Cappeln (Oldenburg)
Cappeln (Oldenburg) ist eine Einheitsgemeinde im Landkreis Cloppenburg im Oldenburger Münsterland in Niedersachsen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Cloppenburg | |
Höhe: | 46 m ü. NHN | |
Fläche: | 76,52 km2 | |
Einwohner: | 7266 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 95 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 49692 | |
Vorwahl: | 04478 | |
Kfz-Kennzeichen: | CLP | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 53 003 | |
Gemeindegliederung: | 9 Ortschaften | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Markt 3 49692 Cappeln (Oldenburg) | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Marcus Brinkmann (Einzelbewerber) | |
Lage der Gemeinde Cappeln (Oldenburg) im Landkreis Cloppenburg | ||
Geografie
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Cappeln gehören folgende Gemeindeteile (Einwohnerzahlen in Klammern, Stand 30. Juni 2019):[2]
- Cappeln (Ort) (3062)
- Bokel (658)
- Elsten (672)
- Mintewede (28)
- Nutteln (152)
- Schwichteler (288)
- Sevelten (1760)
- Tegelrieden (45)
- Tenstedt (436)
- Warnstedt (165)
Benachbarte Gemeinden und Ortschaften
Benachbarte Gemeinden und Ortschaften sind, beginnend von Norden im Uhrzeigersinn, die Emsteker Bauerschaft Höltinghausen, die Gemeinde Emstek, die Gemeinde Visbek, die Gemeinde Bakum, die Stadt Vechta, die Bakumer Ortschaft Lüsche, die Gemeinde Essen, die Gemeinde Lastrup sowie die Stadt Cloppenburg.
- Umliegende Ortschaften im Überblick
Cloppenburg (6 km) | Höltinghausen (6 km) | Emstek (4 km) | |
Lastrup (17 km) | Visbek (14 km) | ||
Essen (16 km) | Lüsche (9 km) | Bakum (9 km)
Vechta (15 km) |
Die Entfernungsangaben beziehen sich auf die Entfernung bis zum Ortszentrum.
Flächennutzung
Die Gemeinde Cappeln ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt und weitmaschig besiedelt. 82 % der Fläche der Gemeinde sind landwirtschaftlich genutzt, weitere 11 % bestehen aus Wald. Die restlichen Areale sind als Ödland, Siedlungs- und Verkehrsflächen anzusehen.[3]
Geschichte
Am Calhorner Mühlenbach befinden sich die Reste einer Ringwall-Anlage mit dem Namen „Quatmannsburg“.[4] Der Hauptteil der Burg wird durch einen Rundwall von 90 bis 100 m Durchmesser gebildet. Sein Wall ist bis zu 2 m hoch und bis zu 22 m breit.[5] Das Alter der Anlage ist nicht bekannt. Es häufen sich allerdings Funde aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Ihren Namen verdankt die Burg den heutigen Grundstückseigentümern.
Erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 1159, als sich Cappeln von Emstek löste und eine selbstständige Kirchengemeinde gründete. Der Name „Cappeln“ bedeutet „Kapelle“. Bereits vor 1150 baute man in Cappeln die erste Kirche, die erst im Jahre 1900 abgebrochen werden musste. Die Ortschaften Elsten, Bokel, Tenstedt und Osterhausen wurden erstmals 1217 in einer Urkunde erwähnt.[6] Nach längeren Verhandlungen wurde 1889 die erste Kapelle zwischen den Orten Warnstedt und Elsten errichtet.
Der Ort Sevelten wird bereits in einer ungenau datierten Urkunde des Klosters Corvey aus der Zeit zwischen 1000 und 1090 erwähnt als „Swiveldon“, später „Svivulten“ (1110). Die erste Kapelle in Sevelten ist aus dieser Zeit.
Der Ort Schwichteler erhielt 1929 ein Kloster der Ilanzer Dominikanerinnen, genannt „Christinenhof“. Am 31. Dezember 2015 wurde das bis dahin als Bildungseinrichtung geführte Kloster geschlossen. In dem Gebäude sind zurzeit unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht.
Politische Zugehörigkeit
- bis 1252 zur Grafschaft Ravensberg-Vechta
- 1252–1803 zum Hochstift Münster und dem Amt Vechta
- 1803–1810 zum Amt Cloppenburg und zum Herzogtum Oldenburg
- 1811–1814 zum französischen Hanseatischen Département de l’Ems-Supérieur (Departement der Oberen Ems)
- 1814–1918 zum Amt Cloppenburg und zum Großherzogtum Oldenburg
- 1918–1946 zum Amt Cloppenburg und zum Land Oldenburg
- seit 1946 zum Landkreis Cloppenburg und zum Land Niedersachsen
Religionen
Die Einwohner der Gemeinde Cappeln gehören mit 55,15 % mehrheitlich der römisch-katholischen Konfession an. 13,33 % der Einwohner sind evangelisch-lutherisch und 31,52 % gehören anderen oder keiner Konfession an.[2]
Römisch-katholische Kirchen
Geschichte: Cappeln und Emstek gehörten bis 1668 zum Bistum Osnabrück, seitdem zum Bistum Münster.
