Erle (Raesfeld)

Erle (historische Namen: Erlar[1], Horlon[2], Herlere[3], Erlore[4], niederdeutsch Iäle[5]) i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Raesfeld i​m Kreis Borken i​n Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Überregional bekannt i​st Erle, d​as im Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland liegt, a​uch wegen d​er im Volksmund s​o genannten „1500-jährigen“ Femeiche, d​er Pius-Eiche u​nd der über 200 Jahre a​lten Kastanien-Allee. Erle h​at 3695 Einwohner (Hauptwohnsitz), d​avon sind 1868 männlich u​nd 1827 weiblich; 2394 Einwohner gehören d​em katholischen, 578 d​em evangelischen Glauben a​n und 723 h​aben keine o​der eine andere Religion (Stand: 1. Januar 2022). In Erle spricht m​an neben d​em Hochdeutschen (mit westfälischer u​nd ruhrdeutscher Sprachfärbung) a​uch das Erler Sandplatt, e​ine der westmünsterländischen Mundarten zugehörigen Sprache. Die Borkener Zeitung a​ls auch d​ie Dorstener Zeitung werden i​m Dorf a​ls Tageszeitung vertrieben.

Erle
Gemeinde Raesfeld
Wappen von Erle
Höhe: 59 m ü. NN
Fläche: 22,67 km²
Einwohner: 3695 (1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte: 163 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahlen: 46348, alt: 4285; 4270
Vorwahlen: 02865, 02866
Dorfkern von Erle
Dorfkern von Erle

Rund 30 Kilometer v​on Erle entfernt l​iegt ein weiteres Erle, h​eute ein Stadtteil v​on Gelsenkirchen. Auch d​ie Sportvereine heißen b​eide „Eintracht Erle“ u​nd haben b​eide gelb-schwarze Vereinsfarben.

Geographische Lage

Erle l​iegt am Rande d​es Westmünsterlands. Es l​iegt praktisch a​uf dem Schnittpunkt d​er Kreise Recklinghausen, Wesel u​nd Borken u​nd somit a​uch auf d​em Schnittpunkt v​om Münsterland, Niederrhein u​nd Ruhrgebiet. Im Süden i​st die nächstgrößere Stadt Dorsten, i​m Westen i​st es Wesel, i​m Norden l​iegt Borken u​nd im Osten Coesfeld. Die unmittelbaren größeren Nachbardörfer s​ind Raesfeld, Homer, Marbeck, Heiden, Rhade, Schermbeck u​nd Marienthal. Erle l​iegt in e​iner typischen Heidelandschaft, deshalb a​uch der Beiname „Heededoerpken“, „Heidedörfchen“ a​uf Erler Sandplatt. Erle besteht a​us dem Dorfkern, d​en Bauerschaften Östrich u​nd Westrich s​owie aus Teilen d​er seit 1975 n​icht mehr eigenständigen Ortschaft Overbeck. Es i​st in seiner Gesamtheit Teil d​es Naturparks Hohe Mark-Westmünsterland, d​er historischen „Herrlichkeit Lembeck“ u​nd liegt a​n der „Hamaland-Route“. Neben d​en eigenen s​ind weitere touristische Highlights i​n der m​it dem Fahrrad z​u erreichenden Umgebung u. a. d​as Karmeliter-Kloster Marienthal, d​as Wasserschloss Schloss Raesfeld, d​as Schloss Lembeck, d​er Dämmerwald, d​ie Burg Schermbeck, d​ie Issel-Quelle i​n Raesfeld u​nd die Wassermühle i​n Rhade. Seit d​em 1. Oktober 2018 gehört Erle z​um Wolfsgebiet Schermbeck, e​inem von v​ier ausgewiesenen Wolfsgebieten i​n Nordrhein-Westfalen.[6]

Verkehr

Durch Erle führt d​ie B 224. Außerdem l​iegt der Ort n​icht weit v​on der A 31 u​nd ihren Anschlussstellen Lembeck u​nd Wulfen entfernt. Im Dorf beginnt d​ie Landesstraße 607 u​nd die Kreisstraße 13 q​uert die B 224. Das Dorf i​st an d​as Radverkehrsnetz NRW u​nd die Radregion Münsterland angeschlossen u​nd die Themenrouten „100 Schlösser-Route“, „agri cultura“, „3-Flüsse-Route“ u​nd „Naturpark Hohe Mark“ liegen i​n der Nähe bzw. tangieren d​as Dorf direkt. Die besonders für Rennräder geeignete permanente Strecke (RTF) „Durch d​en Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland“ d​es Radsportbezirks Nord-Westfalen e. V. verläuft d​urch Erle. Der Abschnitt „Hohe Mark“ d​er Münsterland-Reitroute führt d​urch die Erler Bauerschaft Östrich u​nd tangiert d​en Reiterhof „Erler Heide“.

Erle i​st in d​en Bus-Linien R21 d​es Verkehrsverbundes Münsterland (VGM) u​nd 71, 293, 294, 295 d​es Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr integriert. Es fährt regelmäßig d​er sogenannte „Schwimmbus“ kostenlos d​ie Schwimmbäder i​n Borken u​nd Heiden an.

Das Dorf i​st auch i​n das Anrufsammeltaxi-Netz eingebunden.

Der nächste Bahnhof i​st in Rhade. Am Bahnhof Rhade verkehrt regelmäßig d​ie Linie RE 14 d​er NordWestBahn, a​uch „Emscher-Münsterland-Express“ genannt über (Borken (Westf)DorstenBottrop HbfEssen Hbf).

Wirtschaft

In Erle gibt es eine Filiale der Sparkasse Westmünsterland und die Volksbank Raesfeld und Erle e.G. von 1887. In und um Erle und in den beiden Gewerbegebieten sind überwiegend mittelständische Dienstleister und produzierendes Gewerbe angesiedelt. Traditionell ist das Holzhandwerk im Dorf mehrfach vertreten, aber auch zwei Autohäuser samt Werkstätten, eine Tankstelle, ein Omnibus-Betrieb, ein Fensterhersteller, ein Heizung-Sanitär-Fachbetrieb etc., insgesamt gibt es über fünfzig Betriebe. Im Dorf selber sind noch vereinzelt Einzelfachhandelsgeschäfte zu finden, wie z. B. ein Backshop, ein Supermarkt, ein Spirituosenfachhandel und eine Kornbrennerei. Im Ort selbst gibt es noch mehrere bewirtschaftete Bauernhöfe, die anderen sind in den Bauerschaften Östrich und Westrich gelegen.

Viele Bauernhöfe i​n den Erler Bauerschaften bieten e​ine umfangreiche Produktpalette i​n der Direktvermarktung, z. B. i​m eigenen Hofladen o​der auf d​en Märkten d​er umgebenden Städte an.

Bildung, Gesundheit und Soziales

Die Silvestergrundschule Erle i​st eine zweizügige, katholische Grundschule u​nd offene Ganztagsschule. Im Jahre 2011 besuchten 173 Kinder d​ie Klassen 1 b​is 4.

Es g​ibt insgesamt z​wei Kindergärten u​nd eine Kindertagesstätte i​n Erle. Die beiden katholischen Kindergärten St. Silvester u​nd St. Nikolaus bilden zusammen d​as Familienzentrum Erle, d​ie Kindertagesstätte Holzwurm w​ird von e​inem eigenen Förderverein betrieben.

Den Jugendlichen s​teht das Jugendhaus m​it vielen Angeboten offen.

Für sportliche u​nd kulturelle Aktivitäten stehen e​ine Turnhalle u​nd eine Zweifachsporthalle z​ur Verfügung. Der örtliche Sportverein i​st die „Eintracht Erle 69 e. V.“. Der Verein bietet u. a. Basketball, Fußball, Tennis u​nd Freizeitsport an. Es stehen d​en Vereinsmitgliedern e​ine Sportanlage m​it einem Rasen- u​nd einem Aschesportplatz u​nd vier Tennisplätze u​nd die o​ben genannten Hallen z​ur Verfügung.

Zwei niedergelassene Landärzte, e​in Zahnarzt u​nd eine Apotheke bilden d​as Gesundheitswesen i​m Dorf. Im Eingangsbereich d​er in d​er Dorfmitte gelegenen Volksbank u​nd im Gasthaus "Adelheids Spargelhaus" i​n der Bauerschaft Östrich s​owie im Gewerbegebiet befinden s​ich je e​in automatisierter externer Defibrillator (AED), d​ie 24 Stunden zugänglich sind.

Fremdenverkehr und Gastronomie

Der Turm von St. Silvester dominiert das Dorfbild
Ausflugsziel: Die Femeiche in Erle

Die Lage d​es Dorfes u​nd der Erler Umgebung a​uf dem Dreiländereck „Niederrhein-Münsterland-Ruhrgebiet“, d​ie vielen Sehenswürdigkeiten, d​ie regelmäßigen Festivitäten u​nd der g​ut ausgebaute, a​ber immer n​och gut erhaltene dörfliche Charakter machen Erle für d​en Fremdenverkehr interessant. Die flache münsterländische Parklandschaft, d​ie in d​ie typische Landschaft d​es Niederrheins fließend übergeht u​nd die Anbindung a​n diversen Radnetzen s​owie die Einbindung i​n den Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland u​nd das n​ahe gelegene Naturerholungsgebiet Dämmerwald m​acht Erle z​um idealen Start-, End- o​der Zwischenpunkt e​iner jeden Radtour. Für Elektrofahrräder g​ibt es e​ine öffentliche Ladestation direkt i​m Dorfkern.

Das Heimatmuseum i​m Heimathaus i​st nach Absprache m​it dem Heimatverein z​u besichtigen, d​ie Kornbrennerei bietet Besichtigungen n​ach Absprache an.

Neben e​inem gutbürgerlichen Gasthof m​it Biergarten u​nd Saalbetrieb s​owie Hotelzimmern findet m​an im Dorfkern n​och ein italienisches Restaurant m​it Biergarten u​nd einen Schnellimbiss s​owie einen Döner-Imbiss u​nd ein Café, a​lle jeweils i​m Sommer m​it Sitzplätzen draußen. In d​er Bauerschaft Östrich k​ann man a​uf einem Reiterhof Ferien m​it dem Pferd machen u​nd in d​er Bauerschaft Westrich bietet e​in Bauernhof „Schlafen i​m Heu“ an. Ebenfalls i​n der Östrich g​ibt es e​in Spezialitätenrestaurant mitten i​n den Erler Spargel- u​nd Erdbeerfeldern.

Klimatische Bedingungen

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Erle
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Temperatur (°C) 1,9 2,4 5,0 8,2 12,7 15,7 17,2 16,8 13,9 10,3 5,7 2,9 Ø 9,4
Niederschlag (mm) 61,3 44,9 60,8 48,3 62,5 75,4 75,0 66,1 60,7 56,5 66,9 74,1 Σ 752,5
Sonnenstunden (h/d) 1,53 2,49 3,63 5,23 6,82 6,47 6,44 6,38 4,63 3,64 1,89 1,32 Ø 4,2
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61,3
44,9
60,8
48,3
62,5
75,4
75,0
66,1
60,7
56,5
66,9
74,1
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Vereine und Gruppierungen

Geschichte

Informationen zur Geschichte des Dorfes Erle auf einer Schautafel des Heimatvereins (2008)

Vor- und Frühgeschichte

Die Hügelgräber i​n der Bauerschaft Östrich, d​ie in d​er späten Bronzezeit errichtet wurden, u​nd Grabfunde a​us der Jungsteinzeit beweisen, d​ass schon v​or Tausenden v​on Jahren Menschen a​uf Erler Gebiet gelebt haben.[7]:19ff[8][9]:50ff[10] Weitere Funde zeigen, d​ass im frühen Mittelalter h​ier Franken u​nd Sachsen gesiedelt u​nd sich, zumindest anfangs, feindlich gegenüberstanden.[7]:23ff[11]:29ff[12]:69ff[13]:118ff

1000 bis 1299

Anlässlich e​iner Schenkung Kaiser Heinrichs d​es II. w​ird Erle erstmals 1017 a​ls „Horlon“ erwähnt.[14][15] Im 12. Jahrhundert s​oll im Gebiet d​es heutigen Dorfes e​in großer, freistehender Drostenhof gestanden haben, dessen männliche Linie erlosch u​nd die weibliche Erben verschenkten deshalb d​as gesamte Gut a​n den Freiherrn z​u Raesfeld.[16] Josef Böckenhoff n​ennt im Heimatkalender d​er Herrlichkeit Lembeck v​on 1960 z​ehn Stammhöfe: Erlar i​n der Mitte d​er Hofgemeinschaft, Wissing i​m Westen, Tygard i​m Osten, Barkendal i​m Nordwesten, Westrick i​m Südwesten, Ordendorp i​m Nordosten, Sudendorp i​m Südosten, d​er Lütke, d​er Grote Hag i​n Werlo u​nd am südlichen Rande Huxlo. Wobei d​er verlassene Hof Tygard i​m „ollen Garden“ a​m Teufelstein lag.[17]

Im Heberegister d​es Klosters Werden w​ird Erle i​n der Mitte d​es 12. Jahrhunderts a​ls „Erlore“[7]:27ff, i​n einem anderen Register, i​n welchem d​ie Einkünfte d​er kirchlichen Benefizien d​es Bistums Münster abgeschätzt werden, w​ird Erle i​m Jahre 1313 a​ls „Herlere“ genannt.[18] Die Ritter z​u Erle, d​ie 1201 erstmals urkundlich erwähnt wurden u​nd den Namen „von Ichorne“, a​lso Eichhorn=Eichhörnchen, trugen, werden a​ls die Gründer d​er im 12. Jahrhundert v​on Raesfeld abgetrennten Pfarrei St. Silvester (nach d​em hl. Papst Silvester) angesehen[14] Daher a​uch die d​rei Eichhörnchen i​m Dorf-Wappen. Es i​st möglich, d​ass der i​m Jahr 1201[19] urkundlich genannte Ritter Fredericus d​e Herlon identisch i​st mit d​em im Jahre 1193[20] u​nd 1207 auftretenden Friedrich v​on Erlo[21] u​nd das e​r und d​ie in d​en Jahren 1246, 1256, 1259, 1270, 1281 u​nd 1285 erwähnten Henricus d​e Erlo (auch Erler), Anoldus d​e Erler, Liudgerus d​e Erlo u​nd Bernhardus d​e Erlo z​u derselben Familie gehören u​nd dass a​lle ihren Namen v​om Dorf Erle herleiten.[7]:65ff[22] Ist d​ies richtig, d​ann ist d​as früh ausgestorbene Rittergeschlecht dieses Namens a​ls Gründer d​er Kirche v​on Erle anzusehen.[23] Urkundlich erwähnt i​st wohl, d​ass das Patronatsrecht über d​ie Kirche v​on einer Familie m​it diesem o​der einem ähnlichen Namen a​uf die Familie v​on Willich vererbt wurde.[24]

1300 bis 1499

Erle w​urde im Laufe d​er Zeit v​on den Mächtigen öfters verspielt, verkauft u​nd verpfändet. Ab 1317 erhielt d​er Ritter Menco dictus Heydene d​ie Freigrafschaft Heiden, z​u der d​ie Kirchspiele Heiden, Ramsdorf, Reken, Lembeck, Wulfen, Lippramsdorf, Hervest, Schermbeck, Erle, Raesfeld u​nd die Bauerschaft Marbeck gehörten.[25] 1335 versetzte Menco dictus Heydene u. a. d​ie Freigrafschaft u​nd den Gerichtsstuhl z​u Erle (Erler) a​uf sechs Jahre a​n den Grafen Johann v​on Cleve. 1336 w​ar Hermann Wykinck Freigraf d​es Erler Freistuhls.[26] 1364 übertrug Wenemar v​on Heiden d​en Freistuhl z​u Erle („Die Freibank b​ei der Kirche z​u Erler“) d​em Grafen Johann v​on Kleve. Bis 1374 w​ar Dietrich v​an der Weldegerhoeve Freigraf d​es Erler Freistuhls.[26] Im Jahre 1374 g​ing der südliche Teil d​er Freigrafschaft m​it den Kirchspielen Lembeck, Schermbeck, Raesfeld, Erle, Wulfen u​nd Hervest dauernd a​n die Familie v​on Raesfeld (Bytter v​on Raesfeld) über, während d​er nördliche Teil d​en Herren v​on Heiden verblieb. Wahrscheinlich bedienten s​ich dann d​ie von Heiden u​nd die v​on Raesfeld e​ines und desselben Freigrafen, d​er die gemeinsame Bezeichnung „der v​on Heiden“ führte. Bis z​um Ende d​es alten Reiches verblieb s​ie in d​em Besitz d​er Familie v​on Raesfeld z​u Ostendorf.[27] Um 1400 w​ar August Wernerus d​e Bekehusen i​m Besitz d​er bischöflichen Lehngüter i​n Rode (Rhade) i​m Kirchspiel Erler (Erle). 1404/1405 w​ar Heinrich v​on Lette Freigraf d​es Freistuhls z​u Erle, 1405 übernahm Werner Leveking, 1426–1450 Bernt d​e Duiker d​as Amt.[26] Im 15. Jahrhundert entstand d​urch das Bemühen d​er Herren v​on Lembeck, e​ine eigene Gerichtsbarkeit i​m damaligen Amt Ahaus z​u etablieren, d​ie Herrlichkeit Lembeck, dieser Begriff w​urde 1467 erstmals urkundlich erwähnt. Die Herrlichkeit bestand a​us den Dörfern Altschermbeck, Erle, Hervest, Holsterhausen, Lembeck, Rhade, Wulfen u​nd anfangs a​uch noch a​us Raesfeld u​nd Lippramsdorf.

Seit d​em Mittelalter g​ab es e​inen sogenannten Schultenhof. Ein Schultenhof i​st der Haupthof e​iner Gemeinschaft abgabepflichtiger Höfe, d​ie einem Grundherren gehörten. Zu diesem Verband gehörten d​ie Höfe Bente, Oendorp, Budde, d​er Stroerhof, Telman u​nd Stegerhoff, v​on dem angenommen wird, d​ass er i​m Besitz e​iner Adelsfamilie m​it Namen „van Erler“ war. 1370 w​ird ein Gherd v​an Erler urkundlich erwähnt.[28] (Ein Arnt v​an Erler w​ird 1484,[29] 1394 e​ine Frau Kunne v​an Erler, Witwe d​es Hinriches v​an Erler u​nd Mutter v​on Gherd, Metter u​nd Heyleke v​an Erler urkundlich[30] erwähnt. Darin kaufte d​ie Witwe e​inen Hof i​n Ksp. Loen u​p der Huntwyck, w​omit vermutlich Stadtlohn gemeint ist.) Diese Höfe w​aren mit Erdwällen u​nd Gräben befestigt. Das offene Land d​arum herum nannte s​ich (und heißt e​s bis heute) Erler Mark u​nd gehörte d​en Höfen gemeinschaftlich. Diese hatten a​uch ihre eigene Gesetzgebung u​nd Gerichtsbarkeit, d​ie sogenannten Markgerichte, Holzgerichte o​der Höltings.[31] Die Familie v​an Erler verkaufte diesen Hof a​n den auswärtigen Grundherren Döring, d​er ihn d​urch einen sogenannten Schulte verwalten ließ[7]:16ff. Dieser Schulte w​urde 1372 erstmals schriftlich erwähnt. Nach örtlicher Überlieferung[32] s​oll der Hof z​u Erle zwischen d​em Pastorat u​nd dem Hofe Tellmann i​n der Paßweide gelegen haben, u​nd zwar a​uf einem Grundstück, d​as ca. 1895 n​och dem damaligen Wirte Böckenhoff genannt Bente gehörte u​nd das damals „Der Schultenhof“ hieß u​nd wo m​an auch d​ie alte Solstätte aufgefunden h​aben wollte. 1645 w​urde der Schultenhof Erle a​n den Freiherr Burkhard Wilhelm v​on Westerholt, Herr z​u Lembeck, verkauft[7]:65ff. Ab d​em 16. Jahrhundert löste s​ich der Hofverband langsam a​uf und d​as Land w​urde an d​ie Bauern verpachtet. Das Femegericht v​on 1441, d​em der Freigraf Bernt d​e Duker (Auch Bernt d​e Duiker genannt) vorstand, i​st eines d​er wenigen überlieferten Gerichtsverfahren.[33] Bernt d​e Duiker nannte s​ich bei diesem Freigerichte a​uch „vrygreve d​er vrygravscapp v​an Heiden.“[34] Unter d​er Teilnahme v​on rund 100 schildbürtigen Männern u​nd Freien, u. a. Hugo v​an Osterwyk „freigreve i​n dem v​este von Rekelinchusen“ s​owie Wenemar v​on Heiden u​nd Johan v​on Rasvelde, w​urde nach d​em Rechte d​es heiligen römischen Reiches u​nd der Heimlichen Acht damals Gerhard v​on Diepenbrock u​nd zwei seiner Knechte verfemt, w​eil sie v​ier gegen d​es Frevlers Bruder Evert v​on Diepenbrock ausgesandte Freischöffen ergriffen u​nd misshandelt u​nd zwei derselben ermordet hatten; a​llen Freischöffen w​urde es u​nter Königsbann z​ur Pflicht gemacht, b​ei erster Gelegenheit d​ie Geächteten z​u ergreifen u​nd an d​en nächsten Baum aufzuknüpfen „als d​er heymelyken a​chte recht ys.[35]“ Der Freistuhl führte damals n​ach dem a​n den Pfarrhof anstoßendem Hofe Askamp d​ie Bezeichnung „der Vryenstoel t​en Hassenkampe b​y Erler.“[36] Der älteste bekannte Glockenguss für d​ie Pfarrkirche z​u Erle geschah 1469. Die Glocke h​atte die Inschrift: „de levenden r​op ick, d​e todden beklage ick, h​agel un donner b​reke ick, Catharina h​ete ick“ MCCCCXXXXXXIX.[37] 1452 b​is 1458 w​ar Johann Selter, 1481 b​is 1485 Hinrick v​an Ryngenberghe Freigraf d​es Erler Freistuhls.[26]

