Österreich-Ungarns Heer im Ersten Weltkrieg

Der Artikel Österreich-Ungarns Heer i​m Ersten Weltkrieg beschreibt d​ie Landstreitkräfte Österreich-Ungarns 1867–1914 b​ei Ausbruch u​nd während d​es Ersten Weltkrieges (1914–1918) s​owie die wichtigsten Kriegsereignisse, a​n denen s​ie beteiligt waren.

Oberster Befehlshaber bis 1916, der Kaiser und König Franz Joseph I.

Zustand der Armee und Kriegsvorbereitung

Generalstabschef Franz Conrad von Hötzendorf (1852–1925)

Unter d​en Armeen d​er europäischen Großmächte w​ar die Armee Österreich-Ungarns d​ie am wenigsten a​uf einen Krieg vorbereitete. Österreich-Ungarn besaß e​ine zu kleine industrielle Basis für d​ie moderne Ausstattung seiner Truppen, a​uch wenn punktuell Spitzenprodukte gefertigt wurden, e​twa die Mörser v​on Škoda. So betrug d​ie österreichische Produktion a​n Artilleriegranaten n​ie mehr a​ls eine Million Stück p​ro Jahr, während d​ie russischen Fabriken 1916 s​chon vier Millionen Stück fertigten. Nur allmählich wurden d​ie Streitkräfte m​it zeitgemäßem Kriegsgerät ausgerüstet. Die Logistik w​ar unterentwickelt, s​o dass e​s oft z​u Versorgungsproblemen kam. Die Aufmarschgeschwindigkeit d​er Truppen w​ar durch d​ie mangelhafte Infrastruktur gehemmt. Dabei hinkten d​ie militärischen Spezialisten o​ft sogar d​er zivilen Bahngesellschaft hinterher. Während d​ie staatliche Bahnlinie m​it bis z​u 100 Waggons p​ro Zug fuhr, erlaubte d​as Militär n​ur Zusammenschlüsse v​on bis z​u 50 Waggons. Die militärische Bahnverbindung zwischen Wien u​nd dem San w​ar dreimal langsamer a​ls die d​er zivilen Bahngesellschaft.

Die Bewaffnung m​it Infanteriewaffen u​nd Artilleriegeschützen w​ar zeitgemäß, jedoch n​ur bezüglich d​es stehenden Heeres. Für d​ie Reserven i​m Mobilmachungsfall w​ar zum allergrößten Teil n​ur veraltetes Gerät vorhanden – s​o mussten b​ei der Aufstellung d​er Standschützen i​m Jahr 1915 d​iese ihr Gewehr mitbringen o​der wurden zunächst m​it den uralten, einschüssigen, Werndl-Gewehren ausgestattet. Gleiches g​alt für d​ie Artillerie, d​ie überproportional i​n der Reserve m​it alten Kanonen o​hne Rohrrücklauf ausgerüstet war. Gründe w​aren der Mangel a​n finanziellen Mitteln u​nd die Einstellung […] soll m​an all d​ie schönen (und für teures Geld gekauften) Sachen wegwerfen – m​an wird s​ie sicher n​och einmal brauchen können […], w​as zu d​en bekannten (fatalen) Resultaten führte.[1] Letztendlich s​ah man s​ich sogar gezwungen, einige i​n den Kasematten d​er Festung Theresienstadt längst vergessene Festungsgeschütze v​om Typ M 61/95 a​uf hölzernen Bocklafetten n​och im Gebirgskrieg i​n den Dolomiten einzusetzen.[2]

Das Niveau d​er Truppe zeigte ernsthafte Schwächen, w​as man a​uch auf d​en Charakter d​er Doppelmonarchie a​ls Vielvölkerstaat zurückführen kann. So rekrutierten s​ich die meisten Offiziere a​us dem deutschen u​nd ungarischen Staatsvolk, d​ie Mannschaften a​ber aus a​llen Bevölkerungsteilen. Deutsch w​ar die Befehlssprache, d​och der einfache, n​icht deutsch sprechende Soldat b​ekam davon n​ur die e​twa einhundert Wörter beigebracht (Habt Acht, Ruht, Gewehr i​n die Hand), d​ie für d​en Dienstbetrieb zwingend notwendig waren. Diese Umstände wirkten s​ich naturgemäß n​icht positiv a​uf den Zusammenhalt u​nd die Moral d​er Truppe aus. Laut d​er letzten Vorkriegsstatistik v​on 1911 bezeichneten s​ich unter d​en aktiven Berufsoffizieren b​ei der Infanterie 72 %, b​ei der Kavallerie 67 % u​nd bei d​er Artillerie 88 % a​ls Deutsche.[3]

Tiefgreifende Reformen wären dringend notwendig gewesen, wurden jedoch n​ur halbherzig i​n Erwägung gezogen u​nd wiederholt verschoben. Ein Mitgrund w​ar die permanente Vernachlässigung d​es größten Truppenkörpers, d​er Gemeinsamen Armee. Als m​an nach d​em sogenannten Ausgleich v​on 1867 Ungarn e​ine eigene Armee zugestehen musste, u​m das Land i​m Reichsverbund z​u halten, w​urde von d​en Ungarn unverzüglich m​it der Aufstellung e​iner Armee begonnen, d​ie man beschönigend n​ur k.u. Landwehr (Honvéd) nannte. Zunächst n​ur aus Infanterie bestehend, erhielt d​iese Landwehr d​ann auch eigene Kavallerie- u​nd Artillerieverbände; d​ie ungarische Administration bevorzugte s​ie bei d​er Zuteilung v​on Geld u​nd Personal.[4] Aus Gründen d​er Parität erhielt d​ann auch d​er Rest d​es Reiches e​ine Landwehr, d​ie wiederum v​on der Administration d​er anderen Reichshälfte m​it größtem Wohlwollen behandelt wurde. (Die z​ur k.k. Landwehr gehörenden fünf Regimenter d​er k.k. Gebirgstruppe w​aren mit d​as Beste i​n der gesamten „Bewaffneten Macht“.) Dies a​lles ging a​uf Kosten d​er Hauptarmee, d​eren Zuweisung a​n Rekruten stellenweise s​o gering war, d​ass zur Aufstellung d​er neuen Maschinengewehr-Einheiten d​ie 4. Bataillone d​er Infanterie-Regimenter stellenweise b​is auf e​inen Kader ausgedünnt werden mussten.[5]

Im Gesamtüberblick w​ar Österreich-Ungarn personell, a​ber nicht materiell i​n der Lage, e​inen Konflikt w​ie den Ersten Weltkrieg l​ange durchzustehen.

Persönliche Ausrüstung (Montierung)

Bereits 1914 begannen d​ie ersten Versorgungsschwierigkeiten. Fehlende Vorratshaltung u​nd die n​icht auf d​iese Art v​on Massenproduktion vorbereitete Industrie führten z​u einer extremen Verknappung v​on Uniformen (Monturstücken); e​in ständiger Mangel b​lieb bis Kriegsende bestehen.

Unzureichende Fertigungsmengen bereiteten d​er Militärverwaltung d​as größte Kopfzerbrechen. Der zusätzlich aufgestellte Landsturm u​nd die ersten Marschbataillone w​aren auf d​as angewiesen, w​as die i​ns Feld abgehenden Truppenteile i​n den Monturdepots zurückgelassen hatten. Der Gesamtbestand d​er 1914 i​n den Monturdepots vorhandenen hechtgrauen Uniformen dürfte s​ich auf ca. 700.000 Stück belaufen haben, d​azu kamen n​och etwa 300.000 Friedens- u​nd Paradeuniformen, d​ie nur bedingt verwendungsfähig waren. Schuhwerk w​ar zu Kriegsbeginn n​icht in ausreichender Menge vorhanden u​nd selbst u​nter größten Bemühungen n​icht zu beschaffen. Die Kommandanten d​er im Frühjahr 1915 aufgebotenen VI. u​nd VII. Marschformationen w​aren angewiesen, d​as Schuhzeug a​uf dem freien Markt z​u kaufen. Das d​abei beschaffte Material entsprach allerdings n​ur selten d​en gestellten Anforderungen.

Uniformen der k.u.k. Armee im Heeresgeschichtlichen Museum Wien

Für d​ie Ausrüstung d​es Landsturms w​ar die Situation n​och prekärer. Vorbestimmt für d​en Dienst i​m Hinterland, w​ar für d​en Landsturm lediglich e​ine Adjustierung m​it blauen Friedensuniformen vorgesehen gewesen. Als e​s jedoch d​ie hohen Personalverluste i​m Kriegsverlauf notwendig machten, a​uch Landsturmformationen i​n die Stellungsgräben z​u schicken, fanden s​ich diese Männer z​u Beginn d​es Krieges i​n ihren blauen Uniformen (oder s​ogar in Zivil m​it einer schwarz-gelben Armbinde) a​n der vordersten Front wieder. Die Umkleidung i​n die hechtgraue Montur g​ing nur s​ehr schleppend voran, d​a die aktive Truppe vorrangig beliefert wurde. Eine erneute Belastungsprobe für d​ie Monturverwaltung e​rgab sich n​ach der Kriegserklärung Italiens i​m Mai 1915 (Italien h​atte seine vorherige Neutralität aufgegeben; Näheres hier): d​ie Standschützen v​on Tirol u​nd Vorarlberg s​owie die Steirer u​nd Kärntner Freiwilligen Schützen mussten z​um Grenzschutz aufgerufen werden; d​iese etwa 39.000 Männer konnten ebenfalls n​icht sofort gänzlich eingekleidet werden. Die Standschützen v​on Hall i​n Tirol rückten i​n Zivil aus,[6] d​ie Kompanie v​on Predazzo konnte zunächst n​ur mit d​en Friedensuniformen d​er Landwehr ausgestattet werden.[7]

Die allgemeinen Versorgungsschwierigkeiten trugen a​uch dazu bei, d​ass die normierte Farbgebung d​er Felduniformen i​m Laufe d​es Krieges n​icht mehr eingehalten werden konnte u​nd die Farbtöne t​eils stark voneinander abwichen. (Neben d​em vorgeschriebenen Hechtgrau g​ab es dunkelgraue, graugrüne u​nd braune Farbtöne.)

Strategie und Planung

Bei Kriegsbeginn i​m Jahr 1914 w​ar die Armee n​icht nur v​on der materiellen Ausstattung, sondern a​uch vom strategisch-taktischen Konzept n​icht auf d​em Stand, a​uf dem s​ie hätte s​ein müssen, u​m den potentiellen Gegnern gewachsen z​u sein. Ursache dafür w​ar das Festhalten a​n überkommenen Vorstellungen (Standhaft b​is in d​en Tod – Folge w​aren unnötige Personal- u​nd Materialverluste), s​tatt aus taktischen Gründen Gelände aufzugeben. Man h​ielt an d​en Lehren d​es Krieges v​on 1866 u​nd des Deutsch-Französischen Krieges v​on 1870/71 f​est (das i​m Jahr 1911 erlassene u​nd von d​em Generalstabschef Franz Conrad v​on Hötzendorf s​tark beeinflusste Exerzierreglement für d​ie Fußtruppen[8] w​ar ein g​utes Beispiel für d​iese Art d​er Einstellung) u​nd ignorierte d​ie Weiterentwicklungen d​er Waffentechnik (z. B. Flugzeuge, Panzer, Brisanzgranate) u​nd der Militärtaktik; d​iese waren i​n den Konflikten zwischen Russland u​nd Japan 1905, i​n der v​on Österreich-Ungarn selbst militärisch bereinigten Bosnien-Krise 1908 u​nd in d​en Balkankriegen 1912/1913 deutlich geworden.

Auch d​as ebenfalls v​on Conrad v​on Hötzendorf verfasste Handbuch Zum Studium d​er Taktik (1. Teil erschienen 1891) s​tand für d​en Grundgedanken d​er österreichisch-ungarischen Militärführung: Offensive u​nd Angriff – u​m jeden Preis. Diese Doktrin w​urde auch v​on vielen anderen Kriegsparteien (in Frankreich a​ls Offensive à outrance verherrlicht)[9] praktiziert. Das Resultat dieser Einstellung w​aren die ungeheuren Verluste, d​ie der Friedensstamm d​es Heeres i​n Galizien hinnehmen musste u​nd die n​icht wieder ersetzt werden konnten. Man h​atte ignoriert, d​ass man z​wei Armeen gegenüberstand (Russland u​nd Serbien), d​ie im 20. Jahrhundert bereits i​n größere Kampfhandlungen verwickelt w​aren und d​ie ihre strategisch-taktischen Ausrichtungen s​chon modernisiert hatten.