- St. Peter und Paul in Cappeln
- St. Franciscus von Assisi in Elsten
- St. Marien in Sevelten
- Klosterkirche des ehemaligen Dominikanerinnenklosters Christinenhof in Schwichteler
Evangelisch-lutherische Kirchen
- St. Martin in Cappeln
Politik
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Cappeln besteht aus 18 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 6001 und 7000 Einwohnern.[7] Die 18 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2016 und endet am 31. Oktober 2021.
Stimmberechtigt im Gemeinderat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister Marcus Brinkmann.
Die letzte Kommunalwahl am 11. September 2016 ergab das folgende Ergebnis (mit Vergleichszahlen der vorigen Wahl):[8]
Partei | 11. September 2016 | 11. September 2011 | |||||
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Stimmen | Anteil | Sitze | Stimmen | Anteil | Sitze | ||
CDU | 5236 | 54,04 % | 10 | 6602 | 75,99 % | 15 | |
UWG | 2556 | 26,38 % | 5 | – | – | – | |
SPD | 1119 | 11,54 % | 2 | 1534 | 17,65 % | 4 | |
FDP | 492 | % | 5,071 | 551 | % | 6,341 | |
GRÜNE | 286 | % | 2,95– | – | – | – | |
Wahlbeteiligung | 61,01 % | 58,19 % | |||||
Bürgermeister
Bei der Bürgermeisterwahl vom 10. September 2006 setzte sich Reinhold Grote von der CDU als einziger Kandidat mit 2.211 Ja-Stimmen durch. Er beendete seine Amtszeit vorzeitig aus Altersgründen.
Bei der Direktwahl am 22. September 2013 erhielt Marcus Brinkmann als Einzelbewerber gegen zwei parteigebundene Kandidaten 1886 Stimmen (50,03 %). Eine Stimme reichte zur absoluten Mehrheit. Die Wahlbeteiligung betrug 71,40 Prozent. Seine Amtszeit begann am 1. November 2013.
Wappen
Das Wappen der Gemeinde Cappeln zeigt in Gold einen schwarzen, rot gezäumten Pferdekopf. Das Wappen weist auf die früher in der ganzen Gemeinde betriebene Pferdezucht hin. Hierbei ist besonders der Hof Vorwerk zu erwähnen, der seit über 100 Jahren eine Zuchtstation für die Oldenburger Pferde ist.[3]
Städtepartnerschaften
Am 5. Juli 1991 wurde mit der Gemeinde Langenstein im Landkreis Halberstadt (Sachsen-Anhalt) ein Partnerschafts-Vertrag geschlossen.[9]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Cappelner Bruch, Landschaftsschutzgebiet
Bauwerke
- Kirche St. Peter und Paul (Cappeln)
- Pastorat, erbaut 1711 (Cappeln)
- Gestüt Vorwerk (Cappeln)[10]
- Kirche St. Marien (Sevelten)
- Kirche St. Franziskus (Elsten)
- St. Peter und Paul (Cappeln)
- St. Marien (Sevelten)
- St. Marien (Sevelten)
- St. Franziskus (Elsten)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Cappeln ist über die Bundesstraße B 72 (Europastraße E 233) und die Bundesautobahn A 1 (E 37) an das Fernstraßennetz angeschlossen. Von 1914 bis 1965 erschloss die Kleinbahn Vechta–Cloppenburg mit Haltestellen zunächst in Schwichteler, später in Tenstedt und Cappeln die Gemeinde.
Bildung
Verschiedene Einrichtungen im Bereich der Bildung bzw. Kultur sind in Cappeln vorzufinden, u. a.[11]:
- zwei Grundschulen
- eine Oberschule
- eine Musikschule
- drei Kindergärten
- fünf Büchereien
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Maria Brand (1877–1956), erste weibliche Landtagsabgeordnete im Oldenburgischen Landtag
- Leo Reinke (1909–1978), niedersächsischer Landespolitiker (CDU), von 1951 bis 1974 Mitglied des Niedersächsischen Landtages
- Günter Dreyer (1943–2019), Ägyptologe, von 1998 bis 2008 erster Direktor der Abteilung Kairo des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI)
- Hermann Kokenge (1949–2014), deutscher Landschaftsarchitekt und Rektor der TU Dresden
- Christoph Eilers (* 1969), Abgeordneter für den Landtag Niedersachsen
Weblinks
Einzelnachweise
- Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Gemeinde Cappeln. Zahlen und Daten zur Gemeinde. Abgerufen am 4. September 2020.
- Gemeinde Cappeln: Gemeindeportrait - Geschichte und Gegenwart, abgerufen am 11. Oktober 2014
- Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege. Referat Archäologie – Burgenforschung -: Die Quatmannsburg bei Elsten (Gde. Cappeln, Ldkr. Cloppenburg). 2008
- Jade-Hochschule: Quatmannsburg, Cappeln/Elsten (Memento des Originals vom 30. Dezember 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Hauptvermessungsübung 2008.
- Pastöre in Cappeln. Hrsg. von der Pfarrgemeinde Cappeln. (2010)
- Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 28. Januar 2017.
- KDO Wahlportal Gemeindewahl 2016, abgerufen am 28. Januar 2017
- Partnergemeinde Langenstein. Gemeinde Cappeln, abgerufen am 16. Juli 2014.
- Gestüt Vorwerk. Abgerufen am 16. Juli 2014.
- Gemeinde Cappeln. Schulen, Kindergärten, Büchereien. Abgerufen am 16. Juli 2014.