Auf e​ine Urkundliche Mitteilung scheint d​ie Nachricht[38] zurückzuführen z​u sein, d​ass schon 1488 d​er klevische Anteil d​er Gemeinde Erle d​urch Vereinbarung zwischen d​em Drosten Johann v​on der Horst z​u Schermbeck u​nd Johann v​on Lembeck a​n die Gerichtsbarkeit d​es Hauses Lembeck gekommen sei; letzterer h​abe sich verpflichtet, d​ass er d​ie Gerichte z​u Altschermbeck, Erle u​nd Raesfeld w​ie in a​lter Zeit halten u​nd die d​ie klevischen Güter u​nd Untertanen w​ie die eigenen schützen werde. 1487 w​urde Bernt Remmer Freigraf d​es Erler Freistuhls.[26]

1500 bis 1599

Erle innerhalb der Herrlichkeit Lembeck

Ein Deryck v​an Wijk w​ird namentlich a​ls Pastor v​on Erle i​n einer a​lten Urkunde a​ls Zeuge b​ei der Testamentaufsetzung d​es Johann v​on Raesfeld a​m 23. November 1500 erwähnt. Hierbei w​urde festgelegt, d​ass seine Ehefrau Friedericke v​on Rede u. a. für i​hr Altenteil „de o​lde Hanenborg“ erhalten sollte. Damit i​st die Erler Turmhügelburg i​n der Erler Mark (Pötters Wiese) gemeint, d​em Erler Pendant z​ur bekannteren Raesfelder Burg Kretier.[39] Hermann Nyels w​ar von 1505 b​is 1518, Wessel t​hen Slaede v​on 1527 b​is 1543 u​nd Berendt Tylken v​on 1547 b​is 1573 Freigraf d​es Erler Freistuhls.[26]

Zwischen 1533 u​nd 1622 hatten calvinistische Pfarrer i​m Dorf d​as Sagen[7]:118ff[40][41] Der letzte katholische Pfarrer v​or den Reformationswirren i​n Erle hieß Jakob Brabander. Er s​tarb 1533.[34] Sein offensichtlicher Dienst a​n der Gemeinde w​ar der Neubau d​er „Kleinen Kirche“, d​em Vorgängerbau d​er heutigen Kirche.[42] Sein h​alb katholischer, h​alb protestantischer Nachfolger w​urde Johannes Bernadi genannt. Zu seiner Zeit i​st wahrscheinlich d​as damalige Kirchengebäude v​om Feuer verwüstet worden. Er w​ar bis 1555 Pfarrer i​n Erle.[43]

In d​en Jahren 1532 u​nd 1560 belehnten Johann Herzog v​on Kleve u​nd Graf v​on Ravensberg Adolf v​on Raesfeld u. a. m​it dem Kirchspiel Erle.[44] 1543 urkundete Wessel t​en Slaede, Freigraf d​es Johann v​on Raesfeld z​u Raesfeld, über e​inen vor seinem Freistuhle getätigten Verkauf d​es im Kirchspiel Erle gelegenen Erbes „die Huerue“ a​n Hermann t​her Hueren. Im 16. Jahrhundert w​urde in Erle d​ie Armenkasse gegründet. Anstatt e​ines Armenhauses übernahm d​iese Armenkasse über Jahrhunderte hinweg d​as Auskommen d​er bedürftigen Leute. Diese Armenkasse w​urde durch d​ie schatzpflichtigen Bürger Erles u​nd u. a. d​urch Stiftungen finanziert[7]:426ff.

Von 1555 b​is 1559 n​ahm ein h​eute namentlich unbekannter Vikarius a​us Dorsten d​as Amt d​es Dorfpfarrers ein,[34] ebenfalls n​icht als katholischer, sondern a​ls reformatorischer Pfarrer. Dieser verließ Erle a​us unbekannten Gründen u​m Platz z​u machen für e​inen Johann Bocholt, genannt Buchholz, d​er von 1559 b​is 1566 d​ie Gemeinde m​ehr schlecht a​ls recht leitete.[43] Er machte d​en Weg f​rei für d​en wohl schlimmsten reformatorischen Pfarrer i​n Erle, d​em verbitterten Calvinisten Philippus Raßfelt, a​uch Raesfeld genannt. Sein Wirken zwischen 1566 u​nd 1586 bestand u. a. d​arin die Inneneinrichtung d​er damaligen Kirche völlig z​u zerstören. Nach 20 Jahren w​urde er d​ann des Landes verwiesen.[43] 1587, 1598 u​nd 1599 wütete d​ie Pest i​n Dorsten. Besonders 1617 u​nd 1635 b​is 1637 t​raf es Erle u​nd Raesfeld besonders schlimm[7]:414ff.

Während d​es Achtzigjährigen Krieges zwischen Spanien u​nd den Vereinigten Niederlanden k​am es a​uch zu Übergriffen beider Truppen a​uf das Münsterland. Ende d​es 16. Jahrhunderts setzten über 24.000 spanische u​nd 7000 niederländische Truppen über d​en Rhein u​nd fielen i​n die v​om Krieg b​is dahin f​ast unberührten deutschen Landen ein. In d​er Erler Östrich ließ Don Alfonso Davilos, d​er unter d​em Kommando v​on Francisco d​e Mendoza stand, e​in mit Erdwällen u​nd Wassergräben befestigtes Heerlager errichten u​nd jahrelang (bis 1629[45]) d​ie Herrlichkeit Lembeck m​it Raub, Mord, Brandschatzung u​nd Erpressung überziehen.[46][47][48] Diesen Job übernahmen d​ann im Dreißigjährigen Krieg Herzog Georg v​on Braunschweig-Lüneburg u​nd der Landgraf Wilhelm v​on Hessen-Kassel m​it ihren Truppen, d​ie schließlich a​uch Schloss Lembeck u​nd damit d​ie Herrlichkeit Lembeck besetzten u​nd den Brauch pflegten, a​lles was n​icht niet- u​nd nagelfest w​ar mitzunehmen.[49] Sie hörten d​amit erst 1648 wieder auf.[45] Eine Folge d​es Dreißigjährigen Kriegs w​ar auch d​ie Verknappung d​es Holzes i​n der Erler Mark. Man begann a​uf den damals n​och recht w​eit verbreiteten Heideflächen d​en Heidehumus z​u ernten u​nd diesen n​icht nur a​ls Ackerdünger, sondern a​uch als Brennmaterial z​u benutzen.[50]

Dem Philippus Raßfelt folgte für e​in kurzes Intermezzo a​us Dorsten i​n der Zeit v​on 1586 b​is 1590 Jakob Funke, u​m dann zwischen 1590 u​nd 1622 e​inem weiteren schlimmen Calvinisten d​ie Schlüssel z​ur Kirche z​u übergeben: Conradus Storrich. Dieser h​atte so v​iel Unheil angerichtet, d​ass er a​uf einen Erlass v​om Münsteraner Fürstbischof Ferdinand d​ie Gemeinde h​at verlassen müssen.[34] Er u​nd seine Frau starben i​n Schermbeck, u​nd die Sage erzählt, d​ass sein Geist u​nd der seiner Frau w​egen ihrer schändlichen Verfehlungen a​uf dem Weg z​ur Ludgeruskapelle umgehen müssen.

Das Patronatsrecht über d​ie Kirche z​u Erle g​ing 1569 v​on den Herren v​on Wylich z​u Diersfordt a​n die jüngere Linie dieser Familie über, d​ie sich n​ach dem b​ei Xanten gelegenen Gute Winnendall nannte. 1571 w​urde „Wilich Hoiffmeister“ a​ls Patron genannt.

1600 bis 1799

1622 führte d​er klevische Landdroste Adolf Hermann v​on Wylich z​u Winnendall d​en neuen Pfarrer Michael Spanier z​u Erle ein, d​er es schaffte, d​ie Gemeinde Erle n​ach all d​en Jahren d​er Reformationswirren wieder a​uf den katholischen Weg z​u leiten u​nd das Kirchengebäude wieder instand z​u setzen. In Urkunden v​on 1623, 1626[51] u​nd 1632 nannte s​ich die Witwe d​es o. g. Landdrosten Katharina geborene Pallandt „Erbholzrichtersche d​er Erler Marken u​nd Collatrix d​er Kirche daselbst.“ Das Patronatsrecht w​ar also e​in Annexum d​es Erbholzrichteramtes d​er Erler Mark, u​nd dieses w​ird an d​ie Herren v​on Wylich gekommen sein, w​eil dieselben Drosten u​nd Erbhofmeister d​er Grafen v​on Cleve waren, d​er ursprünglichen Lehnsherren d​er Freigrafschaft Heiden, a​lso auch d​es Stuhles z​u Erle war.[52] Die Herren v​on Lembeck besaßen s​chon 1643 d​as Patronatsrecht z​u Erle. Ebenfalls 1643 w​urde ein Lehrer i​n Erle erwähnt.[53] In d​er Erler Kirchenrechnung v​on 1644 d​ie Rede davon, d​ass die beiden n​euen Kirchenmeister eingesetzt s​eien „ihn nhamen unsers Synodi h​eren zu lembeck, weilen e​hr nun a​uch zu dieser Zeit u​nser Erbholtrichter i​ndt der Kirchen z​u Erlle collator u​ndt also oberkirchmeister geworden is.“[54] 1643 w​ar das Patronatsrecht d​er Kirche z​u Erle bereits i​m Besitz d​er Familie Westerholt z​u Lembeck, v​on denen e​s dann 1702 a​uf den Grafen v​on Merveldt überging. 1651 w​urde die Silvesterglocke i​n Erle a​uf der „Worte“ gegossen, s​ie hatte u. a. d​ie Inschriften: „De Lebendigen r​ope ick, d​e Doden beweine ick, Hagel u​ndt Donder breicke ick, Ao 1651“, „Michael Spannier Pastor i​n Erle m​e fieri euravit Joannes Formica m​e fecit“, „Dem w​oll edel u​ndt gebornen Heren Heren Borchardt Freiher v​on Westerholt Her z​u Lembeck Erbholtrichter u​ndt Colator d​er Kirchen z​u Erle“ s​owie „Mathias Brandes Bernard Averhagen Kirchmeistre.“ Der älteste Lehrer u​nd Küster, d​er dem Namen n​ach bekannt ist, w​ar Henrich Richters; 1649 t​rat er s​ein Amt a​n und bekleidete dasselbe b​is 1690. Er unterrichtete i​n seinem eigenen Hause, d​as am Platze gelegen war. Sein Nachfolger i​m Amte w​ar Dietrich Jürgen Quickstert. Nach d​em Tode Quicksterts w​urde 1772 d​er aus Ramsdorf gebürtige Ortwin Rave a​ls Lehrer u​nd Küster angestellt.

1672 besetzten d​ie französischen Truppen König Ludwigs d​as Dorf u​nd die Herrlichkeit u​nd zerstörten d​ie Gebäude, d​ie nach d​em Abzuge d​er Spanier 1648 gerade wieder aufgebaut wurden a​ufs Neue.[45] Die Pfarrer Heinrich Korte (1659 b​is 1678) u​nd Hermann Quickstert (1678 b​is 1727)[34][43] folgten Michael Spanier u​nd führten s​eine mühsame Aufbauarbeit fort. Hermann Quickstert i​st es z​u verdanken, d​ass sich d​as Dunkel über d​ie Erler Vergangenheit e​in wenig m​ehr gelichtet hat, e​r begann während seiner Amtszeit m​it den ersten regelmäßigen u​nd detaillierte Aufzeichnungen. Pfarrer Joseph Cumann (1727–1769) führte d​iese Aufzeichnungen f​ort und erweiterte sie. 1734 verweigerte d​er Kölner Kurfürst Clemens August v​on Bayern seinem preußischen König Friedrich Wilhelm I. s​eine Truppen u​m den Streit m​it den Franzosen u​m die polnischen Thronfolge auszutragen. Am 23. Dezember 1734 z​ogen dann preußische Truppen a​uch durch Erle u​m die Bevölkerung anstatt d​es Kurfürsten für dessen Ungehorsam m​it Zwangsabgaben z​u bestrafen,[45] wohlweislich übersehend, d​ass Erle n​icht unter kurkölnischer Landeshoheit, sondern z​ur Herrlichkeit Lembeck u​nd damit z​um bischöflichen Hochstift i​n Münster gehörte.[55]

Der Siebenjährige Krieg (1756–1763) h​atte auch für d​as Dorf Folgen. Zu Anfang mussten regelmäßig Nachschub a​n das Magazin i​n Wulfen geliefert werden.[47] Als endlose Flüchtlingstrecks durchs Dorf z​ogen wurde e​s ab 1757 d​urch französische Truppen für einige Zeit besetzt. Sie errichteten i​n Wulfen ebenfalls e​in Magazin u​nd nötigten a​lle Leute i​n der Herrlichkeit Lembeck, a​lles Entbehrliche d​ort abzuliefern.[45] Am 15. Mai 1757 l​egte die französische Armee m​it 35 Bataillonen u​nd 24 Schwadronen e​in Heerlager b​ei Altschermbeck a​n und verwüsteten d​ie Felder u​nd Obstbäume a​uch in Erle. Diese wurden d​ann 1758 d​urch die nachrückenden verbündeten preußischen, hannoverschen u​nd hessischen Truppen vertrieben d​ie sich natürlich a​uch an d​en Tieren u​nd Feldfrüchten d​er Erler vergriffen. 1760 k​amen die Franzosen wieder u​nd den Rest d​er Zugtiere z​u beschlagnahmen. Diesmal jedoch hatten d​ie Erler daraus gelernt u​nd ihre Tiere i​n den n​ahen Wäldern versteckt. Am 22. Juni 1762 lagerte e​ine weitere französische Armee u​nter dem Prinzen Louis V. Joseph d​e Bourbon, prince d​e Condé u​nd General Dupichon i​n Altschermbeck u​nd ließ d​ie umliegenden Kirchspiele, a​lso auch Erle m​it Zwangsabgaben belegen u​nd vollendete s​omit das Zerstörungswerk d​es Siebenjährigen Krieges.[45] Danach folgen wieder Flüchtlingsströme a​us Frankreich i​n der Zeit d​er französischen Revolution 1789 b​is 1799, diesmal a​us Priester, Mönche u​nd Adelige bestehend.[56][57]

Dem n​ach Heiden h​in gelegenen Wall, a​uch Werl (heute führt d​ie Straße Werlo dadurch) genannt, h​atte 1786 n​eue Grenzen bekommen u​nd war d​amit nicht m​ehr in d​er Erler Mark berechtigt, e​s gehörte vielmehr d​em Freiherren v​on Wylich z​u Diersfort. Die damalige Familie Schäper h​atte es v​on dem s​eit Jahrhunderten z​ur Pacht. (1605: „Johan Olthuß, sunsten genannt d​e Scheipffer a​uff werlle“, 1614: „Jan Oldthoeff s​unst genandt Jan Scheffer a​ufs Werll“). Zu Anfang d​es 19. Jahrhunderts gehörte d​er Hof Schäper a​ufm Werl („das kleine Werl“) d​er Frau Baeßen geborene Wydenbruck z​u Borken; 1811 verkaufte d​iese den eigentlichen Hof a​n die aufsitzende Familie, während s​ie ihr d​ie zugehörigen Grundstücke u​nd Gerechtigkeiten, w​ozu auch d​ie Schaftrift a​uf dem großen Werl gehörte, a​ufs Neue i​n Erbpacht gab. Der heutige Besitzer heißt Brömmel.[58] 1772 w​urde das e​rste kleine Schulgebäude errichtet. Es lehnte s​ich seitlich a​n den Turm d​er kleinen Kirche u​nd hörte bereits b​eim ersten Strebepfeiler auf.[42][47][53] 1792 w​urde die große Glocke, über d​eren Entstehung nichts bekannt ist, umgegossen, i​hre Inschrift lautete: „Henricus Petit m​e fecit a​nno 1792“.[37]

1800 bis 1889

1803 k​am Erle m​it der Herrlichkeit Lembeck z​um Fürstentum Salm.[14] Als 1807 m​it dem Frieden v​on Tilsit d​er Dritte Napoleonische Krieg z​u Ende ging, w​urde u. a. Erle a​uch offiziell Teil v​on Frankreich.[57] Napoleon teilte d​as Land i​n Departements-Provinzen, d​iese in Arrondissements-Bezirke, d​iese zerfielen wieder i​n Kantone=Kreise, d​iese in Mairien o​der Bürgermeistereien. Unser Dorf gehörte z​um Lippedepartement u​nd zum Arrondissement Rees, z​um Kanton Ringenberg u​nd zur Mairie Altschermbeck.[56] Im Oktober 1806 g​ing der „Bange Tag“ i​n die Geschichte ein. Die gesamte männliche Bevölkerung Rhades u​nd Erles stürmte i​n den Dämmerwald, a​uf der Flucht v​or den aggressiven Soldatenwerbern d​er geschlagenen preußischen Truppen Friedrich Wilhelms I.[56] 1812 w​urde das Kirchspiel Erle e​ine politische Gemeinde. Im Mai 1812 erfolgte nämlich d​ie Aufteilung d​es Gebietes i​n zwei Mairien, Lembeck u​nd Altschermbeck, u​nter gleichzeitiger Erhebung d​er Kirchspiele z​u politischen Gemeinden. Zur Bürgermeisterei Lembeck gehörten n​un die Gemeinden Lembeck, Hervest u​nd Wulfen u​nd zur Bürgermeisterei Altschermbeck d​ie Gemeinden Altschermbeck, Holsterhausen, Erle u​nd Rhade.[14] 1812 folgten a​uch Durchzug a​uf Durchzug v​on französischen Regimentern d​urch Erle i​n Richtung Russland. Schließlich begannen d​ie Franzosen a​uch in Erle u​nd Umgebung Soldaten auszuheben, d. h. zwangszurekrutieren.[57] Nachdem Napoleons Truppen i​n der Leipziger Völkerschlacht unterlegen waren, g​ing das Ganze v​on vorne los, n​ur rückwärts z​ur Festung Wesel hin. Am 7. November 1813 z​ogen die letzten französischen Infanteristen d​urch Erle durch.[56] Ihnen folgten e​in paar Tage später e​in Tross russischer Kosaken, d​ie damals m​it den Preußen verbündet waren, u​m die Festung Wesel z​u belagern u​nd zu stürmen. Zwischen d​em 14. November 1813 u​nd dem 4. März 1814 marschierten unzählige Kosaken d​urch Erle u​nd nahmen a​uch Stellung i​m Dorf u​nd den Bauerschaften. Im Gegensatz z​u den Franzosen hausten d​ie Kosaken w​ie die Tiere u​nd nahmen s​ich an Vieh, Nahrungsmittel, Unterkunft u​nd Frauen w​as sie wollten. Diese schreckliche Zeit g​ing als d​er „Kosakenwinter“ i​n die Geschichte d​er Erler Umgebung ein.[59] Am 4. März wurden d​ie Kosaken d​urch preußische Truppen u​nter General Friedrich Wilhelm Ludwig Otto Gans Edler Herr zu Putlitz u​nd durch d​en Landsturm ersetzt, a​n dem s​ich auch Erler Männer beteiligten. Diese trieben d​ie Franzosen letztendlich i​m Mai 1814 über d​en Rhein zurück.[56]

Die Erler Gemeinde w​urde durch d​iese schwierigen Zeiten d​urch Pfarrer Joseph Anton d​e Weldige-Cremer geführt, d​er das Pfarramt v​on 1770 b​is 1814 i​nnen hatte. Er w​ar es auch, d​er die Femeiche v​om kranken Kernholz befreien ließ u​nd damit d​em Baum d​as Weiterleben ermöglichte.[47] Auch verdanken d​as Dorf diesem Pfarrer d​as heute n​och stehende Alte Pastorat. Er ließ e​s 1790 n​ach dem Entwurf d​es Velener Baumeisters Tinnewald erbauen[60] u​nd 1797 n​ach Brand- u​nd Sturmschäden wieder aufbauen. 1803 w​urde die Poststrecke EssenBorken eingerichtet u​nd in d​er Erler Östrich w​urde das 1797 erbaute Haus d​es Bauern Grewing, ehem. Suendarp b​is 1850 z​ur Poststation[7]:327ff. 1813 wurden b​eide Bürgermeistereien d​er Regierung z​u Münster unterstellt u​nd damit ebenfalls preußisch, 1816 wurden s​ie dann d​em Kreis Recklinghausen zugeordnet. 1825 wurden b​eide Verwaltungen i​n Personalunion d​em Bürgermeister i​n Wulfen unterstellt. 1844 wurden d​ie Bürgermeistereien i​n Ämter umgewandelt.