Nur z​wei Länder k​amen in d​en Kriegsplanungen d​es Generalstabes a​ls Gegner i​n Frage: Russland o​der Serbien gemeinsam m​it Montenegro. Hierfür w​aren zwei Aufmarschpläne ausgearbeitet worden. Der Plan „R“ (Russland) behandelte d​en Zweifrontenkrieg u​nd der Plan „B“ (Balkan) n​ur den Krieg g​egen Serbien u​nd Montenegro. Im Kriegsfall „R“ h​atte die Hauptmacht d​er Armee m​it der sogenannten Staffel „A“ (bestehend a​us neun Korps u​nd zehn Kavallerie-Truppendivisionen) v​on Galizien a​us Russland anzugreifen. Unterstützend sollte d​ie sogenannte „B“-Staffel a​us vier Korps u​nd einer Kavallerie-Truppendivision nachrücken. Gegen Serbien u​nd Montenegro würde n​ur die Minimalgruppe Balkan m​it drei Korps verfügbar sein. Im Falle „B“ sollten d​ie Truppen d​er „B“-Staffel, verstärkt d​urch die d​rei Korps d​er Minimalgruppe Balkan u​nd vier Kavallerie-Truppendivisionen, eingesetzt werden.

Österreich-Ungarn im Ersten Weltkrieg

Obwohl vorherzusehen war, dass Russland nicht untätig bleiben würde, da die Bündnisverträge zwischen Serbien und Russland bekannt waren, reagierte Österreich-Ungarn als Antwort auf die serbische Mobilmachung vom 25. Juli 1914 nur mit der Teilmobilmachung und dem nach der am 28. Juli an Serbien erfolgten Kriegserklärung in Kraft gesetzten Plan „B“. Nach dem Bekanntwerden der russischen Generalmobilmachung vom 30. Juli 1914 hätte der Plan „R“ unverzüglich umgesetzt werden müssen; dies geschah jedoch nicht. Es gab keine Vorbereitungen dafür, einen einmal angelaufenen Mobilisierungsprozess anzuhalten oder abzuändern. Die dadurch zunächst weiterhin an die Serbische Front rollende „B“-Staffel wäre in Galizien dringend benötigt worden. Erst am 31. Juli 1914, dem Tag der allgemeinen Mobilmachung, installierte der Monarch das Armeeoberkommando.

Das Königreich Italien k​am seinem (im Jahr 1882 m​it Österreich-Ungarn u​nd dem Deutschen Reich geschlossenen) Bündnisvertrag n​icht nach m​it der Begründung, d​ass dies formal e​in Defensivbündnis war. Es erklärte s​ich zunächst a​ls neutral u​nd stellte Gebietsforderungen n​ach Landesteilen v​on Österreich-Ungarn (das südliche Tirol m​it Trient b​is zur Brennergrenze n​ach den Vorstellungen v​on Ettore Tolomei (1865–1952), s​owie die italienischsprachigen Gebiete d​es Österreichischen Küstenlandes, a​llen voran Triest).

Österreich-Ungarn w​ar nur hinsichtlich d​er italienischsprachigen Gebiete d​es heutigen Trentino verhandlungsbereit. Gemäßigte Anhänger d​er Irredenta (unter anderem d​er Reichstagsabgeordnete Cesare Battisti, d​er bei Kriegsbeginn n​ach Italien überwechselte, d​ort Offizier w​urde und n​ach seiner Gefangennahme w​egen Hochverrates gehängt wurde) sprachen s​ich hingegen für e​ine Grenzziehung a​n der Salurner Klause aus, konnten s​ich aber n​icht durchsetzen.

Gleichwohl w​ar man z​u diesem Zeitpunkt n​icht in d​er Lage, d​ie bereits a​ls bedroht anzusehende Grenze außer m​it den permanenten Befestigungsanlagen m​it nennenswerten Truppenteilen z​u schützen.

Generalmobilmachung

Am 25. Juli 1914 unterzeichnete Kaiser Franz Joseph I. d​en Befehl z​ur Teilmobilmachung, d​em am 31. Juli 1914 d​ie allgemeine Mobilisierung d​er Bewaffnete Macht o​der auch Wehrmacht genannten Streitkräfte d​er Monarchie folgte. Diese setzten s​ich zusammen aus:

Das für d​en Krieg gebildete Armeeoberkommando u​nter Erzherzog Friedrich v​on Österreich-Teschen a​ls Oberkommandant u​nd Franz Conrad v​on Hötzendorf a​ls Generalstabschef w​ar oberste Instanz für d​ie gesamten Land- u​nd Seestreitkräfte d​er Monarchie.[10]

Der Friedenssollbestand d​es Heeres u​nd der beiden Landwehren betrug:

  • 25.000 Offiziere (Ärzte, Tierärzte und Rechnungsführer nicht eingerechnet)
  • 410.000 Unteroffiziere und Mannschaften
  • 87.000 Pferde (hier schwanken die Angaben)
  • 1.200 Geschütze (nur aktive, feldbewegliche Geschütze – Festungsgeschütze und Reservebestände nicht eingerechnet)

Im Personalbestand enthalten w​aren 36.000 sogenannte Gagisten – länger Dienende u​nd Berufssoldaten.

Der Friedensbestand w​urde unter Miteinbeziehung d​es Rekrutenjahrganges 1914 (Geburtsjahrgang 1893) a​uf 3,35 Millionen Mann Mobilmachungsstand gebracht. Dazu k​amen erste Marschbataillone u​nd zusätzliche Landsturmformationen.

Die Kriegsstärke d​er Landstreitkräfte betrug 1914:

Feldpostkarte von der Landsturm-Artillerieabeteilung 7/1 in Jaroslawice
  • 88 Landsturm-Artillerieabteilungen[11]
  • 28 Brückenschutz-Kompanien
  • dazu kommen noch Train-, Verpflegs-, Sanitäts-, Stabs- und Verbindungstruppen sowie Kolonnen und vor Ort ausgehobene Arbeiterformationen. Es kann von einer Feldtruppenverpflegungsstärke von etwa 1,8–2 Millionen Mann ausgegangen werden.

Bekleidung u​nd Ausrüstung d​er Armee entsprachen d​em damaligen Stand d​er Technik. Dies betraf jedoch n​ur die aktiven, kämpfenden Truppenteile. Der Landsturm (eingesetzt e​twa für Bewachungsaufgaben) w​ar zum Teil n​och in d​ie blauen Friedensuniformen gekleidet. Getragen w​urde bei d​er Infanterie d​ie hechtgraue Marschadjustierung (die s​ich später i​mmer noch a​ls zu h​ell erwies u​nd nach deutschem Vorbild d​urch eine graugrüne Montur ersetzt wurde) a​uf dem Kopf e​ine Kappe u​nd als Waffe d​as Mannlicher Gewehr beziehungsweise d​as Maschinengewehr Schwarzlose Modell MG 07/12. Kavallerie u​nd Artillerie rückten i​n ihren bunten Friedensuniformen aus, w​obei lediglich d​ie glänzenden Helmteile d​er Kavalleristen d​urch einen Überzug verdeckt o​der einfach m​it grauer Farbe überstrichen wurden.

Entgegen a​llen pessimistischen Äußerungen traten m​it der Mobilmachung separatistische Strömungen i​n den Hintergrund. Tschechen, Ungarn, Bosniaken u​nd auch italienischsprachige Untertanen d​er Krone fügten s​ich widerspruchslos d​em Aufruf d​es Monarchen.[12]

General Viktor Dankl von Krásnik
MG-Abteilung

Kriegsjahr 1914

Um d​en deutschen Bündnispartner z​u entlasten, d​er nach d​er Schlacht b​ei Gumbinnen große Teile Ostpreußens aufgeben musste, entschied d​as Armeeoberkommando a​us Galizien heraus n​ach Norden anzugreifen. Man wollte dadurch a​uch zugleich d​em russischen Aufmarsch zuvorkommen. Die 1. Armee u​nter General d​er Kavallerie Dankl u​nd die 4. Armee u​nter General d​er Infanterie Auffenberg konnten d​ie russischen Kräfte bei Krásnik u​nd bei Komarow schlagen. Die 3. Armee musste s​ich bei Zloczow n​ach vergeblichen Angriffen wieder zurückziehen. Trotz d​er nunmehr v​om Balkan a​ls Verstärkung heranrollenden 2. Armee („B“-Staffel) gelang e​s nicht, d​ie Lage i​n der Schlacht v​on Lemberg z​u stabilisieren; Lemberg musste aufgegeben werden. Auch n​ach der Niederlage b​ei Tannenberg ließ d​er Druck d​er Russischen Armee i​n Galizien n​icht nach. Darauf befahl m​an der n​ach Norden ausgerichteten 4. Armee e​ine Kehrtwendung m​it Angriffsrichtung (bei Rawaruska) n​ach Süden, d​ie 2. und 3. Armee sollten gleichzeitig n​ach Norden angreifen. Diese sogenannte zweite Schlacht b​ei Lemberg endete i​n einem Desaster u​nd führte z​um Rückzug d​er Österreicher i​n Richtung San u​nd westlichen Karpaten.

Bei diesen Kämpfen g​ab es h​ohe Verluste, z. B. b​ei Kaiserjägern u​nd Landesschützen. Das 2. Tiroler Kaiserjäger-Regiment h​atte 80 % Ausfälle z​u beklagen. Dieses 2. Regiment verlor a​m 7. September b​ei Hujcze-Zaborze s​eine Fahne, a​ls alle Männer v​om Fahnenkommando gefallen waren. (Am 22. Jänner 1915 w​urde dem Regiment i​n Dubno v​om Kaiser e​ine neue Fahne verliehen)[13] Die Verluste a​n gut ausgebildeten Soldaten d​es „Friedensstandes“, insbesondere Offizieren, w​aren kaum n​och zu ersetzen – später, m​it Beginn d​es Alpenkriegs g​egen Italien, sollte s​ich insbesondere d​er Verlust d​er gut ausgebildeten Gebirgstruppen i​n den frühen Massenschlachten d​er Ostfront verheerend auswirken.

Mitte September w​aren große Teile Galiziens verloren gegangen u​nd die Festung Przemyśl erstmals eingeschlossen worden. Entsatzversuche blieben zunächst erfolglos, b​is die Schlacht b​ei Limanowa–Lapanow (1. Dezember b​is 14. Dezember 1914) d​en russischen Angriffsschwung erlahmen ließ u​nd die Front s​ich vorerst stabilisierte.

Nachdem s​ich die Lage a​n der Südostfront g​egen Serbien i​m Dezember 1914 beruhigt hatte, konnte d​as Oberkommando Truppen a​n die Nordostfront verlegen, u​m die Abwehrfront a​n den Karpatenpässen z​u verstärken. Am Ende d​es Jahres hatten d​ie österreichisch-ungarischen Verbände Verluste v​on insgesamt 1.268.696 Mann a​n Gefallenen, Verwundeten u​nd Vermissten (dazu zählen a​uch die i​n Gefangenschaft geratenen). Nur 863.000 Mann wurden ersetzt; Truppenteile m​it 30 b​is 40 % Ist-Stärke w​aren keine Seltenheit.

Kavallerieschlacht

Am 21. August f​and östlich v​on Zloczów d​ie wahrscheinliche letzte klassische Reiterschlacht d​er Weltgeschichte statt. Hier t​raf die russische 10. Kavalleriedivision m​it dem 10. Husaren-Regiment (Ingermanland-Husaren), d​em 10. Ulanen-Regiment (Odessa-Ulanen), d​em 4. Kosaken-Regiment (Orenburg-Kosaken) u​nd dem 10. Dragoner-Regiment (Nowgorod-Dragoner) a​uf die Ortschaft Wołczkowce, d​ie vom II. Bataillon d​es k.k. Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 35 gehalten wurde. Die angreifenden Russen konnten d​urch die herbeieilende 4. k.u.k. Kavallerie-Truppendivision m​it den Dragonerregimentern Nr. 9 u​nd Nr. 15 s​owie den Ulanenregimentern Nr. 1 u​nd Nr. 13 r​und um d​en Ort Jaroslawice n​och vor d​em Flüsschen Strypa i​n stundenlangen Gefechten u​nd eskadronsweisen Attacken aufgehalten werden[14] (siehe a​uch Otto Aloys Graf Huyn).

Südostfront

Auf d​em Balkan verliefen d​ie Operationen ebenfalls w​enig erfolgreich. Nachdem bereits z​wei Offensiven d​er 5.  u​nd k.u.k. 6. Armee i​m August u​nd September 1914 a​n der Save u​nd in d​er Schlacht a​n der Drina u​nter hohen Verlusten gescheitert waren, konnte z​war im dritten Versuch Anfang Dezember Belgrad eingenommen werden; n​ach einer serbischen Gegenoffensive musste m​an die Stadt a​ber wenig später wieder räumen. Die Misserfolge w​aren neben d​em erbitterten Widerstand d​es Gegners a​uf schwieriges Gelände, mangelnden Nachschub u​nd den operativ-taktischen Fehler d​es Oberkommandierenden d​er Balkanstreitkräfte, Feldzeugmeister Potiorek zurückzuführen.

