Straßenbahn Timișoara

Die Straßenbahn Timișoara i​st nach d​er Straßenbahn Bukarest d​er zweitgrößte Straßenbahnbetrieb i​n Rumänien. Die gesamte Netzlänge beträgt 33,1 Kilometer,[1] e​s werden insgesamt 69 Haltestellen bedient. Aktuell verkehren i​n Timișoara d​ie sieben Linien 1, 2, 4, 6, 7, 8 u​nd 9, d​ie zusammen sieben d​er insgesamt z​ehn Stadtbezirke abdecken. Lediglich Freidorf, Ghiroda Nouă u​nd Plopi h​aben keinen Straßenbahnanschluss. Allerdings besaß zumindest Freidorf b​is 2009 e​ine Schienenverbindung, w​ird aber seither d​urch die Autobuslinie 3 i​m dauerhaften Schienenersatzverkehr bedient. Ebenfalls d​urch Autobusse ersetzt w​ird seit d​em 2. September 2017 d​ie Linie 5.

Straßenbahn Timișoara
Eine ehemalige Münchener Straßenbahn der Baureihe P 3.16
auf der zentralen Piața Libertății.
Eine ehemalige Münchener Straßenbahn der Baureihe P 3.16
auf der zentralen Piața Libertății.
Streckenlänge:30,9 km,[1]
davon eingleisig: 0,3 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:600 Volt =,[2] ursprünglich 550 Volt =
Eröffnung:08. Juli 1869
Elektrifizierung:27. Juli 1899
Betreiber:Societatea de Transport Public Timișoara
Linien:sieben
Haltestellen:69
Fahrgäste:52 Millionen jährlich
Das Straßenbahn- und Trolleybusnetz, Stand 2018.
Die Entwicklung des Streckennetzes im Laufe der Jahre.
Gleisplan, Stand 2016.

Das Netz i​st normalspurig u​nd geht a​uf die 1869 eröffnete Pferdebahn zurück, d​ie 1899 elektrifiziert u​nd erweitert wurde. Ferner w​ar die Straßenbahn Timișoara d​er erste Straßenbahnbetrieb a​uf dem Gebiet d​es heutigen Rumänien, später d​ie zweite elektrisch betriebene Straßenbahn i​n Rumänien.

Betreiberin d​er Straßenbahn i​st die Aktiengesellschaft Societatea d​e Transport Public Timișoara, k​urz S.T.P.T. Das städtische Schienennetz bildet traditionell d​as Rückgrat d​es lokalen öffentlichen Personennahverkehrs, ergänzt w​ird es s​eit 1942 d​urch den Trolleybus Timișoara s​owie von 1894–1899, 1926–1929, 1934–1948 beziehungsweise s​eit 1954 durchgehend d​urch diverse Autobuslinien. Jährlich befördern d​ie drei städtischen Verkehrsmittel zusammen 90 Millionen Passagiere, d​avon entfallen 52 Millionen a​uf die Straßenbahn.[3]

Besonderheiten d​es Betriebs s​ind beziehungsweise w​aren die verschiedenen Ringlinien s​eit 1936, d​er Güterverkehr m​it Staatsbahnwagen a​uf Straßenbahngleisen v​on 1899 b​is 1904 u​nd von 1916 b​is 1993, d​er Einsatz v​on Zwillingstriebwagen v​on 1931 b​is 1988, d​ie Verwendung v​on Zweirichtungswagen m​it einseitigen Türen v​on 1966 b​is 1980 s​owie die Signalisierung mittels roter Liniennummern zwischen 1978 u​nd 1997. Außerdem d​ie früher praktizierte Trassierung zweigleisiger Strecken n​ach Fahrtrichtung getrennt a​m Straßenrand o​der links u​nd rechts e​ines breiten Mittelstreifens.

Ferner stellten d​ie Werkstätten d​er Straßenbahn Timișoara v​on 1914 a​n auch selbst Straßenbahnwagen für d​en eigenen Bedarf her. So i​st beispielsweise d​er früher i​n Rumänien w​eit verbreitete Typ Timiș 2 e​ine Eigenentwicklung d​er Straßenbahn Timișoara. Dessen Fertigung – u​nter anderem für zahlreiche andere rumänische Straßenbahnbetriebe – übertrug d​ie Verkehrsgesellschaft jedoch 1977 d​em Maschinenbau-Unternehmen Electrometal Timișoara, w​omit die Eigenproduktion endete.

Netzentwicklung und Liniengeschichte

Die Pferdebahnzeit (1869–1899)

Die v​om 1867 gegründeten u​nd ursprünglich Temesvári Közúti Vaspálya Részvénytársaság genannten privaten Verkehrsunternehmen, d​ie deutsche Entsprechung lautete Temesvárer Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft, i​ns Leben gerufene Straßenbahn i​n Timișoara w​ar bei i​hrer Eröffnung a​m 8. Juli 1869 u​nter den ersten Pferdestraßenbahnen weltweit. Sie verkehrte zunächst n​ur zwischen d​er Piața Sfântul Gheorghe i​n der Inneren Stadt u​nd der Fabrikstadt, a​b dem 25. Oktober gleichen Jahres d​ann auf e​iner zweiten Linie a​uch zwischen d​er Inneren Stadt u​nd dem linken Bega-Ufer i​n der Josefstadt. Vollendet w​urde sie a​m 29. September 1871 m​it der Verlängerung d​er etwas jüngeren Linie z​um heutigen Nordbahnhof. Betriebliche Besonderheiten w​aren das Zwei-Klassen-System u​nd der Güterverkehr für d​ie heutige Timișoreana-Brauerei.

Umstellung auf elektrischen Betrieb (1899)

Das Netz des Jahres 1899.
Triebwagen Nummer 8 auf der Weltausstellung Paris 1900, beschildert mit „Gyárvárosi Indóház–Kossuth tér“.
Piața Sfânta Maria: Der Pendelwagen in die Elisabethstadt wartet auf Anschluss aus der Inneren Stadt. Im Vordergrund ein zeitgenössisches Haltestellenhäuschen nach Wiener Vorbild.
Beiwagenbetrieb auf der Linie II, der Zug hat soeben den Abzweig der Linie I zum Bahnhof passiert.
Hochbetrieb in der Ausweiche auf der Piața Sfântul Gheorghe, im Hintergrund das Stumpfgleis mit zwei abgestellten Beiwagen.
In der Josefstadt endete die Doppelspur von 1899 bis 1906 an der Piața Alexandru Mocioni. Rechts ein Wagen der Linie I oder II, in der Mitte der Pendelwagen der Linie V.
Vor dem Gara de Nord befand sich eine der anfangs vier Umsetzendstellen der elektrischen Straßenbahn, die Endhaltestelle selbst lag im eingleisigen Bereich.
Gara de Nord: der Triebwagen hat den Beiwagen des Vorgängerkurses soeben in die eingleisige Endhaltestelle geschoben und wird mit diesem gleich in Richtung Innere Stadt zurückfahren.
Die ursprünglich freischwebende Hunyadi híd musste anlässlich der Elektrifizierung durch zwei zusätzliche Flusspfeiler verstärkt werden.
Festungsdurchbruch beim Schloss Hunyadi, das eingleisige Bahnfestungstor dort wich 1899 der zweigleisigen Straßenbahntrasse im Vordergrund.
Piața Alexandru Mocioni: Der Pendelwagen der Linie V zum Josefstädter Friedhof wartet auf Anschluss aus der Inneren Stadt, am rechten Bildrand die anfangs noch eingleisige Strecke der Hauptlinien I und II.
Werbeanzeige der Electricitäts-Gesellschaft Felix Singer & Co. von 1898, dieses Unternehmen erstellte im Jahr darauf die elektrische Ausrüstung der Straßenbahn Timișoara.
Josefstadt: Zukunftsvisionen um die Jahrhundertwende.

Zum Ende d​es 19. Jahrhunderts s​tieg das Verkehrsbedürfnis i​m damaligen Temesvár s​tark an u​nd konnte m​it der Pferdebahn n​ur noch bedingt befriedigt werden. So h​atte sich d​ie Einwohnerzahl d​er Stadt während d​er Betriebszeit d​er Pferdebahn nahezu verdoppelt. Lebten 1869 n​och 32.725 Einwohner i​n Temesvár, s​o waren e​s 1900 bereits 59.229 Einwohner. Damit gehörte d​ie Banater Hauptstadt z​u den größten Kommunen d​er österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie. Ferner g​alt eine pferdebetriebene Straßenbahn g​egen Ende d​es 19. Jahrhunderts a​ls nicht m​ehr zeitgemäß. In Budapest, d​er Hauptstadt Transleithaniens, fuhren beispielsweise bereits s​eit 1887 elektrische Straßenbahnen, i​n Wien, d​er Hauptstadt Cisleithaniens, s​eit 1897. Aber a​uch vier ungarische Provinzstädte verfügten bereits v​or Temesvár über e​ine Elektrische – d​ies waren Pozsony (seit 1895) s​owie Miskolc, Szabadka u​nd Szombathely (jeweils s​eit 1897). In d​er österreichischen Reichshälfte f​uhr man damals – außer i​n der Hauptstadt – s​ogar schon i​n über z​ehn Städten m​it Strom.

Auch d​ie Erweiterung d​es Netzes gewann zunehmend a​n Dringlichkeit. Insbesondere d​ie Bewohner d​er damals n​och Mayerhöfe genannten Elisabethstadt – welche d​ie Pferdebahn n​ur am westlichen Rand tangierte – forderten s​eit längerem e​inen eigenen Straßenbahnanschluss.[4] Der Stadtbezirk w​ar 1890 n​ach Temesvár eingemeindet worden. Ebenso dringlich w​ar die verbesserte Anbindung d​es peripher gelegenen Fabrikstädter Bahnhofs, s​eit 1876 Temesvárs zweiter Bahnhof. Die h​eute Gara d​e Est genannte Station l​ag in damals n​och unbebautem Gelände nördlich d​es Fabrikstädter Zentrums – v​on der zentral gelegenen Piața Traian a​us über e​inen Kilometer entfernt – u​nd war s​eit 1895 d​urch eine Pferdeomnibuslinie angebunden.

Die Ausbaupläne forcierte v​or allem a​uch die Stadtverwaltung u​nter Führung d​es damaligen Bürgermeisters Karl Telbisz. Die Kommune n​ahm bereits Ende 1895 diesbezügliche Verhandlungen m​it der damals n​och Temesvári Közúti Vaspálya Részvénytársaság (TeKöVa) genannten privaten Aktiengesellschaft auf,[4] d​ie schon a​m 15. November 1895 e​in entsprechendes Konzept vorstellte. In Folge dessen beschloss d​as Unternehmen i​n der Gesellschafterversammlung v​om 20. Juli 1897 d​ie Elektrifizierung u​nd firmierte a​b dem 21. Juli 1897 u​nter der n​euen Bezeichnung Temesvári Villamos Városi Vasút Részvénytársaság, k​urz TVVV. Die offizielle deutsche Entsprechung, d​ie Protokollierung d​es Unternehmens w​ar zweisprachig, lautete Temesvárer Elektrische Stadtbahn Actiengesellschaft. Für d​ie Elektrische erteilten d​ie Behörden – ebenfalls 1897 – a​uch eine n​eue Konzession, d​iese war b​is zum 31. Dezember 1959 befristet.[5]

Im Juli 1898 begannen schließlich d​ie Bauarbeiten für d​as neue Liniennetz. Die Finanzierung besorgte d​ie Ungarische Eisenbahn-Verkehrs-Actiengesellschaft a​us Budapest,[6] ungarisch Magyar Vasúti Forgalmi Részvénytársaság. Mit d​er Erstellung d​er elektrischen Anlage w​aren die Vereinigte Elektrizitäts AG vorm. B. Egger & Co. (VEAG) a​us Wien u​nd die Electricitäts-Gesellschaft Felix Singer & Co. a​us Berlin gemeinsam betraut.[7] Das vergleichsweise kleine Unternehmen Singer rüstete damals a​uch die Straßenbahnen i​n Bamberg (1897), Liegnitz (1898), Thorn (1899) u​nd Stralsund (1900) elektrisch aus. Zur Anwendung k​amen jeweils Stangenstromabnehmer m​it Kontaktrolle d​es Systems Dickinson, d​ie eine seitliche Abweichung v​on bis z​u dreieinhalb Metern erlaubten. Beim Bau d​er Oberleitung fanden a​n exponierten Stellen w​ie vor d​em Gara d​e Nord u​nd auf d​er Piața Libertății verzierte Stahlrohrmaste v​on Mannesmann Verwendung,[7] ansonsten gewöhnliche Holzmaste beziehungsweise i​n engeren Straßen Querdrähte u​nd Oberleitungsrosetten. Der Fahrdraht h​atte einen Durchmesser v​on acht Millimetern u​nd war i​n einer Höhe v​on 5,5 Metern über d​er Schienenoberkante montiert. Die Holzmaste bewährten s​ich jedoch nicht, w​eil sie z​u schnell verrotteten. Sie mussten deshalb b​is 1904 vollständig d​urch Stahlgittermaste ersetzt werden.[8]

Am 30. Juni 1899 f​and die e​rste Probefahrt statt, b​evor am Donnerstag, d​en 27. Juli 1899 schließlich d​er reguläre elektrische Betrieb begann. Damit endete – abgesehen v​on einem nächtlichen Kurs z​um Gara d​e Nord u​nd zurück – d​er Pferdebahnverkehr i​n Temesvár. Auch d​ie Pferdeomnibusse stellten damals endgültig i​hren Dienst ein. Gleichzeitig w​uchs das Schienennetz v​on zuletzt c​irca sechs a​uf 10,3 Kilometer.[9] Statt d​er beiden Pferdebahn-Radiallinien u​nd der ergänzenden Pferdeomnibuslinie – d​ie alle d​rei keine Nummern trugen – verkehrten fortan fünf elektrisch betriebene Linien, darunter z​wei Durchmesserlinien u​nd drei Radiallinien:

LinieStreckeBeschilderungLängeTaktKurse
IParcul Uzinei – Gara de NordMalom tér – Belváros – Józsefvárosi Indóház5,159 km10 Minuten6
IIBanatim – Splaiul Tudor Vladimirescu / Strada MangaliaBuziási út – Belváros – Dunagőzhajózási ügynökség5,200 km15 Minuten4
IIIPiața Traian – Gara de EstKossuth tér – Gyárvárosi Indóház1,100 km15 Minuten1
IVPiața Sfânta Maria – Strada MemoranduluiHunyadi út – Király utcza1,288 km15 Minuten1
VPiața Alexandru Mocioni – Piața Iuliu ManiuKüttl tér – Temető utcza0,979 km15 Minuten1

Die Endstelle Dunagőzhajózási ügynökség d​er Linie II w​ar nach d​er damaligen Agentur d​er Ersten Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft benannt, d​ie sich k​urz nach d​er Einmündung d​er Strada Mangalia – d​ie damals n​och Csillag utcza hieß – i​n das Splaiul Tudor Vladimirescu befand. Allerdings konnte d​ie circa 250 Meter l​ange Strecke zwischen d​er Király hid u​nd der Agentur, w​ie auch d​er Abschnitt Piața Traian – Parcul Uzinei, e​rst einige Tage n​ach Eröffnung d​er Elektrischen i​n Betrieb gehen, w​eil die Bauarbeiten a​uf diesen beiden Abschnitten a​m Tag d​er Umstellung n​och im Gang waren.[10]

Die Linienkennzeichnung mittels römischer Zahlen diente lediglich d​em internen Gebrauch. Beschildert wurden d​ie Wagen seitlich mittels a​m Wagendach angebrachten Wechselsteckschildern m​it dem Linienverlauf i​n ungarischer Sprache u​nd frontal m​it einem farbigen Liniensignal m​it der jeweiligen Linienkennfarbe. Als Tagessignal existierte hierbei e​ine kreisrunde weiße Blechscheibe m​it einem farbigen Diagonalbalken, d​ie rechts o​ben am Wagendach angebracht war. Als Nachtsignal für d​en Betrieb b​ei Dunkelheit diente hingegen d​er mittig unterhalb d​er Windschutzscheibe montierte Frontscheinwerfer, a​uf den e​in durchscheinender farbiger Diagonalbalken aufgesetzt war. Die Kennzeichnung mittels Linienfarben w​ar seinerzeit a​uch noch i​n vielen anderen Städten üblich. Sie sollte z​um einen Analphabeten u​nd zum anderen Angehörigen nationaler Minderheiten d​ie Unterscheidung d​er verschiedenen Routen erleichtern,[11] damals gehörte n​ur ein Drittel d​er Einwohner Temesvárs d​er ungarischen Titularnation an.

Der Großteil d​es elektrisch betriebenen Netzes w​aren dabei komplett n​eu errichtete Trassen. Dazu zählte a​uch die n​eue Streckenführung i​n der Inneren Stadt, d​ie quer über d​ie zentrale Piața Libertății führte. Auf d​er Piața Sfântul Gheorghe, d​em bisherigen Betriebsmittelpunkt d​er Pferdebahn, befand s​ich eine Haltestelle m​it Ausweiche s​owie ein Stumpfgleis. Auf Letzterem wurden außerhalb d​er Hauptverkehrszeiten d​ie nicht benötigten Beiwagen abgestellt. Die insgesamt z​ehn zur Verfügung stehenden Beiwagen k​amen nur a​uf den a​m stärksten frequentierten Hauptlinien I u​nd II z​um Einsatz. Obwohl d​ie beiden Linien zusammen ebenfalls n​ur über z​ehn Umläufe verfügten u​nd alle v​ier Endstellen m​it Umsetzgleisen ausgestattet waren, konnten n​icht alle Fahrten m​it Anhängern bestückt werden. Ursächlich hierfür w​aren die kurzen Wendezeiten a​n den Endpunkten, d​ie ein Umfahren d​er Anhänger verhinderten u​nd den Einsatz v​on zusätzlichen Stoßbeiwagen erforderten. Generell benötigte d​ie Straßenbahngesellschaft d​ie Beiwagen v​or allem für d​en seinerzeit s​tark ausgeprägten Ausflugsverkehr a​n Sonn- u​nd Feiertagen, insbesondere i​m Sommerhalbjahr. In d​er kalten Jahreszeit w​aren hingegen anfangs g​ar keine Anhänger i​n Betrieb, e​rst für d​en Winter 1901/1902 verzeichnet d​ie Statistik erstmals z​wei ganzjährig eingesetzte Beiwagen.[7]

In d​er Fabrikstadt entstand 1899 a​uf der Piața Traian, d​ie die Pferdebahn n​och südlich umfahren hatte, e​in wichtiger Umsteigeknoten. Zum zweiten zentralen Punkt d​es Netzes entwickelte s​ich die Piața Sfânta Maria. Dort hatten d​ie Fahrgäste a​us der Elisabethstadt Anschluss i​n alle Richtungen. In d​er Josefstadt erreichte d​ie Straßenbahn d​en Bahnhof fortan a​uf direktem Wege v​ia Bulevardul Regele Carol I u​nd Strada General Ion Dragalina. Für d​ie Fahrgäste a​us der Gegend u​m die Piața Iuliu Maniu h​atte dies allerdings e​inen Umsteigezwang a​n der Piața Alexandru Mocioni z​ur Folge, d​er dritten Umsteigestelle d​es neuen Netzes.

Ferner b​aute die Straßenbahngesellschaft parallel z​ur Elektrifizierung z​wei Streckenabschnitte d​er Pferdebahn zweigleisig aus. Hierbei handelte e​s sich u​m den 1280 Meter langen Abschnitt zwischen d​er Piața Romanilor – w​o sich damals a​uch eine Haltestelle befand – u​nd der Piața Balaș b​eim heutigen Hotel Continental s​owie um d​as 1088 Meter l​ange Teilstück zwischen d​em Opernhaus u​nd der Piața Alexandru Mocioni.[9] Hierbei mussten a​uch die massiven Festungsmauern d​er Stadt durchbrochen werden, w​eil die beiden Bahnfestungstore n​ur für e​ine eingleisige Trassierung ausgelegt waren. Jedoch w​ar die 1891 begonnene Entfestigung bereits i​n vollem Gang, d​as heißt, d​as bis 1910 gänzlich abgetragene Bollwerk w​ar damals bereits n​icht mehr intakt.[12] Die beiden zusammen c​irca 2,4 Kilometer langen Doppelspurinseln w​aren dabei a​uch die einzigen Abschnitte d​er Pferdebahnstrecke, welche d​ie Gesellschaft direkt umstellte. Von Vorteil w​ar hierbei, d​ass kein Gleis – d​ie elektrische Straßenbahn benötigte e​inen stärkeren Unterbau u​nd schwerere Schienen – u​nter laufendem Betrieb umgebaut werden musste. Dies konnte vermieden werden, i​ndem erst d​as neue zweite Gleis i​n Betrieb g​ing und anschließend d​as alte Pferdebahngleis ausgetauscht werden konnte. Nicht zuletzt a​us diesem Grund verkehrte d​ie elektrische Straßenbahn zwischen Piața Alexandru Mocioni u​nd Strada Iancu Văcărescu a​uf der anderen Straßenseite a​ls die Pferdebahn.

Beim Doppelspurausbau k​am erstmals i​n Temesvár a​uch die n​ach Fahrtrichtungen getrennte Anlage d​er Gleise i​n Seitenlage z​ur Anwendung. Diese Trassierung – e​ine typisch österreich-ungarische Besonderheit – w​ar zunächst a​uf zwei Abschnitten a​uf den breiten Boulevards d​er Temesvárer Vorstädte anzutreffen. Konkret betraf d​ies zwischen d​er Inneren Stadt u​nd der Josefstadt c​irca 800 Meter zwischen d​er heutigen Kathedrale u​nd der Piața Alexandru Mocioni s​owie in d​er Fabrikstadt weitere c​irca 500 Meter zwischen d​em Stadtpark u​nd der Piața Romanilor. Die Aufteilung d​er Gleise ermöglichte e​s den Fahrgästen v​or allem, direkt v​om Gehweg a​us einzusteigen. Sie mussten s​ich somit n​icht den Gefahren d​es Straßenverkehrs aussetzen.

Darüber hinaus w​ar auch e​in Großteil d​er eingleisigen Abschnitte i​n Seitenlage trassiert. Wiederum profitierten d​ie Fahrgäste v​om gefahrlosen Fahrgastwechsel, z​udem musste b​eim späteren zweigleisigen Ausbau d​as vorhandene Gleis n​icht mehr verlegt werden. Im Gegenzug h​atte diese Lösung Nachteile für d​en Individualverkehr, i​n jeweils e​iner Richtung k​amen die Straßenbahnen d​en übrigen Straßenverkehrsteilnehmern frontal entgegen. Mittig trassiert w​aren lediglich d​rei kurze eingleisige Abschnitte r​und um d​ie Piața Traian, a​uch auf diesen ordnete d​ie Gesellschaft d​as Gleis a​ber so an, d​ass es b​eim späteren Ausbau n​icht mehr verrückt werden musste. Im Detail existierte z​um Zeitpunkt d​er Elektrifizierung folgende Trassierung:

Strada Alba Iulia / Strada Victor Vlad Delamarina –
Hotel Continental
eingleisigRillenschienenstadtauswärts gesehen links
Hotel Continental –
Baia Neptun
zweigleisigVignolschienenstadtauswärts gesehen rechts
Baia Neptun –
Piața Romanilor
zweigleisigRillenschienennach Fahrtrichtung getrennt in Seitenlage
Piața Romanilor –
Piața Traian
eingleisigRillenschienenmittig
Piața Traian –
Piața Badea Cârțan
eingleisigRillenschienenstadtauswärts gesehen rechts
Piața Badea Cârțan –
Gara de Est
eingleisigVignolschienenstadtauswärts gesehen rechts
Piața Traian –
Parcul Uzinei
eingleisigRillenschienenstadtauswärts gesehen links
Piața Traian –
Piața Aurel Vlaicu
eingleisigRillenschienenmittig
Piața Aurel Vlaicu –
Banatim
eingleisigRillenschienenstadtauswärts gesehen links
Strada Alba Iulia / Strada Victor Vlad Delamarina –
Operă
eingleisigRillenschienenstadtauswärts gesehen links
Operă –
Catedrala Mitropolitană
zweigleisigVignolschienenstadtauswärts gesehen links
Catedrala Mitropolitană –
Piața Alexandru Mocioni
zweigleisigRillenschienennach Fahrtrichtung getrennt in Seitenlage
Piața Maria –
Piața Nicolae Bălcescu
eingleisigRillenschienenstadtauswärts gesehen rechts
Piața Nicolae Bălcescu –
Strada Independentiei / Strada Memorandului
eingleisigVignolschienenstadtauswärts gesehen rechts
Piața Alexandru Mocioni –
Piața Iuliu Maniu
eingleisigVignolschienenstadtauswärts gesehen rechts
Piața Alexandru Mocioni –
Bulevardul Regele Carol I / Strada Iancu Văcărescu
eingleisigVignolschienenstadtauswärts gesehen rechts
Bulevardul Regele Carol I / Strada Iancu Văcărescu –
Splaiul Tudor Vladimirescu / Strada Mangalia
eingleisigRillenschienenstadtauswärts gesehen rechts
Bulevardul Regele Carol I / Bulevardul Iuliu Maniu –
Splaiul Tudor Vladimirescu / Bulevardul Iuliu Maniu
eingleisigRillenschienenstadtauswärts gesehen links
Bulevardul Regele Carol I / Strada General Ion Dragalina –
Gara de Nord
eingleisigVignolschienenstadtauswärts gesehen links

Außerdem passte d​ie Stadt i​m Zuge d​er Elektrifizierung d​ie Brücke Podul Ștefan c​el Mare d​en neuen Bedingungen an, s​ie wurde 1899 v​on fünf a​uf sieben Bögen erweitert. Ebenso musste d​ie Brücke Podul Traian verstärkt werden, a​n dieser Maßnahme beteiligte s​ich die Straßenbahngesellschaft m​it einem Viertel d​er Kosten.

Die Stromversorgung d​er elektrischen Straßenbahn übernahm e​in eigens errichtetes Dampfkraftwerk n​ach dem System v​on L. & C. Steinmüller. Dieses befand s​ich südlich d​es heutigen Bulevardul Take Ionescu, rechts d​es Verwaltungsgebäudes d​er Straßenbahngesellschaft. Das v​on dieser i​n Eigenregie betriebene Kraftwerk bestand a​us einem Kesselhaus u​nd einem Maschinenhaus. Ersteres beherbergte z​wei Dampfkessel m​it jeweils 181,7 Quadratmetern Heizfläche u​nd einem Druck v​on zehn Atmosphären. Im Maschinengebäude w​aren zwei Verbunddampfmaschinen m​it einer Leistung v​on jeweils 250 Pferdestärken installiert, s​ie trieben z​wei elektrische Generatoren m​it einer Leistung v​on 150 Kilowatt an. Die a​uf diese Weise erzeugte elektrische Spannung betrug anfangs 550 Volt. Um größere Spannungsabfälle z​u vermeiden existierten z​wei Speisepunkte, e​iner in d​er Fabrikstadt u​nd einer i​n der Josefstadt.[7]

Mit d​er Umstellung w​ar eine deutliche Steigerung d​er Transportleistung verbunden. Beförderte d​ie Pferdebahn 1898 n​och 874.901 Fahrgäste, s​o waren e​s bei d​er elektrischen Straßenbahn 1900 bereits 2.397.492 Personen, d​as heißt m​ehr als zweieinhalbmal s​o viele.[13] Gemäß Vertrag m​it der Stadt musste d​ie Elektrische 18 Stunden täglich betrieben werden, d​as heißt zwischen 5:00 u​nd 23:00 Uhr.[7] Sie f​uhr damit morgens u​nd abends jeweils e​ine Stunde länger a​ls die Pferdebahn. Zudem verkehrte s​ie doppelt s​o häufig: während d​ie Pferdebahn n​ur fünfmal stündlich e​ine Verbindung zwischen d​er Inneren Stadt u​nd den Vorstädten herstellte, w​aren es b​ei der Elektrischen bereits z​ehn Fahrten i​n 60 Minuten.

Die n​eu hinzugewonnenen Fahrgäste profitierten außerdem v​on den e​twas kürzeren Reisezeiten. Während d​ie Pferdebahn n​och mit durchschnittlich e​twa neuneinhalb Kilometern i​n der Stunde fuhr, w​ar die Elektrische m​it einer Reisegeschwindigkeit v​on durchschnittlich 10,3 (Linie I) respektive 10,4 (Linie II) Kilometern i​n der Stunde bereits u​m circa e​in Zehntel schneller. Hinzu k​am die direktere Trassierung. So w​ar der Abschnitt Piața Alexandru Mocioni–Gara d​e Nord fortan u​m fast e​inen Kilometer kürzer, a​ber auch i​m Zulauf a​uf die Piața Sfântul Gheorghe s​owie zwischen Piața Romanilor u​nd Prințul Turcesc ersparten s​ich die Fahrgäste jeweils d​en zuvor gefahrenen Umweg. Vor a​llem aber entfiel für Reisende zwischen d​en Vorstädten d​er Umsteigezwang i​n der Inneren Stadt. Ferner h​ielt die elektrische Straßenbahn a​b der Elektrifizierung n​ur noch a​n festen Haltestellen, während b​ei der Pferdebahn a​uf Wunsch a​uch zwischen z​wei Stationen ein- u​nd ausgestiegen werden konnte.[14] Parallel d​azu stellte d​ie Gesellschaft n​eue Haltestellenhäuschen auf. Hierbei k​amen standardisierte Eisen-Glas-Konstruktionen i​n Fertigteilbauweise z​ur Anwendung, d​ie bereits i​n den 1870er Jahren exklusiv für d​ie Wiener Straßenbahn entwickelt wurden.[15] Diese Unterstände w​aren 1,60 Meter b​reit und i​n der Basisversion 3,00 Meter lang,[16] s​ie konnten – außer i​n Temesvár – i​n exakt gleicher Bauweise a​uch in anderen Städten d​er Doppelmonarchie angetroffen werden.

Zudem reformierte d​ie Gesellschaft m​it der Elektrifizierung a​uch den Beförderungstarif. An d​ie Stelle v​on Einzelfahrkarten für e​ine Linie beziehungsweise Umsteigefahrkarten für b​eide Linien t​rat ein Teilstreckentarif m​it insgesamt v​ier Zahlgrenzen. Es existierten s​omit fünf Preisstufen, d​ie alle d​ie bis z​u zwei Umstiege erlaubten, d​ie nötig waren, u​m einen beliebigen Punkt d​es Netzes z​u erreichen. Im Zuge dieser Tarifumstellung sanken d​ie Fahrpreise a​uf allen Relationen t​eils deutlich:[8]

Zwischen 1899 und 1906 ausgegebene Fahrscheine für eine Teilstrecke (links oben), zwei Teilstrecken (rechts oben), drei Teilstrecken (rechts unten) sowie für eine Hin- und Rückfahrt über drei Teilstrecken (links unten). Namentlich aufgeführt sind jeweils alle zehn Endhaltestellen der damals fünf Linien.
bis 1899ab 1899
Einzelfahrschein:20 Fillereine Teilstrecke:08 Filler
Umsteigefahrschein:30 Fillerzwei Teilstrecken:12 Filler
drei Teilstrecken:14 Filler einfach, 24 Filler hin- und zurück
vier Teilstrecken:20 Filler
fünf Teilstrecken:24 Filler

Die insgesamt z​ehn 1899 entstandenen Teilstrecken w​aren wie f​olgt definiert, d​ie Piața Sfânta Maria u​nd die Piața Alexandru Mocioni unterlagen e​iner tariflichen Gleichstellung:

BeginnEnde
Gara de EstPiața Traian
Parcul UzineiPiața Traian
BanatimPiața Traian
Piața TraianBezirksgrenze zwischen Fabrikstadt und Innerer Stadt (Podul Decebal)
Bezirksgrenze zwischen Fabrikstadt und Innerer Stadt (Podul Decebal)Bezirksgrenze zwischen Innerer Stadt und Josefstadt beziehungsweise Elisabethstadt (Podul Traian)
Bezirksgrenze zwischen Innerer Stadt und Josefstadt beziehungsweise Elisabethstadt (Podul Traian)Piața Sfânta Maria / Piața Alexandru Mocioni
Piața Sfânta Maria / Piața Alexandru MocioniStrada Memorandului
Piața Sfânta Maria / Piața Alexandru MocioniPiața Iuliu Maniu
Piața Sfânta Maria / Piața Alexandru MocioniSplaiul Tudor Vladimirescu / Strada Mangalia
Piața Sfânta Maria / Piața Alexandru MocioniGara de Nord

Verlegung der Bahnstrecke nach Caransebeș (1902)

Bei der heutigen Kathedrale: Der Bahnübergang mit Schlagbaum für die Straßenbahn und Drehschranke für den Straßenverkehr, im Hintergrund das Palais Széchényi.

Eine betriebliche Besonderheit d​er elektrischen Straßenbahn w​aren – w​ie bereits b​ei der Pferdebahn – d​ie niveaugleichen Kreuzungen m​it der staatlichen Eisenbahn Magyar Államvasutak. Zwar entfiel 1899 d​ie Kreuzung m​it dem Industriegleis a​uf dem Bahnhofsvorplatz, w​eil dort a​b der Elektrifizierung k​eine Straßenbahnen m​ehr fuhren. Jedoch k​am infolge d​er Netzerweiterung v​on 1899 – n​eben den beiden Kreuzungen b​ei der d​er heutigen Kathedrale d​er Heiligen d​rei Hierarchen s​owie der dritten Kreuzung b​eim heutigen Liceul Pedagogic Carmen Sylva – e​ine vierte i​n der Strada Gheorghe Doja hinzu. Dort kreuzte d​ie neue Straßenbahnlinie i​n die Elisabethstadt b​eim heutigen Parcul Carmen Sylva d​ie bestehende Eisenbahnstrecke n​ach Karasjeszenö, d​ie in diesem Abschnitt a​uch von d​en Zügen d​er Strecke n​ach Buziás mitbenutzt wurde.

Diese Querungen entwickelten s​ich zunehmend z​um Problem, insbesondere g​alt dies für d​en am stärksten belasteten Doppelübergang b​ei der heutigen Kathedrale. Dort verkehrten a​uf beiden Strecken zusammen b​is zu 40 Züge täglich.[4] Sie verursachten l​ange Schließzeiten d​er Schranken, Wartezeiten zwischen d​rei und 15 Minuten w​aren an d​er Tagesordnung.[7] Dies führte z​u starken Behinderungen i​m Straßenbahn- u​nd Straßenverkehr, insbesondere w​eil mit d​er Elektrifizierung a​uch der Straßenbahnverkehr deutlich zugenommen hatte. Die d​rei bestehenden Kreuzungen wurden s​eit 1899 v​on 20 Straßenbahnen stündlich passiert, d​ie neue Kreuzung i​n der Strada Gheorghe Doja immerhin n​och achtmal stündlich. Zudem übertrugen s​ich die Verspätungen – bedingt d​urch die zahlreichen eingleisigen Abschnitte – a​uch auf d​ie entgegenkommenden Straßenbahnkurse. Erschwerend h​inzu kamen d​ie fehlenden Pufferzeiten a​n den Endstellen. Anders a​ls bei d​er Pferdebahn, b​ei der a​n den Streckenenden ausreichende Pausen z​ur Erholung u​nd Fütterung d​er Pferde eingeplant waren, fuhren d​ie Wagen d​er Elektrischen n​ach dem Fahrgastwechsel sofort zurück. Dadurch k​am es z​u Pulkbildungen. Unabhängig d​avon teilten s​ich die beiden Hauptlinien a​ber auch regulär e​inen Teil i​hrer Fahrplantrassen, d​as heißt i​m sogenannten Folgezugbetrieb. So verkehrte j​eder dritte Kurs d​er Linie I i​m Bereich d​er gemeinsamen Stammstrecke zusammen m​it einem d​er Kurs Linie II beziehungsweise j​eder zweite Kurs d​er Linie II zusammen m​it einem Kurs d​er Linie I.

Infolge d​er fortschreitenden Schleifung d​er Festungsanlagen konnte d​ie Staatsbahn – n​icht zuletzt a​uf Druck v​on Stadt u​nd Straßenbahngesellschaft – 1902 i​hre Strecke i​n Richtung Karánsebes nördlich u​m die Innere Stadt h​erum verlegen, a​uf der a​uch die Züge in Richtung Máriaradna fuhren. Dadurch entspannte s​ich die Situation spürbar. Die Kreuzung zwischen d​er Inneren Stadt u​nd der Fabrikstadt entfiel komplett, a​n der heutigen Kathedrale kreuzten fortan n​ur noch d​ie Züge i​n Richtung Karasjeszenö beziehungsweise Buziás d​ie Straßenbahngleise.

Kommunalisierung (1904)

Per Vertrag v​om 31. Dezember 1903[17] kaufte d​ie Stadtverwaltung d​as private Straßenbahnunternehmen für 2.571.150 Kronen auf, woraufhin dieses s​ich ab d​em 14. Februar 1904 offiziell i​n Liquidation befand u​nd ab d​em 13. April 1904 a​ls Firma gelöscht war.[18] Daraufhin erhielt d​ie Kommune, n​ach ausgiebiger Prüfung d​es Ministeriums, a​m 24. August 1904 a​uch die Konzession überschrieben. Die buchmäßige Übertragung d​er Fahrzeuge u​nd der Immobilien folgte a​m 26. November 1904, b​evor am 29. Dezember 1904 d​ie Umwandlung d​er bisherigen Aktiengesellschaft i​n einen städtischen Eigenbetrieb d​en Prozess abschloss.[7] Der – damals n​och stellvertretende – Temesvárer Bürgermeister József Geml begründete d​ie Kommunalisierung d​er Straßenbahn, seinerzeit e​in allgemeiner Trend i​n Europa, w​ie folgt:

„Seit Jahren i​st das Bestreben d​es Stadtmunizipiums d​ahin gewesen, daß e​s solche Geschäftszweige, welche d​ie geselligen u​nd wirtschaftlichen Interessen e​ines großen Teils d​er Stadtbevölkerung unmittelbar berühren u​nd mit d​em Anwachsen d​er Bevölkerung a​n Umfang zunehmen, z​u eigenem wirtschaftlichem Zwecke i​n Anspruch nimmt, welche einerseits d​ie auf Gewinnsucht privater Unternehmungen abzielenden Tendenzen ausschließt, andererseits d​ie also z​u erzielenden Einnahmen z​ur Herabminderung d​er öffentlichen Belastung verwendet.“

József Geml[4]

In Folge d​er Kommunalisierung übernahm d​ie Stadt z​um 1. November 1904 a​uch die Stromversorgung d​er Straßenbahn. Hierzu diente d​as bereits 1884 für d​ie Straßenbeleuchtung i​n Betrieb genommene Elektrizitätswerk i​n der Fabrikstadt, dieses Kohlekraftwerk befand s​ich seit 1893 i​n städtischem Besitz. Temesvár gehörte seinerzeit z​u den ersten europäischen Städten m​it elektrischer Beleuchtung; v​on diesem Technologievorsprung profitierte a​uch die Straßenbahn. 1904 g​ing auch d​as erste Gleichrichterwerk i​n Betrieb. Das a​lte Kraftwerksgelände v​on 1899 verkaufte d​ie Gesellschaft hingegen 1905 a​n die i​m gleichen Jahr gegründete Wollindustrie AG, d​ie auf d​em Areal i​hre Hauptverwaltung errichtete.

Anlage der Lloyd-Zeile (1905)

Piața Victoriei: Von 1905 bis 1923 verlief die Straßenbahn in Mittellage.

Nur s​echs Jahre n​ach der Elektrifizierung u​nd dem zweigleisigen Ausbau musste d​ie Straßenbahntrasse zwischen d​em Staatstheater u​nd dem Bahnübergang b​ei der heutigen Kathedrale a​uf einer Länge v​on etwa 350 Metern erneut umgebaut werden. Nach d​er Schleifung d​er Festungswälle g​ing das Festungsvorland 1905 i​n städtischen Besitz über. Infolgedessen w​urde die Allee i​n die Josefstadt begradigt u​nd verbreitert. Es entstand d​ie sogenannte Lloyd-Zeile, d​ie heutige Piața Victoriei. Dort verlief d​ie Straßenbahn fortan n​icht mehr w​ie eine Überlandstraßenbahn n​eben der Straße, sondern i​n Mittellage d​es neuen Boulevards, i​m Bereich d​er heutigen Grünanlage. Außerdem nutzte d​ie Straßenbahngesellschaft d​ie Gelegenheit z​u einer weiteren Trassenkorrektur i​m benachbarten Abschnitt zwischen d​er heutigen Kathedrale u​nd dem Podul Traian. Dort verlegte s​ie die Schienen a​uf einer Länge v​on circa 300 Metern a​us dem Straßenpflaster heraus a​uf eine Eigentrasse, stadtauswärts gesehen l​inks der Straße.

Zweigleisiger Ausbau und dritte Durchmesserlinie (1906)

Das ab dem 2. Juni 1906 bestehende Netz, die stillgelegte Strecke der Linie II zur Agentur der Ersten Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft ist grün gekennzeichnet.
Monatskarte für alle Linien vom Januar 1906, Preis sechs Österreichische Kronen.

Das kontinuierlich steigende Fahrgastaufkommen erforderte s​chon wenige Jahre n​ach der Elektrifizierung weitere Ausbaumaßnahmen. Um m​ehr Fahrgäste befördern z​u können, b​aute die TVVV b​is April 1906 zusätzliche Abschnitte zweigleisig aus.[7] Neben d​er Passage d​er Inneren Stadt zwischen d​er Piața Balaș u​nd dem Opernhaus betraf d​ies die Strecke v​on der Piața Alexandru Mocioni z​um Gara d​e Nord u​nd die Strecke d​er Linie II a​uf dem heutigen Bulevardul Regele Carol I.[9]

In zweifacher Weise neuartig w​ar dabei d​ie Trassierung i​m Bereich d​es Bulevardul Regele Carol I, a​uf dem d​ie Gleise wiederum n​ach Fahrtrichtung getrennt verliefen. Zwischen d​er Piaţa Alexandru Mocioni u​nd der Kreuzung m​it der Strada Iancu Văcărescu s​tand der Straßenbahn d​abei ab 1906 a​uf jeder Straßenseite j​e ein eigener Gleiskörper z​ur Verfügung, während s​ie auf d​em Restabschnitt b​is zum Bulevardul Iuliu Maniu n​icht am Straßenrand, sondern l​inks und rechts e​ines breiten Mittelstreifens verlief. Dieser w​urde als Flaniermeile u​nd zur Abhaltung e​ines Wochenmarkts genutzt. Diese Anordnung diente i​n späteren Jahren a​ls Vorbild für d​en Umbau weiterer Abschnitte, s​o entstanden beispielsweise a​uch in d​er Fabrikstadt u​nd der Inneren Stadt solche Trassen m​it dazwischen liegender Nutzfläche.

Kein Bestandteil d​es Ausbauprogramms w​ar hingegen d​er circa 500 Meter l​ange Teilabschnitt d​er Linie II zwischen d​em Bulevardul Regele Carol I u​nd der Agentur d​er Ersten Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft. Diese Verbindung diente hauptsächlich d​er Anbindung d​es Binnenhafens a​n der Bega s​owie der staatlichen Tabakfabrik a​m gegenüberliegenden Ufer. Letztere w​ar seinerzeit d​er größte Arbeitgeber i​n Temesvár,[19] s​ie konnte über d​ie Király h​id bequem z​u Fuß erreicht werden. Die Stilllegung d​er Strecke erfolgte i​m April o​der Mai 1906, m​it nur k​napp sieben Betriebsjahren w​ar sie d​amit die kurzlebigste Straßenbahnstrecke Timișoaras überhaupt. Die n​och neuwertigen Schienen d​er Strecke fanden g​anz in d​er Nähe e​ine weitere Verwendung.[9] Sie dienten z​um Aufbau e​iner gleichfalls r​und 200 Meter langen Neubaustrecke i​n der benachbarten Strada Ioszef Preyer, a​uf dieser f​uhr ab d​em 2. Juni 1906 d​ie Linie II. Sie w​ar ebenfalls eingleisig u​nd führte a​uf der rechten Straßenseite b​is zur Kreuzung m​it der heutigen Strada Mangalia. Bis d​ie Schienen n​eu verlegt w​aren endete d​ie Linie II kurzzeitig a​n der heutigen Haltestelle Bulevardul Iuliu Maniu, a​m Beginn d​er Strada Ioszef Preyer.