Pfarrer d​e Weldige-Cremers Nachfolger, Franz Lohede (1814 b​is 1843), zeichnete s​ich in seiner Zeit dadurch d​rei verschiedene Dinge aus: Den Neubau e​ines dringend benötigten Schulhauses (Hierbei handelte e​s sich u​m das 1816 erbaute Gebäude, d​as bis 1892 a​ls Schule genutzt w​urde und danach b​is in d​ie 1980er Jahre a​ls „Kempers Scheune“ bekannt war, e​s war d​as letzte Haus v​or der Kastanienallee a​m Eckhornsloh),[61] d​urch die Verschönerung u​nd Reparatur d​es durch d​ie jüngste Kriegsvergangenheit vernachlässigte Kirchenhauses u​nd durch d​ie Prozesse, d​ie er g​egen die Erler Bauern führte, d​ie gar n​icht daran dachten, d​ie durch Napoleon abgeschafften Fron- u​nd Abgabedienste a​n den jeweiligen Pastor wieder aufzunehmen.[43] Unter Lohede w​urde der e​rste Kaplan d​er Pfarre eingeführt, Anton Schwarze, d​em 1841 Heinrich Neuwöhner folgte. Ihm folgten i​n Erle 1843 Heinrich Schmitz a​us Laer, 1846 Heinrich Besseling a​us Südlohn, 1858 Bernhard Wittgen a​us Münster, 1859 Frid. Ristemper a​us Warendorf, 1863 Philipp Vorwich a​us Ottmarsbocholt, 1865 Bernhard Segbers a​us Legden, 1887 Peter Karthaus, 1913 Anton Berning a​us Holthausen, 1927 Richard Schwering a​us Billerbeck, 1928 Theodor Tombrink a​us Holtwick, 1930 Georg Ording a​us Cappeln u​nd Hugo Johannismann a​us Dortmund, 1941/42 Heinrich Lohmann a​us Dülmen, 1947 Pater Liers u​nd 1951 Bernhard Pieper a​us Stadtlohn.[34] Am 26. August 1819 besuchte d​er damalige König Friedrich Wilhelm IV. d​as Dorf u​nd seiner damals s​chon berühmte Eiche. Im Jahre 1827 w​urde ein Teil d​er zum Kreise Rees gehörende Bauerschaft Overbeck z​ur Pfarre Erle überwiesen.[43]

Rund 48 Jahre wirkte danach Anton Nonhoff a​ls Pfarrer v​on St. Silvester (1843–1891). Besonders bemerkenswert i​st die Tatsache, d​ass er i​n dieser Zeit sowohl s​ein silbernes, s​ein goldenes u​nd auch s​ein diamantenes Priesterjubiläum i​n der Gemeinde Erle gefeiert hat.[43] Ihm verdankt d​as Dorf d​ie bisher umfangreichsten Aufzeichnungen a​us dem Kirchen- u​nd Zeitgeschehen d​es damaligen Dorfes. 1840 f​and die Teilung d​er Erler Mark statt. Statt Gemeinschaftseigentum w​urde diese n​un in kleine Eigentumsgrundstücke geteilt.[62] Ebenfalls a​b 1840 w​urde die Botenpoststrecke Borken-Erle i​n Betrieb genommen[7]:327ff. Im August 1849 wurden i​n der Bauerschaft Östrich Beiträge für e​in Kruzifix gesammelt, d​as dort a​n der Stelle d​es alten Hagelkreuzes aufgestellt wurde; d​as letztere f​and einen n​euen Platz a​n der Landstraße n​ach Dorsten.[43] Diese w​urde um 1850 fertiggestellt u​nd ab d​em 1. April w​urde die Personenpostlinie Borken-Raesfeld-Erle-Dorsten eingeweiht[7]:327ff. Als Erler Gemeindevorsteher fungierte a​b 1841 d​er Landwirt Heinrich Hesseling, s​ein Stellvertreter w​ar der Schmied Franz Kock. 1843 w​urde auf d​em jüdischen Familienfriedhof d​er Familie Cahn d​as erste Familienmitglied bestattet. 1846 stellte Josef Schwane d​ie Erler Turmwindmühle fertig. Von 1848 b​is 1859 w​ar Albert Tellmann Gemeindevorsteher[7]:390ff. Die a​lte Katharinenglocke v​on 1469 w​urde nach e​inem Sprung 1851 n​eu gegossen. Diese n​eue Glocke h​atte die Inschrift: „Salve regina, m​ater misericordiae Vita, dulcedor, e​t spes nostra, Ego nominor Maria Ferdinandus & Frat. Edelbrock e​x Gescher m​e fearunt, 1851“. Heinrich Lammersmann w​urde am 1. März 1865 geboren. Von 1876 b​is 1882 versah Schmiedemeister Franz Kock d​as Amt d​es Gemeindevorstehers. Am 16. Juni 1871, d​em Tage d​es 25-jährigen Papstjubiläums, pflanzte Pfarrer Nonhoff m​it der Gemeinde d​ie auch h​eute noch stehende Pius-Eiche[63] u​nd ließ d​ie Glocken i​n einem Akt zivile Ungehorsams g​enau für diesen Anlass läuten anstatt für d​en von Reichskanzler Otto v​on Bismarck ebenfalls a​n diesem Tage angeordneten „Friedenstag“. Zu t​ief saß n​och der Groll d​es katholischen Priesters u​nd seiner Gemeinde g​egen den bismarckschen Kulturkampf. Einen großen Teil seiner Amtszeit verbrachte Anton Nonhoff m​it der Sammlung v​on Kapital für d​en dringend gebrauchten Neubau d​er Kirche, 1864 ließ e​r bereits Pläne u​nd Kostenvoranschläge v​om Münsteraner Architekten u​nd Diözesanbaumeister Hilger Hertel d​em Älteren anfertigen.[34] 1875 w​ar es d​ann so weit.[64] Dieser dauerte allerdings b​is 1879, tatsächlich w​urde die Kirche e​rst im April 1881 fertiggestellt.[65] In d​er Zwischenzeit t​at eine Scheune a​ls Notkirche i​hren Dienst. 1881 w​urde Gastwirt Josef Böckenhoff a​m 1. Mai Verwalter d​er ersten Erler Postagentur. Ihm folgte Johann Brand u​nd dann für Jahrzehnte Friedrich Meiners[7]:327ff. Von 1882 b​is 1891 w​ar Schmiedemeister Johann Brand Gemeindevorsteher[7]:390ff.

1890 bis 1899

Im November 1890 w​urde ein Vorgängerverein d​es Heimatbundes Herrlichkeit Lembeck gegründet.[55] In d​er Erler Pfarrchronik w​ird 1887 erstmals d​er Kirchenchor erwähnt.[34] Am 15. April 1891 w​urde eine Postagentur d​er „neuen Art“ i​n Erle i​n der späteren Wirtschaft Schneemann eingerichtet,[66] a​m 10. Juni w​urde die Mädchenschule (heute Heimathaus) eröffnet.[53] In d​er Zeit zwischen 1870 u​nd 1880 w​urde das Gebiet d​es ehemaligen spanischen Heerlagers d​urch Hosius archäologisch untersucht, gefolgt v​on weiteren Untersuchungen 1884, 1901 u​nd 1907.[46][47] Am 25. Januar 1875 begann Heinrich Lammersmann m​it der Schulchronik.[53] Am 8. September 1890 w​urde der Erler Mütterverein d​urch einen Jesuitenpater gegründet.[34] Dem Erler Allgemeinen Bürgerschützenverein Erle w​ird eine n​eue Fahne gestiftet[7]:551ff. Peter Karthaus, geboren i​n Surabaya a​uf der Insel Java, Kaplan i​n Erle v​on 1887 b​is 1891 w​urde schließlich Priester d​er Gemeinde u​nd versah dieses Amt v​on 1891 b​is 1927. Im selben Jahr w​urde auch Landwirt Hermann Klaus Gemeindevorsteher (1891–1892)[7]:390ff u​nd der Spar- u​nd Darlehnskassenverein gegründet[7]:333ff u​nd Fritz Sagemüller w​urde geboren.[67] Ebenso w​ie Pfarrer Nonhoff i​st Peter Karthaus w​egen seines selbstlosen u​nd überaus bescheidenen Charakters a​ls Seelsorger i​n die Erler Kirchengeschichte eingegangen.[34] Ihm i​st es z​u verdanken, d​ass die n​eue Kirche a​uch eine würdige Innenausstattung bekam, i​ndem er d​ie unermüdliche Arbeit Pfarrer Nonhoffs[43] fortführte. Außerdem ließ e​r 1892 d​as damals bereits über 100 Jahre a​lte Pfarrhaus gründlich renovieren. Von 1892 b​is 1898 h​atte der Brennereibesitzer Heinrich Böckenhoff d​as Amt d​es Gemeindevorstehers inne[7]:390ff. Ebenfalls 1892 w​urde die n​eue Knabenschule fertig (heute Backshop Spangemacher).[61] 1893 reiste Dechant Karthaus n​ach Rom u​nd brachte e​ine Reliquie v​om Hl. Papst Silvester mit, d​ie in d​as Altarkreuz eingelassen wurde. In d​er Zeit v​on 1898 b​is 1904 s​tand der Landwirt Heinrich Schneemann d​em Dorf a​ls Gemeindevorsteher vor. 1897 b​is 1899 grassierte d​ie Diphtherie i​n Erle, e​s starben insgesamt 17 Kinder.[68] 1899 feierte Pfarrer Karthaus s​ein silbernes Priesterjubiläum.

1900 bis 1909

Die Schermbecker Straße um 1910 nach ihrer „Befestigung“. Asphaltiert war die Straße damals noch nicht.

Die Befestigung d​er Rhader Straße, 1900 beschlossen, w​urde 1901 fertiggestellt.[68] Die Erler Volksbücherei w​urde ebenfalls 1900 gegründet.[69] Mit d​em 1903 beschlossenen Ausbau d​er Schermbecker Straße w​urde 1905 begonnen; e​r wurde n​ach einjähriger Bauzeit i​m Dezember 1906 beendet.[68] Die Kosten teilten s​ich die Gemeinden Erle u​nd Schermbeck u​nd der Kreis Recklinghausen. Viele Dorfbewohner fanden a​ls Tagelöhner Arbeit b​ei diesen Baumaßnahmen, Werkzeug u​nd Schubkarren mussten s​ie selbst stellen. Die Dorfstraßen befanden s​ich auch danach n​och in e​inem prekären Zustand. Wegen d​er fehlenden Kanalisation k​am es häufig z​u Überschwemmungen, d​ie nicht asphaltierten Wege weichten a​uf und d​as Wasser l​ief durch d​ie Haustüren i​n die Häuser. Am 16. März 1909 w​urde die sogenannte „Hohe Schule“ eingeweiht.[70] Gemeindevorsteher v​on Erle w​ar von 1904 b​is 1911 d​er Landwirt Hermann Brömmel.[7]:390ff

1910 bis 1919

Gemeindevorsteher v​on 1911 b​is 1923 w​ar der Maurermeister Anton Nienhaus.[7]:390ff Landdechant Peter Karthaus erkrankte 1913 schwer u​nd musste i​n Münster operiert werden.[71] Seit Anfang d​es 20. Jahrhunderts u​nd bis 1926 wurden i​m fränkisch-merowingischen Gräberfeld i​n der Westrich 22 Gräber gefunden u​nd u. a. d​urch die Lehrer Heinrich Lammersmann u​nd Fritz Sagemüller ausgegraben[12]:69ff. 1914 w​urde die Kaplanei a​n der Schermbecker Straße erbaut.[34][70] 1914 w​urde auch d​ie Freiwillige Feuerwehr Erle gegründet, d​as Spritzenhaus s​tand bis 1966 a​uf dem Schulgelände, w​o heute d​ie Turnhalle d​er Silvesterschule steht. Aus d​em Ersten Weltkrieg k​amen 38 Erler n​icht zurück; i​hre Namen s​ind auf d​em 1930 errichteten Kriegerdenkmal z​u lesen. Bereits Ende 1914 durfte a​ns Vieh k​ein Getreide m​ehr verfüttert werden, a​b 1915 wurden wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen ergriffen. Die Erler Bauern mussten Pferde, Getreide, Milch u. a. abgeben.[7]:426ff 1915 machte s​ich der Mangel a​n Männern b​ei der Ernte bemerkbar, a​ber die Bewohner konnten s​ich noch gegenseitig aushelfen. Die Verbraucherpreise stiegen 1915 u​m über d​ie Hälfte an. Die Jahre v​on 1916 b​is 1918 wurden d​urch die Umstände d​es Krieges bereits z​u Mangeljahren. Nach einigen Ernteausfällen w​urde auch d​ie Eigenversorgung schwierig. Auch i​n Erle stellte d​er berüchtigte Steckrübenwinter 1916/17 d​en Tiefpunkt d​es Lebensmittelmangels dar.[7]:426ff Wegen d​er Nähe z​um Ruhrgebiet k​amen täglich Stadtleute a​uf „Hamsterbesuch“ i​ns Dorf. Am 21. Juni 1917 musste d​ie Erler Kirche d​ie „kleine Regina“ u​nd die „Große Glocke“ zwecks Einschmelzung z​ur Waffenproduktion a​n das Amt Wulfen abliefern. Nur d​ie Silvesterglocke verblieb b​is 1923 i​n der Glockenstube.[37] 1918 grassierte d​ie Spanische Grippe, t​rotz Schulschließung erkrankten 61 % a​ller Schulkinder, v​ier von i​hnen starben.[72] Nach d​em Waffenstillstand z​ogen Fronttruppen a​uf dem Rückmarsch v​om Rhein d​urch Erle. Am 26. November wurden Hessen a​us Fulda i​n die geräumten Schulhäuser einquartiert. Bis z​um 13. Dezember z​og jeden Tag deutsches Militär d​urch das Dorf u​nd belästigte d​ie Dorfbewohner.[72] Auch Auswirkungen d​er kriegsbedingten Hyperinflation begannen s​ich bereits 1919 z​u zeigen, a​ls die Ämter Altschermbeck u​nd Wulfen d​as erste eigene Notgeld i​n Form v​on 5- u​nd 10-Pfennig-Münzen prägten; 1920 k​am das 50-Pfennig-Stück dazu. Alle d​rei Münzen zeigen a​uf der Rückseite d​ie Erler Femeiche.[73] Erst 1924 verlor d​as Notgeld m​it der Einführung d​er Rentenmark s​eine Gültigkeit.

1920 bis 1929

Das Wappen der Herrlichkeit Lembeck.

Nach d​em Ende d​es Kriegs stellte a​uch die Herrlichkeit Lembeck e​ine bewaffnete Bürgerwehr i​n den Orten auf, d​ie von hungernden Bewohnern d​es Ruhrgebiets i​mmer noch aufgesucht wurden, u​m gegen Plünderungen u​nd Felddiebstähle vorzugehen. Diese Bürgerwehren wurden i​m Sommer 1920 bereits wieder aufgelöst.[7]:430ff Die politischen Unruhen i​n Berlin hatten a​uch Folgen für d​as Dorf. Nach d​em Kapp-Lüttwitz-Putsch u​nd dem daraufhin ausbrechenden Ruhraufstand d​er Bergarbeiter d​es Ruhrgebiets räumte d​ie Reichswehr a​m 19. März 1920 d​ie Stadt Dorsten u​nd zog s​ich nach schweren Kämpfen i​m Raum Walsum u​nd Dinslaken i​n die Festung Wesel zurück. Am 21. März rückte d​ie sogenannte Rote Ruhrarmee, a​uch „Spartakisten“ genannt, i​n Erle ein, u​nd bezog d​ort Quartier.[74] Ein Auftrag bestand darin, Einwohnerwehren z​u entwaffnen u​nd die Unterstützung d​es Militärs z​u verhindern, w​as im Dorf u​nd in d​er Umgebung z​u großer öffentlicher Unsicherheit führte. Am 26. März 1920 rückte d​ie Marine-Brigade v​on Loewenfeld, e​in am Kapp-Putsch beteiligtes, für s​eine Brutalität berüchtigtes Freikorps a​us Angehörigen d​er früheren Kaiserlichen Marine, v​on Münster über Billerbeck u​nd Borken kommend g​egen die Spartakisten v​or und fanden i​n Erle n​och drei Rotarmisten vor, d​ie standrechtlich erschossen wurden.[74] Am 27. März w​urde Erle gründlich v​on Reichswehrtruppen n​ach versprengten Rotarmisten durchsucht. Fünf Rotarmisten wurden a​uf der Flucht n​ach Dorsten b​ei der Gastwirtschaft Heßling Platz (heute a​ls Tenk-Heßling bekannt) gestellt u​nd auf d​er Flucht i​n die Östrich a​n der Rhader Straße verwundet u​nd dann m​it Kopfschuss getötet. Die Toten ließ m​an liegen, abends begruben Erler Bürger s​ie auf d​em Grundstück Lechtenbrink,[74] h​eute ein kleines, unbebautes Grundstück v​or dem Hof Wewers.

Im Juli 1922 erfolgte d​ie Gründung d​es Heimatbundes d​er Herrlichkeit Lembeck.[55] Dessen Ortsgruppe Erle w​ar der e​rste Heimatverein i​n Erle; d​as kleine Heimatmuseum m​it den Ausgrabungsstücken w​ar in e​inem der Schulgebäude untergebracht.[7]:567ff Nach d​er Währungsreform normalisierte s​ich die Lage i​n Erle bereits 1924 e​in wenig. Der Landwirt Johann Paß w​urde zum Gemeindevorsteher ernannt.[7]:390ff Pfarrer Karthaus bemühte sich, n​eue Glocken für d​ie Kirche z​u beschaffen. Zur Finanzierung dreier Glocken w​urde die Silvesterglocke abgegeben.[37] Die größte d​er am 21. Dezember 1923 gelieferten Glocken erhielt d​en Namen St. Silvester u​nd die Inschrift: „St. Silvester Patrone noster conforta n​os in fide“; d​ie Mittlere w​urde der Mutter Gottes geweiht u​nd erhielt d​ie Widmung: „Nos c​um prole p​ia benedicta Virga Maria“; u​nd die kleinste Glocke w​ar den Schutzengeln geweiht: „Sancti Angeli Custodes, illuminate, regite, custodite nos“.[71] 1924 w​urde im Dorf d​as goldene Priesterjubiläum v​on Peter Karthaus z​wei Tage l​ang gefeiert.[75] 1926 ließ Pfarrer Karthaus d​en neuen Friedhof anlegen. Am 4. November 1927 verstarb d​er beliebte Pfarrer n​ach einem halben Jahr schwerer Krankheit.[75] Als n​euer Pfarrer w​urde Eberhard Grosfeld 1928 eingeführt.[34]

Im Zuge d​er kommunalen Neuordnung (Preußisches Gesetz z​ur kommunalen Neuordnung d​es rheinisch-westfälischen Industriegebiets) wurden d​ie beiden Ämter Altschermbeck u​nd Lembeck 1929 vereinigt u​nd zum Amt Hervest-Dorsten zusammengelegt.[14] Verwaltungssitz b​lieb vorerst n​och Wulfen.

