Mohr
Mohr ist eine veraltete deutschsprachige Bezeichnung für Menschen mit dunkler Hautfarbe. Historisch (alt- und mittelhochdeutsch) bezeichnete der Begriff zunächst die Mauren als Bewohner des antiken und mittelalterlichen Nordafrikas; bereits im Mittelalter aber auch schon verallgemeinernd Menschen mit dunkler Hautfarbe, ab dem 16. Jahrhundert zunehmend in dieser erweiterten Bedeutung.[1]
Das Wort wird seit dem Ende des 20. Jahrhunderts nur noch selten gebraucht, und wenn, dann im historischen oder literarischen Zusammenhang oder als Teil von Bezeichnungen, zum Beispiel als Wappenfigur in der Heraldik. Die Bezeichnung und das Bild des „Mohren“ fanden außerdem Eingang in zahlreiche Folgebezeichnungen, zum Beispiel im Bereich der Fauna und Flora. Bildliche Darstellungen des Mohren dienten als Unternehmenslogo und in der Werbung für bestimmte Produkte, aber auch im Rahmen unterschiedlicher Bräuche.
Seit etwa 1960 wird auf die Zwiespältigkeit des Wortes zwischen historischer Entwicklung und Verwendung als stereotype Bezeichnung hingewiesen, die eine bestimmte Vorstellung von einem Schwarzen wecke, was zu Diskussionen um dessen diskriminierenden Charakter führte.[2]
Sprachgeschichte
Das Wort ist im Althochdeutschen des 8. Jahrhunderts in der Form mōr belegt, im Mittelhochdeutschen als mōr oder mōre. Es bezeichnete zunächst einen „Bewohner Mauretaniens (Marokkos), Äthiopiens“, dann auch einen Menschen mit dunkler Hautfarbe, und ist eine Entlehnung aus lateinisch Maurus, „Bewohner der nordafrikanischen Provinz Mauretanien, Maure, Nordwestafrikaner“.[3]
Die lateinische Bezeichnung Maurus „Maure“ wiederum geht auf altgriechisch Μαῦρος Mauros, „Bewohner Mauretaniens“, zurück; das antike Königreich hat mit dem heutigen westafrikanischen Staat Mauretanien nichts gemein. Das Ausgangswort ist umstritten. Es wird einerseits auf eine Entlehnung aus dem Phönizischen oder aus einer Berbersprache zurückgeführt, andererseits auf griechisch μαυρός mauros „braun, schwarz“. Dem könnte ἀμαυρός amauros „dunkel, undeutlich, schwer zu sehen; blind, hilflos“ zugrunde liegen. Dies kann aber auch eine Sekundärbildung zur ethnischen Bezeichnung sein,[4] denn Wort und Bedeutung sind erst in späterem Griechisch nachgewiesen.[5]
Sowohl das einfache mōr als auch hellemōr („Höllenmohr“) wurden als Synonym für den Teufel verwendet, den man sich damals mit schwarzer Hautfarbe vorstellte. So dichtete Walther von der Vogelweide: „Nun lehret ihn sein schwarzes Buch, das ihm der Hölle Mohr gegeben hat, und aus ihm lesen sie nun vor.“ Im Mittelhochdeutschen wurde außerdem zwischen swarzer mōr („Maure mit dunkler Hautfarbe“) und mōr („Maure“) unterschieden. Ab dem 16. Jahrhundert galt „Mohr“ ausschließlich als Synonym für einen Menschen mit dunkler Hautfarbe, während der Maure fortan als solcher bezeichnet wurde. Englisch moor, italienisch und spanisch moro sowie französisch maure bewahrten dagegen die ethnische oder geographische Zuschreibung.
Als im 18. Jahrhundert der Ausdruck „Mohr“ zunehmend durch „Neger“ ersetzt wurde, entwickelte sich ein Gegensatz vom edlen Mohren einer noch vorkolonialen Vorstellungswelt und dem kolonialen primitiven Neger. Rassentheoretische Versuche, zwischen schwarzafrikanischen „Negern“ und „weißafrikanischen“ „Mohren“ zu differenzieren oder Völker Afrikas mithilfe der Hamitentheorie zu kategorisieren, sind veraltet. Die Bezeichnung „Mohr“ für einen Menschen dunkler Hautfarbe wird heute nur noch historisch verwendet. Wie auch der Ausdruck „Neger“ wird „Mohr“ als ein rassistisch diskriminierender Ausdruck verstanden. Laut der Kulturwissenschaftlerin Susan Arndt ist vor diesem Hintergrund zu überdenken, ob diesem Begriff als Bezeichnung für beispielsweise Straßen oder Apotheken weiterhin ein „terminologisches Denkmal gesetzt“ werden soll. Ihrer Ansicht nach sei mit Begriffen wie „Neger“, „Mohr“, aber auch „Mischling“ zu brechen.[6]
Bedeutung in anderen Sprachen
Dänisch und schwedisch morian, und das davon abstammende finnische murjaani, sowie polnisch murzyn haben ein ähnliches Bedeutungsspektrum wie Mohr.
Im Französischen wird sowohl le more als auch le maure (ebenso Lemaure) in der Regel als „der Maure“ verstanden. In den aktuellen Wörterbüchern gilt die Schreibweise mit o daher lediglich als orthographische Variante.[7]
Die Sarden nennen die vier „Mohren“ auf ihrem Wappen und auf ihrer Fahne Sos Bator Moros, wobei Moru mit „Braun-“ bzw. „Dunkelhäutiger“ zu übersetzen ist.[8]
Die Korsen sprechen entsprechend von U Moru. Beides ist im Deutschen eher mit „der Maure“ zu übersetzen als mit „der Mohr“.
Im Italienischen bedeutet il moro zunächst der Mohr im Sinne von „der Dunkle“ (siehe Ludovico Sforza) oder „Schwarzbraune“,[9] nicht aber „der Schwarze“ (il nero). Es ist eine Bezeichnung, die eher auf die dunkelhäutigen Mauren als auf Schwarzafrikaner bezogen wird.
Im Spanischen ist el moro ebenfalls nicht der Mohr, sondern historisch eine Bezeichnung für die arabisch-muslimischen Mauren, die Spanien zwischenzeitlich erobert hatten.[10] Heute wird es hauptsächlich als negativ besetztes bis diskriminierendes Wort für muslimische Araber allgemein verwendet. In diesem Zusammenhang ist auch der Beiname „Matamoros“ für den heiligen Jakobus den Älteren zu sehen, der in der Übersetzung und Ikonographie meist als „Maurentöter“ bzw. „Maurenschlächter“, nur selten als „Mohrentöter“' bzw. „Mohrenschlächter“ wiedergegeben wird.
Auch im Englischen wurden früher mit „the Moors“ die mittelalterlichen muslimischen Einwohner von al-Andalus, also der Iberischen Halbinsel, und des Maghreb bezeichnet, deren Kultur moorish genannt wird.[11] Der Mohr als schwarzer Afrikaner ist im Englischen dagegen analog zum Mittelhochdeutschen the blackamoor.[12]
Mohr als Stereotyp
Selten beruhen mitteleuropäische Darstellungen von „Mohren“ auf tatsächlichen Begegnungen, weit eher auf Reisebeschreibungen und überlieferten Darstellungen. Historische Abbildungen von Mohren folgen daher oft einem Stereotyp: dunkle bis schwarze Haut, dicke Lippen, krauses Haar, oft mit großen Ohrringen oder anderen Attributen „wilder Völker“.
Zahlreiche Wortprägungen, historische Namen, Wappen und Abbildungen haben dieses Bild des „Mohren“ bis heute erhalten.
Begegnungen zwischen Europäern nördlich der Alpen und Afrikanern hatten bis ins 18. Jahrhundert Seltenheitswert. Zwar lebten und kämpften in der Römerzeit auch dunkelhäutige Afrikaner als Soldaten der römischen Armee in Mitteleuropa, doch endete dies mit der Zeit der Völkerwanderungen. Im Mittelalter und der Frühen Neuzeit sind bildliche Darstellungen von Menschen schwarzer Hautfarbe nördlich der Alpen daher eine bemerkenswerte Ausnahme, während in den italienischen Staaten wie der Republik Venedig der Kontakt zu Afrika nie abriss.
Was für die christliche Komponente im Blick auf den „Höllenmohr“ und den „schwarzen Mann“ zutrifft, hat sich im Mittelalter durch die veränderte Heiligendarstellung und -verehrung (vor allem Schwarze Madonnen, ein Mohr als einer der Heiligen Drei Könige, Hl. Mauritius) und durch die positive Verwendung von Mohren in bischöflichen Wappen (unter anderem Freising, Würzburg) relativiert.
Erst seit der Kolonialzeit kamen diese „Mohren“ aus Afrika und Amerika auch als Sklaven an die europäischen Höfe. An Fürstenhöfen, aber auch bei reichen Bürgern, war es bis ins 18. Jahrhundert eine Prestigesache, „Hofmohren“ zu haben, gewöhnlich als Kammerdiener („Kammermohren“) oder soldatisch gekleidete, eher zur Zier dienende Wachen. Viele andere kamen auch zum Militär, meist als Spielleute.
Bekannte als Mohren bezeichnete Menschen sind beispielsweise Anton Wilhelm Amo († nach 1753), der „hochfürstliche Mohr“ Angelo Soliman († 1796) und Ignatius Fortuna († 1789). Solimans Haut wurde nach seinem Tod präpariert und im kaiserlichen Naturalienkabinett in Wien ausgestellt.[13] Amo verfasste 1729 eine Schrift mit dem Titel De iure Maurorum in Europa in lateinischer Sprache (deutsch Über die Rechtsstellung der Mohren in Europa), die nicht erhalten ist.