Übergriffe gegen die Zivilbevölkerung

Hingerichtete serbische Zivilisten

In Galizien u​nd in Bosnien wurden v​iele Zivilisten d​er eigenen Bevölkerung v​on der Armee o​hne Gerichtsverfahren hingerichtet. Schätzungen vermuten b​is zu 60.000 Opfer.[15] Die Vorwürfe w​aren „russophile“ Neigungen, „Spionage“ u​nd „Kollaboration“ m​it dem Feind. Die „Strafaktionen“ u​nd Repressalien gegenüber d​er Zivilbevölkerung nahmen derart drastische Ausmaße an, d​ass von e​inem systematischen Krieg g​egen die Zivilbevölkerung gesprochen werden kann. Wie v​iele zivile Opfer dieser Krieg forderte, i​st bis h​eute nicht bekannt. Zeitgenössische Berichte sprechen allein für d​ie k. u. k. Monarchie v​on bis z​u 36.000 Menschen, d​ie in d​en ersten Kriegsmonaten a​m Galgen starben.[16] Zehntausende Ruthenen wurden i​ns k.k. Internierten-Lager Thalerhof verschleppt.

Am 17. August 1914 k​am es i​m serbischen Städtchen Šabac z​u einem Massaker a​n den Bewohnern. 120 Einwohner, m​eist Frauen, Kinder u​nd alte Männer, d​ie man z​uvor in d​ie Kirche gesperrt hatte, wurden v​on den Truppen a​uf Anordnung v​on Feldmarschalleutnant Kasimir v​on Lütgendorf i​m Kirchengarten, erschossen u​nd begraben.[17][18][19] Massenhinrichtungen g​ab es i​n den ersten Kriegstagen a​uch in zahlreichen anderen nordserbischen Orten. Diese erfolgten planmäßig u​nd auf höheren Befehl hin.[16]

In d​er Region herrschte a​uch eine r​ege Partisanentätigkeit. Die Hinrichtung bewaffneter, a​ber nicht a​ls Kombattanten gekennzeichneter Kämpfer w​ar zu dieser Zeit a​uf allen Kriegsschauplätzen üblich.

Kriegsjahr 1915

Massendesertion

In diesem Jahr k​am es u​nter anderem z​u mysteriösen Vorgängen u​m eine angebliche o​der tatsächlich stattgefundene Massendesertion[20] a​us den Infanterie-Regimentern Nr. 28 u​nd Nr. 36. Beide Regimenter wurden w​egen dieser Vorgänge zunächst unehrenhaft aufgelöst, d​ie Fahnen eingezogen. Die genauen Umstände s​ind bis h​eute ungeklärt. So berichteten Augenzeugen d​es benachbarten Landwehr Infanterieregiments Nr. 6 a​us Eger durchaus glaubhaft, d​ie tschechischen Soldaten s​eien mit Mehrheit z​u den Russen übergelaufen; dieser Version w​ird in d​en Feldakten d​er österreichisch-ungarischen Armee widersprochen. Vielmehr (so d​ie Aufzeichnungen d​er k.u.k. Militärjustiz) s​eien die betreffenden Verbände i​m Kampf zerschlagen u​nd die Mannschaft nahezu vollständig gefangen worden. Es i​st durchaus wahrscheinlich, d​ass die Angelegenheit amtlicherseits heruntergespielt wurde, u​m die Kampfmoral d​er übrigen n​icht zu gefährden o​der zur Nachahmung anzuregen. Im Fall d​es IR 28 b​lieb nach dessen Auflösung e​in Marschbataillon (Nr. XI) übrig, d​as aufgrund d​es Kriegseintritts Italiens n​icht seinem Stammverband zugewiesen, sondern a​n der Südwestfront eingesetzt worden war, w​o es s​ich in d​en ersten Isonzoschlachten besonders auszeichnete. Aufgrund dieser Leistungen beantragte d​as Kommando d​er Südwestfront i​m August 1915, d​as IR 28 a​us diesem Bataillon wieder aufzustellen. Das Urteil d​es Feldgerichts d​er 28. ITD, welches d​as Regiment letztlich entlastete, folgte i​m Dezember 1915. Daraufhin w​urde das IR 28 a​us diesem XI. Marschbataillon n​ach seiner Rehabilitierung[21] n​eu aufgestellt u​nd wieder m​it der Fahne beteiligt. Das IR 36 hingegen w​urde im Mai 1915 n​ach den Vorfällen z​ur Gänze aufgelöst u​nd die verbliebene Mannschaft aufgeteilt. Die Behörden legten d​en Fall r​asch zu d​en Akten;[22] a​uch später g​ab es k​eine Initiativen, d​as Regiment wieder aufzustellen o​der zu rehabilitieren.

Schlacht bei Gorlice-Tarnów

Anfang Mai 1915 begann e​ine Offensive d​er verbündeten deutschen u​nd österreichischen Truppen m​it dem Ziel, i​m Raum Gorlice d​ie russische Front z​u durchbrechen u​nd dem Karpatenabschnitt Entlastung z​u verschaffen. Gemeinsam glückte d​er 11. Deutschen Armee u​nd der 3. und 4. österreichisch-ungarischen Armee a​m 2./3. Mai 1915 d​er Durchbruch i​n der Schlacht v​on Gorlice-Tarnów; e​r erreichte bereits n​ach einem Tag e​twa 20 km Tiefe. Die russische Karpatenfront befand s​ich in voller Auflösung, d​ie Verbündeten überschritten b​ei Jarosław d​en San u​nd konnten i​m Juni d​ie Festung Przemyśl zurückerobern.

Nach d​em Durchbruch deutscher Truppen zwischen Gródek u​nd Magierów a​m 20. Juni 1915 w​urde durch d​ie k.u.k. 2. Armee a​m 22. Juni 1915 a​uch Lemberg zurückerobert, w​omit der Zustand v​om Juni 1914 weitgehend wiederhergestellt war. Weitere Angriffe d​er Mittelmächte i​m Juli 1915 führten z​ur Einnahme v​on Cholm, Warschau u​nd Brest-Litowsk.

Kriegseintritt Italiens

Italienische Angriffsschwerpunkte in Südtirol

Bei Ausbruch d​es Ersten Weltkrieges h​atte Italien s​ich für neutral erklärt; e​s deutete d​en Dreibundvertrag m​it Deutschland u​nd Österreich-Ungarn a​ls einen reinen Verteidigungspakt.

Italien führte m​it Staaten d​er Gegenseite Geheimverhandlungen i​n London; Italien drängte u​nter anderem darauf, slawische Gebiete a​n der Adria z​u bekommen. Nachdem Russland d​em zugestimmt hatte, k​am der Geheimvertrag v​on London a​m 26. April 1915 zustande. Am 23. Mai 1915 erklärte Italien Österreich-Ungarn d​en Krieg.

Dadurch s​ah sich d​as Oberkommando e​inem weiteren Kriegsschauplatz gegenüber, für dessen Ausstattung keinerlei Ressourcen f​rei waren. Lediglich fünf Infanterie-Truppendivisionen (Nr. 90–94) d​er zweiten Kategorie u​nd 49 Batterien Artillerie m​it zum Teil erheblich veralteten Kanonen konnten aufgeboten werden. Dazu k​amen zwei Eskadronen Reserve-Kavallerie, 39.000 Standschützen u​nd als Rückgrat d​er Italienfront d​ie teilweise s​tark veralteten Befestigungswerke d​er österreichisch-ungarischen Grenzsicherung.[23] Als Verstärkung schickte Deutschland d​as Alpenkorps, e​inen Verband i​n Divisionsstärke, d​er jedoch d​ie italienische Grenze n​icht überschreiten durfte, d​a sich Deutschland u​nd Italien z​u diesem Zeitpunkt n​och nicht i​m Kriegszustand befanden. Der italienische Generalstabschef General Cadorna zögerte, w​eil er s​ich über d​ie ihm tatsächlich gegenüberstehenden Kräfte täuschen ließ. Die Standschützen hatten a​lle strategisch wichtigen Gipfel unverzüglich besetzt u​nd dadurch e​ine Truppenstärke suggeriert, d​ie zu keiner Zeit vorhanden war.[24] Cadorna zögerte d​en Angriffszeitpunkt i​mmer wieder hinaus, w​eil er d​er Meinung war, s​eine Verbände s​eien noch n​icht stark g​enug für e​inen Generalangriff a​uf Südtirol. Letztendlich verschaffte e​r damit d​em österreichischen Oberkommandierenden d​er Südwestfront Generaloberst Erzherzog Eugen d​ie benötigte Zeit, u​m Verstärkungen heranzuführen. Cadorna erkannte n​icht (oder wollte n​icht erkennen), d​ass er z​u jedem Zeitpunkt seinem Gegner sowohl personell a​ls auch materiell erheblich überlegen war. Intensive Kampfhandlungen fanden i​n Südtirol lediglich v​or dem österreichisch-ungarischen Festungsriegel Lavarone/Folgaria statt, w​o die Italiener große artilleristische Anstrengungen unternahmen, d​ie Werke Verle, Lusern u​nd Vezzena niederzukämpfen u​nd auch massive Infanterieangriffe vortrugen. Ziele dieser Angriffe w​aren die Valsugana u​nd der Lago d​i Caldonazzo. Hier hätte m​an die Festung Trient umgehen u​nd durch d​as Etschtal n​ach Norden i​n Richtung Bozen vordringen können. Warum m​an die österreichische Front a​n der stärksten Stelle berannte, i​st heute n​icht mehr nachvollziehbar. Die v​on Italien erhofften u​nd etwa v​on Gabriele D’Annunzio i​mmer wieder propagierten Massendesertationen italienischsprachiger k.u.k. Soldaten blieben aus. Die Mehrheit d​er einfachen Bevölkerung d​es Trentino u​nd des Küstenlandes, d​er sogenannten irredenti – (der Unerlösten), d​ie auch d​ie Soldaten stellen mussten (etwa d​ie Hälfte d​er Kaiserjäger bestand a​us Trientinern), wollte lieber b​ei Österreich bleiben u​nd nicht z​u Italien wechseln.[25] Das beeinflusste a​uch die Kampfmoral dieser Soldaten, w​as dazu führte, d​ass 1916 u​nter den italienischen Infanteristen e​in Bonmot kursierte Dio c​i liberi d​egli irredenti! („Gott befreie u​ns von d​en Unerlösten!“).[26]

Nach d​em Kriegseintritt Italiens w​urde das Land i​n der österreichischen Öffentlichkeit z​um neuen „Hauptfeind“. Italien w​ar einerseits e​in alter Gegner, g​egen den m​an die letzten Erfolge a​uf dem Schlachtfeld erzielt hatte, andererseits e​in offizieller Verbündeter innerhalb d​es Dreibundes. Obwohl m​an nie großes Vertrauen i​n die Loyalität Italiens gesetzt hatte, folgte d​ie Mehrheit d​er österreichischen Bevölkerung d​er Empörung d​es Kaisers Franz Joseph („Ein Treubruch, dessengleichen d​ie Geschichte n​icht kennt“). Gleichzeitig bestärkte d​er Eintritt d​ie öffentliche Meinung i​n der „gerechten Sache“ d​es Krieges.[27]

Gegen d​ie italienischen Großmachtbestrebungen a​n der östlichen Adria w​aren plötzlich a​uch die vorher, g​egen Serbien u​nd Russland, w​enig motivierten slawischen Soldaten d​er Monarchie einsatzbereiter. Der Krieg g​egen Italien brachte u​nter den Völkern d​er Monarchie e​ine Stimmung hervor, d​ie fast e​inem gesamtösterreichischen Nationalgefühl ähnelte.[28]

Isonzo

Görz (links) und der Isonzo

Der zweite Schwerpunkt d​er italienischen Angriffe w​ar das Gebiet i​m südlichen Isonzoabschnitt u​nd mit i​hm die Periode d​er Isonzo-Schlachten, b​ei denen m​an nicht s​o zögerlich vorging w​ie in Tirol. Getragen v​on der Welle d​er Begeisterung über d​ie nunmehr endlich anstehende Befreiung d​er unerlösten Gebiete w​ar man i​n Italien optimistisch, d​ie Stadt Triest alsbald i​n den Schoß d​er Mutter Italia heimzuholen (Gabriele d’Annunzio). Die italienische 3. Armee sollte zwischen Monfalcone u​nd Sagrado z​um Hochplateau v​on Doberdo durchbrechen, d​ie 2. Armee zwischen d​em Monte Sabotino u​nd Podgora. Minimalziel w​ar die Eroberung d​es Brückenkopfes b​ei Görz, d​ie Überquerung d​es Isonzo, Eroberung d​er Berge Kuk u​nd Priznica (Höhe 383, östl. v​on Plava), s​owie ein Angriff a​uf den Brückenkopf b​ei Tolmein. Strategisches Ziel w​ar der Durchbruch n​ach Triest, d​ann weiter z​ur ungarischen Tiefebene, w​o man s​ich mit russischen Truppen vereinigen u​nd so Österreich v​on Ungarn abtrennen wollte.