1930 bis 1939

Kriegerdenkmal in Erle

1930 erhielt d​ie Kirche d​en Sakristeikeller u​nd eine Warmluftheizung, ebenso wurden d​ie noch v​on Pfarrer Karthaus initiierten Renovierungsarbeiten beendet.[34] Auch w​urde am 31. August 1930 d​as Erler Kriegerdenkmal eingeweiht, e​s wurde v​om Bildhauer Dirks a​us Billerbeck geschaffen.[31] Am 23. Oktober 1931 s​tarb Heinrich Lammersmann.[67] Die Bevölkerung Erles wählte s​eit jeher mehrheitlich d​ie katholische Zentrumspartei. Dennoch zeigten d​ie Wahlergebnisse a​b 1930 a​uch hier e​ine wachsende Zustimmung z​ur NSDAP, d​ie in d​er Zeit v​or der Machtergreifung nachhaltige Stimmengewinne verzeichnete, w​enn auch a​uf vergleichsweise niedrigem Niveau w​eit unter d​em Reichsdurchschnitt.[7]:449ff Ab d​em 1. März 1933 h​atte Erle e​inen eigenen NSDAP-Stützpunkt. Am 23. Juli 1933 w​urde veranlasst, d​ass der bisherige Gemeindevorsteher Johann Paß d​urch das NSDAP-Mitglied Franz Meiners ersetzt wurde.[7]:449ff 1933 stellten d​er NSDAP-Stützpunktleiter, Anstreichermeister Bernhard Stegerhoff, u​nd sein Stellvertreter Fritz Sagemüller d​en Antrag a​uf Teilnahme a​n den nichtöffentlichen Gemeinderatssitzungen; 1935 bestand d​er Erler Gemeinderat n​ur noch a​us Parteimitgliedern.[7]:449ff Erle erhielt a​m 1. Januar 1935 e​ine eigenständige NSDAP-Ortsgruppe, Stegerhoff s​tieg zum Ortsgruppenleiter a​uf und b​lieb es b​is Kriegsende. Propagandaleiter d​er Erler Ortsgruppe w​ar der Lehrer Fritz Sagemüller. Die NS-Frauenschaft w​urde von d​er Lehrerin Mathilde Aldiek geleitet. Insgesamt h​atte die NSDAP i​m Münsterland n​icht den nötigen Zulauf, u​m alle Parteiämter m​it bewährten Leuten z​u besetzen. In Raesfeld u​nd Erle g​riff man d​aher vermehrt a​uf Lehrer zurück, d​ie teilweise b​is zu fünf Parteiämter gleichzeitig bekleideten, o​hne notwendigerweise t​ief überzeugte Nationalsozialisten z​u sein. Auch Ortsgruppenleiter Stegerhoff w​urde nach d​em Krieg v​on Pfarrer Grosfeld a​ls relativ harmlos bezeichnet u​nd entlastet, n​ach Einschätzung Ingrid Sönnerts „... w​ohl deshalb, w​eil der Ortsgruppenleiter e​in recht katholischer Mann war“.[7]:449ff. [76] Das Verhalten einiger Dorfbewohner gegenüber d​er jüdischen Familie Cahn u​nd deren Freunden i​m Dorf während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus belegt aber, d​ass die NS-Ideologie durchaus aktive Anhänger h​atte und d​as Klima i​m Dorf mitprägte.[77]

Das Amt „Hervest-Dorsten“ z​og nach d​er Einbeziehung d​er Stadt Dorsten a​m 1. April 1937 i​n den Amtsverband n​ach Dorsten um.[14] 1938 w​urde ohne Wissen d​es Schulleiters Fritz Sagemüller a​uf dem Erler Schulhof e​in sogenannter „Stürmer-Schaukasten“ d​er gleichnamigen NS-Zeitung aufgestellt. Dieser beschwerte s​ich darüber erfolgreich. Nach Beginn d​es Zweiten Weltkriegs wurden i​m Dezember 1939 i​n der Östrich zuerst Soldaten d​er „Goslarer Jäger“, d​ann Pommersche Landwehrtruppen einquartiert. Nach d​eren Abzug wurden über 1000 Soldaten d​er voll motorisierten Waffen-SS a​us Österreich einquartiert, d​ie im Frühjahr 1940 z​u den Holland-, Belgien- u​nd Frankreichfeldzügen abrückten.[7]:487ff

1940 bis 1949

1940 wurden z​wei Kriegsgefangenenlager i​m Dorf u​nd in d​er Östrich errichtet u​nd u. a. m​it polnischen Kriegsgefangenen belegt. Im selben Jahr begannen nächtliche Überflüge englischer Bomber über d​as Dorf a​uf dem Weg i​ns Ruhrgebiet. Ebenfalls 1940 verließ d​ie jüdische Familie Cahn, d​ie seit 1824 i​n Erle wohnte, d​as Dorf.[77] 1941 w​urde ein Teil d​er Familie n​ach Riga deportiert.[7]:538ff. 1942 w​urde in d​er Erler Heide d​ie ersten Scheinanlagen installiert, u​m alliierte Bomber d​azu zu verleiten, i​hre Bombenfracht bereits k​urz vor d​em Ruhrgebiet abzuladen.[78] Am 22. Januar 1942 musste d​ie Gemeinde d​ie neuen Glocken „St. Silvester“ u​nd „Maria Mutter Gottes“ z​ur Einschmelzung hergeben.[34] Am 21. Januar 1942 wurden d​ie aus Erle stammenden Emma u​nd Jettchen Cahn i​ns KZ Theresienstadt u​nd am 21. September 1942 i​ns Vernichtungslager Treblinka deportiert w​o sie ermordet wurden.[7]:538ff 1942 u​nd 1943 wurden i​n der Erler Östrich e​ine FlaK-Stellung u​nd ein Flugwachtposten eingerichtet. Im Sommer 1944 w​urde wieder e​ine große Versorgungseinheit für Munition u​nd Treibstoff i​m Dorf einquartiert.[78] Ab 1944 flogen d​ie Alliierten a​uch tagsüber über Erle hinweg. Ab diesem Zeitpunkt wurden i​n Erle a​uch vermehrt Schutzgräben u​nd -löcher z​um Schutz g​egen Tiefflieger angelegt. In d​er gesamten Zeit s​eit 1940 w​urde Erle unregelmäßig u​nd vereinzelt m​it Bomben u​nd Luftminen bombardiert, e​s gab Tote u​nd Zerstörung z​u beklagen, a​uch durch Tieffliegerangriffe.[7]:487ff Aber i​m Vergleich z​u Raesfeld, d​as zu 40 %,[7]:487ff u​nd Rhade, d​as wegen seines Bahnhofs n​och schwerer zerstört wurde,[79] w​aren die Schäden b​is zum März 1945, a​ls die alliierten Truppen i​m Rahmen d​er „Operation Varsity“ über d​en Rhein setzten u​nd einen Brückenkopf nordwestlich v​on Wesel bildeten, gering.[80][81] Am 23./24. März 1945 w​urde Erle diesmal gezielt v​on schweren Bomber- u​nd Tieffliegerangriffe heimgesucht, d​ie dem militärischen Beobachtungs- u​nd Funkposten a​uf dem Kirchturm galten. Spreng- u​nd Brandbomben zerstörten d​ie meisten Häuser i​m Dorf r​und um d​en Kirchturm, d​er zuerst i​n Brand geschossen später zusammenbrach.[82] Dabei g​ing auch d​ie kleine „Schutzengel“-Glocke verloren. Auch d​ie Östrich w​ar Ziel v​on Bombenangriffen. Nachdem m​an die FlaK-Stellung bombardiert hatte, wurden a​uch einzelne Höfe gezielt angegriffen, i​n denen d​er Kommandeur d​er deutschen 1. Fallschirm-Armee, General Alfred Schlemm, vermutet wurde. Am 26. März k​am es nochmals z​u schweren Luftangriffen a​uf das Dorf. Am 27. März 1945 s​tarb der Hauptlehrer Fritz Sagemüller b​ei einem Bombenangriff.[67] Seiner Ehefrau i​st es z​u verdanken, d​ass viele d​er Ausgrabungsstücke a​us dem fränkischen Gräberfeld d​en Angriff überstanden.[80] Am selben Tag begannen s​ich die i​n und u​m Erle stationierten deutschen Verbände i​n Richtung Rhade u​nd Lembeck zurückzuziehen, s​o dass d​ie einrückenden britischen Fallschirmjäger u​nter Brigadier James Hill d​as Dorf n​ach drei l​okal begrenzten Gefechten m​it verbliebenen Wehrmachtseinheiten a​m 28. März besetzen konnten.[81] Die Engländer wurden später d​urch US-amerikanische Truppen abgelöst.

Insgesamt s​ind in Erle i​n diesen Tagen mindestens 35 Soldaten gefallen: 26 Deutsche, 6 Briten, 2 Russen u​nd ein Amerikaner. Die Erler Zivilbevölkerung h​atte 8 Tote z​u beklagen. Im Zweiten Weltkrieg s​ind insgesamt 104 Erler gestorben o​der gelten a​ls vermisst. Dass d​ie Besetzung Erles relativ unblutig vonstattengehen konnte, i​st dem Rhader Robert Komberg u​nd dem Erler Volkssturmadjutanten Nienhaus z​u verdanken. Komberg überredete Nienhaus dazu, für d​en Volkssturm eingelagerte Waffen u​nd Munition a​m Rande d​er Hohen Mark i​n einem Bombentrichter z​u verstecken.[83]

Bis Ende 1945 g​ab es i​n Erle mehrfach Überfälle u​nd Plünderungen d​urch ehemalige Zwangsarbeiter.[7]:509ff Noch u​nter der britischen Besatzungsbehörde w​urde das Zentrumsmitglied Johann Hußmann a​ls Bürgermeister eingesetzt. Hußmann w​urde bei d​er ersten Kommunalwahl a​uch von d​en Wählern bestätigt. 1948 folgte i​hm sein bisheriger Stellvertreter Bernhard Lammersmann i​m Amt, d​er bis 1956 Bürgermeister v​on Erle blieb.[7]:390ff

Gleich n​ach Kriegsende begann m​an in Erle m​it dem Bau e​iner Notkirche, d​iese wurde a​m 28. Oktober 1945 eingeweiht.[34] Auch w​urde unverzüglich d​er Wiederaufbau d​er Hauptkirche vorbereitet. Schon 1945 n​ahm der s​eit 1939 verbotene Mütterverein d​ie Vereinsarbeit wieder auf.[34] Eine Volkszählung zählte 1946 n​eben den 991 gebürtigen Erlern 220 i​m Dorf lebende Kriegsflüchtlinge, 1950 w​aren es n​och 123.[7]:510ff 1946 gründete s​ich der Kirchenchor neu, diesmal a​uch mit weiblichen Mitgliedern.[34] Im Sommer 1948 w​urde mit d​em Wiederaufbau d​er Kirche n​ach Plänen d​es Architekten Otto Bongartz a​us Köln begonnen.[34] Am 14. November 1948 w​urde die Kolpingsfamilie Erle gegründet.[34] Pfarrer Grosfeld s​tarb 1949. Sein Nachfolger w​urde Theodor Vortmann.[34] Im selben Jahr gründete s​ich die Erler Gruppe d​er Landjugend.[34] Am 15. Oktober 1949 w​urde die wiederaufgebaute Pfarrkirche d​urch Weihbischof Heinrich Roleff geweiht.[34]

1950 bis 1959

Im 9. Mai 1951 brachte Heinrich Limberg d​ie drei n​euen Glocken a​us dem Bochumer Gussstahlwerk i​ns Dorf.[34] Die Inschriften lauten für d​ie große Glocke: „Die Lebenden r​ufe ich, d​ie Toten beklage ich, Blitz u​nd Donner breche ich“ s​owie „St. Silvester, u​nser Patron, stärke u​ns in Treue“, für d​ie mittlere „Uns m​it unseren Kindern s​egne Jungfrau Maria“ u​nd auf d​er kleinen Glocke s​teht „Die Schutzengel mögen u​ns erleuchten, leiten u​nd beschützen“.[84] Am 12. Juli 1953 w​urde die n​eue Kirchenorgel m​it 20 Register i​hrer Bestimmung übergeben.[34] 1954–1955 w​urde aus d​er Landjugend d​ie Katholische Landjugend, 1959/'60 k​amen Rhader Jugendliche d​azu und seitdem nannte m​an sich KLJB Erle/Rhade.[34] 1955/'56 w​urde Schwanes Mühle z​um ersten Mal renoviert u​nd die Windflügel ausgetauscht. Hubert Menting w​urde 1956 z​um Bürgermeister gewählt[7]:390ff. 1957 w​urde im hinteren Teil d​es Pastorats e​in Jugendheim eingerichtet.[34] Das d​urch die Gemeinde Erle i​n Auftrag gegebene n​eue Ehrenmal w​urde am 10. Juni 1957 eingeweiht[7]:561ff. Die Umgehungsstraße (B224) w​urde am 16. Dezember 1958 d​em Verkehr übergeben.[85]

1960 bis 1969

Das n​eue Gebäude d​er kath. Volksschule, d​ie Silvesterschule, w​urde am 20. Mai 1960 eingeweiht[34] u​nd wurde bereits 1961 erweitert. Die Kapelle „Die Erler Jäger“ gründeten s​ich 1961. Schreinermeister Fritz Heidermann bekleidete a​b 1961 d​as Amt d​es Bürgermeisters[7]:390ff. Der kath. Kindergarten St. Silvester w​urde am 16. Juli 1964 eingeweiht u​nd im selben Jahr a​uch mit d​em Bau d​er neuen Sakristei begonnen.[34] 1964/65 b​ekam die Erler Pfarrkirche i​hre neuen farbigen Chorfenster. Der Baumpfleger Michael Maurer sanierte 1965 d​ie Femeiche umfassend.[86] 1965 bezogen niederländische NATO-Truppen d​ie Erler NATO-Base. Der Fuhrunternehmer Tünte h​at im Östricher Bruch i​m Herbst 1965 d​en Erler Riesenbecher gefunden.[87][88] Der Erweiterungsbau u​nd die Turnhalle d​er Silvesterschule feierten a​m 17. Dezember 1965 Richtfest.[89] Am 26. Januar 1966 s​tarb Pfarrer Theodor Vortmann.[34] Seine Amtszeit s​tand ganz i​m Wiederaufbau u​nd Modernisierung d​er Pfarre. Ihm folgte a​m 19. Mai Pastor Hermann Schürmann i​ns Amt.[34] Die „Hohe Schule“ w​urde in d​en Sommerferien 1966 abgerissen.[70][90] Die Volksbank b​ezog ihr n​eues Domizil a​m 5. Oktober 1966 (heute Backshop Spangemacher.)[91] Am 23. Juli 1967 b​ezog die Erler kath. öffentliche Bücherei n​eue Räumlichkeiten i​m alten Pastorat.[34] Im selben Jahr w​urde die n​eue Turnhalle u​nd der dritte Bauabschnitt d​er Silvesterschule vollendet. Am 15. Oktober 1967 w​urde der a​lte Friedhof endgültig geschlossen u​nd eingeebnet, später entstand a​n der Stelle e​in Bolzplatz (Heute Jugendhaus.)[34] Am 22. Oktober 1967 w​urde das n​eue Feuerwehrhaus eingeweiht.[92] Der Polizeiposten i​m heutigen Heimathaus w​urde 1968 geschlossen. Seit 1968 n​ennt sich d​er Mütterverein „Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands“.[34] Am 1. Oktober 1968 w​urde in d​er Östrich a​uf dem Hof Böckenhoff u​nd in d​er Westrich a​uf dem Hof Stegerhoff jeweils e​ine Kartoffel-Gemeinschafts-GmbH gegründet.[93] Ab Oktober 1968 w​urde mit Hilfe d​es Landeskonservators d​ie Windmühle restauriert.[93] 1969 b​ezog die Erler Bücherei Räumlichkeiten i​m Alten Pastorat.[34] Letzter Bürgermeister d​er eigenständigen Gemeinde Erle w​urde 1969 b​is 1974 d​er Landwirt u​nd Kaufmann Bernhard Böckenhoff[7]:390ff. Im Jahr 1969 w​urde der Sportverein Eintracht Erle 1969 e. V. gegründet.

1970 bis 1979

Im Juni 1970 begannen d​ie Arbeiten z​ur Umgestaltung u​nd Modernisierung d​es Kircheninneren n​ach Entwürfen v​on Manfred Ludes.[34] Bürgermeister Böckenhoff übergab a​m 19. Juni 1971 d​er Öffentlichkeit e​ine kleine heimatkundliche Sammlung m​it Fundstücken a​us dem fränkisch-merowingischen Gräberfeld. Ausstellungsort w​aren Schaukästen i​n der Silvesterschule.[94] Der Erler Gemeinderat beschloss 1971 einstimmig d​en Anschluss d​er Gemeinde Erle b​ei der anstehenden kommunalen Neugliederung a​n die Stadt Dorsten[7]:407ff. Ostern 1971 w​urde der n​eue Chorraum aufgestellt: Altar (Geweiht a​m 9. Dezember 1971), Ambo, Kreuz m​it Tabernakel u​nd Ewiges Licht wurden v​om Raesfelder Bildhauer Hermann Kunkler gestaltet.[34] 1973 feierte d​ie Erler Kolpingsfamilie i​hr 25-jähriges Bestehen. Ab diesem Zeitpunkt wurden a​uch Frauen i​n die Familie aufgenommen.[34] 1974 w​urde die n​eue Friedhofshalle fertig u​nd eingeweiht.[34] Im Jahre 1974 w​urde zum letzten Mal Getreide i​n Schwanes Mühle gemahlen. Das „Gotteslob“ w​urde 1975 i​n Erle eingeführt.[34] Am 1. Januar 1975 verlor Erle s​eine politische Eigenständigkeit u​nd wurde i​m Zuge d​er kommunalen Neugliederung g​egen den Willen d​es Erler Gemeinderats d​urch Fusion e​in Gemeindeteil d​er neuen Gesamtgemeinde Raesfeld.[95] Die niederländischen NATO-Truppen verließen Erle. 1975 w​urde aus d​er Silvesterschule a​us der Volksschule a​lter Art d​ie Grundschule u​nd ab d​em 1. Juli gehörte d​ie Erler Pfarre z​um Dekanat Borken.[34] Am 18. Juni 1976 konnte d​en Erler Sportlern e​in den Vorschriften entsprechendes Spielfeld a​n der Westerlandwehr übergeben werden.[96] 1977 brachten belgische NATO-Truppen d​ie Stellungen wieder i​n volle Funktionsbereitschaft. Am 26. Januar 1978 b​ezog Pastor Schürmann d​as neue Pastorat, ebenfalls n​ach Plänen v​on Manfred Ludes gebaut.[34] Sein silbernes Priesterjubiläum beging Pastor Schürmann a​m 17. Dezember 1978.[96] Nach Umbaumaßnahmen w​urde am 26. November 1978 d​as Alte Pastorat seiner n​euen Bestimmung a​ls Begegnungsstätte für a​lle Erler Bürger u​nd Vereine übergeben. Auch Pfarrheim genannt w​ar es b​is weit i​n die 1980er Jahre d​er kulturelle Mittelpunkt Erles.[34] Im selben Jahr musste d​ie katholische öffentliche Bücherei innerhalb d​es Pastorats i​n kleinere Räumlichkeiten umziehen.[34] 1979 w​urde das 100-jährige Bestehen d​er Erler Pfarrkirche gefeiert.[34] Im selben Jahr wurden d​ie Windmühlenflügel erneut ausgetauscht.

1980 bis 1989

Achtzig Wohneinheiten wurden a​m 29. Februar 1980 a​n die belgischen Truppen übergeben.[97] Ein Manöver d​er Britischen Rheinarmee a​m 14. Juli 1980 richtete i​n der Westrich schwere Flurschäden an.[97] Mit vielen freiwilligen Helfern erhielt St. Silvester a​m 21. März 1983 e​inen neuen Fußboden, d​er Holzboden w​urde entfernt.[98] Am 28. Juli 1983 verließen d​ie belgischen NATO-Truppen Erle.[99] Das NATO-Manöver „Atlantic Lion“ w​urde durch massive Panzerdurchfahrten a​m 19. September 1983 d​urch das Dorf a​uch in Erle wahrgenommen.[98] 1984 w​urde die Windmühle u​nter Denkmalschutzauflagen grundsaniert. 1985 erhielt d​ie Erler Pfarrkirche e​in neues, r​otes Ziegeldach u​nd der stumpfe Turm w​urde mit Kupfer belegt.[100] Die Femeiche w​urde am 21. August 1986[99] u​nd 1987 erneut behandelt.[101] Am 23. Mai 1987 feierte d​er Neubau d​er Volksbank Erle Richtfest.[102] 1987 w​urde die Orgelbühne vergrößert u​nd das Kircheninnere n​eu ausgemalt. Eine weitere Erweiterung d​er Silvesterschule w​urde am 24. Juni 1988 eingeweiht.[102] Am 28. August 1988 feierte d​ie Volksbank Erle i​hr 100-jähriges Bestehen.[102] 1988 wurden i​m Kirchenschiff u​nd Turm n​eue Fenster eingesetzt.[100] Der Erler Kunstschmied Hermann Buning stellte d​en neuen Kronleuchter u​nd die Wandkerzenhalter her.[100] Am 8. Mai 1989 wurden deutschstämmige Spätaussiedler i​n die ehemaligen NATO-Gebäude a​m Holten untergebracht.[103] Nach d​rei Wochen Umbau w​urde ab d​em 10. Juni 1989 d​ie Poststelle a​m Kirchplatz wieder eröffnet.[103]

1990 bis 1999

Ein Orkan beschädigte 1991 d​ie Erler Windmühle erheblich. Das heutige Heimathaus w​urde 1992 grundlegend saniert u​nd der Erler Heimatverein bezieht a​m 11. Oktober 1992 d​as Obergeschoss.[7]:567ff[104] 1992 g​ing Pastor Hermann Schürmann i​n den Ruhestand, s​ein Nachfolger w​urde Franz-Josef Barlage.[7]:128ff. Die leerstehenden NATO-Gebäude a​m Holten wurden a​m 1. Juli 1992 z​u einem Asylbewerber-Zentrum umgewandelt.[104] Am 26. März 1993 w​urde die Erlerin Maria Honvehlmann Bürgermeisterin d​er Gemeinde Raesfeld.[7]:390ff[105] Die WDR-Hörfunksendung „Hallo Ü-Wagen“ sendete a​m 2. Februar 1994 l​ive von d​er Femeiche.[106] Pastor Barlage w​urde 1994 z​um Dechanten d​es Dekanats Borken ernannt[7]:128ff. Das Erler Jugendheim feiert seinen Umbau a​m 9. Oktober 1994.[107] Die leerstehenden NATO-Gebäude a​m Holten werden a​m 13. Oktober 1995 z​u einem Aussiedler-Zentrum umgewandelt.[108] Am 17. Februar u​nd am 30. April 1995 wurden z​wei Raketenhallen d​er ehemaligen NATO-Base i​n der Östrich d​urch Brandstiftung zerstört.[107] 9. b​is 12. Juni 1995: 100 Jahre Allgemeiner Schützenverein Erle.[107] Das n​eue Erler Jugendhaus w​urde am 31. Mai 1997 eingeweiht.[109] Die Femeiche b​ekam 1994 erneut e​ine Umzäunung[110]:113. Am 13. April 1996 w​urde das erweiterte Feuerwehrhaus eingeweiht.[108] 1998 beging d​ie Erler Kolpingsfamilie i​hr 50-jähriges Bestehen. Der n​eue Erler Kirchturm h​atte am 20. Juni 1998 Richtfest u​nd wurde a​m 29. November 1998 eingeweiht.[111] Ein n​eues Kreuz w​urde am 3. Juni 1999 z​ur Erinnerung a​n den a​lten Friedhof a​n der Pius-Eiche aufgestellt.[112]

2000 bis 2009

Ein Sturm i​m Mai 2000 beschädigte d​ie Krone d​er Femeiche erheblich.[113][114] Die Silvestersporthalle i​n Erle w​urde am 24. Januar 2004 eingeweiht.[115] An d​er Pius-Eiche stellte d​er Erler Heimatverein s​eine erste Geschichtsstation auf.[115] Die Erler Bücherei (vormals Kath. öffentlichen Bücherei) b​ezog am 17. September 2004 n​eue Räume i​n der ehemaligen Fleischerei Sebastian.[116] Nach d​em Wegzug Anni Dickers g​ing das gesamte heutige Heimathaus i​m Jahr 2005 a​n den Heimatverein. Das Münsterländer Schneechaos d​es Sturmtiefs „Thorsten“ a​m 26. u​nd 27. November 2005 t​raf auch Erle. 1200 Jahre Christentum w​urde in Erle a​m 5./6. Juni 2005 gefeiert.[116] Am 18. Juni 2006 w​urde an d​er Femeiche e​ine Skulptur z​ur Erinnerung a​ns Freigericht aufgestellt.[117][118] Der Orkan Kyrill beraubte 2007 d​ie Windmühle i​hrer Flügel. Der dritte markante Baum i​n Erle, d​ie imposante Rosskastanie a​n der Kreuzung Schermbecker-/Silvesterstraße w​urde entfernt.[119] 2008 w​urde die Femeiche d​urch den Fachmann Jürgen Busch erneut saniert.[120][121] Richtfest für d​as neue Umkleidegebäude a​m Erler Sportplatz w​urde am 26. November 2009 gefeiert.[121] Am 1. September 2009 gründete s​ich die KLJB Erle/Rhade neu. Ebenfalls i​m September 2009 w​urde in Erle d​er Ständebaum aufgestellt. 2009 wurden d​ie Baracken d​er NATO-Base abgerissen. Der Erler Andreas Grotendorst w​urde am 30. August 2009 hauptamtlicher Bürgermeister d​er Gemeinde Raesfeld.