Ein relativ frühes Beispiel für die anthropologische Einordnung von „Mohren“ zwischen europäischem Menschen und Affen stellt das im Jahr 1784 erschienene Buch Über die körperliche Verschiedenheit des Mohren vom Europäer von Samuel Thomas von Soemmerring dar. Seine Auffassungen fußten auf dem aristotelischen Konzept der Scala Naturae, der „Stufenleiter der Wesen“, und ordneten allem Leben einen festen Platz in einer Hierarchie „niederer“ und „höherer“ Wesen zu.[14] Offiziere aus Hessen-Darmstadt hatten dem Mediziner Körper von in Deutschland verstorbenen Sklaven zur Sezierung überlassen. Diese „Mohren“ waren aus Amerika mitgebracht worden und hier durch Kälte, Infektionskrankheiten oder Suizid gestorben. Soemmering stellte seine Befunde dieser Sektionen Befunden gegenüber, die er an den Leichen von Europäern und exotischen Tieren gewonnen hatte. Er sah das „praktische Vorurtheil“ bestätigt, „dass im allgemeinen, im Durchschnitt, die afrikanischen Mohren doch in etwas näher ans Affengeschlecht, als die Europäer gränzen. Sie bleiben aber drum dennoch Menschen.“[15]
Schließlich dienten einige als „Mohren“ bezeichnete Menschen als Ausstellungsattraktionen auf Jahrmärkten, Wandermenagerien, später in speziellen Völkerschauen (beispielsweise im zoologischen Garten der Firma Hagenbeck). Die Blütezeit der Völkerschauen war in Europa zwischen 1870 und 1940.
May Ayim, eine der Pionierinnen der afrodeutschen Bewegung und der kritischen Weißseinsforschung in Deutschland, übte in diesem Zusammenhang in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutliche Kritik an der christlich-abendländischen Farbsymbolik, die „die Farbe Schwarz von jeher mit dem Verwerflichen und Unerwünschten in Verbindung“ gebracht habe:
- „Entsprechend sind in der frühen Literatur Beispiele zu finden, wo weiße Menschen durch unrechtmäßiges Verhalten zu ‚Mohren‘ werden. Im Kirchenvokabular des Mittelalters wurden in markanter Weise ‚Aethiops‘ und ‚Aegyptius‘ zeitweise als Bezeichnungen für den Teufel benutzt. Religiös bestimmte Vorurteile und Diskriminierungen bildeten so einen Teil des Fundamentes, auf dem sich in der Kolonialzeit mühelos ein Konglomerat rassistischer Überzeugungen entfalten konnte, welches die Schwarzen Heiden (Mohren) zu Schwarzen Untermenschen (Negern) werden ließ.“[16]
- „Nickneger“ in St. Joseph (Hannover)
- Angelo Soliman (Stich um 1750)
- Ignatius Fortuna auf Repräsentationsgemälde der Essener Fürstäbtissin Franziska Christine († 1776)
- Wandermenagerie mit Mohren. Paul Friedrich Meyerheim: In der Tierbude, 1894; Gemäldegalerie, Dresden
Das „Mohrenland“: Zur geografischen Herkunft der „Mohren“
Heute wird das Wort „Mohr“ mit Menschen aus Subsahara-Afrika in Verbindung gebracht, der historische Sprachgebrauch zielt dagegen auf Menschen aus nordafrikanischen Regionen, vor allem aus Nordostafrika (Äthiopien, Eritrea, Abessinien, Aksum, Nubien) und Nordwestafrika (Mauretanien, Westsahara, Mali, Marokko, Algerien, siehe Bidhan).
Im Deutschen hat das Wort „Mohr“ allem Anschein nach historisch eine stärkere Affinität zum altgriechischen Wort aithiops (für „verbranntes Gesicht“, siehe Aithiopia). Die Identifizierung von Mohren mit Mauren kommt von der zugrundeliegenden Lautähnlichkeit und dem spanischen Einfluss, wo moro aus historischen Gründen das Wort für den arabisch-islamischen Mauren ist.
Wenn im Mittelalter, so zum Beispiel auch im Zusammenhang mit dem „Freisinger Mohr“, latinisiert von caput aethiop(i)s bzw. caput ethiopicum die Rede ist, hat dies im damaligen Kontext daher nicht unmittelbar etwas mit Äthiopien zu tun, sondern ist bereits allgemein mit „Mohrenkopf“ zu übersetzen.
In diesem Sinne übersetzt auch Martin Luther das Land Kusch, das sich südlich an Ägypten anschloss (Ez 29,10 ) und im griechisch-römischen Sprachraum den Namen Äthiopien erhielt (so auch in der Septuaginta), konsequent mit „Mohrenland“. Dabei gibt Jer 13,23 den Ausschlag, wo es heißt: „Kann etwa der Kuschite seine Haut wandeln oder der Panther seine Flecken?“ Auch hier steht bei Luther „der Mohr“. Der Prophet Jesaja hat dagegen bei seiner Beschreibung der Kuschiten (Jes 18 ) nicht auf die Hautfarbe angespielt, sondern stattdessen auf ihre Körpergröße („hochgewachsen“) und Unbehaartheit („blank“). Im Blick auf den äthiopischen Kämmerer scheint Luther außerdem die Ausdrücke „Morgenland“ und „Mohrenland“ miteinander zu identifizieren.
1670 schrieb Jerónimo Lobo über die „wahre Beschaffenheit des Mohrenlandes, sonderlich des abbysinischen Kayserthums“. Andererseits verstand Giovanni Antonio Cavazzi da Montecuccolo 1694 bei seiner historischen Beschreibung des „occidentalischen Mohrenlandes“ darunter neben anderen Gebieten die drei Königreiche Kongo, Matamba und Angola.
1728 erschien erstmals in Deutsch der Bericht von Bartolomeo de Rogatis Von dem Verlust des Königreichs Spanien und dessen Wieder-Eroberung aus denen Händen der Mohren, womit wiederum die Mauren gemeint sind.
1894 wurde das Buch Dr. Adschai Samuel Crowther, der erste evangelische Neger-Bischof, oder Mohrenland wird seine Hände ausstrecken zu Gott veröffentlicht. Hier liegt also auch Nigeria im Mohrenland.
Sogar Anfang der 1930er Jahre erschienen noch Titel wie Als Mohrenland noch christlich war … (G. von Massenbach, 1933), Der Erstling aus Mohrenland (Biographisches von Samuel Ali Hussein, 1932) oder Altes und Neues aus dem Mohrenland (Kirchen- und Missionsgeschichtliches von Christoph Schomerus, 1934), wobei hier sowohl „Mohr“ und „Neger“ austauschbar werden als auch zunehmend ganz Afrika zum „Mohren-“ bzw. „Negerland“ wird.
Mohren in der europäischen Kulturgeschichte
Sibylle Agrippina
Die Sibylla Agrippina wird als einzige unter den Sibyllen als Mohrin im Purpurgewand dargestellt,[17] zum Beispiel durch den flämischen Maler Jan van den Hoecke (1611–1651).[18]
Biblische Gestalten
Da Luther in seiner Bibelübersetzung die Kuschiter generell mit Mohren identifizierte, gelten heute auch einige biblische Gestalten als Mohren bzw. Mohrinnen. Dagegen sprechen die Einheitsübersetzung von Kuschitern und die King James Bible von Äthiopiern.
Die Frau des Mose
Mose heiratete die Kuschitin Zippora. Die entsprechende Passage in Numeri 12,1 heißt bei Luther: „Und Mirjam und Aaron redeten wider Mose um seines Weibes willen, der Mohrin, die er genommen hatte, darum dass er eine Mohrin zum Weibe genommen hatte“.
Serah, der Mohr, und Tirhaka, König der Mohren
Auch beim kuschitischen Heereszug gegen König Asa (2 Chr 14,7–8 ) ist bei Luther vom „Sieg Asas über die Mohren“ die Rede und von deren Anführer „Serah, der Mohr“. Nach Pierer’s Universal-Lexikon von 1857 handelt es sich um einen ägyptischen König, der bei den klassischen Schriftstellern Osorthon heiße und um 950 v. Chr. von Asa besiegt worden sei.[19]
In 2 Kön 19,9 und in Jes 37,9 nennt Luther Thirhaka „König der Mohren“ bzw. „der Mohren König“. Es handelt sich dabei mit großer Wahrscheinlichkeit um Taharqa, König von Kusch bzw. Nubien, der von um 690 bis 664 v. Chr. regierte.[20]
Äthiopischer Kämmerer
In der Apostelgeschichte (Apg 8,26 ) ist von einem äthiopischen Kämmerer der Königin Kandake – bei Luther aus dem „Mohrenland“ – die Rede, der vom Diakon Philippus getauft wird. Dieser Mohr gilt als Gründer, Philippus als Vater der äthiopischen Kirche.[21]
Schon der Kuschite, bei Luther „Mohr“, Ebedmelech war zu Zeiten des Propheten Jeremia als Hofkämmerer beschäftigt (Jer 38–39 ). Er rettet den Propheten aus der Zisterne.
Die Darstellung der „Taufe des Kämmerers“ wurde im 16. und 17. Jahrhundert speziell in den Niederlanden ein beliebtes Sujet, unter anderem bei Abraham Bloemaert (1566–1651) und Rembrandt (1606–1669).[22]
Die Mohrin im Hohenlied Salomos und die Königin von Saba
Anders verhält es sich in Bezug auf das Hohelied, das traditionell dem König Salomo zugeschrieben wird. Er beschreibt dort seine Geliebte als dunkelhäutig (Hld 1,5–6 ): „Ich bin schwarz, aber gar lieblich, ihr Töchter Jerusalems, wie die Hütten Kedars, wie die Teppiche Salomos. Sehet mich nicht an, dass ich so schwarz bin; denn die Sonne hat mich so verbrannt.“ Daraus wurde geschlossen, dass es sich bei der Frau um eine Mohrin handele. Sie wird traditionell mit der Königin von Saba identifiziert. Daher haben mittelalterliche Künstler die Königin von Saba als Mohrin gemalt. Eine frühe und recht eindrückliche Darstellung findet sich im romanischen Verduner Altar in Klosterneuburg aus dem Jahr 1181.[23]
Ebenfalls am Ende des 12. Jahrhunderts schuf Benedetto Antelami (um 1150 – um 1230) in Parma eine Statue der Königin. Er gestaltete sie als mittelalterliche Prinzessin, dunkelhäutig und mit blondem Haar.[24]
Schwarze Madonna
Vermutlich in der allegorischen Übertragung des Hohenliedes auf Jesus (Gott) und Maria (Kirche) und in Anlehnung an die Darstellungen der Königin von Saba kam es zu Darstellungen von Maria, der Mutter Jesu von Nazaret, als Mohrin, siehe Schwarze Madonna. Die ältesten, der Legende nach wie viele Ikonen dem Evangelisten Lukas zugeschriebenen Bildnisse von Schwarzen Madonnen stammen wohl aus dem 6. bis 9. Jahrhundert, die entsprechenden Statuen aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Die Tradition von Oropa im Piemont erzählt davon, dass der heilige Bischof Eusebius von Vercelli († 381) im 4. Jahrhundert nach seiner Teilnahme am Konzil von Nicäa eine Schwarze Madonna mitgebracht und in die von ihm gegründete Klosterzelle gebracht habe. Die heute dort verehrte Statue stammt eher aus dem 13. Jahrhundert.[25]
Der Mohr der Heiligen Drei Könige
Einer der Heiligen Drei Könige wird seit dem 12. Jahrhundert, verstärkt seit etwa Anfang des 14. Jahrhunderts,[26] als schwarzer Afrikaner dargestellt. Hintergrund ist die ältere Auffassung von Augustinus und Hrabanus Maurus, dass die drei Könige Nachfahren der drei Söhne Noachs seien und die drei damals bekannten Erdteile repräsentieren.