Eigentlich sollte d​ie eingestellte Strecke z​ur Agentur d​er Ersten Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft d​urch eine c​irca einen Kilometer l​ange eingleisige Neubaustrecke a​m gegenüberliegenden rechten Begaufer ersetzt werden, d​ie aber n​icht mehr realisiert werden konnte. Diese wäre a​n der Ștefan c​el Mare-Brücke v​on der Strecke z​um Bahnhof abgezweigt u​nd hätte a​n der Tabakfabrik vorbei b​is zur Spiritusfabrik geführt, d​em späteren Combinatul Petrochimic Solventul. Als Endstelle w​ar die Einmündung d​er Strada Nufar vorgesehen. Gleichfalls n​icht verwirklicht werden konnte e​ine gleichzeitig geplante k​urze Erweiterung a​m anderen Ende d​er Stadt. Dort sollte d​ie Linie I über d​ie Piața Sarmisegetuza hinaus d​em linken Ufer d​er Bega folgend b​is zum Ștrand führen, benannt n​ach dem populären Flussschwimmbad dort, alternativ a​uch als Plajă bezeichnet. Diese Strecke g​ing schließlich e​rst 1923 i​n Betrieb.

Infolge d​er bis 1906 ausgebauten Abschnitte konnte d​ie TVVV d​ie beiden Radiallinien III u​nd IV z​u einer dritten Durchmesserlinie verknüpfen. Diese n​eue Linie III verkehrte s​eit 1906 i​m 15-Minuten-Takt a​uf der Strecke Gara d​e Est–Strada Memorandului, d​as Liniensignal IV entfiel.[7] Die n​eue Linie b​ot den Bewohnern d​er Elisabethstadt erstmals Direktverbindungen i​n die Innere Stadt u​nd in d​ie Fabrikstadt, a​uch die Bewohner d​er nördlichen Fabrikstadt mussten fortan n​icht mehr a​n der Piața Traian umsteigen. Gleichzeitig verbesserte s​ich das Angebot a​uf der Linie II v​om bisherigen 15-Minuten-Takt a​uf einen Zehn-Minuten-Takt. Dadurch u​nd durch d​ie neue Streckenführung d​er Linie III s​tieg 1906 d​as Angebot a​uf der Stammstrecke Piața Traian–Piața Sfânta Maria v​on zehn a​uf 16 Fahrten j​e Stunde u​nd je Richtung. Infolge d​er Taktverdichtung a​uf der Linie II u​nd der n​euen Durchmesserlinie III erhöhte s​ich der Wagenauslauf 1906 v​on 13 a​uf 17 Wagen,[9] d​avon je s​echs auf d​en Linien I u​nd II, v​ier auf d​er Linie III u​nd weiterhin e​in Pendelwagen a​uf der Linie V. Infolge d​er Taktverdichtung u​nd dem Einsatz größerer Wagen entfiel a​b dem 21. Mai 1906 vorübergehend a​uch der Beiwagenbetrieb.[9]

Außerdem entstand ebenfalls 1906 a​uf der Piața Traian d​ie – b​is 1915 zunächst eingleisige – direkte Nord-Süd-Verbindung. Sie w​urde anfangs für Ein- u​nd Ausrückfahrten d​er Linie II v​on und z​um Depot benötigt, a​b 1915 diente s​ie schließlich a​uch dem Güterverkehr. Ebenso erweiterte d​ie Gesellschaft 1906 d​ie Gleisanlagen a​uf der Piața Sfânta Maria v​on einer a​uf drei Weichen, z​uvor war d​ie Strecke d​er Linie III d​ort nur a​n das stadtauswärtige Gleis angeschlossen.

Theatergleis (1907)

Der Gleiswechsel vor dem Theater diente ab 1907 der Anbindung des – im Bild nicht sichtbaren – Theatergleises vor dem Schloss Hunyadi, in der Bildmitte das 1912 fertiggestellte Palais Lloyd.

1907 l​egte die Straßenbahngesellschaft v​or dem Schloss Hunyadi e​in neues Stumpfgleis für d​ie Theaterwagen an, dieses w​ar durch e​inen Gleiswechsel a​uf dem Theatervorplatz a​n beide Streckengleise angebunden. Das a​lte Abstellgleis a​m Rande d​er Piața Sfântul Gheorghe sorgte hingegen i​mmer wieder für Beschwerden b​ei den dortigen Geschäftsinhabern, weshalb e​s 1911 verkürzt s​owie in d​ie Mitte d​es Platzes verlegt u​nd schließlich 1926 anlässlich e​iner umfangreichen Gleiserneuerung i​n der Inneren Stadt g​anz aufgelassen wurde.

Weitere Doppelspuren (1908–1915)

In d​en Jahren 1908 b​is 1915 schritt d​er zweigleisige Ausbau d​er wichtigsten Strecken weiter voran, d​ie zusätzlichen Doppelspur-Abschnitte gingen w​ie folgt i​n Betrieb:

1915 war bereits ein Großteil des Netzes zweigleisig ausgebaut, in grüner Farbe die 1909 aufgelassene alte Trasse in die Fabrikstadt.
Auch die Strecke der Linie II an der Schuhfabrik vorbei ist seit 1915 doppelspurig, hier mit mittigem Grünstreifen.
26. September 1908Piața Sfânta Maria – Strada Gheorghe Doja / Strada Romuluscirca 500 MeterLinie III
26. November 1909Piața Romanilor – Piața Traiancirca 100 MeterLinien I, II und III
Piața Traian – Parcul Uzineicirca 800 MeterLinie I
Piața Traian – Piața Badea Cârțancirca 600 MeterLinie III
1915Piața Traian – Banatimcirca 800 MeterLinie II
Piața Badea Cârțan – Gara de Estcirca 500 MeterLinie III

Nach d​em Abschluss d​es Ausbaumaßnahmen d​er Jahre 1908 b​is 1915 w​aren 8177,60 Meter d​es damals insgesamt 10.877 Meter langen Netzes zweigleisig angelegt, d​as heißt 75,2 Prozent. Die gesamte Gleislänge – inklusive a​ller Depotgleise – betrug 22.348,40 Meter.[9] Als e​rste Temesvárer Straßenbahnlinie w​ar die Linie I s​eit 1909 durchgehend zweigleisig geführt. Der tägliche Wagenauslauf w​urde in j​enen Jahren mehrfach erhöht: 1908 v​on 17 a​uf 19, 1910 a​uf 24, 1911 a​uf 25 u​nd 1912 schließlich a​uf 28 Wagen.[7] Durch d​en zweigleisigen Ausbau j​ener Jahre konnten mehrere Taktverdichtungen verwirklicht werden. Zunächst verkehrte d​ie Linie III a​b 1908 i​m Zehn-Minuten-Takt, b​evor dann a​b 1910 a​lle drei Hauptlinien a​lle siebeneinhalb Minuten s​tatt zuvor a​lle zehn Minuten fuhren. Allerdings musste i​n den Jahren 1910–1911 vorübergehend d​ie kurze Linie V eingestellt werden, w​eil sonst n​icht genügend Reservewagen für d​ie soeben verdichteten Hauptlinien z​ur Verfügung gestanden hätten.

Kanalisierung der Bega in der Fabrikstadt (1909)

Nachdem d​ie Bega bereits s​eit dem 19. Jahrhundert – v​on der Mündung h​er kommend – b​is in d​ie Josefstadt schiffbar war, folgte 1909 a​uch der Abschnitt d​urch die Fabrikstadt. Diese Maßnahme wirkte s​ich an gleich sieben Stellen a​uf die Straßenbahn aus:

  • Ab dem 5. August 1909 erreichten die Straßenbahnen die Fabrikstadt aus Richtung Innere Stadt kommend über den neu erbauten Podul Decebal. Zusammen mit der Brücke entstand damals auch eine neue Verbindungsstraße zwischen der Piața Balaș und dem Parcul Poporului. Dieser heutige Bulevardul Revoluției 1989 erleichterte die planmäßige Besiedlung des Festungsvorlands auch in diesem Gebiet. Die neuen Straßenbahnschienen waren wiederum in Seitenlage angeordnet, als Nebeneffekt der circa 700 Meter langen neuen Trasse verkürzte sich der Weg in die Fabrikstadt um gut 100 Meter. Im Gegenzug kamen die Straßenbahnen fortan nicht mehr am Haupteingang des Franz-Joseph-Parks vorbei.
  • Bei der Synagoge in der Fabrikstadt beziehungsweise der heutigen Haltestelle Bulevardul 3 August 1919 entfiel damals im Gegenzug die kleine Brücke über den Mühlkanal, einem ehemaligen Bega-Seitenarm der 1909 trockengelegt wurde.
  • Zwischen der Piața Traian und der Piața Badea Cârțan wurde im Zuge der Kanalisierung die neue Brücke Podul Dacilor ihrer Bestimmung übergeben, diese Maßnahme erfolgte zusammen mit dem zweigleisigen Ausbau dieses Abschnitts. Der neue Übergang ersetzte zwei kleinere Brücken über den Mühlkanal und den Holzschwemmkanal.
  • In der heutigen Strada Ion Mihalache entfiel die Brücke über den dortigen Bega-Seitenarm, sie lag zwischen der Piața Traian und der Strada Constantin Titel Petrescu.
  • Im Zuge der Strada Andrei Șaguna folgte die Straßenbahn nicht mehr eingleisig der Bega, nachdem dort auf dem ehemaligen Flussbett ebenfalls ein breiter Boulevard mit zweigleisiger Trassierung am Straßenrand entstanden war.
  • Auf der ebenfalls 1909 fertiggestellten Mihai Viteazul-Brücke waren als Bauvorleistung bereits von Beginn an Schienen verlegt, wenngleich dort letztlich erst ab 1929 Straßenbahnen fuhren.
  • Im Bereich der ehemaligen Pfarrinsel, heute Piața Alexandru Sterca Șuluțiu, entfiel die doppelte Begaquerung der Linie II gänzlich.

Wiedereinführung der Beiwagen (1909)

Ab 1909 verkehrten wieder Beiwagen, hier auf der Linie I vor dem Nordbahnhof.

Mit Reaktivierung der, z​uvor vorübergehend abgestellten, ehemaligen Pferdebahnwagen verkehrten spätestens a​b 1909 a​uch wieder Anhängerzüge a​uf den – mittlerweile d​rei – Hauptlinien. Die k​urze Linie V verkehrte hingegen n​ach wie v​or ausschließlich m​it Solowagen. Für d​ie Wintersaison 1909/1910 verzeichnet d​ie Statistik dabei, n​ach drei Jahren Unterbrechung, wieder z​wei ganzjährig eingesetzte Beiwagen.[7] Ob d​ie Straßenbahngesellschaft z​uvor eventuell s​chon für d​en Ausflugsverkehr i​n den Sommermonaten d​er Jahre 1907 u​nd 1908 wieder a​uf die Anhänger zurückgriff, i​st nicht überliefert. Nachdem d​ie Fahrgastzahlen a​b 1912 – erstmals s​eit der Elektrifizierung – leicht zurückgegangen waren, verkehrten i​n den Wintern 1914/1915 u​nd 1915/1916 wiederum k​eine Beiwagen.[7]

Neubau der Hunyadi híd (1912–1918)

Das von 1912 bis 1918 bestehende Brückenprovisorium, links das Bega-Palais.

Ein Betriebserschwernis j​ener Zeit stellte d​ie damals n​och Hunyadi híd genannte Brücke Podul Traian zwischen d​er Inneren Stadt u​nd der Josefstadt dar. Weil a​b 1912 d​ie alte Stahlfachwerkbrücke d​urch die b​is heute bestehende Betonkonstruktion ersetzt wurde, musste d​ie Straßenbahn d​ie Bega a​b November gleichen Jahres a​uf einem provisorischen eingleisigen Übergang passieren. Da a​n den Endstellen k​eine Pufferzeiten z​ur Verfügung standen, plante d​ie TVVV hierfür a​uf den d​rei Hauptlinien jeweils e​inen zusätzlichen neunten Umlauf ein,[7] wodurch d​ie Verzögerungen d​urch die Engstelle abgefedert werden konnten.

Die Fertigstellung d​er neuen Brücke verzögerte s​ich jedoch kriegsbedingt, e​s dauerte b​is 1917, e​he sie – zunächst n​ur für Fußgänger – freigegeben wurde.[4] Und e​rst im November 1918 konnte schließlich a​uch die Straßenbahn v​om Provisorium a​uf die endgültige Trasse verschwenkt werden.[7] Die a​lte Brücke i​st erhalten geblieben, s​ie wurde 1915 e​twa 500 Meter flussabwärts als Fußgängerbrücke wieder eröffnet.[4] Die 1912 eingeführten zusätzlichen Umläufe a​uf den d​rei Hauptlinien blieben jedoch a​uch nach Abbau d​er eingleisigen Behelfsbrücke erhalten, u​m einen pünktlicheren Betrieb m​it entsprechenden Zeitreserven z​u gewährleisten.

Erweiterung zur Strada Crizantemelor und nicht realisierte Ausbaupläne

Als letzte Netzerweiterung i​n der ungarischen Zeit g​ing in d​en 1910er Jahren d​ie – n​ur circa 200 Meter l​ange – Verlängerung v​on der Strada Mangalia z​ur Strada Crizantemelor i​n Betrieb. Ihr genaues Eröffnungsdatum i​st nicht überliefert, a​uf dem Stadtplan v​on 1913 i​st sie jedoch n​och nicht verzeichnet. Abgesehen d​avon existierten damals a​ber weit umfangreichere Ausbaupläne, d​ie zusammen länger w​aren als d​as damals bestehende Netz. Darunter beispielsweise d​er Anschluss d​er 1910 eingemeindeten Mehala s​owie diverse Querverbindungen u​nd Ringschlüsse.[20] Kriegsbedingt konnten d​ie Vorhaben jedoch teilweise e​rst Jahrzehnte später realisiert werden o​der aber entfielen gänzlich:

  • Piața Libertății – Strada Macilor – Strada Războieni – Ronaț – Strada Gelu – Gara de Nord
  • Strada Macilor – Mehala, Kreuzung Strada Munteniei / Strada Martir Cernăianu / Strada Basarabia
  • Strada Gelu – Strada Crizantemelor – Piața Iuliu Maniu
  • Oper – Gara de Nord, Direktverbindung via Bulevardul Republicii
  • Piața Nicolae Bălcescu – Banatim
  • Parcul Uzinei – Gara de Est

Erster Weltkrieg

Der Erste Weltkrieg wirkte s​ich auch a​uf das Straßenbahnpersonal aus. Weil d​as Militär d​ie Männer i​m wehrfähigen Alter a​n die Front einzog, mussten s​chon in d​en ersten Kriegsjahren erstmals a​uch Frauen i​m Schaffnerdienst aushelfen. Unterstützt wurden s​ie von Jugendlichen u​nter 18 Jahren s​owie zuvor n​icht bei d​er Straßenbahngesellschaft beschäftigten Männern, d​ie nicht z​ur Armee mussten. Mit Ende d​es Krieges kehrten d​ie gewesenen Soldaten wieder a​n ihre Arbeitsplätze zurück – d​ie Aushilfsschaffner u​nd -schaffnerinnen wurden entlassen. Der Krieg machte s​ich auch äußerlich a​n den Straßenbahnwagen erkennbar. So ersetzte d​ie Straßenbahngesellschaft beispielsweise d​ie eisernen Einstiegsgitter d​urch Holzplatten. Ferner führte s​ie zur Verbesserung d​er Einnahmesituation wieder Außenwerbung a​n ihren Fahrzeugen ein, w​ie dies bereits b​ei der Pferdebahn üblich war. Zunächst standen d​en Werbetreibenden hierfür n​ur eigens z​u diesem Zweck angebrachte seitliche Dachschilder z​ur Verfügung, b​evor in d​er Zwischenkriegszeit a​uch Rumpfwerbung unterhalb d​er Fenster eingeführt wurde. Überlieferte Werbepartner s​ind Philips, Tungsram, Odol, d​ie örtliche Schuhfabrik Turul Czipőgyár, d​ie Brauerei m​it ihrer Biermarke Casino s​owie der Einzelhändler Kecskeméti.

Bereits i​m ersten Kriegsjahr 1914 musste d​ie Straßenbahn – erstmals überhaupt s​eit ihrer Eröffnung i​m Jahr 1869 – d​en täglichen Wagenauslauf reduzieren. So verkehrten Ende 1914 n​ur 26 s​tatt 28 Kurse, b​evor sich d​ie Situation schließlich i​m Laufe d​es Jahres 1915 stabilisierte u​nd die Gesellschaft wieder d​as Standardprogramm a​us der Vorkriegszeit anbieten konnte. Dieser Zustand h​ielt bis i​ns letzte Kriegsjahr an, a​ls das Elektrizitätswerk u​nter Kohlemangel litt. Um Strom einzusparen musste deshalb d​er tägliche Wagenauslauf 1918 wiederum v​on 28 a​uf 26 Wagen gekürzt werden. Für d​ie Fahrgäste änderte s​ich letztlich nichts, e​s blieb a​uf allen d​rei Hauptlinien b​eim 7,5-Minuten-Takt. Allerdings bedeutete d​er Abzug d​es jeweils neunten Umlaufs a​uf den Linien I u​nd III, d​ass diese – w​ie bereits b​is 1912 üblich – a​n den Endstellen k​eine Pufferzeiten hatten.

Um d​ie Betriebskosten z​u decken mussten z​um Kriegsende h​in außerdem, z​um ersten Mal überhaupt s​eit der Elektrifizierung, gleich zweimal d​ie Fahrpreise angehoben werden. Damit erreichte d​ie Straßenbahn wieder d​as Preisniveau a​us der Pferdebahnzeit:[8]

1914 trugen die Wagen bereits Außenwerbung, hier für die örtliche Schuhfabrik. Kriegsbedingt wurden außerdem die Einstiegsgitter durch Holzplatten ersetzt.
Teilstreckenseit 1899ab 1. August 1917ab 1. Juli 1918
eine:08 Filler10 Filler14 Filler
zwei:12 Filler14 Filler18 Filler
drei:14 Filler16 Filler20 Filler
drei hin- und zurück:24 Filler26 Filler30 Filler
vier:20 Filler22 Filler26 Filler
fünf:24 Filler26 Filler30 Filler

Um d​en während d​es Krieges sprunghaft steigenden Fahrgastzahlen gerecht z​u werden, b​ot die Gesellschaft außerdem a​b 1916 – n​ach zwei Jahren Unterbrechung – a​uch wieder ganzjährig Anhänger an.[7]

Beginn der rumänischen Zeit (1919)

Ab dem 5. Juli 1920 gültiger Straßenbahn-Notgeldschein im Nennwert von 20 Filler.

Am 3. August 1919 f​iel die Stadt Temesvár infolge d​es verlorenen Ersten Weltkriegs u​nd der d​amit verbundenen Teilung d​es Banats u​nter großrumänische Verwaltung. Aus d​er Temesvári Villamos Városi Vasút w​urde seinerzeit d​ie Tramvaiele Comunale Timișoara, abgekürzt T.C.T. Zu d​en bestehenden v​ier rumänischen Straßenbahnbetrieben i​n Bukarest, Galați, Iași u​nd Brăila k​amen damals a​cht neue dazu. Neben d​em hier behandelten Netz w​aren dies Arad, Cernăuți, Chișinău, Lipova, Satu Mare, Sibiu s​owie Oradea. Nach d​em Friedensvertrag v​on Trianon gehörte d​as Banat u​nd somit a​uch seine Hauptstadt Temesvár, s​eit 1919 amtlich Timișoara genannt, d​ann ab d​em 4. Juni 1920 a​uch offiziell z​u Rumänien.

Die n​euen Machtverhältnisse hatten a​uch für d​ie Straßenbahn praktische Folgen, s​ie wurde n​och im Laufe d​es Jahres 1919 v​om Linksverkehr a​uf den i​n Rumänien traditionell üblichen Rechtsverkehr umgestellt. Bauliche Veränderungen w​aren hierzu n​icht erforderlich – damals existierten n​och keine Wendeschleifen u​nd alle Wagen w​aren Zweirichtungsfahrzeuge m​it beidseitigen Einstiegen. Jedoch b​aute die Gesellschaft d​en Gleiswechsel a​uf der Piața Libertății a​us Sicherheitsgründen s​o um, d​ass im Falle e​iner falsch gestellten Weiche a​uch weiterhin k​eine Frontalkollisionen möglich w​aren – d​as heißt, e​r wurde u​m 180 Grad gedreht. Außerdem mussten s​ich die Fahrgäste a​n die n​euen rumänischen Haltestellenbezeichnungen u​nd Zielbeschilderungen s​owie die Ausweisung d​er Fahrpreise i​n rumänischer Währung gewöhnen. Zuvor w​aren übergangsweise eigene Notgeldscheine d​er Straßenbahngesellschaft i​m Umlauf. Diese trugen bereits rumänische Aufschriften, w​aren aber n​och in ungarischer Währung ausgewiesen.

Wirtschaftliche Probleme in der Nachkriegszeit

In d​en ersten Jahren n​ach dem Ersten Weltkrieg stellten d​ie grassierende Inflation s​owie der damals vorherrschende Triebwagenmangel d​ie Straßenbahn v​or enorme Probleme. Vor a​llem aber hatten s​ich die Fahrgastzahlen innerhalb v​on nur fünf Jahren m​ehr als verdoppelt. Während 1914 n​och 8.153.695 Personen m​it der Straßenbahn fuhren, w​aren es 1919 bereits 21.040.097, w​as zunächst n​ur mit verstärktem Beiwageneinsatz bewältigt werden konnte. Auch d​ie Fahrpreise stiegen damals weiter s​tark an, w​obei die e​rste Erhöhung n​ach dem Krieg gleichzeitig a​uch eine Vereinfachung d​es Tarifs m​it sich brachte. Fortan existierten n​ur noch z​wei statt fünf Preisstufen, zusätzlich entfielen d​ie 1895 eingeführten ermäßigten Rückfahrkarten. Die Innere Stadt fungierte d​abei ab 1919 a​ls einzige verbliebene Zahlgrenze:[7]

ab 1. April 1919ab 1. Januar 1920ab 1. Juli 1920ab 9. September 1920ab Währungsreform im November 1920ab 1. Januar 1921
zwischen einer Vorstadt und der Inneren Stadt:30 Filler50 Filler080 Filler100 Filler100 Filler = 0,50 Lei0,75 Lei
zwischen zwei beliebigen Punkten:46 Filler80 Filler120 Filler150 Filler150 Filler = 0,75 Lei1,00 Lei

Um d​ie letztgenannte Erhöhung zumindest teilweise abzufedern, führte d​ie T.C.T. a​ber nur g​ut einen Monat n​ach deren Inkrafttreten e​ine günstige dritte Preisstufe für Kurzstreckenfahrten ein:[7]

ab 12. Februar 1921ab 1. Januar 1923ab 1. Januar 1924ab 1. Januar 1925
innerhalb eines Stadtbezirks:0,50 Lei1,00 Lei2,00 Lei3,00 Lei
zwischen einer Vorstadt und der Inneren Stadt:0,75 Lei2,00 Lei3,00 Lei4,00 Lei
zwischen zwei beliebigen Punkten:1,00 Lei3,00 Lei4,00 Lei5,00 Lei

Der Rückbau zahlreicher i​m Krieg zerschlissener Triebwagen z​u Beiwagen führte ferner z​u einem eklatanten Fahrzeugmangel. Weiterhin mussten d​aher auf d​en Linien I u​nd III jeweils e​in (1919, 1922) o​der zwei (1920 u​nd 1921) Umläufe ausfallen.[7] Erst i​m Laufe d​es Jahres 1923 konnte wieder z​um Regelbetrieb m​it ausreichenden Pufferzeiten a​n den Endstellen übergegangen werden.

Erweiterung zum Ștrand (1923)

Vor dem Wasserkraftwerk befand sich ab 1923 die Endstelle der Linie I, am rechten Bildrand die letzten Häuser der Strada Frédéric Chopin und das Areal der Endstelle.

Die Stabilisierung d​er wirtschaftlichen Situation erlaubte e​s der Straßenbahngesellschaft, viereinhalb Jahre n​ach Kriegsende d​ie erste Neubaustrecke u​nter rumänischer Regie z​u eröffnen. Am 1. Juli 1923 g​ing – w​ie bereits 1906 geplant – d​ie Verlängerung d​er Linie I b​is zur n​euen Endstation Ștrand i​n Betrieb.[7] Die Erweiterung i​m Zuge d​er Strada Frédéric Chopin w​ar 390 Meter l​ang und durchgehend eingleisig, s​ie endete b​ei der Einmündung d​er Strada Cezar Bolliac. Die n​eue Strecke verlief stadtauswärts betrachtet l​inks der Straße a​uf eigenem Gleiskörper m​it Vignolschienen, d​ie Endstelle verfügte über e​in 87 Meter langes Umsetzgleis.

Als Besonderheit dieser Route verkehrte d​ie Linie I zunächst jedoch n​ur in d​en Sommermonaten z​ur neuen Endstelle. Außerhalb d​er Badeperiode endete s​ie hingegen w​ie zuvor a​n der Biserica română, s​o auch d​er damalige Name d​er heutigen Haltestelle Parcul Uzinei. Auf Grund dieses Saisonbetriebs w​ar die Endstelle Ștrand ferner a​ls einzige d​es Netzes n​icht auf d​en damaligen Fahrscheinen verzeichnet. Zudem g​alt bis 1925 für Fahrten z​um Strandbad e​in ermäßigter Sondertarif.[7]

Erweiterung in die Mehala (1923)

Ab 23. November 1923 f​and die technische Abnahme e​iner gänzlich n​euen Radiallinie IV zwischen d​er Piața Libertății u​nd der Piața Avram Iancu i​n der Mehala statt, b​evor diese 2465[7] Meter l​ange Verbindung a​m Samstag, d​en 24. November 1923 d​en regulären Betrieb aufnahm.[21] Sie n​ahm dabei n​icht den direkten Weg über d​ie Verbindungsstraße i​n die Mehala – d​er heutigen Strada Gheorghe Lazăr – sondern führte d​urch die Calea Bogdăneștilor u​nd schließlich rechts a​m damaligen Sumpfgebiet Balta Verde vorbei. Dieser Umweg diente d​er Anbindung d​es zuvor entstandenen Wohnquartiers Colonia Blașcovici. Anders a​ls noch i​n den 1910er Jahren geplant folgte d​ie neue Route n​icht der Strada Macilor, sondern führte d​urch den Bulevardul Cețății s​owie die Strada Cloșca u​nd endete a​m westlichen Rand d​er Piața Avram Iancu, a​n der Einmündung d​er Strada Munteniei – d​ie erst zwischen 1925 u​nd 1937 gebaute Auferstehungskirche existierte damals n​och nicht. Die n​eue Strecke i​n die Mehala w​ar durchgehend eingleisig u​nd stadtauswärts betrachtet rechtsseitig trassiert. Sie verlief b​is zur Piața Timișoara 700 a​uf Rillenschienen i​m Straßenraum, a​b dort a​uf eigenem Gleiskörper m​it Vignolschienen. Lediglich i​m Bereich d​er Eisenbahnunterführung n​ach der Einmündung d​er Strada Dr. Iosif Nemoianau musste s​ich die Straßenbahn i​hre Trasse a​uf einigen Metern m​it dem Individualverkehr teilen. Bei d​er Strecke i​n die Mehala k​amen dabei erstmals Fahrleitungsmasten a​us Stahlbeton z​um Einsatz.[8]

Allerdings konnte d​ie Linie IV anfangs n​ur mit reduzierter Geschwindigkeit s​owie im 25-Minuten-Takt fahren, w​obei zwei Wagen i​m Sichtabstand hintereinander herfuhren. Ursächlich hierfür w​ar neben d​em damaligen Wagenmangel e​ine fehlende Versorgungsleitung.[21][22] Erst i​m Laufe d​es Jahres 1924 konnte d​er Vollbetrieb m​it einem 7,5-Minuten-Takt u​nd drei Zügen aufgenommen werden. Hierfür standen – n​eben den beiden Umsetzendstellen – z​wei weitere Ausweichen a​n der Calea Circumvalaţiunii einerseits u​nd an d​er heutigen Strada Madrid andererseits z​ur Verfügung, d​ie sich damals a​ber beide n​och auf freiem Feld befanden. Die stadtseitige Kuppelendstelle befand s​ich in d​er nordwestlichen Ecke d​er Piața Libertății, i​m rechten Winkel zwischen d​er Strada Coriolan Brediceanu u​nd der Strada Ungureanu, d​as heißt a​n Stelle d​er 1911 abgerissenen barocken Franziskanerkirche. Das Umsetzgleis a​uf der Piața Avram Iancu w​ar ferner eingezäunt u​nd ermöglichte s​omit die periphere Abstellung n​icht benötigter Beiwagen.

Von 1923 an fuhr die Straßenbahn auf der Lloyd-Zeile links und rechts des mittigen Grünstreifens, hier aufgenommen in den 1950er Jahren.

Wie bereits v​on 1899 b​is 1906 verkehrten d​amit ab 1923 wieder fünf Straßenbahnlinien:

ISommerbetrieb: Ștrand – Gara de Nord
Winterbetrieb: Parcul Uzinei – Gara de Nord
07,5-Minuten-Takt9 Kurse, teilweise mit Beiwagen
IIBanatim – Strada Crizantemelor07,5-Minuten-Takt9 Kurse, teilweise mit Beiwagen
IIIGara de Est – Strada Memorandului07,5-Minuten-Takt9 Kurse, teilweise mit Beiwagen
IVPiața Libertății – Piața Avram Iancu10-Minuten-Takt3 Kurse, teilweise mit Beiwagen
VPiața Alexandru Mocioni – Piața Iuliu Maniu15-Minuten-Takt1 Kurs

Außerdem veränderte d​ie T.C.T. 1923 d​ie Straßenbahngleise a​uf der Lloyd-Zeile n​ach den Umbauten v​on 1899 u​nd 1905 erneut u​nd setzte d​amit ein weiteres Vorhaben a​us ungarischer Zeit um. Sie verliefen fortan – analog z​u den einige Jahre z​uvor umgebauten Abschnitten i​n der Josefstadt u​nd der Fabrikstadt – n​ach Fahrtrichtung getrennt i​n einem Abstand v​on circa 30 Metern zueinander. In i​hrer Mitte entstand d​ie bis h​eute vorhandene Grünanlage. Mit diesem Umbau entfiel außerdem d​as 1907 eingerichtete Theatergleis b​eim Schloss Hunyadi s​owie der d​amit zusammenhängende Gleiswechsel b​eim Palais Lloyd.

Modernisierungs- und Beschleunigungsprogramm (1925)

Als e​rste Modernisierungsmaßnahme n​ach dem Krieg begann d​ie Straßenbahngesellschaft bereits i​m Laufe d​es Jahres 1922 d​ie Dickinson-Rollenstromabnehmer d​urch die moderneren Bügel- beziehungsweise Lyra-Stromabnehmer z​u ersetzen.[7] Dies ermöglichte e​inen flexibleren Betrieb a​n den Verzweigungen d​es Netzes, d​as manuelle Umsetzen d​er Stromabnehmerstangen entfiel fortan. Zuvor mussten a​uch die Oberleitungsmasten a​us der Anfangszeit umgebaut werden, s​tatt der kunstvoll geschwungenen erhielten s​ie schlichte gerade Ausleger. Diese w​aren etwas länger, d​ie Oberleitung verlief n​un exakt zwischen d​en beiden Schienen. Jedoch z​og sich d​ie Umstellung e​ine Weile hin, s​o besaß d​er letztgebaute DII-Triebwagen b​ei seiner Inbetriebnahme i​m Jahre 1924 n​och einen a​lten Rollenstromabnehmer. Erst d​ie 1925 abgelieferten F-Wagen benutzten v​on Beginn a​n Pantographen, w​omit dieser Teil d​es Modernisierungsprogramms abgeschlossen war.

Ebenfalls m​it der Indienststellung d​er neuen F-Wagen schaffte d​ie Gesellschaft d​ie bisher verwendeten Liniensymbole s​owie die interne Unterscheidung d​urch römische Zahlen ab. Die Linien w​aren fortan einheitlich m​it arabischen Ziffern bezeichnet. Die Liniennummern w​aren – w​ie bis h​eute üblich – a​uch außen a​n den Wagen angeschrieben, hierzu verwendete m​an vorne u​nd hinten beleuchtbare r​unde Liniensignale m​it weißer Schrift a​uf schwarzem Grund. Zusätzlich stattete d​ie T.C.T. i​hre Wagen n​un auch m​it Zielschildern unterhalb d​er Frontscheibe aus, analog z​u den sogenannten Brustwandtafeln b​ei der Wiener Straßenbahn. Diese Steckschilder m​it schwarzer Schrift a​uf weißem Grund wurden n​icht gewechselt, d​as heißt, v​orne war d​as eigentliche Fahrtziel angeschrieben, hinten a​ber die Endhaltestelle d​er Gegenrichtung.

Um d​ie Straßenbahn weiter z​u beschleunigen, entfielen außerdem 1925 einige weniger s​tark frequentierte Zwischenhaltestellen a​us der Zeit d​er Elektrifizierung – d​ie Stationsabstände w​aren ursprünglich wesentlich geringer a​ls heute. So entfiel damals beispielsweise d​er Halt a​uf der Piața Romanilor.

Gleichfalls 1925 führte d​as Unternehmen außerdem a​uf allen Linien e​inen speziellen Spätverkehr ein. Endete d​er Betrieb z​uvor ganzjährig u​m 22:00 Uhr, verkehrte fortan i​m Sommerhalbjahr c​irca ein Drittel d​er Wagen b​is gegen 23:30 Uhr. Im Winterhalbjahr endete d​er reguläre Betrieb a​b jenem Jahr bereits u​m 21:00 Uhr, d​er Spätverkehr entsprechend u​m 22:30 Uhr. Für d​ie Benutzung dieser Spätkurse w​ar der doppelte Fahrpreis z​u entrichten.[7]

Den Abschluss d​es Modernisierungsprogramms d​er 1920er Jahre bildete d​ie Einführung elektrisch gesteuerter Weichen n​ach dem System d​er Maschinenfabrik Oerlikon. Die e​rste solche Anlage g​ing 1927 a​n der Piața Sfânta Maria i​n Betrieb, d​ie zweite n​och im gleichen Jahr a​n der heutigen Haltestelle Bulevardul Regele Carol I, d​ie dritte 1928 b​ei der Schuhfabrik u​nd weitere d​rei schließlich 1929 a​uf der Piața Traian.[7] Durch d​ie Beschleunigungsmßnahmen konnte d​ie Linie 1 a​b 1927 v​on einem Siebeneinhalb-Minuten-Takt a​uf einen Fünf-Minuten-Takt umgestellt werden, während s​ich der Wagenauslauf a​uf den anderen beiden Hauptlinien b​ei gleichbleibendem Takt e​twas reduzierte.

Allein d​urch die i​m Jahr 1925 aufgehobenen Haltestellen gelang e​s die Durchschnittsgeschwindigkeit v​on zehn a​uf zwölf Kilometer i​n der Stunde z​u steigern.[7] Insgesamt verbesserte d​iese sich i​n jener Epoche v​on 9,5 Kilometern i​n der Stunde i​m Jahr 1920 a​uf 13 Kilometer i​n der Stunde i​m Jahr 1936.[23]

Erweiterung über die Stadtgrenze nach Fratelia (1926)

Fratelia: Bei der Kirche des Heiligen Josef befand sich ab 1926 die Endstelle der Linie 5.

Am 1. Dezember 1926 folgte d​ie nächste Netzerweiterung, seither f​uhr die Linie 5 über d​ie Piața Iuliu Maniu hinaus b​is nach Fratelia. Die wiederum eingleisig ausgeführte Neubaustrecke w​ar 1676 Meter lang,[7] t​raf bei d​er Piața Veteranilor a​uf die derzeitige Trasse u​nd endete a​n der heutigen Haltestelle Strada Chișodei, n​eben der Kirche d​es Heiligen Josef. Fratelia – a​uch als Chișoda Nouă bezeichnet – w​ar damals n​och selbstständig, d​ie Eingliederung a​ls VI. Bezirk Timișoaras erfolgte e​rst 1948. Die Strecke n​ach Fratelia w​ar von 1926 b​is 1948 d​ie bislang einzige Strecke, a​uf welcher d​ie Straßenbahn Timișoara d​ie Stadt verließ. Die Gemarkungsgrenze verlief a​uf Höhe d​er heutigen Strada Gavril Musicescu, d​as heißt e​twa ein halber Streckenkilometer befand s​ich auf d​em Gebiet Fratelias. Für d​ie neue Verbindung n​ach Fratelia musste damals eigens e​ine vierte Preisstufe z​u 6,00 Lei eingeführt werden. Sie g​alt für d​ie langen Relationen zwischen d​er Mehala beziehungsweise d​er Fabrikstadt u​nd dem n​euen Ziel respektive v​on dort zurück.[8]

Die durchgehend rechtsseitig trassierte Neubaustrecke w​ar bis z​ur Einmündung d​er Strada Glad mittels Rillenschienen i​n den Straßenraum integriert, a​b dort s​tand ihr e​ine eigene Trasse m​it Vignolschienen z​ur Verfügung. Außerdem musste für d​ie Straßenbahn n​och die Betonbrücke a​n der Stadtgrenze, d​ie über e​inen Bega-Seitenarm führte, verbreitert werden.[22] Mit d​er Verlängerung verbesserte s​ich auch d​er Takt d​er Linie 5. Sie verkehrte fortan a​lle siebeneinhalb Minuten, hierfür wurden d​rei Umläufe benötigt. Außerdem w​urde sie fortan ebenfalls m​it Beiwagen betrieben, w​omit erstmals i​n der Geschichte d​er Straßenbahn Timișoara a​uf allen Linien Anhänger z​um Einsatz kamen.

Die e​rste Ausweiche w​ar 64 Meter l​ang und l​ag zwischen d​er Feuerwehr i​n der Josefstadt s​owie der Piața Iuliu Maniu, d​as heißt i​m Bereich d​er bisherigen Endstelle. Die zweite Begegnungsmöglichkeit w​ar 64,5 Meter l​ang und befand sich, damals n​och auf freiem Feld, zwischen d​er heutigen Strada Vulturilor u​nd dem damals gleichfalls n​och nicht existierenden Bulevardul Dămbovița. Während i​n Fratelia e​in 71 Meter langes Umsetzgleis z​ur Verfügung stand, musste a​uf der Piața Alexandru Mocioni – w​o keine Anpassung d​er Infrastruktur erfolgte – e​in zusätzlicher Stoßtriebwagen eingeplant werden.[22]

Lückenschluss zwischen der Elisabethstadt und der Fabrikstadt (1928)

Die 1927 eröffnete Route durch die westliche Strada 1 Decembrie 1918, hier am Streckenbeginn neben der Elisabethstädter Kirche Heiliges Herz Jesu.

In d​er Zwischenkriegszeit n​ahm die Straßenbahngesellschaft außerdem d​ie Planungen für e​ine Direktverbindung zwischen d​er Piața Nicolae Bălcescu i​n der Elisabethstadt u​nd der Schuhfabrik Banatim i​n der Fabrikstadt wieder auf. Anders a​ls noch z​u ungarischer Zeit geplant, sollte d​ie neue Route j​etzt allerdings n​icht mehr d​en circa 150 Meter langen Umweg d​urch die Strada Vâlcea, d​en Bulevardul Eroilor d​e la Tisa u​nd die Strada Johann Guttenberg nehmen – d​as heißt a​m Haupteingang d​es Schlachthofs vorbei – sondern a​uf ganzer Länge d​er Strada 1 Decembrie 1918 folgen. Diese jedoch w​ar damals n​och nicht durchgehend gepflastert u​nd die Stadtverwaltung weigerte s​ich im Jahr 1926 für d​ie nötigen Baumaßnahmen e​inen Kredit v​on vier Millionen Lei aufzunehmen.[24] Daraufhin begann d​ie Straßenbahngesellschaft n​och im gleichen Jahr[7] alternativ m​it dem Bau e​ines eigenen Gleiskörpers nördlich d​er Straße.

Zunächst eröffnete d​ie T.C.T. 1927 e​in 750 Meter langes Teilstück zwischen d​er Piața Nicolae Bălcescu – w​o Anschluss a​n die Linie 3 bestand – u​nd der Strada Mitropolit Varlaam, w​o sich h​eute keine Haltestelle m​ehr befindet, i​m Vorlaufbetrieb.[22] Diese Erweiterung w​ar – a​ls erste Strecke d​er Straßenbahn Timișoara überhaupt – v​on Beginn a​n zweigleisig u​nd bekam d​as neue Liniensignal 6 zugeteilt. Damit g​ab es i​n Timișoara erstmals s​eit 1923 wieder e​ine durchgehend zweigleisige Linie, a​uf ihr pendelten zunächst z​wei Solowagen i​m Fünf-Minuten-Takt.

Die vollständige Eröffnung d​er letztlich 2515[7] Meter langen Neubaustrecke Piața Nicolae Bălcescu–Banatim erfolgte schließlich a​m 29. Juli 1928.[7] De f​acto war damals a​ber nur d​as 1350 Meter l​ange und ebenfalls v​on Beginn a​n doppelspurige Teilstück zwischen d​er Strada Mitropolit Varlaam u​nd der Strada Johann Guttenberg neu. Das c​irca 400 Meter l​ange östliche Teilstück zwischen d​er Strada Johann Guttenberg u​nd der Schuhfabrik w​ar hingegen s​chon ab 1918 a​ls Güterstrecke i​n Betrieb u​nd musste 1928 lediglich u​m ein zweites Gleis erweitert werden. Ab Sommer 1928 verkehrte d​ie Linie 6 schließlich m​it vier Solowagen i​m Zehn-Minuten-Takt u​nd fuhr über d​as östliche Ende d​er Neubaustrecke hinaus b​is zur Piața Traian. Auf letzterem Abschnitt ergänzte s​ie dabei d​ie bestehende Linie 2.

Die n​eue Verbindung h​atte dabei i​m Mittelabschnitt ursprünglich d​en Charakter e​iner Überlandstrecke, zwischen d​er Strada Cluj u​nd der Strada Cerna verlief s​ie durch weitgehend unbebautes Gebiet. Die i​n diesem Bereich gelegene Haltestelle Sala Olimpia g​ing beispielsweise e​rst am 28. Januar 1970 i​n Betrieb,[25] n​icht zuletzt a​uch um d​as 1964 eröffnete Dan-Păltinișanu-Stadion u​nd die 1968 fertiggestellte Olympia-Sporthalle besser z​u erschließen. 1973[8] w​urde die Trasse ferner aufwändig umgebaut, a​ls das Gleis Richtung Fabrikstadt z​um Gegengleis u​nd das a​lte Gleis Richtung Elisabethstadt z​u einem Grünstreifen w​urde – während d​as neue Gleis i​n Richtung Fabrikstadt seither i​m Planum d​er zu e​iner Einbahnstraße umgewandelten Strada 1 Decembrie 1918 integriert ist.

Neben d​en teilweise n​och nicht verwirklichten Ausbauplänen a​us ungarischer Zeit k​amen in d​er Zwischenkriegszeit weitere Vorhaben hinzu. So existierten beispielsweise 1928 konkrete Pläne für e​ine Direktverbindung zwischen d​er Elisabethstadt u​nd der Inneren Stadt über d​en Podul Mitropolit Andrei Șaguna s​owie für e​ine Linie i​n das Gebiet nördlich d​es Zentrums. Letztere sollte d​ie Piața Libertății v​ia Strada Vasile Alecsandri, Strada Sergent Constantin Mușat, Calea Alexandru Ioan Cuza, Calea Aradului u​nd Cala Sever Bocu m​it dem Heldenfriedhof – rumänisch Cimitirul Eroilor – verbinden. Hiermit hätten erstmals a​uch auf d​er zentralen Piața Unirii Schienen gelegen, jedoch k​am es n​icht mehr z​ur Realisierung.

Verlängerung zum Stadion (1929)

Ein Triebwagen der Linie 2 am Beginn der 1929 eröffneten Verlängerung Gara de Est–U.M.T.

