Aithiopia
Aithiopia (altgriechisch Αιθιοπία Aithiopía, Ethnonym αἰθίοψ aithíops, in der Antike von αἴθειν aíthein, deutsch ‚brennen‘ und ὤψ ṓps, deutsch ‚Gesicht‘ abgeleitet, als Bezeichnung der dunkelhäutigen Bewohner; lateinisch Aethiopia) ist eine antike geographische Bezeichnung für eine große Region, die neben dem eigentlichen Äthiopien noch die historischen Regionen Nubien, Sudan und Teile Libyens einschloss, eigentlich das gesamte Afrika südlich des bekannten Libyen und Ägypten.
Nach Herodot rechnete man Aithiopia zu Indien, da man von einer Landverbindung zwischen Afrika und Indien ausging, wodurch der Indische Ozean ein Binnenmeer geworden wäre.[1]
Da Aithiopia für die Antike am Rand der bekannten Welt lag, wurden gern sagenhafte Völker, Tiere und Städte dort lokalisiert. Ein Beispiel dafür sind die zahlreichen mehr oder minder sagenhaften aithiopischen Tierarten, die im Nilmosaik von Palestrina zu sehen sind. Ebenso war es ein beliebtes Element im antiken Roman, titelgebend z. B. in den Aithiopika (Αἰθιοπικά Aithiopiká) des Heliodoros.
Literatur
- Richard Pietschmann: Aithiopia. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 1095–1102.
Anmerkungen
- Herodot, Historien 3,97