Je nach Region und Tradition unterschiedlich wird Caspar – der „jüngste“ König, der Myrrhe bringt –, Melchior oder Balthasar als Mohr dargestellt. Zunächst war es wohl überwiegend Balthasar, der auch als König von Saba aufgefasst wurde, doch später in der Volkstradition am häufigsten Caspar, der diese Kennzeichnung erhielt.[27] Die Volkstradition kann sich dabei auf Pseudo-Bedas Codex Vaticanus (traditionell ins 10. Jahrhundert datiert) berufen, wo Kaspar als Mohr bezeichnet wird.[28] Melchior wird unter anderem in der Geschichte Warum der schwarze König Melchior so froh wurde von Karl Heinrich Waggerl so beschrieben. Diese Auffassung wurde im Mittelalter auch im Ingeram-Codex von 1459 vertreten.
Die dunkle Hautfarbe des Königs entstammt wohl einer Fehldeutung eines überlieferten Textes. Dennoch hat sich die Darstellung eines Königs als Mohr in der bildenden Kunst bis heute erhalten. Insbesondere in der Gotik- und Renaissance-Malerei nördlich der Alpen entwickelte sich der dunkelhäutige nach und nach zum schwarzen König, gegen Ende des 15. Jahrhunderts zunehmend mit einer kontrastreichen hellen Kleidung:
- Gentile da Fabriano (1370–1428), Florentiner Akademie, 1423 (galt lange als die früheste Abbildung)
- Rogier van der Weyden, Dreikönigsaltar, 2. Drittel des 15. Jahrhunderts
- Hugo van der Goes, um 1470
- Hans Memling, Dreikönigsaltar, um 1470
- Epiphanie von Hieronymus Bosch, um 1475/80
- Dreikönigsbild des Freiburger Nelkenmeisters, Hochaltar der Franziskanerkirche, 1479
- Krakauer Hochaltar von Veit Stoß, vor 1489
- Albrecht Dürer, Anbetung der Könige, um 1490–1493
- Dreikönigsbild von Hieronymus Bosch, um 1495
- Sebastiano Ricci: Anbetung der Könige, 1726–30
Während im Ingeram-Codex König Melchior ein Mohrenwappen führt, ist es in einem Tiroler Wappenbuch aus dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts der selbst hellhäutig dargestellte König Balthasar.[29]
- Stefan Lochner, Kölner Dom, Standarte mit Mohrenwappen, um 1440
- Ingeram-Codex: König Melchor führt ein Mohrenwappen, 1459
Im religiösen Brauchtum rund um das Dreikönigsfest, insbesondere beim Sternsingen, wird traditionell ein König geschwärzt. Auf diesen Brauch abhebend, zeigen mehrere bundesdeutsche Briefmarken einen Mohrenkönig.
- Briefmarke 1971
- Briefmarke 1972
- Briefmarke 1981 (Berlin)
- Briefmarke 2007
Heiliger Mauritius
Der hl. Mauritius († um 290) wurde – ähnlich wie auch der heilige Gregorius Maurus – aufgrund seines Namens in langer Tradition als Mohr gesehen. Nicht selten wurde im deutschen Alltagssprachgebrauch aus dem Vornamen Mauritius bzw. Maurus die geschliffene Kurzform Mohr.
Mauritius war zunächst Schutzpatron Burgunds. Am 21. September 937, am Vorabend des Festes des heiligen Mauritius, gründete der im Jahr zuvor zum König gekrönte Otto I. in Magdeburg in Anwesenheit von zwei Erzbischöfen, acht Bischöfen und zahlreicher weltlicher Adliger das Mauritiuskloster. Nach seiner Heirat mit Adelheid, der Tochter von König Rudolf II. von Burgund, im Jahr 951 erhielt Otto I. von deren Bruder König Konrad III. von Burgund zum Weihnachtsfest 960 die Reliquien des hl. Mauritius aus der Abtei Saint-Maurice im Schweizer Kanton Wallis, die er ins Mauritiuskloster brachte. 955 ließ er den ersten Magdeburger Dom bauen, der der hl. Katharina von Alexandrien und dem hl. Mauritius geweiht ist. Historischer Hintergrund ist wohl der Sieg gegen die Ungarn auf dem Lechfeld von 955, den Otto auf die Hilfe des hl. Mauritius zurückführte. 962 ließ Otto I. sich im Zuge seiner Krönung zum Kaiser von Papst Johannes XII. auch das Fest des Heiligen bestätigen.
Zur Zeit der Ottonen und Stauferkaiser breitete sich die Verehrung des Mauritius in ganz Deutschland aus, er wurde zum Reichsheiligen und zum vom Hochadel bevorzugten Kriegerheiligen. Unter anderem wurde die von ihm der Legende nach übermittelte Heilige Lanze als Reichskleinod in wichtigen Kriegszügen des Reiches vorangetragen.[30] Vom 12. Jahrhundert an fand die Salbung des Kaisers im Petersdom zu Rom am ursprünglich von Otto I. gestifteten Mauritius-Altar statt.[31] Der Mauritiuskult in Magdeburg blühte unter Erzbischof Wichmann von Seeburg wieder auf, ab 1209 im nach der Feuerzerstörung (1207) unter Erzbischof Albrecht I. von Käfernburg neu errichteten Dom. Darin befindet sich eine Vielzahl von Mauritiusdarstellungen, auch eine der ältesten figürliche Statuen, die ihn als Mohr zeigt (um 1250).
Zunächst vereinzelt – zum Beispiel in der Deutschen Kaiserchronik aus dem 12. Jahrhundert –, vom späten 14. Jahrhundert an immer häufiger, wird Mauritius als Mohr dargestellt und gilt seither auch als Patron aller Handwerker, die mit Farben zu tun haben. Ihm wurden zahlreiche neue Kirchen geweiht. Immer häufiger wurde er Wappenfigur auf den Schilden von Adelsgeschlechtern und Städten – darunter am bekanntesten die Adelsfamilien Wolffskeel und Grumbach sowie die Stadt Coburg.
Der Heilige findet sich auch auf dem ältesten Siegel der Stadt Ingolstadt von 1291, aber wohl noch nicht als Mohr.[32] Die Stadtpfarrkirche St. Moritz zu Ingolstadt trägt wohl seit dem 13. Jahrhundert dieses Patrozinium, enthält aber ebenfalls keine Mohren-Darstellungen. Ein von Hans Mielich (1516–1573) gemalter Ritter-Mohr Mauritius findet sich dagegen im Hochaltar des Ingolstädter Münsters.[33]
Die Kombination von Mohrenkönig und dem hl. Mauritius als Mohr erscheint auf dem Dreikönigsaltar von Hans Baldung aus dem Jahr 1507, der sich heute in den Staatlichen Museen Berlins befindet. Gemalt wurde er für den Halleschen Dom.[34] Für dieselbe Kirche malte Matthias Grünewald (1475–1528) im Auftrag des Erzbischofs von Magdeburg die Erasmus-Mauritius-Tafel, auf der der Mohr als Reichspatron und Patron des Erzstifts Magdeburg mit einer Prunkrüstung Kaiser Karls V. erscheint.[35]
Moses, der Äthiopier
Moses der Äthiopier bzw. der Schwarze war ein Einsiedlermönch in Ägypten, Glaubensbote bei den Sarazenen und späterer Bischof. Er wurde um 320 in Äthiopien geboren und starb dort um 390/395. Als Äthiopier hatte er dunkle Hautfarbe und wurde daher traditionell als „Mohr“ dargestellt.[36] Er ist der erste namentlich bekannte schwarzafrikanische Heilige und gilt als Patron der Afroamerikaner.
Belakane
Die schöne Sarazenenkönigin Belakane in Wolfram von Eschenbachs Parzival ist eine Mohrin. Ihr und Gahmurets Sohn Feirefiz wird als Elster-Mischling vorgestellt („schwarz-weiß-gescheckt“). Der Sohn von Feirefiz und Repanse de Schoye wird der Priesterkönig Johannes sein. Die Spekulationen über einen historischen Hintergrund dieser Figuren sind vielfältig und umstritten.
Ludwig der Mohr und Alessandro de’ Medici
Der Mailänder Herzog Ludovico Sforza (1452–1508) hat bei den Italienern den Beinamen il Moro („der Dunkle“), ebenso wie der Florenzer Herzog Alessandro de’ Medici (1510–1537), wobei bei ihm il Moro meist mit „der Maure“ wiedergegeben wird.