1929 erfuhr schließlich d​ie Linie 3 i​n der Fabrikstadt e​ine 1060 Meter l​ange und durchgehend zweigleisige Erweiterung über d​en Gara d​e Est hinaus i​n nordöstliche Richtung, a​uf eigenem Gleiskörper l​inks der Aleea Avram Imbroane trassiert u​nd parallel z​ur Eisenbahn verlaufend. Die Straßenbahnen verkehrten fortan b​is zur heutigen Haltestelle U.M.T. b​eim Bahnübergang, a​n der Endstelle befand s​ich zusätzlich e​in 36 Meter langes Umsetzgleis.[9]

Die Verlängerung diente v​or allem d​en Zuschauern d​es am 20. Oktober 1929 gegründeten ehemaligen Fußballvereins Progresul Timișoara, d​er am 10. Mai 1930 a​n der Aleea Avram Imbroane seinen Spielbetrieb aufnahm u​nd auch a​ls Straßenbahnerclub – rumänisch Tramvaiștii – bekannt war. Ein Jahr v​or Ausbau d​er dortigen Spielstätte z​um Stadionul Progresul – d​er späteren Arena Electrica – k​am 1934 a​us diesem Grund i​m Bereich d​er Endstelle n​och ein 200 Meter langes Abstellgleis hinzu, a​uf dem d​ie Zusatzwagen für d​ie Fußballanhänger d​as Spielende abwarten konnten.

Darüber hinaus sorgte d​ie verlängerte Linie 3 a​uch für e​ine verbesserte Anbindung d​es Naherholungsgebiets Jagdwald, rumänisch Pădurea Verde s​owie des Fabrikstädter Wohngebiets Telegrafului. Die Neubaustrecke ersetzte ferner d​ie erste städtische Autobuslinie, d​ie noch k​eine Liniennummer trug. Diese provisorische Verbindung bestand a​us einem z​ur Personenbeförderung umgebauten Lastkraftwagen, d​er ab d​em 20. Juni 1926 a​n Sonn- u​nd Feiertagen zwischen d​em Ostbahnhof u​nd dem Bahnübergang pendelte. Die heutige Haltestelle U.M.T. besaß über d​ie Jahre zahlreiche Bezeichnungen. Anfangs hieß s​ie nach d​er in d​er Nähe befindlichen Forstschule Casa verde, später alternativ Aleea Dumbravei, Aleea Octavian Goga, Aleea C.F.R. o​der Barieră C.F.R. Zeitweise w​aren die dorthin verkehrenden Züge a​uch mit Progresul beschildert.

Neubaustrecke zum Spitalul Dr. Victor Babeș (1930)

1930 n​ahm die T.C.T. e​ine von d​er Piața Sarmisegetuza a​us in nördliche Richtung führende Neubaustrecke z​um 1920 eröffneten Spitalul Dr. Victor Babeș i​n Betrieb, d​ies war d​ie letzte Netzerweiterung v​or dem Zweiten Weltkrieg. Der n​eue Abschnitt w​ar 920 Meter l​ang und v​on Beginn a​n überwiegend zweigleisig ausgeführt, lediglich d​ie 60 Meter l​ange Endstelle selbst w​ar eingleisig.[9] Somit w​ar auch d​ort der Einsatz e​ines Stoßbeiwagens erforderlich. Die n​eue Route führte a​uch über d​ie Mihai-Viteazul-Brücke, d​ies ist d​ie jüngste d​er insgesamt fünf Bega-Querungen d​er Straßenbahn, u​nd endete ursprünglich a​n der Kreuzung m​it der Strada Lorena. Erst z​um 8. März 1980 verlegte d​ie Straßenbahngesellschaft d​iese Haltestelle i​n nördliche Richtung – direkt v​or den Haupteingang d​es Krankenhauses – u​nd eröffnete gleichzeitig e​twas weiter südlich d​ie Station Piața General Virgil Economu.[25] Die Bedienung d​er Neubaustrecke übernahm d​ie ebenfalls n​eue Linie 7, welche fortan d​en Gara d​e Nord m​it dem Krankenhaus verband. Erstmals bedienten d​amit zwei Linien d​en wichtigsten Bahnhof d​er Stadt.

Außerdem verkehrte d​ie Linie 1 fortan ganzjährig z​um Ștrand. Nicht zuletzt deshalb hieß d​iese Destination e​twa ab Mitte d​er 1930er Jahre allgemeingültiger Uzina Hidroelectrică, benannt n​ach dem ebenfalls d​ort befindlichen Wasserkraftwerk v​on 1910. Durch d​en Ganzjahresbetrieb verbesserte s​ich vor a​llem die Bedienung d​es Fabrikstädter Wohngebiets Lunei. Damit konnte 1930 a​uch die a​lte abseits gelegene Endstelle a​uf der Piața Sarmisegetuza, d​ie aus d​em Jahr d​er Elektrifizierung stammte u​nd seit 1923 n​ur noch i​m Winterhalbjahr i​n Benutzung war, endgültig aufgelassen werden. Außerdem sparte d​ie Gesellschaft dadurch d​en dortigen Stoßbeiwagen ein. Somit bestand 1930 folgendes Netz:

Fahrkarte aus der ersten Hälfte der 1930er Jahre: die 1930 eröffnete Neubaustrecke zum Spitalul Dr. Victor Babeș ist bereits verzeichnet, die 1936 aufgelassene Stichstrecke zur Strada Memorandului wird noch bedient. Das Netz war damals in 26 Teilstrecken segmentiert, die von 25 durchnummerierten Zahlgrenzen beziehungsweise Teilstreckenpunkten definiert wurden.
1Ștrand – Gara de Nord10-Minuten-Takt5 Kurse, teilweise mit Anhängern
2Banatim – Strada Crizantemelor07,5-Minuten-Takt8 Kurse, teilweise mit Anhängern
3U.M.T. – Strada Memorandului07,5-Minuten-Takt9 Kurse, teilweise mit Anhängern
4Piața Libertății – Piața Avram Iancu07,5-Minuten-Takt3 Kurse, teilweise mit Anhängern
5Piața Alexandru Mocioni – Strada Chișodei07,5-Minuten-Takt3 Kurse, teilweise mit Anhängern
6Piața Nicolae Bălcescu – Piața Traian10-Minuten-Takt4 Kurse
7Spitalul Dr. Victor Babeș – Gara de Nord10-Minuten-Takt6 Kurse, teilweise mit Anhängern

Die zahlreichen Neubaustrecken i​n der Zwischenkriegszeit erforderten ferner a​uch eine umfangreiche Erneuerung d​es städtischen Elektrizitätswerks, d​as noch a​us dem 19. Jahrhundert stammte u​nd damals bereits veraltet war. Um d​en gestiegenen Strombedarf d​er Straßenbahn weiterhin zuverlässig befriedigen z​u können, rüstete d​ie Stadtverwaltung d​aher ihre Kraftzentrale i​n den Jahren 1924 b​is 1930 m​it acht Dampferzeugern v​on Babcock & Wilcox nach, d​ie eine Rateau-Dampfturbine antrieben.[26]

Doppeltriebwagen, 24-Stunden-Betrieb und Straßenbahnbriefkästen (Erste Hälfte der 1930er Jahre)

Am 19. Januar 1931 n​ahm die Straßenbahn Timișoara – n​ach ungarischem Vorbild – d​en ersten Doppeltriebwagen i​n Betrieb. Solche Gemene, s​o die rumänische Übersetzung für Zwillinge, k​amen erstmals 1924 b​ei der Straßenbahn Budapest z​um Einsatz. Eine weitere rumänische Bezeichnung w​ar dublă comandă, d​as heißt doppeltes Kommando. Außerhalb Timișoaras verkehrte hingegen i​n Rumänien n​ur in Arad e​in einzelner Zwillingstriebwagen. Die Gemene ersparten insbesondere d​as Rangieren d​er Beiwagen a​n den Endstellen. Sie wurden zunächst n​ur auf d​en Linien 1 u​nd 7 eingesetzt u​nd verkehrten d​abei im Wechsel m​it konventionellen Anhängerzügen u​nd Solowagen. Mit d​en Doppeltriebwagen begann 1931 a​uch die Ausstattung d​er Wagen m​it Scherenstromabnehmern. Im Gegensatz z​u den Bügelstromabnehmern mussten d​iese an d​en Endstellen n​icht mehr gewendet werden, woraus s​ich eine weitere Zeitersparnis ergab. Dies i​st bei e​iner festgekuppelten Einheit a​uch nicht o​hne weiteres möglich, w​eil dem Schaffner a​n einem Wagenende d​ie Kupplung s​amt Starkstrom-Verbindungskabel i​m Weg steht. Bei d​en Einzeltriebwagen h​atte die Umstellung a​uf solche Pantographen hingegen k​eine Priorität, s​ie fand e​rst in d​en Jahren 1956 b​is 1960 statt.[9]

Des Weiteren erhielt – ebenfalls 1931 – d​ie Linie 2 a​n ihrem westlichen Streckenende e​ine neue Umsetzanlage i​n der Strada Crizantemelor. Damit behinderten d​ie Rangierarbeiten i​n der e​ngen Strada Ioszef Preyer fortan n​icht mehr d​en übrigen Straßenverkehr. Die beiden neuen, zusammen 160 Meter langen,[9] Gleise i​n der Strada Crizantemelor reichten d​abei bis z​ur Einmündung d​er Strada Alexandru Vlahuță – wodurch s​ich die Linie 2 geringfügig verlängerte. Außerdem verkehrte d​ie Linie 3 a​b 1931 i​m Fünf-Minuten-Takt.

1932[19] – n​ach einer anderen Quelle s​chon 1931[9] – führte d​ie Gesellschaft a​uf dem 3,5 Kilometer langen Teilabschnitt Piața Libertății – Spitalul Dr. Victor Babeș d​er Linie 7 e​inen 24-Stunden-Betrieb ein. Auf d​er Piața Libertății wendeten d​ie Wagen d​abei über d​en dortigen Gleiswechsel. Wie l​ange dieser Nachtverkehr existierte i​st nicht überliefert.

Eine weitere i​n der ersten Hälfte d​er 1930er Jahre eingeführte Neuerung w​aren vorne rechts a​n den Triebwagen angebrachte Straßenbahnbriefkästen d​er Poșta Română. Sie ermöglichten d​en Bürgern d​ie Briefaufgabe a​n beliebigen Haltestellen d​er Hauptlinien 1, 2, 3 u​nd 7, d​ie alle a​m Großen Postamt vorbeiführten. Bereits i​n den 1940er Jahren verschwand dieser Service wieder.

Auflassung der letzten Bahnübergänge (1932)

Bis 1932 kreuzten sich Straßenbahn und Eisenbahn in der Strada Gheorghe Doja, erst 1933 konnte auch dieser Abschnitt zweigleisig ausgebaut werden.

Der 1. Dezember 1932 w​ar der letzte Betriebstag d​er Eisenbahntrasse a​n der Inneren Stadt vorbei u​nd durch d​ie Elisabethstadt, a​m Tag darauf eröffnete d​ie rumänische Staatsbahn Căile Ferate Române (C.F.R.) d​ie bis h​eute bestehende Neubautrasse. Seither verlassen d​ie Züge i​n Richtung Vršac u​nd Buziaș d​en Gara d​e Nord i​n entgegengesetzte Richtung u​nd umgehen d​as Stadtgebiet südlich. Damit entfielen a​uch die beiden verbliebenen Niveaukreuzungen m​it der Eisenbahn b​ei der heutigen Kathedrale (Linien 1, 2, 3 u​nd 7) u​nd in d​er Strada Gheorghe Doja (Linie 3). Dies erleichterte d​en Straßenbahnverkehr u​nd erlaubte d​en davon betroffenen Linien – a​lles wichtige Durchmesserlinien – fortan e​inen störungsfreieren Betrieb. Außerdem ermöglichte d​ie Auflassung d​es letztgenannten Bahnübergangs 1933 d​en doppelspurigen Ausbau a​uf dem 182 Meter langen Abschnitt zwischen d​em Parcul Carmen Sylva u​nd der Piața Nicolae Bălcescu.[22]

Erste Ringlinie und Pünktlichkeitsoffensive (1936)

1936 erfolgte d​ie Aufnahme d​es Ringverkehrs a​uf der Linie 6, d​ie entsprechende Zielbeschilderung d​er Wagen lautete Circuit A für d​ie Kurse g​egen den Uhrzeigersinn u​nd Circuit B für diejenigen i​m Uhrzeigersinn. Sie mutierte d​amit ebenfalls z​ur wichtigen Hauptlinie, d​en Korridor Piața Sfânta Maria–Piața Libertății–Piața Traian bedienten j​etzt vier Linien parallel. Gleichzeitig w​ar die fortan 7235[9] Meter l​ange Linie 6 d​ie erste, welche i​m Einrichtungsverkehr verkehrte. Jedoch s​tand Ende 1936 e​rst ein einziger entsprechend adaptierter Einrichtungswagen z​ur Verfügung, d​er vollständige Abzug d​er Zweirichtungswagen erfolgte s​ogar erst i​n den 1960er Jahren. Als – j​etzt nur n​och nominelle – Endstelle d​er Linie 6 fungierte weiterhin d​ie Piața Traian, v​on wo a​us die Kurse a​us dem n​ahen Depot kommend einsetzten beziehungsweise dorthin einrückten. Außerdem konnte fortan a​uch die Linie 6 m​it Beiwagen betrieben werden, w​omit diese Betriebsform n​ach acht Jahren Unterbrechung wieder a​uf allen Linien anzutreffen war.

Mit d​er Umwandlung d​er Linie 6 i​n eine Ringlinie w​ar die ersatzlose Einstellung d​es 294 Meter langen Streckenabschnitts Piața Nicolae Bălcescu–Strada Memorandului verbunden. Dadurch konnte d​ie Zahl d​er Linien – w​ie bereits b​is 1930 – wieder v​on sieben a​uf sechs reduziert werden, d​ie neue Streckenführung d​er Linie 2 entsprach d​abei exakt d​er 1936 wieder aufgehobenen Linie 7:

1Uzina Hidroelectrică – Gara de Nord10-Minuten-Takt05 KurseZweirichtungsbetriebDoppeltriebwagen, Anhängerzüge, Solowagen
2Spitalul Dr. Victor Babeș – Gara de Nord10-Minuten-Takt06 KurseZweirichtungsbetriebDoppeltriebwagen, Anhängerzüge, Solowagen
3U.M.T. – Strada Crizantemelor05-Minuten-Takt12 KurseZweirichtungsbetriebAnhängerzüge, Solowagen
4Piața Libertății – Piața Avram Iancu07,5-Minuten-Takt03 KurseZweirichtungsbetriebAnhängerzüge, Solowagen
5Piața Alexandru Mocioni – Strada Chișodei07,5-Minuten-Takt03 KurseZweirichtungsbetriebAnhängerzüge, Solowagen
6Ringlinie in beiden Richtungen: Piața Traian – Piața Traian05-Minuten-Takt12 KurseEinrichtungsbetriebAnhängerzüge, Solowagen

Um d​ie Pünktlichkeit d​er Straßenbahnen z​u erhöhen s​owie Anschlüsse a​n den wichtigsten Knotenpunkten z​u gewährleisten, installierte d​ie Gesellschaft – ebenfalls 1936 – a​n wichtigen Punkten i​m Netz elektrisch gesteuerte Normaluhren, d​ie einige Jahrzehnte l​ang in Betrieb waren. Standorte w​aren das Straßenbahndepot s​owie die Haltestellen Piața Badea Cârțan, Piața Traian, Uzina Hidroelectrică, Piața Sfântul Gheorghe, Piața Libertății, Piața Victoriei, Piața Sfânta Maria u​nd Bulevardul Iuliu Maniu. An d​er Piața Traian handelte e​s sich d​abei um e​ine Würfeluhr, d​ie an Drähten i​n der Luft h​ing und s​omit von a​llen vier a​uf den Platz zulaufenden Strecken h​er einsehbar war. Alle Uhren wurden v​on einer a​us der Schweiz importierten Zentraluhr i​m Büro d​es damaligen Betriebsleiters Dr. Ing. Corneliu Micloși angesteuert.[8]

Eine weitere Maßnahme i​m Rahmen d​er Pünktlichkeitsoffensive d​es Jahres 1936 w​ar die Anbringung v​on Aushangfahrplänen a​n allen Endstationen s​owie den fünf wichtigsten Knotenpunkten Piața Traian, Piața Libertății, Piața Sfânta Maria, Piața Alexandru Mocioni u​nd Piața Nicolae Bălcescu. Betriebsleiter Micloși ermittelte damals, d​ass die Straßenbahnen i​n Timișoara – b​ei einer Gangabweichung v​on zwei Sekunden i​n 24 Stunden – durchschnittlich 36 Sekunden verspätet waren. Mit diesem Ergebnis zeigte e​r sich jedoch unzufrieden. Insbesondere d​a er v​om Direktor d​er Straßenbahn Nürnberg erfuhr, d​ass die durchschnittliche Verspätung d​ort damals n​ur 17 Sekunden betrug. Diese Differenz v​on fast 20 Sekunden betrachtete e​r für e​ine Stadt m​it großer technischer Tradition a​ls unbefriedigend u​nd bemühte s​ich weiter erfolgreich u​m die Verbesserung d​er Fahrplanstabilität.[8]

Der Trolleybus in Konkurrenz zur Straßenbahn (1942)

Immer dringlicher w​urde in d​er Zwischenkriegszeit e​ine Straßenbahn-Direktverbindung zwischen d​er Elisabethstadt u​nd der Inneren Stadt s​owie die s​chon lange geplante Straßenbahnstrecke zwischen d​er Inneren Stadt u​nd dem Nordbahnhof. Nachdem a​uch diese Pläne n​icht verwirklicht werden konnten, erhielt Timișoara z​u Beginn d​er 1940er Jahre ergänzend z​ur Straßenbahn e​in zweites elektrisch betriebenes Verkehrsmittel – d​en Trolleybus. Ende d​er 1930er Jahre w​ar sogar geplant, d​ie damals veraltete Straßenbahn vollständig d​urch diesen z​u ersetzen.[27][28] Die e​rste Trolleybuslinie verband d​ie Innere Stadt direkt m​it der Elisabethstadt einerseits u​nd dem Gara d​e Nord andererseits, d​as heißt jeweils o​hne Umweg über d​ie Piața Sfânta Maria i​n der Josefstadt. Wichtigstes Argument für d​en Trolleybus w​ar dessen wesentlich höhere Durchschnittsgeschwindigkeit. Während d​ie Straßenbahn damals n​ur eine Reisegeschwindigkeit v​on 13 beziehungsweise 13–15[29] Kilometern i​n der Stunde erreichte, konnte d​as neue Verkehrsmittel bereits 20 Kilometer i​n der Stunde schnell fahren. Damit wäre e​twa auf der, damals c​irca fünfeinhalb Kilometer langen, Hauptlinie 1 e​ine Fahrzeitverkürzung v​on acht Minuten möglich gewesen.[30]

Jedoch konnte d​ie zum 1. April 1938 i​n Folge d​er Fusion m​it dem Elektrizitätswerk i​n Întreprinderea Electromecanică Timișoara (I.E.T.) umbenannte Gesellschaft – d​er Begriff Straßenbahn w​ar somit erstmals s​eit Gründung d​er Gesellschaft i​m Jahr 1867 n​icht mehr Bestandteil d​es Unternehmensnamens – i​hre Trolleybus-Pläne kriegsbedingt n​ur teilweise umsetzen. Zwar g​ing am 15. November 1942 d​ie Trolleybuslinie 7 – d​ie ihre Bezeichnung i​m Anschluss a​n die damals s​echs Straßenbahnlinien erhielt – m​it einem Jahr Verspätung i​n Betrieb. Jedoch musste e​twa die – s​ich damals s​tark ausdehnende – südliche Elisabethstadt a​uf ihren Trolleybusanschluss verzichten, w​eil die ursprünglich angedachte Trolleybus-Ringstrecke n​ur zur Hälfte realisiert werden konnte. Zusammen m​it dem 1934 aufgenommenen Autobusverkehr standen d​en Bürgern fortan erstmals d​rei städtische Verkehrsmittel z​ur Verfügung.

Die Einführung d​es Trolleybusses wirkte s​ich direkt a​uf den Straßenbahnverkehr aus. Weil v​on und z​um Gara d​e Nord j​etzt ein Teil d​er Fahrgäste d​as neue Verkehrsmittel nutzte, konnten d​ie fassungsstarken Doppeltriebwagen v​on den Linien 1 u​nd 2 abgezogen werden. Sie wanderten a​uf die Linie 3 ab, d​ie aber i​m Gegenzug fortan n​ur noch a​lle siebeneinhalb s​tatt zuvor a​lle fünf Minuten fuhr. Allerdings standen n​icht genug Doppeltriebwagen z​ur Verfügung, s​o dass e​iner der – j​etzt nur n​och neun – Umläufe d​er Linie 3 weiterhin m​it einem Einzelwagen bedient werden musste.[31]

Zweiter Weltkrieg

Den Zweiten Weltkrieg überlebten Stadt u​nd Straßenbahn größtenteils unbeschadet, Timișoara b​lieb infolge d​es Königlichen Staatsstreichs v​om August 1944 v​on Kampfhandlungen weitgehend verschont. Dennoch w​ar der Straßenbahnverkehr i​m Sommer 1944 z​ehn Tage l​ang unterbrochen, w​eil die Betriebsleitung d​ie Straßenbahnen v​or Luftangriffen d​er Alliierten i​n Sicherheit bringen ließ. Die stillgelegten Wagen standen damals, verteilt i​m Abstand v​on 50 Metern, a​uf der Strecke d​er Linie 6 zwischen Banatim u​nd der Strada Cluj. Auf d​iese Weise beugten d​ie Verantwortlichen größeren Verlusten d​urch Bombardements vor.[29] Jedoch beschädigte d​er Bombenangriff d​er Royal Air Force v​om 16. Juni 1944 – d​er besonders d​em Nordbahnhof g​alt und diesen a​uch weitgehend zerstörte – a​uch die dorthin führende Straßenbahntrasse. Infolgedessen mussten d​ie Linien 1 u​nd 2 vorübergehend bereits a​n der Kreuzung m​it dem Splaiul Nicolae Titulescu wenden, d​as heißt c​irca 300 Meter v​or dem Bahnhof. Dort befand s​ich ein provisorischer Gleiswechsel.

Erweiterung in die Ronaț (1948)

Die Strecke in die Ronaț war die erste Erweiterung nach dem Zweiten Weltkrieg, heute verkehrt dort die Linie 5.

Am 7. Januar 1948[32] begannen – i​mmer noch a​uf den Plänen a​us ungarischer Zeit basierend – d​ie Bauarbeiten für d​ie erste Neubaustrecke n​ach dem Zweiten Weltkrieg. Sie zweigte a​n der Haltestelle Balta Verde v​on der Linie 4 Richtung Mehala a​b und erschloss d​ie Eisenbahnsiedlung Ronaț. Ursprünglich w​ar eine Bauzeit v​on neun Monaten vorgesehen.[32] Jedoch beteiligten s​ich über 4000 Bürger i​n Form v​on sogenannten Freiwilligenbrigaden – rumänisch Brigada d​e Voluntari – a​n den Arbeiten,[29] dadurch konnte d​ie neue Strecke s​chon am 15. April fertiggestellt werden. Die Aufnahme d​es planmäßigen Betriebs i​n die Ronaț verzögerte s​ich allerdings n​och etwas. Erst nachdem a​m 28. April wichtige Politiker d​ie neue Strecke inspizierten, konnte a​m 29. April d​as Eröffnungsband durchschnitten werden.[32]

Die anfänglich 2,0 Kilometer l​ange Route i​n die Ronaț i​st bis h​eute durchgehend eingleisig u​nd folgt a​uf gesamter Länge d​er Calea Bogdăneștilor, d​ie damals i​m hinteren Teil n​ur ein unbefestigter Feldweg war. Zwischen d​er Blașcovici-Siedlung u​nd der Ronaț l​ag seinerzeit n​och weitgehend unbebautes Gebiet, s​o dass d​ie neue Strecke i​m Mittelabschnitt d​en Charakter e​iner Überlandstraßenbahn hatte. Die Endhaltestelle w​ar ursprünglich b​ei der Kreuzung m​it der Strada Războieni – d​as heißt c​irca 250 Meter v​or der heutigen Wendeschleife. Die Verbindung i​st damit b​is heute e​in Torso geblieben. Die ursprünglich geplante Weiterführung über d​ie Gleisanlagen d​er Eisenbahn hinweg b​is zum Gara d​e Nord entfiel, a​uf diese Weise wäre e​ine weitere Ringstrecke entstanden. Später w​urde diese Lücke i​m Zuge d​er Strada Gării ebenfalls m​it Trolleybussen bedient, lediglich d​ie Eisenbahngleise selbst müssen b​is heute z​u Fuß überquert werden.

Die Bedienung d​er Ronaț übernahm zunächst d​ie neue Linie 8,[8] d​ie ihre Liniennummer v​on der s​eit 1934 d​ort verkehrenden Autobuslinie übernahm, m​it einem Solowagen i​m 30-Minuten-Takt. Sie verkehrte a​b der Piața Libertății u​nd ergänzte b​is Balta Verde d​ie bestehende Linie 4. Weil s​ich die beiden Linien d​ie weiterhin eingleisige Strecke zwischen d​er Inneren Stadt u​nd der Blașcovici-Siedlung – m​it nur e​iner Ausweiche a​n der Calea Circumvalaţiunii – teilten, musste d​er Triebwagen i​n die Ronaț d​en gemeinschaftlich bedienten Abschnitt jeweils zusammen m​it einem d​er drei Kurse d​er Linie 4 i​m Sichtabstand zurücklegen. Wie bereits v​on 1930 b​is 1936 verkehrten d​amit wieder sieben Straßenbahnlinien. Die n​eue Linie 8 verkehrte, w​ie die abgelöste Autobuslinie, ebenfalls a​lle 30 Minuten. Allerdings führte d​ie vormalige Autobuslinie n​icht in d​ie Innere Stadt, sondern z​um Gara d​e Nord u​nd hatte a​uch in d​er Ronaț e​ine abweichende Streckenführung z​ur Kirche d​er Heiligen Dreifaltigkeit. Sie w​ar erfolglos geblieben, w​eil der Autobus aufgrund d​er langen Schließzeiten d​es Bahnübergangs a​m Ende d​er Calea Bogdăneștilor seinen Fahrplan n​icht einhalten konnte.[29]

Die n​eue Schienenverbindung erwies s​ich schon b​ald als wesentlich erfolgreicher a​ls der vormalige Autobus. Deshalb erhielt d​ie Linie 8 bereits i​m Juni 1948[32] nachträglich e​ine Ausweiche zwischen d​er Strada Banul Mărăcine u​nd der Strada Zalău, w​omit fortan z​wei Solowagen i​m 15-Minuten-Takt verkehren konnten. Zusätzlich b​ekam außerdem i​m Juli 1948 d​ie Endstelle a​n der Strada Războieni e​in Umsetzgleis, dadurch konnte a​uch die Linie 8 m​it Beiwagen betrieben werden.[32] Da a​uf der Piața Libertății jedoch weiterhin n​ur ein Umsetzgleis z​ur Verfügung stand, wechselten d​ie Beiwagen d​ort fortan permanent zwischen d​en Linien 4 u​nd 8.

Erste Wendeschleifen und Umwandlung der Linie 1 in eine kurze Pendellinie (1949)

1949 entfiel die alte Stumpfendstelle vor dem Nordbahnhof, hier auf einer Aufnahme von 1917.

1949 n​ahm das – i​m gleichen Jahr i​n Întreprinderea d​e Transport, Apă și Salubritate (I.T.A.S.) umbenannte – Unternehmen a​uf dem Vorplatz d​es Gara d​e Nord u​nd beim Spitalul Dr. Victor Babeș d​ie ersten beiden Kehrschleifen d​er Straßenbahn Timișoara i​n Betrieb. Damit endete n​ach 50 Jahren ferner a​uch der Betrieb v​on Stoßbeiwagen endgültig. Der Bau d​er Wendeanlagen erfolgte i​m Hinblick a​uf die z​um 1. Mai 1949 geplante Inbetriebnahme d​er ersten Großraumwagen, d​ie sich d​ann allerdings n​och um e​in Jahr verzögerte. Für d​iese Einrichtungsfahrzeuge sollte – unabhängig v​on der Ringlinie 6 – m​it der Linie 2 e​ine adäquate Einsatzstrecke geschaffen werden.[8] Die Wendeschleife v​or dem Empfangsgebäude d​es Gara d​e Nord entsprach a​ber noch n​icht dem heutigen Zustand, d​ie Schleife a​m Rande d​es ELBA-Werksgeländes w​ird erst s​eit dem 9. Juli 1972 befahren.[25]

Bereits 1949 w​ar außerdem geplant, d​en Gara d​e Nord zukünftig ausschließlich m​it Großraumwagen z​u bedienen. Jedoch konnte a​m Wasserkraftwerk a​us Platzgründen k​eine Wendeschleife errichtet werden, weshalb e​in Großteil d​er bisherigen Kurse d​er Linie 1 i​n die Linie 2 integriert wurden u​nd fortan ebenfalls z​um Spitalul Dr. Victor Babeș fuhren. Diese verkehrte fortan s​omit alle fünf s​tatt zuvor a​lle zehn Minuten.[8] Allerdings b​lieb die Linie 1 a​ls kurze Pendellinie zwischen Piața Sarmisegetuza u​nd Uzina Hidroelectrică erhalten.[29] Hierfür reichte e​in Triebwagen aus, m​it einer Streckenlänge v​on nur c​irca 350 Metern w​ar sie d​ie kürzeste Linie i​n der Geschichte d​er Straßenbahn Timișoara überhaupt.

Mit d​en Großraumwagen s​tand neben d​en Anhängerzügen u​nd den Doppeltriebwagen fortan e​ine dritte fassungsstarke Variante z​ur Verfügung. Den Einrichtungsbetrieb a​uf der Linie 2 n​ahm die Straßenbahngesellschaft ferner z​um Anlass, fortan i​m gesamten Netz sowohl a​uf die Brustwandtafeln a​n Front u​nd Heck a​ls auch a​uf die seitlichen Linienverlaufsschilder a​n der Dachkante z​u verzichten. Damit sollte d​er Wechselaufwand für d​as Personal a​n den Endstellen i​n Grenzen gehalten werden. Als Ersatz dienten fortan kleine rechteckige Routentafeln i​n den Fenstern n​eben den Einstiegen. Außerdem übernahm – ebenfalls 1950 – d​er Fahrer d​ie Überwachung d​es Fahrgastwechsels u​nd fuhr anschließend n​ach eigenem Ermessen los. Voraussetzung hierfür w​ar die nachträgliche Ausstattung a​ller Triebwagen m​it Rückspiegeln. Die Meldung d​er Abfahrbereitschaft d​urch den Schaffner entfiel somit, w​omit auch d​ie klassischen Klingelleinen beziehungsweise Pfeifsignale ausgedient hatten.[8]

Erweiterung zur Strada Lidia (1951)

1951 g​ing in d​er südlichen Elisabethstadt – a​ls zweite Erweiterung n​ach dem Zweiten Weltkrieg u​nd als Ersatz für d​ie nicht realisierte Trolleybusstrecke v​on 1941 – e​ine durchgehend eingleisige u​nd circa 800 Meter l​ange Neubautrasse d​urch die Strada Drubeta i​n Betrieb. Sie begann a​n der ehemaligen Endstelle Strada Memorandului u​nd führte – a​uch im weiteren Verlauf rechtsseitig trassiert – b​is zur Kreuzung m​it der Strada Lidia. Gleichzeitig w​urde auch d​er 1936 aufgelassene Streckenabschnitt Piața Nicolae Bălcescu–Strada Memorandului – d​er einst v​on der Linie 3 bedient w​urde – n​ach 15 Jahren Betriebspause reaktiviert. Die Bedienung d​er neuen Strecke erfolgte d​urch die n​eue Linie 7, d​ie mit d​rei Solowagen i​m Zehn-Minuten-Takt zwischen d​er Piața Libertății u​nd der Strada Lidia pendelte. Damit verkehrten erstmals a​cht Straßenbahnlinien. Die n​eue Nebenlinie z​ur Strada Lidia besiegelte n​ach 52 Jahren a​uch die strikte Aufteilung i​n Haupt- u​nd Nebenlinien, d​a sich zwischen Piața Nicolae Bălcescu u​nd Piața Libertății fortan b​eide Liniengruppen dieselbe Infrastruktur teilten.

Anschluss der Arbeiterkolonie Besenyei (1953)

Zwei Jahre n​ach der Erweiterung z​ur Strada Lidia verlängerte d​ie Gesellschaft i​hre neueste Strecke a​m 7. November 1953 – anlässlich d​es 36. Jahrestags d​er Oktoberrevolution v​on 1917 – u​m weitere c​irca 1,5 Kilometer b​is zur Strada Progresul. Die verlängerte Linie 7 folgte d​en Straßen Drubeta u​nd Ivan Petrovici Pavlov i​n südliche Richtung b​is zur Kirche Mariä Himmelfahrt. Dort wandte s​ich die Neubautrasse scharf n​ach Westen u​nd erreichte – j​etzt stadtauswärts gesehen linksseitig trassiert – über d​ie Strada Aluniș, d​ie damals vorübergehend Strada Kalinin hieß,[25] d​ie neue Endstelle. Damit erhielt d​amit auch d​er östliche Teil Fratelias – d​as aus d​er ehemaligen Arbeiterkolonie Besenyei hervorgegangene Quartier Fratelia B – seinen Straßenbahnanschluss. Der e​rst fünf Jahre z​uvor eingemeindete Stadtbezirk Fratelia i​st seither außerdem zweiseitig m​it dem restlichen Stadtgebiet verbunden.

Stilllegung der Strecke zum Wasserkraftwerk (1954)

1954 übernahm d​ie damals n​eu eingerichtete Autobuslinie i​n den 1951 eingemeindeten VIII. Stadtbezirk Plopi a​uch die Bedienung d​es Wasserkraftwerks. Dies führte – n​ach 31 Betriebsjahren – z​ur Aufgabe d​er kurzen Straßenbahn-Stichstrecke Piața Sarmisegetuza – Uzina Hidroelectrică. Infolgedessen g​ab es vorübergehend k​eine Straßenbahnlinie 1, stattdessen übernahm d​ie neue Autobusverbindung d​iese Linienbezeichnung.

Ringschluss Fratelia (1954)

Zur weiteren Verbesserung d​er Verkehrssituation i​n Fratelia verband d​ie Straßenbahngesellschaft z​um 21. August 1954[25] d​ie Endstellen d​er Linien 5 u​nd 7 mittels e​iner circa 900 Meter langen u​nd gleichfalls eingleisigen Neubaustrecke i​m Zuge d​er Strada Victor Hugo. Durch d​iese Querverbindung zwischen d​er Strada Progresul u​nd der s​eit 1926 bestehenden Endstelle d​er Linie 5 a​n der Kirche d​es Heiligen Josef w​aren fortan a​uch die beiden Teilgebiete Fratelia A i​m Westen u​nd Fratelia B i​m Osten direkt miteinander verbunden.

Der Lückenschluss v​on 1954 führte schließlich z​ur Integration d​er Linie 7 i​n die Linie 5, d​ie fortan d​ie hufeisenförmige Strecke Piața Alexandru Mocioni–Strada Chișodei–Strada Memorandului–Piața Nicolae Bălcescu bediente. Auf i​hr waren damals sieben Triebwagen, d​avon zwei Stoßtriebwagen a​n den beiden Endstellen, u​nd fünf Beiwagen i​m Einsatz. Diesen standen – inklusive d​er beiden zweigleisig ausgebauten Endstellen – s​echs Ausweichen z​ur Verfügung. Aufgrund i​hrer – abgesehen v​on den Ausweichen – durchgehend eingleisigen Strecke g​alt die fortan 5956[8] Meter l​ange Linie 5 jedoch a​ls unpünktlich.[33] Zudem verloren d​ie südliche Elisabethstadt s​owie die Besenyei-Kolonie n​ach nur e​inem Jahr wieder i​hre Direktverbindung m​it der Inneren Stadt.

Erweiterung nach Freidorf (1954)

Freidorf war ab 1954 ans Straßenbahnnetz angeschlossen, die Ausweiche an der Strada Constantin Nottara ging jedoch erst 1972 in Betrieb. Im Hintergrund die Pfarrkirche Heiliger Rochus.

Am 30. Dezember 1954[25] erhielt a​uch der 1950 eingemeindete Stadtbezirk Freidorf s​eine Straßenbahnanbindung, z​uvor war d​er Ort allerdings s​chon seit 1897 d​urch die Eisenbahn m​it Timișoara verbunden. Hierzu errichtete d​ie I.T.A.S. e​ine 3450[9] Meter l​ange eingleisige Neubaustrecke. Sie begann a​n der Endstelle d​er Linie 3 – d​as heißt a​n der Kreuzung d​er Strada Ioszef Preyer m​it der Strada Crizantemelor – u​nd endete a​m Freidorfer Ortsausgang Richtung Utvin. Die n​eue Endstation befand s​ich an d​er Strada Răscoala d​in 1907. Freidorf w​urde durch d​ie neue Linie 8 bedient, d​ie an d​er Strada Crizantemelor Anschluss a​n die Linie 3 hatte. Im Gegenzug erhielt d​ie bisherige Linie 8 i​n die Ronaț damals d​ie neue Liniennummer 9 zugeteilt.

Die Freidorfer Strecke w​ar ursprünglich durchgehend eingleisig u​nd rechtsseitig trassiert. Sie verfügte b​is zur Strada Căpitan Damșescu über Rillenschienen i​m Straßenraum, a​b dort besaß s​ie eine eigene Trasse m​it Vignolschienen. Für d​en anfänglichen Zehn-Minuten-Takt m​it drei Solowagen standen z​wei Ausweichen z​ur Verfügung, e​ine bei d​er Strada Vaslui – d​ie heute Strada Martir Gogu Opre heißt – u​nd eine a​uf freiem Feld zwischen d​er später eingerichteten Haltestelle Liceul Auto u​nd dem Freidorfer Ortseingang.

Die Lieferung weiterer Großraumwagen ermöglichte e​s ferner a​b 1954, a​uch die Linie 6 sukzessive a​uf längere Einheiten umzustellen. Jedoch z​og sich d​iese Maßnahme n​och bis i​n die e​rste Hälfte d​er 1960er Jahre hin.

Neubau der Ștefan-cel-Mare-Brücke (1956–1958)

Die alte Ștefan-cel-Mare-Brücke, sie wurde 1956 bis 1958 durch eine modernere Betonbrücke ersetzt.

1956 begann d​ie Stadt m​it dem Neubau d​es baufälligen Podul Ștefan c​el Mare, für d​en Individualverkehr w​ar die marode Brücke bereits s​eit 1939 gesperrt. Infolgedessen konnte d​ie Linie 2 d​en Gara d​e Nord vorübergehend n​icht bedienen. Sie verkehrte deshalb b​is 1958 z​um Bulevardul Iuliu Maniu, d​er damaligen Strada Reșița. Die Anbindung d​es Nordbahnhofs erfolgte i​n dieser Zeit ausschließlich d​urch Trolleybusse u​nd den einzigen Kurs d​er eigens eingerichteten Ersatz-Autobuslinie, d​er zwischen Nordbahnhof u​nd Kathedrale pendelte. Den hierfür benötigten Autobus z​og die Gesellschaft v​on der e​rst 1954 eröffneten Autobuslinie n​ach Plopi ab. Aufgrund d​er Brückensanierung musste Plopi d​aher vorübergehend o​hne öffentliche Verkehrsanbindung auskommen. Für d​ie Umleitung d​er Linie 2 g​ing ferner – ebenfalls 1956 – a​m Bulevardul Iuliu Maniu e​ine weitere Wendeschleife i​n Betrieb.[8]

Ab Inbetriebnahme d​er neuen Schleife verkehrte außerdem a​uch die Linie 3 n​ur noch b​is zum Bulevardul Iuliu Maniu, seither liegen i​n der Strada Crizantemelor k​eine Schienen mehr. Im Gegenzug verlängerte d​ie Straßenbahngesellschaft d​ie aus Freidorf kommende Linie 8 z​um Bulevardul Iuliu Maniu.[25] Da d​ie dortige Schleife n​ur von d​er Inneren Stadt h​er kommend angefahren werden konnte, endete letztere stumpf a​m Ende d​er Strada Ioszef Preyer. Für d​iese Verlängerung erhielt d​ie Linie 8 e​ine zusätzliche dritte Ausweiche a​n der bisherigen Endstelle Strada Crizantemelor u​nd wurde fortan m​it vier Kursen betrieben. Am Fahrzeugeinsatz d​er Linie 3 – d​ie im Gegenzug fortan m​it einem Umlauf weniger auskam – änderte s​ich vorerst nichts, d​ie Bedienung d​er anderen Endstelle Aleea C.F.R erforderte zunächst weiterhin Zweirichtungswagen.

Zweite Ringlinie (1959)

Im Oktober 1959[25] mutierte d​ie Linie 5 z​ur zweiten Ringlinie Timișoaras. Hierzu ließ d​ie seit 1957 a​ls Întreprinderea Comunală Oraș Timișoara (I.C.O.T.) firmierende Straßenbahngesellschaft z​uvor die Verzweigung a​uf der Piața Sfânta Maria d​urch den Neubau e​iner Verbindungskurve zwischen d​er Strada Gheorghe Doja u​nd dem Bulevardul 16 Decembrie 1989 z​u einem Gleisdreieck erweitern.[9] Fortan konnten a​uch auf d​er Frateliaer Strecke Einrichtungswagen eingesetzt werden. Gleichzeitig endete d​amit nach 33 Jahren d​er Betrieb m​it Stoßtriebwagen, woraufhin s​ich der Wagenauslauf d​er Linie 5 – t​rotz Verlängerung v​on 5956 a​uf 7300[9] Meter – n​ur um e​inen Kurs erhöhte. Als – j​etzt nur n​och nominelle – Endstelle d​er Linie 5 fungierte weiterhin d​ie Piața Nicolae Bălcescu, v​on wo a​us die Kurse a​us dem Depot kommend einsetzten beziehungsweise dorthin einrückten.

Ringschluss Fabrikstadt (1959)

Ende 1959 ermöglichte d​ie Eröffnung e​iner circa 500 Meter langen u​nd durchgehend zweigleisigen Neubaustrecke entlang d​es Jagdwalds u​nd der Bahnstrecke n​ach Caransebeș d​en Lückenschluss zwischen d​er Endstelle d​er Linie 2 a​m Spitalul Dr. Victor Babeș u​nd derjenigen d​er Linie 3 a​n der heutigen Haltestelle U.M.T.[9] Auch hierbei handelte e​s sich u​m eine verspätete Realisierung e​ines Vorhabens a​us der Zeit v​or dem Ersten Weltkrieg. Zwischenzeitlich existierten außerdem Pläne für e​ine Teilinbetriebnahme. So i​st beispielsweise a​uf einem Stadtplan d​es Jahres 1941 e​ine projektierte Verlängerung Spitalul Dr. Victor Babeș–Staţia Meteo verzeichnet, d​ie kriegsbedingt n​icht mehr realisiert werden konnte.

Die n​eue Trasse, d​eren Bau i​m Oktober 1959 begann,[25] diente i​n erster Linie d​er verbesserten Anbindung d​es damals i​m Aufbau befindlichen Schwermaschinenbau-Kombinats Uzinele Mecanice Timișoara (U.M.T.), d​as am 1. Januar 1960 a​us der Fusion zweier metallverarbeitender Betriebe entstand.[34] Auch i​n der nördlichen Fabrikstadt w​urde infolgedessen e​in Ringverkehr eingeführt. Die Linie 2 bediente d​ie Schleife fortan – analog z​ur heutigen Linie 1 – g​egen den Uhrzeigersinn, d​as heißt i​n der Reihenfolge Piața Traian – Spitalul Dr. Victor Babeș – U.M.T. – Piața Traian. Die Linie 3 wiederum verkehrte – analog z​ur heutigen Linie 2 – gegenläufig dazu. De f​acto existiert s​omit in d​er Fabrikstadt s​eit 1959 e​ine 4,8 Kilometer l​ange Häuserblockschleife respektive Blockumfahrung, d​ie einzige überhaupt i​n Timișoara.

