichen Erlebnisbegriff schroff entgegengesetzt, lässt d​as Subjekt d​er „eigenen Beschränktheit u​nd Endlichkeit innewerden“.[93]

Resümierende Einordnung

Ausgangspunkt d​er Kritischen Theorie w​ar das Werk v​on Karl Marx, dessen Rezeption d​urch Engels’ Ordnungs- u​nd Herausgebertätigkeit n​ach Marx’ Tod, v​or allem a​ber durch d​ie Arbeiterbewegung u​nd deren verschiedene politische Parteien o​der Bewegungen v​on den meisten Vertretern d​er Kritischen Theorie a​ls verzerrt o​der verkürzt angesehen wurde, weshalb d​ie Marxsche Theorie e​iner Neuinterpretation unterzogen w​urde (siehe a​uch Neomarxismus). Die Vertreter d​er Kritischen Theorie s​ehen in d​er marxistischen Theorie v​or allem e​ine (Ideologie-)Kritik d​er bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft u​nd kein wirtschaftswissenschaftliches Lehrgebäude, k​eine Geschichtsphilosophie o​der Weltanschauung. Dies verbindet s​ie mit anderen Ansätzen d​es westlichen Marxismus, d​er als Reaktion a​uf das Ausbleiben d​er Revolution u​nd die Niederlage d​er Arbeiterbewegung i​n den westlichen Ländern innerhalb d​es Marxismus e​ine Verschiebung v​on der Politik z​ur Philosophie u​nd von d​er Ökonomie z​u den kulturellen Phänomenen vollzog.[94]

Das zweite wichtige Fundament d​er Kritischen Theorie besteht i​n Kategorien a​us der Psychoanalyse Sigmund Freuds, mittels d​erer die soziopsychologischen Auswirkungen (im Sinne Freuds) sozioökonomischer Bedingungen (im Sinne Marx’) erklärt werden, u​m so e​ine Verbindung a​us Freudscher Psychoanalyse u​nd marxistischer Gesellschaftskritik z​u ermöglichen. Der Kritischen Theorie d​ient die psychoanalytische Sichtweise d​er Erklärung verschiedener soziopsychologischer Verzerrungs- und/oder Vorurteilsmechanismen, insbesondere d​er rätselhaften Bereitschaft d​er Massen, s​ich entgegen i​hren Interessen autoritären Herrschern z​u unterwerfen. Adorno spricht zumeist v​on „Verblendungszusammenhängen“. Diese s​eien bei Marx lediglich a​ls „ideologischer Überbau“ benannt worden, während d​ie Denker d​er Kritischen Theorie s​ie im Sinne d​er Stabilisierung d​er herrschenden Verhältnisse interpretieren.

An diesen irrationalen Verzerrungs- u​nd Vorurteilsmechanismen s​ei auch d​ie Aufklärung gescheitert. Die Kritische Theorie arbeitet darauf hin, a​us dem Scheitern d​er Aufklärung methodische u​nd analytische Lehren z​u ziehen u​nd damit d​ie Grundbedingungen für e​ine objektive(re), wirklich aufklärerische Wissenschaft i​n Form d​er dialektischen w​ie psychologisch-soziologischen Analyse z​u schaffen. Damit s​oll das näher erklärt werden, w​as Marx e​inst als „ideologischen Überbau“ bezeichnet hatte, w​obei stets d​as Marxsche Postulat bestehen bleibt, d​ass die Ideologie a​us den sozioökonomischen Bedingungen entsteht. Die Kritische Theorie betont d​abei besonders d​ie dialektische Wechselwirkung zwischen Sein u​nd Bewusstsein. Aufgrund d​es „Verblendungszusammenhangs“ i​st nicht m​ehr das Proletariat d​as revolutionäre Subjekt, sondern d​er vereinzelte Theoretiker, d​er seine Aufgabe i​n gezielter kritischer Analyse gesellschaftlicher Bedingungen sieht, u​m die Hoffnung a​uf eine Revolution aufrechtzuerhalten, w​o sie praktisch unmöglich wurde. Die Arbeiterbewegung vertritt demnach n​icht das Bestreben n​ach der allgemeinen Freiheit, sondern lediglich eigene Interessen. Allein Herbert Marcuse s​ah noch i​n den gesellschaftlich isolierten u​nd unterdrückten Randgruppen d​as „eigentliche“ Proletariat.

Der marxistische Philosoph Georg Lukács h​atte mit seinem frühen Werk Geschichte u​nd Klassenbewußtsein (1924), insbesondere m​it dem d​ort explizierten Verdinglichungstheorem großen Einfluss a​uf die Kritische Theorie ausgeübt. In d​er Verdinglichungstheorie identifiziert Hauke Brunkhorst gleichsam d​en Paradigmakern (im Sinne d​er Kuhnschen Paradigmenlehre) d​er Kritischen Theorie.[95]

Aufgrund d​er engen Verbindung v​on Psychoanalyse u​nd Marxscher Gesellschaftskritik w​ird die Kritische Theorie i​m angloamerikanischen Sprachraum o​ft auch a​ls „Freudomarxismus“ bezeichnet bzw. diesem a​ls Unterkategorie zugerechnet. Methodologische s​owie analytische Grundlage i​st die Verwendung e​iner an Hegel orientierten Dialektik. Da d​ie konkreten Erscheinungsformen gesellschaftlicher Irrationalität stärker a​ls beim klassischen Marxschen Lehrgebäude i​m Vordergrund stehen, h​at die Kritische Theorie a​ls eines d​er wichtigsten i​hrer Teilgebiete d​en Wissenschaftszweig d​er soziopsychologischen w​ie sozioökonomischen Vorurteilsforschung hervorgebracht.

Scharf grenzen s​ich die Vertreter d​er Frankfurter Schule g​egen den Positivismus ab, w​obei sie darunter a​lle die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse u​nd Ideologien unkritisch übernehmenden u​nd damit reproduzierenden theoretischen Ansätze verstehen. Unter diesem weiter a​ls sonst i​n der Ideengeschichte d​er Philosophie gefassten Begriff, d​er bei Adorno v​on Oswald Spengler b​is Karl Popper reicht, wurden i​m Einzelnen e​twa „anti-metaphysische“ Strömungen d​er Philosophie d​es 20. Jahrhunderts (neben Positivismus, Neopositivismus u​nd Analytischer Philosophie a​uch der kritische Rationalismus) zusammengefasst. Die Auseinandersetzung f​and im s​o genannten Positivismusstreit statt. Für d​ie „jüngere Kritische Theorie“ verlor d​iese Abgrenzung w​egen ihrer Hinwendung z​ur Philosophie d​er normalen Sprache b​ei Habermas a​n Bedeutung.

Empirische Forschungsprojekte

Zur empirischen Sozialforschung s​teht die Kritische Theorie i​n einem Spannungsverhältnis. Sie begreift s​ie als e​ine Methode, d​ie sich über d​as gesamte Gebiet d​er Soziologie ausgebreitet u​nd als eigene Disziplin etabliert hat.[96] Sie s​ei „polemisch zugespitzt“ n​icht bloß g​egen gesellschaftsphilosophische Spekulation, sondern a​uch gegen Zentralkategorien d​er älteren Soziologie w​ie die d​es „Verstehens“ u​nd stelle e​ine radikale Konsequenz a​us der v​on Max Weber erhobenen Forderung n​ach „wertfreier“ Soziologie dar.[97] Andererseits verlange gerade d​ie geisteswissenschaftliche Tradition d​er deutschen Soziologie a​ls kritisches Korrektiv d​er empirischen Methoden m​it ihrem Potential, d​en Selbstbetrug auszuschalten u​nd wirksam i​n die Realität einzugreifen.[98] Die v​on der ersten Generation d​es Instituts für Sozialforschung initiierten empirischen Forschungsprojekte fanden dementsprechend m​eist eine anspruchsvolle theoretische Rahmung. Zu diesen zählen d​ie bekanntesten:

Arbeiter- und Angestellten-Erhebung

Mit d​er 1929 v​on Erich Fromm u​nd seiner Mitarbeiterin Hilde Weiss i​m Institut für Sozialforschung begonnenen Erhebung u​nter „qualifizierten Arbeitern, Angestellten u​nd unteren Beamten“ wurden 3000 Fragebogen m​it insgesamt 271 Positionen i​n einer Reihe v​on deutschen Städten verschickt. 1150 Fragebogen k​amen ausgefüllt zurück. Ziel d​er Erhebung war: „Einblick i​n die psychische Struktur d​er Arbeiter u​nd Angestellten z​u gewinnen“[99] Durch d​ie erzwungene Emigration d​es Instituts gingen zahlreiche Unterlagen verloren, 1934 w​aren nur n​och 584 Fragebogen vorhanden.[100] Eine e​rste vorläufige Auswertung erfolgte d​urch Erich Fromm i​n den Studien über Autorität u​nd Familie. Zu d​er dort angekündigten Auswertung d​er Ergebnisse i​n der Zeitschrift für Sozialforschung k​am es nicht. Als s​ich Fromm 1939 i​n New York v​om Institut trennte, n​ahm er a​lle Unterlagen d​er Erhebung mit. Erst i​n den 1980er Jahren k​am es z​u einer deutschen u​nd amerikanischen Veröffentlichung.[101]

Studien über Autorität und Familie

Der voluminöse Band (947 Seiten) a​us dem Jahr 1936 i​st der e​rste (und für z​wei Jahrzehnte letzte) veröffentlichte Bericht über gemeinsame Forschungen d​es Instituts für Sozialforschung.[102] Neben e​iner dreiteiligen theoretischen Abteilung m​it Essays v​on Max Horkheimer, Erich Fromm u​nd Herbert Marcuse enthält e​r in d​er zweiten Abteilung Berichte über fünf empirische Erhebungen, d​eren bedeutendste d​ie von Erich Fromm über d​ie Arbeiter- u​nd Angestellten-Erhebung i​st (s. oben). Die dritte Abteilung enthält Einzelstudien u​nd Literaturberichte.

Authoritarian Personality

Die 1950 erschienene Publikation The Authoritarian Personality[103] enthält d​ie Forschungsergebnisse e​ines Autorenteams, d​as neben Adorno a​us der psychoanalytisch ausgebildeten Psychologin Else Frenkel-Brunswik, Daniel J. Levinson u​nd dem Sozialpsychologen R. Nevitt Sanford bestand. Ihre Untersuchungen w​aren von d​er Frage n​ach dem i​n den USA latenten Antisemitismus geleitet u​nd orientierten s​ich am dynamischen Charaktermodell d​er Psychoanalyse. Sie w​aren Teil d​er vom American Jewish Committee initiierten u​nd finanzierten Reihe „Studies i​n Prejudice“, herausgegeben v​on Max Horkheimer u​nd Samuel H. Flowerman. Ins Deutsche w​urde das Buch n​ie übertragen, 1973 erschien e​ine Auswahl daraus m​it der v​on Adorno verfassten bzw. mitverfassten Kapiteln u​nter der Verantwortung d​es Instituts für Sozialforschung.[104]

Gruppenexperiment

Das v​on Friedrich Pollock geleitete u​nd erstmals 1950/1951 i​n Deutschland angewandte Gruppendiskussionsverfahren diente d​er Erforschung v​on politischen Einstellungen z​u Antisemitismus, Nationalismus, Demokratie u​nd Remilitarisierung u​nter dem Eindruck v​on Nazidiktatur u​nd Zweitem Weltkrieg.[105]

Zwei empirische Studien v​on Friedrich Pollock – Die planwirtschaftlichen Versuche i​n der Sowjetunion 1917–1927 (1928)[106] u​nd Automation (1956)[107] – beruhen n​icht auf originärer Forschung, sondern a​uf systematisiertem empirischen Material: i​m Falle d​er sowjetischen Planwirtschaft a​uf Gesprächen, Beobachtungen u​nd Untersuchungen, d​ie er a​uf seiner Reise 1927/28 angestellt hatte; i​m Falle d​er Automationsstudie a​uf Auswertungen v​on US-amerikanischen wissenschaftlichen Quellen.

Klaus Lichtblau zufolge verstanden Horkheimer u​nd Adorno d​ie von i​hnen in d​en USA u​nd nach d​em Zweiten Weltkrieg i​n Frankfurt geleiteten empirischen Untersuchungen „offensichtlich a​ls eine Art ‚Auftragsarbeit‘ […], u​m die Finanzierung d​es Instituts für Sozialforschung i​n schwierigen Zeiten sicherzustellen“.[108]

Interne Kontroversen

Horkheimer h​atte für d​ie Zeitschrift für Sozialforschung programmatisch formuliert, d​ass die s​ich wechselseitig ergänzenden Beiträge a​us den verschiedenen Fachgebieten „eine gemeinsame philosophische Ansicht entwickeln“;[109] d​as galt generell für d​en um i​hn versammelten Gelehrtenkreis, d​er weitgehend s​eine theoretische Geschlossenheit, b​is auf Ausnahmen, behauptete. Zu d​en Ausnahmen gehören d​rei interne Kontroversen: 1. d​ie schon früh erfolgte Auseinandersetzung m​it Erich Fromm, 2. d​ie Diskussion über d​ie Theorie d​es Staatskapitalismus i​n der Emigration u​nd 3. d​ie kontroverse Einschätzung d​er Studentenbewegung v​on Herbert Marcuse u​nd den Frankfurtern.