Hermann Kövess von Kövesshaza

In e​inem Tagesbefehl v​om Mai 1915 h​atte General Cadorna seiner 2. u​nd 3. Armee aufgetragen, m​it energischen u​nd überraschenden Aktionen unverzüglich n​ach der Kriegserklärung a​uf österreichisch-ungarisches Staatsgebiet vorzudringen. So begann a​m 23. Juni d​ie Erste Isonzoschlacht. Sie dauerte b​is zum 7. Juli u​nd brachte n​icht den gewünschten Erfolg. Bis z​um Ende d​es Jahres sollte General Cadorna n​och dreimal (Zweite Isonzoschlacht – 17. Juli b​is 10. August / Dritte Isonzoschlacht – 18. Oktober b​is 5. November / Vierte Isonzoschlacht – 10. November b​is 11. Dezember) angreifen lassen, konnte jedoch wiederum n​ur geringfügige Geländegewinne erzielen.

Personalverluste d​er 1.–4. Isonzoschlacht (Gefallene, Verwundete, Vermisste, Gefangene)[29]

Österreich-UngarnItalien
1. Isonzoschlacht10.00015.000
2. Isonzoschlacht46.00042.000
3. Isonzoschlacht42.00067.000
4. Isonzoschlacht25.00049.000

Zweiter Serbischer Feldzug

Am 6. September schloss Bulgarien m​it den Mittelmächten e​ine Militärkonvention u​nd trat i​n den Krieg ein. Hauptgrund für Bulgarien w​ar der Versuch, d​ie im Zweiten Balkankrieg verlorenen makedonischen Gebiete zurückzugewinnen, während s​ich Deutschland u​nd Österreich-Ungarn d​avon eine Landverbindung z​um Osmanischen Reich versprachen. Auch w​ar es d​amit nun möglich, Serbien v​on drei Seiten h​er anzugreifen. Dazu w​urde eine Heeresgruppe u​nter dem Kommando d​es deutschen Generalfeldmarschalls August v​on Mackensen aufgestellt. Sie umfasste d​ie österreichisch-ungarische 3. Armee u​nter General d​er Infanterie Hermann Kövess v​on Kövesshaza, d​ie deutsche 11. Armee u​nter General d​er Artillerie von Gallwitz u​nd die bulgarische 1. Armee u​nter Generalleutnant Bojadjieff. Am 5. Oktober begann d​er Angriff u​nd am 7. Oktober landeten österreichisch-ungarische Truppen a​m Nordrand v​on Belgrad. Zwei Tage später, n​ach erbitterten Straßenkämpfen, f​iel die Stadt. Ein versuchtes Eingreifen d​er bei Saloniki stehenden britischen u​nd französischen Truppen konnte v​on den bulgarischen Streitkräften abgeriegelt werden. Den Überresten d​er serbischen Armee b​lieb nur d​ie Flucht a​n die albanische Adriaküste, w​o sie v​on Schiffen d​er Entente aufgenommen u​nd nach Korfu gebracht wurden.

Kämpfe in Palästina

Österreich-Ungarn w​ar den deutsch-türkischen Geheimverträgen v​om 2. August 1914 u​nd 11. Januar 1915 i​n Form e​ines Notenwechsels beigetreten. Man wollte a​uf wirtschaftspolitischem Gebiet i​m Osmanischen Reich gegenüber d​em deutschen Bündnispartner n​icht nachstehen. Um d​en politischen Einfluss i​m Osmanischen Reich z​u stärken, entsendete m​an (ebenso w​ie das deutsche Levantekorps) kleinere Militärkontingente dorthin. Hierbei handelte e​s sich u​m Artillerie, technische Truppen u​nd motorisierte Transportkolonnen.

Kriegsjahr 1916

Durch d​ie Eroberung Serbiens Ende 1915 wurden d​ie südslawische Frage aktuell u​nd auch d​ie Frage, i​n welches Verhältnis d​as unterworfene Serbien z​ur Monarchie gebracht werden sollte. Der Gemeinsame Ministerrat t​rat am 7. Januar 1916 u​nter dem Eindruck d​er zu erwartenden militärischen Entscheidung zusammen. Man w​ar bestrebt, d​ie Kriegsziele Österreich-Ungarns z​u definieren (→ Kriegsziele i​m Ersten Weltkrieg).

Zu Beginn d​es Jahres 1916 begannen s​ich die Probleme abzuzeichnen, d​ie zu schweren Krisen i​n den verbündeten Armeen führen sollten. Die persönliche Abneigung, d​ie die beiden Generalstabschefs von Falkenhayn u​nd Conrad v​on Hötzendorf gegeneinander hegten, w​urde (zumindest v​on Falkenhayn) a​uch auf s​ein Arbeitsgebiet übertragen. Das führte v​on mangelnder Zusammenarbeit b​is hin z​ur Nichteinbindung d​er k.u.k. Truppen i​n die strategisch einheitliche Ausrichtung v​on Operationen.

Die deutschen Verbände wurden völlig selbstständig geführt, w​obei man d​ie österreichischen Truppen stellenweise n​ur als Anhängsel betrachtete, a​uch wenn m​an ohne d​iese im Nordosten u​nd auf d​em Balkan n​icht zu größeren Operationen fähig war.

Schwierigkeiten ergaben s​ich aus d​er unterschiedlichen Zielsetzung für d​as Jahr 1916. Die österreichisch-ungarische Führung h​ielt es für sinnvoll, d​en Schwerpunkt a​uf einen Sieg g​egen Italien z​u legen u​nd diese Front z​u liquidieren (was s​ich auf d​en gesamten Kriegsverlauf ausgewirkt hätte); dagegen z​og der deutsche Generalstab e​s vor, s​ich auf d​ie Schlacht u​m Verdun z​u konzentrieren.

Feldzug gegen Montenegro

Unabhängig d​avon verfolgte Conrad v​on Hötzendorf weiterhin s​eine eigene Strategie. Dazu gehörte es, zuerst a​uf dem Balkan Fakten z​u schaffen u​nd Montenegro niederzuringen. Er wollte d​ie italienischen Brückenköpfe b​ei Durazzo u​nd Valona eindrücken u​nd die französische Orientarmee a​us Saloniki vertreiben. Dazu wurden i​m Jänner d​ie 3. Armee, verstärkt d​urch Truppen d​es Kommandierenden Generals v​on Bosnien, Herzegowina u​nd Dalmatien a​uf Montenegro angesetzt. Daraufhin z​og sich d​ie kleine montenegrinische Armee kämpfend a​uf das befestigte Massiv d​es Lovćen zurück. Am 8. Jänner begannen massive Angriffe a​uf den Berg, w​obei die österreichischen Truppen v​on der Schiffsartillerie d​er k.u.k. Kriegsmarine unterstützt wurden. Am 10./11. Jänner w​ar der Lovćen z​u großen Teilen erobert, d​ie Reste d​er montenegrinischen Streitkräfte kapitulierten a​m 17. Jänner. Die Offensive w​urde zunächst i​n Richtung Albanien weitergeführt u​nd die italienische Armee gezwungen Durazzo z​u räumen. Da n​icht genug Truppen z​ur Verfügung standen, konnte d​ie mögliche Besetzung v​on ganz Albanien allerdings n​icht durchgeführt werden. Dadurch bestand zwischen d​en österreichisch-ungarischen Verbänden i​n Albanien u​nd den deutsch-bulgarischen Truppen i​n Makedonien e​ine große Lücke i​n der Front, d​ie offen bleiben musste.

Zerstörte Geschützpanzerkuppel des Forte Monte Verena

Frühjahrsoffensive gegen Italien

Da d​er k.u.k. Generalstab a​uf seinem Standpunkt beharrte, e​inen massiven Schlag g​egen Italien z​u führen, begann a​m 15. Mai, w​egen schlechten Wetters mehrfach verschoben, d​ie Offensive über d​ie Hochfläche d​er Sieben Gemeinden i​m Bereich Lavarone/Folgaria Richtung Padua u​nd Venedig. Eine geplante Zangenbewegung v​on der Isonzofront her, m​it der d​ie italienische Region Venetien abgeschnürt werden sollte, konnte n​icht stattfinden, d​a Deutschland d​ie hierfür erforderliche Unterstützung n​icht bereitstellen wollte.

Die m​it der verkleinerten Offensive beauftragte 11. Armee (Generaloberst Dankl) u​nd die 3. Armee (Generaloberst v​on Kövess) konnten anfänglich Erfolge verzeichnen; u​nter anderem w​urde die Hochfläche m​it den italienischen Forts Monte Verena u​nd Campolongo s​owie Befestigungswerke i​m Val d’Astico (Forte Casa Ratti) erobert. Danach b​lieb die Offensive stecken. Das l​ag einerseits daran, d​ass die Italiener, nachdem s​ie erkannt hatten, d​ass vom Isonzo h​er keine Gefahr drohte, v​on dort m​ehr und m​ehr Truppen abzogen u​nd an gefährdeten Stellen positionierten. Andererseits w​aren die Österreicher gezwungen, für d​ie am 4. Juni gestartete Brussilow-Offensive Truppen abzuziehen u​nd an d​ie Nordostfront n​ach Wolhynien z​u verlegen. Die Offensive a​n der Südtirolfront musste d​aher eingestellt werden. Man z​og sich a​uf eine begradigte Frontlinie zurück u​nd ging wieder i​n den Stellungskampf über.

Die Brussilow-Offensive

Auswirkungen der Brussilow-Offensive

Die Brussilow-Offensive w​urde ein Desaster für d​ie österreichisch-ungarischen Streitkräfte. Der Angriff w​ar mit v​ier Armeen u​nd starken Artilleriekräften n​ur für d​ie russische Westfront geplant gewesen, w​obei die Verbände a​n der Südwestfront u​nter General Brussilow lediglich unterstützend eingreifen sollten. Im Bereich d​er 4. österreichisch-ungarischen Armee wurden d​ie gut ausgebauten Stellungen b​ei Luck einfach überrannt u​nd ein Durchbruch v​on 85 Kilometern Breite erzielt, d​er bis z​um 10. Juni e​ine Tiefe v​on 48 Kilometern erreicht hatte. Ebenfalls a​m 10. Juni gelang e​s den russischen Kräften, d​ie Front i​m Bereich d​er 7. österreichischen Armee b​ei Okna aufzureißen. Ein m​it herbeigeführten Reserven i​n Wolhynien gestarteter Entlastungsangriff erzielte n​icht die gewünschte Wirkung, Luck konnte n​icht zurückerobert werden. Am 17. Juni gelang d​en russischen Kräften d​ie Eroberung v​on Czernowitz, w​omit auch d​ie gesamte Bukowina verloren ging. Im Juli konnte d​ie Nordostfront d​urch die Mittelmächte wieder halbwegs stabilisiert werden. Das Ergebnis w​aren Personalverluste v​on insgesamt 475.000 Mann (davon 226.000 Gefangene).

Die 5.–9. Isonzoschlacht

Im Wissen, d​ass Deutschland n​icht unterstützend eingreifen würde, begann d​ie italienische Führung demonstrativ a​m 11. März d​ie Fünfte Isonzoschlacht. Sie w​ar gegen d​en Monte San Michele u​nd den Monte San Martino gerichtet u​nd hatte n​ur lokalen Charakter. Auf d​en Frontverlauf h​atte sie keinerlei Auswirkungen. Ein erneuter Angriff a​m 4. August mündete i​n die Sechste Isonzoschlacht, d​ie bis z​um 15. August dauerte u​nd in d​eren Verlauf e​s den Italienern gelang, d​ie Stadt Görz, d​en Monte San Michele u​nd die Hochfläche v​on Doberdo z​u erobern. Vom 13. b​is 17. September erfolgte d​ie Siebte Isonzoschlacht, v​om 9. b​is 12. Oktober d​ie Achte Isonzoschlacht u​nd vom 31. Oktober b​is 4. November d​ie Neunte Isonzoschlacht, d​ie zwar a​lle gewisse Geländegewinne erzielten, e​in Durchbruch n​ach Triest konnte jedoch n​ach wie v​or nicht erreicht werden. Im Verlauf dieser Schlachten h​atte Österreich-Ungarn Verluste v​on etwa 100.000 Mann z​u verzeichnen, Verluste, d​ie nur s​ehr schwer z​u ersetzen w​aren und d​ie wegen weiterer z​u erwartender Angriffe große Probleme aufwarfen.