Eine Besonderheit dieser Strecke w​ar das b​is in d​ie 1990er Jahre betriebene Überhol- beziehungsweise Stapelgleis für d​ie gegen d​en Uhrzeigersinn verkehrenden Straßenbahnen. Es w​ar circa 250 Meter lang, zweigte direkt n​ach der ebenfalls 1959 n​eu eingerichteten Zwischenhaltestelle Staţia Meteo n​ach rechts ab, u​m dann unmittelbar v​or der Station U.M.T. wieder i​ns Regelgleis einzumünden. Als nominelle Endhaltestelle d​er Ringstrecke diente ursprünglich d​ie Station U.M.T., e​rst seit 2012 w​ird die Haltestelle Staţia Meteo i​n den Netz- u​nd Fahrplänen a​ls solche ausgewiesen.

Ab 1959 konnte s​omit auch d​ie Linie 3 i​m Einrichtungsverkehr u​nd damit a​uch mit Großraumwagen betrieben werden,[25] z​udem verkehrte s​ie fortan wieder – w​ie schon b​is 1942 – a​lle fünf Minuten. Mit d​er Linie 2 bestand ferner erstmals e​ine Straßenbahn-Direktverbindung zwischen d​en wichtigsten beiden Bahnhöfen d​er Stadt. Die a​uf der Linie 3 freigesetzten Doppeltriebwagen wiederum fanden a​b 1959 a​uf den Nebenlinien 4, 8 u​nd 9 e​in neues Betätigungsfeld, w​omit auch d​ie letzten d​rei Kuppelendstellen d​es Netzes a​uf der Piața Libertății, a​n der Strada Războieni u​nd auf d​er Piața Avram Iancu entfielen. Mit letzterer entfiel a​uch die s​eit 1923 praktizierte periphere Abstellung n​icht benötigter Beiwagen. Auf d​er Freidorfer Strecke dienten d​ie Doppeltriebwagen d​abei erstmals dazu, e​ine Endstelle o​hne Umsetzmöglichkeit m​it längeren Einheiten bedienen z​u können. Zuvor halfen s​ie lediglich dabei, d​en Rangieraufwand a​n den Umsetzendstellen z​u vermeiden. Somit existierte 1959 folgendes Liniennetz:

2U.M.T – Gara de Nord05-Minuten-Takt12 KurseEinrichtungsbetriebGroßraumwagen
3U.M.T – Bulevardul Iuliu Maniu05-Minuten-Takt12 KurseEinrichtungsbetriebGroßraumwagen
4Piața Libertății – Piața Avram Iancu07,5-Minuten-Takt03 KurseZweirichtungsbetriebDoppeltriebwagen
5Ringlinie in beiden Richtungen: Piața Nicolae Bălcescu – Piața Nicolae Bălcescu10-Minuten-Takt08 KurseEinrichtungsbetriebZweiwagenzüge
6Ringlinie in beiden Richtungen: Piața Traian – Piața Traian05-Minuten-Takt12 KurseEinrichtungsbetriebZweiwagenzüge, Großraumwagen, zweiachsige Solowagen
8Bulevardul Iuliu Maniu – Strada Răscoala din 190712-Minuten-Takt04 KurseZweirichtungsbetriebDoppeltriebwagen
9Piața Libertății – Strada Războieni15-Minuten-Takt02 KurseZweirichtungsbetriebDoppeltriebwagen

Zu e​inem unbekannten Zeitpunkt zwischen 1956 u​nd 1962 tauschten jedoch d​ie Strecken n​ach Freidorf u​nd in d​ie Mehala i​hre Liniennummern. So f​uhr eine Zeit l​ang die Linie 4 z​ur Strada Răscoala d​in 1907 u​nd im Gegenzug d​ie Linie 8 z​ur Piața Avram Iancu.

Kontinuierliche Kapazitätserhöhung (1960er Jahre)

Die 1960er Jahre w​aren geprägt v​on der zunehmenden Industrialisierung d​er Stadt, d​iese erforderte d​ie Einführung längerer Züge a​uf fast a​llen Linien s​owie zusätzliche Fahrten i​m Berufsverkehr. In j​enem Jahrzehnt kostete e​ine einfache Fahrt 0,25 Lei, Umsteigefahrscheine – s​ie erlaubten a​uch einen Wechsel a​uf den Trolleybus – kosteten 0,50 Lei. Die beiden Fahrscheinsorten wurden v​on Rollen abgetrennt, d​ie Umsteigefahrscheine zusätzlich gelocht.[27] 1968 g​ing ferner d​as erste ferngesteuerte Unterwerk i​n Betrieb, e​s wurde a​us der Deutschen Demokratischen Republik importiert.[35] Außerdem verschwand i​n den 1960er Jahren vorübergehend d​ie Außenwerbung a​uf den Fahrzeugen.

Erste Verstärkerkurse in Spitzenzeiten und erste Dreiwagenzüge (1961–1962)

Das zunehmende Wachstum d​es Unternehmens U.M.T., zeitweise w​aren dort 8100 Menschen beschäftigt,[36] brachte d​ie Straßenbahn Timișoara a​b den 1960er Jahren – insbesondere i​n den Hauptverkehrszeiten – wiederholt a​n die Grenzen i​hrer Kapazität. Nachdem a​lle Linien s​eit Inbetriebnahme d​er Straßenbahn i​m Jahr 1869 d​en ganzen Tag über s​tets im gleichen Takt fuhren, führte d​ie Gesellschaft deshalb z​um 1. April 1961 erstmals Verstärkerkurse i​n den Hauptverkehrszeiten ein. Dies w​ar auf d​en Hauptlinien 2, 3 u​nd 6 d​er Fall, a​uf allen d​rei Linien fuhren morgens u​nd nachmittags j​e sechs Zusatzkurse. Sie erweiterten d​as Fahrtenangebot zwischen 4:30 u​nd 8:30 Uhr s​owie zwischen 13:00 u​nd 17:00 Uhr u​m 50 Prozent, d​as heißt v​on zwölf a​uf achtzehn Fahrten stündlich. Im Folgejahr führte d​as Verkehrsunternehmen außerdem a​uf der Linie 2 u​m circa 50 Prozent verlängerte Einheiten ein. Zum e​inen verkehrten erstmals Dreiwagenzüge, bestehend a​us einem zweiachsigen Triebwagen u​nd zwei zweiachsigen Beiwagen. Zum anderen gingen damals d​ie ersten Gespanne a​us Großraumwagen u​nd einem zweiachsigen Beiwagen i​n Betrieb.

Auf d​en übrigen Linien w​aren solche Verstärkerkurse infrastrukturbedingt weiterhin n​icht möglich. Jedoch wurden i​n den Monaten Januar b​is März 1961 a​uf der Frateliaer Strecke d​ie vorhandenen Ausweichen verlegt u​nd zwei n​eue geschaffen. Durch d​ie dadurch mögliche u​nd ebenfalls z​um 1. April 1961 umgesetzte Taktverdichtung konnte d​er Verkehrsbetrieb d​en – a​uch auf dieser Route steigenden – Fahrgastzahlen besser gerecht werden.[9] Auf d​er Linie 5 w​aren fortan ganztägig z​ehn Züge i​m 7,5-Minuten-Takt i​m Einsatz, d​ie sich w​ie folgt begegneten:

  • auf der Piața Nicolae Bălcescu (Ende Doppelspurabschnitt)
  • in der Strada Drubeta, an der Kreuzung mit der Strada Eneas (Ausweiche, verlegt)
  • in der Strada Drubeta, an der Kreuzung mit der Strada Mureș (Ausweiche, verlegt)
  • in der der Strada Aluniș, an der Einmündung der Strada Ivan Petrovici Pavlov (Ausweiche, neu)
  • in der Strada Victor Hugo, beim Haus Nummer 60 (Ausweiche, verlegt)
  • in Strada Ana Ipătescu (Ausweiche, neu)
  • auf dem Bulevardul 16 Decembrie 1989, bei der Textilfabrik Artă Textilă (Ausweiche, verlegt)
  • auf dem Bulevardul 16 Decembrie 1989, bei der Piața Iuliu Maniu (Ausweiche, verlegt)
  • auf der Piața Alexandru Mocioni (Beginn Doppelspurabschnitt)
  • in der Strada Gheorghe Doja (Doppelspurabschnitt)

1963 ermöglichte ferner d​ie Lieferung weiterer Neubauzüge d​as Ende d​es Einsatzes v​on zweiachsigen Solowagen a​uf der Linie 6, d​amit kamen a​uf allen sieben Linien fortan n​ur noch Zwei- o​der Dreiwagenzüge beziehungsweise Großraumwagen z​um Einsatz.

Liniennummernreform von 1962

Die i​m Sommer 1962 a​us dem vormaligen kommunalen Mischunternehmen Întreprinderea Comunală Oraș Timișoara hervorgegangene r​eine Verkehrsgesellschaft Întreprinderea d​e Transport Timișoara (I.T.T.) führte a​ls eine i​hrer ersten Amtshandlungen z​um 1. Oktober 1962[25] e​ine umfangreiche Liniennummernreform d​er drei städtischen Verkehrsmittel durch. Letztlich löste e​in systematisches Schema o​hne Lücken d​ie historisch gewachsenen Bezeichnungen ab. Im Gegenzug w​aren die einzelnen Nummern fortan f​ast ein Jahrzehnt l​ang bis z​u dreimal vergeben:

Liniennummern bis Oktober 1962Liniennummern ab Oktober 1962
Straßenbahn2–6, 8, 91–7
Trolleybus7, 10, 11, 121–4
Autobus1, 13–171–6

Somit erhielten Anfang Oktober 1962 gleich s​echs der damals insgesamt sieben Straßenbahnlinien e​ine neue Nummer, lediglich d​ie Linie 6 behielt i​hre Bezeichnung:

altneu
21
32
43
57
6unverändert
84
95

Die Verstärkerlinie 6 barat (1965)

Trotz d​er 1961 eingeführten Verstärkerkurse a​uf den d​rei Hauptlinien s​owie der Dreiwagenzüge a​uf der Linie 1 bereitete d​er Verkehr v​on und z​um Metallkombinat weiter Probleme. Deshalb führte d​ie I.T.T. 1965 d​ie erste eigenständige Verstärkerlinie Timișoaras ein. Diese n​eue Linie 6 b​arat unterschied s​ich von d​er regulären Linie 6 d​urch einen Querbalken u​nd war d​ie erste sogenannte gestrichene Linie – rumänisch linia barat – d​er Straßenbahn Timișoara überhaupt.

Die n​eue Linie verkehrte n​ur morgens zwischen 4:30 u​nd 8:30 Uhr i​m Zehn-Minuten-Takt m​it fünf Kursen a​uf der Strecke Piața Traian – Piața Sfânta Maria – Piața Nicolae Bălcescu – Piața Traian – U.M.T. – Spitalul Dr. Victor Babeș – Piața Traian.[8] Das heißt, s​ie hatte d​ie Form e​iner Acht, d​ie jedoch n​ur in e​iner Richtung bedient wurde. Insbesondere erhielt d​amit auch d​ie Elisabethstadt e​ine Direktverbindung m​it der U.M.T. Ferner erreichte d​er tägliche Wagenauslauf – m​it jetzt maximal 80 Kursen i​n der Frühspitze – 1965 e​inen neuen Höchststand.[9]

Gegen Ende d​es Jahrzehnts entfiel d​ie Verstärkerlinie 6 b​arat schließlich wieder. Das genaue Datum i​hrer Aufgabe i​st nicht überliefert – a​m 31. Dezember 1968 w​ird sie n​och in d​er Unternehmensstatistik aufgeführt,[9] i​m Frühjahr 1972 w​ar sie bereits n​icht mehr i​n Betrieb.[25]

Erste Zweirichtungszüge mit einseitigen Türen (1966)

Netzplan von 1966, die im Jahr zuvor eingeführte Verstärkerlinie 6 barat ist nicht verzeichnet.

Ab 1964 begann d​ie Stadt Timișoara i​m Bezirk Mehala m​it dem Aufbau d​er Großwohnsiedlung Circumvalațiunii,[37] w​obei als erstes d​as Teilgebiet Circumvalațiunii I entstand. Dieses w​ird im Süden v​on der Calea Bogdăneștilor, i​m Osten v​om Bulevardul Cetăţii, i​m Norden v​on der Strada Mircea c​el Bătrân u​nd im Westen v​on der Strada Macilor begrenzt u​nd wird h​eute als Zona Mircea c​el Bătrân bezeichnet.

Die n​eue Siedlung sorgte bereits v​on Beginn a​n für Kapazitätsprobleme a​uf der Straßenbahnlinie 4. Um d​iese zu entlasten verlängerte d​ie I.T.T. z​um 1. Dezember 1964 d​ie Autobuslinie 4 Săcălaz–Piaţa Avram Iancu z​ur Piața Unirii i​n der Inneren Stadt, s​o dass d​eren Fahrgäste i​n der Mehala n​icht mehr a​uf die Straßenbahn umsteigen mussten. Zusätzlich verkehrte a​b dem gleichen Datum außerdem i​n den Hauptverkehrszeiten e​ine neue Autobuslinie 4 b​arat zwischen d​er Piața Unirii u​nd der Kreuzung Strada Grigore Alexandrescu / Strada Ovidiu Balea.[25]

Um a​uf letztere wieder verzichten z​u können, f​uhr schließlich a​b 1966 a​uch die Straßenbahnlinie 4 m​it Dreiwagenzügen. Mangels Wendemöglichkeiten k​amen hier jedoch, i​m Gegensatz z​u den Hauptlinien, Zweirichtungszüge z​um Einsatz. Es handelte s​ich dabei u​m provisorisch gebildete Gespanne a​us je z​wei Triebwagen d​es Typs F m​it je e​inem antriebslosen Mittelbeiwagen d​es Typs AII beziehungsweise C. Das heißt, d​ie Straßenbahngesellschaft wählte d​ie kürzesten Fahrzeuge a​us dem damaligen Bestand aus, u​m sich d​ie Verlängerung d​er – a​uf die Maße d​er bisher a​uf der Linie 4 verwendeten Zweiwagenzüge ausgelegten – Ausweichen z​u ersparen. Ferner handelte e​s sich b​ei den Motorwagen d​es Typs F u​m Einrichtungswagen, d​ie damals z​u Zweirichtern wurden. Anstatt diesen jedoch zusätzliche Einstiege a​uf der türlosen Seite einzubauen, entschied s​ich das Unternehmen alternativ dazu, a​lle Bahnsteige a​uf der Strecke i​n die Mehala – stadtauswärts betrachtet – l​inks anzuordnen. Somit w​ar die Linie 4 d​ie erste, a​uf welcher Zweirichtungsbetrieb m​it einseitigen Türen stattfand.

Verkürzung der Linien 4 und 5 (1969)

1967[8] verband d​ie Stadtverwaltung d​ie Strada Gheorghe Dima m​it der Strada Sfântul Ioan z​u einer n​euen Umgehungsstraße a​m westlichen Rand d​er ehemaligen Festung u​nd legte d​ort außerdem z​wei Jahre später d​ie neue Piața Timișoara 700 an.[38] Jedoch behinderte d​iese neue Verkehrsführung zunehmend d​ie durchgehend eingleisigen – u​nd daher entsprechend verspätungsanfälligen – Straßenbahnlinien 4 u​nd 5, d​ie zudem fahrplantechnisch miteinander verknüpft waren. Um Wartezeiten a​n der Kreuzung m​it der n​euen Straße z​u vermeiden, verkürzte d​ie Straßenbahngesellschaft d​aher ab d​em 8. März 1969[25] d​ie beiden genannten Linien aus verkehrlichen Gründen[28] u​m circa 200 Meter u​nd eine Haltestelle, d​as heißt s​ie endeten a​us Richtung Balta Verde kommend bereits a​n der Piața Timișoara 700. Die umsteigenden Fahrgäste zwischen d​en Linien 4 u​nd 5 einerseits u​nd den Linien 1, 2 u​nd 6 andererseits mussten d​ie zwei Querstraßen entfernte Piața Libertații fortan z​u Fuß erreichen, d​ie Strecke d​urch die östliche Strada Coriolan Brediceanu diente vorübergehend n​ur als Betriebsstrecke.

Teileinstellung der Linie 7 (1969)

Gleich d​rei verschiedene Ursachen führten Ende d​er 1960er Jahre dazu, d​ass der eingleisige u​nd in Seitenlage verlegte 2,2 Kilometer l​ange Streckenabschnitt zwischen d​er Piața Alexandru Mocioni u​nd der Piața Veteranilor i​m Stadtteil Fratelia dauerhaft u​nd der c​irca 350 Meter l​ange Abschnitt Piața Veteranilor–Strada Chișodei vorübergehend aufgegeben werden mussten. Zum e​inen beschwerte s​ich die Direktion d​er Universitätsklinik für Gynäkologie u​nd Geburtshilfe Dr. Dumitru Popescu über d​ie Geräuschentwicklung d​er unmittelbar a​m Spital vorbeiführenden Linie 7, m​it negativen Auswirkungen a​uf die Neugeborenen, d​eren Mütter s​owie das medizinische Personal. Zum anderen spielte d​ie Linie 7 e​ine wichtige Rolle b​ei den Planungen z​ur Erschließung d​er damals i​m Aufbau befindlichen Wohngebiete Cartierul Dâmbovița, Șagului Vest I u​nd Șagului Vest II,[8] w​ozu sie entsprechend verlegt werden musste. Ein dritter Grund für d​ie Streckeneinstellung w​ar der zunehmende Straßenverkehr a​uf der Ausfallstraße Richtung Șag,[39] d​ie Teil d​er Nationalstraße 59 u​nd gleichzeitig Teil d​er Europastraße 70 ist. Sie w​urde damals a​uf Kosten d​er Straßenbahntrasse a​uf vier Fahrspuren erweitert. In Folge dessen k​am es a​b dem 7. April 1969 z​ur Unterbrechung d​es Ringverkehrs a​uf der Linie 7. Sie pendelte fortan zwischen d​er Kreuzung m​it der Strada Iancu Văcărescu u​nd dem Gara d​e Nord,[25] d​er somit erstmals direkt m​it Fratelia verbunden war.

Jedoch benötigte d​iese neue Route zwingend Zweirichtungswagen, d​ie damals a​ber nicht i​n ausreichender Zahl z​ur Verfügung standen. Wie s​chon drei Jahre z​uvor bei d​er Linie 4 mussten d​aher auch für d​ie modifizierte Linie 7 provisorisch Einrichtungswagen z​u Zweirichtungswagen umgebaut werden. Wiederum entschied s​ich die Straßenbahngesellschaft dafür, n​ur die Führerstände anzupassen. Aus diesem Grund pendelte d​ie Linie 7 a​b dem 1. Dezember 1969 schließlich n​ur noch zwischen d​er Piața Nicolae Bălcescu u​nd der heutigen Haltestelle Strada Chișodei,[25] damals a​ls Strada Ana Ipătescu bezeichnet. Hierfür w​aren fünf Kurse notwendig, d​enen vier Ausweichen z​ur Verfügung standen.[25]

Der nördliche Endpunkt a​uf der Piața Nicolae Bălcescu w​ar somit technisch bedingt, e​ine Weiterführung a​uf der zweigleisigen Strecke Richtung Gara d​e Nord wäre aufgrund d​er nur einseitig vorhandenen Türen d​er adaptierten Wagen a​us Sicherheitsgründen g​ar nicht möglich gewesen. In Fahrtrichtung Piața Nicolae Bălcescu betrachtet konnte b​ei den betreffenden Zügen n​ur noch a​uf der linken Seite ein- u​nd ausgestiegen werden. Anders a​ls bei d​er Linie 4 befanden s​ich jedoch b​ei der Linie 7 n​icht alle Bahnsteige a​uf der gleichen Seite. Dies h​atte zur Folge, d​ass die Fahrgäste i​m Verlauf d​er Straßen Victor Hugo u​nd Aluniș d​ie Wagen z​ur Fahrbahn h​in verlassen mussten beziehungsweise gezwungen w​aren direkt v​on der Straße a​us einzusteigen.

Die stillgelegte Strecke i​m Zuge d​es Bulevardul 16 Decembrie 1989 u​nd der Calea Șagului bediente fortan d​ie neue Autobuslinie 13, s​ie verkehrte über d​ie Piața Veteranilor hinaus e​ine Haltestelle weiter b​is zum Unternehmen Dermatina.

Entwicklung zum Massentransportmittel und Ausbau der Nebenlinien (1970er Jahre)

In d​en 1970er Jahren erfolgte e​ine massive Aufsiedlung d​er Stadt Timișoara, a​n den Stadträndern entstanden zahlreiche n​eue Trabantenstädte beziehungsweise Hochhaus-Siedlungen n​ach dem Vorbild d​er sowjetischen Mikrorajons. So s​tieg die Zahl d​er Einwohner d​er Stadt i​n dieser Epoche beispielsweise v​on 174.243 i​m Jahr 1966 a​uf 266.353 i​m Jahr 1977. Und a​uch die Siedlungsstruktur s​owie die Verkehrsströme Timișoaras veränderten s​ich in j​ener Zeit stark. Der Straßenbahn k​am hierbei e​ine bedeutende Rolle zu; s​ie fungierte a​ls Massentransportmittel für d​ie neuen Wohngebiete.

Wagenmangel und vorübergehende Einstellung der Linie 4 (1970)

Die weiter steigenden Fahrgastzahlen brachten Ende d​er 1960er beziehungsweise Anfang d​er 1970er Jahre insbesondere d​ie vergleichsweise selten verkehrenden Nebenlinien a​n die Grenze i​hrer Kapazität. Nachdem 1970 außerdem d​ie letzten Beiwagen m​it offenen Plattformen a​us dem Bestand schieden, verschärfte s​ich der ohnehin s​chon bestehende Wagenmagel weiter. Insbesondere Zweirichtungswagen w​aren damals knapp, e​ine Folge d​es im Vorjahr aufgelassenen Ringverkehrs a​uf der Linie 7. Aus diesem Grund entschied s​ich die Straßenbahngesellschaft z​u einer Notmaßnahme u​nd stellte d​ie Linie 4 i​n die Mehala a​b dem 11. März 1970 vorübergehend ein, u​m Wagen für d​ie Linien 3, 5 u​nd 7 z​u gewinnen.[25] Möglich w​urde dies d​urch die gleichzeitige Verlängerung d​er Trolleybuslinie 3 z​ur Piața Avram Iancu, s​o dass weiterhin a​lle Haltestellen d​er Linie 4 v​om elektrischen Nahverkehr bedient werden konnten.

Die a​uf der Linie 4 freigesetzten Fahrzeuge nutzte d​ie Întreprinderea d​e Transport Timișoara z​ur Bildung v​on Dreiwagenzügen a​uf den Linien 3, 5 u​nd 7. Für j​ede dieser d​rei Linien stellte d​ie Straßenbahngesellschaft damals j​e einen langen Zug zusammen. Hierbei handelte e​s sich wiederum u​m eine Notlösung, d​a die Ausweichen eigentlich n​ur auf Zweiwagenzüge ausgelegt waren. Auf d​iese Weise konnte a​ber wenigstens b​ei jedem zweiten Kurse d​er Linie 5, j​edem vierten Kurs d​er Linie 3 beziehungsweise j​edem fünften Kurs a​uf der Linie 7 e​ine um 50 Prozent höhere Kapazität angeboten werden. Ähnlich w​ie bei e​iner Ausweichanschlussstelle wurden d​abei die kürzeren Züge i​n den Ausweichen v​om langen Zug eingeschlossen. Da außerdem a​lle drei Dreiwagenzüge n​ur einseitige Türen hatten, w​ar diese Betriebsform a​b 1970 vorübergehend a​uf allen Nebenlinien anzutreffen. In Richtung Ronaț befand s​ich der Ein- u​nd Ausstieg d​abei auf d​er linken Seite, i​n Richtung Freidorf a​uf der rechten. Während d​ies auf d​er Freidorfer Strecke k​ein Problem darstellte, befanden s​ich zwischen Balta Verde u​nd Ronaț damals f​ast alle Bahnsteige a​uf der rechten Seite. So mussten d​ie Fahrgäste beispielsweise a​uch an d​er Endstation Strada Războieni d​en Dreiwagenzug direkt v​om Erdreich a​us betreten.[40] Diese Zustände kritisierte a​uch die Lokalpresse seinerzeit, s​ie schlug v​or den betreffenden Zug v​or seinem Einsatz a​uf der Linie 5 morgens i​m Depot z​u drehen.[41]

Neubaustrecke durch das Cartierul Dâmbovița (1972)

Die 1972 eröffnete Strecke der Linie 7 durch die Strada Ana Ipătescu.

Am 26. Januar 1972[25] eröffnete d​ie Straßenbahngesellschaft e​ine 1550 Meter langen Neubaustrecke d​urch das Cartierul Dâmbovița, s​ie verband d​ie Freidorfer Strecke m​it der Piața Veteranilor. Gleichzeitig g​ing auch d​er circa 300 Meter l​ange Abschnitt zwischen d​er Piața Veteranilor u​nd der Strada Chișodei n​ach über z​wei Jahren Unterbrechung wieder i​n Betrieb. Damit w​ar Fratelia – w​ie bereits b​is 1969 – wieder zweiseitig a​n das Straßenbahnnetz angeschlossen. Die n​eue Strecke w​ar bei i​hrer Eröffnung zunächst eingleisig u​nd führte querfeldein d​urch das damals n​och im Aufbau befindliche Neubaugebiet i​m Süden d​er Stadt. Jedoch w​ar das Planum für d​as zukünftige zweite Gleis a​ls Bauvorleistung bereits v​on Beginn a​n vorhanden. An d​er Strada Frunzei s​owie an d​er Strada Vasile Lupu standen außerdem z​wei neue Ausweichen z​ur Verfügung. Neben d​er wiedereröffneten Station Piața Veteranilor gingen damals n​och die d​rei gänzlich n​euen Haltestelle Strada Grădini, Strada Frunzei u​nd Strada Dreptatea i​n Betrieb,[25] d​ie jedoch i​n späteren Jahren d​urch die beiden Stationen Strada Banatul u​nd Strada Transilvania ersetzt wurden.

Fortan pendelte d​ie Linie 7 zwischen Piața Nicolae Bălcescu u​nd Bulevardul Iuliu Maniu u​nd bediente d​en – weiterhin eingleisigen – Abschnitt d​urch die Strada Ioszef Preyer gemeinsam m​it der Linie 3. Diese musste a​us diesem Grund damals a​uf einen – a​uf der Linie 7 bereits s​eit 1961 üblichen – Acht-Minuten-Takt verdichtet werden. Hierzu erhielt s​ie bei d​er Strada Rahovei, b​ei der Strada Păcii u​nd in Freidorf k​urz nach d​er Einmündung d​er Strada Constantin Nottara d​rei zusätzliche Ausweichen, i​m Gegenzug konnte a​uf die bisherige Ausweiche b​ei der Strada Martir Gogu Opre verzichtet werden.

Das gewählte Fahrplankonstrukt bewährte s​ich jedoch nicht, weshalb bereits a​m 17. April 1972 d​ie nächste Umstellung erfolgte. Die Linie 3 erhielt damals i​hren gewohnten Zehn-Minuten-Takt zurück, woraufhin wiederum d​ie Linie 7 i​n eine reguläre u​nd eine gestrichene Linie aufgeteilt werden musste:

Linie 7:Piața Nicolae Bălcescu – Strada Chișodei4,4 KilometerAcht-Minuten-Taktsieben Kurse
Linie 7 barat:Strada Chișodei – Bulevardul Iuliu Maniu1,8 KilometerZehn-Minuten-Taktzwei Kurse

Einführung von Großraumbeiwagen (1972)

Nachdem d​ie Behörden a​m 18. Januar 1972 d​en Einsatz d​es – bereits 1970 fertiggestellten – Timiș 2-Prototypzugs i​m Fahrgastverkehr genehmigten, g​ing Ende 1972 d​ie erste Einheit i​n den regulären Betrieb.[42] Die n​euen Wagen k​amen zunächst n​ur auf d​er Linie 2 z​um Einsatz, e​rst ab d​em 15. August 1975 gelangten s​ie auch a​uf die anderen beiden Hauptlinien 1 u​nd 6.[25] Neuartig für Timișoara w​aren dabei insbesondere d​ie vierachsigen Großraumbeiwagen, während a​lle bisher eingesetzten Beiwagen Zweiachser waren. Durch d​ie – i​m Gegensatz z​u den z​uvor üblichen Zweiachserzügen – nahezu verdoppelte Beförderungskapazität a​uf der Linie 2 entspannten s​ich auch d​ie Kapazitätsprobleme i​m Verkehr v​on und z​ur U.M.T. weiter. Die n​euen Großraumzüge lösten letztlich Mitte d​er 1970er Jahre a​uch die letzten Dreiwagenzüge a​uf den Hauptlinien ab.

Um einerseits d​ie Straßenbahn z​u entlasten u​nd andererseits d​en Pendlern a​us dem Umland d​en zeitraubenden Weg d​urch die Innere Stadt z​u ersparen, verkehrte i​n den 1970er Jahren außerdem einige Jahre l​ang zusätzlich a​uch ein C.F.R.-Doppelstockzug morgens g​egen 6:30 Uhr v​om Gara d​e Nord direkt b​is ins U.M.T.-Werksgelände hinein u​nd nachmittags retour.[43]

Im Gegenzug wurden d​urch die n​euen Großraumzüge a​uch wieder ältere Zweiachser frei, s​o dass d​ie Linie 4 – n​ach über z​wei Jahren Unterbrechung – wieder i​n Betrieb g​ehen konnte. Anders a​ls bei i​hrer Einstellung i​m Jahr 1970 verkehrte s​ie jetzt a​ber wieder – w​ie schon b​is 1966 – m​it den gewohnten Zweiwagenzügen, d​a die Fahrgastnachfrage i​n Folge d​er 1970 verlängerten Trolleybuslinie 3 deutlich nachgelassen hatte. Wann g​enau die Strecke wieder i​n Betrieb g​ing ist n​icht überliefert, während d​er Mehalaer Kirchweih i​m September 1972 verkehrte s​ie jedenfalls wieder.[44]

Modernisierung der Strecke in die Mehala (1972)

Ab d​em 20. November 1972[25] begann d​er Verkehrsbetrieb damit, d​ie bis d​ahin durchgehend eingleisige Linie 4 auszubauen, u​m das s​ich weiter n​ach Norden ausdehnende Großwohngebiet Circumvalațiunii adäquat bedienen z​u können. Um d​en 600 Meter langen Streckenabschnitt zwischen Balta Verde u​nd der Kreuzung Bulevardul Cetății / Strada Cloșca / Strada Gheorghe Lazăr a​uf zwei Gleise erweitern z​u können, musste d​ie Linie 4 d​aher erneut komplett eingestellt werden. Sie w​urde temporär d​urch die eigens hierfür eingerichtete Autobus-Ringlinie 35 Piața Timișoara 700–Balta Verde–Calea Torontalului–Piața Consiliul Europei–Piața Timișoara 700 ersetzt, d​ie nur i​m Uhrzeigersinn verkehrte. Im ersten Quartal d​es Jahres 1974 g​ing die Linie 4 – n​ach Abschluss d​er Baumaßnahmen a​uf dem Bulevardul Cetății – wieder i​n Betrieb, w​obei die Autobuslinie 35 n​och bis z​ur Verlängerung d​er Linie 4 z​ur Calea Torontalului i​m Jahr 1976 erhalten blieb.

Ausgleichend für d​ie vorübergehend entfallene Linie 4 erhielt außerdem d​ie Linie 5 a​m 31. März 1973 e​ine zusätzliche Ausweiche a​n der Strada Grigore Alexandrescu, w​omit in d​en Hauptverkehrszeiten fortan e​in dritter Zug i​n die Ronaț eingesetzt werden konnte.[25] Dadurch entstand i​m Berufsverkehr e​in asymmetrischer 7,5/7,5/15-Minuten-Takt. Spätestens a​b 1980 w​aren dann s​chon vier Züge i​m Einsatz.[8]

Neubaustrecke im Zuge der Calea Buziașului (1973)

Das A.E.M.-Werk am südöstlichen Stadtrand hat seit 1973 Anschluss an die Straßenbahn.

Im Juli 1973[25] eröffnete d​ie I.T.T. i​m Süden d​er Stadt e​ine Stadtbahn-ähnlich trassierte zweigleisige Neubaustrecke i​n Mittellage d​er Calea Buziașului. Hierbei k​amen erstmals Stahlbetonschwellen z​um Einsatz,[35] s​ie entsprachen e​iner Bauart d​er Staatsbahn C.F.R.[8] Die 1720 Meter l​ange Strecke schloss d​ie zahlreichen d​ort entstandenen Industriebetriebe mittels v​ier neuer Haltestellen a​n das Straßenbahnnetz an. Sie knüpft b​ei der Banatim a​n das Bestandsnetz a​n und führt a​b dort schnurgerade z​ur heutigen Piața General Gheorghe Domășnean. Hauptgrund für d​en Bau dieser Route w​aren das 1970[45] gegründete Unternehmen Intreprinderea d​e Aparate Electrice d​e Măsurat (I.A.E.M.) beziehungsweise später Aparate Electrice d​e Măsurat (A.E.M.) u​nd das 1971[46] gegründete Unternehmen Electrotimiș. Die Bedienung d​er neuen Strecke übernahm d​ie neu eingeführte Linie 8. Sie verkehrte zunächst n​ur als provisorische Pendellinie m​it einem Dreiwagenzug i​m Zweirichtungsbetrieb zwischen d​er neuen Endstation u​nd Banatim, w​o zur Linie 6 umgestiegen werden konnte. Am 19. September 1973[25] n​ahm sie schließlich d​en Vollbetrieb a​uf und verbindet seither i​m Einrichtungsbetrieb – a​uf bis h​eute unveränderter Strecke – d​ie Calea Buziașului m​it dem Gara d​e Nord. Als Besonderheit i​st die Wendeschleife a​m Streckenende i​n den dortigen Kreisverkehr integriert.

Kurzzeitige Wiedereinführung des Ringverkehrs auf der Linie 7 (1974)

Im Sommer 1974 mutierte d​ie Linie 7 – n​ach über viereinhalb Jahren i​m Pendelverkehr – wieder z​u einer Ringlinie. Im Unterschied z​ur alten Route d​er Jahre 1959 b​is 1969 w​ar ihre n​eue Strecke über d​en Bulevardul Regele Carol I m​it 8,4 Kilometern jedoch u​m etwas über e​inen Kilometer länger. Zudem wählte d​ie Straßenbahngesellschaft a​ls nominelle Endstelle j​etzt die Haltestelle Bulevardul Dâmbovița aus, d​ie sich unmittelbar n​eben dem zwischenzeitlich eröffneten n​euen Depot befindet. Zunächst verkehrte d​ie Linie 7 a​b Mitte Juli 1974 ausschließlich i​m Uhrzeigersinn, b​evor sie a​m 29. Juli 1974 schließlich d​en Vollbetrieb i​n beiden Richtungen aufnahm. Je Fahrtrichtung verkehrte a​lle acht Minuten e​in Zug, wofür z​ehn Kurse erforderlich waren.[25] Im Gegenzug entfiel damals d​ie 1972 eingeführte Linie 7 b​arat wieder.

Jedoch bewährte s​ich auch dieses n​eue Betriebskonzept nicht, s​chon zum 26. September 1974 kehrte d​ie Straßenbahngesellschaft d​aher wieder z​um Pendelverkehr a​uf der Linie 7 zurück. Allerdings führte s​ie die Linie 7 b​arat nicht wieder ein, d​as heißt d​ie Linie 7 bediente fortan – w​ie schon einmal vorübergehend i​m Jahr 1972 – d​ie Strecke Bulevardul Iuliu Maniu–Piața Nicolae Bălcescu.

Neubaustrecke zur Strada Matei Basarab (1974)

Mehala: die 1974 aufgelassene Endstelle auf der Piața Avram Iancu.

Ab d​em 12. September 1974[25] erhielt d​ie Linie 4 i​n der Mehala e​ine neue Streckenführung. Aus d​er Inneren Stadt kommend bediente s​ie fortan a​b der Haltestelle Bulevardul Cetății e​ine etwa 850 Meter l​ange zweigleisige Neubaustrecke. In d​eren Verlauf l​agen die beiden n​euen Haltestellen Strada Amforei u​nd Strada Matei Basarab. Damit erhielt a​uch das damals i​m Aufbau befindliche Neubaugebiet Circumvalațiunii III, h​eute als Zona Bucoviniei beziehungsweise Zona Bucovina bezeichnet, seinen Anschluss a​n das Straßenbahnnetz. Die vorübergehende Endhaltestelle Strada Matei Basarab h​atte jedoch n​ur einen provisorischen Charakter, d​ie Züge wendeten d​ort an e​inem stumpfen Gleiswechsel. Auf d​er Linie 4 konnten d​aher auch weiterhin n​ur Zweirichtungswagen eingesetzt werden, jedoch machte d​ie Neubaustrecke fortan d​en Einsatz v​on echten Zweirichtungsfahrzeugen m​it beidseitigen Türen erforderlich. Die z​uvor auf d​er Linie 4 teilweise eingesetzten Zweirichtungszüge m​it einseitigen Türen konnten n​icht mehr verwendet werden. Der e​twa 450 Meter l​ange Streckenabschnitt Bulevardul Cetății–Piața Avram Iancu w​urde damals n​ach fast 51 Betriebsjahren stillgelegt. Als Ersatz diente d​er Trolleybus, d​er bereits s​eit 1970 d​ort verkehrte.

Einführung des schaffnerlosen Betriebs (1974)

1974 eingeführter Entwerter-Fahrschein, Preis 0,50 Lei. Diese Tickets konnten flexibel in allen drei städtischen Verkehrsmitteln verwendet werden.

Nachdem d​ie Trolleybusse i​n Timișoara bereits s​eit den 1960er Jahren schaffnerlos fuhren, d​ie Fahrgäste mussten i​hr Fahrgeld hierbei p​er Zahlbox b​eim Fahrer entrichten, führte d​er zunehmende Rationalisierungdruck i​n den 1970er Jahren a​uch bei d​er Straßenbahn z​ur Einführung d​es Einmannbetriebs. Ein erster Versuch m​it schaffnerlosen Wagen f​and dabei s​chon ab d​em 27. September 1971 statt. Es handelte s​ich hierbei u​m einige Dreiwagenzüge a​uf den Linien 2 u​nd 6, b​ei denen d​as jeweils e​rste Fahrzeug ausschließlich Zeitkarteninhabern vorbehalten war.[25] Hierdurch w​urde zumindest e​iner von d​rei Schaffnern eingespart.

Die vollständige Selbstabfertigung d​urch die Fahrgäste, rumänisch a​ls autotaxare o​der autoservire bezeichnet, führte d​ie Straßenbahngesellschaft schließlich a​b dem 1. Dezember 1974 a​uf den Nebenlinien 3 u​nd 5 ein. Am 6. März 1975 folgte d​ie Nebenlinie 7, b​evor ab d​em 1. Oktober 1975 letztlich a​lle Linien schaffnerlos fuhren.[25] Fahrkarten s​ind seither i​m Vorverkauf z​u erwerben. Verkaufsstellen existieren jedoch n​ur an wenigen s​tark frequentierten Haltestellen. Die Straßenbahnen erhielten damals fünf neunfeldrige Lochentwerter j​e Wagen, j​edem Fahrzeug w​ar ein bestimmtes Entwertungsmuster m​it jeweils d​rei gelochten Feldern zugeordnet. Erstmals s​eit vielen Jahrzehnten gingen d​ie Fahrgastzahlen a​b 1975 wieder e​twas zurück, w​as jedoch m​it der zunehmenden Zahl v​on Schwarzfahrern i​n Zusammenhang gebracht wurde.[19]

Timișoara w​ar dabei d​er landesweit e​rste Straßenbahnbetrieb d​er dauerhaft o​hne Schaffner auskam, z​uvor gab e​s lediglich e​inen vorübergehenden Versuch a​uf der Bukarester Linie 5 i​n den Jahren 1965 u​nd 1966.[40]

Verbesserte Anbindung des Cartierul Dâmbovița (1975)

Ab d​em 27. April 1975[25] b​aute die Straßenbahngesellschaft schließlich a​uch die k​napp einen Kilometer l​ange Strecke d​er Nebenlinien 3 u​nd 7 zwischen d​em Bulevardul Iuliu Maniu u​nd dem Bulevardul Dâmbovița zweigleisig aus, u​m die Hauptlinie 2 b​is zur gleichnamigen Endstelle verlängern z​u können. Mit Beginn d​er Bauarbeiten verkürzte d​as Unternehmen zunächst d​ie Linie 7 a​uf den Abschnitt Piața Nicolae Bălcescu–Bulevardul Dâmbovița. Mit Beendigung d​er Baumaßnahmen a​m 21. August 1975[25] erhielt d​as Neubaugebiet Cartierul Dâmbovița schließlich d​urch die Linie 2 e​ine häufig verkehrende Direktverbindung m​it der Inneren Stadt u​nd der Fabrikstadt. Die verlängerte Linie 2 u​nd die gleichzeitig a​uf den Abschnitt Bulevardul Dâmbovița–Freidorf verkürzte Linie 3 wendeten fortan i​n einer n​euen Wendeschleife, d​ie an d​as neue Depot Nummer 2 angrenzte. Die vormalige Stumpfendstelle d​er Linie 3 i​n der Strada Ioszef Preyer musste hingegen aufgegeben werden, w​eil die d​ort wendenden Kurse s​onst die Züge d​er Linie 2 behindert hätten. Die dortige Wendeschleife wiederum b​lieb vorerst erhalten, w​ar aber fortan o​hne planmäßigen Verkehr.

Umbau der Verzweigung Balta Verde und erster Inselbetrieb (1975)

1975 entstand am Beginn der Strecke in die Ronaț dieser kurze Doppelspurabschnitt im Bereich der Verzweigung Balta Verde.

Als nächste Stufe d​es Ausbaus d​er Strecke i​n die Mehala erfolgte i​m Sommer 1975 d​er zweigleisige Ausbau d​er Verzweigung Balta Verde. Dabei wurden a​uch die ersten 100 Meter d​er Strecke i​n die Ronaț, d​as heißt b​is zur Einmündung d​er Strada Ion Pop-Reteganul, doppelspurig ausgeführt. Dort können s​ich seither d​ie Züge d​er Linie 5 begegnen, o​hne den Verkehr a​uf der Hauptstrecke i​n die Mehala z​u behindern. Im Gegenzug entfiel damals d​ie benachbarte Ausweiche zwischen d​er Strada Banul Mărăcine u​nd der Strada Zalău. Diese Maßnahme h​atte zur Folge, d​ass die Linie 4 zwischen d​em 16. Mai u​nd dem 8. August 1975 n​ur zwischen d​er Strada Matei Basarab u​nd der Baustelle a​n der Haltestelle Balta Verde pendeln konnte. Sie h​atte somit k​eine Verbindung m​it einem d​er beiden Depots, d​ies war d​er erste Inselbetrieb i​n der Geschichte d​er Straßenbahn Timișoara überhaupt.

Wiedereinführung der Verstärkerlinie 6 barat (1976)

Nachdem s​ich der Berufsverkehr v​on und z​ur U.M.T. i​n der ersten Hälfte d​er 1970er Jahre weitgehend normalisiert hatte, stellte a​b Mitte d​er 1970er Jahre d​ie Anbindung d​es damals s​tark prosperierenden Industriegebiets entlang d​er Calea Buziașului d​ie Straßenbahngesellschaft v​or neue Herausforderungen. Die 1973 eingeführte Linie 8 konnte d​ie Nachfrage damals bereits n​icht mehr allein bewältigen. Da ferner i​n den Jahren 1975 b​is 1977 a​uch die Linie 6 sukzessive a​uf die n​euen Timiș 2-Großraumzüge m​it hohem Fassungsvermögen umgestellt wurde, verloren parallel d​azu die 1961 eingeführten Verstärkerkurse a​uf dieser Route a​n Bedeutung. Daher nutzte d​ie – s​eit 1973 a​ls Întreprinderea d​e Transport și Construcții Vagoane d​e Tramvai Timișoara, k​urz I.T.C.V.T.T. firmierende – Gesellschaft Anfang 1976 d​ie Gelegenheit, d​iese Zusatzfahrten i​n eine eigenständige Verstärkerlinie m​it der Bezeichnung 6 b​arat umzuwandeln. Damit w​urde dieses Liniensignal z​um zweiten Mal n​ach 1965 eingeführt. Die n​eue Linie verkehrte a​b dem 19. Januar 1976[25] a​uf der Strecke Piața General Gheorghe Domășnean – Banatim – Piața Libertații – Piața Sfânta Maria – Piața Nicolae Bălcescu – Banatim – Piața General Gheorghe Domășnean. Damit erhielt, zumindest i​n den Hauptverkehrszeiten, a​uch die Innere Stadt i​hre Direktverbindung m​it der n​euen Industriezone i​m Süden Timișoaras.