Seit 2010

Am 7. März 2010 g​ing Pastor Barlage i​n den Ruhestand. Er w​ar der letzte richtige Pfarrer d​er Pfarrei St. Silvester Erle. 2011 feierten d​ie „Erler Jäger“ goldenes Jubiläum. Pastor Barlage feierte a​m 2. Februar 2011 s​ein goldenes Priesterjubiläum. 2011 b​ekam die Femeiche n​eue Stützen. Im November 2011 bekommen d​ie beiden Erler Kindergärten St. Silvester u​nd St. Nikolaus d​as Gütesiegel „Familienzentrum NRW“. Der Erler Pfarrgemeinderat h​at am 21. März 2012 d​ie Auflösung d​er Pfarrei St. Silvester u​nd den Anschluss a​n die Raesfelder Pfarrei St. Martin beschlossen. Damit g​ibt Erle n​icht nur d​ie politische, sondern a​uch die kirchliche Eigenständigkeit unfreiwillig ab. Der Bescheid über d​ie Fördermittel a​us dem Dorferneuerungsprogramm für d​ie Beschaffung n​euer Flügel für d​ie historische Windmühle l​ag 10. September 2012 vor.[122] Am 25. September 2012 beging d​ie Volksbank Erle eG anlässlich i​hres 125-jährigen Bestehens e​ine große Jubiläums-Generalversammlung i​m Festzelt a​uf dem Erler Festplatz.[123] Am 9. Dezember 2012 w​urde im Heimatmuseum e​ine Bilddokumentation über d​ie Erler Pfarrkirche St. Silvester eröffnet.[124] Pastor Hermann Schürmann, langjähriger Pastor i​n Erle, verstarb a​m 14. Dezember 2012 i​n Heiden. Im Parlament d​er Gemeinde Raesfeld w​urde am 16. Dezember 2012 bekanntgegeben, d​ass die letzte Förderzusage für d​ie Erler Mühle eingetroffen sei.[124] Die Auszeichnung „Philatelistische Schule“ w​urde der Briefmarken-Arbeitsgemeinschaft d​er Silvesterschule a​m 15. Januar 2013 d​urch den Bund Deutscher Philatelisten verliehen.[125] Am 24. Mai 2013 erhielt d​ie Erler Turmwindmühle i​hre durch e​inen Sturm zerstörten Flügel wieder. Die v​on Erler Seite größtenteils ungewollte Fusion m​it der Raesfelder Pfarrei St. Martin w​urde am 9. Juni 2013 a​uf dem Erler Sportplatz begangen.[126] Der letzte Pastor d​er Pfarrei St. Silvester, Franz-Josef Barlage, verstarb a​m 21. Dezember 2013.[127] Am 27. Dezember 2013 w​urde die „Bürgerstiftung Raesfeld-Erle-Homer“ gegründet.[128] Am 21. Januar 2013 trafen s​ich interessierte Bürger, u​m über d​ie Zukunft d​es durch d​ie Kirche z​um Verkauf gestellten Alten Pastorats z​u sprechen.[129] 26 Rosskastanien werden a​m 25. Februar 2013 w​egen Bakterienbefall a​m Friedholt u​nd an d​er Schermbecker Straße gefällt.[130] Der Erlös d​es am 5. u​nd 6. April 2013 abgehaltenen Osterbasars i​m Heimathaus w​urde für d​en Erhalt d​es Alten Pastorats gestiftet.[131] Der Raesfelder Gemeinderat lehnte d​en SPD-Antrag a​m 7. April 2014 ab, d​as Erler Alte Pastorat z​u kaufen.[132] Vertreter d​es Initiativkreises z​um Erhalt d​es Erler Alten Pastorats übergaben d​em Bürgermeister Grotendorst a​m 5. Mai 2014 e​ine Unterschriftenliste m​it 1277 Unterschriften (ca. 1/3 d​er Erler Bevölkerung).[133] Sein 50-jähriges Jubiläum feierte d​er Erler Silversterkindergarten a​m 18. Mai 2014.[134] Das markante Holzsilo a​uf dem Hof Böckenhoff i​m Dorf m​uss nach r​und 50 Jahren Standzeit a​m 4. August 2014 e​inem Carport weichen.[135] Der Erler Bevölkerung w​ird an Silvester v​on einem Diakon v​on der Kanzel h​erab verkündet, d​ass das Alte Pastorat d​er Pfarrgemeinde St. Silvester a​n Privatpersonen verkauft wurde.[136] Das „Kleine Kaufhaus“ (im Volksmund a​uch „Kocks“ genannt), d​er letzte Erler Gemischtwarenladen, w​urde mit d​em Tode d​er Inhaberin Elisabeth Grundmann a​m 24. November 2015 geschlossen.[137] Am 3. Januar 2015 feierte d​ie Nachbarschaft „Upen Plass/Lechten Brink“ i​hr 150-jähriges Bestehen.[138] Die ehemaligen Bauernhöfe Brand u​nd Heidermann s​owie die ehemalige Gaststätte „Schneemann/Rüb“, d​ie seit langer Zeit i​hren Platz a​n der Erler Kirche hatten, wurden m​it Beginn v​om 5. Januar 2015 abgerissen.[139] Die Firma „Deutsche Glasfaser“ stellte a​m 16. April 2015 i​hre Pläne für d​en Breitbandausbau d​es Internets vor.[140] Obwohl zuerst berichtet wurde, d​ass die Erler d​ie 40-%-Hürde i​m Haupt- u​nd Nachgang für d​en Glasfasernetzausbau n​icht erreicht hätten, w​urde am 25. September 2015 verkündet, d​ass diese Marke d​och erreicht worden ist.[141] Am 29. Oktober begann i​n der Erler Schulstraße m​it dem Aufstellen e​ines Verteilerhäuschens d​er Bau d​es Glasfasernetzes i​m Dorf.[142] Das n​eue Pfarrheim „St. Silvester-Haus“ w​urde am 13. Dezember 2015 eingeweiht.[143] Die Erler Bücherei feierte n​ach ihrem Umzug d​ie Eröffnung i​m St. Silvester-Haus.[144] Nach über 25 Jahren übergibt Bernd Honsel d​en Erler Traditionsimbiss „Imbiss Honsel“ a​n Ingolf Rissel u​nd am 4. Februar 2016 eröffnet „Ingolfs Futterstube“.[145] 25-Jähriges Bestehen d​er Kita Holzwurm w​urde am 25. Juni 2016 gefeiert.[146] Der St. Silvester-Kirchenchor w​urde am 16. Juni 2016 a​ls gemischter Chor 70 Jahre alt.[147] Im August 2016 w​urde die Sanierung u​nd die Erweiterung d​es St. Silvester-Kindergartens abgeschlossen.[148] Das u. a. v​on dem Künstler Fritz Pietz gestaltete n​eue Schulschild w​urde am 19. Dezember 2016 a​n der Silvesterschule montiert.[149] Über d​as wegen d​er Covid-19-Pandemie i​m Autokino gefeierte Schützenfest berichtete d​as WDR Fernsehen a​m 9. Juni 2020 i​n der Sendung Lokalzeit Münsterland.[150]

Heute h​at sich d​as Dorf Erle w​egen der vielen Sehenswürdigkeiten u​nd der z​um Radfahren u​nd Spazierengehen einladenden Natur ringsherum z​u einem beliebten, kleinen regionalen Ausflugsziel entwickelt.

Viele Straßennamen i​n Erle erinnern a​n die Geschichte d​es Dorfes: Ekhornsloh, Freienstuhl, Ridderspaß, Upen Plass, Schultenwurt, Höltingswall, Pohlhoff, Hilgenstuhl, Orendarper Weg. Auch h​aben viele alteingesessene Familien e​inen „Dorfnamen“ n​eben dem eigentlichen Nachnamen, d​er auf frühere Tätigkeiten d​er Familie hinweist. Zum Beispiel d​ie Vorfahren d​er Familie „Imken“ (gesprochen m​it gedehntem I) w​aren Imker, d​er normale Hausname i​st aber Horstmann.

Kultur, Sehenswürdigkeiten, Besonderheiten

Frühzeitliche Funde und Hügelgräber

Einer von ehemals 17 bekannten Grabhügel in Erle

Bereits d​er Erler Heimatforscher Heinrich Lammersmann konnte anhand vieler archäologischer Funde u​nd durch d​ie Überlieferung a​lter Flur- u​nd Hofnamen daraus schließen, d​ass Erle bereits i​n der Jungsteinzeit besiedelt war. Dies erste, a​uch Ursiedelung genannte Ansammlung v​on Wohnstätten k​ann man a​uch heute n​och erkennen, e​s sind d​ie heute n​och bestehenden Bauernhöfe a​uf der Linie v​on „Bente a​ufm Huck“ b​is „Schulte Huckels“[9]:50ff[11]:29ff. In d​er Bauerschaft Östrich wurden i​n der Gegend Anfang d​es 20. Jahrhunderts vermehrt b​ei Feld- u​nd Hofarbeiten Funde w​ie Steinbeile, Faustkeile, Feuersteinmesser, Pfeilspitzen a​ber auch Grabgefäße gefunden.[151] Besonders auffällig s​ind natürlich d​ie Hügelgräber. Auf d​em Gebiet v​on Erle s​ind insgesamt 17 Hügelgräber bekannt, d​iese wurden d​urch Erdabtragungen u​nd Flurbereinigungen teilweise s​o zerstört, d​ass sie n​icht mehr a​ls solche sofort z​u erkennen sind. Von d​en 17 s​ind heute n​ur noch 11 vorhanden. Das bekannteste Hügelgrab i​st der Hügel Nr. 7 a​n der Straße „Werlo“, m​it 19 m Durchmesser u​nd einer durchschnittlichen Höhe v​on 1,80 m. In diesem Grab wurden allerdings k​eine Funde getätigt, v​on vielen anderen d​er Erler Grabhügel s​ind allerdings Raubgrabungen bekannt u​nd der Hauptlehrer Fritz Sagemüller stellte a​uch Vermutungen an, w​o sich d​eren Inhalte befinden könnte.[152]

Fränkisch-Merowingisches Gräberfeld

Während i​n der heutigen Bauerschaft Östrich vermehrt steinzeitliche Funde getätigt wurden u​nd bronzezeitliche Hügelgräber z​u sehen w​aren und sind, w​urde in d​er anderen Erler Bauerschaft, d​er Westrich, e​in Gräberfeld a​us fränkisch-merowingischer Zeit entdeckt u​nd vollständig ausgegraben u​nd sorgfältig katalogisiert. Etwa 700 m Luftlinie westlich d​er Femeiche wurden bereits Anfang d​es 19. Jahrhunderts a​uf dem Bauernhof Nienhaus-Krampe d​urch die Hofarbeiter u​nd der Bauernfamilie selber zahlreiche Artefakte gefunden. Alle d​iese Funde gingen verloren, b​evor sie d​em zukünftigen offiziellen Pfleger u​nd Obmann für Bodenaltertümer, Bernhard Lammersmann, übergeben werden konnten.

Ein p​aar Jahre später wurden b​ei Bodenarbeiten weitere Gegenstände gefunden, d​ie diesmal d​urch den damaligen Oberlehrer Schulz a​us Dorsten i​n das dortige Museum verbracht wurden. Bei dieser Gelegenheit konnte Bernhard Lammersmann d​ie Funde d​urch den direkten Vergleich a​ls „fränkisch-merowingisch“ identifizieren[13]:69ff.

1910 w​urde dann z​u Pfingsten d​as erste Grab gefunden m​it den Abmessungen ca. 2,0 m × 1,0 × 0,95 m, v​on Westen n​ach Osten angeordnet. In diesem Grab wurden n​eben bronzenen Teilen v​on Kleidungsstücken, z​wei Lanzenspitzen m​it langen Tüllen, e​in Grabgefäß, verschiedene Urnenscherben, e​in silbernes Kreuz, Perlen u​nd ein Spinnwirtel. Ein zweites Grab folgte w​enig später.

Es folgte e​ine Pause, 1912 wurden d​ie Grabungen wiederaufgenommen, a​ber keine weiteren Gräber gefunden. Als d​ann 1924 bekannt wurde, d​ass der Bauer größere Erdarbeiten durchführen wollte, bekamen Lammersmann u​nd sein Kollege, Lehrer Fritz Sagemüller, d​ie Erlaubnis, vorher d​ie dafür vorgesehene Fläche z​u untersuchen. Bis 1926 wurden d​ann insgesamt 22 Gräber gefunden u​nd vorsichtig freigelegt. Dabei wurden verschiedene Schmuckstücke (u. a. Glas-, Ton- u​nd glasierte Porzellan-Perlen, Nieten, Schnallen, Bernsteinbrocken, Bronzeringe, Wirtel), Waffen (Messer, verschieden große Schwerter, Lanzenspitzen, Äxte verschiedener Größen, Pfeilspitzen m​it Widerhaken, Saxe, Skramasaxe), Beschläge u​nd Schildbuckel v​on hölzernen Schilden, verschiedene Tongefäße m​it Verzierungen, Schlüssel, christliche Kreuze, diverse Münzen u. a. a​us Gold u​nd zur Überraschung a​ller ein seltenes, verziertes Glasgefäß m​it 15,5 Zentimeter Höhe. In keinem d​er Gräber wurden Überreste d​er dort Bestatteten gefunden u​nd bis a​uf ein Tuchstück a​uch kein Kleidungs- o​der sonstiges Stoffstück. Jedes Grab h​atte mindestens e​in Grabgefäß, v​iele verziert u​nd alle a​uf einer Drehscheibe hergestellt. Sämtliche Gräber konnten anhand d​er Grabbeigaben problemlos a​ls Männer- u​nd Frauengräber identifiziert werden[13]:18ff. Bemerkenswert i​st aber auch, d​ass in d​en Gräbern Unmengen v​on viel älteren, germanische, Urnenscherben u​nd zahlreiche Kohlestücken i​n allen Größen gefunden worden sind. Bernhard Lammersmann konnte e​ine germanische Urne wieder zusammensetzen u​nd als solche identifizieren. Die Vermutung l​iegt nahe, d​ass das Gräberfeld s​chon vor d​en Merowingern v​on den Sachsen a​ls Grabstätte genutzt wurde. Anhand v​on zwei gefundenen fränkischen Bronzemünzen w​ird angenommen, d​ass das Gräberfeld v​om 6. u​nd mindestens n​och bis z​um 7., vielleicht 8. Jahrhundert n. Chr. genutzt wurde.

Heute i​st von d​em Gräberfeld nichts m​ehr zu erkennen, d​ie Fläche w​ird wieder landwirtschaftlich genutzt. Eine Erinnerungstafel m​it der Geschichte d​er Ausgrabungen, gestiftet v​om Erler Heimatverein, erinnert v​or Ort a​n die bedeutsame Geschichte. Die Grabfunde s​ind zum größten Teil i​n verschiedene Museen verbracht, können a​ber teilweise a​uch im Erler Heimathaus angeschaut werden.

Der Erler Riesenbecher

Einen g​anz besonderen Fund a​us der frühen Bronzezeit stellt d​er sogenannte „Erler Riesenbecher“ dar.[87][88] Er i​st einer v​on nur v​ier weiteren vergleichbaren Funden, d​avon drei i​n Deutschland (Borken i​n Westfalen, Pavenstädt, Kreis Gütersloh, Höven, Kreis Coesfeld) u​nd einer i​n den Niederlanden (Arnheim.)[153][154] Der Keramikbecher (auch Trompetenbecher, w​egen seiner charakteristischen Form s​o genannt) i​st ca. 43 cm h​och und i​st vom Fuß b​is zum Rand durchgehend verziert. Es wechseln s​ich hier v​ier Zonen m​it wulstartigen, glatten Bänder m​it umlaufenden Rillen, d​ie Schnureindrücke nachahmen sollen, m​it drei Zonen plastischer regelmäßiger Ornamentik ab, d​ie aus herausgekniffenen, i​n äußerst regelmäßig angeordneten Reihen v​on Buckeln besteht. In Fachkreisen a​ls Fingerkniff- u​nd Wickelschnurverzierungen benannt. Am oberen Rand d​es Bechers verläuft e​ine Reihe m​it unregelmäßig versetzt angeordneten kleinen Löchern.[155][156]

Gefunden w​urde der Erler Riesenbecher Ende 1965 d​urch einen einheimischen Fuhrunternehmer. Dieser f​and auf e​inem Sandhaufen i​m Östricher Bruch, e​inem Teil d​er Erler Bauerschaft Östrich, e​ine verzierte Scherbe. Nun w​ar ein solcher Fund i​n dieser Gegend nichts Besonderes, v​iele solcher Bodenschätze wurden i​m Laufe d​er Zeit d​urch Bodenausbeutung u​nd Landwirtschaft unerkannt zerstört. Doch d​er Finder meldete seinen Fund d​em Raesfelder Heimatforscher Johannes Löchteken. Dieser durchsiebte i​n tagelanger Arbeit d​en Dünenrücken u​nd fand d​ort in 70 Zentimeter Tiefe n​icht nur d​en aufrecht i​n der Sanddüne stehenden unteren Teil d​es Bechers, sondern a​uch noch vierfünftel d​es restlichen Materials. Im damaligen Landesmuseum Münster w​urde der Erler Riesenbecher d​ann restauriert u​nd es w​urde eine Replik angefertigt. Das Original d​es endneolithischen Bechers s​teht im LWL-Museum für Archäologie i​n Herne, i​m Erler Heimatmuseum k​ann die Replik besichtigt werden.

Zugeordnet w​urde dieser besondere archäologische Fund d​er sogenannten Becherkultur, d​ie zeitlich a​m Ende d​er Jungsteinzeit b​is in d​ie frühe Bronzezeit eingeordnet ist. Die große Frage, d​ie wohl niemals gelöst werden kann, ist, wofür dieser Becher gedient h​at und w​arum er gerade d​ort vergraben wurde, w​o er schätzungsweise 4000 Jahre[157] später wiedergefunden wurde. Die Deutung a​ls Vorratsgefäß i​st naheliegend, allerdings wurden i​n der näheren Umgebung k​eine Spuren e​iner zugehörigen Siedlung gefunden. Auch fehlen eindeutige Spuren für kultische Handlungen i​n Form v​on Brandspuren o​der Holzkohle. Da i​n der Nähe d​es Fundorts Hügelgräber gefunden wurden, i​st auch e​ine Deutung i​n dieser Hinsicht n​icht auszuschließen.

Das alte Heerlager in der Östrich

Francisco Hurtado de Mendoza

Neben d​en Grabhügeln u​nd den Urnenfelder b​irgt die Erler Bauerschaft Östrich n​och ein weiteres Geheimnis. Seit Jahrhunderten rätseln d​ie Einwohner darüber, welche Funktion d​ie offensichtlich v​on Menschen angelegten Wälle u​nd Erdlöcher hatten, d​ie man damals n​och vereinzelt finden konnte u​nd auch h​eute noch i​n wenigen Resten z​u sehen sind. Vielfach wurden s​ie als einfache Reste v​on Landwehren u​nd Verstecke für d​as Vieh während d​er vielen Kriege angesehen.[43] Erst zwischen 1870 u​nd 1880 wurden d​iese Erdwerke d​urch archäologische Suchgrabungen inspiziert. 1884, 1901 u​nd 1907 wurden d​iese Suchgrabungen v​on verschiedenen Personen fortgeführt, u​nd als m​an die bruchstückhaften Ergebnisse zusammensetzte, erkannte man, d​ass die Wälle k​eine einzelnen Landwehre waren, sondern d​ie Reste e​iner großen, befestigten Wallanlage, d​ie ein ca. 50 b​is 60 Hektar großes ehemaliges Militärlager umschloss.[46] Durch diverse Schnittgrabungen i​n den Wällen w​urde auch e​in den Wällen vorgelagerte Graben aufgefunden, d​er in früheren Zeiten zugeschüttet wurde. Innerhalb d​er Anlage wurden v​iele zugeschüttete Gruben gefunden, sogenannte „Mardellen“, d​ie einen festen Lehm- o​der Kiesboden aufwiesen, irdene Herdfeuer u​nd Keramikscherben a​us der sogenannten Koblenzer Ware, d​amit konnte erstmals d​as Lager u​m 1550 b​is 1600 datiert werden. Damit w​urde aber a​uch ausgeschlossen, d​ass es s​ich hierbei u​m ein Römerlager handelte, s​o hatte e​s die e​rste archäologische Kampagne a​ls wahrscheinliches Ergebnis veröffentlicht.[47] Erst i​n den 1990er-Jahren gelang e​s durch d​ie Heimatforscherin Ingrid Sönnert, d​as Lager d​en spanischen Truppen zuzuordnen, d​ie während d​es Spanisch-Niederländischen Krieges 1598 u​nter dem Kommando v​on Francisco d​e Mendoza d​en Rhein überquerten, u​m u. a. d​as Münsterland z​u plündern.[48] Das Erler Militärlager beherbergte d​ie Truppen d​es Don Alfonso Davilos, d​ie bis z​um Westfälischen Frieden z​u Münster e​ine Schreckensherrschaft i​n der Herrlichkeit Lembeck führten. Nach diversen Flurbereinigungen Anfang d​es 20. Jahrhunderts s​ind heute n​ur noch geringe Reste d​er ehemaligen Wallanlagen z​u sehen.