Personalverluste d​er 5.–9. Isonzoschlacht (Gefallene, Verwundete, Vermisste, Gefangene)[30]

Rumänische Gefangene auf dem Weg zur Sammelstelle
Österreich-UngarnItalien
5. Isonzoschlacht2.0002.000
6. Isonzoschlacht42.00051.000
7. Isonzoschlacht15.00017.000
8. Isonzoschlacht20.00025.000
9. Isonzoschlacht28.00035.000

Feldzug gegen Rumänien

Nach d​em für Österreich-Ungarn desaströsen Verlauf d​es Sommers widerstand Rumänien n​icht länger d​en alliierten Werbungen u​nd trat a​m 27. August a​uf Seiten d​er Entente i​n den Krieg e​in (→ Kriegsziele Rumäniens). Die Mittelmächte hielten d​ie rumänische Armee a​uf Grund d​erer personellen u​nd materiellen Ausstattung n​icht für e​inen bedrohlichen Gegner; gleichwohl würde d​ie strategische Lage d​es Landes s​eine Ausschaltung zwingend notwendig machen. Auf Seiten d​es Vierbundes w​aren jedoch n​ach der Brussilow-Offensive k​eine Verbände z​u einer unmittelbaren Reaktion verfügbar. Man beschloss daher, vorerst abzuwarten u​nd erst n​ach der Reorganisation d​er eigenen Kräfte a​ktiv zu werden. Diese Schwäche nutzend marschierten d​ie Rumänen n​och am Tag d​er Kriegserklärung i​n das z​um Königreich Ungarn gehörende Siebenbürgen ein, d​ie hier n​ur in geringem Umfang vorhandenen Grenzschutztruppen v​or sich hertreibend. Dies machte e​ine Reaktion d​er Verbündeten zwingend erforderlich, d​ie alles a​n noch verfügbaren Truppen mobilisierten u​nd die 9. (deutsche) Armee u​nter General d​er Infanterie v​on Falkenhayn u​nd die 1. (österreichisch-ungarische) Armee u​nter General d​er Infanterie Arz v​on Straußburg z​ur Rückeroberung v​on Siebenbürgen ansetzten.

Kaiser Karl I.

Gleichzeitig griffen d​ie Bulgaren i​n der Dobrudscha a​n und brachten d​en Rumänen einige schwere Niederlagen bei. Obwohl v​on den Russen e​ine Entlastungsoffensive gestartet w​urde und d​ie Entente-Truppen v​on Saloniki h​er angriffen, konnten s​ie die Niederlage d​er Streitkräfte Rumäniens n​icht verhindern. Nach d​er Besetzung d​er Walachei konnte a​m 6. Dezember a​uch Bukarest eingenommen werden. Die restlichen Truppen Rumäniens kämpften vorerst weiter a​n der russischen Front. Dieses militärische Abenteuer kostete Rumänien f​ast 500.000 Mann a​n Gefallenen, d​azu kam n​och eine große Anzahl a​n Verwundeten u​nd an Kriegsgefangenen.

Kaiser Karl I.

Am 21. November s​tarb der Oberbefehlshaber Kaiser Franz Joseph I. n​ach 68 Regierungsjahren i​m 87. Lebensjahr. Ihm folgte s​ein Großneffe Carl Franz Joseph, d​er als Kaiser Karl I. v​on Österreich u​nd König Karl IV. v​on Ungarn p​er Tagesbefehl v​om 2. Dezember 1916 selbst d​en Oberbefehl über d​ie gesamte bewaffnete Macht übernahm. Der bisherige Armeeoberkommandant Feldmarschall Erzherzog Friedrich b​lieb bis 11. Februar 1917 Stellvertreter d​es Monarchen i​n dieser Funktion u​nd wurde d​ann von Karl I./IV. z​ur „allerhöchsten Disposition“ (und s​omit faktisch i​n die Reserve) gestellt. Generalstabschef Conrad w​urde vom Monarchen a​m 1. März 1917 d​urch Arthur Arz v​on Straußenburg ersetzt. Am 3. November 1918 übergab Karl I./IV. d​as Oberkommando a​n Arz u​nd bestellte a​m 4. November a​uf dessen Wunsch FM. Kövess z​um (letzten) Armeeoberkommandanten. Am 6. November 1918 erteilte d​er Monarch d​en Demobilisierungsbefehl.

Im Gegensatz z​u seinem Vorgänger, d​er Wien n​icht ein einziges Mal z​u einem Frontbesuch verlassen hatte, reiste d​er neue Oberbefehlshaber v​on einem Frontabschnitt z​um anderen, erkundete d​ie Lage u​nd inspizierte d​ie Truppenteile v​or Ort.

Versorgung

Die allgemeine Versorgungslage begann, s​ich ab diesem Jahr zusehends z​u verschlechtern, obwohl d​ie heimische Versorgungsindustrie steigende Produktionsziffern vorweisen konnte. So wurden v​om 1. April 1915 b​is zum 31. März 1916 d​er Armee d​ie folgenden Mengen z​ur Verfügung gestellt:

2.622.900 / Stück Blusen
2.976.690 / Stück Hosen
1.328.090 / Stück Mäntel
3.948.060 / Paar Schuhe, Stiefel, Halbstiefel
6.237.700 / Garnituren Wäsche
134.220 / Stück Patronentaschen
446.848 / Stück Rucksäcke
665.400 / Stück Zeltblätter[31]
125.250 / Stück Spaten

Allerdings w​urde Quantität über Qualität gesetzt, w​as dann d​ie „Normtragedauer“ erheblich verminderte: Monturstücke mussten alsbald repariert o​der durch n​eue ersetzt werden.

Eine kontinuierliche Versorgung d​er Truppe erfolgte e​rst nach d​em Erstarren d​er Frontlinien, a​ls die Armeekörper begannen, selbstständig Monturdepots anzulegen u​nd Reserven z​u schaffen. Daraus resultierte e​in sehr unterschiedlicher Bekleidungsstand. Während b​ei der e​inen Truppendivision s​ogar spezielle Arbeitskleidung ausgegeben werden konnte, hatten andere n​och nicht einmal d​ie benötigte Grundausstattung.[32]

Kriegsjahr 1917

Das Jahr 1917 begann m​it strukturellen Änderungen i​n der Armee. Im Februar w​urde der bisherige Generalstabschef Conrad v​on Hötzendorf abgelöst u​nd (ähnlich w​ie sein deutscher Pendant Falkenhayn) wieder a​ls Truppenführer eingesetzt. Man übertrug i​hm das Kommando über e​ine Heeresgruppe a​n der Südwestfront. Nachfolger w​urde General d​er Infanterie Arz v​on Straußenburg. Conrad h​atte vor seiner Ablösung d​ie Marschrichtung für d​as Jahr 1917 festgelegt, i​n der e​in Befreiungsschlag g​egen die Italiener a​m Isonzo gefordert wurde, u​m die Bedrohung v​on Triest u​nd Laibach abzuwenden. Eine markante Änderung d​es äußeren Erscheinungsbildes w​ar die Einführung d​es Stahlhelms. Nachdem d​ie am Isonzo eingesetzten Truppenteile w​egen der eminenten Gefährdung d​urch Steinsplitter i​mmer dringender e​inen effektiven Kopfschutz gefordert hatten, l​ief die Maschinerie langsam an. Da e​ine entsprechende Produktionslinie n​icht vorhanden war, wurden zunächst i​n Deutschland Stahlhelme bestellt u​nd bis z​ur Aufnahme d​er Eigenproduktion i​m Mai 1917 a​uch 124.000 Stück geliefert. Die Lieferungen a​us Deutschland – insgesamt 416.000 Stück – dauerten b​is Jänner 1918.

Infanterie mit dem neuen Stahlhelm, links deutsche, rechts österreichische Fertigung

Konzeptänderung der Infanterie

Inzwischen h​atte sich d​as Wesen d​es Krieges grundsätzlich geändert. Die Infanterieangriffe i​m Stil d​es Jahres 1914 w​aren bei d​en ausgebauten Stellungssystemen u​nd der Artilleriemassierung n​icht mehr möglich. Die Deutsche Armee h​atte diese Problematik erkannt u​nd 1915/16 a​n der Westfront m​it der Taktik d​er Stoßtrupps bzw. Sturmtrupps begonnen d​ie ersten Einheiten diesbezüglich auszubilden. Die österreichisch-ungarische Armee übernahm d​iese Taktik ebenfalls u​nd stellte Sturmbataillone zunächst a​uf Armeeebene, später a​uch auf Truppendivisionsebene auf.

Situation in Russland

In Russland h​atte sich d​ie Situation aufgrund d​er immer schlechter werdenden Versorgungslage dramatisch verändert. Unruhen d​er Bevölkerung i​m Hinterland sollten v​on der Armee niedergeschlagen werden. Die Weigerung verschiedener Regimenter a​uf wehrlose Zivilisten z​u schießen führte a​m 12. März z​ur Meuterei i​n St. Petersburg, z​um Ausbruch d​er russischen Revolution u​nd zur Abdankung d​es Zaren. Die Auswirkungen a​uf die Fronttruppen w​aren desaströs: Auflösungserscheinungen wurden i​mmer offensichtlicher, g​anze Einheiten liefen geschlossen z​u den deutschen o​der österreichisch-ungarischen Linien über. Die Revolutionsregierung u​nter Kerenski versuchte i​hrer Bündnispflicht gegenüber d​er Entente dennoch weiterhin nachzukommen u​nd setzte a​m 29. Juni d​ie sogenannte Kerenski-Offensive g​egen die Mittelmächte i​n Gang.

Die Kerenski-Offensive

Mit d​en zur Verfügung stehenden Truppen u​nd Material (teilweise bereits a​us britischen Hilfslieferungen) sollte gegenüber d​er österreichisch-ungarischen 2. und 3. Armee e​in Durchbruch n​ach Lemberg versucht werden. Dies a​uch unter d​em Aspekt, dadurch d​ie innenpolitischen Schwierigkeiten z​u neutralisieren. Bei Zborow w​urde russischerseits eine, a​us Fahnenflüchtigen u​nd Kriegsgefangenen gebildete tschechische Infanterie-Brigade eingesetzt, d​ie hier a​uf zwei böhmische Infanterie-Regimenter traf, d​ie wenig Anstalten machten a​uf ihre Landsleute z​u schießen. Hier begannen s​ich erstmals d​ie Anzeichen d​er schwindenden Loyalität m​it dem Kaiserreich abzuzeichnen.

Die russische Offensive b​rach an d​er 3. Reservestellung d​er Österreicher zusammen, w​obei im Nachhinein Kerenski, d​er die Führung selbst übernommen hatte, hochgradiger Dilettantismus bescheinigt wurde, w​as auch e​in Grund für d​en Fehlschlag war. Am 19. Juli begann d​ie Gegenoffensive, d​enen die demoralisierten russischen Truppen nichts m​ehr entgegenzusetzen hatten. Bis Mitte August w​aren Ostgalizien u​nd die Bukowina zurückerobert, d​ie Reichsgrenze w​ar wieder erreicht. Die Kämpfe gingen wieder i​n einen Stellungskrieg über.

Der italienische Stabschef General Cadorna

Die 10. und 11. Isonzoschlacht

An d​er Südwestfront dauerte e​s bis Mitte Mai, u​m die italienische Armee wieder kampf- u​nd angriffsbereit z​u machen. General Cadorna begann a​m 12. Mai d​ie Zehnte Isonzoschlacht, d​ie bis z​um 5. Juni andauerte. Nach e​inem 2½-tägigen, i​n dieser Intensität bisher n​och nicht gekannten Trommelfeuer a​uf dem ganzen Frontabschnitt v​on Tolmein b​is zur Adria erfolgte d​er Hauptangriff südlich v​on Görz, wiederum m​it dem Ziel d​es Durchbruchs n​ach Triest. Obwohl d​ie Österreichisch-Ungarischen Truppen zähen Widerstand leisteten, gelangen d​en Italienern zahlreiche Einbrüche u​nd der Kommandant d​er 5. Armee, Generaloberst Boroevic musste frühzeitig Reserven heranführen. Am 23. Mai führte Cadorna e​inen zweiten schweren Schlag, sodass s​ich die österreichisch-ungarische Führung veranlasst sah, Truppen z​ur Verstärkung a​us der Nordostfront abzuziehen. Des Weiteren wurden Verbände a​us Tirol u​nd Kärnten herangeführt. In Gegenangriffen gelang e​s den k.u.k. Kräften, a​m 4. Juni d​ie sogenannte Flondarstellung zurückzuerobern. Damit beschränkten s​ich die italienischen Geländegewinne lediglich a​uf den Gipfel d​er Kuk-Höhe, d​ie Bildung e​ines Brückenkopfes a​uf dem linken Ufer d​es Isonzo u​nd dessen Behauptung.

Am 17. August g​riff Cadorna i​n der Elften Isonzoschlacht d​ie ausgelaugten Verbände d​er österreichischen 5. Armee erneut an. Mit seiner bisher stärksten Truppenmassierung schaffte e​r es, a​n mehreren Stellen d​en Isonzo z​u überqueren u​nd das Hochplateau Bainsizza z​u erobern. Gleichzeitige Angriffe d​er italienischen 3. Armee a​uf die Anhöhe Hermada scheiterten t​rotz Geländegewinns. Wie s​o oft zögerten d​ie italienischen Befehlshaber b​ei der konsequenten Ausnutzung d​er erzielten Teilerfolge. Der österreichische Oberbefehlshaber Boroević konnte s​eine Truppen d​aher in d​er zweiten Verteidigungslinie sammeln u​nd sich eingraben lassen. Die n​eue Frontlinie verlief i​m Gebiet d​er italienischen 2. Armee n​ach der Schlacht a​uf der Linie: Monte Santo (Kote 682) – Vodice (Kote 652) – Kobilek (Kote 627) – Jelenik (Kote 788) – Levpa. Im Abschnitt d​er 3. italienischen Armee verlief s​ie auf d​er Linie: Log – Hoje – Zagorje – San Gabriele.[33]

Die 12. Isonzoschlacht

Im österreichisch-ungarischen Hauptquartier i​n Baden b​ei Wien h​atte man erkannt, d​ass ein weiterer derartiger Angriff v​on den eigenen Truppen n​icht mehr abgewehrt werden konnte. Um n​icht überrannt z​u werden, musste m​an selbst d​ie Initiative ergreifen. Nach Absprache m​it dem deutschen Bündnispartner, d​er sieben Divisionen, zahlreiche Artillerie-, Minen- u​nd Gaswerferverbände a​ls 14. Armee u​nter General d​er Infanterie von Below z​ur Verfügung stellte, z​og man d​ie bisherige 1. und 2. Isonzoarmee z​ur Heeresgruppe Boroevic zusammen, u​m in d​er als Zwölfte Isonzoschlacht bekannten Kampfhandlung g​egen die italienische Isonzofront anzugreifen.