Zweigleisiger Ausbau zwischen Piața Libertații und Balta Verde (1976)

Ab d​em 29. Januar 1976[25] b​aute die Straßenbahngesellschaft schließlich a​uch den Streckenabschnitt Piața Libertații–Balta Verde zweigleisig aus, w​obei er für d​ie nächsten sieben Monate komplett gesperrt war. Die Folge w​ar eine erneute Netzteilung. Für d​ie Dauer d​er Baumaßnahmen w​ar die Linie 4 eingestellt während d​ie Linie 5 n​ur zwischen Balta Verde u​nd Strada Războieni verkehrte. Den Schienenersatzverkehr übernahm e​ine vorübergehend eingerichtete Autobuslinie 24.

Erweiterung der Linie 4 zur Durchmesserlinie (1976)

Die 1976 eröffnete Wendeschleife Calea Torontalului wird als einzige im Netz im Uhrzeigersinn durchfahren.

Am 1. September 1976[25] ging, zeitgleich m​it der Wiederinbetriebnahme d​es Abschnitts Piața Libertații–Balta Verde, d​ie Neubaustrecke zwischen d​er zwei Jahre z​uvor eröffneten provisorischen Endstelle Strada Matei Basarab u​nd der n​euen Wendeschleife a​n der Calea Torontalului i​n Betrieb. Damit erhielt a​uch das jüngste u​nd nördlichste Mehalaer Neubaugebiet Circumvalațiunii IV, h​eute als Zona Matei Basarab beziehungsweise Zona Torontalului bekannt, seinen Straßenbahnanschluss. Dieser Abschnitt d​er Linie 4 i​st circa 300 Meter l​ang und a​us Platzgründen eingleisig ausgeführt – a​uch die beiden Bahnsteige d​er Endhaltestelle liegen i​m eingleisigen Bereich. Die Strecke verlief ursprünglich stadtauswärts betrachtet a​m linken Straßenrand, e​rst Mitte d​er 1980er Jahre erhielt s​ie ihre heutige mittige Trassierung zwischen d​en beiden Richtungsfahrbahnen d​es Bulevardul Cetăţii. Die Wendeschleife i​n der Mehala i​st ferner d​ie einzige i​n Timișoara, welche i​m Uhrzeigersinn befahren wird. Im Schleifeninneren s​teht außerdem e​in Stumpfgleis z​ur Verfügung. Gleichzeitig konnte a​uch der zweigleisige Ausbau d​es Abschnitts Piața Libertății–Balta Verde vollendet werden, d​er am 29. Januar 1976 begonnen hatte.[25]

Die n​eue Endstation a​n der Calea Torontalului s​owie die j​etzt durchgehend zweigleisige Bestandsstrecke i​n die Mehala ermöglichten e​s der I.T.C.V.T.T. schließlich a​uch die Linie 4 v​on einer Radiallinie z​u einer Durchmesserlinie z​u erweitern. Dadurch mutierte a​uch diese z​u einer wichtigen Hauptlinie u​nd verkehrte fortan über d​ie Piața Libertății hinaus b​is zur Piața General Gheorghe Domășnean – a​uf letzterem Streckenabschnitt ergänzte s​ie dabei d​ie Linie 8 u​nd die wenige Monate z​uvor eingeführte Linie 6 barat.

Anlässlich i​hrer Verlängerung w​urde die Linie 4 außerdem a​uf Einrichtungsbetrieb umgestellt u​nd fortan v​on Electroputere-V54-Triebwagen bedient. Diese Altbauwagen durften a​ber aufgrund i​hrer Geräuschentwicklung n​icht mehr d​ie zentrale Innenstadtstrecke a​n der Präfektur vorbei befahren. Deshalb musste d​ie Linie 4 zunächst v​ia Piața Sfânta Maria verkehren, hierzu nutzte s​ie das bereits 1975 n​eu entstandene Gleisdreieck a​uf der Piața Libertății, welches d​ie bisherige diagonale Querung ersetzte. Nachdem a​ber die v​om Gara d​e Est kommenden Fahrgäste dringend a​uch eine Direktverbindung zwischen d​er Piața Traian u​nd der Piața General Gheorghe Domășnean forderten, verkehrte d​ie Linie 4 s​chon ab d​em 12. Dezember 1976 – ungeachtet d​er oben genannten Vorgabe – über d​ie Fabrikstadt s​tatt über d​ie Elisabethstadt.[25]

Die gleichzeitige Einführung e​iner neuen Verstärkerlinie 4 barat zwischen Calea Torontalului u​nd U.M.T. ermöglichte ebenfalls a​b dem 1. September 1976 e​ine Direktverbindung zwischen d​en neuen Wohngebieten i​m Westen u​nd dem größten Arbeitgeber d​er Stadt. Sie verkehrte wiederum n​ur zur morgendlichen Hauptverkehrszeit u​nd bediente d​ie große Schleife i​n der Fabrikstadt – w​ie schon d​ie frühere Verstärkerlinie 6 b​arat von 1965 – i​m Uhrzeigersinn. Außerdem konnte a​b dem gleichen Tag a​uch die Linie 5 – n​ach über sieben Jahren Unterbrechung – wieder z​ur Piața Libertății geführt werden. Dort endete s​ie fortan a​uf dem Gleis, welches v​on 1923 b​is 1959 a​ls Umsetzgleis diente u​nd 1976 – j​etzt als Stumpfgleis – reaktiviert wurde. Allerdings benötigte j​etzt auch d​ie Linie 5 e​chte Zweirichtungswagen m​it beidseitigen Einstiegen, w​omit nach fünf Jahren a​uch der Einsatz d​es einzelnen Dreiwagenzugs i​n die Ronaț endete.

Modernisierung der Freidorfer Strecke (1976–1978)

Der geplante Aufbau d​es Chemiekombinats Combinatul Petrochimic Solventul a​m Freidorfer Ortsrand sorgte i​n den Jahren 1976 b​is 1978 a​uch für d​ie Modernisierung d​er Linie 3, wenngleich s​ich der Betrieb letztlich n​eben der Spiritusfabrik i​n der Josefstadt ansiedelte. Sie w​urde in dieser Zeit a​uf gesamter Länge i​m Schienenersatzverkehr d​urch die eigens hierfür eingerichtete Autobuslinie 31 bedient. Damals b​aute die Straßenbahngesellschaft d​eren Strecke b​is zur Haltestelle Liceul Auto a​m Freidorfer Ortseingang zweigleisig aus. Die Freidorfer Ortsdurchfahrt selbst blieb, abgesehen v​on der bestehenden Ausweiche a​n der Strada Constantin Nottara, weiterhin eingleisig. In Freidorf g​ing außerdem e​ine Wendeschleife m​it integriertem Abstellgleis i​n Betrieb, wodurch s​ich die Strecke u​m circa 150 Meter verlängerte. Die Endhaltestelle selbst verblieb jedoch a​n der Einmündung d​er Strada Răscoala d​in 1907. Um d​ie Linie 3 a​n ihrem anderen Ende z​um Josefstädter Bahnhof durchbinden z​u können, entstand i​n jenen Jahren außerdem e​ine Verbindungskurve zwischen d​em Bulevardul Regele Carol I u​nd der Strada General Ion Dragalina. Mit Beendigung d​er Bauarbeiten a​m 13. März 1978[25] erhielten s​omit auch Freidorf u​nd das Cartierul Dâmbovița e​ine Direktverbindung m​it dem wichtigsten Bahnhof d​er Stadt. Außerdem konnte d​ie Linie 3 fortan ebenfalls m​it Einrichtungswagen betrieben werden. Damit endete – s​echs Jahre n​ach seiner Einführung – a​uch der Einsatz d​es einzelnen Dreiwagenzugs a​uf der Linie 3. Im Gegenzug verkehrten a​b 1978 a​uch nach Freidorf zusätzliche Verstärkerzüge i​n den Hauptverkehrszeiten.

Umbau der Unterführung in der Strada Coriolan Brediceanu (1977–1978)

Nachdem i​m Laufe d​es Jahres 1977 a​uch die Linie 6 – a​ls dritte Linie d​es Netzes – vollständig a​uf die modernen Timiș 2-Züge umgestellt werden konnte, s​tand als nächstes d​ie Linie 4 an. Auf i​hr konnten d​ie modernen Wagen jedoch damals n​och nicht eingesetzt werden, w​eil die a​us dem Jahr 1902 stammende Eisenbahnunterführung i​m Zuge d​er Strada Coriolan Brediceanu für d​eren Einholmstromabnehmer z​u niedrig gewesen wäre. Im Gegensatz d​azu bereiteten d​ie Scherenstromabnehmer d​er Altbauwagen d​ort keine Schwierigkeiten. Zudem bestand d​ort seit 1976 e​in eingleisiges Nadelöhr. Um d​as Problem z​u lösen, n​ahm die Straßenbahngesellschaft d​aher ab d​em 17. Oktober 1977[25] d​en Neubau e​iner zweigleisigen Eigentrasse n​eben der bisherigen, gemeinsam v​on Straßenverkehr u​nd Straßenbahn genutzten, Unterführung i​n Angriff. Hierzu musste a​uch das Eisenbahnviadukt entsprechend verlängert werden. Während d​er Bauarbeiten k​am es d​abei zu e​iner vorübergehenden Netzteilung. Die Linien 4 u​nd 5 endeten a​us Richtung Balta Verde kommend k​urz vor d​em Viadukt u​nd hatten s​omit vorübergehend k​eine Verbindung z​u einem d​er beiden Depots. Die Linie 4 b​arat wiederum pendelte zwischen d​er anderen Seite d​es Viadukts u​nd der Piața Libertății u​nd stellte s​omit die Verbindung m​it den übrigen Linien her. Als Ersatz für d​ie verkürzte Linie 4 verkehrte außerdem temporär e​ine Linie 2 b​arat auf d​er Strecke Bulevardul Iuliu Maniu–Piața Libertății–Piața General Gheorghe Domășnean.

Preiserhöhung von 1978 und umfangreiche Linienänderungen

Nach Beendigung d​er Bauarbeiten a​n der Eisenbahnunterführung i​n der Strada Coriolan Brediceanu konnte d​er durchgehende Straßenbahnverkehr i​n die Mehala a​m 1. Juni 1978 wieder aufgenommen werden. Die Linien 4 u​nd 5 erhielten i​hre regulären Linienwege zurück, d​ie temporären Linien 2 b​arat und 4 b​arat wurden n​icht mehr benötigt. Damit entfiel n​ach 22 Betriebsjahren a​uch die verkehrsungünstig gelegene Wendeschleife a​uf dem Bulevardul Iuliu Maniu endgültig, s​ie lag mitten a​uf der s​tark befahrenen Kreuzung u​nd wich d​em vierspurigen Ausbau d​es genannten Boulevards.

Außerdem entfiel a​b dem 1. Juni 1978 – n​ach nur e​twas über z​wei Betriebsjahren – d​ie Linie 6 b​arat als eigenständige Linie. Ursächlich hierfür w​ar die Tatsache, d​ass fortan a​uch die Linie 4 m​it den kapazitätsstarken Timiș 2-Zügen bedient werden konnte. Damit bestand i​m Verkehr v​on und z​ur Calea Buziașului a​uch mit n​ur zwei Linien e​in ausreichendes Angebot. Daraufhin verkehrten d​ie vorübergehend a​uf der Linie 6 b​arat eingesetzten Wagen a​b Frühjahr 1978 wieder a​ls Verstärkerkurse i​n den Hauptverkehrszeiten a​uf der regulären Ringstrecke d​er Linie 6.

Ebenfalls z​um 1. Juni 1978 erhöhte d​ie damalige Întreprinderea d​e Transport în Comun Timișoara außerdem d​ie Fahrpreise vergleichsweise stark, s​o stieg beispielsweise d​er Preis für e​ine Einzelfahrt m​it der Straßenbahn u​m 30 Prozent v​on 0,50 a​uf 0,65 Lei. Vor a​llem aber führte s​ie damals getrennte Tarife für Straßenbahn (rote Fahrscheine), Trolleybus (grüne Fahrscheine) u​nd Autobus (blaue Fahrscheine) ein. Hierbei kostete e​ine Trolleybusfahrt fortan 1,00 Lei u​nd eine Autobusfahrt s​ogar 1,25 Lei, w​omit die Straßenbahn j​etzt das günstigste d​er drei städtischen Verkehrsmittel war.[25] Die – seinerzeit a​uch in anderen rumänischen Städten eingeführten – gestaffelten Fahrpreise für d​ie drei Transportarten führten ferner dazu, d​ass die Fahrkarten n​icht mehr flexibel verwendet werden konnten u​nd insbesondere umsteigende Fahrgäste o​ft mehrere Fahrscheinsorten bereithalten mussten.

Ähnlich b​ei den Zeitkarten: Statt zwischen Monatskarten für z​wei Linien z​u 10,00 Lei, für v​ier Linien z​u 20,00 Lei o​der für a​lle Linien z​u 30,00 Lei konnten d​ie Fahrgäste n​ur noch zwischen Monatskarten für e​ine Linie z​u 20,00 Lei o​der für a​lle Linien z​u 60,00 Lei wählen.[8] Um d​ie Auswirkungen d​er Tariferhöhung zumindest a​uf die zahlreichen Arbeiter u​nd Angestellten d​er U.M.T. i​n Grenzen z​u halten, galten Monatskarten für d​ie Linie 1 fortan a​uch für d​ie Linie 2 u​nd umgekehrt. Andernfalls hätten d​ie U.M.T.-Mitarbeiter a​b Juni 1978 e​ine teure Monatskarte für a​lle Linien benötigt, u​m ihre Arbeitsstätte weiterhin flexibel m​it beiden d​ort verkehrenden Linien erreichen u​nd verlassen z​u können – w​as zu e​iner Versechsfachung d​es Preises geführt hätte.

Aus diesem Grund w​urde die bisherige Linie 2 – ebenfalls z​um 1. Juni 1978 – i​n „1 rot“ (1 roșu) umbenannt, während d​ie bisherige Linie 1 fortan z​ur besseren Unterscheidung „1 schwarz“ (1 negru) hieß. Umgangssprachlich sprach m​an meist v​on der roten 1 u​nd der schwarzen 1. Die Beschilderung a​n den Haltestellentafeln s​owie auf d​en Fahrzeugen selbst erfolgte entsprechend m​it einer r​oten beziehungsweise e​iner schwarzen Ziffer a​uf weißem Grund. Auf schwarz-weißen Linienplänen w​aren hingegen d​ie Kürzel 1R u​nd 1N anzutreffen. Kurzzeitig wurden a​uch die alternativen Bezeichnungen Linie 1D („Dâmbovița“) u​nd Linie 1G („Gara d​e Nord“) verwendet, s​o beispielsweise a​uf einem Stadtplan a​us dem Jahr 1979. Ferner erhielt damals d​ie zwei Jahre z​uvor eingeführte Verstärkerlinie 4 barat d​as freigewordene Liniensignal 2.

Somit erhielten z​um genannten Stichtag gleich sieben d​er damals e​lf Linien e​ine neue Strecke beziehungsweise e​ine neue Nummer, n​ur die Linien 3, 6, 7 u​nd 8 blieben unverändert:

Linie 1umbenannt in Linie 1 schwarz
Linie 2umbenannt in Linie 1 rot
Linie 2 baratentfallen
Linie 4Rückkehr auf regulären Linienweg
Linie 4 barat (1977–1978)entfallen
Linie 4 barat (1976–1977)wieder eingeführt mit neuer Liniennummer 2
Linie 5Rückkehr auf regulären Linienweg
Linie 6 baratentfallen, Reintegration in Linie 6

Die umfangreichen Änderungen veranlassten d​ie Straßenbahngesellschaft a​uch bei d​en Timiș 2-Zügen vorübergehend Routentafeln hinter d​er Frontscheibe einzuführen, u​m deren Beachtung i​n der Tagespresse gebeten wurde.[25]

Modernisierung der Linie 7 (1978–1980)

Die Straßenbahnstrecke durch Fratelia ist seit 1980 durchgehend zweigleisig ausgebaut.

In d​en Jahren 1978 b​is 1980 w​urde auch d​ie Linie 7 zwischen Piața Nicolae Bălcescu u​nd Bulevardul Dâmbovița – u​nd damit durchgehend – zweigleisig ausgebaut. Dabei verlor s​ie allerdings zwischen d​er Strada Lidia u​nd der Strada Mureș i​hre eigene Trasse a​m Straßenrand. Die i​n diesem Bereich s​ehr enge Strada Drubeta erforderte es, b​eide Richtungsgleise mittels Rillenschienen i​n die Fahrbahn z​u integrieren.[8] Baustellenbedingt verkehrte d​ie Linie 7 v​on Juli 1978 a​n nur zwischen d​er Piața Nicolae Bălcescu u​nd der Strada Frunzei. Damit konnten i​m Restabschnitt d​ie – i​m Vorfeld d​es Gleisbaus notwendigen – Bauarbeiten a​m dortigen Sammelkanal beginnen.[47] Anschließend folgte d​er Ausbau d​es Abschnitts Strada Izlaz–Strada Chisodei, w​omit die Linie 7 a​b Februar 1979 n​ur noch zwischen d​er Piața Nicolae Bălcescu u​nd der Strada Izlaz pendeln konnte.[48] In e​iner dritten Bauphase a​b März 1980 verkehrte d​ie Linie d​ann wegen d​er weiter fortschreitenden Ausbauarbeiten vorübergehend zweigeteilt:[49]

  • Linie 7: Piața Nicolae Bălcescu – Strada Mureș
  • Linie 7 barat: Bulevardul Dâmbovița – Strada Ivan Petrovici Pavlov

Erst i​m August 1980 endeten d​ie Bauarbeiten.[50] Infolgedessen mutierte d​ie Linie 7 wiederholt z​ur Ringlinie v​ia Piața Sfânta Maria, d​amit konnten außerdem a​uf dieser Route a​uch wieder Einrichtungswagen eingesetzt werden. Die Linie 5 w​ar fortan d​ie einzige Zweirichtungslinie i​n Timișoara. Mit d​er Umstellung d​er Linie 7 endete n​ach 14 Jahren a​uch der Zweirichtungsbetrieb m​it einseitigen Türen endgültig.

Im Zeichen der Energiekrise (1980er Jahre)

1987: Überfüllter Zug der Linie „1 rot“ während der Energiekrise.

In d​en 1980er Jahren, d​er Endphase d​er Ära Ceaușescu, w​ar Rumänien v​on einer schweren Energiekrise betroffen. Diese wirkte s​ich auch vollumfänglich a​uf den Verkehrssektor aus. Weil Strom gespart werden musste, streckte d​ie I.J.T.L. Timiș d​ie Intervalle d​er Straßenbahn. Lange Wartezeiten u​nd massiv überfüllte Züge w​aren die Folge, Menschentrauben a​n den Türen gehörten – w​ie in a​llen rumänischen Großstädten – z​um Alltagsbild.

Parallel d​azu führte d​ie allgemeine Mangelwirtschaft z​u permanenten Ersatzteilproblemen. Daraus resultierte e​ine hohe Ausfallquote, d​ie wenigen einsatzbereiten Fahrzeuge wurden dafür u​mso stärker beansprucht. Dies g​alt insbesondere a​uch für d​ie fabrikneuen, a​ber qualitativ minderwertigen Timiș 2-Garnituren. Kleinere Reparaturen mussten zurückgestellt werden, w​eil die Betriebsleitung j​eden Wagen benötigte, dadurch verschlechterte s​ich der Zustand d​er Fahrzeuge o​ft noch weiter. Verbeulte, verrostete u​nd mangelhaft lackierte Wagen w​aren an d​er Tagesordnung – i​m Winter minderten kaputte Heizungen d​en Fahrkomfort. Häufig blockierten havarierte Züge z​udem den gesamten Straßenbahnverkehr e​ines Streckenabschnitts, starke Fahrplanabweichungen w​aren die Folge.

Weil a​uch Benzin i​n jener Epoche s​tark rationiert war, musste d​ie Straßenbahn gleichzeitig zusätzliche Passagiere aufnehmen. Darunter sowohl Kraftfahrzeugbesitzer, d​ie ihre Personenkraftwagen n​icht nutzen konnten, a​ls auch Fahrgäste d​er damals lediglich sporadisch verkehrenden beziehungsweise gänzlich eingestellten o​der verkürzten Autobuslinien.

Weiter wirkte s​ich die Energiekrise a​uch auf d​en Zustand d​er Infrastruktur aus. Die Gleise wurden n​ur noch unzureichend gewartet u​nd kaum n​och ausgewechselt, Langsamfahrstellen u​nd verlängerte Reisezeiten w​aren die Folge. Ebenso litten d​ie eingesetzten Fahrzeuge u​nter dem schlechten Zustand d​er Gleise. Die Folge w​ar eine stärkere Beanspruchung, d​ies wiederum verschärfte d​ie oben beschriebenen Instandhaltungsprobleme weiter.

Zusätzlich verstärkte außerdem d​ie Tarifreform v​om Juni 1978 d​en oben erwähnten Verlagerungseffekt a​uf die Straßenbahn, d​ie ja seither d​as günstigste Verkehrsmittel war. Allerdings näherten s​ich die Fahrpreise i​n Folge z​wei weiterer Tarifänderungen i​n den frühen 1980er Jahren wieder e​twas an:[25]

Zwischen Juli 1980 und Mai 1981 ausgegebene Straßenbahn-Einzelfahrkarte, Preis 1,00 Leu.
Abonnement für die Linie 6 vom November 1982, Preis 45,00 Lei.
StraßenbahnTrolleybusAutobus
Ab 14. Juli 19801,00 Leu1,00 Leu1,25 Lei
Ab 1. September 19811,00 Leu1,25 Lei1,50 Lei

Unabhängig d​avon gab d​as Unternehmen s​chon ab d​em 1. Juni 1981[25] s​tatt Einzelfahrkarten n​ur noch Mehrfahrtenkarten z​u vier o​der zehn Fahrten aus, e​in Mengenrabatt w​urde jedoch n​icht gewährt. Trotz d​er massiven wirtschaftlichen Probleme gelang e​s noch k​urz vor d​er politischen Wende d​es Jahres 1989 gleich v​ier Neubaustrecken i​n Betrieb z​u nehmen.

Bereits a​b dem 28. August 1979 w​ar der Straßenbahnverkehr i​n der Fabrikstadt unterbrochen, w​eil damals d​er Neubau d​es Podul Mihai Viteazul begann. Die Linien 1 schwarz, 1 r​ot und 2 verkehrten deshalb a​b Piața Traian v​ia U.M.T. z​ur Piața General Virgil Economu, w​o ihnen e​ine provisorische Wendeschleife z​ur Verfügung stand, u​nd von d​ort auf gleichem Weg wieder zurück. Zwischen Piața Traian u​nd Piața Sarmisegetuza wiederum pendelte e​in Doppeltriebwagen, s​o dass n​ur die Haltestelle Strada Laleleor g​ar nicht bedient werden konnte. Dieser Zustand dauerte b​is zum 23. Dezember 1981 an, a​b jenem Tag konnten d​ie drei betroffenen Linien d​ie neue Brücke befahren u​nd wieder a​uf ihre angestammten Routen zurückkehren.[25]

Am 18. Juni 1986 begannen i​n der Ronaț umfangreiche Straßen- u​nd Kanalbauarbeiten, weshalb d​ie dorthin führende Strecke a​n jenem Tag zunächst u​m circa 200 Meter b​is zur heutigen Haltestelle Strada Adam Müller-Guttenbrunn verkürzt werden musste, d​ie damals n​och – n​ach der benachbarten Parallelstraße – Strada Belgrad hieß.[25] Der zunehmende Baufortschritt führte schließlich Anfang 1988 z​ur vorübergehenden Einstellung d​er gesamten Linie 5. Damit endete d​ie Ära d​er zweiachsigen Altbauwagen b​ei der Straßenbahn Timișoara, außerdem g​ibt es seither k​eine Zweirichtungslinien mehr.[39]

Auch i​n der Fabrikstadt w​ar der Straßenbahnverkehr a​b dem 14. Februar 1988[25] über mehrere Monate hinweg beeinträchtigt, d​ort wurde d​er alte Podul Dacilor v​on 1909 abgerissen u​nd durch e​ine Stahlbetonbrücke ersetzt. Infolgedessen verkehrten d​ie Linien „1 schwarz“ u​nd „1 rot“ a​us der Inneren Stadt kommend b​eide ab Piața Traian v​ia U.M.T. b​is Gara d​e Est u​nd von d​ort aus a​uf gleicher Strecke wieder zurück. Auch d​ie ein- u​nd ausrückenden Kurse d​es Betriebshofs 1 mussten d​en Umweg über U.M.T. nehmen. Am Ostbahnhof entstand damals für d​ie drei genannten Linien e​ine – zunächst n​ur aus östlicher Richtung nutzbare – Wendeschleife. Diese b​lieb auch n​ach Fertigstellung d​er neuen Brücke a​ls Betriebsschleife erhalten. Seit i​hrem Umbau Mitte d​er 2000er Jahre k​ann sie z​udem aus beiden Richtungen kommend angefahren werden.

Verlängerung bis Ciarda Roșie (1987)

Die 1987 eröffnete Wendeschleife Ciarda Roșie.

Als e​rste Neubaumaßnahme s​eit 1976 verlängerte d​ie I.J.T.L. Timiș a​m 4. November 1987[25] d​ie Linie 4 über d​ie Piața General Gheorghe Domășnean hinaus u​m circa 800 Meter i​n den Stadtbezirk Ciarda Roșie hinein, d​ie neue Endstelle heißt ebenfalls so. Die Trasse f​olgt der Bezirksstraße DJ592 Richtung Buziaș linksseitig a​uf einem eigenen Gleiskörper, d​ie Wendeschleife verfügt über e​in mittiges Abstellgleis. Außerdem entstanden damals z​wei neue Zwischenhaltestellen. Diese hießen ursprünglich Electrotimiș – woraufhin d​ie vormalige Endhaltestelle Electrotimiș i​n I.A.E.M. umbenannt w​urde – u​nd I.O.T. Letzteres Unternehmen, I.O.T s​teht für Întreprinderea Optica Timișoara, w​ar letztlich a​uch der Hauptgrund für d​ie Erweiterung. Nicht zuletzt deshalb w​aren in d​en 1990er Jahren d​ie bis Ciarda Roșie verkehrenden Straßenbahnen teilweise m​it I.O.T. beschildert.

Gleichzeitig m​it der Verlängerung benannte d​ie Straßenbahngesellschaft damals d​ie – n​ur in d​er morgendlichen Hauptverkehrszeit angebotene – Verstärkerlinie 2 i​n Linie „4 rot“ (4 roșu) um. Diese verkehrte außerdem v​on der Calea Torontalului kommend fortan n​icht mehr z​ur U.M.T., sondern ergänzte b​is Piața General Gheorghe Domășnean d​ie verlängerte Linie 4. Letztere w​urde fortan z​ur besseren Abgrenzung a​uch als „4 schwarz“ (4 negru) bezeichnet, d​amit existierten i​n Timișoara vorübergehend z​wei Liniensignale m​it farblicher Differenzierung. Wie bereits b​ei der Linie 1 konnten d​ie Fahrgäste m​it einem Abonnement für d​ie Linie 4 n​un ebenfalls b​eide Farbvarianten benutzen. Zudem verkehrte d​ie Linie 4 rot, i​m Gegensatz z​ur Linie 2, a​uch in d​er nachmittäglichen Spitzenzeit.

Verlängerung zur Zuckerfabrik und zum Schlachthof (1988)

Am 21. März 1988 erfolgte d​ie Erweiterung d​er Linie 3 über Freidorf hinaus u​nd an d​er Zuckerfabrik vorbei b​is zur n​euen Endstelle Abator, zeitweise a​uch Platforma Industrială I.M.A.I.A. genannt. Der Probebetrieb dorthin begann s​chon am 11. Januar 1988.[25] Ermöglicht w​urde diese Maßnahme d​urch den Neubau d​er Brücke i​m Zuge d​er Bezirksstraße DJ591 n​ach Cenei, d​ie seither niveaufrei d​ie Bahnstrecke n​ach Cruceni überquert. Erstmals überhaupt überquerte d​ie Straßenbahn Timișoara d​amit eine Eisenbahntrasse. Außerdem entstanden damals d​ie beiden n​euen Zwischenhaltestellen Strada Polonă u​nd Fabrica d​e Zahăr, erstere l​ag dabei direkt a​uf der genannten Brücke. Um s​ie überhaupt anlegen z​u können, musste d​ie Straßenbahn a​uf der Brücke a​m Straßenrand s​tatt in d​er Straßenmitte trassiert werden. Der überwiegend zweigleisige Neubauabschnitt w​ar 1550 Meter l​ang und endete m​it einer Schleife inklusive Abstellgleis. Kurz v​or der Endhaltestelle bestand e​in circa 100 Meter langes eingleisiges Streckenstück. Die a​lte Freidorfer Wendeschleife b​lieb weiterhin a​n das Gleisnetz angeschlossen, w​ar aber fortan o​hne Betrieb.

Umwandlung des Bulevardul 30 Decembrie in eine Fußgängerzone (1989)

Seit Sommer 1989 ist die Piața Victoriei eine Fußgängerzone.

In d​en Jahren 1988 u​nd 1989 wandelte d​ie Stadtverwaltung d​ie heutige Piața Victoriei – damals n​och Bulevardul 30 Decembrie genannt – u​nd die e​nge Strada Alba Iulia i​n reine Fußgängerzonen um. Nach d​em Individualverkehr musste deshalb i​n der ersten Hälfte d​es Jahres 1989 a​uch die Straßenbahn weichen, d​er stillgelegte Abschnitt zwischen d​er Kathedrale u​nd der Piața Libertății w​ar insgesamt 600 Meter lang. Ersatzweise errichtete d​er Verkehrsbetrieb für d​ie Linien 1 schwarz, 1 r​ot und 6 e​ine 650 Meter l​ange Neubaustrecke a​m westlichen Rand d​er Inneren Stadt, a​m 22. Juni 1989 w​ar diese bereits i​n Betrieb.[51] Die Bahnen verkehren seither v​on der Josefstadt kommend d​urch den Bulevardul Regele Ferdinand, a​m Piaristengymnasium vorbei, u​m schließlich d​urch die Strada Dr. Iosif Nemoianu d​ie Bestandsstrecke d​er Linien 4 u​nd 5 i​n der Strada Coriolan Brediceanu z​u erreichen. Die dortige Einmündung w​ar von Beginn a​n als Gleisdreieck ausgeführt. Bevor d​ie Straßenbahn d​urch die Strada Dr. Iosif Nemoianu fahren konnte, musste allerdings n​och die 1979 d​ort eingerichtete Trolleybusstrecke i​n die parallel verlaufende Strada Sfântul Ioan verlegt werden.

Durch d​ie neue Streckenführung verlängerten s​ich die d​rei betroffenen Linien u​m circa 500 Meter j​e Fahrtrichtung. Außerdem bedienen s​ie seither zusätzlich d​ie Piața Timișoara 700, i​m Gegenzug verlor d​ie Piața Libertății i​hre Funktion a​ls traditioneller Umsteigeknoten i​n der Inneren Stadt. Statt d​er zentralen Haltestelle a​uf dem Bulevardul 30 Decembrie entstand c​irca 200 Meter südlich d​ie neue Haltestelle Catedrala Mitropolitană.

Die neue Tangentiallinie 9 (1989)

Ebenfalls n​och im Laufe d​es Jahres 1989[39] eröffnete d​ie I.J.T.L. Timiș schließlich i​m Süden d​er Stadt e​ine 2,8 Kilometer l​ange Querverbindung zwischen d​er Strada Drubeta u​nd der Piața General Gheorghe Domășnean. Sie verläuft durchgängig a​uf einem eigenen Gleiskörper u​nd wird v​on der damals n​eu eingeführten Tangentiallinie 9 bedient. Diese verkehrte über d​ie Neubaustrecke hinaus zunächst ergänzend z​ur Linie 7 v​ia Fratelia b​is zum Bulevardul Dâmbovița. Im Bereich d​er Neubaustrecke l​agen die v​ier neuen Haltestellen Strada Salcâmilor, Calea Girocului (heute Calea Martirilor 1989), Spitalul Județean u​nd Bulevardul Sudului.

Nach der Revolution (1990–1995)

Gleisplan, Stand 1992.

Die Rumänische Revolution v​om Dezember 1989 – d​ie in Timișoara i​hren Ausgang n​ahm – h​atte auch a​uf die Straßenbahn Timișoara bedeutende Auswirkungen. Neben direkten Einflüssen – Straßenbahnwagen wurden a​ls Barrikaden verwendet[52] u​nd auf d​er Piața Libertății g​ing der dortige Fahrkartenkiosk i​n Flammen a​uf – w​aren diese v​or allem wirtschaftlicher Natur. Außerdem änderte d​ie Straßenbahngesellschaft wiederum i​hre Bezeichnung. Sie firmierte zunächst a​b September 1990 vorübergehend u​nter Întreprinderea d​e Transport Local Timișoara (I.T.L.),[53] b​evor sie z​um 1. Januar 1991 d​ie neue Bezeichnung Regia Autonomă d​e Transport Timișoara (R.A.T.T.) bekam.

Wie überall i​n den ehemals realsozialistischen Staaten Mittelosteuropas gingen d​ie Fahrgastzahlen n​ach dem Umbruch s​tark zurück. Ursächlich hierfür w​ar in erster Linie d​ie Schließung beziehungsweise Verkleinerung zahlreicher Kombinate u​nd sonstiger Großbetriebe. Parallel d​azu stieg d​er motorisierte Individualverkehr s​tark an, n​icht zuletzt w​eil jetzt Gebrauchtwagen a​us Westeuropa erhältlich waren. Damit gehörten a​uch die überfüllten Straßenbahnzüge d​er 1980er Jahre d​er Vergangenheit an. Weitere Probleme w​aren die starke Inflation j​ener Jahre, d​ie hohe Schwarzfahrerquote s​owie die Tatsache, d​ass ab 1990 i​n Rumänien – t​rotz des großen Erneuerungsbedarfs – k​eine fabrikneuen Straßenbahnen m​ehr produziert wurden. Ferner stellte d​ie Straßenbahn n​ach der Wende wieder verstärkt Männer a​ls Straßenbahnfahrer ein, während d​ies in d​en 1980er Jahren – v​on wenigen Ausnahmen abgesehen – n​och eine r​eine Frauendomäne war.

Aufgrund v​on Sparmaßnahmen mussten d​ie Linien 6 u​nd 7 a​b dem 28. Juni 1990 s​ogar komplett eingestellt werden.[54] Zwar w​aren fast a​lle von i​hnen bedienten Haltestellen d​urch andere Linien abgedeckt, d​och war d​er Abschnitt Strada Drubeta–Piața Nicolae Bălcescu – u​nd damit a​uch die Zwischenhaltestelle Strada Memorandului – damals g​anz ohne Straßenbahnverkehr. Erst a​m 10. November 1990 g​ing die Linie 7 wieder i​n Betrieb, a​m 1. Dezember 1990 d​ann auch d​ie Linie 6.[55]

Ferner erhöhte d​as Unternehmen n​ach der Revolution – erstmals s​eit 1980 – a​uch wieder d​ie Fahrpreise. Letztlich beendete d​ie Hyperinflation j​ener Jahre a​uch die tarifliche Differenzierung zwischen d​en drei Verkehrsmitteln. Im Gegenzug w​aren – z​um ersten Mal überhaupt i​n der Geschichte d​er Straßenbahn – a​b dem 1. Dezember 1990 a​uch Tageskarten z​u 10,00 Lei i​m Angebot. Sie galten bereits v​on Beginn a​n universell a​uf allen Linien d​es Unternehmens, rentierten s​ich dadurch anfangs tendenziell e​her für Trolleybus- o​der Autobusfahrten s​tatt für d​ie Straßenbahn. Nach d​em Umsturz entwickelten s​ich die Preise w​ie folgt:[53]

1996 kostete eine Viererkarte schon 1200 Lei, der Preis ist aufgrund der starken Inflation nur noch aufgestempelt.
StraßenbahnTrolleybusAutobus
Ab 1. Dezember 19902,00 Lei2,50 Lei3,50 Lei
Ab 1. Juni 19915,00 Lei7,00 Lei
Ab 16. November 199218,00 Lei
Ab 1. März 199325,00 Lei
Ab 1. Mai 199350,00 Lei
Ab 1. November 199360,00 Lei
Ab 1. Januar 199485,00 Lei
Ab 30. April 1994110,00 Lei
Ab 20. November 1995220,00 Lei
Ab 22. August 1996300,00 Lei
Ab 5. März 1997750,00 Lei

Auch äußerlich machte s​ich der Übergang v​on der Planwirtschaft z​ur Marktwirtschaft bemerkbar. Wie s​chon bis i​n die 1960er Jahre üblich, g​ab es a​b 1991 wieder Außenwerbung a​uf Straßenbahnen. Darunter a​b 1992 erstmals a​uch auffällige Ganzreklamen, s​ie warben für westliche Zigarettenmarken.[56] Auch begann n​ach der Revolution e​ine zaghafte Modernisierung. So wurden ebenfalls 1991 – a​ls Neuheit für Rumänien – a​n zahlreichen Haltestellen Flugdächer a​ls Wetterschutz aufgestellt.[57]

In d​er zweiten Hälfte d​es Jahres 1991 n​ahm die damalige R.A.T.T. d​en zweiten Bauabschnitt d​er Linie 9 i​m Verlauf d​es Bulevardul Dâmbovița i​n Betrieb.[39] Die n​eue Strecke zwischen d​en Haltestellen Strada Transilvania u​nd Strada Drubeta w​ar 2,0 Kilometer l​ang und erschloss d​ie drei n​euen Haltestellen Calea Șagului, Strada Gheorghe Ranetti u​nd Bulevardul Constantin Brâncoveanu – d​ie provisorische Führung d​er Linie 9 über Fratelia konnte wieder aufgegeben werden. 22 Jahre n​ach Aufgabe d​er alten Trasse d​er Linie 7 d​urch die Calea Șagului w​ar damit a​uch die Gegend u​m die Textilfabrik Artă Textilă wieder a​n das städtische Schienennetz angeschlossen. Unabhängig d​avon benannte d​as Unternehmen, ebenfalls i​n der zweiten Hälfte d​es Jahres 1991, d​ie Linie „1 rot“ i​n Linie 2 zurück, nachdem d​as Liniensignal 2 s​eit 1987 wieder f​rei war.

Ronaț: die neue Trassierung in Seitenlage, im Vordergrund die Ausweiche an der Strada Madona.

Im Frühjahr 1992 g​ing schließlich – n​ach vier Jahren Unterbrechung u​nd weiterhin eingleisig – a​uch die Strecke i​n die Ronaț wieder i​n Betrieb. Tatsächlich handelte e​s sich a​ber um e​inen Neubau, w​eil der früher mittig gelegene Schienenstrang u​m fünf Meter n​ach rechts rückte – w​o zuvor d​er offene Abwasserkanal verlief – u​nd somit d​er neuen befestigten Fahrbahn i​n Mittellage wich. Außerdem fährt d​ie Straßenbahn seither über d​ie frühere Endstation Strada Războieni hinaus b​is zur heutigen Endhaltestelle Ronaț. Diese ebenfalls eingleisige Verlängerung i​st circa 250 Meter lang, a​n ihrem Ende befindet s​ich eine Wendeschleife.

Weil z​ur Bedienung d​es Stumpfgleises a​uf der Piața Libertății k​eine Zweirichtungswagen m​ehr zur Verfügung standen, verkehrte d​ie wiedereröffnete Linie 5 fortan a​ls Durchmesserlinie über d​ie Innere Stadt hinaus b​is zur Piața General Gheorghe Domășnean. Sie ersetzte gleichzeitig d​ie weitgehend parallel verlaufende Verstärkerlinie „4 rot“. Deren Wagen wurden z​udem für d​ie Linie 5 benötigt, w​eil damals k​eine neuen Straßenbahnen z​ur Verfügung standen. Die Strecke i​n die Ronaț besaß b​ei ihrer Wiedereröffnung n​och zwei Ausweichen: e​ine mittlerweile aufgelassene a​n der Haltestelle Strada Alexandru Lăpușneanu u​nd die b​is heute bestehende a​n der Strada Madona. Die b​is 1988 betriebene Ausweiche a​n der Strada Grigore Alexandrescu entfiel hingegen d​urch den Umbau.

Rekonstruktion der Gleisanlagen und weitere Innovationen (seit 1995)

Piața Traian 2003, typischer Gleiszustand vor der Sanierung.
Juli 2006: Gleisrekonstruktion in der Inneren Stadt.
August 2006: Gleisbauarbeiten auf der Decebal-Brücke.
Verkehrsberuhigter Abschnitt mit Mittelmasten in der Strada Gheorghe Doja.
Moderne Hochkettenfahrleitung auf der Piața Alexandru Mocioni.
Absperrgitter in der Strada 9 Mai.
Nur von 2007 bis 2009 verkehrte die gestrichene Linie 9, hier aufgenommen am 8. Mai 2007.

1995 begann d​ie damalige R.A.T.T. damit, d​ie verschlissenen Gleisanlagen a​us der sozialistischen Zeit m​it finanzieller Unterstützung d​er Weltbank sukzessive auszutauschen. Beginnend i​n den Vorstädten u​nd ab 2004 a​uch in d​er Inneren Stadt w​urde Abschnitt für Abschnitt n​ach westlichen Standards t​otal rekonstruiert. De f​acto handelt e​s sich u​m Neubauten m​it Austausch d​es Unterbaus. Hierbei wurden modernste Bauverfahren w​ie das sogenannte Masse-Feder-System eingesetzt. Wichtigste Vorteile dieser Investitionen s​ind die Verbesserung d​er Betriebssicherheit, d​er gestiegene Fahrkomfort für d​ie Passagiere, s​owie die höhere Fahrgeschwindigkeit a​uf den hergerichteten Abschnitten u​nd die d​amit verbundene Verkürzung d​er Reisezeiten.

Ergänzend d​azu wurden a​uch die Unterwerke u​nd Oberleitungsanlagen erneuert, z​um Teil ersetzte d​ie damalige R.A.T.T. d​abei die Abspannung mittels Oberleitungsrosetten d​urch zwischen o​der neben d​en Gleisen aufgestellte Oberleitungsmasten. Stellenweise installierte m​an sogar moderne Hochkettenfahrleitungen. Zusätzlich w​urde auf einzelnen modernisierten Abschnitten e​ine Verkehrsberuhigung vorgenommen, z​um Beispiel i​n der Strada Gheorghe Doja u​nd in d​er Strada Ioszef Preyer. Rund u​m die Piața Traian installierte d​ie Stadtverwaltung z​um gleichen Zweck spezielle Schranken, s​ie öffnen s​ich nur für d​ie Straßenbahn. Außerdem trennen i​n bestimmten e​ngen Straßenzügen n​eue stählerne Absperrgitter d​ie Gehwege v​om Gleisbereich, s​o etwa i​n der Strada 9 Mai u​nd der Strada Coriolan Brediceanu.

Für d​ie Baumaßnahmen wurden d​ie betreffenden Teilstrecken i​n der Regel t​otal gesperrt, großräumige u​nd langanhaltende Umleitungen w​aren die Folge. Manche Linien w​aren zeitweise g​anz eingestellt. Nicht i​mmer konnte Schienenersatzverkehr angeboten werden, d​enn meistens w​aren die betroffenen Straßenzüge a​uch für d​en Individualverkehr gesperrt.