Der Mohr von Venedig
Der Mohr von Venedig, der später durch Shakespeares Schauspiel Othello (um 1604, gedruckt 1622), Karl Meisls Theaterstück Othellerl, der Mohr von Wien oder Die geheilte Eifersucht (1806) und durch die Opern von Gioacchino Rossini (1816) und Giuseppe Verdi (Otello, 1887) bekannt wurde, war ursprünglich nur dem Familiennamen, nicht der Hautfarbe nach ein Mohr. Shakespeare hatte die Novelle Un Capitano Moro aus den Degli Hecatommithi (1565) von Giambattista Giraldi († 1573) als Grundlage verwendet. Die Moral dieser Novelle zielte auf die vermeintliche Torheit europäischer Frauen, wenn sie temperamentvolle Männer anderer Völker heiraten. Historisches Vorbild dieser Novelle war Cristofalo Moro, der 1505 als Gouverneur der Republik des heiligen Markus nach Zypern zog, um die Insel gegen die Osmanen zu verteidigen. Während Othello bei Giraldi seine Frau aus Eifersucht ermordet und dieser Mord später von deren Verwandten gerächt wird, tötet er sich bei Shakespeare nach Einsicht in seinen Irrtum selbst. Der historische Capitano Moro dagegen kehrte nach drei Jahren nach Venedig zurück, wobei seine Frau auf der Rückfahrt starb, was ihn in tiefe Trauer stürzte.[37] Während Giraldi eindeutig von der „negrezza“ des Mohren sprach, ist es in der Shakespeare-Forschung umstritten, ob die Bezeichnung „moor“ mehr auf die Herkunft, die Kultur oder die Hautfarbe oder eine Mischung daraus zielt.[38]
1692 wurde vom Kapuziner-Missionar Dionigi de Carli eine von diesem Komplex unabhängige Schrift mit dem Titel Der nach Venedig überbrachte Mohr in Deutsch veröffentlicht.
- Tod der Desdemona (vor 1803)
- Tod der Desdemona. Gemälde von Alexandre Marie Colin (1829)
- Othello und Desdemona in Venedig. Gemälde von Théodore Chassériau (1850)
- Tod der Desdemona. Gemälde von Eugène Ferdinand Victor Delacroix (1858)
Benedikt der Mohr
Benedikt der Mohr (um 1526 in San Fratello bei Messina in Italien; † 4. April 1589 in Palermo auf Sizilien) wurde als Kind von äthiopischen Sklaven in Sizilien geboren, wirkte später als Mönch auf Sizilien und Ordensoberer in Palermo. Er wurde 1807 von der katholischen Kirche heiliggesprochen.[39]
Der Mohr Peters des Großen
Der Mohr Peters des Großen mit Namen Abraham Petrowitsch Hannibal († 1781)[40] war ein abessinischer Fürstensohn und Vorfahr von Alexander Sergejewitsch Puschkin, der dessen Leben später in einem Roman ausgestaltete. Hannibal kam zunächst als Sklavenkind an den osmanischen Sultanshof nach Konstantinopel und dann über den Gesandten Tolstoi als Sekretär an den Zarenhof, wo er 1705 – mit dem Zaren als Paten – getauft und später von diesem wie sein eigener Sohn geliebt wurde. Herangewachsen nahm er eine militärische Laufbahn, fiel aber in Ungnade, als er sich nicht verheiraten lassen wollte.[41] 1976 entstand über ebendiesen Mohren im Stile eines Märchens der sowjetische Film Wie Zar Peter seinen Mohren verheiratete von Alexander Mitta.
- Abraham Petrowitsch Hannibal, um 1720
- Nègre au turban von Eugène Delacroix (1798–1863), als Illustration in der Biographie von Hugh Barnes verwendet
- Porträt seines Sohnes, Iwan Abramowitsch Hannibal (1735–1801), russischer Admiral
- Häufig fälschlich Abraham Petrowitsch Hannibal zugeordnetes Bild von General Meller-Zakomelski
Schwarzer König beim Schach
In mittelalterlichen Schachbüchern wird der schwarze König als Mohr charakterisiert, so zum Beispiel im Konstanzer Schachzabelbuch von 1479 (heute in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien).[42]
Der Mohr von Riedlingen
Die Fasnet in Riedlingen an der Donau kennt einen Mohren, die Riedlinger selbst sind die dazugehörigen „Mohrenwäscher“. Für diesen Umstand wird folgende Geschichte als Begründung angeführt: In Riedlingen gastierte einmal ein Zirkus, bei dem unter anderem ein Schwarzer, ein „Mohr“ war. Da die Einwohner Riedlingens bislang noch nie einen Schwarzen gesehen hatten, glaubten sie, es handle sich dabei um einen Weißen, der sich nicht gewaschen habe. Sie packten ihn, brachten ihn zum Marktbrunnen und versuchten, den Mohr weiß zu schrubben, was jedoch nicht gelingen wollte.
Mohren in der Heraldik
Der Mohr als Wappenbild wurde schon früh in die Heraldik eingeführt. Der Mohr ist als „gemeine Figur“ in vielen Wappenschilden und im Oberwappen vertreten. Beispiele sind das Wappen von Papst Benedikt XVI., vom Hochstift Freising oder das Wappen der Pappenheimer.[43]
Literatur und Kunst
Literatur und Theater
Neben Othello, dem Mohren von Venedig, gibt es in Literatur und Theater zahlreiche weitere Motive:
Hermann von Sachsenheim: Die Mohrin
Hermann von Sachsenheim († 1458) dichtete um 1453 das größere allegorisierende erzählende Gedicht „Die Mohrin“, das er Mechthild von der Pfalz widmete. Sie hatte 1452 in zweiter Ehe den späteren Erzherzog Albrecht VI. von Österreich geheiratet. Er ist der Bruder von Kaiser Friedrich III. Das Gedicht wurde 1512 in Straßburg erstmals gedruckt.
Friedrich Schiller: Der Mohr von Tunis
Das geflügelte Wort „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen“ lautet im Original: „Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen.“ Friedrich Schiller legte diesen Satz in den Mund des Spitzbuben Muley Hassan, des Mohren von Tunis (Die Verschwörung des Fiesco zu Genua). Gerhard Stadelmaier hat darauf hingewiesen, dass Schillers Original keineswegs das Sprichwort rechtfertigt, da „Schuldigkeit“ eine gegenüber „Arbeit“ andere Bedeutung habe.[44]
Heinrich Hoffmann: Moritat von den schwarzen Buben
Bekannt ist auch die Moritat „von den schwarzen Buben“ aus dem Kinderbuch Struwwelpeter von Heinrich Hoffmann (1845): „Es ging spazieren vor dem Tor / ein kohlpechrabenschwarzer Mohr …“, in der sich Kinder über einen Mohren wegen seiner Hautfarbe lustig machen, dann jedoch vom „großen Nikolas“ in ein Tintenfass getunkt werden. Sie werden also zur Strafe „viel schwärzer als das Mohrenkind“ gemacht. Die Geschichte dient der antirassistischen Erziehung, aber der schwarze Knabe wird als stereotyper Schwarzafrikaner (barfuß, dicklippig, krauses Haar, nackt bis auf eine kurze Hose) dargestellt; jedoch mahnt der Dichter: „Ihr Kinder, hört mir zu, und lasst den Mohren hübsch in Ruh! Was kann denn dieser Mohr dafür, dass er so weiß nicht ist wie ihr?“ Laut Susan Arndt erweist sich Hoffmanns rassismus-kritische Intention bei näherem Hinsehen als Gegenteil, da der schwarze Junge nackt und namenlos sei und überdies für sein – vermeintlich hässliches – Schwarzsein bedauert werde, daher würden die anderen Kinder als Strafe für ihr mangelndes Mitgefühl schwarz eingefärbt.
Heinrich Heine: Der Mohrenkönig
Heinrich Heine veröffentlichte 1844 das Gedicht Der Mohrenkönig in seiner Gedichtsammlung Romanzero. Und in seinem Wintermärchen Caput 14 stehen die Heiligen drei Könige stellvertretend in der Kritik, darunter auch Herr Gaspar, der König der Mohren. Der Mohrenkönig von Heine ist eine Weiterfabulierung der Ballade Der Mohrenfürst von Ferdinand Freiligrath, vertont von Carl Loewe.
Weitere Mohren und Mohrinnen in der Weltliteratur
Mohren und Mohrinnen, als solche bezeichnet, spielen außerdem in folgenden Werken eine bedeutende Rolle:
- Giambattista Basile (1575–1632): Das Pentameron.
- William Shakespeare: Titus Andronicus. Tragödie (zwischen 1589 und 1592) (der Mohr Aaron)
- Edward Young: Die Rache. (1732)
- Friedrich Hildebrand von Einsiedel: Die Mohrin. Lustspiel. Übersetzung nach Terenz.
- Ernst Lorenz Michael Rathlef: Die Mohrinn zu Hamburg. Tragödie, 1775.
- Friedrich Julius Heinrich von Soden: Die Negerinn oder Lilliput II. 1789
- Friedrich Wilhelm Ziegler: Die Mohrin. Schauspiel in vier Aufzügen, 1802.
- Josef Alois Gleich: Der Mohr von Semegonda. 1805.
- Christian Dietrich Grabbe: Herzog Theodor von Gothland. (dort der Drahtzieher Berdoa), 1822.
- Johanna Satori-Neumann: Die Mohrin. Roman, 1854. Scan bei Google Books
- Wilhelm Busch: Die Rache des Elephanten 1863 und Fipps, der Affe 1879, Bildergeschichten.
- Georg Horn: Der Mohr von Berlin. Roman, 1886.
- Anton Ohorn: Der Mohr von Jena und andere Erzählungen. 1916.
- Carry Brachvogel: Der Mohr der Dubarry. 1925.
- Gertrud Fussenegger: Mohrenlegende. Eine Weihnachtsgeschichte. 1937.
- Hermann Kesten: Der Mohr von Kastilien. Um die Krone. Roman, 1956.
- Hans Dieter Schwarze: Der Mohr von Brandenburg. Komödie, 1960.
- Werner Bergengruen: Die Schwestern aus dem Mohrenland. Erzählung, 1963.
- Tankred Dorst: Die Mohrin. Theaterstück, 1964.
- Ruth Hoffmann: Der Mohr und der Stern. 1966.
- Gisela Frankenberg: Der blaue Mohr. 1968.