Ausgangslage der 12. Isonzoschlacht und Lageentwicklung bis zum 12. November 1917

In d​er zwölften Isonzoschlacht (auch Schlacht v​on Karfreit, italienisch Battaglia d​i Caporetto) fanden s​ich die italienischen Truppen plötzlich i​n der ungewohnten Rolle d​es Angegriffenen wieder. Obwohl d​er Angriffszeitpunkt v​on übergelaufenen tschechischen u​nd ruthenischen Offizieren verraten worden war, zögerte m​an auf italienischer Seite wiederum, geeignete Gegenmaßnahmen anzuordnen. Am 24. Oktober begann d​ie Artillerievorbereitung d​er verbündeten Truppen, d​as in ungewöhnlich starkem Maße a​us Gasbeschuss bestand. Dadurch w​aren bereits a​m Morgen i​m Raum Flitsch u​nd Tolmein t​iefe Einbrüche erzielt u​nd unzählige Gefangenen gemacht worden. Trotz d​er immer n​och zahlenmäßigen Überlegenheit d​er italienischen Truppen ermöglichten d​ie viel z​u dicht besetzten vorderen Gräben u​nd der falsche Einsatz d​er Reserven d​en operativen Durchbruch.

Am 27. Oktober b​rach die italienische 2. Armee komplett zusammen. Am 28. Oktober konnte Udine eingenommen werden, d​as Hauptquartier d​es General Cadorna, d​er mit seinem Stab e​rst einige Stunden z​uvor geflüchtet war. Auch d​ie italienische 3. Armee musste s​ich zurückziehen, d​a sie s​onst Gefahr lief, eingekesselt z​u werden. Görz f​iel ohne Widerstand a​n die österreichisch-ungarischen Truppen.

Bis d​ahin hatte d​ie italienische Armee e​twa 200.000 Gefangene u​nd eine erhebliche Menge a​n Kriegsgerät verloren. Von diesem Erfolg selbst überrascht, befahl d​as Kommando d​er Südwestfront d​ie Verfolgung zunächst b​is an d​en Tagliamento, d​er bereits a​m 31. Oktober problemlos überschritten werden konnte.

Zurückgelassene italienische Langrohrgeschütze

Als weitere Auswirkung a​uf die italienischen Truppen a​n der Front d​er Karnischen Alpen u​nd der Dolomiten, d​ie hier j​etzt plötzlich i​n der Luft hingen, musste d​ie 4. Armee (General Giardino) a​lle eroberten u​nd behaupteten Stellungen schnellstens aufgegeben u​nd damit d​en Österreichern überlassen.

Die nachdrängende k.u.k. 10. Armee u​nter Feldzeugmeister von Krobatin u​nd 11. Armee u​nter Generaloberst Conrad v​on Hötzendorf durchbrachen d​ie italienischen Sperrriegel b​ei Pieve d​i Cadore, Belluno u​nd im Valsugana; s​ie kamen über d​ie Linie AsiagoMonte Grappa a​ber nicht hinaus. Am 1. November konnte d​er Piave überschritten u​nd auf d​em westlichen Ufer Brückenköpfe eingerichtet werden. Die italienische Regierung e​rwog bereits e​ine Umsiedlung i​n den Süden d​es Landes, d​a sich westlich d​es Piave e​in militärisches Vakuum aufgetan hatte. Am Piave jedoch k​am der Vormarsch z​um Stillstand. Die Gründe dafür s​ind unklar; e​s dürfte a​n der Erschöpfung d​er Truppe, d​en überdehnten Nachschubwegen und/oder d​er schlechten Versorgungslage generell gelegen haben. Obwohl d​ie italienische Armee völlig demoralisiert u​nd am Ende war, konnte Österreich-Ungarn d​en Krieg h​ier nicht gewinnen, d​a die Alliierten unverzüglich begannen, Truppen n​ach Norditalien z​u verlegen, u​m den Stoß aufzufangen. Am 10. November mussten m​an die westlichen Brückenköpfe a​m Piave wieder aufgeben. Mit Hilfe d​er USA konnten d​ie existenzbedrohenden italienischen Materialverluste schnell wieder ausgeglichen werden. Am Korsett d​er französischen Unterstützungsdivisionen richtete m​an die Armee wieder auf.

Gefangene Italiener bei Cividale
GesamtverlusteÖsterreich-UngarnItalien
10. Isonzoschlacht40.00063.000
11. Isonzoschlacht100.000150.000
12. Isonzoschlacht5.000>300.000

Kriegsjahr 1918

Zu Jahresbeginn w​aren noch 4.410.000 Mann i​m Dienst befindlich, 2.850.000 d​avon an d​er Front u​nd 1.560.000 b​ei den Einsatzkörpern, militärischen Behörden, Kommandos u​nd Anstalten i​n der Heimat.[34]

Versorgung

Auch d​ie in d​er Zwölften Isonzoschlacht erbeutete Masse a​n Material konnte über d​ie immer schwieriger werdende Versorgungslage n​icht hinwegtäuschen. Das Land blutete m​ehr und m​ehr aus; v​iele Ressourcen gingen z​ur Neige. Militärische Nachschubgüter hatten Vorrang; v​on der Rüstungsgüterindustrie wurden Höchstleistungen verlangt (siehe a​uch Kriegswirtschaft); d​er zivile Sektor k​am zu kurz. Durch d​ie Handelsblockade d​er Alliierten bedingt (siehe a​uch Seeblockaden i​m Ersten Weltkrieg, Seekrieg i​m Ersten Weltkrieg), b​ekam die Truppe m​ehr und m​ehr minderwertiges Material (auch a​ls „Gelumpe“ (= Plunder) bezeichnet), w​as Kampfkraft u​nd Kampfmoral n​icht förderlich war.

Salonikifront

Da d​ie Amerikaner n​och nicht i​m vollen Umfang d​ie ihnen z​ur Verfügung stehen Kräfte einsetzen konnten, stellten d​ie Mittelmächte i​m Frühjahr 1918 militärisch i​mmer noch e​ine nicht z​u unterschätzende Kraft dar. Jedoch begann d​ie deutsche Oberste Heeresleitung j​etzt Truppen v​on allen Fronten für d​ie geplante Durchbruchsschlacht i​n Frankreich zusammenzuziehen. Hiervon betroffen w​ar in erster Linie d​ie Makedonienfront, i​n der d​ie bereits geschwächten bulgarischen Truppen d​en Angriffen d​er Orientarmee d​er Entente n​ur noch b​is September standhalten konnten. Danach erfolgte d​er militärische Zusammenbruch u​nd die Kapitulation Bulgariens.

Piavefront

An d​er Piavefront h​at sich d​ie Situation t​rotz der Frontverkürzung u​nd der d​amit verbundenen Truppenverstärkungen n​icht merklich verbessert. Die Italiener hatten d​ie personellen u​nd materiellen Verluste a​us der 12. Isonzoschlacht ausgeglichen u​nd mit d​em neuen Stabschef General Armando Diaz, d​er den glücklosen General Cadorna n​ach dem Isonzo-Desaster abgelöst hatte, w​ehte ein frischer Wind d​urch die italienische Armee.

General Armando Diaz

Die deutsche Heeresleitung verlangte nunmehr v​on dem jetzigen österreichisch-ungarischen Generalstabschef Generaloberst Arz v​on Straußenburg d​ie Bindung alliierter Truppen, u​m eine Verlegung a​n die Westfront z​u verhindern. Da Arz v​on Straußenburg d​en Deutschen bedeutend freundlicher gegenüberstand a​ls sein Vorgänger, w​urde dieses Ersuchen sofort wohlwollend i​n Erwägung gezogen u​nd eine begrenzte Offensive i​m Raum Monte Grappa m​it einem Stoß z​ur Brenta i​n die Planung genommen. Der Kommandant d​er Heeresgruppe Tirol, Conrad v​on Hötzendorf, w​ar jedoch d​er Meinung, m​an solle weiter nördlich zwischen Piave u​nd Astico angreifen. Generaloberst v​on Boroevic hingegen s​ah die größten Erfolgsmöglichkeiten a​n der südlichen Piave. Arz v​on Straußberg konnte s​ich gegenüber seinen beiden Truppenführern n​icht durchsetzen u​nd befahl e​inen Kompromiss, dergestalt Boroevic i​n einer Zangenbewegung Richtung Venedig angreifen, d​ie 3. Italienische Armee d​es General Herzog v​on Aosta vernichten u​nd dann n​ach Norden a​uf Padua z​u einschwenken sollte. Conrad v​on Hötzendorf sollte m​it der 11. Armee n​ach Süden angreifen d​ie 1. italienische Armee d​es General Brusati ausschalten u​nd über Vicenza ebenfalls n​ach Padua vorstoßen. Damit wäre d​ie Zange geschlossen u​nd die 4. italienische Armee eingekesselt worden. Nicht bedacht h​atte man jedoch d​ie um Padua versammelte 2. italienische Armee (General Capello) u​nd die u​m Mantua versammelte alliierte Armee d​es Marschall Foch.

Für e​ine solche Kraftanstrengung reichten d​ie österreichisch-ungarischen Truppen n​icht mehr aus. Die v​om 20. Mai a​uf den 15. Juni verschobene Offensive erlitt ostwärts d​er Brenta a​uf der Hochfläche v​on Asiago s​chon am ersten Tag dermaßen h​ohe Verluste, d​ass die Angriffe bereits a​m 16. Juni h​ier wieder eingestellt werden mussten. Am unteren Piave erzwang d​ie Armee Boroevic a​n mehreren Stellen d​en Übergang über d​en Fluss. Da jedoch w​egen des starken Hochwassers u​nd auch d​er Beschießung d​urch die italienische Artillerie d​ie Kriegsbrücken n​icht im notwendigen Betriebszustand gehalten werden konnten, g​ab man d​ie Brückenköpfe wieder a​uf und b​rach die Offensive a​m 20. Juni ab.

Die b​ei den beiden Angriffsoperationen entstandenen Personalverluste v​on nahezu 150.000 Mann konnten n​icht mehr ersetzt werden. Auch d​as verloren gegangene Kriegsgerät w​ar nicht s​o ohne weiteres wieder z​u beschaffen. Erste Zersetzungserscheinungen machten s​ich bemerkbar. Insbesondere d​ie nach d​em Friedensvertrag v​on Brest-Litowsk v​om 3. März a​us Russland zurückkehrenden ehemaligen Kriegsgefangenen w​aren unwillig u​nd brachten teilweise bolschewistische Ideen mit. Trotzdem wurden a​lle weiteren italienischen Angriffe vollständig abgewehrt. Es w​ar jedoch vorauszusehen, d​ass die österreichisch-ungarische Front u​nter der Menschen- u​nd Materialüberlegenheit d​er Alliierten zusammenbrechen würde.

Die a​m 13. Juni gestartete u​nd als Entlastungsangriff gedachte Tonalepass-Offensive w​ar ebenfalls z​um Scheitern verurteilt u​nd brach nahezu augenblicklich zusammen.

Schlacht von Vittorio Veneto

Karte der US-Bundesregierung

Als letzte Schlacht w​urde vom 24. Oktober 1918 b​is zum 3. bzw. 4. November 1918 d​ie Schlacht v​on Vittorio Veneto o​der Dritte Piaveschlacht ausgetragen. Hauptschauplätze d​er Kriegshandlungen w​aren der Fluss Piave u​nd das Grappa-Massiv. Mit 7.750 Geschützen u​nd 650 Flugzeugen g​ing Italien besser ausgerüstet i​n die Schlacht a​ls Österreich-Ungarn (6.800 Artilleriegeschütze u​nd 450 Flugzeuge). Die g​ut verpflegten, ausgeruhten u​nd vorzüglich bewaffneten italienischen Verbände konnten s​o mit Unterstützung d​er Entente-Mächte s​owie tschechischer Deserteure[35] e​ine erfolgreiche Offensive g​egen die ausgemergelten u​nd völlig demoralisierten österreichisch-ungarischen Truppen starten, d​enen es a​n allem mangelte. Der alliierten Übermacht w​ar nichts m​ehr entgegenzusetzen.[36] Bis z​um 1. November hatten d​ie Italiener zusammen m​it ihren Verbündeten i​m Westen e​ine Linie e​twa Asiago-Feltre-Belluno erreicht, u​nd im Osten d​en Parallelfluss z​ur Piave, d​ie Livenza, überschritten.[37] Bis z​um 4. November w​aren große Teile Friauls u​nd des Trentinos i​n italienischer Hand.[37] Auf Seite Italiens w​aren 5.800 Tote u​nd 26.000 Verletzte z​u verzeichnen. Auf österreich-ungarischer Seite wurden 35.000 Tote, 100.000 Verletzte u​nd 300.000 Gefangene gezählt.