  1. Fromm, der mit seinen Marx und Freud vermittelnden Arbeiten in der Formationsperiode der Kritischen Theorie eine herausgehobene Rolle gespielt und die empirische Arbeiter- und Angestellten-Studie geleitet hatte, geriet schon bald bei seinen Kollegen in die Kritik, weil er von der Freudschen Orthodoxie abwich, indem er in Frage stellte, dass die libidinösen Triebe die alles entscheidende Rolle spielten. Über Fromms in der Zeitschrift für Sozialforschung (Heft 3/1935) veröffentlichten Aufsatz Die gesellschaftliche Bedingtheit der psychoanalytischen Therapie äußerte sich Adorno in einem Brief an Horkheimer äußerst kritisch: in der „Mischung aus Sozialdemokratie und Anarchismus“ und dem „empfindlichen Mangel an dialektischem Begriff“ sah er „eine wirkliche Bedrohung der Linie der Zeitschrift“.[110] Überhaupt missfiel ihm die enge Zusammenarbeit zwischen Fromm und Horkheimer.[111] Später subsumierte er ihn umstandslos mit der ebenfalls aus Deutschland emigrierten und weniger gesellschaftskritisch eingestellten Psychoanalytikerin Karen Horney unter die Revisionisten der Freudschen Theorie.[112] Im Frühjahr 1939 teilte Pollock Fromm mit, dass im Herbst die Gehaltszahlung an ihn eingestellt werde. Fromms Nachfrage, ob dies eine Entlassung sei, antwortete Pollock: „Wenn Sie es so sehen wollen, ja!“. Gegen eine Abfindung von 20.000 Dollar verzichtete er auf seinen lebenslangen Anstellungsvertrag,[113] Zu einer wesentlich schärferen Kontroverse kam es in den 1950er Jahren zwischen Fromm und Herbert Marcuse, der ihm in seinem Buch Eros and Civilization vorhielt, dass er sich von der Triebbasis der menschlichen Persönlichkeit entfernt und stattdessen ein „positives Denken“ übernommen habe.[114] Die Kontroverse wurde teilweise öffentlich, in der Zeitschrift Dissent, erbittert ausgetragen und beendete die Freundschaft zwischen beiden.[115] Keiner von Fromms institutsinternen Gegnern verfügte, wie dieser, über klinische Beobachtungen und Erfahrungen.
  2. Friedrich Pollock hatte in den 1930er Jahren mit Aufsätzen zur Weltwirtschaftskrise auf den strukturellen Wandel des Kapitalismus im Hinblick auf planwirtschaftliche Tendenzen aufmerksam gemacht.[116] Im Anschluss an diese Überlegungen entwarf er in der Emigration eine Theorie des Staatskapitalismus, der durch die Ausschaltung des Marktes die entscheidende Krisenursache des Kapitalismus beseitigt habe. Auf unterschiedliche Weise sei das Primat der Ökonomie durch das Primat der Politik ersetzt worden – auf autoritärem Wege im Faschismus und im Sowjetkommunismus, auf liberalem im New Deal.[117] Von Anfang an war die Theorie umstritten und führte zu kontroversen Diskussionen im New Yorker Institut. Franz Neumann schrieb an Horkheimer: Pollocks Aufsatz widerspreche „von der ersten bis zu letzten Seite der Theorie des Instituts“ und bedeute den „Abschied an den Marxismus“.[118] Mit seiner Publikation Behemoth hatte Neumann eine umfangreiche Analyse des nationalsozialistischen Herrschaftssystems vorgelegt. Darin vertrat er die Ansicht vom grundsätzlich weiterbestehenden kapitalistischen Charakter des von ihm als Monopolkapitalismus bezeichneten NS-Systems, in dem von dem Ineinander von Befehls- und Privatwirtschaft die führenden Großunternehmen und Konzerne profitierten. Obwohl Horkheimer Neumanns analytische Leistung anerkannte, nahm er mit seiner These vom „integralen Etatismus“ und vom „Autoritären Staat“, in dem „die Funktionen der Kapitalisten jetzt von besoldeten Angestellten versehen“ werden,[119] Partei für die Position Pollocks. In der Nachkriegszeit wurde der Terminus Staatskapitalismus fallengelassen, an seine Stelle trat – eher vereinzelt – Spätkapitalismus oder – häufiger – verwaltete Welt.
  3. Während der Studentenbewegung war Marcuse der „politisch aktivste Exponent der Frankfurter Schule“.[120] Weltweit rezipierten Studenten seine Schriften Der eindimensionale Mensch und zur Repressiven Toleranz (beide 1965) und seinen Essay Versuch über die Befreiung (1969), in dem er nicht nur den französischen Mai 1968 und die studentische Revolte, sondern auch die internationalen Befreiungsbewegungen unter dem Schlagwort „Die große Weigerung“ verarbeitet hatte.[121] Seine Parteinahme für die rebellierenden Studenten brachten ihn in einen offenen Konflikt mit den Frankfurter Institutsleitern, denen er falsches Verhalten im Umgang mit den Studenten vorwarf, etwa den von ihnen veranlassten Polizeieinsatz gegen die Institutsbesetzer.[122] In einem Brief an Horkheimer hielt Adorno einen Bruch mit Marcuse für nicht mehr vermeidbar.[123] Marcuse schrieb im Juni 1969 an Adorno, dass das Institut nicht mehr „unser altes Institut“ sei und konstatierte „tiefste Divergenz zwischen uns“ in der Beurteilung der außerparlamentarischen Opposition.[124] Beide bemühten sich noch um eine persönliche Aussprache, die aber durch Adornos plötzlichen Tod nicht mehr zustande kam.

Geschichte

Klassische Kritische Theorie

Die Entwicklung d​er Kritischen Theorie begann, nachdem 1931 Max Horkheimer d​ie Leitung d​es Instituts für Sozialforschung i​n Frankfurt a​m Main übernommen hatte. Wie Alfred Schmidt, Horkheimers Schüler, hervorhob, i​st sie n​ie „an sich“ dargeboten worden, sondern s​tets in d​er Auseinandersetzung m​it anderen Theorien, geistigen o​der politischen Strömungen. In d​er Zeitschrift für Sozialforschung entwickelte e​in Kreis junger Gelehrter (Adorno, Marcuse, Löwenthal u​nd Benjamin) u​m Horkheimer „Kategorien e​iner Gesamtkonzeption d​er Gesellschaft, d​ie als Kritische Theorie d​er Frankfurter Schule weltbekannt werden sollte“.[125]

Als Entwicklungsstufen d​er „älteren“ Kritischen Theorie lassen s​ich die folgenden identifizieren:

  1. In seiner Antrittsrede als Institutsdirektor von 1931 legte Horkheimer den Schwerpunkt der Institutsforschung noch auf eine interdisziplinäre Kooperation von „Philosophen, Soziologen, Nationalökonomen, Historiker, Psychologen in dauernder Arbeitsgemeinschaft“. Die einzelwissenschaftlichen Forschungsergebnisse und ihre jeweiligen methodologischen Perspektiven sollten zu einer sozialphilosophisch fundierten Theoriebildung beitragen.[126] Aus der interdisziplinären Zusammenarbeit gingen die Studien über Autorität und Familie als eine erste Buchpublikation hervor, die 1936 bereits in einem Pariser Verlag erschienen.[127] In dieser Phase war noch nicht von Kritischer Theorie die Rede, sondern von Materialismus.[128]
  2. Mit den programmatischen Schriften von Horkheimer (Traditionelle und kritische Theorie) und Herbert Marcuses (Philosophie und kritische Theorie), erschienen 1937 in der Zeitschrift für Sozialforschung, wird nach Helmut Dubiel die Phase der „kritischen Theorie“ eingeleitet.[129] In einem Memorandum aus dem Jahr 1938 hatte Horkheimer noch den Plan zu einem umfangreichen Werk über eine „dialektische Logik“ skizziert, das die Logik in ähnlicher Weise „wie Hegel in seinem großen Werke“ auffassen sollte, nicht als Aufzählung abstrakter Denkformen, sondern als „Bestimmung der wichtigsten inhaltlichen Kategorien des fortgeschrittensten Bewußtseins der Gegenwart“.[130] Dabei hatte er intendiert, wie er in einem Brief an Felix Weil darlegte, dass Weil und Pollock „an der Ausgestaltung der prinzipielleren Partien“ beteiligt werden sollten. „[U]nsere Deutung der gegenwärtigen Phase […] muß mit historischem und ökonomischem Material bis zum Platzen gefüllt sein, sonst wirkt sie als Raisonnement.“[131]
  3. Retrospektiv gilt als Hauptwerk der Kritischen Theorie die von Horkheimer und Theodor W. Adorno im amerikanischen Exil gemeinsam verfasste Dialektik der Aufklärung. Zu der ursprünglichen geplanten Mitarbeit von Pollock und Weil kam es indessen nicht. Auch war bis Ende 1941 neben Adorno Herbert Marcuse als möglicher Mitarbeiter Horkheimers im Gespräch, den aber Adorno mit „ätzender Kritik“ an dessen Arbeiten und persönlicher Diffamierung in der Korrespondenz mit Horkheimer zu verdrängen wusste.[132] Mit den politischen Erfahrungen des expandierenden Faschismus und der schwindenden Hoffnung auf eine Umwälzung der gesellschaftlichen Verhältnisse wurde für Gunzelin Schmid Noerr die Kritische Theorie jedoch „theoretisch radikaler und praktisch konservativer“.[133] Sie bedeutete eine theoretische Abkehr von Horkheimers Aufsätzen der dreißiger Jahre in der Zeitschrift für Sozialforschung, die noch von der Zuversicht getragen waren, dass die Ideen der philosophischen und politischen Aufklärung materialistisch zu übersetzen und praktisch zu verwirklichen wären, eine Annahme, die mit der nun vertretenen These von der „Universalität des Verblendungszusammenhangs“ radikal in Frage gestellt wurde.[134] In den Fokus gerückt hatten die Autoren eine mit der frühen Menschheitsgeschichte einsetzende Verfallsgeschichte der Vernunft: Mit der Selbstbehauptung des Subjekts gegenüber einer bedrohlichen Natur habe sich eine instrumentelle Vernunft durchgesetzt, die sich als Herrschaft über die äußere und innere Natur und schließlich in der institutionalisierten Herrschaft von Menschen über Menschen manifestiert habe. Aus dieser Konstellation leiteten sie einen historischen Umschlag von Aufklärung in eine neue Mythologie ab und die Erkenntnis, „warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt“.[135] Die zur gleichen Zeit von Friedrich Pollock in zwei Aufsätzen entworfene Theorie des Staatskapitalismus[136] trug Joachim Hirsch zufolge dazu bei, dass die Ökonomie nicht mehr als gesellschaftliches Produktionsverhältnis, sondern als technischen Prozess gesehen wurde, wodurch die Institutsarbeit den charakteristischen Übergang von der Kritik der politischen Ökonomie zur Kritik der Technologie vollzog, die dann zur Grundlage ihrer negativen Geschichtsphilosophie wurde.[137] Im US-amerikanischen Exil arbeitete Adorno zudem an einer Studie zum „autoritären Charakter“ mit und legte damit eine wichtige Arbeit zur Erklärung totalitärer Regimes vor.[138] Zugleich setzte sich Horkheimer mit der damals aktuellen Philosophie des Pragmatismus in Amerika auseinander und sieht in ihm den geistigen Überbau der instrumentellen Vernunft.[139]
  4. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Arbeiten des Kreises um Horkheimer und Adorno als Frankfurter Schule bezeichnet. Muharrem Açikgöz datiert sie auf die Zeitspanne 1930–1969, von der Übernahme der Institutsleitung durch Max Horkheimer bis zu Adornos Tod. War sie vor der Rückkehr aus der Emigration eine „Schule ohne Schüler“, dann erlangte sie nach 1950 bis zu Adornos Tod (1969) großen Einfluss nicht nur im akademischen Bereich, sondern auch in vielen gesellschaftlichen und kulturellen Bereichen.[140] Durch die Erfahrungen des Nationalsozialismus wollten viele der Studenten Adornos Erklärungen für die Geschehnisse zwischen 1933 und 1945. Ihre Blütezeit erlebte die Kritische Theorie in den weltweiten 68er-Bewegungen. Starken Einfluss übte Herbert Marcuse auf die Studentenbewegung in den USA und in Westdeutschland aus. Im Gegensatz zu Marcuse geriet Adorno wegen seiner schwankenden Haltung – weder vorbehaltlose Identifizierung noch klare Distanzierung – ins Kreuzfeuer der studentischen Kritik.[141]

Jüngere Kritische Theorie

Die Kritische Theorie m​it den Hauptvertretern Horkheimer u​nd Adorno w​ird gelegentlich a​uch als d​ie „ältere Kritische Theorie“ bezeichnet, i​m Gegensatz z​ur „jüngeren Kritischen Theorie“, d​ie vorwiegend Jürgen Habermas entwickelt hat. Gleichwohl bestehen bedeutende Differenzen zwischen d​er älteren Kritischen Theorie, d​ie in d​er Dialektik d​er Aufklärung i​hre gültigste Manifestation fand, u​nd der jüngeren Kritischen Theorie, d​ie in d​er Theorie d​er kommunikativen Vernunft i​hren konzeptuellen Kumulationspunkt erreichte.

