Behelfsbrücke
Als Behelfsbrücke (auch Hilfsbrücke oder Notbrücke) wird eine Brücke bezeichnet, die nur vorübergehend für einen kürzeren Zeitraum errichtet wird. So werden, wenn der normale Übergang einer Brücke z. B. wegen Bauarbeiten nicht möglich ist, gelegentlich Behelfsbrücken errichtet, um Fußgängern und/oder Kraftfahrzeugen einen Übergang zu gewähren. In Einzelfällen werden oder wurden Behelfsbrücken auch dauerhaft eingesetzt, man spricht dann von Dauerbehelfsbrücken. Zur Errichtung von Behelfsbrücken können so genannte Brückengeräte verwendet werden, das sind meist vorgefertigte, einfach aufzubauende stählerne Fachwerküberbauten. Bezüglich der Unterbauten (z. B. Pfeiler) kommen dann häufig nicht wieder verwendbare einfache Konstruktionen zur Anwendung. Als Behelfsbrücke ist aber auch die Errichtung einer sonstigen einfachen Konstruktion, häufig aus Teilen von abgebrochenen Brücken möglich.
Nachdem der ursprüngliche Eiserne Steg in Regensburg 1945 gesprengt worden war, wurde auf die erhalten gebliebenen Widerlager eine ehemalige Kriegsbrücke der Wehrmacht, eine so genannte LZ-Brücke (leicht, zerlegbar), aufgesetzt. Diese ursprünglich nur als Provisorium gedachte Konstruktion existiert noch heute und steht mittlerweile unter Denkmalschutz.[2]
Die ersten Behelfsbrücken wurden von Gustave Eiffel produziert.[3]
Typen von Brückengeräten
- Roth-Waagner-Brückengerät
- Bailey-Brücke
- D-Brücke
- SS80-Brücke
- Straßenbrückengerät SB 30
- SE- und SKB-Brücken (Eisenbahn)
- Dornier Faltfestbrücke
- Faltschwimmbrücke
- Medium Girder Bridge
Weblinks
- Systembrücken, Vortrag bei der VSVI Mecklenburg-Vorpommern
Einzelnachweise
- Andreas Baar: Echelsbach: Hier rollt der Verkehr ab sofort über Deutschlands größte Behelfsbrücke. In: Merkur. 24. Juni 2018, abgerufen am 9. Februar 2022.
- Kreisfreie Stadt Regensburg: Baudenkmäler auf der Webpräsenz des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, abgerufen am 11. Oktober 2020 (pdf)
- Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften Bd. 1, Stuttgart, Leipzig 1920, S. 360–362