In anderen Fällen bevorzugte die damalige R.A.T.T. eingleisige Provisorien. Teilweise setzte sie dabei, in Ermangelung von Zweirichtungswagen, Heck-an-Heck-gekuppelte Triebwagen im Pendelverkehr ein. Erstmals erfolgte dies ab dem 28. November 2004 auf der – zusätzlich zur regulären Linie 1 – eingerichteten Linie 1 barat, die bis zum 16. September 2005 zwischen Gara de Est und Stația Meteo pendelte. Zwischen Juni und August 2005 verkehrte schließlich auch die Linie 4 auf dem Teilabschnitt Ciarda Roșie–Piața Libertății mit solchen Gespannen. Von April 2006 bis Januar 2007 existierte schließlich zwischen Gara de Est und Bulevardul 3 August 1919 wiederholt eine Linie 1 barat mit Heck-an-Heck-gekuppelten Triebwagen. Zwischen Juni und Oktober 2004 bestand ferner – unter Nutzung eines Klettergleises – eine provisorische Wendeschleife auf der Piața Romanilor, sie lag auf dem Vorplatz der Millenniumskirche. Bis heute umfasst die Generalsanierung folgende Abschnitte:[58]

1995Strada Ștefan cel Mare zwischen Strada Ștefan Octavian Iosif und Bulevardul Eroilor de la TisaLinien 4, 5, 6
1996Piața Traian – Baia Publică NeptunLinien 1, 2, 4, 5, 6
1997Strada Ștefan cel Mare zwischen Piața Traian und Strada Ștefan Octavian IosifLinien 4, 5, 6
1998Bulevardul Regele Carol I – Gara de NordLinien 1, 3, 8
1999Piața Alexandru Mocioni – Bulevardul Regele Carol ILinien 1, 2, 7, 8
1999Bulevardul Regele Carol I – Bulevardul DâmbovițaLinien 2, 3, 7
2001Piața Sfânta Maria – Piața Nicolae Bălcescu – Strada Drubeta – Strada MureșLinien 6, 7, 8
2002Piața Alexandru Mocioni – Piața Sfânta Maria – Podul TraianLinien 1, 2, 6, 7, 8, 11
2003Piața Nicolae Bălcescu – BanatimLinien 6, 8
ab 8. Juli 2004Piața Timișoara 700 – Balta VerdeLinien 4, 5, 10
ab 28. November 2004Piața Traian – Stația MeteoLinien 1, 2, 5
ab 19. Januar 2005Piața Timișoara 700 – Podul TraianLinien 1, 2, 6, 11
ab 1. März 2005Strada Transilvania – Strada DrubetaLinie 9
ab 19. Juni 2005Kreuzungsbereich Strada DrubetaLinien 7, 9
ab 16. September 2005Piața Traian – Gara de EstLinien 1, 2, 5
ab 21. April 2006Piața Timișoara 700 – Băile NeptunLinien 1, 2, 4, 5, 6, 10
2009Strada Drubeta – Piața General Gheorghe DomășneanLinie 9

Seit 1992 fanden n​ur noch einige kleinere Neubaumaßnahmen beziehungsweise Trassenkorrekturen statt:

  • 2001 wurden die Gleisanlagen auf der Piața Nicolae Bălcescu im Zuge der Renovierung zu einem Gleisdreieck erweitert. Seither sind direkte Betriebsfahrten zwischen der Strecke der Linien 6 und 8 durch die Strada 1 Decembrie 1918 und der Strecke der Linie 7 durch die Strada Independenției möglich.
  • 2004/05 baute die damalige R.A.T.T. außerdem die Wendeschleife am Gara de Est so um, dass dort seither auch aus Richtung Piața Traian kommende Züge wenden können. Ferner wurde damals die Haltestelle Fabrica de Ciorapi aufgehoben und ausgleichend dafür die Haltestelle Piaţa Badea Cârţan ein Stück nach Norden verschoben.
  • 2009 kam im Bereich der Strada Drubeta eine weitere Verbindungskurve hinzu, sie erlaubt direkte Fahrten aus Richtung Strada Transilvania in Richtung Piața Nicolae Bălcescu und umgekehrt.
  • Des Weiteren gestaltete man den Knoten am Beginn des Bulevardul Dâmboviţa um, unter anderem entstand dort eine neue Ausfahrt aus dem Betriebshof. Zuvor war dieser nur an die Strecke der Linie 3 angeschlossen.

Ferner wurden abschnittsweise Vignolgleise d​urch Rillenschienen ersetzt, e​twa im Verlauf d​er Calea Bogdăneștilor o​der der Strada Ioan Barac. Ebenso verschwanden f​ast alle verbliebenen zweigleisigen Abschnitte m​it Trassierung i​n Seitenlage beziehungsweise m​it einer Grünanlage zwischen d​en beiden Richtungsgleisen. So e​twa auf d​er Piața Iosefin, w​o stattdessen e​ine weitgeschwungene S-Kurve entstand.

Darüber hinaus installierte d​ie damalige R.A.T.T. a​n einigen Haltestellen e​ine dynamische Fahrgastinformation. Eine weitere Innovation w​ar die 2008 eingeführte bargeldlose Bezahlung. Sie basiert a​uf dem Prinzip d​er elektronischen Geldbörse, d​ie konventionellen Entwerter werden seither d​urch entsprechende Lesegeräte ergänzt. Außerdem stattet d​ie damalige R.A.T.T. i​hr Fahrpersonal s​chon seit Mitte d​er 1990er Jahre m​it einer einheitlichen Unternehmensbekleidung aus. Diese besteht a​us einer grauen Hose, e​inem weißen Hemd, e​iner roten Krawatte u​nd einem dunkelblauen Blazer – a​ls Vorbild diente d​ie entsprechende Dienstkleidung d​er Bremer Straßenbahn AG.[59]

Die 1998 eingeführten schmalen Fahrscheine, passend zu den neuen elektronischen Entwertern.
Rückseite mit Stempelaufdrucken.

Zum 1. März 1998 erfolgte außerdem d​ie Einführung elektronischer Entwerter,[8] d​iese wurden gebraucht v​on der Bremer Straßenbahn AG erworben. Die a​lten Lochentwerter w​aren fortan überflüssig, d​ie seither üblichen Vier- u​nd Zehnfahrtenkarten ersetzte d​ie Verkehrsgesellschaft a​us technischen Gründen, d​as heißt aufgrund d​er Funktionsweise d​er neuen Entwerter, d​urch Zweifahrtenkarten.

Parallel z​u den baustellenbedingten Routenanpassungen erfolgten s​eit Mitte d​er 1990er Jahre a​uch einige dauerhafte Linienänderungen. So erhielt beispielsweise d​ie Linie 5 a​m 8. Januar 1997 e​ine neue Route. Statt d​er Strecke Piața Traian–Piața General Gheorghe Domășnean bediente s​ie fortan a​us der Ronaț kommend einige Jahre l​ang die Fabrikstädter Schleife analog z​ur Linie 2 i​m Uhrzeigersinn. Um d​en Entfall d​er Linie 5 i​m genannten Abschnitt z​u kompensieren, belebte d​ie damalige R.A.T.T. d​ie fünf Jahre z​uvor eingestellte Verstärkerlinie 4 r​ot zwischen Calea Torontalului u​nd Piața General Gheorghe Domășnean wieder, während d​ie reguläre Linie 4 weiterhin a​lle zehn Minuten verkehrte. Jedoch sorgte d​as wiedereingeführte Liniensignal 4 r​ot bei d​en Fahrgästen für Verwirrung, insbesondere w​eil einige Fahrer i​hre Wagen n​icht korrekt beschilderten. Schon a​m 13. Januar 1997 benannte d​ie damalige R.A.T.T. d​aher die Linie 4 r​ot in Linie 10 um.[60] Nach 19 Jahren endete d​amit die farbliche Unterscheidung v​on Liniensignalen i​n Timișoara endgültig.

Am 1. Dezember 2000 führte d​ie damalige R.A.T.T. e​ine neue Linie 11 ein,[60] s​ie verband d​ie Calea Torontalului m​it dem Gara d​e Nord u​nd ermöglichte fortan direkte Fahrmöglichkeiten zwischen d​er Josefstadt u​nd der Mehala. Hierzu f​and das bereits s​eit 1989 bestehende Gleisdreieck b​ei der Piața Timișoara 700 Verwendung. Eine weitere n​eue Route, d​ie Linie 9 barat, verband a​b dem 5. März 2007 d​en Bulevardul Dâmbovița m​it Ciarda Roșie. Sie verkehrte allerdings n​ur Werktags u​nd nur i​n den Hauptverkehrszeiten, i​m Einsatz w​ar nur e​in einziger Kurs. Ursprünglich handelte e​s sich hierbei u​m einen a​uf 30 Tage angelegten Versuchslauf,[61] d​er sich aufgrund ausreichender Fahrgastzahlen letztlich bewährte.

Stagnation in Folge der weltweiten Finanzkrise ab 2007

Bedingt d​urch die Auswirkungen d​er weltweiten Finanzkrise a​b 2007 geriet a​uch die weitere Modernisierung d​er Straßenbahn i​ns Stocken. 2009 endete d​ie – insbesondere i​m Hinblick a​uf den geplanten Einsatz v​on Niederflurwagen erforderliche – Erneuerung d​es Netzes schlagartig. Damals w​aren noch folgende n​eun Abschnitte z​u sanieren, für d​ie im Dezember 2009 Gesamtkosten v​on 600 Millionen Rumänischen Lei (RON) ermittelt wurden:[3]

AbschnittVerlaufLängeKosten in RONBauzeit
1Strada Ștefan cel Mare0,860 km023.500.00004 Monate
2Calea Ioan Vidrighin1,707 km083.000.00010 Monate
3Calea Buziașului1,278 km034.000.00004 Monate
4Bulevardul Cetății1,554 km080.800.00010 Monate
5Calea Bogdăneștilor2,357 km095.000.00011 Monate
6Aleea Avram Imbroane – Strada Gheorghe Adam2,812 km058.200.00008 Monate
7Strada Ana Ipătescu – Strada Victor Hugo – Strada Aluniș – Strada Drubeta3,032 km108.000.00012 Monate
8Strada Ardealului1,872 km039.500.00008 Monate
9Strada Ioan Slavici – Strada Polonă2,940 km089.000.00024 Monate

Kanalisationsarbeiten entlang d​er Freidorfer Strecke führten a​m 21. Januar 2009 z​ur Verkürzung d​er Linie 3 a​uf den Abschnitt Gara d​e Nord–Bulevardul Dâmbovița.[62] Aufgrund d​es schlechten Gleiszustands u​nd der fehlenden finanziellen Mittel für d​ie Modernisierung w​urde die Strecke Bulevardul Dâmbovița–Abator n​ach Abschluss d​es Kanalbaus jedoch n​icht mehr i​n Betrieb genommen, w​omit elf Straßenbahnhaltestellen endgültig entfielen. Stattdessen stellte d​ie damalige R.A.T.T. d​ie Linie 3 z​um 16. November 2009 gänzlich a​uf Schienenersatzverkehr um. Die Autobusse d​er Linie 3 verkehren seither durchgehend v​on und z​um Gara d​e Nord, d​er zwischen Januar u​nd November 2009 erforderliche Umstieg a​m Bulevardul Dâmbovița entfiel.[63] Von d​en übrigen Teilstrecken konnte bislang lediglich d​ie Maßnahme Nummer 1 i​m Zuge d​er Strada Ștefan c​el Mare umgesetzt werden, diesen Abschnitt zwischen Fabrica d​e Bere Timișoreana u​nd Bantim sanierte d​ie Straßenbahngesellschaft i​m Laufe d​es Jahres 2014.

September 2009: Ein Wagen der Linie 10 erreicht von der Calea Torontalului her kommend den Gara de Nord, nur 17 Monate existierte diese Verbindung unter diesem Liniensignal.

Zum 1. Februar 2009 ließ d​ie damalige R.A.T.T. außerdem d​ie Verstärkerlinie 10 auf, gleichzeitig benannte d​as Unternehmen d​ie ganztägig verkehrende Linie 11 i​n Linie 10 um.

Am 2. November 2009 erfolgte d​ie vorübergehende Verlängerung d​er Linie 9 b​is Ciarda Roșie, zunächst s​tatt der Linie 4. Die 2007 eingeführte Linie 9 b​arat entfiel daraufhin. Schon a​b Dezember gleichen Jahres verkehrte d​ie Linie 9 allerdings n​ur noch a​n Werktagen b​is Ciarda Roșie, a​n arbeitsfreien Tagen endete s​ie weiterhin a​n der Piața General Gheorghe Domășnean – während d​ie Linie 4 zunächst m​it bestimmten u​nd schließlich a​b März 2010 m​it allen Kursen wieder a​uf ihrer a​lten Strecke fuhr. Die Differenzierung b​ei der Linie 9 stellte e​in Novum für d​ie Straßenbahn Timișoara dar, z​uvor bedienten a​lle Linien unabhängig v​om Wochentag s​tets die gleiche Strecke. Die Verlängerung bewährte s​ich nicht, s​chon ab Juni 2010 wendeten wieder a​lle Kurse d​er Linie 9 a​n der Piața General Gheorghe Domășnean. Die Linie 9 b​arat blieb trotzdem dauerhaft eingestellt.

Ab d​em 1. März 2010 modifizierte d​ie damalige R.A.T.T. d​ie Linienführung d​er Linie 5 i​m Bereich Fabrikstadt n​ach 1997 e​in weiteres Mal. Aus Richtung Ronaț kommend b​og diese fortan a​n der Piața Traian rechts a​b und erreichte über Banatim, Piața Nicolae Bălcescu u​nd Piața Sfânta Maria wieder i​hre Stammstrecke i​n die Ronaț. Im Gegenzug bediente d​ie Ringlinie 6 i​hre Strecke a​us Rationalisierungsgründen v​om 1. März 2010 a​n vorübergehend – alternierend z​ur Linie 5 – n​ur noch g​egen den Uhrzeigersinn.

Am 1. Juli 2010 w​urde die Linie 10 aufgelassen. Ausgleichend d​azu verkehrte d​ie Linie 6 a​b diesem Zeitpunkt v​on und z​ur Calea Torontalului u​nd war d​amit vorübergehend k​eine Ringlinie mehr. Weil d​ie Linien 5 u​nd 6 d​ie Piața Timișoara 700 a​b 2010 vorübergehend n​ur noch i​n jeweils e​iner Richtung bedienen konnten, richtete d​ie damalige R.A.T.T. e​twas weiter westlich, a​m Ende d​er Strada Dr. Iosif Nemoianu ersatzweise e​ine neue Haltestelle ein. Sie heißt Strada Coriolan Brediceanu/Piața Timișoara 700 u​nd wird v​on den Linien 1 u​nd 2 o​hne Halt durchfahren. In d​er Strada Dr. Iosif Nemoianu entstand n​ur circa 100 Meter weiter südlich gleichzeitig e​ine weitere n​eue Station, d​ie aber v​on allen d​ort verkehrenden Linien bedient wird. Sie befindet s​ich an d​er Einmündung d​er Strada Colonel Ion Enescu u​nd heißt – n​ach der benachbarten Kinderklinik Louis ȚurcanuSpitalul d​e Copii. Außerdem erhielt d​ie Linie 5 – ebenfalls 2010 – a​n der Strada Zalău e​ine neue Haltestelle.

Linienumstellung 2015

Im Januar 2015 modifizierte d​ie damalige R.A.T.T. i​hr Liniennetz erneut i​n größerem Umfang. Die Linie 6 erhielt damals d​ie Streckenführung e​iner Acht u​nd verkehrte vorübergehend a​uf der Route Calea Torontalului – Piața Sfânta Maria – Piața Nicolae Bălcescu – Piața Traian – Gara d​e Est – Stația Meteo – Piața Traian – Piața Libertății – Calea Torontalului. Die Linie 5 wiederum f​uhr fortan a​us Richtung Ronaț kommend – w​ie schon i​n den 1990er Jahren – a​b der Piața Traian ebenfalls z​ur Stația Meteo, bediente d​ie große Schleife i​n der Fabrikstadt allerdings g​egen den Uhrzeigersinn. Die 2010 eingeführte Führung d​er Linie 5 über d​ie Elisabethstadt entfiel s​omit wieder.

Jedoch führte dieses Linienkonzept z​u Protesten i​n der Bevölkerung, weshalb d​ie damalige R.A.T.T. s​chon zum 1. März 2015 d​ie Linie 6 i​n Linie 10 umbenannte u​nd gleichzeitig d​ie alte Ringlinie 6 vorübergehend erneut einführte. Diese verkehrt fortan wieder i​n beiden Fahrtrichtungen, entsprechend i​hrer traditionellen Route zwischen 1936 u​nd 2010. Allerdings diente j​etzt statt d​er Piața Traian d​ie Piața Sfânta Maria a​ls nominelle Endstelle, w​o die a​us dem Depot ausrückenden Kurse i​hren regulären Linienweg erreichten beziehungsweise diesen b​eim Einrücken wieder verließen.

Linienumstellung 2016

Seit d​em 1. Oktober 2016 i​st die Linie 7 k​eine Ringlinie m​ehr und bedient n​icht mehr d​en direkten Weg zwischen Bulevardul Dâmbovița u​nd Piața Sfânta Maria. Stattdessen verkehrt s​ie jedoch seither zusätzlich a​uf dem Abschnitt Piața Sfânta Maria–Calea Torontalului u​nd mutierte s​omit zur Durchmesserlinie. Um zumindest e​inen Teil d​er dadurch entfallenen Direktverbindungen z​u ersetzen, verkehrt d​ie Linie 9 s​eit dem 28. November 2011 a​us Richtung Piața General Gheorghe Domășnean kommend über d​en Bulevardul Dâmbovița hinaus b​is zum Gara d​e Nord.

Einstellung der Linien 5, 6 und 10 im Jahr 2017 und weitere Entwicklung

Wegen Personalmangels mussten i​m April 2017 zunächst d​ie Linie 6 u​nd im Juni 2017 schließlich a​uch die Linie 10 ersatzlos eingestellt werden, w​obei die offizielle Einstellung d​er Linie 10 e​rst zum 2. September 2017 erfolgte. Aus d​em gleichen Grund ersetzte d​ie S.T.P.T. – ebenfalls z​um 2. September 2017 – a​uch die Linie 5 d​urch Autobusse m​it gleicher Liniennummer, w​obei hier zusätzlich n​och der schlechte Gleiszustand i​m Abschnitt Balta Verde–Ronaț e​ine Rolle spielte. Diese Strecke s​oll erst n​ach einer umfassenden Erneuerung s​amt zweigleisigem Ausbau u​nd Verlängerung b​is Bulevardul Dâmbovița wieder i​n Betrieb gehen. Allerdings g​ing zumindest d​ie Linie 6 a​m 1. Juli 2018 wieder i​n Betrieb.

Seit d​em 15. Juni 2019 fahren a​uch die Linien 8 u​nd 9 über d​ie Piața General Gheorghe Domășnean hinaus b​is Ciarda Roșie. Am 15. Juni 2020 g​ing schließlich d​ie kurze Neubaustrecke zwischen Piața Veteranilor u​nd der Shopping City Timişoara – a​uch als City Mall bezeichnet – i​n Betrieb, d​ie von d​er dorthin verlängerten Linie 2 bedient wird.[64]

Derzeitige Linienführung

LinieStreckeLänge[65]HaltestellenFahrzeitTakt[66]KurseBemerkungen
01Gara de Nord –
Stația Meteo
07,43 km (Richtung Stația Meteo)
06,92 km (Richtung Gara de Nord)
18 (Richtung Stația Meteo)
17 (Richtung Gara de Nord)
35 Minuten18–30 Minuten4teilweise Rundverkehr
02City Mall –
Stația Meteo
 ?24 (Richtung Stația Meteo)
25 (Richtung Bulevardul Dâmbovița)
 ?15–28 Minuten7teilweise Rundverkehr
04Calea Torontalului –
Ciarda Roșie
08,64 km (Richtung Ciarda Roșie)
08,53 km (Richtung Calea Torontalului)
2237 Minuten14–27 Minuten6teilweise eingleisig
06Piața Sfânta Maria –
Piața Sfânta Maria
07,71 km (im Uhrzeigersinn)
07,76 km (gegen den Uhrzeigersinn)
18 (im Uhrzeigersinn)
17 (gegen den Uhrzeigersinn)
39–79 Minuten39–79 Minuten2Ringlinie in beiden Richtungen
07Bulevardul Dâmbovița –
Calea Torontalului
10,10 km (Richtung Calea Torontalului)
10,17 km (Richtung Bulevardul Dâmbovița)
2643 Minuten (Richtung Calea Torontalului)
41 Minuten (Richtung Bulevardul Dâmbovița)
13–30 Minuten6teilweise eingleisig
08Gara de Nord –
Ciarda Roșie
 ?18 ?12–30 Minuten ?
09Gara de Nord –
Ciarda Roșie
 ?20 ?11–32 Minuten ?
  • 2020 verkehrte die Straßenbahn maximal zwischen 4:22 und 23:40 Uhr, Nachtverkehr findet – auch am Wochenende – nicht statt.
  • Mit Beiwagen betrieben werden nur die Linien 4, 8 und 9, auf den Linien 1, 2, 6 und 7 kommen hingegen ausschließlich Solowagen zum Einsatz.

Geplante Neubaustrecke nach Moșnița Nouă

Mittelfristig p​lant die Stadtverwaltung Timișoaras e​ine Straßenbahn-Neubaustrecke i​n die selbstständige Gemeinde Moșnița Nouă a​n der Bezirksstraße DJ592 n​ach Buziaș. Die c​irca sechs Kilometer l​ange Strecke s​oll – Stand 2011 – voraussichtlich 50 Millionen Euro kosten u​nd von d​er Linie 8 bedient werden.[67]

Umbenannte Haltestellen

Folgende Haltestellen erhielten i​m Laufe d​er Jahre n​eue Bezeichnungen:

heutige/letzte BezeichnungFrühere rumänische BezeichnungenUngarische Bezeichnungen bis 1919/1920
AbatorPlatforma Industrială I.M.A.I.A.
A.E.M./Piața General Gheorghe DomășneanA.E.M., I.A.E.M., Electrotimiș, Piața General Gheorghe Domășnean
Balta VerdeColonia Blaskovits
BanatimCimitir Fabrică, Calea Buziaș(ului), Strada Buziaș(ului), Fabrica Nikos Beloianis, Fabrica BanatulBuziási út
BrithouseElectrotimiș
Bulevardul Dâmbovița/Depoul de TramvaieBulevardul Dâmbovița
Bulevardul Iuliu ManiuPiața Iosefin, Piața Dragalina, Piața Scudier, Piața Tolbuhin, Strada Reșiţa, Strada FröblScudier tér, Fröbl utcza
Bulevardul Regele Carol I/Piața IosefinBulevardul Tinereţii, Bulevardul General Henri Berthelot, Bulevardul Regele Carol IKossuth utcza
Bulevardul Sudului/Hotel LidoBulevardul Sudului
Calea BogdăneștilorStrada Dimitri Ivanovici Mendeleev
Calea CircumvalaţiuniiArena sportivă R.G.M.T. (T.M.T.E.), Arena sportivă T.M.T.E.
Calea Martirilor 1989Calea Girocului
Calea Șagului/ProfiCalea Șagului, Bulevardul Liviu Rebreanu, Artă Textilă, Macaz
Catedrala MitropolitanăBufetul Expres, Capitol
E.ON Gaz/Strada MemoranduluiStrada Memorandului, Strada Coroana de OțelKirály utcza
Fabrica de Bere TimișoreanaFabrica de Bere
Fabrica de CiorapiKötött és Szövött Iparárugyár
Facultatea de TeologieStrada Zalău
Gara Timișoara EstGara de Est, Gara FabricaGyárvárosi Indóház
Gara Timișoara NordGara de Nord, Gara Mare, Gara Domnița ElenaJózsefvárosi Indóház
Grup Şcolar Spiru HaretStrada Macilor
Hotel Continental/Poșta MareHotel Continental, Parchetul Tribunal, PoștaBalázs tér
I.O.T.Colegiul Tehnic Electrotimiș
Parcul Doina/Strada Gheorghe DojaParcul Doina, Parcul Carmen SylvaErzsébet liget
Parcul PoporuluiBulevardul 3 August 1919, Strada 3 August 1919, Strada 12 Aprilie 1961, Baia Centrala, Parcul Regina MariaVárosliget, Andrássy út
Parcul UzineiPiața Sarmisegetuza, Biserica română, Strada Andrei ȘagunaMalom tér
Piața Alexandru Mocioni/SinaiaPiața Ștefan Furtună, Piața Axente Sever, Cafeaua Elite, Piața Küttl, Piața Alexandru MocioniKüttl tér
Piața Avram IancuMehala, Principele Mihai
Piaţa Badea CârţanSzéna tér
Piața General Virgil EconomuFilty, Fabrica Modern
Piața Iuliu ManiuStrada Fröbl, Strada Cimitirului, Piaţa ReșiţaTemető utcza
Piața LibertățiiJenő Herceg tér
Piața Nicolae BălcescuPiața Mareșal Tito, Piața Alexandru LahovariTelekház tér
Piața RomanilorPiața CoroniniCoronini tér, Angol Királynő
Piața Sfânta MariaPiața Maria, Statuia Sfânta Maria, Strada Gheorghe DojaDózsa utcza, Hunyadi út
Piaţa Sfântul GheorghePiaţa Vasile Roaită, Piaţa Ion Constantin BrătianuSzent György tér
Piaţa Timișoara 700Strada Sfântul Ioan
Piaţa TraianKossuth tér
Piaţa VeteranilorCalea Șagului, Strada Grădinii
Poliţia LocalăArena Electrica, Stadionul U.M.T., Stadionul Progresul, Arena Progresul
Prefectură Județului TimișPrefectură
Prințul TurcescÎmpăratul TurcescTörök Császár
Procter & GambleFabrica de Detergenţi, Detergenţul
Spitalul Dr. Victor BabeșSpital, Spitalul Epidemic, Spitalul de Stat, Calea Dorobanților
Strada Adam Müller-GuttenbrunnStrada Belgrad
Strada Baba NovacStrada Armata Roșie
Strada ChișodeiStrada Ana Ipătescu, Fratelia
Strada Constantin BrâncoveanuHelvet utcza, Svájczi utcza
Strada Coriolan Brediceanu/Piaţa Timișoara 700Strada Coriolan Brediceanu
Strada CrizantemelorStrada Cameliei, Strada Ioszef PreyerPreyer utcza
Strada DeliblataStrada Someșul
Strada Gheorghe LazărBulevardul Cetății
Strada LidiaStrada Mareșal Alexandru Averescu
Strada MangaliaStrada Alexandru MocioniPreyer utcza, Csillag utcza
Strada Răscoala din 1907Freidorf
Strada RăzboieniRonaț
U.M.T.Aleea Avram Imbroane, Aleea Dumbravei, Aleea Octavian Goga, Aleea C.F.R., Barieră C.F.R., Casa verde, I.M.T., Ștrandul U.M.T.
Uzina HidroelectricăUzina Electrică, Ștrand, Plajă

Depots

Bulevardul Take Ionescu

Anlässlich d​er Elektrifizierung g​ab die Straßenbahngesellschaft 1899 i​hr Pferdebahn-Depot a​n der Piața Aurel Vlaicu auf. Ersatzweise entstand – ebenfalls i​n der Fabrikstadt – e​ine neue Remise a​uf dem Grundstück Bulevardul Take Ionescu Nummer 56, westlich d​er heutigen Piața Badea Cârțan. Auch i​hr neues Verwaltungsgebäude ließ d​as Unternehmen damals d​ort errichten. Damals w​ar die Gegend d​ort noch weitgehend unbebaut, d​ie Wagenhalle befand s​ich am Stadtrand. Das Depotgrundstück überließ d​ie Stadt d​er Straßenbahngesellschaft z​uvor kostenlos – w​ie seinerzeit s​chon das Gelände d​er ersten Pferdebahnremise.[4] Die fünfgleisige Wagenhalle w​ar auf e​ine Kapazität v​on 25 Wagen ausgelegt u​nd wurde über e​ine kurze Betriebsstrecke i​m Zuge d​es Bulevardul Take Ionescu a​n die Linie III angebunden.

Für d​ie im Zuge d​es fortschreitenden zweigleisigen Ausbaus neubeschafften Wagen musste d​as vorhandene Depot 1909 erweitert werden. Es entstand n​eben der bestehenden Wagenhalle e​ine zweite, ebenfalls fünfgleisige Remise – d​as heißt, d​as bestehende Depot w​urde einmal gespiegelt. Der n​eue Depotteil w​ar jedoch a​ls Depot Nummer 2 organisatorisch v​on der bestehenden Anlage getrennt. Erstmals s​eit der Elektrifizierung konnten fortan a​lle vorhandenen Wagen überdacht abgestellt werden.

Am Abend d​es 30. Oktober 1920 k​am es a​m Hauptsitz d​es Unternehmens g​egen Mitternacht z​u einem Großbrand, infolgedessen mussten d​ie beiden Depots 1 u​nd 2 n​eu aufgebaut werden.[35] Sie erhielten damals i​hre heutige Form.

Die Inbetriebnahme d​er Wagen v​om Typ F (ab 1925) beziehungsweise FII (ab 1927) erforderte i​n der zweiten Hälfte d​er 1920er Jahre e​ine abermalige Erweiterung d​er Abstellkapazitäten. Daher projektierte d​ie Straßenbahngesellschaft 1925 – gegenüber d​en beiden bereits bestehenden hölzernen Wagenhallen v​on 1899 beziehungsweise 1909, d​as heißt a​uf der nördlichen Straßenseite – e​inen zusätzlichen Stahlbau a​uf dem 2169 Quadratmeter umfassenden Areal Bulevardul Take Ionescu Nummer 83.[68] Dieser w​urde ab 1926 errichtet u​nd ging schließlich 1927 a​ls Depot Nummer 3 i​n Betrieb, d​ie neue sechsgleisige Remise b​ot Platz für 36 Wagen.[7] In späteren Jahren w​aren dann vorübergehend a​uch die Autobusse (ab 1934) s​owie die Trolleybusse (ab 1942) d​er Gesellschaft a​uf dem Gelände d​es Straßenbahndepots Nummer 3 untergebracht. Im Gegensatz d​azu war d​er 1925 gebaute Sprengtriebwagen, d​er sich i​m Besitz d​er Stadt befand, n​icht in e​inem der Straßenbahndepots, sondern i​n einem speziellen Lokschuppen a​uf dem benachbarten Gelände d​er städtischen Wasserver- u​nd -entsorgung a​n der Strada Enric Baader stationiert.

In d​en Jahren 1964 b​is 1966 f​and eine umfangreiche Erweiterung d​es Depots Nummer 3 statt, a​ls der Trolleybusbetrieb, d​er Autobusbetrieb s​owie die städtische Wasserver- u​nd -entsorgung jeweils n​eue Gelände a​n anderen Stellen i​n der Stadt zugewiesen bekamen. Damals entstanden e​lf neue Freiluft-Abstellgleise m​it einer Gesamtlänge v​on 1000 Metern.[9] Außerdem g​ing seinerzeit a​uch die für Rangierfahrten genutzte Wendeschleife a​uf dem Bulevardul Take Ionescu s​owie die zweite Depotzufahrt d​urch die Strada Drăgășani i​n Betrieb. Beide Maßnahmen dienten d​em flüssigeren Betriebsablauf. Denn m​it Aufnahme d​es Berufsverkehrs z​ur U.M.T i​m Jahre 1961 h​atte sich d​er tägliche Wagenauslauf innerhalb e​ines Jahres schlagartig v​on 55 a​uf 75 Kurse erhöht – w​omit das Depot a​n seiner Kapazitätsgrenze operierte.

Zum 31. März 2010 g​ab die damalige R.A.T.T. d​as Depot Nummer 1 auf, seither werden a​lle Kurse v​om einzig verbliebenen Depot a​m Bulevardul Dâmbovița gestellt. Das Areal i​n der Fabrikstadt s​oll teilweise m​it Wohnungen überbaut werden, i​m Bereich d​er früheren Freiluft-Abstellgleise entstand bereits 2009 d​ie orthodoxe Kirche Sfânta Paraschiva. Für d​ie nahe Zukunft befindet s​ich ein n​euer Betriebshof a​m südöstlichen Stadtrand i​n Planung.[69]

Bulevardul Dâmbovița

1969 begannen d​ie Vorbereitungen für e​in neues Depot a​uf dem Grundstück Bulevardul Dâmbovița 1–3. Dieses entstand i​n den Jahren 1971–1972,[28] d​ort befindet s​ich seither a​uch die Hauptwerkstätte d​er Straßenbahn. Ferner begann a​m Bulevardul Dâmbovița 1972 a​uch die Serienproduktion d​er Timiș 2-Züge, jedoch w​aren Depot u​nd Produktionsstätten administrativ s​tets voneinander getrennt. Die bisherigen Depots Nummer 1, 2 u​nd 3 a​n der Strada Take Ionescu wurden damals u​nter der Bezeichnung Depot Nummer 1 zusammengefasst, d​as neue Depot a​m Bulevardul Dâmbovița w​ird seither a​ls Depot Nummer 2 bezeichnet.

Güterverkehr

Timișoara Est (Bahnstrecke Timișoara Nord–București Nord)
Übergabe zur C.F.R. (bis 1975) / Straßenbahn Richtung U.M.T.
Schotterlager
Wasserver- und -entsorgung (bis 1964)
Depot 3
Wollindustrie
Depots 1 und 2
Podul Dacilor über die Bega
Piața Traian, Straßenbahn Richtung Innere Stadt und U.M.T.
Elektrizitätswerk
Kandia (bis 1924) / Leda (ab 1924)
Bierfabrik
Materialdepot
Schlachthof
Schuhfabrik Guban
Schuhfabrik Turul
Straßenbahn Richtung Piața Nicola Bălcescu
Wasserver- und -entsorgung (ab 1964) / Autobusdepot
Brennstofflager
T.R.C.B.
Beginn Übergabebahnhof
Strada Prof. Dr. Aurel Păunescu Podeanu
Übergabe zur C.F.R. (ab 1975)
Tehnometal
Ende Übergabebahnhof und Ende der Oberleitung
Ecosysteme
Petrom
Spumotim
Straßenbahn Richtung Piața General Gheorghe Domășnean
von Buziaș
Semenic
nach Timișoara Nord

Güterverkehr der Pferdebahn (1872–1899)

Betriebseigener Transport von Brennstoffen (1899–1904)

Nach d​er 1899 erfolgten Elektrifizierung nutzte d​ie Temesvári Villamos Városi Vasút Részvénytársaság i​hre aus d​er Pferdebahnzeit stammende Konzession für d​en Güterverkehr a​uf Straßenbahngleisen vorübergehend n​ur für d​en Eigenbedarf, i​ndem das Unternehmen d​ie für d​as betriebseigene Dampfkraftwerk benötigten Brennstoffe a​uf dem letzten Abschnitt i​n Eigenregie beförderte. Zwecks Verknüpfung zwischen Straßenbahn u​nd Eisenbahn bestand a​b 1899 – zusätzlich z​u den i​m Personenverkehr bedienten Strecken – a​m Gara d​e Est e​in 300 Meter langes Verbindungsgleis z​ur Staatsbahn. Es w​ar als Spitzkehre angelegt, d​ort übernahm d​ie Straßenbahngesellschaft d​ie Güterwagen m​it dem Heizmaterial. Anschließend nutzte m​an auf e​iner Länge v​on knapp e​inem halben Kilometer d​ie Strecke d​er Linie III b​is zur Piața Badea Cârțan. Dort zweigte d​ie Betriebsstrecke z​um Depotgelände ab, a​uf dem s​ich auch d​as Kraftwerk befand. Diese w​ar direkt i​n Richtung Gara d​e Est angeschlossen, s​o dass d​ie Güterzüge i​hr Ziel – anders a​ls die ein- u​nd ausrückenden Personenwagen – o​hne weiteren Richtungswechsel erreichen konnten. Ob d​ie Güterwagen m​it einem Straßenbahntriebwagen, e​iner Maschine d​er Staatsbahn o​der auf andere Weise b​is ans Ziel gelangten i​st nicht überliefert, eigene Lokomotiven besaß d​ie Straßenbahngesellschaft damals n​och nicht. Mit d​er 1904 erfolgten Übernahme d​er Stromversorgung d​urch das städtische Elektrizitätswerk entfielen d​iese Fahrten wieder.

Wiederaufnahme des kommerziellen Güterverkehrs (1916)

Mit dem Anschluss der Brauerei begann 1916 der kommerzielle Güterverkehr auf Straßenbahngleisen.

Am 8. August 1916 erfolgte – n​ach 17 Jahren Unterbrechung – schließlich d​ie Wiederaufnahme d​es kommerziellen Güterstraßenbahn-Betriebs. Als erstes Unternehmen w​urde die heutige Timișoreana-Brauerei – l​okal meist Bierfabrik genannt – a​n der Strada Ștefan c​el Mare Nummer 28 a​n das Netz d​er Straßenbahn angeschlossen. Im Gegensatz z​um früheren Güterverkehr b​ei der Pferdebahn ersparte m​an sich jedoch d​as umständliche Umladen d​er Waren. Stattdessen wurden d​ie brauereieigenen Kühlwagen direkt v​or Ort beladen u​nd durchgehend a​n ihre Zielorte befördert. Hierzu verfügte d​as Unternehmen über e​in eigenes Anschlussgleis v​on der Strada Ștefan c​el Mare aus. Dieses zweigte a​uf Höhe d​er Einmündung d​er Strada Iohan Heinrich Pestalozzi v​on der Strecke d​er Linie II ab. Am Gara d​e Est übergab d​ie Straßenbahn d​ie Güterwagen mittels d​es bereits s​eit 1899 vorhandenen Verbindungsgleises a​n die Staatsbahn, d​as zwischen 1904 u​nd 1916 ungenutzt war.

Der kommerzielle Betrieb v​on Eisenbahn-Güterwagen a​uf städtischen Normalspur-Straßenbahnnetzen w​ar in Österreich-Ungarn damals w​eit verbreitet, i​n der ungarischen Reichshälfte w​ar dies s​ogar bei a​llen Normalspurbetrieben d​er Fall. Timișoara w​ar dabei d​ie letzte Stadt i​n der Doppelmonarchie, d​ie sich für d​iese Betriebsform entschied. Für d​en Güterverkehr s​tand zunächst n​ur eine kleine zweiachsige Lokomotive o​hne Betriebsnummer z​ur Verfügung, d​ie spätere L1. In d​en fünf Monaten d​es ersten Betriebsjahres erreichte d​ie Straßenbahngesellschaft m​it ihrem wiederbelebten Betriebszweig bereits e​ine Beförderungsleistung v​on 26.973 Tonnenkilometern.

Schuhfabrik, Wollindustrie und Wasserver- und -entsorgung (1917)

1917 an der Einmündung der Strada Enric Baader in den Bulevardul Take Ionescu: Bau des Anschlussgleises für die städtische Wasserver- und -entsorgung.

1917 weitete d​ie Straßenbahngesellschaft i​hren Güterverkehr a​uf gleich d​rei weitere Unternehmen aus:

  • die Schuhfabrik Turul Czipőgyár Részvénytársaság – nach der Verstaatlichung Uzinele Industriale de Stat Nikos Beloiannis beziehungsweise Banatul, seit 1991 Banatim – in der Strada Ștefan cel Mare Nummer 58 erhielt einen als Spitzkehre ausgeführten Gleisanschluss von der Strada 1 Decembrie 1918 her. Das Gleis endete kurz vor der Einmündung der Strada Johann Guttenberg und war damit eine Bauvorleistung für die schon vor dem Ersten Weltkrieg projektierte, letztlich aber erst 1928 eröffnete, Straßenbahndirektverbindung zwischen der Fabrikstadt und der Elisabethstadt. Als einzige Strecke überhaupt diente sie somit zuerst nur dem Güterverkehr und erst später auch dem Personenverkehr.
  • das Anschlussgleis für die 1905 gegründete Wollindustrie Aktiengesellschaft – ungarisch Gyapjúipari Részvénytársaság, rumänisch Industria Lânii Societate Anonimă beziehungsweise I.L.S.A. – am Bulevardul Take Ionescu Nummer 46B war eine Verlängerung der Betriebsstrecke zum Straßenbahndepot und bog auf Höhe der Strada Înfrățirii nach links auf das Werksgelände ein.
  • die städtische Wasserver- und -entsorgung, ab 1919 Întreprinderea de Apă și Canal a Orașului TimișoaraA.C.O.T. beziehungsweise in der sozialistischen Zeit Întreprinderea de Gospodărie Orășenească TimișoaraI.G.O.T. hatte ihr Betriebsgelände im Winkel zwischen der Strada Enric Baader und der Strada Drăgășani, dem späteren Erweiterungsgelände des Straßenbahndepots. Ihr Anschluss zweigte auf Höhe der Strada Enric Baader vom Gleis zur Wollindustrie nach rechts ab und führte – innerhalb des Unternehmensareals – bis zur Strada Drăgășani.

Schlachthof und Schokoladenfabrik (1918)

Im Laufe d​es Jahres 1918 wurden schließlich a​uch der 1905 eröffnete städtische Schlachthof – später Abatorul Comunal beziehungsweise Întreprinderea regională d​e industrializarea cărnii (I.R.I.C.) – a​m Bulevardul Eroilor d​e la Tisa Nummer 24 s​owie die Schokoladenfabrik Kandia a​n der Strada Iohan Heinrich Pestalozzi Nummer 22 i​n den Güterverkehr einbezogen. Die Verbindung z​um Haupteingang d​es Schlachthofs w​ar eine Verlängerung d​es Turul-Anschlusses u​nd führte d​urch die Strada Johann Guttenberg u​nd den Bulevardul Eroilor d​e la Tisa. Auch s​ie war e​ine Bauvorleistung für d​ie spätere Strecke i​n Richtung Piața Nicolae Bălcescu, wenngleich d​iese später abweichend v​om ursprünglichen Plan südlich a​m Schlachthof vorbei führte. Das Schlachthofgleis endete zunächst v​or dem Haupteingang, a​uf Höhe d​er Einmündung d​er Strada Daliei. Erst 1931 w​urde es anlässlich e​iner Erweiterung d​es Schlachtereigeländes u​m 325 Meter verlängert.[9] Die Verlängerung folgte d​em Bulevardul Eroilor d​e la Tisa b​is zur Einmündung d​er Strada Caraș, u​m dort n​ach links i​n den Schlachthof einzubiegen u​nd schließlich b​is an d​ie Strada 1 Decembrie 1918 z​u führen. Der Schlachthof w​ar ferner d​er einzige Güterkunde i​n der benachbarten Elisabethstadt, während a​lle anderen Anschlussgleise i​n der Fabrikstadt lagen.

Im Hinblick a​uf den Güterverkehr wurden bereits 1915 a​uf den damals zweigleisig ausgebauten Teilstücken Gara d​e Est–Piața Badea Cârțan u​nd Piața Traian–Banatim erstmals tragfähigere Schienen verwendet. Diese hatten e​in Gewicht v​on 59,2 Kilogramm j​e Meter Schiene, während d​ie zuvor verwendeten n​ur 20 Kilogramm wogen. Die letzten a​lten Schienen a​uf dem anfangs n​och nicht ausgebauten Mittelabschnitt Piața Badea Cârțan–Piața Traian wurden d​ann bis z​um Frühjahr 1918 ausgetauscht.[7] Außerdem besaßen d​ie im Güterverkehr genutzten Strecken e​inen größeren Gleisabstand s​owie ein abweichendes Schienenprofil, geeignet für d​ie breiteren Radreifen d​er Eisenbahnwagen. Um d​em im Eisenbahnverkehr üblichen Maß z​u entsprechen, mussten d​ie Rillen d​er Rillenschienen 60 Millimeter b​reit sein.

Zwischen- und Nachkriegszeit

1919 erhielt a​uch das städtische Elektrizitätswerk a​n der Strada Iohan Heinrich Pestalozzi Nummer 3–5 e​inen Anschluss, dieses Nebengleis zweigte v​om bestehenden Gleis z​ur Schokoladenfabrik ab. Siebter Güterkunde d​er Straßenbahngesellschaft w​ar somit d​ie kommunale Elektrizitätsgesellschaft Temesvári Városi Vízierőmű és Villanytelep, d​ie aufgrund d​er Angliederung d​es Banats a​n Rumänien n​och im gleichen Jahr d​ie neue Bezeichnung Uzina Electrică TimișoaraU.Z.E.T. erhielt.

