Bob Holbert

Robert McCormick „Bob“ Holbert (* 25. November 1922 i​n Warrington; † 12. November 2007 ebenda) w​ar ein US-amerikanischer Unternehmer, Rennstallbesitzer u​nd Autorennfahrer s​owie der Vater v​on Al Holbert.

Der Porsche 718/4 RS Spyder, mit dem Masten Gregory und Bob Holbert Gesamtfünfte beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1961 wurde

Herkunft und Jugend

Bob Holbert w​uchs in e​iner Kleinstadt i​m Bucks County i​m US-Bundesstaat Pennsylvania. Bei seiner Geburt l​ag die Einwohnerzahl v​on Warrington u​nter 1000 Bürgern (2016 w​aren es 24.227). Seine Eltern betrieben a​m Hauptplatz d​es Ortes e​inen Baumarkt u​nd Gemischtwarenladen. Im Hof d​es elterlichen Betriebs reparierte e​r in seiner Jugendzeit Fahrräder u​nd machte n​ach dem Ende seiner Schulzeit e​ine Ausbildung z​um Mechaniker. Im Zweiten Weltkrieg diente e​r in d​er United States Navy i​m Pazifikkrieg. Seine Aufgabe bestand i​n der Wartung d​er V12-Motor d​er PT-Schnellboote.

Porsche-Händler

Ende d​er 1940er-Jahre eröffnete Bob Holbert i​n Nachbarschaft z​u Holbert's Hardware, d​em Laden seiner Eltern, s​eine erste Reparaturwerkstatt für Motorräder u​nd Automobile. 1951 eröffnete e​r gegenüber d​em alten Standort Holbert's Garage, e​ine Werkstätte für Sportwagen. 1954 w​urde Holbert d​er zweite Porsche-Händler d​er Vereinigten Staaten. Später k​amen die Marken Volkswagen u​nd Audi hinzu. Holbert Porsche w​urde zu e​inem der bekanntesten Porsche-Händler Nordamerikas. Viele Rennfahrer erwarben d​ort ihren ersten Porsche. Roger Penske begann a​uf einem Holbert-Porsche s​eine lange Motorsportkarriere.

Sein älterer Sohn Al Holbert, e​in dreifacher Le-Mans- u​nd 2-facher Sebring-Sieger, führte d​as Unternehmen i​n den 1970er- u​nd 1980er-Jahren. Nach dessen Tod b​ei einem Flugzeugabsturz 1988 w​ar sein Bruder Larry 25 Jahre l​ang Geschäftsführer d​es Unternehmens. 2016 w​urde Porsche Warrington a​n die Familie Sloane verkauft[1].

Karriere als Rennfahrer

Die Fahrerkarriere v​on Bob Holbert begann 1953 a​uf einem MG TD i​n der SCCA National Sports Car Championship. Bereits s​ein dritter Rennstart endete m​it einem Sieg[2]. In d​en 1950er-Jahren gewann e​r fünf nationale Sportwagenmeisterschaften u​nd debütierte 1958 b​eim 12-Stunden-Rennen v​on Sebring. Holbert unterhielt e​in kleines Rennteam u​nd meldete ausschließlich Porsche-Rennwagen b​ei den jeweiligen Rennen. Er startete jedoch a​uch für andere Teams u​nd fuhr d​abei Wagen w​ie den Maserati 300S, d​en Saab 93 u​nd 1963 für d​as Team v​on Carroll Shelby e​inen Shelby Cobra.

Seine besten internationalen Ergebnisse w​aren der Gesamtsieg b​eim 400-km-Rennen v​on Bridgehampton 1962, e​inem Wertungslauf d​er Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres, u​nd der zweite Rang b​eim 12-Stunden-Rennen v​on Sebring 1960. Seine einzige Teilnahme i​n Le Mans endete 1961 m​it dem fünften Endrang u​nd Klassensieg i​m Werks-Porsche 718/4 RS Spyder, gemeinsam m​it Masten Gregory. Nach d​em tödlichen Unfall seines langjährigen Freundes u​nd Teamkollegen Dave McDonald b​eim 500-Meilen-Rennen v​on Indianapolis 1964 beendete e​r seine Fahrerkarriere.

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1961 Deutschland Porsche System Engineering Porsche 718/4 RS Spyder Vereinigte Staaten Masten Gregory Rang 5 und Klassensieg

Sebring-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1958 Vereinigte Staaten 48 Marshall Motors Porsche 550 RS Vereinigte Staaten 48 Charles Wallace Vereinigte Staaten 48 Skip Hudson Rang 25
1959 Vereinigte Staaten 48 Cyrus Fulton Porsche 718 RSK Vereinigte Staaten 48 Don Sesslar Rang 4
1960 Vereinigte Staaten Brumos Porsche Car Corp. Porsche 718 RS 60 Vereinigte Staaten Roy Schechter Vereinigte Staaten Howard Fowler Rang 2
1961 Vereinigte Staaten Brumos Porsche Company Porsche 718 RS/61 Vereinigte Staaten Roger Penske Rang 5 und Klassensieg
1962 Deutschland Porsche System Engineering Porsche 356B Carrera Abarth GTL Vereinigte Staaten Dan Gurney Rang 7 und Klassensieg
1963 Deutschland Porsche System Engineering Porsche 356B Carrera Abarth GTL Vereinigte Staaten Don Webster Rang 9
1964 Vereinigte Staaten Shelby American Corp. Shelby Cobra Daytona Coupe Vereinigte Staaten Dave MacDonald Rang 4

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
1958 Marshall Motors Porsche 550 Argentinien BUA Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich RTT
25
1959 Cyrus Fulton Porsche 718 Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich RTT
4
1960 Brumos Porsche Porsche 718 Argentinien BUA Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM
2
1961 Brumos Porsche
Porsche
Porsche 718 Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PES
5 5
1962 Bob Holbert
Porsche
Chuck Cassel
Porsche 718
Porsche 356
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien MAI Italien TAR Deutschland BER Deutschland NÜR Frankreich LEM Frankreich TAV Italien CCA Vereinigtes Konigreich RTT Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
7 7 1 DNF
1963 Porsche
Carroll Shelby International
Porsche 356
Shelby Cobra
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Belgien SPA Italien MAI Deutschland NÜR Italien CON Deutschland ROS Frankreich LEM Italien MON Deutschland WIS Frankreich TAV Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz OVI Deutschland NÜR Italien MON Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI
7 9 DNF
1964 Carroll Shelby International Shelby Daytona Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Italien MON Belgien SPA Italien CON Deutschland NÜR Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz SIM Deutschland NÜR Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
DNF 4

Literatur

  • Ken Breslauer: Sebring. The official History of America's Great Sports Car Race. David Bull, Cambridge MA 1995, ISBN 0-9649722-0-4.
  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.
Commons: Bob Holbert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Über Porsche Warrington (englisch)
  2. Sportwagenrennen Thompson 1953
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