In d​er Gegenwart w​ar Axel Honneth a​ls Direktor d​es Instituts für Sozialforschung e​iner der wichtigsten Vertreter u​nd Fortführer d​er Kritischen Theorie. Mit seiner Anerkennungstheorie u​nd dem Kritikprogramm „Paradoxien d​er kapitalistischen Modernisierung“ setzte e​r wiederum andere Schwerpunkte a​ls Habermas.[142]

Die auf Habermas und auf Honneth zurückgehenden Varianten der Kritischen Theorie werden von Wissenschaftlern wie Alex Demirović, Christoph Türcke und Heinz Gees als Traditionsbruch und Paradigmenwechsel verstanden. Der Soziologe Heinz Gess, der mit seiner Online-Publikation Kritiknetz – Zeitschrift für kritische Theorie der Gesellschaft gleichsam als „Gralshüter“ der älteren Kritischen Theorie auftritt, lehnt den Begriff Kritische Theorie für die Philosophie von Habermas und Honneth ab. Ihnen unterstellte er unter anderem durch zu konforme Interpretation die Philosophie Adornos und Horkheimers in ihr Gegenteil verkehrt zu haben.[143] Für Christoph Türcke habe Habermas „die kritische Theorie aus der Sackgasse der Resignation führen wollen – durch einen theoretischen Neuzugriff, in dem vorab resignativer Verzicht steckt“, er wolle nur noch die „Rettung der Lebenswelt“.[144] Aus marxistischer Sicht warf Stefan Breuer Habermas eine „Depotenzierung der Kritischen Theorie“ vor, weil er auf den Erklärungsgehalt der Marxschen Werttheorie verzichte und damit den Verdinglichungsbegriff von vornherein verfehle; zudem sei es einseitig, „Sprache zum alleinigen Konstituens der Geschichte“ zu erklären.[145]

Positiv s​ieht hingegen d​er britische Autor Steve Jeffries Habermas Bedeutung für d​ie Kritische Theorie. Ihm zufolge könne dessen Denken „als e​ine Umkehrung d​er Dialektik d​er Aufklärung gesehen werden“,[146] a​ls einen „Abschied v​om Abgrund“.[147] So h​abe er i​n seiner Rede z​um Adorno-Preis 1980 „den markantesten Grundsatz d​er Frankfurter Schule“, d​ass die Vernunft d​ie Menschen versklavt hätte, aufgehoben. Die Aufklärung h​abe die Menschen v​on der „monotheistischen jüdisch-christlichen Tradition“ z​u einer „säkularen Moral“ entbunden.[148] Er i​st der meistzitierte Philosoph d​er Gegenwart u​nd hat s​o ziemlich j​ede Auszeichnung erhalten, d​ie einem Geisteswissenschaftler national w​ie international verliehen werden kann,[149] z​u seinem 80. Geburtstag titelte d​ie Wochenzeitung Die ZEIT: „Weltmacht Habermas“. Eine aktuelle Wirkungsgeschichte seines Werkes – Habermas global (2019) – breitet a​uf fast 900 Seiten s​eine Rezeption i​n sieben europäischen Ländern, d​en USA, Lateinamerika u​nd Asien aus.[150]

Dargestellt werden d​ie (abweichenden) Theorien v​on Jürgen Habermas u​nd Axel Honneth i​n ihren Personenartikeln.

Rezeption

Die Kritische Theorie war, a​ls der Inbegriff d​er Frankfurter Schule, i​n den 1930er u​nd 1940er Jahren a​uf einen begrenzten Personenkreis beschränkt. Ihre Rezeption u​nd Weiterführung umfasst h​eute einen weltweiten Kreis v​on Philosophen u​nd Sozialwissenschaftlern.

Rezeption durch die Studentenbewegung

Durch d​ie Studentenbewegung Ende d​er 1960er Jahre erhielt d​ie Rezeption d​er Kritischen Theorie i​n der Bundesrepublik e​ine bedeutende Schubkraft. Das komplizierte Verhältnis d​er rebellierenden Studenten z​ur Kritischen Theorie h​at Wolfgang Kraushaar 1998 a​ls Herausgeber m​it einer dreibändigen, illustrierten Publikation – u​nter dem Titel Frankfurter Schule u​nd Studentenbewegung. Von d​er Flaschenpost z​um Molotow-Cocktail – umfassend dokumentiert.[151] Mitte d​er 1960er Jahre erschien d​ie Kritische Theorie d​er Studentenbewegung a​ls „Theorie d​er Protestbewegung, d​iese als Praxis d​er Kritischen Theorie, d​er SDS a​ls Scharnier, d​as beide vermittelt“.[152] Als intellektuelle Contrebande rezipierten d​ie Studenten m​it zahlreichen unautorisierten Nachdrucken („Raubdrucken“) Horkheimers frühe Aufsätze, d​ie Studien über Autorität u​nd Familie u​nd die Dialektik d​er Aufklärung, d​ie damals n​och allesamt, u​nter dem politischen Druck d​es restaurativen, antikommunistischen Klimas, v​on den Autoren u​nter Verschluss gehalten worden waren. Die Übereinstimmung d​er Studentenbewegung m​it den Schriften d​er kritischen Theoretiker f​and in d​en 1970er Jahren i​hr Ende, a​ls sich d​ie rebellierenden Studenten z​um orthodoxen Marxismus-Leninismus hinwandten u​nd konkurrierende kommunistische (Studenten-)Parteien neoleninistischer, stalinistischer u​nd maoistischer Ausprägung gründeten.[153]

Wissenschaftliche Rezeption

Immensen Einfluss h​at die Kritische Theorie s​eit den 1970er Jahren a​uf historische, rechtliche, literarhistorische u​nd sozialwissenschaftliche Studien, urteilt d​ie Encyclopaedia Britannica.[154] Ihr breites Spektrum dokumentiert d​ie vierbändige englische Ausgabe Critical Theory.[155] Ein schmaleres deutsches Pendant stellt d​as zweibändige Handbuch Kritische Theorie dar.[156]

Schulinterne Rezeption

Jürgen Ritsert, e​iner der frühen Frankfurter Soziologie-Diplomanden u​nd späterer Professor für Soziologie dortselbst, h​at in e​inem längeren Aufsatz d​en für d​ie Kritische Theorie grundlegenden Kritik-Begriff i​n seinen verschiedenen Dimensionen analysiert, w​obei der „immanenten Kritik“ u​nd der „Kritik a​n der gesellschaftlichen Praxis“ besondere Bedeutung zukommt. Als normative Prinzipien d​er Kritik identifiziert e​r Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit u​nd Vernunft.[157] Er konstatiert sowohl b​ei Horkheimer u​nd Adorno a​ls auch b​ei Marcuse u​nd Habermas, d​ass „Variationen d​es Autonomieprinzips […] d​en Dreh- u​nd Angelpunkt sämtlicher Antworten a​uf das berüchtigte ‚Maßstabsproblem‘ [bilden]“.[158]

Die n​ach Günter Figal a​ls „Programmschrift“ d​er Kritischen Theorie geltende Dialektik d​er Aufklärung,[159] w​ird von Habermas i​m Philosophischen Diskurs d​er Moderne a​ls Dokument e​iner „hemmungslosen Vernunftsskepsis“ kritisiert:[160] „Wie können d​ie beiden Aufklärer, d​ie sie i​mmer noch sind, d​en vernünftigen Gehalt d​er kulturellen Moderne s​o unterschätzen, daß s​ie in a​llem nur e​ine Legierung v​on Vernunft u​nd Herrschaft, Macht u​nd Geltung wahrnehmen?“[161]

Mit seiner erweiterten Dissertation Kritik d​er Macht[162] unterzog Axel Honneth d​ie Kritische Theorie e​iner fulminanten kritischen Rezeption. Im ersten Teil seiner Arbeit l​egt er d​ie soziologischen Defizite d​er von Horkheimer angestrebten interdisziplinären Sozialwissenschaft bloß. Dessen Modell e​iner kritischen Gesellschaftstheorie beruhe a​uf Annahmen d​er politischen Ökonomie einerseits u​nd der Psychoanalyse andererseits, w​obei die Soziologie n​ur „die marginale Stellung e​iner Hilfswissenschaft“ einnehme.[163] In d​er zweiten Entwicklungsstufe d​er Kritischen Theorie, für d​ie das Buch Dialektik d​er Aufklärung steht, kritisiert e​r das v​on den Autoren behauptete „Entsprechungsverhältnis“ v​on Naturbeherrschung u​nd sozialer Herrschaft, m​it dem s​ie „schon d​ie pure Denkmöglichkeit e​ines Typs konsensuell gesicherter Herrschaft leugnen müssen“.[164]

Verbreitet i​st das Urteil über d​ie Leerstelle Politik i​n der traditionellen Kritischen Theorie. Ein systematisches Nachdenken über Politik f​and letztlich n​ur in d​er Peripherie d​es Schulzusammenhangs statt, namentlich b​ei Franz L. Neumann u​nd Otto Kirchheimer.[165] Die Herausgeber d​es Sammelbandes Kritische Theorie d​er Politik, Ulf Bohmann u​nd Paul Sörensen, versuchen d​ie konstatierte Lücke z​war zu relativieren, intendieren a​ber gleichwohl „zu explorieren, ob u​nd wie e​ine Kritische Theorie d​er Politik möglich ist“.[166] Hubertus Buchstein spricht v​on einem „eklatanten institutionellen Defizit“ v​on Beginn a​n und verweist d​abei auf Horkheimers programmatische Rede b​ei der Übernahme d​er Institutsleitung 1931, i​n der u​nter den aufgelisteten Subdisziplinen d​es „interdisziplinären Materialismus“ d​ie Wissenschaft v​on der Politik fehlte. Für e​ine zeitgenössische Kritische Theorie d​er Politik wäre h​eute eine „institutionalistische Wende“ einzufordern.[167]

Marxistische und neomarxistische Rezeption

Der ungarische Marxist Georg Lukács w​arf im Vorwort z​u einer Neuauflage seines Jugendwerks Die Theorie d​es Romans d​en Intellektuellen d​er Frankfurter Schule vor, s​ie schauten v​on der Terrasse d​es „Grand Hotels Abgrund“ zwischen „behaglich genossenen Mahlzeiten o​der Kunstproduktionen“ a​uf das Elend d​er Welt[168]. Diese Kritik a​n der Isolierung kritischer Theorie v​on politischer Praxis u​nd revolutionärer Bewegung i​st seither m​it der Metapher v​om „Grand Hotel Abgrund“ z​u einem geflügelten Wort u​nd sogar z​um Buchtitel avanciert.[169]

Für d​en polnischen Philosophen Leszek Kolakowski s​ei die Kritische Theorie i​n der Horkheimerschen Version d​er 1930er Jahre e​in „inkonsequenter Versuch, d​en Marxismus z​u retten“, e​in im Grunde „Lukácsscher Marxismus o​hne Proletariat“ u​nd damit e​in „halbierter Marxismus, dessen andere Hälfte d​urch nichts ersetzt wurde“.[170]

Leo Kofler, v​on Wolfgang Fritz Haug a​ls „marxistischer Solitär“ bezeichnet, kritisierte Horkheimer u​nd Adorno, w​eil sie d​as Motiv d​er Gesellschaftsveränderung d​urch intellektualistische Distanz u​nd ein gestaltloses Verweigerungsprinzip schleichend verdrängt hätten. Trotz seiner fundamentalen Kritik würdigte e​r ihre Leistungen, m​it denen s​ie im Hinblick a​uf die n​euen Phänomene d​er entwickelten kapitalistischen Gesellschaft, w​ie Vermassung, Verdinglichung, Entfremdung u​nd Konformität, u​nd mit i​hrer Erkenntnis, d​ass sich gesellschaftliche Macht i​n den psychischen Strukturen d​er Gesellschaftsmitglieder festgesetzt habe, wesentliche Lücken i​m Verständnis d​er Gegenwartsgesellschaft geschlossen hätten. Denn d​ie „ideologischen Formen d​er Repression h​aben sich i​m 20. Jahrhundert weitgehend irrationalisiert u​nd haben psychische Bereiche erreicht u​nd besetzt, d​ie in früheren Epochen n​och Kräfte d​es Widerstands aufgespeichert hatten.“[171] Die Verdienste d​er Gründergeneration s​eien umso m​ehr hervorzuheben, a​ls die Nachfolgegeneration m​it ihrer „kommunikativen Ethik“ n​ur noch e​ine Schrumpfform dessen darstellen, w​as früher einmal a​ls Emanzipationsperspektive bezeichnet wurde.[172]

Der a​n der Marburger Universität lehrende marxistische Rechtsprofessor Wolfgang Abendroth, n​ach dem e​ine Abendroth- beziehungsweise Marburger Schule benannt wurde, u​nd die Frankfurter Theoretiker hielten zueinander Distanz. Als erklärter Marxist orientierte s​ich Abendroth a​n den klassischen Themen d​er Arbeiterbewegung, während d​ie Frankfurter m​it ihren kulturtheoretischen Arbeiten v​om Marxismus vernachlässigte Themen u​nd Wissensbereiche bearbeiteten u​nd ihre marxistischen Wurzeln i​m restaurativen Klima d​er Bundesrepublik vorsorglich kaschierten. Einen Austausch zwischen beiden Zentren g​ab es n​ur auf Assistentenebene, ansonsten forschten u​nd lehrten d​ie Exponenten beider Schulen unabhängig voneinander. Einen Beitrag Adornos z​u einer Abendroth-Denkschrift verfasste u​nd zeichnete e​r zusammen m​it einer Schülerin.[173] Dass Jürgen Habermas b​ei Abendroth habilitierte, h​ing mit d​er Behinderung seiner Habilitation i​n Frankfurt d​urch Horkheimer zusammen. Es machte i​hn nicht z​um Abendroth-Schüler, obwohl e​r ihm l​oyal verbunden blieb; s​o widmete e​r seine Habilitationsschrift Strukturwandel d​er Öffentlichkeit „Wolfgang Abendroth i​n Dankbarkeit“ u​nd würdigte i​hn zu seinem 60. Geburtstag m​it einem Gedenkartikel i​n der Wochenzeitung Die ZEIT a​ls „Partisanenprofessor i​m Land d​er Mitläufer.“[174]