- Lukas Hartmann: Die Mohrin. Roman, 1995, ISBN 3-596-13288-6
- Jürgen Vogler: Der Mohr von Plön. Roman (nach wahrer Begebenheit), 2012.
Im Jugendbuch Mohr und die Raben von London von Vilmos Korn und Ilse Korn tritt Karl Marx (seinem Spitznamen gemäß) in einer Nebenrolle als „Mohr“ auf.
Mohren im Musiktheater
Neben den Othello-Opern sollten auch der „Mohr Monostatos“ aus der Zauberflöte von Mozart und Antonio Salieris Musikkomödie Il moro nicht vergessen werden. Der König der Nubier Amonasro in Verdis Aida ist ebenfalls ein „Mohr“.
Moriskentanz, Morris Dance, Moresken
Von den Mauren leiten sich auch die Morisken her sowie der nach ihnen benannte Tanz. Mit den Moriskentänzern verwandt sind im Bereich der Volksmusik in England der Morris Dance.
Orlando di Lasso († 1594) schrieb neapolitanische Madrigale, die er Moresken nannte und in denen neben Figuren der Commedia dell’arte auch „Mohren“ als Spaßmacher und exotisches Element vorkommen.
Malerei und Skulptur
Im Bereich der bildenden Kunst sind hervorzuheben:
- die Skulptur des Heiligen Mauritius im Magdeburger Dom (um 1240/50).
- Erasmus Grassers Mohr im Ensemble von 16 Moriskentänzern (1480)[45]
- Höfischer Mohrentanz bei Fackelbeleuchtung 1517 in Augsburg (unbekannt, z. T. Dürer zugeschrieben)
- Die Mohrin Katherina von Albrecht Dürer (1521)[46]
- der Mohr auf der Erasmus-Mauritius-Tafel von Matthias Grünewald (vor 1524)
- Mehrere Mohren auf Paolo Veroneses Gemälde Das Gastmahl im Hause des Levi (1573), Accademia, Venedig
- Der Kontrabass mit Mohrenkopf (um 1650) von Jakob Stainer, Absam.
- zwei Mohrenbilder des Amsterdamer Malers Nicolaes Pieterszoon Berchem (1620–1683)
- der Mohr mit Smaragdstufe von Johann Melchior Dinglinger und Balthasar Permoser (1720/24), der heute im Grünen Gewölbe in Dresden ausgestellt ist.
Die Dienstbotenrolle vieler Schwarzer in der Kolonialzeit hat sich auch in funktionellen Mohrenfiguren niedergeschlagen, zum Beispiel im sogenannten Rauchverzehrer-Mohr.
- Mohr mit der Smaragdstufe von Dinglinger & Permoser, Dresden
- Paolo Veronese: Detail mit Mohren-Page aus Das Gastmahl im Hause des Levi, 1573, Accademia, Venedig
- Skulpturengruppe Netzziehende Mohren von Pehr Henrik Lundgren, 1845, ursprünglich im Hagapark, jetzt im Schloss Ulriksdal bei Stockholm, Schweden
- Gotland, barockes Chorgestühl mit Mohr auf Kamel
- Rauchverzehrer in einer Ausstellung des Dürener Geschichtsvereins
- Mohrenbild von Berchem
- Mohrenbild von Berchem
Werbung
Sarotti-Mohr
Der 1868 von Hugo Hoffmann gegründete und 1881 durch Übernahme der „Confiseur-Waaren-Handlung Felix & Sarotti“ unter dem Namen Sarotti bekannt gewordene Schokoladenhersteller warb seit den 1920er Jahren mit dem „schokoladenbraunen Sarotti-Mohren“ als Firmenlogo. Nach Beendigung des Ersten Weltkriegs entwarf die Werbeagentur des Grafikers Julius Gipkens anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Unternehmens, möglicherweise in Anlehnung an die erste Fabrikationsstätte in der Mohrenstraße, das erste Mohrenzeichen: drei Mohren mit dem Tablett. Am 27. August 1918 wurde das Markenzeichen angemeldet.
Die bis 2004 verwendete Gestalt erhielt der Mohr von Gipkens 1920 und wurde 1922 zur eingetragenen Marke. Die Werbefiguren trugen einen Turban und ein Tablett und sollten wohl ursprünglich auf die traditionelle Funktion von Mohren als Bedienstete des Hochadels anspielen.
Der Mohr trat seit 1918 (dem 50-jährigen Bestehen des Unternehmens) auf Produktverpackungen auf, in der Printwerbung, wurde neu gestaltet in den 1930er Jahren durch Werner Kruse, erschien ab 1964 in der Fernsehwerbung und wurde seither in zahlreichen Formen als Souvenir vermarktet. Die Fabrik, bis nach dem Zweiten Weltkrieg in Berlin ansässig, ließ im Jahr 1950 einen Sarotti-Mohren als Werbefigur aus vergoldeter Bronze in der Bildgießerei Noack herstellen. Sie befindet sich im Deutschen Historischen Museum in Berlin.[47]
Seit 2004 bezeichnet die Firma Stollwerck den Sarotti-Mohren offiziell als Sarotti-Magier der Sinne. Die Figur wurde farblich umgestaltet und jongliert nun mit Sternen, statt ein Tablett oder eine rot-blaue Fahne zu tragen.
Mohren bei Kaffeeröstereien
Im Logo der Wiener Kaffeerösterei Julius Meinl findet sich ein „Mohr“. Der Meinl-Mohr trinkt Kaffee, trägt einen hohen roten Fez und die Uniform eines Hotelpagen oder Dienstboten. Er wurde 1924 von dem Grafikdesigner Joseph Binder entworfen und 1965 zu einer abstrakteren Darstellung modernisiert. Auch mit ihm sollten Sinnlichkeit und eine „weltoffene“ und „exotische“ Atmosphäre von südländischen Hotels oder Kolonialherren-Anwesen assoziiert werden. Für die USA hat der Meinl-Konzern das schwarze Gesicht durch Gold ersetzt. In Europa präsentierte sich Meinl weiterhin mit dem traditionellen „Mohren“ mit rotem Fez. Allerdings gibt die Firma offiziell an, der Mohr ähnele einem „sympathischen Barockengel“ und stehe daher für „die europäische Komponente“ der Firma.[48] Seit 2004 ist ein neues Design (ganz in rot) in Gebrauch. Im Oktober 2021 wurde beschlossen, den Mohrenkopf im Markenzeichen aus Gründen des Zeitgeists aufzugeben und nur noch den bekannten Meinl-Hut ohne Kopf erscheinen zu lassen.[49][50] Dies gilt nicht für die Tochtergesellschaft Meinl Austria.[51]
Die 1883 gegründete Kaffeerösterei Machwitz in Hannover verwendet ebenfalls ein Mohrenlogo mit drei Büsten hinter dem Firmensignet.[52][53]
Der Tucher-Mohr
Der Kopf eines Mohren (es handelt sich vermutlich um eine Darstellung des Hl. Mauritius[54]) ist das Markenzeichen der Tucher Bräu aus Nürnberg. Er wurde aus dem Wappen der Nürnberger Patrizierfamilie Tucher von Simmelsdorf übernommen, als die Dr.-Lorenz-Tucher-Stiftung 1855 die bis dahin als „Königliches Bräuhaus“ firmierende, ehemals städtische Weißbierbrauerei erwarb.
Mohrenbrauerei Dornbirn
Die österreichische Mohrenbrauerei in Dornbirn trägt seit der Gründung 1834 eine Mohrensilhouette im Logo. Offiziellen Aussagen des Unternehmens zufolge handelt es sich beim Logo um das vom ursprünglichen Brauereigründer Josef Mohr übernommene Familienwappen.[55] Dieses basiert auf alten Darstellungen des heiligen Mauritius.[56] Im Zuge der Black Lives Matter-Proteste 2020 geriet auch die Wahl von Logo und Firmenname der Mohrenbrauerei in die Kritik. Nachdem ein Vorarlberger Grafiker einen Vorschlag für die Umgestaltung des Unternehmenslogos publiziert hatte, der zum Ziel hatte, den stilisierten menschlichen Kopf durch die Silhouette eines Birnbaums zu ersetzen, wurde das Unternehmen insbesondere in den Sozialen Medien für seine Logowahl und den Unternehmensnamen kritisiert.[57][56]
Mikrotoponyme
Das Wort Mohr ist immer wieder als Bestandteil von Namen für verschiedene Plätze, Stellen und Gebäude vorzufinden, dient also als Teil von Bauwerksnamen und von Ortsnamen im weiteren Sinne.
Apotheken, Brauereien, Gasthäuser, Häuser
„Mohren“ finden sich auch vielfach in den Namen und Wappen von Apotheken, Gasthäusern und Brauereien.
Mohrenapotheken
- Deutschland, Österreich, Schweiz: siehe Liste der Mohrenapotheken
- Großherzogtum Luxemburg: Stadt Luxemburg (bis 2007 Mouerenapdikt)[58]
- Polen: Breslau/Wrocław[59], Brieg/Brzeg[60], Glatz/Kłodzko[61][62], Gliwice/Gleiwitz[63]
- Tschechische Republik: Opava[64]
- vgl. auch die Erzählung Die Leute aus der Mohrenapotheke von Ernst Penzoldt und den Roman 600 Jahre Mohren-Apotheke Glatz von Hans Richard Schittny
Brauereien
In Deutschland und Österreich gibt oder gab es Mohrenbrauereien unter anderem in Dornbirn[65], Leutkirch im Allgäu (Brauereigasthof Zum Mohren[66]) und in Schwäbisch Gmünd (Drei Mohrenbrauerei).
Gasthäuser, Restaurants, Hotels
- Deutschland (Auswahl): Augsburg (Hotel Drei Mohren), Bayreuth (Brauereigasthof Mohren Bräu Bayreuth)[67][68], Eisenberg (Gasthaus Zum Mohren), Emseloh (Gasthof zum Mohr), Erlangen (Mohrenkopf), Ettlingen (Drei Mohren), Gotha (Volkshaus zum Mohren; historisch bedeutsamer Versammlungsort; 2007 abgerissen), Halle (Saale) (Gasthof zum Mohr), Heidelberg (Großer Mohr und Kleiner Mohr), Kandel (Zu den drei Mohren), Kiel-Exerzierplatz (Zum Mohrenkopf)[69], Mannheim-Lindenhof (Pizzeria 4 Mori), Naumburg (Mohrencafé am Dom), Pegau[70], Poppenricht (Zu den Drei Mohren), Ravensburg, Rottweil, Sindelfingen (3 Mohren), Stuttgart (Drei Mohren), Waldkirch (Ristorante Pizzeria Mohreneck).