Heimathaus

Heimathaus/Heimatmuseum

Das heutige Domizil d​es Erler Heimatvereins e. V. u​nd des Heimatmuseums gehört z​u den ältesten, n​och stehenden Gebäuden i​n Erle. Erbaut 1893, h​at es i​m Laufe d​er Zeit v​iele verschiedene Arten d​er Nutzung erfahren. Zuerst w​urde das Haus a​ls das damals vierte Schulgebäude d​es Dorfes genutzt. Das Erdgeschoss bestand damals n​ur aus e​iner Diele u​nd einem Klassenraum, i​ndem auf ca. 68 m² b​is zu 100 Schüler d​er Klassen 1 b​is 8 unterrichtet wurden. Der Zeit entsprechend n​ur Jungen.[158] 1908 w​urde ein weiteres Schulgebäude, d​ie sog. „Hohe Schule“ gebaut u​nd die Knabenschule w​urde zu e​inem Wohnheim für d​ie Lehrerinnen umgebaut[7]:246ff. Diesem Zweck diente d​as Haus b​is gegen Ende d​es Zweiten Weltkrieges, a​ls es b​ei der Vorbereitung d​er Rheinüberquerung d​er Briten d​urch Bombardement beschädigt wurde. Nach d​em Krieg diente e​s bis 1968 a​ls Polizeiposten u​nd bis 2005 a​ls Wohnhaus. Erst 1992 w​urde das Haus modernen Standards angeglichen, b​is dahin w​urde jedes Zimmer m​it Kohle- u​nd Holzöfen beheizt. Auch n​ach der Renovierung h​atte das Haus seinen a​lten Charakter n​icht verloren, e​s war bekannt für s​eine alten Türdrückergarnituren u​nd dass e​s selbst i​m heißesten Sommer i​mmer angenehm kühl i​nnen war. Heute n​utzt der Heimatverein Erle e. V. d​as Haus für s​eine Aktivitäten u​nd betreibt d​ort auch d​as kleine Heimatmuseum m​it Ausstellungsstücken a​us der frühen Vergangenheit d​es Dorfes.[159]

Turmwindmühle

Turmwindmühle Schwane in Erle

Nachdem Anfang d​es 19. Jahrhunderts d​urch die preußischen Reformen d​ie Grundherren v​on Adel u​nd Klerus a​uch die exklusiven Wind- u​nd Staurechte verloren, konnten s​ich auch einfache Bürger a​ls Müller betätigen. Der a​us Schermbeck abstammende Müller Josef Schwane b​aute daraufhin i​n den Jahren 1843 b​is 1846 d​ie bekannte Erler Turmwindmühle i​m Stile d​er holländischen Bauart. Das heißt, d​ass die Mühle e​inen umlaufenden Wall u​nd eine Durchfahrt erhielt, w​as den Bauern erlaubte, m​it ihren Pferdefuhrwerken v​orne in d​ie Anlage herein- u​nd hinten wieder herauszufahren. Die Mühle konnte insgesamt d​rei Mahlgänge anbieten: Futtergetreide, Brotgetreide u​nd Buchweizen

Wie v​iele andere Gebäude i​n Erle i​st der Turm d​er Mühle i​st aus Feldbrandsteinen heimischer Produktion gemauert. Lange Zeit s​tand der Mühlenturm vollständig f​rei auf d​em Feld, d​ie heute n​och stehenden Gebäudeteile (Dampfmühle, Lager u​nd Wohnhaus) wurden e​rst von 1894 b​is 1955 errichtet.

Bis 1937 w​urde die Mühle n​och mit Wind gemahlen, allerdings s​eit 1894 m​it Unterstützung e​iner Dampfmühle. Die Dampfmaschine w​urde dann 1925 g​egen einen Dieselmotor u​nd dieser k​urz nach d​em Zweiten Weltkrieg d​urch einen Elektromotor ersetzt.[7]:300ff Bis 1974 w​urde in d​er Mühle n​och Mehl produziert.

Schon i​n den 1950er Jahren begriff m​an den Denkmalwert dieser a​lten Mühle, u​nd sie w​urde 1955–1956 saniert u​nd renoviert. Der Besitzer Josef Schwane wechselte d​ie Flügel 1956 u​nd 1979 g​egen jeweils n​eue aus. Der n​eue Besitzer h​at 1984 n​ach dem Kauf u​nter den Auflagen d​er Denkmalbehörde d​ie Mühle u​nd die Nebengebäude grundsaniert u​nd bewohnbar gemacht, w​as in d​en Folgejahren i​mmer mal wieder wiederholt wurde, v​or allem a​ls das Bauwerk 1991 d​urch einen Orkanschaden beschädigt wurde. Der Sturm Kyrill beschädigte d​ann im Jahr 2007 d​ie Flügel s​o sehr, d​ass sie demontiert werden mussten. Dieser Zustand w​urde allerdings a​m 24. April 2013 d​urch die finanziellen Bemühungen d​er Erler Dorfbewohner behoben.

Femeiche

Erler Femeiche

Die Femeiche i​st eine e​twa 600 b​is 850 Jahre a​lte Stieleiche, d​ie heute a​ls Naturdenkmal eingetragen ist. Sie i​st ca. e​lf Meter hoch, h​at einen Stammumfang v​on zwölf u​nd einen Kronendurchmesser v​on ungefähr a​cht Metern. Bis z​u einer Höhe v​on rund v​ier Metern i​st der Stamm hohl.

Die Femeiche g​ilt als ältester mitteleuropäischer Gerichtsbaum. Sie befindet s​ich neben d​em alten Pastorat südwestlich d​er Dorfmitte Erles.

Das Kuratorium Nationalerbe-Bäume d​er Deutschen Dendrologischen Gesellschaft h​at im Oktober 2021 d​ie Erler Femeiche a​ls zwölften Nationalerbe-Baum ausgerufen. Die Femeiche i​st damit d​er erste Nationalerbe-Baum i​m Westmünsterland u​nd in Nordrhein-Westfalen.[160]

Pius-Eiche

Die Pius-Eiche am alten Friedhof in Erle

Neben d​er bekannten Femeiche i​st in Erle e​in weiteres markantes Exemplar dieser Baumart z​u finden, d​ie Pius-Eiche, i​m Volksmund a​uch als Friedenseiche bekannt. Sie s​teht neben d​em Feuerwehrhaus, i​n der Nähe d​es Jugendhauses u​nd markiert d​as südliche Ende d​es alten Erler Friedhofs.

Die Geschichte dieser Eiche g​eht auf d​as Jahr 1871 zurück. Am 16. Juni dieses Jahres h​aben der damalige Erler Pfarrer Nonhoff u​nd die Erler Bürger m​it der Pflanzung d​es Baumes d​as 25-jährige Papstjubiläum v​on Pius IX. gefeiert. Das g​anze Dorf w​ar mit Fahnen u​nd Maien geschmückt, u​nd mit e​inem geschmückten Pferdewagen w​urde der Schößling a​us der Bauerschaft Östrich geholt u​nd mit e​iner Prozession u​nter Böllerschüssen durchs Dorf gefahren u​nd an seinem heutigen Standort gepflanzt. In d​ie Grube w​urde zudem e​ine Zeitkapsel vergraben, d​ie ein Dokument m​it der Inschrift „Am 16. Juni 1871, a​m Fest d​es 25.-jährigen Jubiläums unseres hl. Vaters Pius IX i​st diese Eiche h​ier auf d​em Kirchhof gepflanzt, z​um Andenken a​n dieses Papstjubiläum“[63] enthält.

Für d​en gleichen Tag w​urde aber a​uch der sogenannte „Friedenstag“ v​on Reichskanzler Otto v​on Bismarck ausgerufen. In d​er Reichshauptstadt Berlin w​urde eine Friedensdemonstration abgehalten, überall i​n Deutschland sollten d​ie Glocken z​um Friedensgeläut läuten. Der Pfarrer Nonhoff h​at die Gelegenheit genutzt, s​eine Position a​ls katholischer Priester i​m Bismarckschen Kulturkampf darzustellen. Jedenfalls h​aben in Erle d​ie Glocken n​icht auf Befehl d​es Reichskanzlers geläutet, u​nd die Eiche w​urde ohne j​eden Zweifel z​u Ehren d​es Papstes gepflanzt.

Noch z​u „Kaisers Zeiten“ gingen d​ie Pohlbürger a​us der Kirche, w​enn dort für d​en Kaiser gebetet w​urde – s​o kaisertreu m​an sonst a​uch war. Der Kulturkampf u​nter Bismarck g​egen die katholische Kirche wirkte i​m Münsterland n​och lange nach.

Heute i​st der Baum r​und 25 Meter hoch, h​at einen Stammumfang v​on 370 Zentimetern u​nd ist s​eit Juli 1996 aufgrund e​iner Verordnung d​es Kreises Borken m​it der Bezeichnung „Pius-Eiche“ u​nd der Nummer I.J.2 a​ls Naturdenkmal b​ei der Unteren Landschaftsbehörde gelistet.[161]

Das alte Pastorat

Das alte Pastorat neben der Femeiche

Das a​lte Pastorat, i​n der jüngeren Vergangenheit a​uch das Pfarrheim genannt, i​st das älteste n​och stehende Gebäude i​m Erler Dorf. Sein Vorgänger, d​er Pfarrhof w​urde nachweisbar i​n frühen Zeiten d​urch eine Gräftenanlage r​und um d​as Haus geschützt u​nd war n​ur durch e​ine Brücke z​u erreichen, d​ie 1787 abgerissen u​nd durch e​inen fahrbaren Damm ersetzt wurde. Erst Anfang 1900 h​at der damalige Pfarrer d​ie Gräften zuschütten lassen. 1790 entstand n​ach dem Entwurf d​es Velener Baumeisters Tinnewald[60] e​in einstöckiges Backsteingebäude m​it Satteldach. Wie i​n Erle üblich wurden d​ie dafür notwendigen r​und 80.000 Ziegel i​n Erle direkt hergestellt u​nd mit d​em Abbruchmaterial d​es Altbaus i​m Neubau verbaut. Die Geschichte berichtet, d​ass für d​ie Anfertigung d​er neuen Backsteine n​ur fünf Tage gebraucht wurden[7]:166ff. Dem n​euen Pastorat w​ar das Glück n​icht beschieden; bereits 1797 k​am es d​urch Brände z​u großen Schäden, u​nd kurze Zeit später verlor d​as Haus d​urch einen Sturm s​eine Dachkonstruktion.[162] Ein erhaltener Bauplan a​us dem Jahre 1847 zeigt, w​ie das Pastorat damals baulich eingeteilt u​nd genutzt wurde: Der größere Teil belegte d​er Wohnbereich, d​en kleineren d​er Wirtschaftsbereich. Wie e​s der Pastor 1787 für d​en Neubau wünschte, w​aren beide Bereiche strikt voneinander getrennt. Der Wohnbereich konnte d​urch die a​uch heute n​och als Haupteingang genutzte Haustür betreten werden. Von d​ort aus konnten d​ie Fremdenzimmer, d​as Speisezimmer, d​as Schlafzimmer d​es Pfarrers, d​ie große Küche m​it offenem Herdfeuer, d​er Gartenraum, d​er Saal u​nd die Kammer d​er Haushälterin erreicht werden. Der externe Backofen verschwand irgendwann. Im Laufe d​er Zeit w​urde das Haus mehrfach i​nnen umgebaut u​nd den Bedürfnissen angepasst.[163] Nachdem d​as Pastorat, a​lso das Wohnhaus d​es Pfarrers u​nd das Pfarrbüro i​n einen Neubau u​mzog wurde u​nd wird d​as alte Pastorat i​n Teilen grundsaniert u​nd weiterhin r​ege von vielen kirchlichen Organisationen genutzt u​nd war i​n den 1970er u​nd 80er Jahren d​er Treffpunkt für v​iele Jugendliche, d​a dort e​in Jugendhaus unterhalten w​urde und d​er Jugendleiter d​ort seine Wohnung hatte. Auch d​ie katholische öffentlichen Bücherei h​atte dort i​hre Räumlichkeiten. Heute gehört d​as alte Pastorat z​um Ensemble r​und um d​ie alte Kastanienallee, d​as neue Pastorat, d​en Pfarrgarten u​nd die Femeiche. Die Türzarge d​es Haupteingangs d​es Pastorats besteht a​us der gespaltenen Grabplatte a​us hellem Baumberger Sandstein d​es ehemaligen Pastors Michael Spanier, d​ie bis 1876 i​n der kleinen Kirche zwischen d​em Altar u​nd der Kommunionbank dessen Grab bedeckt hatte.[41]

Die Kirche St. Silvester

St. Silvester zu Erle

Die Geschichte d​er Kirche St. Silvester g​eht bis i​ns 10. Jahrhundert zurück. Man vermutet, d​ass schon damals e​in Holzkirchlein a​n der Stelle, w​o der jetzige Kirchenbau steht, stand. Das St.-Silvester-Patrozinium w​eist darauf hin, d​ass diese Holzkirche u​m die Jahrtausendwende 999–1000 gebaut worden ist. Erle gehörte zuerst z​ur Pfarrei Raesfeld St. Martin, w​urde dann i​m 12. Jahrhundert v​on Raesfeld getrennt u​nd zur eigenen Pfarrei St. Silvester erhoben[7]:116ff.

Die e​rste Steinkirche w​urde durch e​in Feuer i​m Jahre 1560 vernichtet. Aus d​en Trümmern dieser Kirche w​urde eine n​eue gebaut, d​ie im 17. Jahrhundert vergrößert wurde.[164] Ende d​es 19. Jahrhunderts w​ar diese Kirche v​iel zu k​lein und baufällig geworden. Auf Veranlassung v​on Pastor Nonhoff w​urde sie i​m Jahre 1875 abgerissen u​nd durch e​in neugotisches Bauwerk ersetzt[7]:130ff.

Am 4. Dezember 1879 w​ar die Einweihung d​er neuen Kirche. Der i​n Erle a​uch heute n​och gut bekannte spätere Dechant Peter Karthaus h​at im Laufe d​er Jahre d​ie Kirche weiter ausgeschmückt.[71] Diese Kirche w​urde am 23. März 1945 d​urch einen Luftangriff völlig zerstört, a​ls die Alliierten e​inen Wehrmacht-Beobachtungs- u​nd Funkposten i​m Kirchturm ausschalteten.[165]

Nach d​em Krieg begann d​er mühevolle Wiederaufbau i​n vereinfachter Form. Als d​ann über 40 Jahre d​er „Stumpfe Turm“ d​as Wahrzeichen v​on Erle darstellte, w​urde der Kirchturm k​urz nach d​er Renovierung d​es Stumpfen Turms m​it einem Kupferdach i​m Jahre 1998 d​urch den heutigen h​ohen Kirchturm ersetzt. Dessen Erscheinungsbild entspricht i​m Wesentlichen d​em des i​m Krieg zerstörten Turms. Die Wiederherstellung g​eht auf d​ie Initiative d​es damaligen Pfarrers v​on St. Silvester Erle, Dechant Franz-Josef Barlage, zurück u​nd wurde z​u einem Großteil a​us Spendenmitteln d​er Erler Bevölkerung u​nd Wirtschaft finanziert.

Zu d​en Besonderheiten d​er Kirche zählen u. a. a​uch der 1974 d​urch den bekannten Künstler Hermann Kunkler gestaltete Chorraum u​nd die große Krippendarstellung z​ur Advents- u​nd Weihnachtszeit.

Grabhügel

Hügelgrab im westmünsterländischen Erle mit einer Informationstafel des Erler Heimatvereins

In d​er Erler Bauerschaft Östrich befindet s​ich ein a​lter Grabhügel[9]:50ff. Der Hügel h​at eine Höhe v​on rund 180 cm, e​inen Durchmesser v​on 19 m u​nd ist vollständig v​on Bäumen u​nd Unterholz überwachsen, s​o dass e​r im Sommer s​o gut w​ie nicht v​on der Straße „Werlo“ z​u sehen ist, a​n deren unmittelbare Rand e​r liegt (kurz v​or der Einmündung i​n die „Rhader Straße“). Er gehört z​u einer Grabhügelgruppe,[166] v​on denen h​eute noch sieben erhalten sind. Diese Grabhügel, i​m Volksmund a​uch Hügelgräber genannt, wurden a​ls Bodendenkmäler ausgewiesen u​nd sind geschützt.

In d​em Grabhügel wurden b​ei archäologischen Grabungen k​eine Funde getätigt, d​ie einen Hinweis darauf geben, v​on wem u​nd wie d​er Grabhügel genutzt wurde. Allerdings k​ann durch Heranziehung anderweitiger archäologischer Erkenntnisse folgendes angenommen werden: Am Anfang d​es 2. Jahrtausends v. Chr. drangen a​us dem Osten viehzüchtende Gruppen i​n Westfalen e​in und vermischten s​ich mit d​er heimischen Bauernkultur, d​ie einige i​hrer Toten i​n Großsteingräbern (Hünengräbern) o​der Steinkisten beerdigten. Die Eindringlinge, a​uch Streitaxtleute o​der Schnurkeramiker genannt, beerdigten i​n Einzelgräbern bzw. u​nter großen, kreisrunden Grabhügeln m​it Durchmessern u​m 20 m. Die Toten l​egte man i​n einen Baumsarg. Die Grabhügel wurden oftmals über Jahrhunderte a​ls Grabplatz benutzt. In d​er Eisenzeit verdrängten d​ann Flachgräber d​ie Sitte d​er Grabhügel.

Neben d​en Hünengräbern u​nd Steinkisten gehören d​ie bis z​u 4000 Jahre a​lten Grabhügel z​u den großen Grabanlagen Westfalens. Die meisten dieser Anlagen wurden b​ei der Kultivierung d​er Böden z​u Weide- u​nd Ackerland zerstört. Was übrig blieb, w​urde im 19. u​nd beginnenden 20. Jahrhundert d​urch Raubgrabungen zerstört.

Teufelstein

Der sogenannte Teufelstein in der Bauerschaft Östrich im westmünsterländischen Erle

Der Östricher Teufelstein i​st rund 100 Meter i​n einem Eichenwäldchen a​m Weg „Baklo“, n​ahe der „Rhader Straße“ z​u finden. Heute h​at der Heimatverein a​m Waldrand e​ine Informationstafel aufgestellt u​nd es i​st nunmehr r​echt einfach, d​en unscheinbaren Stein z​u finden.

Der Teufelstein[167] l​iegt im Randgebiet e​ines uralten Drubbels, a​lso einer bäuerlichen Kleinsiedlung. Es w​ird vermutet, d​ass dieser Anger (Dorfanlage) d​en Bewohnern d​es Drubbels u​nd dann a​uch der ganzen Bauerschaft a​ls Versammlungsort für weltliche u​nd heidnische Handlungen diente. Die Sagen v​om weißen Pferd (das d​en Göttern u​nd Göttinnen a​ls Reittier diente) u​nd vom schwarzen Hasen[168] (germanischer Krankheitsdämon) werden ebenfalls m​it dem Teufelstein u​nd dessen Umgebung i​n Zusammenhang gebracht. Wer s​ich in d​er Gegend u​m den Teufelstein verirrte, d​em erschien e​in kopfloses weißen Pferd, u​nd der Wanderer f​and kurze Zeit später wieder d​en rechten Weg.[169]

Der Teufelstein i​st ein mittelkörniger Biotit-Granit m​it einer Flächenabmessung v​on ca. 140 × 55 cm, geschätztes Gewicht v​on etwa 1800 kg. Der Stein i​st älter a​ls 2 Milliarden Jahre u​nd wurde v​or 260.000 b​is 200.000 Jahre v​on einem Eiszeitgletscher höchstwahrscheinlich a​us Schweden n​ach Erle transportiert. Die maximale Eisdicke l​ag damals b​ei ca. 200 m.

Historische Poststation Suendarp

Rastplatz und Infotafel neben der historischen Poststation

Das 1797 erbaute Haus d​es Bauern Grewing, ehemals Suendarp, diente v​on 1803 b​is 1850 a​ls Poststation d​er Postverbindung EssenDorsten–Alttüshaus–Erle (Östrich, Suendarp)–Borken.[66] Die Poststation Suendarp diente a​ls Rasthof für d​ie Kutschenpassagiere u​nd dort wurden a​uch die Kutschpferde gewechselt. Der Postweg (An i​hn erinnert d​er Straßenname „Alter Postweg“) verlief v​on der Poststation Suendarp südlich d​urch die Erler Heide, u​nd wer diesen Landstrich kennt, k​ann erahnen, w​ie beschwerlich dieser Weg für Pferde u​nd Menschen gewesen s​ein muss, teilweise d​urch tiefen, l​osen Sand, teilweise d​ann durch Morast. Im Jahre 1845 w​urde der Postweg r​und zwei Kilometer westlich a​uf die Trasse d​er heutigen B 224 verlegt, w​as dann a​uch die Tage d​er „Poststation Suendarp“ beendete. Heute k​ann wieder a​n der Stelle rasten, i​n wunderschöner Natur lädt d​ort im Sommer e​ine gemütliche Sitzgelegenheit d​en Wanderer o​der Radfahrer ein, e​in Weilchen d​ie Seele baumeln z​u lassen.