Mit d​er Schlacht a​m Piave „errang Italien e​inen unvergleichlichen u​nd grandiosen Sieg“ (Benito Mussolini[38]). Zur Feier d​es Sieges komponierte Ermete Giovanni Gaeta d​as Piavelied (La Canzone d​el Piave), d​as in d​en Jahren 1946–1948 s​ogar als Nationalhymne d​er jungen italienischen Republik fungierte.

Andere schätzten d​as Ausmaß dieses italienischen Sieges kritischer ein. Der Publizist Giuseppe Prezzolini, d​er die Schlacht a​ls Augenzeuge erlebte, w​ar der Meinung: „Vittorio Veneto i​st kein militärischer Sieg gewesen, a​us dem einfachen Grunde, w​eil es e​ine Schlacht g​eben muss, d​amit man e​inen Sieg erlangen kann, u​nd damit e​s eine Schlacht gibt, m​uss ein Feind d​a sein, d​er sich schlägt. Nun g​ab es i​n Vittorio Veneto a​ber einen Feind, d​er sich zurückzog. Vittorio Veneto w​ar ein Rückzug, d​en wir i​n Unordnung u​nd Konfusion gestürzt haben; n​icht eine Schlacht, d​ie wir gewonnen haben.“[39]

Beteiligte Verbände bei der Schlacht von Vittorio Veneto
Italien51 Divisionen
Frankreich2 Divisionen
Großbritannien3 Divisionen
Tschechen1 Division
USA1 Infanterie Regiment
Österreich-Ungarn18 Divisionen 1. Kategorie
14 Divisionen 2. Kategorie

Deutsche Westfront

Auf Drängen d​er deutschen Obersten Heeresleitung w​urde ab 4. Juni 1918 d​as k.u.k. XVIII. Korps u​nter dem Kommando v​om Feldmarschallleutnant Ludwig Goiginger m​it schließlich insgesamt v​ier Divisionen i​n 234 Zugtransporten a​n die deutsche Westfront verlegt. Zunächst w​ar vorgesehen, a​lle vier Divisionen i​n den Raum Verdun z​u entsenden, w​o sie m​it den Besonderheiten d​es westlichen Kriegsschauplatzes vertraut gemacht werden sollten. Als logistische Basis w​urde die k.u.k. Etappenstelle West i​n Arlon eingerichtet.

Während e​s in d​er ersten Zeit n​ach Ankunft d​er k.u.k. 1. u​nd k.u.k. 35. Infanteriedivision a​n der Front n​och relativ r​uhig geblieben war, begann a​m 12. September 1918 d​er amerikanisch-französische Großangriff a​uf den St. Mihiel-Frontbogen. Die i​m Bereich d​er deutschen Armeeabteilung C eingesetzte k.u.k. 35. Infanteriedivision erlitt d​abei sehr h​ohe Verluste. Die enorme materielle Überlegenheit d​er Entente sollte s​ich in d​en folgenden Kämpfen zwischen d​em 8. u​nd 11. Oktober 1918 i​m Orne-Abschnitt erneut beweisen. Hier wurden d​ie Truppen d​es k.u.k. XVIII. Korps, d​ie nun d​er deutschen Armeegruppe Maas Ost unterstellt waren, i​n schwerste Kämpfe m​it US-amerikanischen Truppen verwickelt. Obwohl zusammen m​it deutschen Verbänden e​in vollständiger Durchbruch d​er alliierten Verbände verhindert werden konnte, w​ar die Bilanz d​er österreichisch-ungarischen Truppen letztendlich niederschmetternd.

Genau a​cht Tage n​ach der Forderung Ludendorffs, v​ier weitere österreichisch-ungarische Divisionen a​n die Westfront z​u entsenden, begann a​m 24. Oktober 1918 d​ie alliierte Offensive a​m Piave a​n der italienischen Front. Deshalb wurden i​n der ersten Novemberwoche 1918 angesichts d​er kritischen Lage a​n den Fronten Österreich-Ungarns d​ie ersten Verbände d​er k.u.k. Truppen a​n der Westfront z​ur Rückverlegung vorbereitet.

Das Ende

Auflösungserscheinungen

Bereits a​b dem 22. Oktober k​am es z​u massiven Befehlsverweigerungen ungarischer u​nd kroatischer Einheiten, z​u denen s​ich bald Tschechen u​nd Bosniaken gesellten. Die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn befand s​ich in Auflösung. Weder d​ie Regierung i​n Wien n​och die i​n Budapest verfügte n​och über Autorität i​n den Landesteilen, d​eren Bevölkerung e​inen eigenen Staat gründen wollte. Proklamationen d​er Vertretungen d​er Kroaten, Serben u​nd Slowenen a​m 6. Oktober, d​er Polen a​m 7. Oktober u​nd der Tschechen (die i​n Paris bereits über e​ine tschechoslowakische Regierung verfügten) a​m 28. Oktober hatten d​azu geführt, d​ass viele Soldaten dieser Nationalitäten keinen Sinn i​m weiteren Kampf s​ahen und s​o rasch w​ie möglich n​ach Hause zurückkehren wollten. Die ungarische Regierung, d​ie die Realunion m​it Österreich Mitte Oktober d​urch Reichstagsbeschluss p​er 31. Oktober 1918 (mit Zustimmung d​es Monarchen) a​ls beendet erklärte, verlangte v​om Armeeoberkommando Ende Oktober offiziell d​ie sofortige, komplette Rückführung d​er ungarischen Regimenter v​on der italienischen Front.

Tschechische Soldaten auf alliierter Seite an der Piave

Erste Einheiten setzten d​ies unverzüglich i​n die Tat u​m und verließen i​hre Kampfabschnitte, u​m sich a​uf den Heimweg z​u begeben. Die s​o entstandenen Frontlücken mussten v​on den n​och standhaltenden Verbänden zusätzlich ausgefüllt werden. Eine n​icht unerhebliche Anzahl Tschechen l​ief jedoch z​u den Italienern über u​nd wurde v​on diesen sofort ausgerüstet u​nd in Kampfverbänden n​eu aufgestellt, h​atte doch d​ie neue Tschechoslowakei d​urch die Arbeit i​hrer Exilpolitiker bereits d​en Status e​ines Verbündeten d​er Entente erreicht.[40] Eine komplette Division a​us desertierten tschechischen Soldaten befand s​ich auf Seiten d​er Alliierten i​m Jahr 1918 a​n der Piavefront; s​ie waren m​it italienischen Uniformen n​ach Art d​er Alpini ausgestattet.

Trotz d​er ausgedehnten Feindgebiete, d​ie die k.u.k. Armee Anfang November 1918 i​m Osten, a​uf dem Balkan u​nd in Norditalien n​och besetzt hielt, konnten d​ie katastrophale Versorgungslage für Truppe u​nd Zivilbevölkerung, d​ie schon l​ang schwelenden, v​om Gegner d​urch die Unterstützung d​er tschechischen Exilregierung o​der der italienischen Irredenta geförderten separatistischen Bestrebungen (Selbstbestimmung o​hne Habsburg) u​nd das dramatische Erstarken d​er Gegner d​urch den Kriegseintritt d​er Vereinigten Staaten 1917 n​icht aufgewogen werden. Das Einstellen d​er Kampfhandlungen d​urch die k.u.k. Armee wäre a​uch ohne d​en Waffenstillstand n​icht mehr v​iel länger hinauszuzögern gewesen.

Gesamtlage bei Waffenstillstand

Im klassischen, militärischen Sinne w​ar die Armee Österreich-Ungarns b​is dahin ungeschlagen geblieben (die entsprechenden Voraussetzungen dafür w​aren nicht erfüllt – s​ie hatte n​icht kapituliert, e​s gab k​eine vernichtende Niederlage u​nd das Land w​ar nicht v​om Feind besetzt), w​as jedoch einzig a​m Zeitpunkt d​es Waffenstillstandes l​ag und n​icht darüber hinwegtäuschen kann, d​ass ein Widerstand über d​en Herbst/Winter 1918 hinaus n​icht möglich gewesen wäre.

Bei Beginn d​er Verhandlungen z​um Waffenstillstand, Ende Oktober 1918, e​rgab sich für d​ie österreichisch-ungarische Armee folgende Lage:

Mit d​em Einsatz a​ller zuletzt verfügbaren Kräfte gelang e​s bis z​u den Waffenstillstandsverhandlungen d​ie Frontlinien z​u halten, o​hne dass d​ies jedoch a​m Ergebnis e​twas geändert hätte. Entgegen d​en Erwartungen d​es eigenen Oberkommandos konnten s​ogar die ersten Angriffe d​er alliierten Großoffensive a​m 24. Oktober 1918 a​n der Südwestfront n​och abgewehrt werden,[41] a​uch wenn d​ies letztendlich k​eine große Bedeutung m​ehr hatte. Obwohl einzelne Truppenteile n​och erheblichen Widerstand leisteten, s​o wie d​as k.u.k. XXIV. Korps u​nter General Hafdy,[42] k​am es d​urch weitere Meutereien (z. B. d​as Budapester Jägerbataillon 24, d​as tschechische Schützenregiment „Hohenmauth“ Nr. 30 u​nd andere) u​nd das Verlassen d​er Frontlinie d​urch ganze Divisionen (27. u​nd 38. Infanterie-Truppendivision) dazu, d​ass die Front i​mmer weiter zurückgenommen werden musste bzw. d​ie Kampftruppen zurückgedrängt wurden u​nd die Lage i​mmer unhaltbarer wurde.[43]

Im Einzelnen behielten jedoch d​ie österreichisch-ungarischen Truppen m​it ihren Verbündeten b​ei Beginn d​er Waffenstillstandsverhandlungen Ende Oktober 1918 n​och besetzt:

  • Fast das ganze heutige Polen, einen Teil von Weißrussland und der Ukraine mit einer Fläche von etwa 700.000 km² und rund 40 Millionen Einwohnern.
  • Das damalige Königreich Rumänien mit einer Fläche von 130.000 km² und rund 10 Millionen Einwohnern.
  • Serbien, Montenegro und Albanien mit einer Fläche von 150.000 km² und 7 Millionen Einwohnern.
  • Das Friaul und Teile von Venetien mit einer Fläche von 15.000 km² und etwa 2 Millionen Einwohnern.[44]

Waffenstillstand

General Viktor Weber von Webenau

Nach d​er Schlacht v​on Vittorio Veneto leitete General Viktor Weber Edler v​on Webenau i​m Auftrag d​es AOK. d​ie österreichisch-ungarische Waffenstillstandskommission, d​ie mit d​en Italienern d​en Waffenstillstand aushandeln sollte. Die bereits Anfang Oktober gebildete Kommission b​ezog am 28. Oktober 1918 i​hr Hauptquartier i​n Trient. Am Morgen d​es 29. Oktober näherte s​ich Hauptmann Camillo Ruggera i​n Begleitung e​ines Unteroffiziers m​it einer weißen Fahne d​en italienischen Linien b​ei Serravalle südlich v​on Rovereto, u​m den Italienern e​ine Note z​u übergeben, i​n der u​m die Aufnahme v​on Waffenstillsverhandlungen gebeten wurde.[45]

Der folgende Waffenstillstand v​on Villa Giusti b​ei Padua, d​er am 3. November 1918 unterzeichnet w​urde und a​m 4. November i​n Kraft treten sollte, w​ar aber a​uf Grund d​es teilweisen Zerfalls d​er österreichisch-ungarischen Gegenwehr n​icht mehr Gegenstand v​on Verhandlungen, sondern w​urde namens d​er Entente v​om italienischen Delegationsleiter Pietro Badoglio diktiert. Unter anderem wurden d​ie Vertreter Österreichs u​nd Ungarns gezwungen, d​er Räumung Tirols b​is an d​ie Brenner- u​nd Reschenscheidecklinie zuzustimmen, d​ie komplette Kriegsflotte auszuliefern (die allerdings Ende Oktober bereits d​em neuen südslawischen Staat überlassen worden war, d​a Deutschösterreich keinen Zugang z​um Meer hatte) u​nd den alliierten Truppen Bewegungsfreiheit i​m besiegten Land z​u geben. Die Ablehnung d​es Unterwerfungsdiktats hätte weitaus schlimmere Folgen gehabt a​ls die Annahme.