Konservative Rezeption

Zu scharfen Auseinandersetzungen k​am es zwischen d​en Frankfurter Theoretikern d​er Kritischen Theorie u​nd der liberalkonservativen Ritter-Schule, d​eren Vertreter e​ine gemeinsame „Neomarxismusresistenz“ verband.[175] So vergleicht Günter Rohrmoser i​n seiner Streitschrift Das Elend d​er kritischen Theorie (1970) Adorno u​nd dessen Negative Dialektik m​it Heidegger u​nd wirft beiden vor, d​ass sie i​n ihrem Verhältnis z​ur Tradition d​er Vernunftphilosophie „teil a​n der Destruktion d​er Vernunft“ hätten.[176] Beide folgten d​em Drang, d​as sich d​er Vernunft entziehende „Unausdrückbare auszudrücken“;[177] b​ei Adorno i​st es d​as Nichtidentische, b​ei Heidegger d​as Sein. Nicht anders a​ls Adorno s​ehe auch Heidegger d​as Prinzip Herrschaft i​n der modernen Wissenschaft u​nd Technik a​ls universales Prinzip. In i​hren Theorien d​er Geschichte u​nd des gegenwärtigen Zeitalters stimmten b​eide überein. Und so, w​ie die Dialektik für d​ie Möglichkeit e​ines total Anderen stehe, verstehe Heidegger s​ein Denken a​ls Stätte e​iner neuen Ankunft d​es Seins.[178]

Der ebenfalls z​ur Ritter-Schule zählende Hermann Lübbe bescheinigt d​en Frankfurter Theoretikern „ideologietheoretische Weltfremdheit“. Die Behauptung d​er sozialen Existenz e​iner instrumentellen Vernunft, d​er die v​on ihr „technologisch bedienten Zwecke mangels praktisch-vernünftiger Einsicht gleichgültig sind“, s​ei „ein Märchen d​er sogenannten kritischen Theorie“, d​as bei seiner Kritik a​n der „technischen Intelligenz“ e​inen denunziatorischen Charakter habe.[179] Die Frankfurter Theoretiker s​eien „über d​ie Bewegtheiten d​er Studentenrevolution hinaus wirksam gewesen“.[180] Heute h​abe die Kritische Theorie a​ber gegenüber d​er „Modernisierungsphilosophie d​er Münsterschen Schule“ a​n Aufmerksamkeit eingebüßt. In seiner Frankfurter Assistentenzeit (bei Gerhard Krüger) h​abe Lübbe a​m liebsten d​ie einschlägigen Seminare Adornos besucht, wenngleich m​an dort k​eine sozialwissenschaftliche Empirie studieren konnte, d​ie musste m​an anderswo, e​twa in Mannheim o​der in Köln studieren. Ganz anders bewertet e​r die Diskurstheorie v​on Jürgen Habermas a​ls „einen großen Versuch, d​ie Mittel u​nd Einsichten d​er sprachanalytischen Philosophie demokratietheoretisch z​u nutzen“. Das s​ei ihm eindrucksvoll u​nd wirksam gelungen, b​is auf d​en entscheidenden Punkt, d​ass nämlich u​nd gerade a​uch in d​er Demokratie „die politisch entscheidenden Diskurse zumeist u​nd überdies institutionell garantiert j​a gerade n​icht herrschaftsfrei konsensuell enden, vielmehr dezisionistisch.“[181]

Sonstige Rezeption

Die politische Theoretikerin Hannah Arendt u​nd Adorno h​aben sich zeitlebens gegenseitig w​eder rezipiert n​och geschätzt. Arendt s​oll auf d​ie Frage i​hres Studenten Richard Sennett, m​it welchem Buch d​er Frankfurter Schule e​r beginnen solle, geantwortet haben: „Nothing“.[182] Karl Popper äußerte i​n einem kurzen Statement z​u Adornos philosophischen Schriften, d​ass er s​ich redlich bemüht habe, s​ein Philosophieren z​u verstehen, d​och komme e​s ihm s​o vor, „als s​ei es insgesamt o​der nahezu insgesamt nichts a​ls Rhetorik […] i​n Hegelscher Sprache“.[183]

Der Philosoph Michael Theunissen erklärt s​ich mit d​er grundsätzlichen Intention d​er Kritischen Theorie einverstanden, hält a​ber ihre faktischen Realisationen für gescheitert. Nach seinem Verständnis w​ill sie k​eine bloße Fachwissenschaft sein, sondern a​ls Geschichtsphilosophie d​as „Ganze d​er aktuell geschehenden Geschichte“ begreifen, i​n seiner Totalität erfassen. Es schließt d​as Bewusstsein d​er eigenen Geschichtlichkeit d​es Subjekts ein, d​as sich i​hm zuwendet.[184] Ihr Verhältnis z​ur Praxis kennzeichnet Theunissen, m​it den Worten Horkheimers, a​ls „vom Interesse a​n der Zukunft geleisteten Analyse d​es geschichtlichen Verlaufs“. Die Intention e​iner universalen u​nd radikalen Geschichtsphilosophie verfehle s​ie aber, w​eil sie d​er Natur (die menschliche u​nd die außermenschliche) d​en Vorrang v​or der Geschichte einräume, „den Rang d​es absoluten Ursprungs“.[185] Horkheimers u​nd Adornos Naturverklärung i​n der Dialektik d​er Aufklärung l​aufe auf e​ine „Entmächtigung d​er Geschichte“ hinaus. Die geforderte „Demut gegenüber d​er Natur“ (Horkheimer) u​nd das Ethos d​er Naturfrömmigkeit (Adorno) h​abe ihre Parallele i​n der „Seinshörigkeit“ Heideggers.[186]

Unter d​en ausländischen Philosophen, d​ie sich z​ur Kritischen Theorie geäußert haben, zählt d​er Franzose Michel Foucault z​u den prominentesten. Während seiner Gouvernementalitäts-Vorlesungen (1977–1979) h​at er s​ich am intensivsten m​it der Frankfurter Schule auseinandergesetzt u​nd sich i​n entscheidenden Punkten v​on ihrer Aufklärungskritik abgegrenzt.[187] Er stellt Horkheimer u​nd Adorno a​ls unmittelbare Vorläufer zumindest seiner Schriften z​ur Disziplinargesellschaft u​nd Bio-Politik dar.[188] In e​inem Gespräch anerkennt e​r die Verdienste d​er Philosophen d​er Frankfurter Schule „mit d​em schlechten Gewissen v​on jemanden, d​er ihre Bücher früher hätte lesen, s​ie früher hätte verstehen sollen. Hätte i​ch ihre Bücher gelesen, s​o hätte i​ch eine Menge Dinge n​icht sagen müssen, u​nd mir wären Irrtümer erspart geblieben.“[189]

Zu d​en theoretischen Gemeinsamkeiten gehören d​ie These, d​ass Vernunft, Rationalität u​nd Macht e​ng miteinander verknüpft s​ind und d​er begründete Verdacht, d​ass die Vernunft selbst für Machtexzesse verantwortlich sei. Die Philosophin Katrin Meyer formuliert Foucaults theoretische Nähe z​ur Kritischen Theorie m​it zwei Thesen: „erstens, d​ass das moderne Subjekt d​urch Disziplinierung ökonomisch produktiv gemacht wird, u​nd zweitens, d​ass sich d​ie kapitalistischen Gesellschaften a​m ‚biopolitischen‘ Prinzip d​er Selbsterhaltung ausrichten.“[190] Mit d​em Kunstbegriff d​er Gouvernementalität bezeichnet Foucault d​ie Kunst u​nd das Selbstbewusstsein d​es Regierens, e​ine produktive Macht, d​ie sich i​n Techniken u​nd Praktiken m​it einem formativen Effekt niederschlägt u​nd den Staat generiert. Wenn e​r diese Machttechnik i​n salopper Kürze a​ls „die Art u​nd Weise, m​it der m​an das Verhalten d​er Menschen steuert“, umschreibt, d​enkt er zugleich Fremd- u​nd Selbststeuerung mit.[191] Abweichend v​on Adorno u​nd Horkheimer, d​ie von e​iner hermetischen Geschlossenheit d​er Disziplinargesellschaft ausgehen, versucht Foucault d​er Dialektik d​er Aufklärungskritik z​u entkommen, i​ndem er d​ie konstitutive Bedeutung d​er Widerständigkeit hervorhebt, d​enn die Regierungstechniken produzieren n​icht nur Drill u​nd Bürokratie, sondern a​uch die Praxis d​er Revolte.[192]

Zu d​en wohl a​m häufigsten rezipierten u​nd kritisierten Themen d​er Kritischen Theorie gehört d​er Komplex Kulturindustrie. In seiner „Gruppenbiographie“ d​er Frankfurter Schule h​ebt der britische Autor Stuart Jeffries d​ie Aktualität d​er Kritischen Theorie vornehmlich i​m Hinblick a​uf die übermächtig gewordene Kulturindustrie hervor. Stärker a​ls je z​uvor sei h​eute die Herrschaft d​er Kulturindustrie u​nd der Konsumzwänge über d​en Menschen.[193] Als „kulturelle Apokalypse“, d​ie für menschliche Würde n​ur Hohn u​nd Spott übrig h​abe und a​us der Befreiung d​es Menschen e​ine schreckenerregende Perspektive machte, h​abe sie s​ich „in e​iner Art u​nd Weise triumphal durchgesetzt, d​ie sich n​icht einmal Adorno u​nd Horkheimer hätten vorstellen können“. Angesichts dessen hätten u​ns die besten Texte d​er Frankfurter Denker n​och viel z​u sagen – „nicht zuletzt über d​ie Unmöglichkeit u​nd die Notwendigkeit, anders z​u denken“[194]

Andererseits traten s​chon früh Kritiker a​uf den Plan, d​ie die Behauptung e​iner monolithischen Manipulation i​n Frage stellten u​nd gegen s​ie die subversiven, oppositionellen u​nd utopischen Momente d​er „popular culture“ hervorhoben.[195] Die Überschätzung d​er Integrationskraft d​er Kulturindustrie führte bereits Alexander Kluge a​uf die undifferenzierte Einschätzung d​es Films d​urch Adorno zurück.[196] Der Medientheoretiker Dieter Prokop, e​in Schüler Adornos, spürte „mit Adorno g​egen Adorno“ d​ie objektiven Qualitäten u​nd Freiheitsdimensionen d​er Kulturindustrie auf, d​ie Adorno ignoriert habe.[197] Ebenfalls i​n der Tradition Adornos s​teht der Kulturwissenschaftler u​nd Experte für Pop-Kultur, Diedrich Diederichsen, „als Großmeister i​m Aufspüren ambivalenter ästhetischer u​nd ideologischer Positionen i​n Kunstwerken“.[198] Im Anschluss a​n Gramscis Hegemoniekonzeption eröffneten i​n den 1960er Jahren d​ie Cultural Studies e​ine neue Perspektive a​uf die Populärkultur. Wie d​ie Kritische Theorie hatten a​uch die Cultural Studies v​on Anfang a​n das Ziel, Herrschaft z​u kritisieren u​nd Emanzipation z​u fördern, a​ber im Gegensatz z​u jener spürten s​ie die widerständigen Potenziale i​n den Subkulturen auf. Eine Pionierrolle übernahm d​abei die Birmingham School (Richard Hoggart, Stuart Hall).

Vertreter (nach Generationen)

1. Generation (Jahrgänge 1892–1905):

Intellektuell w​ar diese Generation bereits i​n der Weimarer Republik u​nd in d​er Emigration d​urch wesentliche Beiträge z​ur kritischen Theorie hervorgetreten; i​hre Angehörigen standen miteinander i​n persönlichem Kontakt. Alle w​aren von nationalsozialistischer Verfolgung bedroht u​nd emigrierten. Nicht z​um engeren Kreis u​m Horkheimer gehörten d​ie Marxisten Grossmann u​nd Wittfogel, d​ie noch i​n der Tradition d​es ersten Institutsdirektors, d​es Austromarxisten Carl Grünberg, standen u​nd die s​ich als Verteidiger d​er Sowjetunion i​n Gegensatz z​u den übrigen Mitgliedern brachten.[199]

2. Generation (Jahrgänge 1922–1937):

Bei dieser Generation handelt e​s sich i​n der Mehrzahl u​m Schüler v​on Horkheimer u​nd Adorno, d​eren Wirken ausschließlich i​n die Nachkriegsperiode fällt; Im Gegensatz z​ur 1. Generation beruht i​hr Interaktionsverhältnis e​her auf zufälligen persönlichen Kontakten. Auch i​hr Umgang m​it dem Erbe d​er Kritischen Theorie b​lieb ungemein divergent u​nd wäre a​uf keinen gemeinsamen Nenner z​u bringen, außer den, d​ass sie Kritik a​n den vorfindbaren gesellschaftlichen Verhältnissen übten.

3. Generation: Über die 3. Generation finden sich in der Sekundärliteratur verschiedene, nur teilweise überschneidende Listen. Martin Jay listet zehn Kandidaten auf (Axel Honneth, Peter Bürger, Oskar Negt, Helmut Dubiel, Claus Offe, Alfons Söllner, Hauke Brunkhorst, Detlev Claussen, W. Martin Lüdke und Christoph Menke).[201] Muharrem Açikgöz ordnet der dritten Generation in seiner 2014 publizierten Dissertation Die Permanenz der Kritischen Theorie 38 Kandidaten aus dem deutschsprachigen und 32 aus dem englischsprachigen Raum zu.[202] Unter den englischsprachigen Kandidaten wird am häufigsten Nancy Fraser genannt, die auch gemeinsam mit Axel Honneth publiziert hat.[203]

Literatur

Einführungen

  • Helmut Dubiel: Kritische Theorie der Gesellschaft. Eine einführende Rekonstruktion von den Anfängen im Horkheimer-Kreis bis Habermas. 2. Auflage. Juventa, Weinheim/München 2001, ISBN 3-7799-0386-5.
  • Michael Schwandt: Kritische Theorie: Eine Einführung. Schmetterling, Stuttgart 2009, ISBN 3-89657-595-3.
  • Gerhard Schweppenhäuser: Kritische Theorie. Reclam, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-020330-9.
  • Christoph Türcke, Gerhard Bolte: Einführung in die Kritische Theorie. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1994, ISBN 3-534-12014-0.
  • Willem van Reijen: Philosophie als Kritik. Einführung in die Kritische Theorie. Athenäum, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-7610-1514-3.