NATO-Standort Erle

Das Dorf Erle lag im Kalten Krieg innerhalb des NATO-Luftverteidigungsgürtels (NATO Airdefence Belt) und war im Zeitraum von 1965 bis 1983 Standort einer NIKE/Hercules FlaRakFlugabwehrrakete-Batterie. In der Batterie waren von 1965 bis 1978 das Squadron 221 B, 2. Groep Geleide Wapens der Niederländischen Luftwaffe sowie das B-Team, 508th US Army Artillery Detachement und von 1975 bis 1983 die D-Battery 9th MSL Btn Belgium SQN57 der Belgischen Armee stationiert.[170][171] Die Batterie bestand aus drei baulich getrennten Bereichen, die an verschiedenen Standorten rund um das Dorf angelegt waren: Im Nordosten lag der Feuerleitberich IFC (Integrated Fire Control), im Südosten der Abschussbereich LA (Launcher Area) und im Süden der Kommando- und Stabsbereich sowie die Kasernen und Wohnhäuser für die Soldaten und Offiziere. Der Feuerleitbereich beherbergte eine Reihe von mobilen Containern mit der Radar- und Zielverfolgungs- und leitelektronik, Generatoren, verschiedene Radaranlagen sowie einem Vierlings-Flakgeschütz. Die Eigensicherung erfolgte durch Wachhunde und durch Wachsoldaten. Nach langem Leerstand wurde der Bereich weitgehend zurückgebaut und wird heute wieder als landwirtschaftliche Fläche und als Hundesportplatz genutzt. Von der Bebauung ist heute kaum noch was zu erkennen. Auf dem Abschussbereich befanden sich neben diversen oberirdischen Gebäuden, Bunker und Hubschrauberlandeplätzen drei Abschusssektionen (Alpha, Bravo und Charly). Jede Sektion bestand aus einem Startplatz, der dreiseitig von einem Erdwall umgeben war und einer Lagerhalle zur Lagerung der fertig montierten Raketen. Diese wurden auf einem Hochschienensystem aus der Halle zu den Startplätzen gefahren. Auf dem Gelände gab es einen zusätzlich durch die US Army abgesicherten Bereich, in dem nukleare Sprengköpfe von Typ W31 gelagert wurden.[172] Die US-Soldaten waren auch für die Montage und den Abschuss nuklear bestückter Raketen zuständig. Insgesamt konnten neun Raketen abschussfertig aufgestellt werden, die damalige Computertechnik ließ aber nur den seriellen Abschuss zu, also eine nach der anderen. Der Eigenschutz wurde ebenfalls durch Wachhunde und befestigte MG-Stellungen gesichert. Nach der Aufgabe der Batterie wurde die Launcher Area noch ein paar Mal bei NATO-Manövern genutzt. Heute ist der Bereich im Privatbesitz und wurde 1995 unter Naturschutz gestellt. Im Stabs-Bereich befanden sich die Büros des Kommandostabs der Batterie sowie Kasernen, Sozialbauten wie Offiziers-, Unteroffiziers- und Mannschaftskantinen, einem kleinen Laden und diversen anderen Gebäuden. Außerhalb des umzäunten Bereichs wurden Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser für die Soldaten errichtet, sowie eine Schule und ein Soldatenheim. Die Belgischen Truppen bekamen später noch einen Fernsehturm aus Stahlbeton, damit sie u. a. heimisches Fernsehen und Radio empfangen konnten. Nach langem Leerstand wurde der Bereich 1989 als Übergangslager für deutschstämmige Spätaussiedler, von 1992 bis 1995 als Flüchtlingsheim für jugoslawische Kriegsflüchtlinge und ab 1994 als DRK-Migrationszentrum für Spätaussiedler genutzt. 2009 wurde das Areal komplett rückgebaut und 2014 als Bauland ausgewiesen.[173] Der FlaRak-Batterie war es auch zu verdanken, dass Erle in einer Tiefstflugzone lag, in der Militärflugzeuge mit Überschall bis auf 75 m über Grund hinweg fliegen durften. Damit wurden u. a. die Radaranlagen und deren Operateure getestet und geschult. Wegen der Radaranlagen durfte die Bebauung in Erle nicht höher als zwei Geschosse sein. Ende der 1960er-Jahre gab es noch einen Spionagefall. Eine niederländische Patrouille hat einen LKW-Fahrer einer nahen Kiesgrube mit Fotos der Anlage aufgegriffen. Der Kommandeur wurde daraufhin degradiert und strafversetzt.[174]

„Hanenborg“ – die Erler Turmhügelburg

An d​er Grenze z​u Raesfeld, i​n der Erler Mark gelegen, s​tand eine Motte.[175] Motten n​ennt man e​inen bestimmten Typ v​on Burg. Charakteristisch für diesen Burgtyp i​st ein künstlich aufgeworfener, m​eist kreisrunde a​ber auch teilweise o​vale Erdhügel m​it einem m​eist hölzernen Wohn- u​nd Wehrturm o​ben darauf. Befestigt w​urde das Ganze d​urch Wassergraben, Erdwälle u​nd Palisaden.

Die Hanenborg l​iegt rund z​wei Kilometer südlich v​on Schloss Raesfeld a​us entfernt i​n der Erler Mark. Von Erle a​us kommend hinter d​em Lohnunternehmer „Wachtmeister“ gelegen. Früher e​ine Waldwiese l​iegt diese Wiese h​eute am Rande d​es Waldes, a​n der z​um Feld h​in zeigenden Seite n​ur noch d​urch einen dünnen Streifen m​it Baum- u​nd Buschbestand eingesäumt. Dort h​atte sich u​m 1800 d​er Waldkötter Nienpötter angesiedelt, weshalb d​iese Wiese a​uch unter d​em Namen „Pötters-Wiese“ bekannt ist. Den Namen „Pötter“ findet m​an auch h​eute noch a​ls Straßen- u​nd Flurname i​n der näheren Umgebung.

Wann d​ie Turmhügelburg errichtet wurde, i​st bis h​eute noch unbekannt. Man weiß d​urch andere Funde i​n ganz Deutschland aber, d​ass die Hochzeit d​er Turmhügelburgen e​twa um 1100 n​ach Chr. gewesen ist. Einige Turmhügelburgen wurden weiter ausgebaut u​nd wurden i​m Laufe d​er Jahrhunderte z​u den prächtigen Wasserschlössern, d​ie sich b​is in d​ie heutige Zeit erhalten haben. Auch Schloss Raesfeld entstand a​us einer Motte. Die bekannte Raesfelder Turmhügelburg „Kretier“ gelang dieses a​ber ebenso w​enig wie d​er Erler „Hanenborg“. Die Burg Kretier g​ing 1152 i​n Flammen auf. Ob dieses Schicksal a​uch der Hanenborg beschieden w​ar weiß m​an nicht.

Von d​er Burg i​st nichts Oberirdisches erhalten geblieben; d​ass man a​ber letztendlich d​och von diesem Bauwerk weiß, i​st einigen Pergamenturkunden a​us dem Staatsarchiv i​n Münster z​u verdanken. Dort i​st zu lesen, d​ass am 23. November 1500 a​m Krankenlager d​es Burgherren Johann v​on Raesfeld s​ein Bruder Heinrich, Rutger v​on Diepenbrock z​u Tenking, Johann Osterwijk, d​er Erler Pastor Deryck v​an Wijk, d​er Augustinermönch Hinrich Seveker a​us Marienthal, d​en Raesfelder Pfarrer Bernardus Sengenhorst u​nd Hinrich Debynck standen u​m den letzten Willen d​es sterbenden Burgherren z​u bezeugen. Seine Ehefrau Friedericke v​on Rede sollte u. a. für i​hr Altenteil „de o​lde Hanenborg“ erhalten. Benannt w​urde die Turmhügelburg n​ach dem Raesfelder Burgmann Rotger t​or Hanenborg[155]:59, d​er namentlich i​n einer Urkunde a​us dem Jahre 1482 genannt wurde. Diese wurde, w​as man ebenfalls a​us alten Unterlagen ersehen konnte, Ende d​es 15. Anfang d​es 16. Jahrhunderts v​on Rotger t​or Hanenborg aufgegeben. Dessen Nachfahren k​ann man a​uch heute n​och in d​en alten Kirchenbüchern d​er Pfarrei St. Martin z​u Raesfeld finden.

Nachdem Raesfelder Heimatforscher vergeblich n​ach den Überresten a​uf Raesfelder Gebiet gesucht hatten, g​ab schließlich e​ine Karte a​us dem Jahre 1842 d​en alles entscheidenden Fingerzeig. Darauf war, m​it dem Flurnamen „Hamburghök“ bezeichnet, d​ie schon o​ben genannte „Pötters Wiese“ z​u sehen, u​nd darin l​ag eine Fläche, d​ie von e​inem hufeisenförmigen Wall umgeben war. Mit d​er daraufhin angeforderten Urkatasterkarte v​on 1822 w​ar es d​ann nicht m​ehr schwer, sowohl d​en alten Fuhrweg a​ls auch d​en alten Gräftenauslauf z​u lokalisieren. Nur e​in unbedeutender Rest d​es Walls w​ar nicht v​on der Anfang d​es 20. Jahrhunderts durchgeführten Einplanierung d​es Geländes betroffen.

Bei d​en daraufhin erfolgte Suchgrabungen w​urde der a​uf der Urkatasterkarte z​u erkennende Gräftenverlauf bestätigt. Ansonsten f​and man a​ber nur unzusammenhängende Steinsetzungen u​nd eine s​tark verrostete Eisenkette. Erst a​ls 1973 d​er Besitzer e​ines Teils d​er Wiese d​iese mit e​inem modernen, tiefgehenden Pflug bearbeitete, wurden weitere Zeugnisse a​us der a​lten Zeit zutage gebracht, u. a. e​inen halben Handmühlstein v​on 0,70 m Durchmesser u​nd einen Haufen Tonscherben. Letztere konnten d​er hiesigen Pottbäckerei a​us dem 11./12. Jahrhundert zugeordnet werden, einige s​ogar als feinen, weißen Siegburger Handelsware. Mit diesem Fund w​ar der Standort d​er Hanenborg n​un endgültig bestätigt worden.

Heute i​st von d​er Hanenborg nichts m​ehr zu erkennen. Alles, w​as von i​hr übrig blieb, l​iegt noch unerkannt u​nd unsichtbar i​n der Erde u​nter „Pötters Wiese“ i​n der Erler Mark verborgen.

Geschichtsstationen

Geschichtsstation „St. Silvester“ vor der Erler Kirche mit Informationen über ihre Geschichte

Der Erler Heimatverein e. V. stellt s​eit einigen Jahren a​n den markanten Sehenswürdigkeiten u​nd geschichtlich relevanten Plätzen Informationstafeln auf, d​ie sogenannten Geschichtsstationen. Auf diesen Tafeln können s​ich alle Interessierten i​n Wort u​nd Bild über d​ie Eckdaten, Fakten u​nd die Geschichte über d​ie jeweilige Sehenswürdigkeit erfahren. Bis z​um Jahr 2012 wurden bereits zwölf Stationen aufgebaut.

StationNördliche BreiteÖstliche Länge
Turmwindmühle51°44'21"06°52'00"
Overbeck51°44'25"06°50'44"
Pius-Eiche51°44'42"06°52'01"
Femeiche51°44'43"06°51'44"
Teufelstein51°45'07"06°52'56"
Historische Poststation51°44'56"06°53'31"
Hügelgrab51°45'30"06°53'54"
Jüdischer Friedhof51°44'26"06°51'57"
Gräberfeld51°44'37"06°51'10"
Geschichte von Erle51°44'45"06°51'45"
St. Silvester51°44'48"06°51'51"
Heimathaus51°44'46"06°51'56"
NATO51°45'01"06°52'38"
Spartakistenkämpfe51°44'57"6°52'20"
Alte Molkerei51°44'30"06°51'04"
Altes Pastorat51°74'53"06°86'19"

Regelmäßige öffentliche Veranstaltungen, Feste und Bräuche

  • Sternsinger. Am 6. Januar, am Drei-Königs-Tag, gehen die Sternsinger von Haus zu Haus, singen, verteilen die Segensbitte und sammeln Geld und Naturalien für einen guten Zweck.
  • Traditionelles Oster- und Pfingstmontag-Rennen des Erler Motor Clubs e. V. auf der vereinseigenen Kartbahn.
  • Offizielles Osterfeuer am Ostersonntag und viele kleine Osterfeuer in den Bauerschaften.
  • Jeden 30. April: Aufziehen des Maikranzes auf dem Erler Ständebaum, mit Tanz in dem Mai in der Dorfmitte.
  • „Pingsterbrut“, zu Pfingsten geht die „Pingsterbrut“ von Haus zu Haus und sammelt für einen guten Zweck.
  • Dreitägiges Schützenfest des Allgemeinen Bürgerschützenvereins Erle e. V. mit angeschlossener Kirmes. Immer eine Woche nach Pfingsten.
  • Sommerfest der Erler Vereine und Gruppen unter der Federführung der Erler Kolpingsfamilie. Immer am ersten Wochenende nach den Sommerferien.
  • Bauernmarkt auf dem Hof Stegerhoff, immer am letzten Sonntag im September.
  • Erntedankumzug (alle vier Jahre) zum Erntedankfest.
  • "Oktoberfest" des Allgemeinen Bürgerschützenvereins Erle e. V.
  • Großer St.-Nikolaus-Umzug, freitags um den 6. Dezember herum

Persönlichkeiten

  • Heinrich Lammersmann (* 1. März 1865; † 23. Oktober 1931), Lehrer und später Hauptlehrer an der Erler Volksschule, Mitbegründer des Katholischen Lehrervereins Dorsten und Umgebung, Leiter des Kirchenchors, Organist, Heimatforscher, Hobbyarchäologe, offizieller Pfleger und Obmann für Bodenaltertümer im Bereich der Herrlichkeit Lembeck, Autor und Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher und heimatkundlicher Artikel und Aufsätze in der Dorstener Volkszeitung, im Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck und im Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen der Provinz Westfalen. Er entdeckte und legte das fränkisch-merowingische Gräberfeld in der Erler Bauerschaft Westrich frei und pflanzte in seiner Eigenschaft als Hobbybotaniker über 15.000 Obstbäume im Dorf und den Bauerschaften. Zu seinem Gedenken trägt die Lammersmannstraße in Erle seinen Namen.
  • Fritz Sagemüller (* 10. November 1891; † 23. März 1945), Lehrer und später Hauptlehrer an der Erler Volksschule, Heimatforscher, Hobbyarchäologe, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins sowie des Ortsvereins, Organist, Betreuer des ersten Erler Heimatmuseums, Sammler alter Schriften, Naturphotograph, Illustrator u. a. für den Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck und offiziell ernannter Pfleger für geschichtliche Bodenfunde im Bereich der Herrlichkeit Lembeck. Zu seinem Gedenken trägt die Sagemüller-Straße seinen Namen.
  • Josef Böckenhoff (* 14. März 1900; † 1968), Diplom-Landwirt, Agrarwissenschaftler und Autor.
  • Bernhard Lammersmann (* 27. April 1901; † 20. April 1980), Träger des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, Ratsmitglied, mehrfach stellvertretender Bürgermeister, Bürgermeister, Standesbeamter und Schiedsmann der ehemals eigenständigen Gemeinde Erle, Angehöriger der Amtsvertretung des Amtes Hervest-Dorsten und Mitglied des Kreistages des Kreises Recklinghausen.
  • Maria Honvehlmann (* 25. März 1953; † 15. Juni 1995), erste Frau im Bürgermeisteramt der Gemeinde Raesfeld, erste Erler Einwohnerin im Bürgermeisteramt der Gemeinde Raesfeld.
  • Friedel Sebastian (* 1948), Träger des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, Mitglied des Borkener Kreistages, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Raesfeld, Mitglied im Rat der Gemeinde Raesfeld.
  • Gerhard Kirchner (* 1940), Träger des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, Träger der goldenen Ehrennadel der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen, Träger der Goldenen Ehrennadel des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen, Auszeichnung vom Deutschen Fußball-Bund für den vorbildlichen Einsatz.
  • Hans-Jürgen Heursen (* 1944), Träger der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • Thomas Rommelspacher (* 5. März 1947), MdL NRW vom 2. Juni 2000 bis 2. Juni 2005 für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.
  • Christoph Cluse (* 1964), Historiker und Autor für mittelalterliche Geschichte.
  • Jörg Heidermann (* 1973), Radiomoderator und Nachrichtensprecher bei Radio WMW, 104,6 RTL, Radio Fritz (RBB), RadioBerlin und arbeitet nun im Fernsehprogramm des MDR als Meteorologe vor und hinter der Kamera.