- Österreich: Burgeis, Dornbirn, Graz (Mohrenwirt), Leoben, Rankweil, Reutte, Salzburg, Velden (Villa Moro, zumindest 1925–1975[71]; Kaufhaus und Café Moro, gegründet 1791, 1905 und 2010 Inhaber Eduard Moro[72])
- Schweiz: Willisau
- Südtirol: Prissian bei Meran, Reschen
Hausname
Die Hausnamen dienten in Städten zur genauen Identifizierung, bevor man zu einer Hausnummerierung bzw. (noch später) zu Straßennamen überging. Sie entstanden teils im Zusammenhang mit Hauszeichen, weshalb sie zusätzliche Adjektive (z. B. Farbenangaben) erhielten.
- Aachen: Haus zum Mohren
- Bamberg: Mohrenhaus (ein 1444 erstmals urkundlich erwähntes Gebäude)[73]
- Bonn: Haus Im Mohren
- Erfurt: Haus zum stolzen Mohren (Nr. 720); Haus zum Mohren (Nr. 103); Haus zum güldenen Mohren (Nr. 304); Haus zum schwarzen Mohren (Nr. 115); Haus zum großen und zum kleinen Mohrenkopf (Nr. 476); Haus zum kleinen schwarzen Mohrenkopf (Nr. 2429)[74]; Haus zum Mohrenkopf
- Halle (Saale): Haus zum Mohrenkopf (Schmeerstraße; i. J. 1441 czu dem morkoppe)[74]
- Lienz (Österreich): das Grissemann-Haus
- Magdeburg: Haus zum schwarzen Mohren (Breiteweg 39)[74]
- Radebeul: Mohrenhaus in (ein Herrenhaus, heute Kindergarten)
- Schongau: Mohrenhaus (heute Seniorenwohnanlage)
- Wien (Österreich): ein Haus im III. Gemeindebezirk, das Angelo Soliman für zehn Jahre besessen hat
- Zürich (Schweiz): Haus zum Mohrenkopf (Haus der Familie von Mandach, die einen Mohren im Wappen trug)[74]
- Zwittau (Tschechische Republik): Haus zum Mohren (Svitavy) (Wohnhaus der Bürgermeister; später Gasthof)
In Dinkelsbühl gibt es eine Metzgerei Drei Mohren mit entsprechendem Nasenschild. In Eisenberg (Thüringen) gibt es neben dem erwähnten Gasthaus und dem Mohrenbrunnen auch eine die Bäckerei namens Mohren Backstübl.
- Giebel des Volkshauses zum Mohren in Gotha
- Mohrenhaus in Radebeul
- Haus zum Mohrenkopf in Erfurt, Johannesstraße
- Gasthaus in Rottweil
- Wirtshausschild Ravensburg
- Gasthaus Hatlerdorf in Dornbirn, A
- Gedenktafel Mohrencafé am Dom in Naumburg
- Haus zum schwarzen Mohren in Erfurt, Augustinerstraße
Straßen, Plätze, Orte und Brunnen
Bekannt ist die Mohrenstraße (Berlin), die um 1700 nach Afrikanern benannt wurde, die als Sklaven nach Deutschland verschleppt wurden und in Berlin dort wohl untergebracht waren. Viele von ihnen wurden ab 1707 beim preußischen Militär als Spielleute ausgebildet. Die Firma Sarotti hatte in der Mohrenstraße 10 von 1881 bis 1913 ihren Hauptsitz und entwickelte unter anderem aus diesem Umstand heraus ihre Werbefigur, den Sarotti-Mohren. 2004 hat die PDS erfolglos einen Antrag auf Umbenennung der Straße gestellt, weil der Name rassistisch sei. Heute haben in der Mohrenstraße das Bundesministerium der Justiz, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtsfragen ihren Sitz. Es gibt Mohrenstraßen, Mohrenplätze und Mohrenbrunnen in vielen anderen deutschen Orten. Im Comic Ruhmreich, humorvoll und sprungbereit (Die ideale Tante) von Katz & Goldt (2021) wird eine fiktive „Mohrentwiete“ in Nkosazana Dlamini-Zuma-Twiete umbenannt.[75]
(Weitere gleichnamige Straßen siehe Mohrenstraße.)
Brunnen
Mehrere Wasserspiele sind mit dem Namen „Mohrenbrunnen“ und entsprechenden Figuren versehen. In Deutschland etwa in Eisenberg (Thüringen), Freising oder Obergünzburg (Bayern).
In Italien gibt es seit 1575 eine Fontana del Moro in Rom auf der Piazza Navona. Sie wurde 1655 von Giannantonio Mari nach Zeichnungen von Gian Lorenzo Bernini umgestaltet und zeigt den Kampf zwischen einem Mohren (eigentlich ein muskulöser Triton) und einem Delfin. Außerdem gibt es eine Fontana dei quattro mori im Garten der Villa Lante (Bagnaia). Ein Denkmal mit vier Mohren gibt es außerdem in Livorno und in Marino. In Anlehnung an dieses Motiv nennt sich heute ein bekannter Rotwein aus Castel de Paolis I quattro mori.
In der Schweiz befindet sich ein Mohrenbrunnen in Schaffhausen[76] und Stein am Rhein.
- Mohrenbrunnen in Freising
- Mohrenbrunnen im Kloster Schöntal
- Fontana del Moro von Gian Lorenzo Bernini in Rom
- „Fontana dei quattro mori“ im Garten der Villa Lante
- Mohrenbrunnen in Schaffhausen (Figur)
- Mohrenbrunnen in Eisenberg
- Mohrenbrunnen in Obergünzburg
Andere Benennungen
- Mohren-Drogerien: Braunschweig[77], Brüx[78] Löbau[79], Niesky[80], Reichenbach/Oberlausitz[81], Oberleutensdorf[82], Waldheim[83]
- Zunft zum Mohren, Schneidergesellschaft in Bern
- In der Nähe des bayerischen Ortes Dürrenwaid im Frankenwald gibt es eine aufgelassene und erschlossene Grube mit dem – eigentlich pleonastischen – Namen Schwarzer Mohr.
Bezeichnungen in Flora, Fauna, Chemie und Alchemie
Pflanzen und Pilze
Die Wörter Mohrrübe bzw. Möhre und Mohr haben keine gemeinsame etymologische Herkunft; Möhre geht auf westgermanisch *„murhōn“ „Möhre“ zurück, Mohr auf lateinisch maurus. Allerdings trägt die Wilde Möhre in der Mitte der Blütendolde eine durch Anthocyane schwarz/schwarzrot gefärbte „Mohrenblüte“. Die Mohrenhirse (Sorghum bicolor) wie auch der Mohrenpfeffer (Xylopia aethiopica) erhielten die Bezeichnung wegen ihrer Herkunft aus Afrika. Die Wilde Malve wird mitunter auch Mohrenmalve genannt, der Ungarn-Salbei auch Mohrensalbei. Die Laubmoos-Art Andreaea rupestris wurde früher auch als Mohrenmoos bezeichnet.
Der Mohrenkopfmilchling (Lactarius lignyotus) erhielt seinen Namen wegen seiner Farbe. Die Wortbildung von Morcheln „kleine Möhren“ könnte wegen der dunklen Köpfe einiger Arten von vulgärlateinisch mauricula „Kleine Mohrin“ beeinflusst sein.
Tiere
Taxonomische Bezeichnungen mit „aethiop(i)s“ bzw. „aethiopiacis“ (griech. für „wachsend im Mohrenland“ oder „durch die Sonne versengt“) können auf „mohrenhaftes“ Aussehen verweisen. In der Gattung Erebia gibt es eine Anzahl von Arten, die auf Grund ihrer vorwiegend dunkelbraun gefärbten Flügel als Mohrenfalter bezeichnet werden, so der Graubindige Mohrenfalter (Erebia aethiops).
Im Deutschen sind zudem die Bezeichnungen Mohrenkaiman (Melanosuchus niger), Mohrenklaffschnabel (Anastomus lamelligerus), Mohrenkopfpapagei (Poicephalus senegalus), Mohrenkopfschimmel und Mohrenköpfle verbreitet. Der Altdeutsche Mohrenkopf ist eine Taubenrasse aus der Gruppe der Farbentauben. Mohrenkopf ist zudem eine standardisierte Bezeichnung eines Zeichnungsmusters der Haushühner. Die Äthiopische Grünmeerkatze (Chlorocebus aethiops) wird mitunter Mohrenaffe genannt. Im Englischen gibt es einen Black Moor Goldfish. Ferner tragen den Mohr im Namen u. a. der Mohrenmaki (Eulemur macaco), der Mohrenmakak (Macaca maura), der Mohrenibis (Phimosus infuscatus, offiziell inzwischen Nacktzügelibis), die Mohrenweihe (Circus maurus), die daher inzwischen zu Kapweihe umbenannt wurde, das Mohrenschwarzkehlchen (Saxicola caprata, inzwischen Elsterschmätzer), der Mohrenpirol (Oriolus hosii, nun Braunsteißpirol), die Mohrenlerche (Melanocorypha yeltoniensis, inzwischen Schwarzsteppenlerche), die Mohrenralle (Amaurornis flavirostris, nun Schwarzkielralle) sowie der Mohrenhonigfresser (Myzomela nigrita, nun Schwarzrücken-Honigfresser).
