Reichsbahndirektion Köln
Geschichte
Mit der Neuorganisation der Preußischen Staatseisenbahnen im Rahmen der anrollenden Verstaatlichungswelle wurden 1879 für den Kölner Bereich zwei Eisenbahndirektionen geschaffen, eine für den linksrheinischen, eine für den rechtsrheinischen Bereich. Als die Struktur der Staatsbahn 1895 erneut reformiert werden musste, wurden diese beiden Direktionen zur „Königlichen Eisenbahndirektion Cöln“ fusioniert.[1] 1920 gingen die Preußischen Staatseisenbahnen in der Deutschen Reichsbahn auf. Die Direktionsbezeichnungen änderten sich entsprechend und die Direktion hieß nun „Reichsbahndirektion Köln“.[Anm. 1] Mit Gründung der Deutschen Bundesbahn firmierte die Direktion erneut um. Die neue Bezeichnung lautete nun „Bundesbahndirektion Köln“.
Zuständigkeitsbereich
Das Gebiet dieser Reichsbahndirektion erstreckte sich im Wesentlichen in der preußischen Rheinprovinz westlich des Rheins vom Niederrhein bis in die nördliche Eifel. Nur im Bereich Köln, und mit der rechten Rheinstrecke lag sie auch östlich des Flusses.
Bedeutende Strecken innerhalb der Direktion waren:
- die Strecke Köln – Krefeld – Kleve – (Niederlande)
- die Strecke Köln – Mönchengladbach – (Venlo)
- die Strecke Köln – Düren – Aachen – (Belgien)
- die Eifelstrecke Köln – Euskirchen – Lissendorf – (Trier – Saarbrücken)
- die linke Rheinstrecke Köln – Koblenz – (Bingerbrück) und
- die Rechte Rheinstrecke Köln – Niederlahnstein / Koblenz
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Reichsbahndirektion nach der Zerstörung ihres Kölner Hauptgebäudes auf die Viktorshöhe in Bad Godesberg verlegt, die im Februar 1945 ebenfalls Bombardierungen ausgesetzt war. Am 8. März 1945 wurde die nach Wuppertal verlegte Reichsbahndirektion Köln offiziell aufgelöst, nachdem der Direktionsbezirk von den alliierten Streitkräften besetzt worden war.
Direktionsgebäude
Die Fassade des ehemaligen Direktionsgebäudes (erbaut 1906–1913 nach Entwurf des Kgl. Landbauinspektors Karl Biecker, unter Mithilfe der Kgl. Regierungsbaumeister Adolph Kayser und Martin Kießling) und die ehemalige Präsidentenvilla existieren noch heute. Die Gebäude liegen am Rhein, Konrad-Adenauer-Ufer 5–7, und wurden vom Gebäudeeigentümer Vivico als Gebäudeensemble RheinTriadem vermarktet. Im Dezember 2011 erwarb Hochtief Projektentwicklung (HTP) die ehemalige Bahndirektion.[2] Anfang 2013 begann der Umbau mit der vollständigen Entkernung des Bauwerks.[3] Im Januar 2014 wurde bekanntgegeben, dass HTP das Gebäude an die Commerz Real verkauft hat.[4] 2016 wurde der Neuaufbau als Bürogebäude „Neue Direktion Köln“ unter Wiederverwendung der alten Süd-, Ost- und Nordfassade abgeschlossen.[5] Vorausgegangen war ein Wettbewerb, aus dem das Büro „kadawittfeldarchitektur“ siegreich hervorging.[6]
Hauptmieter ist seit Fertigstellung 2016 die Europäische Agentur für Flugsicherheit.
Literatur
- Wolfgang Klee: Preußische Eisenbahngeschichte. Kohlhammer Edition Eisenbahn, Stuttgart u. a. 1982, ISBN 3-17-007466-0.
Weblinks
- Königliche Eisenbahndirektion zu Cöln linksrheinisch. Zeittafel. In: bahnstatistik.de. Abgerufen am 24. Januar 2021.
- Streckenkarte der RBD Köln (1927). In: bahnstatistik.de. Abgerufen am 24. Januar 2021.
- Streckenkarte der RBD Köln (1938) (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
Anmerkungen
- 1919 war die Schreibweise Cöln aufgegeben und „Köln“ eingeführt worden.
Einzelnachweise
- Klee, S. 179.
- Köln: HTP kauft ehemalige Bahndirektion. In: Immobilien Zeitung online, 21. Dezember 2011. Abgerufen am 21. Dezember 2011.
- Nur die Fassade ist geblieben. (Memento vom 4. März 2013 im Internet Archive) auf ksta.de; abgerufen am 1. März 2013.
- HOCHTIEF Projektentwicklung verkauft Neue Direktion Köln an Commerz Real. HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH, 15. Januar 2014, archiviert vom Original am 9. Dezember 2014; abgerufen am 9. Dezember 2014.
- HOCHTIEF Projektentwicklung feiert Grundsteinlegung für Neue Direktion Köln. HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH, 1. Juli 2014, archiviert vom Original am 9. Dezember 2014; abgerufen am 9. Dezember 2014.
- Moderner Bürobau im historischen Gewand. auf rundschau-online.de; abgerufen am 28. Februar 2013.