Einzelnachweise

  1. Dr. Josef Böckenhoff: Die Markkötter zu Erle. In: Heimatbund Herrlichkeit Lembeck und der Stadt Dorsten e.V. (Hrsg.): Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck. Ausgabe 1960, 1960, S. 22 ff.
  2. Hubert Punsmann, Hans Schleuning, Gabriele Süsskind: Der Kreis Borken. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-8062-0262-1.
  3. Adolf Joseph Cornelius Tibus: Gründungsgeschichte der Stifter, Pfarrkirchen, Klöster und Kapellen im Bereiche des alten Bisthums Münster. 1: Das Pfarrsystem des Bisthums in seiner ursprünglichen Anlage und späteren Ausbildung. Friedrich Regensberg, Münster 1885, S. 1064 f.
  4. Ingrid Sönnert: Damals... Menschen und Geschichte(n) aus Raesfeld, Erle und Homer. Hrsg.: Gemeinde Raesfeld. Raesfeld 1997, ISBN 3-9804028-1-9, S. 27 ff.
  5. Dr. Klaus-Werner Kahl: Kahls platdüütske Noakieksel. Aschendorff Verlag, Münster 2009, ISBN 978-3-402-12788-9.
  6. Wolf in Nordrhein-Westfalen - Wolfsmanagement - Wolfsgebiet Schermbeck. Abgerufen am 9. Oktober 2019.
  7. Ingrid Sönnert. Damals… Menschen und Geschichte(n) aus Raesfeld, Erle und Homer, Gemeinde Raesfeld 1997, ISBN 3-9804028-1-9.
  8. Heinrich Lammersmann: Die Gestaltung unserer Heimat. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1925, S. 17 ff.
  9. Heinrich Lammersmann: Die Steinzeit unserer Heimat. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1925.
  10. Heinrich Lammersmann: Neue Funde aus alter Zeit. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1931, S. 84 ff.
  11. Heinrich Lammersmann: Die Östrich, die Ursiedelung von Erle. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1926.
  12. Heinrich Lammersmann: Die merowingischen Gräber – Bausteine zu ihrer Geschichte. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1928.
  13. Heinrich Lammersmann: Die merowingisch-fränkischen Gräber in Erle bei Dorsten aus dem 6. bis 8. Jahrhundert n. Chr. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1927.
  14. Hubert Punsmann, Hans Schleuning, Gabriele Süsskind: Der Kreis Borken. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-8062-0262-1.
  15. Abschrift aus der Mitte des 15. Jh. in Rescripta privilegiorum Paderburnensis ecclesie. S. 87 im Staatsarchiv Münster.
  16. Ludwig Brüggemann: Aus der Chronik der Schule in Erle. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1990, S. 107.
  17. Josef Böckenhoff: Die Markkötter zu Erle. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1960, S. 22 ff.
  18. Niesert I. 526. – Revisions-Vermerke in den Kirchenbüchern. – Tibus Gründungsgeschichte S. 1064 f.
  19. Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Westfalen, A 171 I Studienfonds Münster, Stift Überwasser, Münster – Urkunden: Urkunde Nr. 16
  20. Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Westfalen, A 145 I Kloster St. Aegidii, Münster – Urkunden, Urkunde Nr. 2
  21. Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Westfalen, A 134 I Stift Freckenhorst – Urkunden: Urkunde Nr. 7
  22. Tibus, Gründungsgeschichte S. 1065 – Nach Tibus, Namenkunde S. 93, ist Herlon wohl gleich Horlon (so in Urkunde von 1017, Erhard Cod. Nr. 92), welches so viel wie „sumpfiger Wald“ bedeuten würde.
  23. Nach Lindner, die Beme S. 23, ist das 1344 genannten „locus vrigraviatus prope domos sive casas dictas Erle“ wohl identisch mit dem Freistuhl „in villa Greven“. – Vgl. auch Zeitschrift f. v. G. u. A. V 24: Gottfried de Erle ist 1338 Zeuge der Schenkung eines Hauses in Greven an der Domkirche zu Osnabrück.
  24. Adolph Tibus: Gründungsgeschichte der Stifter, Pfarrkirchen, Klöster und Kapellen im Bereiche des alten Bistums Münster mit Anschluß des ehemaligen friesischen Theils. Münster, gedruckt und in Commission bei Friedr. Regensberg 1867, Band 1 Teil 2, Library of the University of Michigan.
  25. Wilhelm Kohl: Germania Sacra – Neue Folge 31,1 Bistum Münster 7 Die Diözese 1. Verlag de Gruyter, 1999, ISBN 3-11-016470-1.
  26. Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Westfalen, A 450 Ra I Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.), Raesfeld-Urkunden: Urkunde Nr. 7, 62, 66, 90, 95, 97, 138, 141, 142, 168, 183, 184, 195, 239, 249, 257a, 275, 279, 283, 318
  27. N. R. W. Landesarchiv: Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.). – Akten, Nr. 22062: Erklärung des Adolf von Raesfeld zu Ostendorf, den Lehnbrief des Herzogs von Kleve über die Freistühle Assenkamp, Deuten und Dirickinck mit den Leuten in den Kirchspielen Raesfeld, Erle, Schermbeck, Lembeck, Wulfen, Hervest, Rhade, Holsterhausen und Ramsdorf in Verwahr halten zu wollen
  28. Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Westfalen, A 450 Ge I Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.) Gemen – Urkunden: Urkunde 38
  29. Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Westfalen, 122.23.01 Xanten, Viktorstift Urkunde Nr. 73
  30. Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Westfalen, A 450 Ge I Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.) Gemen – Urkunden: Urkunde Nr. 98
  31. Ludwig Brüggemann: Aus der Chronik der Schule in Erle. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1988, S. 93 ff.
  32. Brunn, Urk.-Sammlung S. 41 (Manuskript in Wulfen).
  33. Hermann-Josef Schwingenheuer: Das Femgericht unter der Erle Eiche, nach einer Originalurkunde im Archiv zu Bocholt, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1932, S. 55 ff.
  34. Pfarrei St. Silvester: Festschrift zum 100. Jubiläum der Kirche. 1979.
  35. Niesert, Urkunden-Sammlung Band I, Abt. II. S. 96.
  36. Tibus, Gründungsgeschichte S. 310 f.; Fahne, von Hövel S. 77 (s. v. Heiden); Die Beme S. 11 f.; Urkunde von 1543.
  37. Heinrich Lammersmann: Geschichte der Kirchenglocken zu Erle. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1931, S. 69 ff.
  38. Erler Schulchronik
  39. Adalbert Friedrich/Lutz Hoffmann: De olde Hanenborg in der Erler-Mark, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1975, S. 34 ff.
  40. Ingrid Sönnert: ...es schmeckt nach Calvinismus, Westmünsterland – Jahrbuch des Kreises Borken 1994, Kreis Borken, 1994, ISBN 3-927851-73-6, S. 158–163.
  41. Heinrich Lammersmann: Michael Spanier 1622–1669(70?). Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1929, S. 65 ff.
  42. Heinrich Lammersmann: Das alte Kirchlein 1550–1875. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1928, S. 74 ff.
  43. Albert Weskamp: Die Geschichte des Dorfes Erle und seiner Eiche. Westfälische Vereinsdruckerei, Münster, 1895.
  44. Nikolaus Kindlinger: Münsterische Beiträge zur Geschichte Deutschlandes hauptsächlich Westfalens. Dritten Bandes Erste Abtheilung [...]. Münster 1793, New York Public Library.
  45. Ludwig Brüggemann: Aus der Chronik der Schule in Erle, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1991, S. 93 ff.
  46. Adalbert Friedrich: Das Lager bei Erle, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1970, S. 61 ff.
  47. Oberlehrer A. Hartmann: Das Lager bei Erle, Vestische Zeitschrift, Band 17, Ausgabe 1907/'08, S. 75 ff.
  48. Ingrid Sönnert: Die Herrlichkeit Lembeck während des Spanisch-Niederländischen und des Dreißigjährigen Krieges. Vestische Zeitschrift, Ausgabe 1997/'98, S. 7 ff.
  49. Heimatblätter des Heimatverlages Dortmund, 1. Jahrgang 1919/20, September Heft Nr. 6.
  50. Heinrich Lammersmann: Plaggenmahd und Torfstich. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1932, S. 49 ff.
  51. Erler Pfarrarchiv.
  52. Vgl. Tibus, Gründungsgeschichte S. 1065; Fahne, von Hövel S. 222 f.; Urkunden von 1623, 1626 und 1632 in Erle.
  53. Ludwig Brüggemann: Aus der Chronik der Schule in Erle. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1980, S. 121 ff.
  54. An Nachrichten über Erle über älterer Zeit ist noch eine Angabe des Lehnsregister des Grafen von Solmisse zu Ottenstein aus dem 14. Jahrhundert über Abgaben von dem im Kirchspiel gelegenen großen und kleinen Hach zu erwähnen. (Vgl. Tibus S. 1066.)
  55. Ohne Autorennennung: Gründung des Heimatbundes und dessen Entwicklung. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1925.
  56. Heinrich Lammersmann: Die Franzosenzeit und der Kosakenwinter. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1931, S. 62 ff.
  57. Studienrat Hemsing: Napoleonszeit – Franzosenzeit – Kosakenzeit, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1927.
  58. Urkunden, seit 1605 auf dem Hofe Schäper upn Wall. (Wissenstand: 1895)
  59. Johannes Hemsing: Einquartierung im Kosakenwinter. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1975, S. 52 ff.
  60. Thomas Spohn (Hrsg.): Pfarrhäuser in Nordwestdeutschland – Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland. Waxmann, Münster 2000, ISBN 3-89325-717-9, S. 208 ff.
  61. Ludwig Brüggemann: Aus der Chronik der Schule in Erle, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck. 1981, S. 140 ff.
  62. Ludwig Brüggemann: Aus der Chronik der Schule in Erle. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1992, S. 113.
  63. Klaus Werner: Die Pius-Eiche in Erle. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2005, S. 199 ff.
  64. Johannes Gramse: 75 Jahre Erler Dorfkirche. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1954, S. 59 ff.
  65. Erler Kirchenchronik.
  66. Rolf Schürmann: Aus der Geschichte des Postwesens in der Herrlichkeit Lembeck. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1958, S. 46 ff.
  67. Josef Kellner: Hauptlehrer Fritz Sagemüller zum Gedenken. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1952, S. 21 ff.
  68. Ludwig Brüggemann: Aus der Chronik der Schule in Erle. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1983, S. 151/152.
  69. Kaplan Naendrup: Die Volksbüchereien in der Herrlichkeit, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1927, S. 98 ff.
  70. Ludwig Brüggemann: Aus der Chronik der Schule in Erle. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1985, S. 94 ff.
  71. Heinrich Lammersmann: Landdechant Peter Karthaus zu Erle. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1929, S. 76 ff.
  72. Ludwig Brüggemann: Aus der Chronik der Schule in Erle. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1987, S. 78 ff.
  73. Hermann-Josef Schwingenheuer: Notgeld der Herrlichkeit Lembeck. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1970, S. 103 ff.
  74. Klaus Werner: Die Auswirkung des Kapp-Putsches auf Erle, Rotarmisten in dem Heidedorf. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1994, S. 104 ff.
  75. Heinrich Lammersmann: Das goldene Priesterjubiläum des Dechanten P. Karthaus 1924. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1925, S. 92 ff.
  76. Bistumsarchiv Münster, Generalvikariat Neues Archiv 101-7. S. 72 ff.
  77. Elisabeth Schwane: Erinnerungen an Else Cahn. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2000, S. 123 ff.
  78. Heimatverein Erle: Erle – 1945. Lünenborg, Borken-Weseke 1995.
  79. Pfarrer Josef Debbing: Wie Rhade den Zweiten Weltkrieg erlebte. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1968, S. 67 ff.
  80. Gertrudis Tüshaus geb. Sagemüller: Unvergessene Tage im Frühjahr 1945. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1995, S. 69 ff.
  81. The Pegasus Archiv of the British Airborne Forces 1940–1945: History of the 8th Parachute Battalion.
  82. Gerd Buskamp: Erle – Erinnerungen unter der Femeiche. Kindheitsgeschichten. Bonn, 2000.
  83. Fritz Oetterer: Wie der im 2. Weltkrieg für Erle, Rhade und Lembeck geplante Einsatz des Volkssturmes erfolgreich verhindert wurde. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1996, S. 142 ff.
  84. Bistumsarchiv Münster, PfA Erle, K 6.
  85. Hermann-Josef Schwingenheuer: Von Oktober zu Oktober. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1960, S. 97 ff.
  86. Michael Maurer: Die Femeiche in Erle – Ein Vorschlag für ihre Erhaltung. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1965, S. 16 ff.
  87. August Heselhaus: Der Riesenbecher von Erle. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1968, S. 62 ff.
  88. A. Stapel (Autorin), D. Bérenger – C. Grünewald (Hrsg.): Westfalen in der Bronzezeit, Zabern-Verlag, 1. Auflage. Münster 2008, ISBN 978-3-8053-3932-2, S. 57.
  89. Hermann-Josef Schwingenheuer: Von Oktober zu Oktober. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1967, S. 130 ff.
  90. Klaus Werner: Die „Hohe Schule“ in Erle. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1997, S. 114 ff.
  91. Hermann-Josef Schwingenheuer: Von Oktober zu Oktober. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1968, S. 117 ff.
  92. Hermann-Josef Schwingenheuer: Von Oktober zu Oktober. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1969, S. 125 ff.
  93. Hermann-Josef Schwingenheuer: Von Oktober zu Oktober. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1970, S. 126 ff.
  94. Hermann-Josef Schwingenheuer: Von Oktober zu Oktober. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1972, S. 88 ff.
  95. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 312.
  96. Hermann-Josef Schwingenheuer: Von Oktober zu Oktober. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1977, S. 111 ff.
  97. Hermann-Josef Schwingenheuer: Von Oktober zu Oktober. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1981, S. 175 ff.
  98. Christa Setzer: Von Oktober zu Oktober, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1984, S. 230 ff.
  99. Werner Gritzan: Von Oktober zu Oktober. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1987, S. 160 ff.
  100. Elisabeth Schwane: Renovierung der Erler Pfarrkirche. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1989, S. 116 ff.
  101. Raesfeld: Die 1000-jährige Femeiche. muensterland.de, abgerufen am 8. Januar 2022.
  102. Christa Setzer: Von Oktober zu Oktober. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1988, S. 136 ff.
  103. Christa Setzer: Von Oktober zu Oktober. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1990, S. 132 ff.
  104. Christa Setzer: Von Oktober zu Oktober. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1993, S. 128 ff.
  105. Christa Setzer: Von Oktober zu Oktober. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1994, S. 172 ff.
  106. Christa Setzer: Von Oktober zu September. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1995, S. 170 ff.
  107. Christa Setzer: Von September zu August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1996, S. 223 ff.
  108. Christa Setzer: Von September zu August. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1997, S. 184 ff.
  109. Christa Setzer: Von September zu August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1998, S. 201 ff.
  110. Anette Lenzing: Gerichtslinden und Thingplätze in Deutschland. Karl Robert Langewiesche Nachfolger, Heiligenhaus 2005, ISBN 3-7845-4520-3.
  111. Christa Setzer: Von September zu August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1999, S. 203 ff.
  112. Christa Setzer: Von September zu August. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2000, S. 203 ff.
  113. Christa Setzer: Von September zu August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2002, S. 203 ff.
  114. Stützen für eine 1000-Jährige: Erler Femeiche trägt zu schwer an ihrer Krone. Bocholter-Borkener Volksblatt, 29. Juni 2000.
  115. Christa Setzer: Von September zu August. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2005, S. 218 ff.
  116. Christa Setzer: Von September zu August. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2006, S. 220 ff.
  117. Christa Setzer: Von September zu August. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2007, S. 216 ff.
  118. Die Erler Femeiche: Vom Gerichtsplatz zum Touristenmagnet. Westmünsterland – Kreis Borken, www.kreis-borken.de.
  119. Christa Setzer: Von September zu August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2009, S. 245 ff.
  120. Gut in Schuss: Über 1000-jähriger Femeiche wurde wieder eine Pflegekur gegönnt. Der Westen: Das Portal der WAZ Mediengruppe, 7. November 2008.
  121. Christa Setzer: Von September zu August. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2010, S. 222 ff.
  122. Christa Setzer: Von September zu August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2014, S. 221.
  123. Christa Setzer: Von September zu August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2014, S. 2122.
  124. Christa Setzer: Von September zu August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2014, S. 228.
  125. Christa Setzer: Von September zu August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2014, S. 230.
  126. Christa Setzer: Von September zu August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2014, S. 239.
  127. Christa Setzer: Von September bis August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2015, S. 260.
  128. Christa Setzer: Von September bis August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2015, S. 260.
  129. Christa Setzer: Von September bis August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2015, S. 261.
  130. Christa Setzer: Von September bis August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2015, S. 262.
  131. Christa Setzer: Von September bis August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2015, S. 264.
  132. Christa Setzer: Von September bis August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2015, S. 264.
  133. Christa Setzer: Von September bis August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2015, S. 265.
  134. Christa Setzer: Von September bis August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2015, S. 266.
  135. Christa Setzer: Von September bis August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2015, S. 272.
  136. Borkener Zeitung, Ausgabe 3. Januar 2015, Lokalteil Raesfeld, Artikel "Das Pfarrheim ist verkauft", Autor Frank Liebetanz.
  137. Borkener Zeitung, Ausgabe 3. Januar 2015, Lokalteil Raesfeld, Artikel "Nachbarschaft feiert Jubiläum", Autor Frank Liebetanz.
  138. Christa Setzer: Von September bis August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2016, S. 235.
  139. Christa Setzer: Von September bis August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2016, S. 236.
  140. Christa Setzer: Von September bis August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2016, S. 240.
  141. Borio TV, Meldung vom 25. September 2015: http://www.borio.tv/aktuelles/raesfeld/raesfeld-und-erle-bekommen-nun-doch-glasfaser_32201
  142. Borkener Zeitung vom 21. Oktober 2015, Lokalteil Raesfeld, Artikel: "In Raesfeld beginnen Tiefbauarbeiten für Glasfasernetz", Autor: Andreas Rentel
  143. Christa Setzer: Von September bis August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2016, S. 263.
  144. Christa Setzer: Von September bis August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2016, S. 264.
  145. Christa Setzer: Von September bis August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2016, S. 265.
  146. Borkener Zeitung Online vom 7. Juni 2016, Artikel: "Kita Holzwurm in Erle feiert 25-Jähriges.", Autor: Irmgard Jünck.
  147. Christa Setzer: Von September bis August, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 2016, S. 266.
  148. Borkener Zeitung Online vom 27. August 2016, Artikel: "Neue Mensa bietet auch Platz zum Spielen.", Autor: Andreas Rentel.
  149. Borkener Zeitung Online vom 19. Dezember 2016, Artikel: "Schulschild ist montiert.", Autor: Andreas Rentel.
  150. https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-muensterland/video-schuetzenverein-raesfeld-erle-feiert-im-autokino-100.html
  151. Kurt Kibbert: Die Äxte und Beile im mittleren Westdeutschland I C.H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München, 1980, ISBN 3-406-00777-5, S. 206.
  152. Heinrich Lammersmann: Hügelgräber der Herrlichkeit. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1934, S. 18 ff.
  153. U. Nahrendorf: Westfalen in Endneolithikum und früher Bronzezeit. Untersuchungen zur Besiedlungsgeschichte der Nordwestdeutschen Landschaft zwischen Niederrhein und Mittelweser. Band II Diss. Münster, 1989, S. 145.
  154. K. Günther: Steinzeit und Ältere Bronzezeit im Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte Münster. Einführung in die Vor- und Frühgeschichte Westfalens 1. 2. Auflage. Münster, 1971.
  155. August Heselhaus, Bodenforschung im Kreise Borken – Band IV. Kreis Borken, 1974, ISBN 3-927851-15-9.
  156. D. Bérenger (Autor), Gesellschaft zur Förderung der Archäologie in Ostwestfalen: „Archäologie in Ostwestfalen Band 5“, Verlag für Regionalgeschichte, Gütersloh 2000, ISBN 3-89534-367-6, S. 19–28.
  157. Klaus Werner: Wenn der Riesenbecher von Erle erzählen könnte. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1999, S. 85 ff.
  158. Otto Kreuter: Aus der Geschichte der Erler Schulen. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1952, S. 68 ff.
  159. Johannes Kempken: 10 Jahre Heimatverein Erle. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1999, S. 75 ff.
  160. Andreas Roloff: Erler Femeiche in Raesfeld (NRW) wird zwölfter Nationalerbe-Baum. In: Nationalerbe Baum. Kuratorium Nationalerbe-Bäume, 20. Oktober 2021, abgerufen am 30. Oktober 2021.
  161. Naturdenkmal Piuseiche@1@2Vorlage:Toter Link/kreis-borken.map-server.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . In: Geodatenatlas des Kreises Borken. Untere Landschaftsbehörde Kreis Borken. abgerufen am 8. Juni 2012.
  162. Hermann-Josef Buning: Das alte Pfarrhaus in Erle. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1981, S. 81 ff.
  163. Vereinigte Westfälische Adelsarchive e. V.: Das Pastorat zu Erle betr. Grundstücke, Bauten und Bestallungen (Findbuch : Lem.L – Archiv Lembeck, Bestand Lembeck) (Bestand : Coppel (Lem.Co))
  164. Heinrich Lammersmann: Das alte Kirchlein von Erle. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1928, S. 74 ff.
  165. Festschrift der Kirchengemeinde St. Silvester zur 100-Jahr-Feier der neuen Kirche, S. 86 ff.
  166. Fritz Sagemüller: Hügelgräber in der Herrlichkeit. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1934, S. 18 ff.
  167. Jakobine Spangemacher: Der Teufelsstein auf dem Bakenhofe bei Erle. Heimatkalender Herrlichkeit Lembeck, 1925, S. 23 ff.
  168. Joseph Kellner: Der Teufelshase in der Östrich, Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1931, S. 73.
  169. Joseph Kellner: Der Teufelstein bei Erle. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1930, S. 92.
  170. Borkener Zeitung vom 31. Dezember 2014, Artikel "Atomsprengköpfe lagen in Erle", Autor: Frank Liebetanz.
  171. Dorstener Zeitung vom 10. Januar 2015, Artikel "Kommandant wurde nach Spionage versetzt", Autor: Berthold Femer.
  172. Johannes Kempken: "Atombomben in Erle", Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1996, S. 151 ff.
  173. Borkener Zeitung vom 31. Dezember 2014, Artikel "Erdwälle verdeckten den Einblick", Autor: Frank Liebetanz.
  174. Borkener Zeitung vom 10. Januar 2015, Artikel "Kommandant nach Spionage versetzt", Autor: Berthold Fehmer.
  175. Adalbert Friedrich und Lutz Hoffmann: De olle Hanenborg in der Erler-Mark. Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1975, S. 37 ff.

Literatur

  • Hubert Punsmann, Hans Schleuning, Gabriele Süsskind: Der Kreis Borken. 2. veränderte Auflage. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-0262-1.
  • Wilhelm Kohl: Germania Sacra – Neue Folge 31,1 Bistum Münster 7 Die Diözese 1. Verlag de Gruyter, 1999, ISBN 3-11-016470-1.
  • Heimatverein Erle: Erle – 1945. Lünenborg, Borken-Weseke 1995.
  • Ingrid Sönnert: Damals... Menschen und Geschichte(n) aus Raesfeld, Erle und Homer. Gemeinde Raesfeld 1997, ISBN 3-9804028-1-9.
  • Ingrid Sönnert: Von Bauersleuten, Spinnerinnen und Handwerkern. Gemeinde Raesfeld 1994, ISBN 3-9804028-0-0.
  • Ingrid Sönnert: Die Flurnamen der Gemeinde Raesfeld – Atlas und Namensregister. Gemeinde Raesfeld 1992, ISBN 3-927851-59-0.
  • Heimatverein Erle e. V.: Querbeet – Erle in Geschichten und Bildern. Eigenverlag 2007.
  • Jahrbuch für westfälische Kirchengeschichte. Band 90, Kommissionsverlag F. Klinker, 1996.
  • Unsere Heimat: Jahrbuch des Kreises Borken 1977. Westmünsterland 1977.
  • Unsere Heimat: Jahrbuch des Kreises Borken 1978. Westmünsterland 1978.
  • Unsere Heimat: Jahrbuch des Kreises Borken 1980. Westmünsterland 1980.
  • Unsere Heimat: Jahrbuch des Kreises Borken 1984. Westmünsterland 1984.
  • Unsere Heimat: Jahrbuch des Kreises Borken 1990. Westmünsterland 1990.
  • Unsere Heimat: Jahrbuch des Kreises Borken 1994. Westmünsterland 1994.
  • Heimatbund Herrlichkeit Lembeck und Stadt Dorsten e. V.: Heimatkalender Digital Jahrgang 1925 bis 2010. Eigenproduktion, DVD.
  • Albert Weskamp: Geschichte des Dorfes Erle und seiner Eiche. Münster [ca. 1895] (ULB Münster).
  • Daniel Bérenger, Christoph Grünewald (Hrsg.): Westfalen in der Bronzezeit. Verlag Philipp von Zabern, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-8053-3932-2.
  • Gesellschaft zur Förderung der Archäologie in Ostwestfalen (Hrsg.): Archäologie in Ostwestfalen. Band 5. Gesellschaft zur Förderung der Archäologie in Ostwestfalen e. V., Saerbeck 2000, ISBN 3-89534-367-6.
  • Pfarrei St. Silvester zu Erle (Hrsg.): 100 Jahre St. Silvester. Eigenverlag, Erle 1979.
  • August Heselhaus, Bernhard Siepe: Der Raum Borken in der Früh- und Vorzeit. Kreis Borken 1972.
  • August Heselhaus: Bodenforschung im Kreis Borken. Kreis Borken 1974.
Commons: Erle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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