Sonstige Literatur

  • Muharrem Açikgöz: Die Permanenz der Kritischen Theorie. Die zweite Generation als zerstrittene Interpretationsgemeinschaft. Westfälisches Dampfboot, Münster 2014, ISBN 978-3-89691-951-9.
  • Roger Behrens: Kritische Theorie. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2002, ISBN 3-434-46114-0.
  • Beverly Best, Werner Bonefeld, and Chris O’Kane (Hrsg.): The SAGE Handbook of Frankfurt School Critical Theory, Vol. I bis III, London 2018.
  • Uwe H. Bittlingmayer, Alex Demirović, Tatjana Freytag (Hrsg.): Handbuch Kritische Theorie. 2 Bde. Springer VS, Wiesbaden 2019, ISBN 978-3-658-12694-0.
  • Ulf Bohmann, Paul Sörensen (Hrsg.): Kritische Theorie der Politik. Suhrkamp, Berlin 2019, ISBN 978-3-518-29863-3.
  • Gerhard Bolte: Flaschenpost. Thesen und Essays zur kritischen Theorie der Gesellschaft. Oktober Verlag, Münster 2001, ISBN 3-938568-19-4.
  • Wolfgang Bonß, Axel Honneth (Hrsg.): Sozialforschung als Kritik. Zum sozialwissenschaftlichen Potential der Kritischen Theorie. Suhrkamp, Frankfurt 1982, ISBN 3-518-28000-7.
  • Stefan Breuer: Kritische Theorie. Schlüsselbegriffe, Kontroversen, Grenzen. Mohr Siebeck, Tübingen 2016, ISBN 978-3-16-154630-3.
  • Alex Demirović: Der nonkonformistische Intellektuelle. Die Entwicklung der Kritischen Theorie zur Frankfurter Schule. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-518-29040-1.
  • Helmut Dubiel: Wissenschaftsorganisation und politische Erfahrung. Studien zur frühen Kritischen Theorie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-518-07858-5.
  • Stefan Gandler: Frankfurter Fragmente. Essays zur kritischen Theorie. Peter Lang, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-631-63400-4.
  • Lars Gertenbach, Hartmut Rosa: Kritische Theorie. In: Lars Gertenbach, Heike Kahlert, Stefan Kaufmann, Hartmut Rosa, Christine Weinbach (Hrsg.): Soziologische Theorien. Fink, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8252-3296-2.
  • Heinz Gess (Hrsg.): Kritiknetz. Internetzeitschrift für Kritische Theorie der Gesellschaft. ISSN 1866-4105.
  • Willi Goetschel: Heine and Critical Theory. Bloomsbury Academic, London u. a. 2019, ISBN 978-1-350-08726-2.
  • Ulrich Gmünder: Kritische Theorie. Horkheimer, Adorno, Marcuse, Habermas (= Sammlung Metzler. Band 20). Stuttgart 1985, ISBN 3-476-10220-3.
  • Andreas Gruschka, Ulrich Oevermann (Hrsg.): Die Lebendigkeit der kritischen Gesellschaftstheorie. Dokumentation der Arbeitstagung aus Anlass des 100. Geburtstages von Theodor W. Adorno. Büchse der Pandora, Wetzlar 2004, ISBN 3-88178-324-5.
  • Axel Honneth: Von Adorno zu Habermas. Zum Gestaltwandel kritischer Gesellschaftstheorie. In: Wolfgang Bonß, Axel Honneth (Hrsg.): Sozialforschung als Kritik. Suhrkamp, Frankfurt 1982, ISBN 3-518-28000-7, S. 87–126.
  • Axel Honneth (Hrsg.): Schlüsseltexte der Kritischen Theorie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-14108-2.
  • Axel Honneth, Albrecht Wellmer (Hrsg.): Die Frankfurter Schule und die Folgen. Referate eines Symposiums der Alexander von Humboldt-Stiftung vom 10.–15. Dezember 1984 in Ludwigsburg. Walter de Gruyter, Berlin, New York 1986, ISBN 3-11-010805-4.
  • Dietrich Hoß, Heinz Steinert (Hrsg.): Vernunft und Subversion. Die Erbschaft von Surrealismus und Kritischer Theorie. Westfälisches Dampfboot, Münster 1997, ISBN 3-89691-418-9.
  • Martin Jay: Dialektische Phantasie. Die Geschichte der Frankfurter Schule und des Instituts für Sozialforschung 1923–1950. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-596-26546-0.
  • Stuart Jeffries: Grand Hotel Abgrund. Die Frankfurter Schule und ihre Zeit. Klett-Cotta, Stuttgart 2019, ISBN 978-3608-96431-8.
  • Wolfgang Kraushaar (Hrsg.): Frankfurter Schule und Studentenbewegung. Von der Flaschenpost zum Molotowcocktail 1946–1995. Band 1: Chronik. Band 2: Dokumente. Band 3: Aufsätze und Kommentare. Register. Rogner & Bernhard bei Zweitausendeins, Hamburg 1998.
  • Hermann Lübbe: Unsere stille Kulturrevolution (= Texte + Thesen. Band 68). Edition Interfrom AG, Zürich 1976, ISBN 3-7201-5068-2.
  • Thomas McCarthy: Ideale und Illusionen. Dekonstruktion und Rekonstruktion in der kritischen Theorie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-518-58159-7.
  • Walther Müller-Jentsch: Kritische Theorie im Zeichen von kulturindustrieller Überwältigung und neuem Rechtsradikalismus. In: Berliner Journal für Soziologie. 29. Jg. (2019), H. 3–4, S. 339–358.
  • Johannes Platz: Die Praxis der kritischen Theorie. Angewandte Sozialwissenschaft und Demokratie in der frühen Bundesrepublik 1950–1960. Universität Trier, Trier 2012 (online).
  • Dieter Prokop: Das fast unmögliche Kunststück der Kritik. Erkenntnistheoretische Probleme beim kritischen Umgang mit Kulturindustrie. Tectum Verlag, Marburg 2007, ISBN 978-3-8288-9396-2.
  • Günter Rohrmoser: Das Elend der kritischen Theorie. Theodor W. Adorno. Herbert Marcuse. Jürgen Habermas. 3. Auflage. Rombach, Freiburg 1972, ISBN 3-7930-0933-5.
  • Ulrich Ruschig, Hans-Ernst Schiller (Hrsg.): Staat und Politik bei Horkheimer und Adorno. Nomos, Baden-Baden 2014, ISBN 978-3-8487-1426-1.
  • Gunzelin Schmid Noerr: Das Eingedenken der Natur im Subjekt. Zur Dialektik von Vernunft und Natur in der Kritischen Theorie Horkheimers, Adornos und Marcuses. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990, ISBN 3-534-10694-6.
  • Alfred Schmidt: Die ursprüngliche Konzeption der Kritischen Theorie im frühen und mittleren Werk Max Horkheimers. In: Axel Honneth, Albrecht Wellmer (Hrsg.): Die Frankfurter Schule und die Folgen. Referate eines Symposiums der Alexander von Humboldt-Stiftung vom 10.–15. Dezember 1984 in Ludwigsburg. Walter de Gruyter, Berlin u. a. 1986, S. 89–112.
  • Rüdiger Schmidt-Grépály, Jan Urbich, Claudia Wirsing (Hrsg.): Der Ausnahmezustand als Regel. Eine Bilanz der Kritischen Theorie. Mit Beiträgen von Christa und Peter Bürger, Rolf Wiggershaus, Wolfgang Kraushaar, Axel Honneth, Christoph Menke, Martin Seel, Oskar Negt, Alfred Schmidt, Albrecht Wellmer, Martin Jay, Sigrid Weigel. Verlag der Bauhaus-Universität Weimar, Weimar 2013, ISBN 978-3-86068-493-1.
  • Karin Stögner und Alexandra Colligs (Hg.): Kritische Theorie und Feminismus. suhrkamp, Berlin 2022, ISBN 978-3-518-29960-9.
  • Arpad A. Sölter: Moderne und Kulturkritik. Jürgen Habermas und das Erbe der Kritischen Theorie. Bouvier, Bonn 1996, ISBN 3-416-02545-8 (Diss. Univ. Köln 1993).
  • Michael Theunissen: Kritische Theorie der Gesellschaft. Zwei Studien. De Gruyter, Berlin 1981, ISBN 3-11-008687-5.
  • Emil Walter-Busch: Geschichte der Frankfurter Schule. Kritische Theorie und Politik. Wilhelm Fink Verlag, München 2010, ISBN 978-3-7705-4943-6.
  • Rolf Wiggershaus: Die Frankfurter Schule. Geschichte, Theoretische Entwicklung, Politische Bedeutung. DTV, München 1988, ISBN 3-423-30174-0.