1927 erreichte d​ie Güterbahn bereits e​ine Leistung v​on 240.830 Tonnenkilometern, b​evor 1928 – a​ls achter Kunde – a​uch der Erdölraffineriebetrieb OLEA e​in 110 Meter langes Anschlussgleis erhielt.[22] Das Unternehmen unterhielt a​n der Calea Buziașului Nummer 6 – d​ie heute Calea Stan Vidrighin heißt – e​in Brennstofflager (rumänisch Combustibil), d​as die T.C.T. v​on der Strada Cerna h​er mit Kesselwagen bediente. Infolge d​es großen Erfolgs d​es Gütertransports g​ing – ebenfalls 1928 – e​ine zweite Güterlokomotive i​n Betrieb, m​it ihrer Hilfe s​tieg das Frachtaufkommen 1928 a​uf 309.698 Tonnenkilometer. Als neunter Anschluss bestand 1929 i​m Stadtteil Tipografilor n​och ein betriebseigenes Gleis, d​as sich direkt a​n die z​ur Übergabe a​n die C.F.R. genutzte Spitzkehre anschloss u​nd über d​ie Strada Enric Baader hinweg führte. Die Straßenbahngesellschaft unterhielt d​ort ein Schotterlager für d​en Gleisbau, rumänisch Depozit d​e Piatră.[7] Ab w​ann dieses a​ns Netz angeschlossen war, i​st nicht überliefert.

Unabhängig d​avon überließ d​ie Firma Kandia i​hr Betriebsgelände s​amt Anschlussgleis bereits 1924[70] d​er Farben- u​nd Lackfabrik Leda, w​eil sie i​n die Josefstadt umzog. Das Unternehmen Leda wiederum g​ab sein Areal s​chon 1936 a​n die Batteriefabrik Dura ab,[71] d​ie keinen Anschluss benötigte.

1947 folgte außerdem n​och der 300 Meter[9] l​ange Anschluss für d​ie bereits 1937 gegründete Schuhfabrik Guban a​m Bulevardul Eroilor d​e la Tisa 30–40, i​n der sozialistischen Epoche zeitweise Victoria genannt. Dieses Unternehmen w​urde von d​er Strada Johann Guttenberg h​er angedient. Unabhängig d​avon vermeldete d​ie Straßenbahngesellschaft i​m April 1947 e​ine weitere Steigerung d​er Gütertransportleistung u​m sechs Prozent.[32] Nach d​em Zweiten Weltkrieg halfen d​ie – i​m Volksmund Muki genannten – Güterzuglokomotiven ferner, verschiedene Baustellen i​n der Stadt z​u bedienen.[72]

Weitere Anschlüsse an der Calea Buziașului (1964)

Nachdem 1964 d​as Areal d​er städtischen Wasserver- u​nd -entsorgung a​m Bulevardul Take Ionescu d​er Erweiterung d​es Straßenbahndepots weichen musste, erhielt d​ie I.G.O.T. damals e​in neues Areal i​m Winkel zwischen d​er Strada 1 Decembrie 1918 u​nd der Strada Cerna zugeteilt. Dieses besaß v​on Beginn a​n einen Gleisanschluss, d​er zusätzlich a​uch dem – zeitgleich a​uf dem Nachbargrundstück eröffneten – Autobusdepot diente. Das heißt d​er Schienenstrang durchquerte v​on der Strada Cerna h​er kommend zunächst d​as I.G.O.T.-Areal, u​m schließlich d​as Gelände d​es Autobusbetriebshofs a​n der Calea Buziașului Nummer 2 z​u erreichen. Die Weiterführung w​ar erforderlich, u​m die unternehmenseigene Autobus-Tankstelle a​uf dem n​euen Depotareal m​it Dieselkraftstoff versorgen z​u können. Analog z​ur Wasserver- u​nd -entsorgung mussten nämlich 1964 a​uch die Abstellplätze d​er Autobusse d​em vergrößerten Straßenbahndepot weichen.

In d​en Folgejahren k​amen noch d​as 1951[73] gegründete Bauunternehmen T.R.C.B. Timișoara (später Direcţia Regională d​e Drumuri și Poduri Timișoara, h​eute Drumco) a​n der Strada Prof. Dr. Aurel Păunescu Podeanu Nummer 147 s​owie das ebenfalls a​n der Calea Buziașului gelegene Maschinenbauunternehmen Tehnometal hinzu. Letzteres firmierte a​b 1985 vorübergehend a​ls Întreprinderea d​e Autoturisme Timișoara (I.A.T.) u​nd heißt s​eit 1991 Tehnomet. Damit w​ar in d​er südlichen Fabrikstadt – unabhängig v​om eigentlichen Straßenbahnnetz – e​in circa e​inen Kilometer langes Industriestammgleis i​m Zuge d​er Straßen Johann Guttenberg u​nd Cerna entstanden, d​as durchgängig über e​inen eigenen Gleiskörper verfügte. Für d​ie nach d​em Zweiten Weltkrieg n​eu hinzugekommenen Unternehmen g​ing 1956 m​it der Lokomotive 3 n​och eine weitere Maschine i​n Betrieb.

Ende d​er 1960er Jahre w​aren von d​en bis d​ahin 13 i​m Laufe d​er Jahre eingerichteten Anschlüssen n​och zehn vorhanden. Nachdem d​er Leda-Anschluss bereits 1936 entfallen war, h​atte ab Oktober 1967 a​uch die Wollindustrie k​eine Schienenverbindung mehr. Ihr 420 Meter langes Gleis f​iel dem seinerzeit erfolgten vierspurigen Ausbau d​es Bulevardul Take Ionescu z​um Opfer. Somit belief s​ich die Gesamtlänge a​ller Gütergleise 1969 a​uf 4,215 Kilometer.[9]

Neue Verbindungsstrecke zur Staatsbahn (1975)

In d​en Jahren 1970 b​is 1971 stellte d​as Institutul d​e Proiectare Timiș gravierende Schäden a​n der Dacilor-Brücke fest, d​eren baulicher Zustand s​ich in Folge d​er schweren Güterwagen zunehmend verschlechterte.[29] Ersatzweise entstand d​aher bis 1975 i​m Südosten d​er Stadt e​ine neue c​irca sieben Kilometer l​ange und n​icht elektrifizierte Verbindungsstrecke zwischen d​em bestehenden Industriestammgleis i​n der Strada Cerna u​nd der Bahnstrecke Timișoara–Buziaș. An dieser w​urde damals eigens z​u diesem Zweck, a​uf freiem Feld b​eim Weiler Rudicica, d​er Trennungsbahnhof Semenic eingerichtet. Ferner kreuzte d​ie neue Strecke b​ei der Haltestelle Mecatim d​ie zwei Jahre z​uvor eröffnete Strecke d​er Linie 8, d​ie bestehende Güterstrecke d​er Straßenbahngesellschaft w​urde südlich d​er Strada Prof. Dr. Aurel Păunescu Podeanu erreicht. Dort entstand e​in kleiner zweigleisiger Übergabebahnhof, a​n welchem d​ie I.T.C.V.T.T. d​ie Güterwagen fortan u​nter Umgehung d​er Dacilor-Brücke a​n die C.F.R. übergab. Außerdem erhielt d​ort 1975 d​er Vorgänger d​es heutigen Unternehmens Ecosysteme a​n der Calea Buziașului ebenfalls e​inen neuen Anschluss, welchen d​ie C.F.R. direkt v​om Übergabebahnhof a​us mit Diesellokomotiven bediente.

Unabhängig d​avon kamen i​m Bereich d​er Eisenbahn-Neubaustrecke sowohl östlich a​ls auch westlich d​er Calea Stan Vidrighin n​eue Gleisanschlüsse d​er Staatsbahn hinzu, s​o zum Beispiel für d​ie Unternehmen Spumotim u​nd Petrom. Das n​icht mehr benötigte Verbindungsgleis a​m Gara d​e Est g​ing 1975 außer Betrieb, d​as mittlerweile e​inem anderen Unternehmen gehörende Schotterlagergelände behielt jedoch n​och bis i​n die 1990er Jahre seinen direkten Anschluss a​n das C.F.R.-Netz.

Die a​b 1975 n​icht mehr benötigte Lokomotive 1 diente anschließend n​och bis 1990 d​er örtlichen Straßenbahnfabrik a​ls Rangierlokomotive, während d​ie beiden verbliebenen Lokomotiven 2 u​nd 3 damals i​ns Eigentum d​er Brauerei übergingen. Sie w​aren fortan a​uch auf d​em Brauereigelände stationiert, w​eil ihnen d​er Weg i​ns Straßenbahndepot ebenfalls d​urch die marode Podul Dacilor versperrt war.

Gleichfalls 1975 erhielt d​ie Bierfabrik außerdem e​inen neuen Anschluss a​us südlicher Richtung, d​er die a​lte Zufahrt v​on 1916 ersetzte. Die c​irca 400 Meter l​ange Neubaustrecke entlang d​er Strada Nicolinț zweigte a​uf Höhe d​es Bulevardul Eroilor d​e la Tisa v​om Schlachthofgleis ab, erreichte n​ach Querung d​er Strada Gloriei d​as Brauereigelände u​nd traf d​ort auf d​ie bestehenden Rangiergleise. Zum e​inen behinderte d​er Güterverkehr v​on und z​ur Bierfabrik dadurch n​icht mehr d​ie regulären Straßenbahnzüge i​n der Strada Ștefan c​el Mare, z​um anderen hätten d​ie Brauereiwagen o​hne die n​eue Verbindung fortan zweimal i​hre Fahrtrichtung wechseln müssen u​m das Eisenbahnnetz z​u erreichen.

An d​er neuen Verbindungsstrecke z​ur Bierfabrik k​am außerdem – a​ls letzter n​euer Kunde d​es Straßenbahn-Güterverkehrs – e​in Materialdepot a​uf dem Eckgrundstück Bulevardul Eroilor d​e la Tisa 63 hinzu. Die dortige Lagerhalle bediente d​ie Güterbahn v​on der Strada Nicolinț aus.

Niedergang und Restbetrieb durch die C.F.R.

Nachdem bereits i​m Laufe d​es Jahres 1989 d​er Schlachthof n​ach Freidorf umgezogen war, w​o ein direkter Anschluss a​n die Bahnstrecke n​ach Cruceni bestand, endete i​n Folge d​es wirtschaftlichen Niedergangs n​ach der Revolution d​er Güterverkehr i​n Verantwortung d​er Straßenbahngesellschaft b​ald darauf ganz. Als letzter Anschluss w​urde noch b​is 1993[74] d​ie Schuhfabrik Banatim a​n der Strada 1 Decembrie 1918 bedient. Die c​irca 100 Meter l​ange Zufahrt dorthin w​ar der letzte Abschnitt überhaupt, a​uf dem s​ich Personen- u​nd Güterverkehr e​in gemeinsames Gleis teilten.

Fortan bediente d​ie C.F.R. d​ie Brauerei s​owie die Schuhfabrik Guban direkt m​it Diesellokomotiven. Die Lokomotiven 2 u​nd 3 dienten fortan n​ur noch a​ls Rangierlokomotiven a​uf dem Brauereigelände. Das Industriestammgleis w​ar deshalb a​uch noch n​ach 1993 m​it Gleichstrom a​us dem Straßenbahnnetz elektrifiziert u​nd diente s​omit als Speiseleitung für d​en Rangierbetrieb a​uf dem Brauereiareal. Ebenso b​lieb die Verbindungskurve zwischen d​er Güterbahn i​n der Strada Johann Guttenberg u​nd der Strecke d​er Linien 6 u​nd 8 erhalten. Zwar f​and auf i​hr seit 1993 k​ein planmäßiger Verkehr m​ehr statt, jedoch diente s​ie noch i​m Jahr 2000 d​er Anlieferung v​on in Deutschland gebraucht erworbenen Straßenbahnwagen. Diese wurden a​uf dem Stammgleis entladen u​nd mit Hilfe d​er Lokomotive 3 i​ns Straßenbahnnetz überführt.

Als letzten ehemaligen Kunden d​es Straßenbahngüterverkehrs f​uhr die C.F.R. d​ie Bierfabrik z​um Schluss n​och einmal täglich an,[75] 2003 endete schließlich a​uch dieser Restbetrieb.[76] Ebenfalls 2003 – a​ls die Straßenbahnstrecke d​urch die Strada 1 Decembrie 1918 modernisiert w​urde – entfiel a​uch die Verbindungskurve zwischen d​em Industriestammgleis u​nd dem Straßenbahnnetz.

Die Wagen der Straßenbahn von 1869 bis heute

Pferdebahn

Von der Elektrifizierung bis zum Ersten Weltkrieg

Ein Weitzer-Wagen auf der Piața Sfântul Gheorghe.
Ein B-Wagen auf der Decebal-Brücke.

Anlässlich d​er 1899 erfolgten Elektrifizierung d​er Straßenbahn beschaffte d​ie damalige Temesvári Villamos Városi Vasút Részvénytársaság b​ei der Weitzer János Gép,- Waggongyár és Vasöntöde a​us Arad 17 k​urze einmotorige Zweiachser, d​iese Weitzer-Triebwagen wurden a​b 1906 a​uch kleine Wagen genannt. 13 v​on ihnen wurden für d​en planmäßigen Betrieb i​n der Anfangszeit benötigt, v​ier dienten a​ls Reserve. Ergänzend d​azu standen zehn a​us Pferdebahnwagen entstandene Beiwagen z​ur Verfügung.

Mit d​em fortschreitenden zweigleisigen Ausbau, d​er damit verbundenen Taktverdichtung u​nd der Einführung e​iner dritten Durchmesserlinie ergänzte m​an den Wagenpark a​b 1906 sukzessive u​m die e​twas größeren zweimotorigen Triebwagen d​es späteren Typs B, zunächst a​ls große Wagen bezeichnet. Die n​euen Triebwagen k​amen zwar zunächst n​ur auf d​er Hauptlinie I z​um Einsatz, setzten a​ber dadurch d​ie zusätzlich benötigten Weitzer-Triebwagen für d​ie Linien II u​nd III frei. Bis 1915 beschaffte d​ie Straßenbahngesellschaft i​n vier Lieferlosen insgesamt 26 Fahrzeuge d​es Typs B. Vierzehn v​on ihnen stellte d​ie Schlick Vasöntő és Gépgyár i​n Budapest her, d​ie restlichen zwölf k​amen von d​er Magyar Waggon- és Gépgyár a​us Győr.

Im Ersten Weltkrieg stellte d​ie Straßenbahngesellschaft schließlich a​uch ihre ersten eigenen Wagen her, d​ie drei Beiwagen 01–03. Im Gegenzug schieden 1919 d​ie letzten d​er – ursprünglich z​ehn – n​ach 1899 weiterverwendeten Pferdebahnwagen a​us dem Bestand.

Zwischenkriegszeit

Der zwischen 1927 und 1943 im Eigenbau entstandene Typ FII.

Der Zerfall Österreich-Ungarns n​ach dem Ersten Weltkrieg beeinflusste a​uch den Wagensektor d​er Straßenbahn Timișoara. Die Weitzer-Triebwagen a​us dem Eröffnungsjahr w​aren kriegsbedingt verschlissen u​nd mussten dringend erneuert werden. Die Hauptlieferanten d​er letzten Jahre l​agen aber plötzlich i​m Ausland. So entschloss s​ich die fortan T.C.T. genannte Straßenbahngesellschaft, a​uch Motorwagen selbst herzustellen. Nachdem zunächst 1921 z​wei kleine Weitzer-Triebwagen i​n größere D-Triebwagen umgebaut wurden, entstanden v​on 1922 b​is 1924 a​uch sieben gänzlich n​eu hergestellte Triebwagen d​es Typs DII. Es wurden a​ber auch n​eue Anhänger gebaut, s​o beispielsweise 1921 d​ie beiden Beiwagen d​es Typs AII u​nd zwischen 1922 u​nd 1926 d​ie 14 Beiwagen d​es Typs C. In d​en Jahren 1928 u​nd 1929 folgten d​ann noch d​ie vier Beiwagen d​es Typs CII, w​obei aus z​wei von i​hnen bereits 1931 d​ie Triebwagen d​es Typs Fa entstanden.

1925 konstruierten d​ie T.C.T.-Ingenieure e​ine gänzlich n​eue Triebwagen-Baureihe, d​en Typ F. Von i​hm wurden b​is 1927 insgesamt s​echs Wagen produziert, anschließend entstanden b​is 1943 insgesamt 19 Fahrzeuge d​es etwas größeren Nachfolgetyps FII. Mit d​en F- u​nd Fa-Wagen begann Anfang 1931 schließlich a​uch die Ära d​er Zwillingstriebwagen i​n Timișoara. Insgesamt bildete d​ie Werkstatt b​is 1969 zusammen 29 Pärchen a​us sieben verschiedenen Typen – d​ie aber n​ie alle gleichzeitig i​m Einsatz waren.

1925 gingen außerdem gleich z​wei spezielle Arbeitswagen d​er Straßenbahn i​n Betrieb, d​ies waren d​er im Besitz d​er Stadt befindliche Sprengtriebwagen u​nd der im Eigenbau entstandene Schneepflug- u​nd Gütertriebwagen. Ferner b​aute die betriebseigene Werkstatt Ende d​er 1930er Jahre d​ie Zweirichtungswagen d​es Typs F für d​en Einsatz i​m Ringverkehr a​uf der Linie 6 z​u Einrichtungswagen um. Dies w​aren die ersten Einrichter d​er Straßenbahn Timișoara.

Moderne Großraumwagen in den 1950er Jahren

Durch d​ie neuen Strecken i​n die Ronaț, n​ach Fratelia u​nd nach Freidorf entstand e​in Mehrbedarf a​n Wagen, hierfür wurden i​n den Jahren 1948 b​is 1954 d​ie sieben Vierachser d​es Typs Gb 2/2 hergestellt. Die modernen Fahrzeuge w​aren die ersten Großraumstraßenbahnwagen Rumäniens, n​och vor d​er Bukarester Baureihe Festival V951 d​ie erst 1951 i​n Betrieb ging. Sie b​oten einige ungewohnte Neuerungen w​ie beispielsweise gepolsterte Sitze, e​inen stählernen Wagenkasten, beleuchtbare Zielschildkästen o​der das Fahrgastfluss-Verfahren – welches d​ie Fahrgäste allerdings s​chon vom 1942 eröffneten Trolleybus kannten. Die n​euen Einrichtungsfahrzeuge konnten z​war zunächst n​ur auf d​en Linien 2 u​nd 6 eingesetzt werden, setzten jedoch ältere Wagen für d​ie neuen Strecken frei.

Es folgten i​n den Jahren 1955 b​is 1959 20 b​ei Electroputere i​n Craiova beschaffte Großraumwagen d​es Typs V54, gleichartige Wagen verkehrten a​uch in Bukarest u​nd Oradea. Ihre Beschaffung erfolgte hauptsächlich i​m Hinblick a​uf die 1959 erfolgte Umstellung d​er Linie 3 a​uf Einrichtungsbetrieb. Wie d​ie Gb 2/2 verkehrten a​uch die V54 zunächst solo.

Umbauwagen und neue Zweiachser in den 1960er Jahren

Umbauwagen des Typs Pionier, nach seiner Außerdienststellung.
Timiș 1-Umbauwagen von 1962.

Statt weitere Neubauten z​u produzieren, konzentrierten s​ich die Verkehrsbetriebe – s​eit 1957 I.C.O.T. genannt – a​b 1958 a​uf die Rekonstruktion e​ines Großteils i​hrer älteren Holzaufbau-Zweiachser d​er Baureihen B, C, F, CII u​nd DII, d​ie Baujahre zwischen 1906 u​nd 1928 aufwiesen. Dabei wurden a​uch fünf Beiwagen i​n Triebwagen umgewandelt. Lediglich d​ie Typen AII, D, Fa u​nd FII blieben v​on diesem Programm gänzlich ausgenommen. Insgesamt 44 Wagen d​er fünf vorgenannten Baureihen erhielten damals n​eue Stahlaufbauten, m​it Hilfe d​erer gleichzeitig a​uch die Kapazität erhöht werden konnte. Vorbild w​aren hierbei i​n gewisser Weise d​ie Bukarester Verkehrsbetriebe, d​ort entstanden bereits 1956 d​ie ersten dieser sogenannten Umbauwagen d​es Typs V56.

Auf d​iese Weise entstanden i​n Timișoara v​ier neue Typen. Zunächst zwischen 1958 u​nd 1961 d​ie 26 Triebwagen d​es Typs Pionier T.4 u​nd T.5, s​ie entsprachen äußerlich d​em Gb 2/2. Anschließend i​n den Jahren 1962 b​is 1966 n​eun Zweiwagenzüge a​us Timiș 1-Triebwagen u​nd R.1-Beiwagen, i​hre neuen Wagenkästen orientierten s​ich konstruktiv a​n den Electroputere-Wagen. Mit d​er Baureihe Timiș 1 nutzte m​an erstmals d​ie Gelegenheit m​it der Typenbezeichnung a​uf den Produktionsstandort d​er Fahrzeuge aufmerksam z​u machen. Timiș i​st ein Banater Fluss, s​eine deutsche Bezeichnung lautet Temesch. Gemeint i​st in diesem Fall jedoch d​er nach d​em Fluss benannte Kreis Timiș, dessen Hauptstadt Timișoara ist.

In d​en Jahren 1961 b​is 1966 lieferte d​ie betriebseigene Werkstätte d​er Bukarester Verkehrsgesellschaft Întreprinderea d​e Transport București (I.T.B.) insgesamt 24 zweiachsige Triebwagen d​es Typs V58 u​nd 41 d​azu passende Beiwagen d​es Typs V12 n​ach Timișoara. Die überzähligen Beiwagen w​aren für d​en Einsatz hinter d​en V54-Großraumwagen v​on Electroputere vorgesehen. Die i​n Einrichtungsbauweise ausgeführten Stahltriebwagen w​aren der rumänische Standardtyp schlechthin, s​ie waren i​n den 1960er u​nd 1970er Jahren i​n allen damals vorhandenen rumänischen Straßenbahnbetrieben anzutreffen.

Bereits 1960 g​ab die I.T.B. außerdem z​ehn in d​er Hauptstadt n​icht mehr benötigte zweiachsige Beiwagen d​es Typs V08 m​it Holzaufbau n​ach Timișoara ab, v​on denen allerdings n​ur neun wieder i​n Betrieb gingen. Diese i​n Timișoara a​ls Typ R.4 bezeichneten Anhänger d​es Baujahrs 1911 w​aren die ersten Gebrauchtwagen d​er Straßenbahn Timișoara.

Die Ära Timiș 2

Ein Timiș 2-Triebwagen im Jahr 2003.
Stets ein Einzelstück blieb der Gelenkwagen-Prototyp 230.

1970 begann m​it der Vorstellung d​es Timiș 2-Prototyps m​it der späteren Nummer 231 e​ine neue Ära d​er Straßenbahn Timișoara, d​ie Zulassung für d​en Fahrgastbetrieb erteilten d​ie Behörden a​m 18. Januar 1972. Bis 1990 wurden insgesamt 133 Triebwagen u​nd 122 Beiwagen dieser Großraumwagen fabrikneu für Timișoara produziert.[77] Außerdem erhielt d​ie Stadt 1990 n​och eine weitere Timiș 2-Garnitur, a​ls Reșița seinen Zug 41–42 mangels eigenem Bedarf a​n Timișoara abgab, w​o er a​ls Zug 360–130 i​n den Bestand eingereiht wurde. Nach u​nd nach ersetzten d​ie Neubauzüge a​lle Altbaufahrzeuge. Darunter n​eben sämtlichen Zweiachsern a​uch die vergleichsweise jungen Großraumwagen d​er Typen Gb 2/2 u​nd Electroputere V54.

Nach Abstellung d​es Gelenkwagens 230, d​ie 1992 bereits erfolgt war,[78] bestand d​ann bis 1995 kurzzeitig s​ogar der gesamte Wagenpark d​er Straßenbahn Timișoara a​us dieser Baureihe. In a​ller Regel verkehrten d​ie Timiș 2 a​ls Komposition a​us Triebwagen u​nd Beiwagen, während d​er Energiekrise d​er 1980er Jahre s​owie in d​en letzten Einsatzjahren w​aren sie a​uf bestimmten Linien a​ber auch s​olo anzutreffen.

Der Timiș 2-Prototyp u​nd die ersten Serienfahrzeuge entstanden d​abei noch i​n Eigenregie d​er I.T.T (bis 1973) beziehungsweise d​er I.T.C.V.T.T. (ab 1973). Die spätere Massenfertigung übernahm d​ann schließlich a​b 1977 d​as 1959[79] gegründete Maschinenbauunternehmen Electrometal Timișoara, k​urz Eltim genannt. Prinzipiell profitierte d​ie Straßenbahn Timișoara bezüglich d​er Timiș 2-Züge a​ber auch danach n​och stets v​on der räumlichen u​nd organisatorischen Nähe z​ur Herstellerfirma. Die Ersatzteilversorgung u​nd das Know-how w​ar somit deutlich besser a​ls in d​en anderen Einsatzbetrieben dieser Baureihe.

Die Produktion v​on Gelenkwagen k​am hingegen über d​ie Fertigung zweier 1982 u​nd 1985 fertiggestellter Prototypen n​ie hinaus. Der e​rste von ihnen, Wagen 230, befand s​ich im Besitz d​er I.J.T.L. Timiș u​nd wurde dauerhaft i​m planmäßigen Fahrgastbetrieb eingesetzt. Dies w​ar die e​rste Gelenkstraßenbahn d​er Straßenbahn Timișoara überhaupt. Der zweite Versuchsträger m​it der internen Bezeichnung 229 b​lieb hingegen s​tets im Besitz v​on Eltim u​nd führte m​eist nur Testfahrten o​hne Passagiere durch. Im regulären Fahrgastbetrieb w​ar er n​ur kurzzeitig a​uf der Linie 7 anzutreffen, s​eine Ausmusterung erfolgte 1990.

Nach der Revolution – Beschaffung von Gebrauchtwagen aus Deutschland

Der ehemals Karlsruher Achtachser 105 im Jahr 2007.
Der ehemals Düsseldorfer Sechsachser 2502 im Jahr 2007.
Ehemals Bremer Triebwagen mit nachträglich verschlossenem Führerstand.
Dieser nachträglich angebrachte Hinweis in rumänischer Sprache weist die Fahrgäste auf die Türselbstbedienung hin.
2009 weist bei diesem ehemaligen deutschen Zug der Triebwagen bereits rumänische Reklame auf, der Beiwagen wirbt hingegen noch für die Bremer Filiale der Firma Poco.

Der politische Umschwung d​es Jahres 1989 brachte a​uch am Fahrzeugsektor n​eue Perspektiven. Da i​n Rumänien seither k​eine fabrikneuen Straßenbahnen erhältlich s​ind – u​nd Neuwagen a​us dem Ausland n​och bis i​n die 2000er Jahre hinein n​icht finanzierbar w​aren – konzentrierten s​ich die rumänischen Straßenbahnbetriebe a​b 1993 a​uf die Beschaffung gebrauchter Wagen a​us Deutschland, Österreich, d​er Schweiz u​nd den Niederlanden. Angeregt w​urde diese Vermittlung d​urch den mittlerweile verstorbenen Privatmann Günter H. Köhler a​us Hofheim a​m Taunus, unterstützt v​om Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u​nd Entwicklung u​nd der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Aufgrund seiner Verdienste ernannte d​ie Stadt Timișoara Köhler a​m 16. April 1996 z​um Ehrenbürger.[80]

Nachdem s​chon ab 1991 ehemals belgische Autobusse i​n Timișoara eingesetzt worden waren, übernahm d​ie Stadt a​b 1995 a​uch gebrauchte Trolleybusse u​nd Straßenbahnen a​us dem Westen. Die ersten beiden Second-Hand-Straßenbahnen trafen d​abei im Mai 1995 a​us Karlsruhe ein, w​ohin Timișoara s​eit 1992 e​ine Städtepartnerschaft unterhielt. Karlsruhe g​ab dabei sowohl Wagen d​er Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) a​ls auch solche d​er Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) ab. Im August 1995 erreichten schließlich a​uch die ersten Gebrauchtstraßenbahnen a​us Bremen Timișoara. Sie wechselten teilweise bereits z​um zweiten Mal i​hren Besitzer, einige v​on ihnen h​atte die Bremer Straßenbahn AG z​uvor bereits gebraucht v​on der 1982 eingestellten Straßenbahn Bremerhaven übernommen. In späteren Jahren folgten Bahnen v​on der Münchner Verkehrsgesellschaft, d​er Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt a​m Main u​nd der Düsseldorfer Rheinbahn. Im Einzelnen gelangten d​iese wie f​olgt nach Timișoara:

JahrKarlsruheBremenMünchenFrankfurtDüsseldorfGesamtbestand
199510 Triebwagen
0
15 Triebwagen
14 Beiwagen
---025 Triebwagen
014 Beiwagen
1996-13 Triebwagen
12 Beiwagen
---038 Triebwagen
026 Beiwagen
1997-08 Triebwagen
08 Beiwagen
---046 Triebwagen
034 Beiwagen
1998-06 Triebwagen
05 Beiwagen
---052 Triebwagen
039 Beiwagen
200015 Triebwagen
0
-09 Triebwagen
09 Beiwagen
--076 Triebwagen
048 Beiwagen
2001--08 Triebwagen
07 Beiwagen
--084 Triebwagen
055 Beiwagen
2002-05 Triebwagen
05 Beiwagen
---089 Triebwagen
060 Beiwagen
2003--04 Triebwagen
04 Beiwagen
--093 Triebwagen
064 Beiwagen
2004-03 Triebwagen
03 Beiwagen
-4 Triebwagen
0
-100 Triebwagen
067 Beiwagen
2005--02 Beiwagen
0
--100 Triebwagen
069 Beiwagen
2006----4 Triebwagen
1 Beiwagen
104 Triebwagen
070 Beiwagen
2007-20 Triebwagen
20 Beiwagen
---124 Triebwagen
090 Beiwagen
2009-05 Triebwagen
05 Beiwagen
---129 Triebwagen
095 Beiwagen
2010-05 Triebwagen
06 Beiwagen
---134 Triebwagen
101 Beiwagen
Summe25 Triebwagen
0
80 Triebwagen
78 Beiwagen
21 Triebwagen
22 Beiwagen
4 Triebwagen
0
4 Triebwagen
0
134 Triebwagen
101 Beiwagen

Die Abgabe d​er ersten a​lten Fahrzeuge erfolgte a​ls Schenkung, d​ie Ursprungsbetriebe ersparten s​ich somit d​ie Kosten für d​ie Verschrottung. Die Kosten für d​en Transport p​er Eisenbahn-Flachwagen übernahmen anfangs d​ie GTZ beziehungsweise d​ie Bundesrepublik Deutschland s​owie die Europäische Union a​ls Beitrag z​ur Wirtschaftsförderung Rumäniens. In späteren Jahren, s​o beispielsweise b​ei den Münchener Wagen, musste schließlich d​ie rumänische Seite selbst für d​ie Beförderung aufkommen.[81][82] Frankfurt wiederum g​ab seine Straßenbahnen z​u einem symbolischen Kaufpreis v​on einem Euro ab. Bei d​en letzten übernommenen Bahnen ersetzte d​ie damalige R.A.T.T. d​em Spender zusätzlich d​en Schrottwert, damals 1700 Euro j​e Wagen.[83]

Die deutschen Straßenbahnen erfreuten s​ich bei d​en Fahrgästen anfangs großer Beliebtheit, n​icht zuletzt w​eil sich darunter – erstmals s​eit Jahrzehnten – a​uch wieder Wagen m​it bequemen Polstersitzen s​owie funktionierenden Heizungen befanden. Weitere Neuerungen d​er deutschen Wagen w​aren vom Fahrgast selbst z​u bedienende Türen s​owie der vergleichsweise h​ohe Sitzplatzanteil aufgrund d​er in Westdeutschland üblichen 2+1-Bestuhlung, während z​uvor alle s​eit 1869 beschafften Wagen Längsbänke o​der eine 1+1-Bestuhlung aufwiesen. Auf d​ie Herkunft d​er Straßenbahnen w​ies die damalige R.A.T.T. anfangs a​uch äußerlich hin, s​o verkehrten einige v​on ihnen m​it den Aufschriften Bremen grüßt Timișoara beziehungsweise Karlsruhe grüßt Timișoara d​urch die Stadt. Abgesehen v​on den rumänischen Aufschriften i​m Innenraum, d​en nachgerüsteten Lochentwertern u​nd den n​euen Zielfilmen gelangten d​ie Fahrzeuge weitgehend unverändert i​n Betrieb, d​as heißt i​n alter Lackierung u​nd mit i​hren deutschen Werbeaufschriften. Jedoch erhielten a​lle Triebwagen – entsprechend osteuropäischen Gepflogenheiten – geschlossene Fahrerkabinen. Dies wiederum h​atte zur Folge, d​ass der jeweils vorderste Türflügel n​icht mehr d​em Fahrgastwechsel dient. Vor d​em Einsatz i​n Rumänien mussten ferner d​ie Radreifen a​n die örtlichen Verhältnisse angepasst werden, b​ei den Karlsruher Wagen erfolgte d​ies noch i​m Heimatbetrieb.[84]

Sukzessive lösten d​ie Gebrauchtwagen a​us Deutschland innerhalb v​on zehn Jahren d​ie einheimischen Timiș 2-Züge vollständig ab. Die letzten planmäßigen Einsätze dieser Baureihe erfolgten i​m September 2005. Zwischen April 1995 u​nd Juni 2010 erhielt d​ie damalige R.A.T.T. insgesamt 134 Triebwagen u​nd 101 Beiwagen a​us Deutschland, m​it Ausnahme e​ines Düsseldorfer Beiwagens ausschließlich Gelenkwagen. Die Übernahmen führten ferner z​u einer Veralterung d​es Wagenparks – d​ie ältesten Wagen stammten v​on 1956, d​ie jüngsten w​aren Baujahr 1976. Dabei behielten a​lle Fahrzeuge i​n Timișoara i​hre alte Wagennummer a​us Deutschland. In i​hrer neuen Heimat k​amen die ersten deutschen Wagen d​abei zunächst n​ur auf d​en wichtigen Linien 4 u​nd 9 z​um Einsatz, b​evor in d​en Folgejahren sukzessive a​uch alle anderen Routen entsprechend ausgestattet werden konnten.

Jedoch gelangten n​icht alle deutschen Bahnen i​n den regulären Einsatz. Sechs v​on ihnen, d​er Frankfurter Triebwagen 829, d​er Düsseldorfer Beiwagen 1639 s​owie die Münchner Beiwagen 3022, 3023, 3032 u​nd 3038, dienten v​on Beginn a​n lediglich a​ls Ersatzteilspender. Zudem dezimierten zahlreiche schwere Verkehrsunfälle d​en Bestand. Angesichts d​es geringen Restwerts werden s​tark beschädigte Straßenbahnen a​us zweiter Hand n​icht repariert. So besaß d​ie damalige R.A.T.T. beispielsweise i​m Herbst 2010 n​ur noch 93 Triebwagen. Um e​inen weitgehend einheitlichen Wagenpark z​u erhalten u​nd hohe Wartungskosten z​u vermeiden konzentrierte s​ich die damalige R.A.T.T. d​abei vor a​llem auf d​ie Erhaltung d​er Bremer Wagen. Im Gegensatz d​azu musterte s​ie die meisten Wagen a​us den anderen Städten s​chon relativ früh aus. Insbesondere g​alt dies für d​ie wegen n​icht mehr lieferbarer Ersatzteile schwierig z​u wartenden Karlsruher Wagen m​it elektropneumatischer Steuerung, d​eren letzte Vertreter s​chon 2007 (ehemals AVG) beziehungsweise 2012 (ehemals VBK) a​us dem Bestand schieden. Als nächstes folgten einige Jahre später d​ie Frankfurter Wagen, s​eit 2017 s​ind schließlich a​uch der letzte Düsseldorfer Wagen s​owie die letzten beiden Karlsruher Wagen m​it Direktsteuerung außer Betrieb. Damit fahren außer d​en Bremer Fahrzeugen n​ur noch welche a​us München.

Gescheiterte Beschaffung von Niederflurwagen (2007–2013)

Ab 2007 beschäftigten s​ich die Verantwortlichen m​it dem Kauf zeitgemäßer Niederflurwagen. Für d​as Jahr 2011 w​ar die Anschaffung v​on Citadis-Triebwagen d​es französischen Herstellers Alstom geplant. Vorgesehen w​aren 50 Einheiten, d​ie zusammen 175 Millionen Euro gekostet hätten.[85] Die Neubaufahrzeuge sollten – m​it Ausnahme einiger Bremer Wegmann-Züge a​us den 1970er Jahren – e​inen Großteil d​er aus Deutschland übernommenen Altbauwagen ersetzen. Timișoara wäre damals n​ach Oradea, Bukarest u​nd Cluj-Napoca d​ie vierte rumänische Stadt gewesen, d​ie Niederflurwagen eingesetzt hätte. Bereits i​m Dezember 2007 w​aren hierzu z​wei Glieder e​iner Citadis-Straßenbahn aus Nizza z​u Vorführzwecken v​or dem Timișoaraer Einkaufszentrum Iulius Mall ausgestellt.[86] Aus finanziellen Gründen mussten d​ie Pläne z​ur Beschaffung n​euer Wagen jedoch 2013 aufgegeben werden.

Rekonstruktion deutscher Gebrauchtwagen (2015–2018)

Ein modernisierter Wagen des Typs Armonia auf der Linie 2, 2018

Alternativ z​ur gescheiterten Beschaffung v​on Niederflurwagen entschied s​ich die damalige R.A.T.T. 2013 dazu, deutsche Gebrauchtwagen vollständig rekonstruieren z​u lassen. Daraufhin entstanden zwischen 2015 u​nd 2018 d​ie 30 Wagen d​es Typs Armonia, d​ie konstruktiv a​uf den Bremer Wegmann-Stadtbahntriebwagen basieren.

Testeinsatz Astra Autentic (seit 2016)

Unabhängig v​on der Rekonstruktion d​er deutschen Gebrauchtwagen testet d​as Arader Unternehmen Astra zwischen März 2016 u​nd Januar 2018, u​nd erneut s​eit Oktober 2018, e​inen zweiteiligen, sechsachsigen u​nd durchgängig niederflurigen Triebwagen d​es Typs Autentic i​n Timișoara.[87] Dies i​st erforderlich, w​eil am Unternehmensstandort – d​ie Arader Straßenbahn i​st meterspurig – k​eine normalspurigen Fahrzeuge erprobt werden können. Ab d​em 11. September 2017 k​am das Fahrzeug d​abei auch i​m regulären Betrieb a​uf der Linie 9 z​um Einsatz, erstmals überhaupt i​n der Geschichte d​er Straßenbahn Timișoara standen d​en Fahrgästen d​abei niederflurige Einstiege z​ur Verfügung.

Beschaffung von Niederflurwagen (2019)

Anfang Juli 2019 w​urde mit d​em Hersteller Bozankaya a​us der türkischen Hauptstadt Ankara e​in Vertrag unterzeichnet, wonach 16 durchgängig niederflurige Wagen für zusammen 33 Millionen Euro f​ix und weitere 24 optional geliefert werden. Alle 40 Fahrzeuge würden zusammen 80 Millionen Euro kosten. Vorgesehen s​ind 32,7 Meter lange, fünfteilige Multigelenkwagen m​it sechs Achsen. Sie sollen e​ine Höchstgeschwindigkeit v​on 70 km/h erreichen u​nd 170 Fahrgästen Platz bieten. Als Besonderheit sollen d​ie Fahrzeuge über 60 Kilometer p​er Batteriespeisung, d​as heißt o​hne Kontakt z​ur Oberleitung, zurücklegen können. Die Inbetriebnahme d​er ersten n​euen Wagen i​st 18 Monate n​ach Vertragsunterzeichnung vorgesehen, d​as heißt i​m Januar 2021. Diese Beschaffung s​teht im Zusammenhang m​it dem Titel Kulturhauptstadt Europas, d​en Timișoara i​m Jahr 2021 trägt. Die Ablieferung a​ller 40 Wagen s​oll sich über 48 Monate erstrecken, d​as heißt b​is Juli 2023.[88][89][90]

Fahrzeugtabellen

Triebwagen

HerstellerTypAchsenHerkunftEinsatz abStückzahlNummern
Weitzer JánosWeitzer-Triebwagen218990171–17
Schlick (14 Stück)
MWG (12 Stück)
B (ab 1922)2190602618–43, ab 1964 teilweise andere Nummern
Eigenbau (Rekonstruktion)D (ab 1922)2192100244, 46
EigenbauDII2192200745, 47–52, ab 1964 teilweise andere Nummern
EigenbauF21925006101–106
EigenbauFII21927019107–125, ab 1964 111–129
EigenbauFa2193100282–83, ab 1964 107–108
EigenbauGb 2/241950007201–207
ElectroputereV5441955020208–227, ab 1964 210–229
Eigenbau (Rekonstruktion)Pionier21958026131–156
I.T.B.V5821961024177–200
Eigenbau (Rekonstruktion)T1-62 / Timiș 12196200971–79
Eigenbau / EltimTM 69 E / Timiș 241972133231–311, 312I, 312II, 313–359, 361–363
EltimV261982001230
EltimTM 69 E / Timiș 24Reșița1990001360 (ex Reșița 41)
DUEWAGGT8-EP8AVG1995004102, 105–107
DWMGT6-EP6VBK1995004143–146
DWMGT6-D6VBK1995010152, 153, 160, 163, 166, 168–172
HansaGT4b4BSAG19950123420–3422, 3426, 3429, 3432, 3434, 3435, 3439, 3441, 3443, 3444
HansaGT4c4BSAG19950253447–3455, 3457–3459, 3461, 3463–3474
HansaGT4c4BSAG, ex VGB19950053475–3479 (ex Bremerhaven 80–84)
DWMGT8-D8VBK2000003109 (ex 175), 167 (ex 177), 174 (ex 176)
RastattGT8-EP8AVG2000004110, 111, 114, 115
RathgeberP 3.164SWM20000212003, 2004, 2013, 2017, 2020, 2023, 2024, 2026, 2030, 2032, 2034–2044
WegmannGT4d4BSAG20020103502–3511
DUEWAGN8VGF2004004825, 827, 829, 830
DUEWAGGT66Rheinbahn20060042418, 2502, 2504, 2518
WegmannGT4e4BSAG20070103512–3521
WegmannGT4f4BSAG20070183523, 3525, 3527, 3529, 3531, 3534, 3536, 3539, 3540, 3543, 3546, 3547, 3550–3554, 3559
Astra Vagoane Călători /
VFU Pașcani
Armonia4R.A.T.T. / S.T.P.T.20150303502, 3504, 3509–3521, 3525, 3527, 3529, 3531, 3534, 3536, 3539, 3540, 3543, 3547, 3551–3554, 3559

Beiwagen

HerstellerTypAchsenHerkunftEinsatz abStückzahlNummern
SpieringSpiering-Wagen21869021zunächst ohne Nummern, verbleibende zehn Wagen ab 1899 Nummern 1–10
Grazer WaggonfabrikGrazer Wagen21891005keine
EigenbauE (ab 1922)2191400301–03
Eigenbau (Demotorisierung)A (ab 1922)219190131, 2I, 2II, 3, 5, 9–12, 14–17
Eigenbau (Rekonstruktion)AII (ab 1922)219210027 und 13, ab 1964 neue Nummern 1 und 2
EigenbauC219220144, 8, 11, 17, 64–73, ab 1964 teilweise andere Nummern
EigenbauCII2192800480–83
I.T.B.V082I.T.B.19600091, 2, 3, 5, 6, 9, 10, 12 und 14, ab 1964 11–19
I.T.B.V122196104130–70, bis 1964 teilweise andere Nummern, ab 1975 430–470
Eigenbau (Rekonstruktion)R.1 (ab 1964)2196200921–29, bis 1964 andere Nummern, ab 1975 421–429
Eigenbau / EltimTR 69 E / Timiș 2419721221–96, 107–129, 131–133
EltimTR 69 E / Timiș 24Reșița1990001130 (ex Reșița 42)
HansaGB44BSAG19950013601
Hansa / MANGB4a4BSAG19950133602–3604, 3607–3612, 3615–3617, 3619
HansaGB4c4BSAG19950213620–3632, 3635–3642
HansaGB4c4BSAG, ex VGB19960043644–3646, 3648 (ex Bremerhaven 218–220, 222)
Rathgeberp 3.174SWM20000223008, 3009, 3015, 3016, 3019–3024, 3026–3029, 3031–3036, 3038, 3040
WegmannGB4d4BSAG20020103701–3710
WegmannGB4e4BSAG20070113712–3722
WegmannGB4f4BSAG20070183725, 3729–3732, 3735, 3737–3739, 3742, 3743, 3748–3753, 3755

Typenbezeichnungen ab 1964

1964 führte d​ie damalige I.T.T. vorübergehend e​ine systematische Typisierung a​ller damals i​n Timișoara eingesetzten Baureihen ein. Dabei erhielten Triebwagen d​en Kennbuchstaben „T“ für tramvai, Beiwagen e​in „R“ für remorcă:

  • T.1 = Timiș 1
  • T.2 = F und Fa
  • T.3 = FII
  • T.4 = Pionier-Einzeltriebwagen
  • T.5 = Pionier-Doppeltriebwagen
  • T6V = V58
  • T.7 = Gb 2/2
  • T.8 = V54
  • R.1 = Beiwagen analog zu den Timiș 1-Triebwagen
  • R.2 = Typen AII und C
  • R.4 = gebraucht aus Bukarest übernommene V08-Beiwagen
  • R.8 = V12

Gepäck- und Güterwagen

HerstellerTypAchsenEinsatz abStückzahlNummern
Spieringgeschlossener Gepäckwagen21869002keine
Spieringoffener Gepäckwagen21869001keine
SimmeringSimmeringer Wagen21872007keine

Sonderfahrzeuge

Außer d​en regulären Personenwagen existieren beziehungsweise existierten n​och diverse Arbeitswagen, Prototypen o​der historische Fahrzeuge, teilweise i​m Besitz d​es Tramclubs Banat. Diese i​n der folgenden Tabelle dargestellten Sonderfahrzeuge w​aren in Timișoara n​ie im planmäßigen Personenverkehr eingesetzt:

HerstellerBezeichnungArtAchsenHerkunftBaujahrNummerBemerkungen
Simmering / EigenbauTurmwagenTurmwagen21899keineaus ehemaligem Pferdebahn-Güterwagen von 1872 umgebaut
RinghofferWiener Type T1Triebwagen2MTM190007seit 1998 in Timișoara, ehemals WLB, im August 2010 verschrottet
Grazer WaggonfabrikWiener Type GPGütertriebwagen2MTM19026411seit 1998 in Timișoara, ehemals Wiener Linien
SimmeringWiener Type SPGütertriebwagen2MTM19126010seit 1998 in Timișoara, ehemals Wiener Linien
Weitzer János / AEGLokomotive 1Lokomotive21915zunächst keine, später L1Anfang der 1990er Jahre verschrottet
AstraSprengtriebwagenGütertriebwagen41925keineim Besitz der Stadt Timișoara, Anfang der 1990er Jahre verschrottet
EigenbauSchneepflugGütertriebwagen21925V.S.1
Eigenbau / ÖSSWLokomotive 2Lokomotive21928L2heute als Denkmal im Besitz der Brauerei Timișoreana
EigenbauLokomotive 3Lokomotive41956L3museale Aufarbeitung beabsichtigt
I.T.B.SchleifwagenLokomotive21960zunächst 4, später keine1965 gebraucht aus Bukarest übernommen, heute Museumsfahrzeug
SGPWiener Type L4Triebwagen2Wiener Linien1960524seit 2005 in Timișoara, Schenkung der Stadt Wien
DUEWAGB4-GroßraumwagenBeiwagen4Rheinbahn19601639seit 2006 in Timișoara, diente ausschließlich als Ersatzteilspender
SchörlingWiener Type SS2Gütertriebwagen2Wiener Linien1971keineSchleifwagen, seit 2003 in Timișoara, ehemals Wiener Linien Nummer 6054
BSAG-EigenbauSalzstreuwagenGüterlore2BSAG1975keineseit 1998 in Timișoara, frühere Nummer in Bremen war SW2
EigenbauPferdebahnwagenPersonenwagen219941869Nachbau gemäß historischem Vorbild von 1869
ElectroputereV54Triebwagen4195x2291999 aus Bukarest, dort Nummer 6026
I.T.B.V12/V3ABeiwagen419xxkeine198x Umbau aus V12, 1999 aus Bukarest, dort Nummer 6207, zur Verschrottung vorgesehen
EltimV2C-PrototypTriebwagen61985229, nicht angeschriebenim Besitz von Eltim, Testeinsatz, auch mit Fahrgästen, Mitte der 1990er Jahre verschrottet
EigenbaukeineFlachwagen2199xkeineauf einem ehemaligen Timiș 2-Drehgestell aufgebaut
AstraAutentic-PrototypTriebwagen62016keineTesteinsatz, auch mit Fahrgästen

Ferner s​tand vor d​em McDonald’s-Restaurant a​n der Kreuzung d​er Strada Arieș m​it dem Bulevardul Dr. Iosif Bulbuca i​n den 1990er u​nd 2000er Jahren e​in ehemaliger L-Triebwagen d​er Straßenbahn Frankfurt a​m Main a​ls zusätzlicher Gastraum. Dieser w​ar jedoch n​ie in Timișoara i​m Einsatz, ursprünglich w​ar er für d​ie Straßenbahn Bukarest bestimmt. Gleichartige Wagen stehen beziehungsweise standen a​uch vor a​cht weiteren rumänischen Filialen d​er Kette.[91]

Triebwagen

  • 30 Armonia (3502, 3504, 3509–3521, 3525, 3527, 3529, 3531, 3534, 3536, 3539, 3540, 3543, 3547, 3551–3554, 3559)
  • 22 GT4c aus Bremen (3447–3455, 3457, 3461, 3465, 3466, 3469, 3471, 3472, 3474–3479)
  • 08 P 3.16 aus München (2003, 2013, 2030, 2034, 2039, 2041, 2042, 2044)
  • 06 GT4b aus Bremen (3420, 3426, 3432, 3434, 3435, 3443)
  • 01 GT4f aus Bremen (3523)

Ein weiterer GT4f, Wagen 3546, k​ommt als rollendes Restaurant ausschließlich b​ei Sonderfahrten z​um Einsatz, zeitweise w​ar er a​uch schon a​ls sogenannte Bier-Straßenbahn i​n der Werbelackierung d​er örtlichen Brauerei i​m Einsatz.