Chemie, Alchemie
Der Arzt und Begründer der Homöopathie Samuel Hahnemann zählt in seinem von 1793 bis 1798 herausgegebenen „Apothekerlexikon“ einige Stoffe auf, deren deutsche Bezeichnungen mit Mohr kombiniert wurden. Sie sind bereits vor Hahnemann in der Alchemie und Chemie, seit ihm vor allem in der Homöopathie verbreitet:
- Salvia aethiopis („Mohrensalbei“)
- Mercurius aethiops alcalisatus („alkalisierter Mohr“, Quecksilber, abgerieben mit Krebsstein)
- Aethiops antimonialis („Spießglanzmohr“, Verbindung aus rohem Spießglanz mit Quecksilber)
- Aethiops martialis („Eisenmohr“, im Wesentlichen Eisenoxyduloxyd)
- Aethiops martis Lemeryi („Lemery's Eisenmohr“)
- Aethiops mineralis empyrus oder apyrus bzw. Aethiops mercurialis („Mineralmohr“, „mineralischer Mohr“ oder „Quecksilbermohr“, entsteht durch Zusammenreiben des rohen Quecksilbers mit gleichen Teilen schmelzenden Schwefels, siehe auch Zinnober)
- Aethiops narcoticus („schlafmachender Mohr“ oder „Schlafmohr“)
- Mercurius aethiops saccharatus („Zuckermohr“, Quecksilber, abgerieben mit Zucker)
- Aethiops vegetabilis („Pflanzenmohr“, Blasentang, in verdeckten Geschirren schwarz gebrannt und zu Pulver gemacht)
Aethiops caput („Mohrenkopf“) nennt Hahnemann den in der Destillation verwendeten Hutabkühler.
Sonstiges
Süßspeisen: Mohrenkopf, Mohr im Hemd und Eismohr
Mohrenkopf ist der Name eines kleinen runden Feingebäcks aus hellem Biskuit, das klassischerweise mit Vanillecreme gefüllt und mit Aprikosenmarmelade und Schokoladenguss überzogen ist. Oft wird es in einer gefältelten Papierserviette angeboten. Der Name leitet sich von der dunklen Farbe der Schokolade und der damals gängigen Assoziation mit „Mohren“ ab. In der Karnevalszeit werden Mohrenköpfe auch mit Gesichtern verziert und mit andersfarbigem Zucker- oder Nougatguss überzogen – dann handelt es sich genaugenommen nicht mehr um „Mohren“-köpfe. Gelegentlich wurde die Bezeichnung „Mohrenkopf“ auch für die als „Negerkuss“ bekannten Schokoküsse verwendet, die aus einer mit Schokolade überzogenen weichen Baisermasse (französisch „baiser“ = Kuss) auf einer Waffel bestehen. Die österreichische Schokoladen-Mehlspeise Mohr im Hemd ist ebenfalls von der Bezeichnung Mohr abgeleitet. Softeis mit Schokoladenüberzug oftmals „Eismohr“ genannt. Auch die Süßspeise Mohr im Hemd wird in Kombination mit Vanille-Eis als „Eismohr im Hemd“ bezeichnet.
Mohrle und Mohrenköpfle
Im süddeutschen Sprachraum werden schwarze Katzen und Hasen häufig „Mohrle“ genannt: „Unsre Katz heißt Mohrle, hat ein schwarzes Ohrle, hat ein schwarzes Fell …“ Das Schwäbisch-Hällische Landschwein wird dort auch als „Mohrenköpfle“ bezeichnet. Eine Biersorte der Haller Löwenbräu heißt in Anlehnung an diese Tiere ebenfalls Mohrenköpfle.
Alkoholika
Ein Biermischgetränk aus Cola und Hefeweizen wird in Süddeutschland, Tirol, Oberösterreich und Teilen der Schweiz mitunter als Mohr oder Neger bezeichnet. Ein aus Eisenberg stammender Kräuterlikör trägt den Namen Eisenberger Mohrentropfen.
Geldbezeichnungen
Als Vor- und Beiformen der Bezeichnung Negergeld sind mehrere Wortbildungen mit dem Bestandteil Mohr belegt. Als Mohrengeld wurden Glasperlen bezeichnet, die aus dem Böhmerwald und dem Fichtelgebirge nach Afrika exportiert wurden.[84] Mohrische Münzen hießen ab dem 17. Jahrhundert Zahlungsmittel in Asien und Afrika,[85] auch für Kaurigeld, das zudem die englische Spottbezeichnung blackamoor’s tooth trug, deutsch etwa Schwarzmohrenzahn.[86]
Als Möhrchen oder Mauriculus wurden zudem Kleinmünzen bezeichnet, die seit dem Spätmittelalter im Rheinland umliefen.[87]
Literatur
Geschichte
- Dione Flühler-Kreis: Die Darstellung des Mohren in Mittelalter. Juris Druck und Verlag, Zürich 1980.
- Gude Suckale-Redlefsen: Mauritius, der heilige Mohr = The black Saint Maurice. Menil Foundation u. a., Houston TX 1987, ISBN 0-939594-03-X.
- Eva Verma: Hofmohren. In: „… wo du auch herkommst.“ Bi-nationale Paare durch die Jahrtausende. Dipa, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-7638-0196-0, S. 73–80, Literatur.
- T. F. Earle, K. J. P. Lowe (Hrsg.): Black Africans in Renaissance Europe. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 2005, ISBN 0-521-81582-7.
Mohr als Stereotyp und in der Werbung
- Peter Schütt: „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan …“ Gibt es Rassismus in der Bundesrepublik? Eine Streitschrift. Weltkreis-Verlag, Dortmund 1981, ISBN 3-88142-252-8.
- Eckhard Henscheid, Immanuel Kant: Der Neger (Negerl). Renner, München 1982, ISBN 3-921499-58-5.
- Jan Nederveen Pieterse: White on Black. Images of Africa and Blacks in Western Popular Culture. Yale University Press, New Haven CT u. a. 1995, ISBN 0-300-06311-3.
- Malte Hinrichsen: Racist Trademarks. Slavery, Orient, Colonialism and Commodity Culture. Lit, Münster u. a. 2012, ISBN 978-3-643-90285-6.
- Thomas Kleber: Der Sarotti-Mohr. Zum ikonographischen und literarischen Umfeld einer Werbefigur. Siegen 2001 (Siegen, Univ., Diss., 2002).
- Peter Martin: Schwarze Teufel, edle Mohren. Afrikaner in Geschichte und Bewußtsein der Deutschen. Neuausgabe. Hamburger Edition, Hamburg 2001, ISBN 3-930908-64-6.
- Susan Arndt, Antje Hornscheidt (Hrsg.): Afrika und die deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Unrast-Verlag, Münster 2004, ISBN 3-89771-424-8.
- Rita Gudermann: Der Sarotti-Mohr. Die bewegte Geschichte einer Werbefigur. Links, Berlin 2004, ISBN 3-86153-341-3.
- Ulrike Kramer: Neger heißt nicht (bloß) „schwarz“. Wie das Wortfeld „Neger“ seine Bedeutung veränderte. Praesens-Verlag, Wien 2008, ISBN 978-3-7069-0504-6 (Zugleich: Wien, Univ., Dipl.-Arbeit, 2006: Von Negerküssen und Mohrenköpfen. Begriffe wie Neger und Mohr im Spiegel der Political Correctness. Eine Wortschatzanalyse).
- Joachim Zeller: Koloniale Bilderwelten. Der Mohr auf Reklamesammelbildern zur Kolonialgeschichte. Weltbild, Lizenzausgabe 2013, ISBN 978-3-8289-0918-2.
Weblinks
- Viviann Moana Wilmot: Das M-Wort als Ausdruck von Kolonialität – anhand eines aktuellen Beispiels aus Thüringen. In: IDZ-Jena.de. 3. Juni 2020 (Masterstudentin Soziologie, Universität Hannover).
- Joachim Zeller, Heiko Wegmann: Fotogalerie: „Mohren“ – ein Stereotyp in der Alltagskultur. In: Freiburg-Postkolonial.de. Eigene Website, 6. April 2017.
Einzelnachweise
- Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, erarbeitet unter der Leitung von Wolfgang Pfeifer, 7. Aufl., München, dtv 2004.
- Susan Arndt und Antje Hornscheidt, 2004, S. 18ff. (Sprache und Gesellschaft. Koloniale Begriffe und ihre Wirkungsmacht in Geschichte und Gegenwart), S. 22 ff. (Rassistische Begriffe und gesellschaftliche Aufarbeitung, S. 168 ff., Stichwort Mohr/Mohrin)
- Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, erarbeitet unter der Leitung von Wolfgang Pfeifer, 7. Auflage, München 2004 s. v. Mohr. Kluge, Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 25. Auflage, Berlin/Boston 2011, s. v. Mohr
- Alain Rey, Dictionnaire historique de la langue francaise, Band 2, Paris 2012, s. v. mauresque
- Oxford English Dictionary, Band 9, 2. Auflage, London 1989, s. v. Moor
- Susan Arndt: Afrikafantasien, Wörter und Wörterbücher: Tradierte Schauplätze von ‚Rassen‘theorien. In Ingo H. Warnke: Deutsche Sprache und Kolonialismus: Aspekte der nationalen Kommunikation 1884-1919. Walter de Gruyter, Berlin 2009, ISBN 978-3-11-020037-9, S. 293–314; hier: S. 300.
- französisches Wiktionary
- Ditzionariu (Memento des Originals vom 28. Januar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- italienisches Wiktionary
- spanisches Wiktionary
- englisches Wiktionary
- englisches Wiktionary
- Norbert Mayer: Wien-Museum: Höfling aus Afrika, ausgestopft, verbrannt. In: Die Presse, 28. September 2011.
- Lexikon der Biologie, Band 9, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-0334-0, S. 176 (Artikel: Menschenrassen)
- Heinz Schott: Der sympathetische Arzt: Texte zur Medizin im 18. Jahrhundert, 1998, S. 54–56.
- May Ayim (1997): Die afro-deutsche Minderheit. In: Susan Arndt (Hg.): AfrikaBilder, 2001.
- Wolfgang Menzel: Sibyllen. In: Christliche Symbolik, 1854, S. 371; Walter Hildebrand: Kartause Gaming, 1985, S. 75
- Jan van den Hoecke, Sibylle Agrippina
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- Ökumenisches Heiligenlexikon: Philippus der Evangelist, abgerufen am 6. August 2020.