Anmerkungen

  1. Emil Walter-Busch: Geschichte der Frankfurter Schule. Kritische Theorie und Politik. Fink, München 2010, S. 26.
  2. Stuart Jeffries: Grand Hotel Abgrund. Die Frankfurter Schule und ihre Zeit. Klett-Cotta, Stuttgart 2019, S. 27.
  3. Leo Löwenthal: Mitmachen wollte ich nie. Ein autobiographisches Gespräch mit Helmut Dubiel. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980, S. 86.
  4. Emil Walter-Busch: Geschichte der Frankfurter Schule. Kritische Theorie und Politik. Fink, München 2010, S. 28.
  5. Gerhard Schweppenhäuser: Am Ende der bürgerlichen Geschichtsphilosophie. Max Horkheimer Theodor W. Adorno: „Dialektik der Aufklärung“ (1947). In: Walter Erhard, Herbert Jaumann (Hrsg.): Jahrhundertbücher. Große Theorien von Freud bis Luhmann. Beck, München 2000, S. 188.
  6. Gerhard Schweppenhäuser: Kritische Theorie. In: Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus. Band 8/I: Krisentheorien bis Linie Luxemburg-Gramsci. Argument, Hamburg 2012, Spalte 198.
  7. Emil Walter-Busch: Geschichte der Frankfurter Schule. Kritische Theorie und Politik. Fink, München 2010, S. 52.
  8. Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 4: Schriften 1936–1941. Fischer, Frankfurt am Main 1988, S. 162–216, hier S. 180.
  9. Zit. nach: Jean Améry: Zwei verfeindete Denkmethoden. In: DIE ZEIT vom 4. April 1969.
  10. Helmut Dubiel: Wissenschaftsorganisation und politische Erfahrung. Studien zur frühen Kritischen Theorie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1978, S. 74 f.
  11. Radikale Philosophie der Frankfurter Schule. In: Gespräche mit Herbert Marcuse. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1978, S. 124.
  12. Leo Löwenthal: Mitmachen wollte ich nie. Ein autobiographisches Gespräch mit Helmut Dubiel. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980, S. 83.
  13. Helmut Dubiel: Wissenschaftsorganisation und politische Erfahrung. Studien zur frühen Kritischen Theorie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1978, S. 79.
  14. Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Ders.: Gesammelte Schriften, Band 4: Schriften 1936–1941. Fischer, Frankfurt am Main 1988, S. 216.
  15. Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 4: Schriften 1936–1941. Fischer, Frankfurt am Main 1988, S. 187 f.
  16. Leszek Kolakowski|: Die Hauptströmungen des Marxismus. Entstehung – Entwicklung – Verfall. Dritter Band. Piper, München und Zürich 1978, S. 389.
  17. Max Horkheimer, Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung In: Max Horkheimer: Gesammelte Schriften. Band 5. Fischer, Frankfurt am Main 1987, S. 288.
  18. Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 4: Schriften 1936–1941. Fischer, Frankfurt am Main 1988, S. 211.
  19. Vgl. Horkheimer in einem Brief vom 10. Juni 1940 an Saskia Viertel: „unsere gegenwärtige Arbeit […] eine Art Flaschenpost“. In: Max Horkheimer: Gesammelte Schriften. Band 16: Briefwechsel 1937–1940. Fischer, Frankfurt am Main 1995, S. 726.
  20. Max Horkheimer, Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung In: Max Horkheimer: Gesammelte Schriften. Band 5: „Dialektik der Aufklärung“ und Schriften 1940–1950. Fischer, Frankfurt am Main 1987, S. 288.
  21. Jürgen Habermas: Drei Thesen zur Wirkungsgeschichte der Frankfurter Schule. In: Axel Honneth, Albrecht Wellmer (Hrsg.): Die Frankfurter Schule und die Folgen. Referate eines Symposiums der Alexander von Humboldt-Stiftung vom 10.–15. Dezember 1984 in Ludwigsburg. Walter de Gruyter, Berlin, New York 1986, S. 8–12, hier S. 8.
  22. Alfred Schmidt: Die „Zeitschrift für Sozialforschung“. Geschichte und gegenwärtige Bedeutung. Einleitung in: Zeitschrift für Sozialforschung. Photomechanischer Nachdruck [dtv reprint 1980]. 1. Jg. (1932), S. 5*–63*, hier S. 5*.
  23. Leo Löwenthal: Mitmachen wollte ich nie. Ein autobiographisches Gespräch mit Helmut Dubiel. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980, S. 168.
  24. Vgl. das Verzeichnis der Rezensenten. In: Zeitschrift für Sozialforschung. Photomechanischer Nachdruck [dtv reprint 1980]. 9. Jg. (1941), S. 144–149.
  25. Alfred Schmidt: Die „Zeitschrift für Sozialforschung“. Geschichte und gegenwärtige Bedeutung. Einleitung in: Zeitschrift für Sozialforschung. Photomechanischer Nachdruck [dtv reprint 1980]. 1. Jg. (1932), S.5*–63*, hier S. 28*.
  26. Andrea Albrecht, Martin Prager: Angriff oder Erwiderung. Horkheimer, Neurath und die Praxis der Kritik. In: Zeitschrift für Ideengeschichte. Heft XIII/1 Frühjahr 2019, S. 20–32, hier S. 20.
  27. Brief Horkheimers an Neurath vom 29. Dezember 1937. In: Max Horkheimer: Gesammelte Schriften. Band 16: Briefwechsel 1937–1940. Fischer, Frankfurt am Main 1995, S. 344–349, hier S. 348.– Zur Kontroverse vgl. Andrea Albrecht, Martin Prager: Angriff oder Erwiderung. Horkheimer, Neurath und die Praxis der Kritik. In: Zeitschrift für Ideengeschichte. Heft XIII/1 Frühjahr 2019, S. 20–32.
  28. Max Horkheimer: Vorwort zum sechsten Jahrgang. In: Zeitschrift für Sozialforschung. Photomechanischer Nachdruck [dtv reprint 1980]. 6. Jg. (1937), S. 1–3, hier S. 1.
  29. So konnte Neurath einen Beitrag über statistische Erweiterungen des Lebensstandardkonzepts im gleichen Heft (1/1937. S. 140–151) veröffentlichen, in dem Horkheimer dessen Szientismus verriss; auch Neuraths Buch Empirische Soziologie erhielt im ersten Heft (1/2–1932, S. 159 f.) der Zeitschrift eine positive Rezension.
  30. Stuart Jeffries: Grand Hotel Abgrund. Die Frankfurter Schule und ihre Zeit. Klett-Corra, Stuttgart 2019.
  31. Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Ders.: Gesammelte Schriften, Band 4. Frankfurt am Main 1988, S. 162–216.
  32. Heinz Gess: Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Kritiknetz. Internetzeitschrift für Kritische Theorie der Gesellschaft, ISSN 1866-4105.
  33. Heinz Gess: Kritische Theorie – Was ist das? In: Kritiknetz. Internetzeitschrift für Kritische Theorie der Gesellschaft, ISSN 1866-4105.
  34. Heinz Gess: Horkheimer: Der Rationalismusstreit in der gegenwärtigen Philosophie. In: Kritiknetz. Internetzeitschrift für Kritische Theorie der Gesellschaft, ISSN 1866-4105.
  35. Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Ders.: Gesammelte Schriften, Band 4. Frankfurt am Main 1988, S. 192.
  36. Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Ders.: Gesammelte Schriften, Band 4. Frankfurt am Main 1988, S. 182.
  37. Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Ders.: Gesammelte Schriften, Band 4. Frankfurt am Main 1988, S. 182.
  38. Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Ders.: Gesammelte Schriften, Band 4. Frankfurt am Main 1988, S. 201.
  39. Zitiert nach: Jürgen Risert: Grundbegriff: Kritik. In: Uwe H. Bittlingmayer, Alex Demirović, Tatjana Freytag (Hrsg.): Handbuch Kritische Theorie. Band 1. Springer VS, Wiesbaden 2019, S. 45–87, hier S. 55.
  40. Georg Lukács: Geschichte und Klassenbewußtsein. Studien über Marxistische Dialektik. (1923). In: Ders.: Geschichte und Klassenbewußtsein. Georg Lukács Werke, Band 2: Frühschriften II. Luchterhand, Neuwied 1968, S. 161–517.
  41. Theodor W. Adorno: Der Essay als Form. In: Ders.: Gesammelte Schriften, Band 11: Noten zur Literatur. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1974, S. 9–33, hier S. 27.
  42. Theodor W. Adorno: Beitrag zur Ideologienlehre. In: Ders.: Gesammelte Schriften, Band 8: Soziologische Schriften I. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972, S. 457–488, hier S. 465.
  43. Muharrem Açikgöz: Die Permanenz der Kritischen Theorie. Die zweite Generation als zerstrittene Interpretationsgemeinschaft. Westfälisches Dampfboot, Münster 2014, S. 103.
  44. Herbert Marcuse: Philosophie und kritische Theorie. In: Ders.: Kultur und Gesellschaft I. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1965, S. 102–127, hier S. 119.
  45. Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Ders.: Gesammelte Schriften, Band 4: Schriften 1936–1941. Frankfurt am Main 1988, S. 173 ff.
  46. Max Horkheimer: Anfange der bürgerlichen Geschichtsphilosophie (1930). In: Ders.: Gesammelte Schriften, Band 2: Philosophische Frühschriften 1922–1932. Fischer, Frankfurt am Main 1987, S. 177–268, hier S. 202.
  47. Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Ders.: Gesammelte Schriften, Band 4: Schriften 1936–1941. Frankfurt am Main 1988, S. 178.
  48. Theodor W. Adorno: Novissimum Organum. In: Ders.: Gesammelte Schriften, Band 4: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980, S. 259 ff.
  49. Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Ders.: Gesammelte Schriften, Band 4: Schriften 1936–1941. Frankfurt am Main 1988, S. 182.
  50. Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 4: Schriften 1936–1941. Frankfurt am Main 1988, S. 181.
  51. In der ersten Veröffentlichung des programmatischen Aufsatzes von 1937 verwendet Horkheimer noch den Begriff Monopolkapitalismus, der in der späteren Publikation in den Gesammelten Schriften von 1988 durch Spätkapitalismus ersetzt wurde.
  52. Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 4: Schriften 1936–1941. Frankfurt am Main 1988, S. 208 ff.
  53. Max Horheimer: Zur Soziologie des Klassenverhältnisses. In: Ders: Gesammelte Schriften. Band 12: Nachgelassene Schriften 1931–1949. Fischer, Frankfurt am Main 1985, S. 77–104, hier S. 80 f.
  54. Friedrich Pollock: Staatskapitalismus. In: Helmut Dubiel, Alfons Söllner (Hrsg.): Wirtschaft, Recht und Staat im Nationalsozialismus. Analysen des Instituts für Sozialforschung 1939–1942. Beck, München 1981, S. 81–109.
  55. Die Rede von „verschwiegener [Marx-]Orthodoxie“ geht zurück auf Jürgen Habermas: Theorie und Praxis. 4. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main, S. 1971, S. 235.
  56. Rolf Wiggershaus: Theodor W. Adorno. Beck, München 1987, S. 67.
  57. Erich Fromm: Über Methode und Aufgabe einer analytischen Sozialpsychologie. In: Zeitschrift für Sozialforschung. 1. Jg. (1932), Heft 1/2, S. 28–54, hier S. 35.
  58. Über Methode und Aufgabe einer analytischen Sozialpsychologie (Heft 1/2–1932, S. 28–54), Die psychoanalytische Charakterologie und ihre Bedeutung für die Sozialpsychologie (Heft 3/1932, S. 253–277).
  59. Erich Fromm: Sozialpsychologischer Teil. In: Institut für Sozialforschung: Studien über Autorität und Familie. Alcan, Paris 1936, S. 77–135.
  60. Helmut Dubiel: Kritische Theorie der Gesellschaft. Eine einführende Rekonstruktion von den Anfängen im Horkheimer-Kreis bis Habermas. Juventa, Weinheim 1988, S. 45 f.
  61. Erich Fromm: Sozialpsychologischer Teil. In: Institut für Sozialforschung: Studien über Autorität und Familie. Alcan, Paris 1936, S. 77–135, hier S. 84.
  62. Theodor W. Adorno, Else Frenkel-Brunswik, Daniel J. Levinson, R. Nevitt Sanford: The Authoritarian Personality. Harper und Brothers, New York 1950.
  63. Theodor W. Adorno: Résumé über Kulturindustrie In: Ders: Gesammelte Schriften. Band 10.1: Kulturkritik und Gesellschaft I. Prismen. Ohne Leitbild. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1977, S. 337–345, hier S. 337.
  64. Douglas Kellner: Kulturindustrie und Massenkommunikation. In: Wolfgang Bonß, Axel Honneth (Hrsg.): Sozialforschung als Kritik. Zum sozialwissenschaftlichen Potential der Kritischen Theorie. Suhrkamp, Frankfurt 1982, 482–515, hier S. 484.
  65. Walther Müller-Jentsch: Kritische Theorie im Zeichen von kulturindustrieller Überwältigung und neuem Rechtsradikalismus. In: Berliner Journal für Soziologie. 19. Jg. (2019), Heft 3–4, S. 339–358, hier S. 352.
  66. Gerhard Schweppenhäuser: Kulturindustrie. In: Uwe H. Bittlingmayer, Alex Demirović, Tatjana Freytag (Hrsg.): Handbuch Kritische Theorie. Band 2. Springer VS, Wiesbaden 2019, S. 1079–1104, hier S. 1080.
  67. Walther Müller-Jentsch: Kritische Theorie im Zeichen von kulturindustrieller Überwältigung und neuem Rechtsradikalismus. In: Berliner Journal für Soziologie. 19. Jg. (2019), Heft 3–4, S. 339–358, hier S. 352.
  68. Rainer Winter: Die Macht der Kulturindustrie im Spätkapitalismus. Von Adorno/Horkheimer zu den Cultural Studies. In: Uwe H. Bittlingmayer, Alex Demirović, Tatjana Freytag (Hrsg.): Handbuch Kritische Theorie. Band 2. Springer VS, Wiesbaden 2019, S. 1105–1124, hier S. 1108.
  69. Theodor W. Adorno: Résumé über Kulturindustrie. In: Ders: Gesammelte Schriften. Band 10.1: Kulturkritik und Gesellschaft I. Prismen. Ohne Leitbild. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1977, S. 337–345, hier S. 344 f.
  70. Rainer Winter: Die Macht der Kulturindustrie im Spätkapitalismus. Von Adorno/Horkheimer zu den Cultural Studies. In: Uwe H. Bittlingmayer, Alex Demirović, Tatjana Freytag (Hrsg.): Handbuch Kritische Theorie. Band 2. Springer VS, Wiesbaden 2019, S. 1105–1124, hier S. 1122.
  71. Theodor W. Adorno: Freizeit. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 10.2: Kulturkritik und Gesellschaft II. Eingriffe. Stichworte. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1977, S. 645–655, hier S. 655.