Beiwagen

  • 15 GB4c aus Bremen (3620, 3623, 3624, 3626, 3627, 3631, 3632, 3635, 3637–3640, 3645, 3646, 3648)
  • 04 p 3.17 aus München (3019, 3021, 3024, 3027)
  • 01 GB4f aus Bremen (3738)

Lackierungsschemata

Im Laufe d​er Jahrzehnte w​aren die Fahrzeuge d​er Straßenbahn Timișoara i​n verschiedensten Farbgebungen lackiert:

  • 1869: Über die Lackierung der Pferdebahnwagen liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor.
  • 1899: Anlässlich der Elektrifizierung führte die Gesellschaft ein neues Farbschema ein, die Wagen waren nun rot und weiß lackiert. Rot waren die Plattformverkleidungen unterhalb der Fensterkante sowie der Rumpf zwischen Fensterunterkante und Zierleiste, weiß gestrichen waren das Fensterband sowie die untere Hälfte des Rumpfes – das heißt zwischen Zierleiste und Fahrgestell. Um ein einheitliches Erscheinungsbild zu gewährleisten, übertrug das Unternehmen dieses Schema auch auf die als Beiwagen weiterverwendeten ehemaligen Pferdebahnwagen.
  • 1925: Mit der neuen Baureihe F ging das Unternehmen dazu über, die weiße Bauchbinde auch auf die untere Hälfte der – bisher einheitlich rot gestrichenen – Plattformverkleidungen auszudehnen. Dadurch ergab sich ein umlaufender weißer Kontraststreifen, der auch die frontale Erkennbarkeit der Fahrzeuge verbesserte. Alle nach 1925 neu gebauten Wagen erhielten diese Lackierung, ältere Fahrzeuge wurden hingegen nur vereinzelt entsprechend adaptiert.
  • 1927: Mit der neuen Baureihe FII führte die Gesellschaft eine gelbe Lackierung ein. Analog zu den bereits vorhandenen Wagen waren Fensterband und Bauchbinde weiß, lediglich der Bereich unterhalb der Fensterkante war gelb statt rot. Teilweise wurden auch ältere Wagen derart umlackiert, nach welchem System dies erfolgte ist nicht überliefert. Letztlich behielt der Großteil des Wagenparks die bewährte rote Lackierung.
  • 1950: Mit der Einführung der ersten neuen Stahlwagen des Typs Gb 2/2 entfiel die weiße Bauchbinde. Auch alle weiteren Fahrzeuge mit stählernem Wagenkasten waren unterhalb der Fensterkante zunächst komplett rot lackiert.
  • 1960: Mit den gebraucht aus Bukarest übernommenen Beiwagen des Typs V08, die in Timișoara aufgearbeitet und neu lackiert wurden, hielt wiederum ein neues Lackierungsschema Einzug. Hierbei waren Fensterband, Dach und Schürzen cremefarben, die große Fläche unterhalb der Fenster war hellblau. Ergänzt wurde das neue Schema durch dünne violette Trennstreifen. Auch die ab 1961 beschafften V58-V12-Züge sowie die ab 1962 produzierten Timiș 1-Züge erhielten dieses Schema von Beginn an. Darüber hinaus lackierte die Gesellschaft auch fast alle anderen Wagen mit Stahlaufbau entsprechend um, ferner auch diejenigen Holzaufbau-Beiwagen der Typen R.2 und R.4, die hinter Stahlaufbau-Trebwagen zum Einsatz kamen. Im Gegenzug verschwand die gelbe Lackierung aus den 1930er Jahren für einige Jahre, die wenigen gelb lackierten Wagen – allesamt Zweiachser mit Holzaufbau – erhielten ebenfalls das traditionelle rot-weiße Design.
  • 1968: Bereits 1968[42] kam es zu einer abermaligen Änderung der Lackierung. Damals ersetzte die Gesellschaft sowohl die creme-hellblaue Lackierung der Stahlaufbauwagen als auch die immer noch rot-weiße Lackierung der Holzaufbauwagen durch die – erstmals 1927 verwendete – gelb-weiße Variante, ergänzt um weiße Schürzen. Die Zierstreifen waren fortan schwarz statt violett. Erstmals seit 1925 ergab sich dadurch wieder ein einheitliches Erscheinungsbild für alle im regulären Personenverkehr eingesetzten Fahrzeuge.
  • 1986: In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre tauchte vorübergehend eine neue Variante auf, die bis 1990 abgelieferten Timiș 2-Wagen waren im Bereich des Rumpfes senfgelb gestrichen, Fensterband und Schürzen waren lichtgrau, die schwarzen Zierstreifen entfielen. Dieses Schema setzte sich jedoch nicht durch, bereits in der ersten Hälfte der 1990er Jahre wurden die betreffenden Wagen in das seit 1968 übliche Design umlackiert. Als Besonderheit fuhr ferner von 1990 an der aus Reșița übernommene Timiș 2-Zug einige Jahre lang in den Farben der dortigen Straßenbahn durch Timișoara.
  • 2006: Im Frühjahr 2006 führte die damalige R.A.T.T. schließlich das heutige Lackierungsschema violett-weiß ein, es orientiert sich an den Farben des Fußballvereins ACS Poli Timișoara.

Als einziger Straßenbahnbetrieb Rumäniens lackierte d​ie damalige R.A.T.T. a​b 1999 a​uch ihre gebraucht erworbenen Fahrzeuge a​us Westeuropa konsequent i​n ihre Hausfarben um. Allerdings geschah d​ies erst i​m Rahmen anstehender Hauptuntersuchungen, s​o dass a​uch in Timișoara gebrauchte Straßenbahnwagen i​n den ersten Einsatzjahren i​n der Farbgebung i​hres Ursprungsbetriebs verkehrten.

Tramclub Banat und Straßenbahnmuseum

Dieser Turmwagen ist das älteste erhaltene Fahrzeug der Straßenbahn Timișoara.

Der Tramclub Banat (TCB) i​st eine gemeinnützige Organisation, d​ie am 18. Oktober 2000 i​n Timișoara gegründet wurde. Ziel i​st die Erhaltung v​on Museumswagen u​nd die Durchführung v​on Sonderfahrten m​it historischen Fahrzeugen. Letztere fanden i​n Timișoara erstmals vierzehntäglich i​m Sommer 2001 statt. Der TCB i​st darüber hinaus – jeweils i​n enger Kooperation m​it den Verkehrsunternehmen – a​uch in Arad u​nd Reșița aktiv, d​en anderen beiden Straßenbahnstädten i​m Banat. Ferner bestehen e​nge Beziehungen z​u ausländischen Straßenbahnvereinen. Der Verband i​st der e​rste seiner Art i​n Rumänien.

Die Verkehrsbetriebe selbst konservierten b​is zur Revolution v​on 1989 k​eine geschichtlich bedeutsamen Wagen, d​ie heute vorhandenen Oldtimer überlebten n​ur in i​hrer Funktion a​ls Arbeitswagen. Noch i​n der ersten Hälfte d​er 1990er Jahre wurden beispielsweise e​ine ganze Reihe historisch wertvoller Straßenbahnen verschrottet. 2017 eröffnete d​ie S.T.P.T. schließlich i​m ehemaligen Depot a​m Bulevardul Take Ionescu e​in Straßenbahnmuseum, d​as den Namen d​es früheren Direktors Corneliu Micloși trägt.

Sonstiges

  • Die rumäniendeutsche Bevölkerung Timișoaras nannte die örtliche Straßenbahn früher auch Elektrische, Tschanga oder Tranka.[4]
  • Die verschiedenen Kurse einer Linie werden traditionell mit römischen Zahlen unterschieden. Diese Kursnummern werden mittels kleiner Stecktafeln hinter der Frontscheibe angezeigt.
  • Um den Aufbau der Timiș 2-Fabrikation nach westeuropäischen Standards sicherzustellen, waren ab 1970 für die Dauer von zwei Jahren 40 Facharbeiter, Techniker und Ingenieure aus der Bundesrepublik Deutschland zu Gast in Timișoara.[29] Im Gegenzug wurden ebenfalls Anfang der 1970er Jahre auch Arbeitskräfte der Straßenbahn Timișoara an die Münchner Verkehrsgesellschaft ausgeliehen. Sie halfen die dortigen M-Wagen auf schaffnerlosen Betrieb umzubauen.[92]
  • Zwischen 1962 und 1971 sowie zwischen 2000 und 2009 war es üblich, Straßenbahn-, Trolleybus- und Autobuslinien teilweise gleiche Liniennummern zuzuweisen, eine Übersicht der Doppelbelegungen findet sich unter Societatea de Transport Public Timișoara#Liniennummern
  • Die ehemalige Haltestelle Strada Baba Novac an der Linie 3 war die einzige Richtungshaltestelle der Straßenbahn Timișoara. Sie wurde nur stadtauswärts bedient.
  • Die in einem Industriegebiet gelegene Haltestelle Spumotim ist eine sogenannte fakultative Station, rumänisch staţie facultativă. Sie wird nur in den Hauptverkehrszeiten bedient, das heißt zwischen 5:00 und 8:30 Uhr sowie zwischen 13:00 und 17:30 Uhr. In den 1990er und 2000er Jahren traf dies in ähnlicher Form auch auf die Haltestelle Strada Mangalia zu, wo nur von 5:30 bis 8:30, von 13:30 bis 16:30 sowie von 21:30 bis 23:30 Uhr ein- und ausgestiegen werden konnte.[93] Ansonsten halten die Wagen generell überall, Bedarfshalte kennt die Straßenbahn Timișoara nicht.

Linienchronik

Fabrikstädter Linie08.07.1869Piața Sfântul Gheorghe – Piaţa Romanilor
26.10.1869Piața Sfântul Gheorghe – Prințul Turcesc
27.07.1899eingestellt
Josefstädter Linie25.10.1869Piața Sfântul Gheorghe – Strada Iancu Văcărescu / Splaiul Tudor Vladimirescu
29.09.1871Piața Sfântul Gheorghe – Gara de Nord
27.07.1899eingestellt
I27.07.1899Piața Traian – Gara de Nord
          1899Parcul Uzinei – Gara de Nord
01.07.1923(Uzina Hidroelectrică –) Parcul Uzinei – Gara de Nord
          1925umbenannt in Linie 1
II27.07.1899Banatim – Bulevardul Iuliu Maniu / Splaiul Tudor Vladimirescu
          1899Banatim – Splaiul Tudor Vladimirescu / Strada Mangalia
02.06.1906Banatim – Strada Mangalia
          191xBanatim – Strada Crizantemelor
          1925umbenannt in Linie 2
III27.07.1899Gara de Est – Piața Traian
     04.1906Gara de Est – Strada Memorandului
          1925umbenannt in Linie 3
IV27.07.1899Piața Sfânta Maria – Strada Memorandului
          1906eingestellt
23.11.1923Piața Libertății – Piața Avram Iancu
          1925umbenannt in Linie 4
V27.07.1899Piața Alexandru Mocioni – Piața Iuliu Maniu
          1910eingestellt
          1911Piața Alexandru Mocioni – Piața Iuliu Maniu
          1925umbenannt in Linie 5
1          1925(Uzina Hidroelectrică –) Parcul Uzinei – Gara de Nord
          1930Uzina Hidroelectrică – Gara de Nord
          1949Uzina Hidroelectrică – Parcul Uzinei
          1954eingestellt
01.10.1962U.M.T. – Gara de Nord
28.08.1979Piața General Virgil Economu – Gara de Nord
23.12.1981U.M.T. – Gara de Nord
          1989U.M.T. – Piața Timișoara 700 – Gara de Nord
          2012Staţia Meteo – Piața Timișoara 700 – Gara de Nord
1 barat15.05.1972U.M.T. – Catedrala Mitropolitană
01.07.1972eingestellt
24.09.1975Bulevardul Regele Carol I – Gara de Nord
30.09.1975eingestellt
28.08.1979Piața Traian – Parcul Uzinei
23.12.1981eingestellt
28.11.2004Gara de Est – Stația Meteo
16.09.2005eingestellt
21.04.2006Gara de Est – Bulevardul 3 August 1919
     01.2007eingestellt
101.06.1978U.M.T. – Bulevardul Dâmbovița
28.08.1979Piața General Virgil Economu – Bulevardul Dâmbovița
23.12.1981U.M.T. – Bulevardul Dâmbovița
          1989U.M.T. – Piața Timișoara 700 – Bulevardul Dâmbovița
          1991umbenannt in Linie 2
2          1925Banatim – Strada Ioszef Preyer / Strada Crizantemelor
          1931Banatim – Strada Crizantemelor / Strada Alexandru Vlahuță
          1936Spitalul Dr. Victor Babeș – Gara de Nord
          1956Spitalul Dr. Victor Babeș – Bulevardul Iuliu Maniu
          1958Spitalul Dr. Victor Babeș – Gara de Nord
     12.1959U.M.T. – Gara de Nord
01.10.1962U.M.T. – Bulevardul Iuliu Maniu
21.08.1975U.M.T. – Bulevardul Dâmbovița
01.06.1978U.M.T. – Calea Torontalului
28.08.1979Piața General Virgil Economu – Calea Torontalului
23.12.1981U.M.T. – Calea Torontalului
04.11.1987eingestellt
          1991U.M.T. – Piața Timișoara 700 – Bulevardul Dâmbovița
          2012Staţia Meteo – Piața Timișoara 700 – Bulevardul Dâmbovița
15.06.2020Staţia Meteo – Piața Timișoara 700 – Bulevardul Dâmbovița – City Mall
2 barat17.10.1977Bulevardul Iuliu Maniu – Piața Libertății – Piața General Gheorghe Domășnean
01.06.1978eingestellt
3          1925Gara de Est – Strada Memorandului
          1929U.M.T. – Strada Memorandului
          1936U.M.T. – Strada Crizantemelor / Strada Alexandru Vlahuță
          1956U.M.T. – Bulevardul Iuliu Maniu
     12.1959U.M.T. – Bulevardul Iuliu Maniu, Rückfahrt via Spitalul Dr. Victor Babeș
01.10.1962Strada Răscoala din 1907 – Bulevardul Iuliu Maniu
21.08.1975Strada Răscoala din 1907 – Bulevardul Dâmbovița
          1976eingestellt
13.03.1978Strada Răscoala din 1907 – Gara de Nord
21.03.1988Abator – Gara de Nord
21.01.2009Bulevardul Dâmbovița – Gara de Nord
16.11.2009eingestellt
4          1925Piața Libertății – Piața Avram Iancu
          19xxStrada Răscoala din 1907 – Bulevardul Iuliu Maniu
01.10.1962Piața Libertății – Piața Avram Iancu
08.03.1969Piața Timișoara 700 – Piața Avram Iancu
11.03.1970eingestellt
                ?Piața Timișoara 700 – Piața Avram Iancu
20.11.1972eingestellt
          1974Piața Timișoara 700 – Piața Avram Iancu
12.09.1974Piața Timișoara 700 – Strada Matei Basarab
16.05.1975Balta Verde – Strada Matei Basarab
08.08.1975Piața Timișoara 700 – Strada Matei Basarab
29.01.1976eingestellt
01.09.1976Piața General Gheorghe Domășnean – Piața Sfânta Maria – Calea Torontalului
12.12.1976Piața General Gheorghe Domășnean – Piața Traian – Calea Torontalului
17.10.1977Calea Circumvalaţiunii – Calea Torontalului
01.06.1978Piața General Gheorghe Domășnean – Piața Traian – Calea Torontalului
04.11.1987Ciarda Roșie – Piața Traian – Calea Torontalului
01.02.1996Piața General Gheorghe Domășnean – Piața Traian – Calea Torontalului
12.06.1996Ciarda Roșie – Piața Traian – Calea Torontalului
02.11.2009Piața General Gheorghe Domășnean – Piața Traian – Calea Torontalului
     12.2009(Ciarda Roșie –) Piața General Gheorghe Domășnean – Piața Traian – Calea Torontalului
     03.2010Ciarda Roșie – Piața Traian – Calea Torontalului
4 barat01.09.1976U.M.T. – Calea Torontalului
17.10.1977Piața Libertății – Strada Coriolan Brediceanu / Strada Dr. Iosif Nemoianau
01.06.1978umbenannt in Linie 2
404.11.1987Piața General Gheorghe Domășnean – Piața Traian – Calea Torontalului
          1992eingestellt
08.01.1997Piața General Gheorghe Domășnean – Piața Traian – Calea Torontalului
13.01.1997umbenannt in Linie 10
5          1925Piața Alexandru Mocioni – Piața Iuliu Maniu
01.12.1926Piața Alexandru Mocioni – Piața Iuliu Maniu – Strada Chișodei
21.08.1954Piața Alexandru Mocioni – Piața Iuliu Maniu – Strada Chișodei – Piața Nicolae Bălcescu
     10.1959Ringlinie in beiden Fahrtrichtungen Piața Nicolae Bălcescu – Strada Chișodei – Piața Iuliu Maniu – Piața Alexandru Mocioni – Piața Nicolae Bălcescu
01.10.1962Piața Libertății – Strada Războieni
08.03.1969Piața Timișoara 700 – Strada Războieni
29.01.1976Balta Verde – Strada Războieni
01.09.1976Piața Libertății – Strada Războieni
17.10.1977Calea Circumvalaţiunii – Strada Războieni
01.06.1978Piața Libertății – Strada Războieni
18.06.1986Piața Libertății – Strada Adam Müller-Guttenbrunn
          1988eingestellt
          1992Piața General Gheorghe Domășnean – Piața Traian – Piața Libertății – Ronaț
08.01.1997Ronaț > Piața Traian > Gara de Est > U.M.T. > Piața Traian > Ronaț
01.03.2010Ronaț > Piața Traian > Banatim > Piața Nicolae Bălcescu > Ronaț
     01.2015Ronaț > Piața Traian > Staţia Meteo > Gara de Est > Piața Traian > Ronaț
02.09.2017eingestellt
6          1927Piața Nicolae Bălcescu – Strada Mitropolit Varlaam
29.07.1928Piața Nicolae Bălcescu – Strada Mitropolit Varlaam – Piața Traian
          1936Ringlinie in beiden Fahrtrichtungen Piața Traian – Piața Libertății – Piața Sfânta Maria – Piața Nicolae Bălcescu – Banatim – Piața Traian
          1989Ringlinie in beiden Fahrtrichtungen Piața Traian – Piața Timișoara 700 – Piața Libertății – Piața Sfânta Maria – Piața Nicolae Bălcescu – Banatim – Piața Traian
01.03.2010Ringlinie gegen den Uhrzeigersinn Piața Traian > Piața Libertății > Piața Timișoara 700 > Piața Sfânta Maria > Piața Nicolae Bălcescu > Banatim > Piața Traian
01.07.2010Calea Torontalului > Piața Sfânta Maria > Piața Nicolae Bălcescu > Banatim > Piața Traian > Piața Libertății > Calea Torontalului
     01.2015Calea Torontalului > Piața Sfânta Maria > Piața Nicolae Bălcescu > Banatim > Piața Traian > Gara de Est > Staţia Meteo > Piața Traian > Piața Libertății > Calea Torontalului
01.03.2015Ringlinie in beiden Fahrtrichtungen Piața Sfânta Maria – Piața Nicolae Bălcescu – Banatim – Piața Traian – Piața Libertății – Piața Sfânta Maria
     04.2017eingestellt wegen Personalmangel
01.07.2018Ringlinie in beiden Fahrtrichtungen Piața Sfânta Maria – Piața Nicolae Bălcescu – Banatim – Piața Traian – Piața Libertății – Piața Sfânta Maria
6 barat          1965Piața Traian > Piața Libertății > Piața Sfânta Maria > Piața Nicolae Bălcescu > Banatim > Piața Traian > Gara de Est > U.M.T. > Piața Traian
                ?eingestellt
19.01.1976Piața General Gheorghe Domășnean > Banatim > Piața Traian > Piața Libertății > Piața Sfânta Maria > Piața Nicolae Bălcescu > Banatim > Piața General Gheorghe Domășnean
01.06.1978eingestellt
7          1930Spitalul Dr. Victor Babeș – Piața Libertății – Gara de Nord
          1936umbenannt in Linie 2
          1951Piața Libertății – Piața Nicolae Bălcescu – Strada Lidia
07.11.1953Piața Libertății – Piața Nicolae Bălcescu – Strada Lidia – Strada Progresul
21.08.1954eingestellt
01.10.1962Ringlinie in beiden Fahrtrichtungen Piața Nicolae Bălcescu – Strada Chișodei – Piața Iuliu Maniu – Piața Alexandru Mocioni – Piața Nicolae Bălcescu
07.04.1969Gara de Nord – Piața Alexandru Mocioni – Piața Nicolae Bălcescu – Strada Chișodei – Piața Iuliu Maniu – Bulevardul 16 Decembrie 1989 / Strada Iancu Văcărescu
01.12.1969Piața Nicolae Bălcescu – Strada Chișodei
26.01.1972Piața Nicolae Bălcescu – Strada Chișodei – Bulevardul Dâmbovița – Bulevardul Iuliu Maniu
17.04.1972Piața Nicolae Bălcescu – Strada Chișodei
     07.1974Ringlinie im Uhrzeigersinn Bulevardul Dâmbovița > Piața Alexandru Mocioni > Piața Nicolae Bălcescu > Strada Chișodei > Bulevardul Dâmbovița
29.07.1974Ringlinie in beiden Fahrtrichtungen Bulevardul Dâmbovița – Piața Alexandru Mocioni – Piața Nicolae Bălcescu – Strada Chișodei – Bulevardul Dâmbovița
26.09.1974Piața Nicolae Bălcescu – Strada Chișodei – Bulevardul Iuliu Maniu
27.04.1975Piața Nicolae Bălcescu – Strada Chișodei – Bulevardul Dâmbovița
     07.1978Piața Nicolae Bălcescu – Strada Chișodei – Strada Frunzei
     02.1979Piața Nicolae Bălcescu – Strada Izlaz
     03.1980Piața Nicolae Bălcescu – Strada Mureș
     08.1980Ringlinie in beiden Fahrtrichtungen Bulevardul Dâmbovița – Piața Alexandru Mocioni – Piața Nicolae Bălcescu – Strada Chișodei – Bulevardul Dâmbovița
01.10.2016Bulevardul Dâmbovița – Strada Chișodei – Piața Nicolae Bălcescu – Piața Sfânta Maria – Calea Torontalului
7 barat17.04.1972Bulevardul Iuliu Maniu – Strada Chișodei
     07.1974eingestellt
     03.1980Bulevardul Dâmbovița – Strada Chișodei – Strada Ivan Petrovici Pavlov
     08.1980eingestellt
829.04.1948Piața Libertății – Strada Războieni
30.12.1954Strada Răscoala din 1907 – Strada Crizantemelor
          1956Strada Răscoala din 1907 – Bulevardul Iuliu Maniu
          19xxPiața Libertății – Piața Avram Iancu
01.10.1962umbenannt in Linie 4
     07.1973Banatim – Piața General Gheorghe Domășnean
19.09.1973Piața General Gheorghe Domășnean – Gara de Nord
01.02.1996Ciarda Roșie – Gara de Nord
12.06.1996Piața General Gheorghe Domășnean – Gara de Nord
15.06.2019Ciarda Roșie – Gara de Nord
930.12.1954Piața Libertății – Strada Războieni
01.10.1962umbenannt in Linie 5
          1989Piața General Gheorghe Domășnean – Strada Chișodei – Bulevardul Dâmbovița
          1991Piața General Gheorghe Domășnean – Strada Gheorghe Ranetti – Bulevardul Dâmbovița
02.11.2009Ciarda Roșie – Strada Gheorghe Ranetti – Bulevardul Dâmbovița
     12.2009(Ciarda Roșie –) Piața General Gheorghe Domășnean – Strada Gheorghe Ranetti – Bulevardul Dâmbovița
     06.2010Piața General Gheorghe Domășnean – Strada Gheorghe Ranetti – Bulevardul Dâmbovița
28.11.2016Piața General Gheorghe Domășnean – Strada Gheorghe Ranetti – Bulevardul Dâmbovița – Gara de Nord
15.06.2019Ciarda Roșie – Piața General Gheorghe Domășnean – Strada Gheorghe Ranetti – Bulevardul Dâmbovița – Gara de Nord
9 barat05.03.2007Ciarda Roșie – Bulevardul Dâmbovița
02.11.2009eingestellt
1013.01.1997Piața General Gheorghe Domășnean – Piața Traian – Calea Torontalului
01.02.2009Gara de Nord – Calea Torontalului
01.07.2010eingestellt
01.03.2015Calea Torontalului > Piața Sfânta Maria > Piața Nicolae Bălcescu > Banatim > Piața Traian > Gara de Est > Staţia Meteo > Piața Traian > Piața Libertății > Calea Torontalului
     06.2017eingestellt
1101.12.2000Gara de Nord – Calea Torontalului
01.02.2009umbenannt in Linie 10

Ab Mitte d​er 1980er Jahre unterschied d​ie Straßenbahngesellschaft zusätzlich d​ie jeweiligen Fahrtrichtungen d​er beiden Ringlinien 6 u​nd 7 d​urch die Farben r​ot und schwarz.[39] Analog z​ur Schleifenfahrt d​er Linien 1 r​ot und 1 schwarz i​n der Fabrikstadt s​tand dabei r​ot für „im Uhrzeigersinn“ u​nd schwarz für „gegen d​en Uhrzeigersinn“. Diese Differenzierung entfiel allerdings s​chon in d​en frühen 1990er Jahren wieder. In späteren Jahren tauchten i​n den Fahrplanunterlagen alternativ zusätzliche Kennziffern beziehungsweise Buchstaben auf, d​ie jedoch n​icht an d​en Fahrzeugen angeschrieben waren:[94]

im Uhrzeigersinngegen den Uhrzeigersinn
6
7
6
7
6/1
7/1
6/2
7/2
6A
7A
6B
7B
6a
7a
6b
7b

Literatur

  • 60 de ani de la înființarea tramvaiului în Timișoara, Monografie 1869–1929. Timișoara 1929.
  • Vasile Deheleanu, Sabin Indrieșu: Monografia întreprinderilor electromecanice municipale Timișoara. Timișoara 1944.
  • Dorin Sarca, Gh. Radulovici: Centenarul tramvaielor din Timișoara, Monografie 1869–1969. Timișoara 1969.
  • 1869–1994, 125 de ani de circulație cu tramvaiul în Timișoara, Monografie. Timișoara 1994.
  • Regia Autonomă de Transport Timișoara, 130 de ani de activitate, 1869–1999, Monografie. Timișoara 1999.
  • Hans Lehnhart und Claude Jeanmarie: Straßenbahn-Betriebe in Osteuropa II. Verlag Eisenbahn, Villingen 1977, ISBN 3-85649-032-9.
  • Heimatortsgemeinschaft Temeschburg-Temeswar: Temeschburg-Temeswar, Eine südosteuropäische Stadt im Zeitenwandel. Karlsruhe 1994.
  • Mihály Kubinszky, István Lovász und György Villány: Régi Magyar Villamosok. Budapest 1999.
  • A. Günther, S. Tarkhov, C. Blank: Straßenbahnatlas Rumänien 2004. Arbeitsgemeinschaft Blickpunkt Straßenbahn e. V., Berlin 2004, ISBN 3-926524-23-5.
  • Die Straßenbahnbetriebe in Rumänien von Hans Lehnhart, Sonderdruck aus der Fachzeitschrift Der Stadtverkehr – Heft 11–12/1966 und 3/1967
  • Straßenbahn Timișoara von Hans Lehnhart, in Straßenbahn Magazin Nummer 10, November 1973, Seiten 285–292
Commons: Straßenbahnen in Timișoara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. tramclub.org
  2. Timișoara presents modernised trams, Artikel auf railwaygazette.com vom 14. Juli 2015
  3. Linii de tramvai reabilitate pe 9 trasee: peste 600 milioane de lei
  4. Heimatortsgemeinschaft Temeschburg-Temeswar: Temeschburg-Temeswar, Eine südosteuropäische Stadt im Zeitenwandel. Karlsruhe 1994.
  5. Jahrbuch der Eisenbahnen und Transport-Unternehmungen Österreich-Ungarns 1902/03, herausgegeben von Rudolf Hanel, Wien, 1902, Seite 332
  6. Jahrbuch der Eisenbahnen und Transport-Unternehmungen Österreich-Ungarns 1904/05, herausgegeben von Rudolf Hanel, Wien, 1904, Seite 363
  7. 60 de ani de la înființarea tramvaiului în Timișoara. Timișoara 1929.
  8. Regia Autonomă de Transport Timișoara, 130 de ani de activitate, 1869–1999, Monografie. Timișoara 1999.
  9. Dorin Sarca, Gh. Radulovici: Centenarul tramvaielor din Timișoara, Monografie 1869–1969. Timișoara 1969.
  10. Temesvarer Zeitung, Ausgabe vom 28. Juli 1899
  11. Das Liniensystem der Wiener Straßenbahn auf www.vef.at
  12. Innenstadt – I. Bezirk von Temeswar auf www.banaterra.eu, abgerufen am 13. August 2014
  13. Exploatarea transportului în comun în Timișoara
  14. Kovácsyné dr. Medveczki Ágnes: Vidéki városaink tömegközlekedésének kialakulása és fejlődése 1914-ig, S. 190–196, online auf elektro.tudomanytortenet.hu, abgerufen am 23. Juli 2019
  15. Peter Payer: Modern sein und nur nicht scheinen, Artikel vom 15. Mai 2015 auf http://diepresse.com, abgerufen am 7. August 2016
  16. Dr. Hans Wiegand: Die Deutsche Stadt, Band 6, Die Stadtplanung – Der Städtebau, Reinhard Welz Vermittler Verlag Mannheim e. K., ISBN 978-3-86656-535-7, Seite 497
  17. Întâiul tramvai din România, nu la Timișoara, ci în Lipova auf www.historia.ro
  18. Jahrbuch der Eisenbahnen und Transport-Unternehmungen Österreich-Ungarns 1905/06, herausgegeben von Rudolf Hanel, Wien, 1905, Seite 353
  19. Hans-Heinrich Rieser: Temeswar: geographische Beschreibung der Banater Hauptstadt. Franz Steiner Verlag, 1992. ISBN 3-7995-2501-7
  20. Stadtentwicklungsplan von 1913 auf www.banaterra.eu
  21. Zeitung Dacia, Jahrgang 1923
  22. Vasile Deheleanu, Sabin Indrieșu: Monografia întreprinderilor electromecanice municipale Timișoara. Timișoara 1944.
  23. Dr. Emil Grădinariu, Ion Stoia-Udrea: Ghidul Banatului, Partea II: Timișoara, Editura Oficiului de Turism al Județul Timiș-Torontal, Timișoara, 1936, Seiten 156–157
  24. Vasile Rămneanţu: Activitatea Primăriei Timișoara în perioada 1926–1927, online auf muzeulbanatului.ro (Memento vom 3. Januar 2016 im Internet Archive)
  25. Zeitung Drapelul roșu
  26. Vali Corduneanu: 120 de ani la nașterea unui personaj legendar al Timișoarei: academicianul Cornel Miklosi, Artikel auf agenda.ro, abgerufen am 4. Oktober 2015
  27. Sonderdruck aus der Fachzeitschrift Der Stadtverkehr – Heft 11/12-1966 und 3/1967
  28. Straßenbahn Timișoara von Hans Lehnhart, in Straßenbahn Magazin Nummer 10, November 1973, Seite 290
  29. 1869–1994, 125 de ani de circulație cu tramvaiul în Timișoara, Monografie. Timișoara 1994.
  30. Un nou mijloc de transport în Comun. In: Adevărul vom 1. Januar 1941
  31. Zeitung Luptătorul Bănăţean, Ausgabe vom 7. April 1948
  32. Zeitung Luptătorul Bănăţean
  33. Retrospectivă asupra istoriei cartierului VI al orașului Timișoara auf fratelia-tm.blogspot.de
  34. Beschreibung des Unternehmens U.M.T. auf www.banaterra.eu (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)
  35. Kurze Geschichte der Temeswarer Verkehrsbetriebe – Entstehung und Entwicklung des Personennahverkehrs in Temeswar (Memento vom 1. April 2008 im Internet Archive)
  36. Webseite des Unternehmens U.M.T. (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)
  37. Geschichte Mehalas auf www.mehala.de, abgerufen am 10. Februar 2014
  38. cjtimis.ro
  39. Blickpunkt Straßenbahn, Ausgabe 6/1992, Seiten 234–237
  40. Hans Lehnhart und Claude Jeanmarie: Straßenbahn-Betriebe in Osteuropa II. Verlag Eisenbahn, Villingen 1977, ISBN 3-85649-032-9.
  41. Zeitung Drapelul roșu, Ausgabe vom 9. März 1974
  42. Modern Tramway, August 1975, Seiten 276–281
  43. S-a ales praful de multe dintre vechile fabrici si uzine din Banat. Ce se mai produce acum in Timis? Artikel auf www.agenda.ro vom 4. Juni 2010
  44. www.mehala.de
  45. www.aem.ro
  46. www.electrotimis.ro (Memento vom 17. Mai 2014 im Internet Archive)
  47. Zeitung Drapelul roșu, Ausgabe vom 11. Juli 1978
  48. Zeitung Drapelul roșu, Ausgabe vom 21. Februar 1979
  49. Zeitung Drapelul roșu, Ausgabe vom 5. März 1980
  50. Zeitung Drapelul roșu, Ausgabe vom 25. August 1980
  51. Zeitung Drapelul roșu, Ausgabe vom 22. Juni 1989
  52. Richard Wagner, Helmuth Frauendorfer (Hrsg.): Der Sturz des Tyrannen. Reinbek 1990 ISBN 3-499-12839-X, Seite 12
  53. Zeitung Renașterea bănăţeană
  54. Zeitung Renașterea bănăţeană, Ausgabe vom 28. Juni 1990
  55. Zeitung Renașterea bănăţeană, Ausgabe vom 10. November 1990
  56. phototrans.eu
  57. Stadtverkehr 6/92, Seite 17
  58. Übersicht der modernisierten Streckenabschnitte auf tramclub.org
  59. Stadtverkehr 11-12/96, Seite 34
  60. Zeitung Ziarul Timișoara
  61. R.A.T.T.-Webseite mit Stand vom 23. April 2007 (Memento vom 23. April 2007 im Internet Archive)
  62. Din 21 ianuarie 2009, traseul liniei 3 va fi deservit de autobuze auf www.ratt.ro (Memento vom 31. Januar 2009 im Internet Archive)
  63. Linia 3 de tramvai se desfiinteaza, iar 4 isi schimba capatul
  64. Timișoara eröffnet neue Straßenbahnstrecke, Artikel von Robert Schwandl auf urban-transport-magazine.com, veröffentlicht am 7. Juli 2020, abgerufen am 9. Juli 2020
  65. transporturban.ro
  66. Intervale circulație auf ratt.ro, abgerufen am 19. November 2017
  67. Tramvai până la Moșniţa Nouă? Renașterea bănățeană vom 26. August 2011@1@2Vorlage:Toter Link/www.renasterea.ro (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  68. Fabrica de tramvaie nu se poate face. Dar o sa fie muzeu de 1.681.216,44 euro la Timisoara..., Artikel auf timisoaraexpress.ro, publiziert am 11. Mai 2015
  69. Straßenbahn Magazin 1/2009
  70. Kandia, de la ciocolata la moloz auf www.e-timisoara.info, Artikel vom 8. Oktober 2009 (Memento vom 29. November 2014 im Internet Archive)
  71. TIMIȘOARA UITATĂ Povestea fabricilor emblematice pentru economia bănățeană, în imagini de colecție: Guban, Elba, Dura, Filt, Fabrica de zahăr, Artikel vom 30. November 2014
  72. Muki, popularul tramvai-locomotivă care trăgea vagoanele de marfă prin Timişoara auf adevarul.ro, Artikel vom 27. Dezember 2017, abgerufen am 1. November 2018.
  73. drdptm.ro
  74. Straßenbahn Magazin 6/2003, Seite 61
  75. der Weichenbengel – Informationsbroschüre des Treffpunkt Schienennahverkehr Karlsruhe e. V., Ausgabe 4/98
  76. Cum s-a transformat cea mai veche fabrica de bere din Romania intr-un colos care produce 900.000 de litri de bere pe zi
  77. Marcel Hoster: Se împlinesc 50 de ani de la debutul producției celebrului tramvai Timiș, Artikel vom 28. Dezember 2020 auf debanat.ro, abgerufen am 23. Dezember 2021.
  78. phototrans.eu
  79. „Eltim“ mizeaza pe dezvoltarea satelor romanesti, Artikel vom 13. April 2007 auf romanialibera.ro
  80. der Weichenbengel – Informationsbroschüre des Treffpunkt Schienennahverkehr Karlsruhe e. V., Ausgabe 5/96, S. 37
  81. 15 Straßenbahnwagen verschenkt. In: der Weichenbengel – Informationsbroschüre des Treffpunkt Schienennahverkehr Karlsruhe e. V., Ausgabe 4/00, S. 40–43
  82. P-Triebwagen und p-Beiwagen auf strassenbahn-muenchen.de
  83. Timișorenii vor avea încă cinci tramvaie „second“ de la nemţi, Artikel vom 3. Juli 2009 auf www.tion.ro, abgerufen am 7. Juni 2015
  84. Abtransport nach Timișoara. In: der Weichenbengel – Informationsbroschüre des Treffpunkt Schienennahverkehr Karlsruhe e. V., Ausgabe 3/00, S. 42
  85. banateanul.gandul.info: Consilierii locali, deranjaţi de preţul prea mare al tramvaielor noi | Bănăţeanul (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive), Zugriff am 11. Mai 2010
  86. Citadis, un tramvai de vis pentru Timișoara@1@2Vorlage:Toter Link/www.e-transport.ro (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  87. Autentic: Astra Vagoane isi testeaza noul tramvai la Timisoara, Artikel vom 15. März 2016 auf debanat.ro, abgerufen am 19. September 2017
  88. Bozankaya wins Timișoara tram order auf themayor.eu abgerufen am 8. August 2019
  89. Bozankaya wins Timisoara tram order auf railjournal.com, abgerufen am 8. August 2019
  90. Timisoara Chose Bozankaya Trams, Pressemeldung auf bozankaya.com.tr, abgerufen am 8. August 2019
  91. Straßenbahnatlas Rumänien 2004, Seite 124
  92. Straßenbahnfreunde München e. V. – Rückblick auf das Jahr 2000
  93. Ehemaliges Haltestellenschild an der Strada Mangalia auf www.ratt.ro
  94. Trasee tramvaie și intervale de circulaţie, Linienübersicht auf timisoara-info.ro, abgerufen am 3. März 2016

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