- „Taufe des Kämmerers“ durch Rembrandt, 1626
- Karl Hobular, Zur Darstellung der Königin von Saba auf dem Verduner Altar. Hautfarbe und Schönheitsideal in der alten Welt, in: JbKlosterneuburg, NF 16, 1997, S. 67–69, siehe Bild der Königin von Saba im Verduner Altar (Memento des Originals vom 29. September 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Statue der Königin von Saba von Benedetto Antelami in Parma
- Bild der Madonna von Oropa
- Bild der Heiligen Drei Könige, Anfang 14. Jahrhundert (Memento des Originals vom 14. Juli 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Theologische Realenzyklopädie, Bd. IX., 1982, S. 166f.
- U. Monneret de Villard: Le leggende orientali sui magi evangelici; 1952; S. 217
- Bild des Balthasar-Wappens im Tiroler Wappenbuch
- Friedrich Ohly, Sage und Legende in der Kaiserchronik, 1968, S. 140
- A. Brackmann: Die politische Bedeutung der Mauritiusverehrung im frühen Mittelalter, in ders.: Gesammelte Aufsätze, (2)1967, S. 211–241
- Bild des ältesten Siegels der Stadt Ingolstadt, 1291
- Mauritius-Bild von Hans Mielich im Ingolstädter Münster
- Mauritius-Bild von Hans Baldung
- Geschichte und Beschreibung (Haus der Bayerischen Geschichte)
- Ekkart Sauser: MOSES der Äthiopier. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 15, Bautz, Herzberg 1999, ISBN 3-88309-077-8, Sp. 1037.
- Othello (Der Mohr von Venedig) auf william-shakespeare.de (private Webseite), vgl. dazu Rawdon Lubbock Brown, Ragguagli sulla vita e sulle opere di Marin Sanuto, 1837, S. 235 unter Berufung auf die Tagebücher des Venezianischen Historikers Marino Sanudo († 1536)
- Barbara Gridnitz: Schwarzes Mädchen, weisser Fremder, 2002, S. 136ff: Shakespears Othello unter Berufung auf Michael McNeill, „Mulattos“, „Blacks“, and „Indian Moors“: Othello and Early Moments of Constructions of Human Difference, in: Shakespeare Quarterly, 49, 1998, S. 361–375, siehe dazu auch: William Shakespeare, Othello, 2001 = Nachdruck der Ausgabe (11)1886, Appendix: Othellos Colour, S. 389–396
- Thomas Foster Earle, K.J.P. Lowe (Ed.), Black Africans in Renaissance Europe, 2005 (Beitrag von Nelson H. Minnich), S. 298.
- Bild von Abraham Petrowitsch Hannibal (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Hugh Barnes, Der Mohr des Zaren – Eine Spurensuche, 2007
- Schwarzer König im Schachzabelbuch von 1479
- Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. S. 274.
- Gerhard Stadelmaier: Schiller schafft. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 3. April 2012, abgerufen am 4. Januar 2019.
- Bild von Erasmus Grassers Mohr (Memento des Originals vom 11. Oktober 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Bild der Mohrin Katherina von Albrecht Dürer
- Abbildung und Detailanageben zum Bronze-Mohren auf www.deutsche-digitale-bibliothek.de; abgerufen am 25. Dezember 2019.
- Julius Meinl – Über uns., abgerufen am 6. August 2020.
- Meinl ohne Mohrenkopf, In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 23. Oktober 2021.
- Verena Kainrath: Totgesagter Meinl am Graben eröffnet neu – der Mohr ist Geschichte In: DerStandard.at, 21. Oktober 2021, abgerufen am 28. Februar 2022.
- Agnes Preusser: Ein Logo, zwei Zugänge: "Mohrenkopf" bei Meinl nicht überall Geschichte In: kurier.at, 22. Oktober 2021, abgerufen am 28. Februar 2022.
- Werben & Verkaufen: Rassistische Werbung: Bier Heil! – W&V. In: wuv.de. 3. Januar 2020, abgerufen am 3. Juli 2020.
- Home: Machwitz Kaffe – Kaffeeröstung mit Tradition seit 1883 in Hannover – Espresso, Kaffee, Plantagenkaffee. In: machwitz-kaffee.de. Abgerufen am 3. Juli 2020.
- Website der Tucher'schen Kulturstiftung (Memento des Originals vom 8. August 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- Irene Brickner: Affenbrotbaum statt Mohrenkopf. In: Der Standard. 20. November 2012, S. 10 (Online [abgerufen am 20. Februar 2015]).
- Vorarlberger Mohrenbrauerei legt nach Logo-Aufregung Social-Media-Accounts still. In: derStandard.at. 22. Juni 2020, abgerufen am 22. Juni 2020.
- Andreas Scalet: Mohrenbräu: Diskussion ja, neues Logo nein. In: Vorarlberger Nachrichten (VN.at). 20. Juni 2020, abgerufen am 22. Juni 2020.
- Mohrenapotheke zieht um. Luxemburger Wort, 15. März 2012, abgerufen am 25. Oktober 2020 (Gründung vor 1803; erstmals um 1440 als Hausname in der Großgasse nachweisbar, wo sie bis 2012 bestand, dann Umzug zum Place de l'Etoile; seit 2007 „Pharmacie du Ginkgo“.).
- Blücherplatz 3, Die Mohrenapotheke (PDF mit Aufnahme von 1928 und Baugeschichte), e-periodica.ch. Hatte Figur an Fassade: Mohren-Apotheke, bildindex.de. Je abgerufen am 25. Oktober 2020.
- Auf verschiedenen Ansichtskarten abgebildet. An der Fassade Figur. Rechnung von 1888 zeigt halbnackten mit Kopfschmuck, Rock, Speer und Bogen.
- Richard Schittny: 600 Jahre Mohren-Apotheke Glatz. Historische Erzählung (=Glatzer Heimatbücher; 10), Marx Verlag, Leimen/Heidelberg 1988.
- Am Ring, Werbeanzeige von 1932, grafschaft-glatz.de, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- Wilhelmstraße, 1833 gegr. Glywicke aptyki (Forumsbeitrag vom 27. Januar 2004). Auch zu sehen auf Ansichtskarten oder in Werbeanzeigen, etwa Der oberschlesische Wanderer. Oberschlesische Zeitung 78 (1905), Nr. 5 (7. Januar 1905) (PDF; 11 MB), sbx.org.pl. Alle abgerufen am 25. Oktober 2020.
- Bedeutendste Denkmäler und Orte in Opava, Stadt Opava, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- Karin Vouk: Die Mohren-Brauerei und die GENUSS.bier.pur Edition 2020. In: genuss-magazin.eu. 5. Oktober 2020, abgerufen am 19. Oktober 2020.
- "Tradition trifft Moderne - Schlemmerei & Braukunst seit 1897". In: Brauereigasthof Mohren. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
- Mohrenbräu, Bayreuth. In: nordbayern.de. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
- Norbert Krines: Mohren Bräu/Bayreuth (gebraut bei Göller/Zeil): Helles (Nr. 1809). In: bier-scout.de. 2. November 2015, abgerufen am 19. Oktober 2020.
- „Mohrenkopf“
- Gasthaus zum Mohren, Stadt Pegau, abgerufen am 25. Dezember 2019.
- AK Velden Woerthersee Villa-Moesslacher und Villa Moro, Ansichtskarte aus 1925, abgerufen am 21. Oktober 2021.
- Café Moro woerthersee-architektur.at, 2010, abgerufen am 21. Oktober 2021.
- Internetauftritt
- Vgl. Siegmar von Schultze-Galléra: Die Häusernamen und Häuserwahrzeichen der Privathäuser, Gasthöfe, Logen, Salzsiederhäuser und Apotheken in Halle, Heimat-Verlag zu Halle-Saale, Halle (Saale) 1931 (Reprint Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2016), ISBN 978-3-95966-117-1, S. 30.
- Katz & Goldt | Ruhmreich, humorvoll und sprungbereit (Die ideale Tante). Abgerufen am 17. September 2021.
- Bild des Mohrenbrunnen von Schaffhausen
- Mohren-Drogerie Heinz-Felix Mohrmann e. K., Braunschweig, northdata.de, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- Marktplatz; Die österreichische Automobil-Industrie und deren Hilfsquellen. Handbuch (PDF; 37 MB), dlibra.umcs.lublin.pl, Handbuch von 1910, Seite 279, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- Innere Zittauer Straße; Reklamemarke, veikkos-archiv.com, abgerufen am 25. Oktober 2020. Logo zeigt halbnackten mit Kopfschmuck, Rock, Speer und Schild.
- Görlitzer Straße 10; Drogerie Franke, abgerufen am 25. Oktober 2020 (mit Bild der Hausaufschrift sowie Logo Kopf mit Turban und Ohrring), abgerufen am 25. Oktober 2020.
- Markt 14; Handelsgeschichte, Sächsische Zeitung, 23. Juni 2007, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- Oberleutensdorf, boehmisches-erzgebirge.cz, abgerufen am 25. Oktober 2020. Mit Ansicht von 1930.
- Obermarkt 47;Mohren Drogerie - Jutta Lowag, stadtmagazin.com, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- Hans Watzlik: Die Leturner Hütte. Berlin 1932, zitiert nach der Ausgabe Augsburg 1963, S. 23. Auch in: Josef Blau: Die Glasmacher im Böhmer- und Bayerwald in Volkskunde und Kulturgeschichte. Kallmünz/Regensburg 1954, S. 11 (= Beiträge zur Volkstumsforschung. Herausgegeben von der Bayerischen Landesstelle für Volkskunde in München, Band 8). – Herbert Achternbusch: Die Stunde des Todes. Frankfurt am Main 1975, ISBN 3-518-02004-8, S. 35
- Johann Albrecht von Mandelslo: Morgenländische Reise-Beschreibung. Schleswig 1668, S. 123, online. – Wilhelm Ludwig Volz: Geschichte des Muschelgeldes. In: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft. Band 10, 1854, S. 112, online
- Oxford English Dictionary, Oxford 1989 s. v. Blackamoor, Definition 1c
- Friedrich von Schrötter: Wörterbuch der Münzkunde. 2. Auflage, Berlin 1970, S. 273