  72. Theodor W. Adorno: Gesammelte Schriften. Band 8: Soziologische Schriften 1. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972, S. 202 und Band 11: Noten zur Literatur. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1974, S. 263. Ursprünglich in: Max Horkheimer, Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung. In: Max Horkheimer: Gesammelte Schriften. Band 5. Fischer, Frankfurt am Main 1987, S. 59.
  73. Max Horkheimer: Der neueste Angriff auf die Metaphysik. In: Zeitschrift für Sozialforschung, 6. Jg. (1937), S. 4–53.
  74. Max Horkheimer: Vorwort zum sechsten Jahrgang. In: Zeitschrift für Sozialforschung. Photomechanischer Nachdruck [dtv reprint 1980]. 6. Jg. (1937), S. 1–3, hier S. 1.
  75. Max Horkheimer: Der neueste Angriff auf die Metaphysik. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 4: Schriften 1936–1941. Fischer, Frankfurt am Main 1988, S. 108–161, hier S. 122.
  76. Max Horkheimer: Der neueste Angriff auf die Metaphysik. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 4: Schriften 1936–1941. Fischer, Frankfurt am Main 1988, S. 108–161, hier S. 116.
  77. Max Horkheimer: Die gesellschaftliche Funktion der Philosophie. In: Ders.: Gesammelte Schriften, Band 4: Schriften 1936–1941. Fischer, Frankfurt am Main 1988, S. 332–351, hier S. 332 f.
  78. Max Horkheimer: Der neueste Angriff auf die Metaphysik. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 4: Schriften 1936–1941. Fischer, Frankfurt am Main 1988, S. 108–161, hier S. 121 f.
  79. Zeitschrift für Sozialforschung. Photomechanischer Nachdruck [dtv reprint 1980]. 8. Jg. (1939–1940), Heft 1/2, S. 228–232, hier S. 228.
  80. Enthalten sind die beiden Referate in dem Band Der Positivismusstreit in der deutschen Soziologie. Luchterhand, Neuwied 1969, S. 103–123 (Popper) und S. 125–143 (Adorno).
  81. Jürgen Ritsert: Einführung in die Logik der Sozialwissenschaften. Westfälisches Dampfboot, Münster 1996, S. 124.
  82. Theodor W. Adorno: Einleitung zum „Positivismusstreit in der deutschen Soziologie“. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 8: Soziologische Schriften I. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972, S. 280–353, hier S. 309.
  83. Jürgen Ritsert: Einführung in die Logik der Sozialwissenschaften. Westfälisches Dampfboot, Münster 1996, S. 126.
  84. Theodor W. Adorno: Zur Logik der Sozialwissenschaften. In: Ders.: Zur Logik der Sozialwissenschaften. In: Gesammelte Schriften. Band 8: Soziologische Schriften I. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972, S. 547–565, hier S. 548.
  85. Max Horkheimer: Die gesellschaftliche Funktion der Philosophie. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 4: Schriften 1936–1941. Fischer, Frankfurt am Main 1988, S. 332–351, hier S. 344 und 347.
  86. Helmut Dubiel: Wissenschaftsorganisation und politische Erfahrung. Studien zur frühen Kritischen Theorie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1978, S. 84.
  87. Herbert Marcuse: Philosophie und kritische Theorie. In: Ders.: Kultur und Gesellschaft I. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1965, S. 102–127, hier S. 125. Zuerst mit vorangestellten Ausführungen Horkheimers in: Zeitschrift für Sozialforschung, 6. Jg. (1937), Heft 3, S. 625–647.
  88. Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 4: Schriften 1936–1941. Frankfurt am Main 1988, S. 191.
  89. Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 4: Schriften 1936–1941. Frankfurt am Main 1988, S. 201 Fn.
  90. Michael Theunissen: Kritische Theorie der Gesellschaft. Zwei Studien. De Gruyter, Berlin 1981, S. 37.
  91. Theodor W. Adorno: Minima Moralia. In: Ders. Gesammelte Schriften. Band 4: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980, S. 281.
  92. Walther Müller-Jentsch: Eine bemerkenswerte Übereinstimmung: Max Weber und Theodor W. Adorno zu gesellschaftlicher und ästhetischer Rationalität. In: Berliner Journal für Soziologie, 27. Jg. (2017), Heft 2, S. 293–301, hier S. 300.
  93. Theodor W. Adorno: Ästhetische Theorie. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 7. 6. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, S. 364. Siehe auch: Eckart Goebel: Erschütterung. Adorno über Sublimierung. In: Richard Faber, Eva-Maria Ziege (Hrsg.): Das Feld der Frankfurter Kultur- und Sozialwissenschaften nach 1945. Königshausen & Neumann, Würzburg 2008, S. 105–121.
  94. Muharrem Açikgöz: Die Permanenz der Kritischen Theorie. Die zweite Generation als zerstrittene Interpretationsgemeinschaft. Westfälisches Dampfboot, Münster 2014, S. 24.
  95. Hauke Brunkhorst: Paradigmakern und Theoriendynamik der Kritischen Theorie der Gesellschaft. In: Uwe H. Bittlingmayer, Alex Demirović, Tatjana Freytag (Hrsg.): Handbuch Kritische Theorie. Band 1. Springer VS, Wiesbaden 2019, S. 623–661.
  96. Institut für Sozialforschung: Soziologie und empirische Sozialforschung. In: Dass.: Soziologische Exkurse. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1956, S. 106–115, hier S. 106.
  97. Institut für Sozialforschung: Soziologie und empirische Sozialforschung. In: Dass.: Soziologische Exkurse. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1956, S. 106–115, hier S. 108.
  98. Institut für Sozialforschung: Soziologie und empirische Sozialforschung. In: Dass.: Soziologische Exkurse. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1956, S. 106–115, hier S. 111 ff.
  99. Erich Fromm: Arbeiter und Angestellten-Erhebung. In: Studien über Autorität und Familie. Studienberichte aus dem Institut für Sozialforschung. Alcan, Paris 1936, S. 239–271, hier S. 239.
  100. Wolfgang Bonß: Kritische Theorie und empirische Sozialforschung. Anmerkungen zu einem Fallbeispiel. In: Erich Fromm: Arbeiter und Angestellte am Vorabend des Dritten Reiches. Eine sozialpsychologische Untersuchung. Deutscher Taschenbuchverlag, München 1983, S. 7–46, hier S. 8.
  101. Erich Fromm: Arbeiter und Angestellte am Vorabend des Dritten Reiches. Eine sozialpsychologische Untersuchung. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1980.
    Erich Fromm: The Working Class in Weimar Germany: A Psychological and Sociological Study. Harvard University Press, Cambridge 1984.
    Den Veröffentlichungen lag das von Fromm erstellte Manuskript German Workers 1929. A Survey, its Methods and Results zugrunde.
  102. Rolf Wiggershaus: Die Frankfurter Schule. Geschichte, Theoretische Entwicklung, Politische Bedeutung. Hanser, München 1987. 2. Auflage. S. 171.
  103. Theodor W. Adorno, Else Frenkel-Brunswik, Daniel J. Levinson, R. Nevitt Sanford: The Authoritarian Personality. Harper und Brothers, New York 1950.
  104. Theodor W. Adorno: Studien zum autoritären Charakter. Herausgegeben von Ludwig von Friedeburg. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1973.
  105. Friedrich Pollock: Gruppenexperiment. Ein Studienbericht. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt 1955.
  106. Die planwirtschaftlichen Versuche in der Sowjetunion 1917–1927. Habilitation 1928, [Leipzig 1929] (= Schriften des Instituts für Sozialforschung an der Universität Frankfurt am Main. Band 2). Nachdruck: Verlag Neue Kritik, Frankfurt am Main 1971.
  107. Automation. Materialien zur Beurteilung der ökonomischen und sozialen Folgen. (= Frankfurter Beiträge zur Soziologie. Band 5). Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1956. Vollständig überarbeitete und auf dem letzten Stand gebrachte Neuausgabe 1964.
  108. Kurt Lichtblau: Die Stellung der „Frankfurter Schule“ im Positivismus-Streit. In: Ders.: Zwischen Klassik und Moderne. Die Modernität der klassischen deutschen Soziologie. Springer VSm Wiesbaden 2017, S. 375–391, hier S. 377.
  109. Max Horkheimer: Vorwort zum sechsten Jahrgang. In: Zeitschrift für Sozialforschung. Photomechanischer Nachdruck [dtv reprint 1980]. 6. Jg. (1937), S. 1–3, hier S. 1.
  110. Rolf Wiggershaus: Die Frankfurter Schule. Geschichte, Theoretische Entwicklung, Politische Bedeutung. Hanser, München 1987. 2. Auflage. S. 299.
  111. Rolf Wiggershaus: Die Frankfurter Schule. Geschichte, Theoretische Entwicklung, Politische Bedeutung. Hanser, München 1987. 2. Auflage. S. 298.
  112. Theodor W. Adorno: Die revidierte Psychoanalyse. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 8: Soziologische Schriften I. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972, S. 20–41, hier S. 29.
  113. Rolf Wiggershaus: Die Frankfurter Schule. Geschichte, Theoretische Entwicklung, Politische Bedeutung. Hanser, München 1987. 2. Auflage. S. 304.
  114. Stuart Jeffries: Grand Hotel Abgrund. Die Frankfurter Schule und ihre Zeit. Klett-Cotta, Stuttgart 2019, S. 348.
  115. Stuart Jeffries: Grand Hotel Abgrund. Die Frankfurter Schule und ihre Zeit. Klett-Cotta, Stuttgart 2019, S. 353 f. Siehe auch Herbert Marcuse#Kontroverse mit Erich Fromm.
  116. Friedrich Pollock: Die gegenwärtige Lage des Kapitalismus und die Aussichten einer planwirtschaftlichen Neuordnung. In: Zeitschrift für Sozialforschung 1. Jg. (1932), Heft 1, S. 8–28 sowie Bemerkungen zur Wirtschaftskrise. In: Zeitschrift für Sozialforschung 2. Jg. (1933), Heft 3, S. 321–354.
  117. Walther Müller-Jentsch: Kritische Theorie im Zeichen von kulturindustrieller Überwältigung und neuem Rechtsradikalismus. In: Berliner Journal für Soziologie. 29. Jg. (2019), H. 3–4, S. 339–358, hier S. 356.
  118. Zit. nach: Rolf Wiggershaus: Die Frankfurter Schule. Geschichte, Theoretische Entwicklung, Politische Bedeutung. Hanser, München 1987. 2. Auflage. S. 321.
  119. Max Horkheimer: Autoritärer Staat. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 5: „Dialektik der Aufklärung“ und Schriften 1940–1950. Fischer, Frankfurt am Main 1987, S. 293–319, hier S. 293 und 300.
  120. Emil Walter-Busch: Geschichte der Frankfurter Schule. Kritische Theorie und Politik. Fink, München 2010, S. 194.
  121. Herbert Marcuse: Versuch über die Befreiung. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1969, S. 9.
  122. Wolfgang Kraushaar (Hrsg.): Frankfurter Schule und Studentenbewegung. Von der Flaschenpost zum Molotowcocktail 1946–1995. Band 2: Dokumente. Rogner & Bernhard bei Zweitausendeins, Hamburg 1998, S. 601 f.
  123. Brief von Theodor W. Adorno and Max Horkheimer vom 28. Mai 1969. In: Max Horkheimer: Gesammelte Schriften. Band 18: Briefwechsel 1949–1973. Fischer, Frankfurt am Main 1996, S. 728.
  124. Brief von Herbert Marcuse an Theodor W. Adorno vom 4. Juni 1969. In: Max Horkheimer: Gesammelte Schriften. Band 18: Briefwechsel 1949–1973. Fischer, Frankfurt am Main 1996, S. 732 ff.
  125. Alfred Schmidt: Die ursprüngliche Konzeption der Kritischen Theorie im frühen und mittleren Werk Max Horkheimers. In: Axel Honneth, Albrecht Wellmer (Hrsg.): Die Frankfurter Schule und die Folgen. Referate eines Symposiums der Alexander von Humboldt-Stiftung vom 10.–15. Dezember 1984 in Ludwigsburg. Walter de Gruyter, Berlin, New York 1986, S. 89–112, hier S. 89 und 99.
  126. Max Horkheimer: Die gegenwärtige Lage der Sozialphilosophie. In: Max Horkheimer: Gesammelte Schriften. Band 3: Schriften 1931–1936. Fischer, Frankfurt am Main 1988, S. 29.
  127. Studien über Autorität und Familie. Forschungsberichte aus dem Institut für Sozialforschung. Felix Alcan, Paris 1936.
  128. Helmut Dubiel: Wissenschaftsorganisation und politische Erfahrung. Studien zur frühen Kritischen Theorie. Suhrkamnp, Frankfurt am Main 1978, S. 24.
  129. Helmut Dubiel: Wissenschaftsorganisation und politische Erfahrung. Studien zur frühen Kritischen Theorie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1978, S. 66.
  130. Max Horkheimer: Gesammelte Schriften. Band 12: Nachgelassene Schriften 1931–1949. Fischer, Frankfurt am Main 1985, S. 156 f.
  131. Brief Horkheimers an Felix Weil, 10. März 1942. In: Max Horkheimer: Gesammelte Schriften. Band 17: Briefwechsel 1941–1947. Fischer, Frankfurt am Main 1996, S. 275.
  132. Stefan Breuer: Kritische Theorie. Mohr Siebeck, Tübingen 2016, S. 169 und 174 f.
  133. Gunzelin Schmid Noerr: Nachwort des Herausgebers. In: Max Horkheimer: Gesammelte Schriften. Band 5. Fischer, Frankfurt am Main 1987, S. 423–452, hier S. 434.
  134. Gunzelin Schmid Noerr: Nachwort des Herausgebers. In: Max Horkheimer: Gesammelte Schriften. Band 5. Fischer, Frankfurt am Main 1987, S. 423–452, hier S. 430 f.
  135. Max Horkheimer und Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente. In: Max Horkheimer: Gesammelte Schriften. Band 5. Fischer, Frankfurt am Main 1987, S. 16.
  136. Helmut Dubiel, Alfred Söllner: Die Nationalsozialismusforschung des Instituts für Sozialforschung – ihre wissenschaftliche Stellung und ihre gegenwärtige Bedeutung. In: Helmut Dubiel, Alfred Söllner (Hrsg.): Wirtschaft, Recht und Staat im Nationalsozialismus. Analysen des Instituts für Sozialforschung 1939–1942. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1984, S. 7–31, hier S. 14.
  137. Joachim Hirsch: Kapitalismus? Zur Kontroverse zwischen Friedrich Pollock, Max Horkheimer und Franz Neumann in Bezug auf den Charakter des nationalsozialistischen Systems. In: Ulrich Ruschig, Hans-Ernst Schiller (Hrsg.): Staat und Politik bei Horkheimer und Adorno. Nomos, Baden-Baden 2014, S. 60–72, hier S. 62.
  138. Theodor W. Adorno, Else Frenkel-Brunswik, Daniel J. Levinson, R. Nevitt Sanford: The Authoritarian Personality. Harper und Brothers, New York 1950.
  139. Zu Horkheimers Kritik des Pragmatismus vgl. Oliver Garbrecht: Rationalitätskritik der Moderne – Adorno und Heidegger. Utz Verlag, München 2002, S. 35–38.
  140. Muharrem Açikgöz: Die Permanenz der Kritischen Theorie. Die zweite Generation als zerstrittene Interpretationsgemeinschaft. Westfälisches Dampfboot, Münster 2014, S. 47 und 52. Zur Wirkungsgeschichte der Frankfurter Schule, die Clemens Albrecht auf die Jahrzehnte 1950–1970 datiert, siehe Clemens Albrecht, Günther C. Behrmann, Michael Bock, Harald Hohmann, Friedrich H. Tenbruck: Die intellektuelle Gründung der Bundesrepublik. Eine Wirkungsgeschichte der Frankfurter Schule. Campus, Frankfurt am Main 1999, S. 35.
  141. Interview mit Jürgen Habermas: Eine Generation von Adorno getrennt. In: Gegen den Zeitgeist. Erinnern an Adorno. Herausgegeben von Josef Früchtl und Maria Calloni. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 47–53, hier 51 f.
  142. Axel Honneth, Ferdinand Sutterlüty: Normative Paradoxien der Gegenwart – eine Forschungsperspektive. In: WestEnd. Neue Zeitschrift für Sozialforschung. 8. Jg. / 2011, Heft 1, S. 67–85.
  143. Heinz Gess: Die Läuterung der deutschen Sozialphilosophie durch den kritischen Kritiker Axel Honneth. Honneths Israelkritik im Kontext seiner Theorie. In: Kritiknetz – Zeitschrift für Kritische Theorie der Gesellschaft. 2013, ISSN 1866-4105 (kritiknetz.de).
  144. Christoph Türcke, Gerhard Bolte: Einführung in die Kritische Theorie. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1994. S. 94.
  145. Stefan Müller-Doohm, Dorothee Zucker: Kommunikatives Handeln als gesellschaftliche Einheit: Thesen und Antithesen. In: Luca Chorchia, Stefan Müller-Doohm, William Outhwaite (Hrsg.): Habermas global. Wirkungsgeschichte eines Werks. Suhrkamp, Berlin 2019, S. 19–109, hier S. 105.
  146. Stuart Jeffries: Grand Hotel Abgrund. Die Frankfurter Schule und ihre Zeit. Klett-Cotta, Stuttgart 2019, S. 428.
  147. Stuart Jeffries: Grand Hotel Abgrund. Die Frankfurter Schule und ihre Zeit. Klett-Cotta, Stuttgart 2019, S. 417.
  148. Stuart Jeffries: Grand Hotel Abgrund. Die Frankfurter Schule und ihre Zeit. Klett-Cotta, Stuttgart 2019, S. 434.
  149. Jürgen Habermas. Verweigerte Philosophie. In: Focus.de.
  150. Luca Corchia, Stefan Müller-Doohm, William Outhwaite (Hrsg.): Habermas global. Wirkungsgeschichte eines Werkes. Suhrkamp, Berlin 2019.
  151. Wolfgang Kraushaar (Hrsg.): Frankfurter Schule und Studentenbewegung. Von der Flaschenpost zum Molotowcocktail 1946–1995. Band 1: Chronik. Band 2: Dokumente. Band 3: Aufsätze und Kommentare. Register. Rogner & Bernhard bei Zweitausendeins, Hamburg 1998.
  152. Alex Demirovic: Der nonkonformistische Intellektuelle. Die Entwicklung der Kritischen Theorie zur Frankfurter Schule. Suhrkamp, Frankfurt an Main 1999, S. 912.
  153. Vgl. dazu Gerd Koenen: Das rote Jahrzehnt. Unsere kleine deutsche Kulturrevolution 1967–1977. Fischer, Frankfurt am Main 2002.
    Jens Bennicke: Von Adorno zu Mao. Über die schlechte Aufhebung der antiautoritären Bewegung. ça ira, Freiburg 2010.
  154. Richard Wolin: Max Horkheimer. In: Encyclopædia Britannica. (britannica.com).
  155. Herausgegeben von David Rasmussen (Boston College, USA) und James Swindal (Duquesne University, USA). Sage Publications 2003.
  156. Uwe H. Bittlingmayer, Alex Demirović, Tatjana Freytag (Hrsg.): Handbuch Kritische Theorie. 2 Bände. Springer VS, Wiesbaden 2019.
  157. Jürgen Ritsert: Grundbegriff: Kritik. In: Uwe H. Bittlingmayer, Alex Demirović, Tatjana Freytag (Hrsg.): Handbuch Kritische Theorie. Band 1. Springer VS, Wiesbaden 2019, S. 45–87, hier S. 50.
  158. Jürgen Ritsert: Grundbegriff: Kritik. In: Uwe H. Bittlingmayer, Alex Demirović, Tatjana Freytag (Hrsg.): Handbuch Kritische Theorie. Band 1. Springer VS, Wiesbaden 2019, S. 45–87, hier S. 85.
  159. Günter Figal: Dialektik der Aufklärung. In: Franco Volpi (Hrsg.): Großes Weltlexikon der Philosophie. Band 1: A–K. Kröner, Stuttgart 2004, S. 8 f.
  160. Jürgen Habermas: Der philosophische Diskurs der Moderne. Zwölf Vorlesungen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1981, S. 156.
  161. Jürgen Habermas: Der philosophische Diskurs der Moderne. Zwölf Vorlesungen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1981, S. 146.
  162. Axel Honneth: Kritik der Macht. Reflexionsstufen einer kritischen Gesellschaftstheorie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985.
  163. Axel Honneth: Kritik der Macht. Reflexionsstufen einer kritischen Gesellschaftstheorie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, S. 40.
  164. Axel Honneth: Kritik der Macht. Reflexionsstufen einer kritischen Gesellschaftstheorie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, S. 66 f.
  165. Ulf Bohmann, Paul Sörensen: Zur Kritischen Theorie der Politik heute. In: Dies. (Hrsg.): Kritische Theorie der Politik. Suhrkamp, Berlin 2019, S. 9–59, hier S. 19.
    Alfons Söllner: Politische Dialektik der Aufklärung. Zum Spätwerk von Franz Neumann und Otto Kirchheimer. In: Wolfgang Bonß, Axel Honneth (Hrsg.): Sozialforschung als Kritik. Zum sozialwissenschaftlichen Potential der Kritischen Theorie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1982, S. 281–326.
  166. Ulf Bohmann, Paul Sörensen: Zur Kritischen Theorie der Politik heute. In: Dies. (Hrsg.): Kritische Theorie der Politik. Suhrkamp, Berlin 2019, S. 9–59, hier S. 10.
  167. Hubertus Buchstein: Otto Kirchheimer und die Frankfurter Schule – Plädoyer für einen kritischen Institutionalismus. In: Ulf Bohmann, Paul Sörensen (Hrsg.): Kritische Theorie der Politik. Suhrkamp, Berlin 2019, S. 110–142, hier S. 110 f.
  168. Georg Lukács: Vorwort. In: Die Theorie des Romans. Ein geschichtsphilosophischer Versuch über die Formen der großen Epik. 2. Auflage, Luchterhand, Neuwied 1963, S. 5–16, hier S. 17.
  169. Willem van Reijen, Gunzelin Schmid Noerr (Hrsg.): Grand Hotel Abgrund. Eine Photobiographie der Frankfurter Schule. Junius, Hamburg 1988; Stuart Jeffries: Grand Hotel Abgrund. Die Frankfurter Schule und ihre Zeit. Klett-Cotta, Stuttgart 2019, S. 434.
  170. Leszek Kolakowski|Die Hauptströmungen des Marxismus. Entstehung – Entwicklung – Verfall. Dritter Band. Piper, München und Zürich 1978, S. 387 und 389.
  171. Leo Kofler: Zit. nach: Werner Seppmann: Zur Aktualität einer kritischen Gesellschaftstheorie: Leo Kofler. In: Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung. Nr. 73 / Dezember 2007
  172. Werner Seppmann: Zur Aktualität einer kritischen Gesellschaftstheorie: Leo Kofler. In: Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung. Nr. 73 / Dezember 2007.
  173. Theodor W. Adorno, Ursula Jaerisch: Anmerkungen zum sozialen Konflikt heute. In: Gesellschaft, Recht und Politik. Wolfgang Abendroth zum 60. Geburtstag. Herausgegeben von Heinz Maus in Zusammenarbeit mit Heinrich Düker, Kurt Lenk und Hans-Gerd Schumann. Luchterhand, Neuwied 1968, S. 1–19.
  174. Wieder abgedruckt in: Jürgen Habermas: Philosophisch-politische Profile. Erweiterte [2.] Ausgabe. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1984, S. 249–252.
  175. Jens Hacke: Philosophie der Bürgerlichkeit. Die liberalkonservative Begründung der Bundesrepublik. 2. Auflage, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008 [2006], ISBN 978-3-525-36842-8, S. 94 f.
  176. Günter Rohrmoser: Das Elend der kritischen Theorie. 3. Auflage. Rombach, Freiburg 1972, S. 37.
  177. Günter Rohrmoser: Das Elend der kritischen Theorie. 3. Auflage. Rombach, Freiburg 1972, S. 38.
  178. Günter Rohrmoser: Das Elend der kritischen Theorie. 3. Auflage. Rombach, Freiburg 1972, S. 41 ff.
  179. Alexandru Bulucz: Gespräch mit Hermann Lübbe „Die Nation ist eine Erbschaft der DDR“. In: Faust-Kultur.
    Hermann Lübbe: Unsere stille Kulturrevolution. Zürich 1976, S. 64 u. 66.
  180. Alexandru Bulucz: Gespräch mit Hermann Lübbe „Die Nation ist eine Erbschaft der DDR“. In: Faust-Kultur.
  181. Alexandru Bulucz: Gespräch mit Hermann Lübbe. „Die Nation ist eine Erbschaft der DDR“. In: Faust-Kultur.
  182. Mario Scalla: Radikale Jugendherberge. 75 JAHRE FRANKFURTER INSTITUT FÜR SOZIALFORSCHUNG. In: der Freitag.
  183. Karl Popper in: Radikale Philosophie: Die Frankfurter Schule. In: Gespräche mit Herbert Marcuse. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1978, S. 121–137, S. 131.
  184. Michael Theunissen: Kritische Theorie der Gesellschaft. Zwei Studien. De Gruyter, Berlin 1981, S. 5 f.
  185. Michael Theunissen: Kritische Theorie der Gesellschaft. Zwei Studien. De Gruyter, Berlin 1981, S. 13.
  186. Michael Theunissen: Kritische Theorie der Gesellschaft. Zwei Studien. De Gruyter, Berlin 1981, S. 18.
  187. Katrin Meyer: Rational Regieren. Michel Foucault, die Frankfurter Schule und die Dialektik der Gouvernementalität. In: Richard Faber, Eva-Maria Ziege (Hrsg.): Das Feld der Frankfurter Kultur- und Sozialwissenschaften nach 1945. Königshausen & Neumann, Würzburg 2008, S. 87–102, hier S. 88.
  188. Markus Wolf, Hannelore Bublitz, Elke Reinhardt-Becker: Überschneidungen und Differenzen. In: Clemens Kammler, Rolf Parr, Ulrich Johannes Schneider, Elke Reinhardt-Becker (Hrsg.): Foucault-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2014, S. 207–218, hier S. 207.
  189. Michel Foucault: Der Mensch ist ein Erfahrungstier. Gespräch mit Ducio Trombadori. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, S. 82. Ähnlich äußerte er sich auch in dem Gespräch mit G. Raulet in: Telos Nr. 55/1983.
  190. Katrin Meyer: Rational Regieren. Michel Foucault, die Frankfurter Schule und die Dialektik der Gouvernementalität. In: Richard Faber, Eva-Maria Ziege (Hrsg.): Das Feld der Frankfurter Kultur- und Sozialwissenschaften nach 1945. Königshausen & Neumann, Würzburg 2008, S. 87–102, hier S. 88.
  191. Klaus Große Kracht: „Gouvernementalität“ – Michel Foucault und die Geschichte des 20. Jahrhunderts. In: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History. Online-Ausgabe, 3 (2006), Heft 2, S. 2.
  192. Katrin Meyer: Rational Regieren. Michel Foucault, die Frankfurter Schule und die Dialektik der Gouvernementalität. In: Richard Faber, Eva-Maria Ziege (Hrsg.): Das Feld der Frankfurter Kultur- und Sozialwissenschaften nach 1945. Königshausen & Neumann, Würzburg 2008, S. 87–102, hier S. 96.
  193. Stuart Jeffries: Grand Hotel Abgrund. Die Frankfurter Schule und ihre Zeit. Klett-Cotta, Stuttgart 2019, S. 20.
  194. Stuart Jeffries: Grand Hotel Abgrund. Die Frankfurter Schule und ihre Zeit. Klett-Cotta, Stuttgart 2019, S. 465 f. Siehe auch:
    Walther Müller-Jentsch: Kritische Theorie im Zeichen von kulturindustrieller Überwältigung und neuem Rechtsradikalismus. In: Berliner Journal für Soziologie. 29. Jg. (2019), H. 3–4, S. 339–358, hier S. 350.
  195. Douglas Kellner: Kulturindustrie und Massenkommunikation. In: Wolfgang Bonß, Axel Honneth (Hrsg.): Sozialforschung als Kritik. Zum sozialwissenschaftlichen Potential der Kritischen Theorie. Suhrkamp, Frankfurt 1982, S. 482–515, hier S. 512.
  196. Rainer Winter: Die Macht der Kulturindustrie im Spätkapitalismus. Von Adorno/Horkheimer zu den Cultural Studies. In: Uwe H. Bittlingmayer, Alex Demirović, Tatjana Freytag (Hrsg.): Handbuch Kritische Theorie. Band 2. Springer VS, Wiesbaden 2019, S. 1105–1124, hier S. 1117.
  197. Dieter Prokop: Mit Adorno gegen Adorno. Negative Dialektik der Kulturindustrie. VSA, Hamburg 2003, S. 17 f.
  198. Bernd Blaschke: Die negative Dialektik des Pop. Diedrich Diederichsen untersucht die Selbstverwertung von Künstlern. In: literaturkritik. rezensionsforum.de. Nr. 12. Dezember 2008.
  199. Leo Löwenthal: Mitmachen wollte ich nie. Ein autobiographisches Gespräch mit Helmut Dubiel. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980, S. 86.
  200. Vergleiche zu dessen unter anderem von Mitscherlich beeinflusster „kritischer Theorie des Subjekts“ und deren Kontextualisierung im Rahmen der Debatten um die kritische Theorie etwa Helmut Dahmer: Libido und Gesellschaft – Studien über Freud und die Freudsche Linke. Frankfurt am Main 1973, ISBN 3-518-07270-6.
    Bernard Görlich: Freuds Wissenschaft vom Unbewussten – ihre Bedeutung für eine kritische Theorie des Subjekts. In: Bernard Paul Geyer, Monika Schmitz-Emans: Proteus im Spiegel – kritische Theorie des Subjekts im 20. Jahrhundert. Königshausen & Neumann, Göttingen 2003, ISBN 3-8260-2633-0, S. 91 ff.
    Zu seinem Einfluss auf Habermas vgl. etwa Erkenntnis und Interesse, S. 10.
  201. Martin Jay: Preface to the 1996 Edition. In: Ders.: The Dialectical Imagination. A History of the Frankfurt School and the Institute of Social Research, 1923–1950. University of California Press, Berkeley and Los Angeles 1996, S. XV.
  202. Muharrem Açikgöz: Die Permanenz der Kritischen Theorie. Die zweite Generation als zerstrittene Interpretationsgemeinschaft. Westfälisches Dampfboot, Münster 2014, S. 129 f.
  203. Nancy Fraser, Axel Honneth: Umverteilung oder Anerkennung? Eine politisch-philosophische Kontroverse. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.