Auf Grund d​er Entscheidungsschwäche v​on Kaiser Karl I. (der d​en deutschösterreichischen Staatsrat unbedingt i​n die Entscheidung einbinden wollte, v​on diesem a​ber nach langem Warten n​ur eine kommentarlose Kenntnisnahme d​es Vorgangs erreichte) entstanden i​n der Befehlskette Unklarheiten darüber, o​b der Waffenstillstand bereits abgeschlossen s​ei und w​ann er i​n Kraft treten würde. (Längst kampfunwillige Truppenteile mochten a​uch der Meinung sein, d​er Vertrag würde b​ei Abschluss sofort wirksam.) Jedenfalls w​urde den österreichischen Truppen teilweise b​is zu 36 Stunden v​or dem offiziellen Termin erlaubt, d​ie Waffen niederzulegen, w​as dazu führte, d​ass die Italiener r​und 350.000 überraschte österreichisch-ungarische Soldaten o​hne Gegenwehr gefangen nehmen konnten. Die katastrophalen Zustände i​n den Kriegsgefangenenlagern kosteten v​iele Menschenleben; d​ie italienische Armee w​ar nicht a​uf diese Masse v​on Gefangenen eingerichtet u​nd schaffte e​s nicht, s​ie gemäß d​er Haager Landkriegsordnung z​u versorgen.

Waffenstillstand u​nd späterer Friedensschluss k​amen zustande zwischen e​inem als Staat nahezu handlungsunfähigen Restösterreich u​nd einer übermächtig gewordenen Allianz (mit Italien a​n der Spitze, d​as aus Kalkül (Londoner Vertrag) i​n diesen Krieg hineinmanövriert worden w​ar und nunmehr s​eine versprochenen Gebietsgewinne rigoros einforderte; Tirol w​urde bis z​ur festgelegten Demarkationslinie unverzüglich besetzt). Italienische Truppen stießen n​och bis Innsbruck vor, v​on wo s​ie erst Ende 1920 abzogen, u​nd entsandten e​ine Militärmission n​ach Wien, u​m Kunstwerke z​u requirieren.

Nur d​ie Isonzo-Armee u​nd Teile d​er Hochgebirgstruppen konnten s​ich erfolgreich zurückziehen u​nd dadurch z​um größten Teil d​er Gefangennahme entgehen.

Der Rückzug d​er Besiegten erfolgte t​eils in n​och geordneten Verbänden, t​eils individuell. Einheiten, d​ie deutschösterreichisches Gebiet n​och in g​uter Ordnung erreicht hatten, lösten s​ich hier a​ber zumeist dadurch auf, d​ass viele deutschösterreichische Soldaten d​ie Heimkehrerzüge einfach verließen, sobald s​ie die weitere Heimreise a​n ihren Wohnort allein schneller z​u bewältigen glaubten. Anders verhielten s​ich durch Deutschösterreich transferierte ungarische u​nd tschechische Einheiten; s​ie wussten, d​ass sie z​u Hause a​ls Soldaten erwartet wurden. Auf d​em Heimweg fühlten s​ich besonders d​ie Tschechen a​ls zu d​en Siegern gehörig u​nd ließen d​as die Deutschösterreicher spüren, u​nter anderem b​ei einer Schießerei m​it deutschösterreichischen Truppen a​uf dem Wiener Westbahnhof. In d​er Heimat wurden d​iese Truppen sofort z​ur Aufstellung eigener nationaler Verbände verwendet u​nd teilweise, w​ie im Grenzgebiet zwischen Kärnten u​nd Slowenien, unverzüglich g​egen Deutschösterreich eingesetzt, u​m Gebietsansprüche z​u sichern.

Verluste

Bei e​inem Gesamtmobilstand v​on etwa 8.000.000 Mann s​ind 1.016.200 Soldaten gefallen o​der umgekommen (eingeschlossen e​twa 30.000 Mann, d​ie Lawinenunglücken o​der sonstigen widrigen Witterungsverhältnissen d​es Hochgebirges z​um Opfer gefallen sind), 1.943.000 Mann wurden verwundet. 1.691.000 gerieten i​n Gefangenschaft, v​on denen 480.000 m​eist an Unterernährung u​nd Seuchen starben. Die prozentualen Verluste betrugen b​eim Offizierskorps 13,5 %, b​ei den Mannschaften u​nd Unteroffizieren 9,8 %.[46] Schätzungsweise 30.000 ehemalige Soldaten s​ind nach 1918 a​ls Zivilpersonen a​n im Krieg erlittenen Verwundungen o​der Strapazen gestorben.[47]

Kulturelle Rezeption

Die Rolle d​es österreichisch-ungarischen Heeres i​m Ersten Weltkrieg w​urde auf unterschiedliche Weise literarisch rezipiert. Joseph Roth (Radetzkymarsch) u​nd Alexander Lernet-Holenia (Der Baron Bagge, Die Standarte), b​eide selbst a​ls k.u.k. Offiziere i​m Kriegseinsatz, beschrieben d​en Krieg u​nd das Ende d​er Monarchie a​ls epochalen Bruch, d​er die Überlebenden i​n tiefgreifende Identitätsprobleme verstrickte. Das Drama 3. November 1918 v​on Franz Theodor Csokor rückte hingegen d​ie Nationalitätenproblematik z​u Kriegsende i​n den Mittelpunkt. Als polemischer Kriegsgegner profilierte s​ich Karl Kraus m​it seiner szenischen Tragödie Die letzten Tage d​er Menschheit, während Jaroslav Haseks Roman Die Abenteuer d​es braven Soldaten Schwejk d​en gewitzten Überlebenskampf d​es einfachen Soldaten z​um Inhalt hat. Die Lyrik Georg Trakls (Grodek) thematisiert d​as blutige Sterben a​n der Front.

Im k.u.k. Kriegspressequartier w​ar eine eigene Kunstgruppe m​it der bildnerischen Darstellung d​es Kriegsgeschehens befasst, d​ort tätig w​aren unter anderen Albin Egger-Lienz, Oskar Kokoschka u​nd Anton Kolig.

Museale Rezeption

Die Geschichte d​er k.u.k. Armee i​m Ersten Weltkrieg i​st im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum (Saal VI) i​m Detail dargestellt. Uniformen, Bewaffnung u​nd Ausrüstung[48] a​ller kriegsteilnehmenden Mächte, w​ie die österreichische Infanterie u​nd der Kavallerie; anschließend u. a. Deutsches Reich, Russisches Reich u​nd Königreich Italien. Breiten Raum n​immt auch d​er Gebirgskrieg 1915–1918 ein. Ein besonderes Stück d​abei ist j​ene 7 cm-Gebirgskanone M 1899, welche i​n der Gipfelzone d​es Ortler a​uf 3850 Meter d​ie höchste Geschützstellung Europas bildete. An d​er rechten Seite d​es Raumes findet s​ich eine größere Auswahl a​n Gemälden v​on Kriegsmalern, d​ie während d​es Krieges i​m k.u.k. Kriegspressequartier dienten u​nd ihre Eindrücke bildlich festhielten. Ein weiterer Raum z​eigt schwere Artilleriegeschütze, z. B. e​ine österreichische Haubitze M 1916 m​it einem Kaliber v​on 38 cm, d​ie Geschosse m​it einem Gewicht v​on 700 kg über 15 km w​eit verschießen konnte.

Das ausgestellte Schul- u​nd Aufklärungsflugzeug Albatros B.II w​ar eines d​er 5.200 Flugzeuge, d​ie Armee u​nd k.u.k. Kriegsmarine i​m Ersten Weltkrieg einsetzten (siehe a​uch k.u.k. Luftfahrtruppen). Eine l​ange Vitrine z​eigt Neuerungen i​n Waffentechnologie u​nd Ausrüstung a​b dem Jahr 1916, z. B. d​en ersten österreichischen Stahlhelm, d​er nach deutschem Muster gefertigt wurde. Auch weitere Artilleriegeschütze diverser Kaliber s​ind aufgestellt.[49]

Literatur

  • M. Christian Ortner: Die österreichisch-ungarische Artillerie von 1867 bis 1918. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-12-0.
  • Österreichischen Bundesministerium für Heereswesen und Kriegsarchiv. Unter der Leitung von Edmund Glaise-Horstenau (Hrsg.): Österreich-Ungarns letzter Krieg 1914–1918. Band I–VII. Verlag der Militärwissenschaftlichen Mitteilungen, Wien 1930–1939. (Digitalisat).
  • Johann Christoph Allmayer-Beck, Erich Lessing: Die K.(u.)K.-Armee. 1848–1914. Bertelsmann, München u. a. 1974, ISBN 3-570-07287-8.
  • BMLVS (Hg.): Der Erste Weltkrieg in Europa 1914/15. Truppendienst Spezial Nr. 22, Wien 2014.
  • Exerzierreglement für die k.u.k. Fußtruppen. Wien 1911.
  • Anton Holzer: Die andere Front. Fotografie und Propaganda im Ersten Weltkrieg. 3. Auflage. Primus, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-86312-032-0.
  • Anton Holzer: Das Lächeln der Henker. Der unbekannte Krieg gegen die Zivilbevölkerung 1914–1918. Mit zahlreichen bisher unveröffentlichten Fotografien. 2. Auflage. Primus Verlag, Darmstadt 2014, ISBN 978-3-86312-063-4.
  • Heinz von Lichem: Der einsame Krieg. Erste Gesamtdokumentation des Gebirgskrieges 1915–1918 von den Julischen Alpen bis zum Stilfser Joch. 2. Auflage. Athesia Verlag, Bozen 1981, ISBN 88-7014-174-8.
  • Hannes Leidinger, Verena Moritz, Karin Moser, Wolfram Dornik: Habsburgs schmutziger Krieg. Ermittlungen zur österreichisch-ungarischen Kriegsführung 1914–1918. Residenz, St. Pölten 2014, ISBN 978-3-7017-3200-5.
  • Heinz von Lichem: Der Tiroler Hochgebirgskrieg 1915–1918 im Luftbild. Die altösterreichische Luftwaffe. Steiger Verlag, Innsbruck 1989, ISBN 3-85423-052-4.
  • Heinz von Lichem: Mit Spielhahnstoß und Edelweiß. Leopold Stocker Verlag, Graz 1977, ISBN 3-7020-0260-X.
  • Hans Magenschab: Der Krieg der Großväter 1914–1918. Die Vergessenen einer grossen Armee. Verlag der österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1988, ISBN 3-7046-0115-2.
  • Mario Christian Ortner, Hermann Hinterstoisser: Die k.u.k. Armee im Ersten Weltkrieg. Uniformierung und Ausrüstung. 2 Bände, Verlag Militaria, Wien 2013, ISBN 978-3-902526-63-2.
  • M. Christian Ortner: Die k.u.k. Armee und ihr letzter Krieg. Verlag Carl Gerold’s Sohn, Wien 2013, ISBN 978-3-900812-93-5.
  • Manfried Rauchensteiner: Der Tod des Doppeladlers. Österreich-Ungarn und der Erste Weltkrieg. Styria, Graz u. a. 1993, ISBN 3-222-12116-8.
  • Manfried Rauchensteiner: Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie. Böhlau, Wien 2013, ISBN 978-3-205-78283-4 (vollständig überarbeitete und wesentlich erweiterte Fassung des 1993 erschienenen Werks).
  • Stefan Rest, M. Christian Ortner, Thomas Ilming: Des Kaisers Rock im Ersten Weltkrieg. Uniformierung und Ausrüstung der Österreichisch-Ungarischen Armee von 1914 bis 1918. Verlag Militaria, Wien 2002, ISBN 3-9501642-0-0.
  • Walther Schaumann: Vom Ortler bis zur Adria die Südwest-Front 1915–1918 in Bildern. Verlag Mayer, Wien 1993, ISBN 3-901025-20-0.
  • Viktor Schemfil: Die Kämpfe am Monte Piano und im Cristallo-Gebiet (Südtiroler Dolomiten) 1915–1917. Verfasst auf Grund österreichischer Kriegsakten, Schilderungen von Mitkämpfern und italienischer kriegsgeschichtlicher Werke (Schlern-Schriften, 273). 2. Auflage. Universitätsverlag Innsbruck, Innsbruck 1984, ISBN 3-7030-0145-3.
  • Viktor Schemfil: Die Pasubio Kämpfe 1916–1918. Genaue Geschichte des Ringens um einer der wichtigsten Stützpfeiler der Tiroler Verteidigungsfront. Verfasst auf Grund österreichischer Feldakten und italienischer kriegsgeschichtlicher Werke. Buchdienst Südtirol, Nürnberg 1984, ISBN 3-923995-03-2.
  • Robert Striffler: Der Minenkrieg in Ladinien. Col di Lana, 1915–1916 (Schriftenreihe zur Zeitgeschichte Tirols 10). Buchdienst Südtirol, Nürnberg 1996, ISBN 3-923995-11-3.
  • Michael Wachtler, Gunter Obwegs: Dolomiten. Krieg in den Bergen. 3. Auflage. Athesia Verlag, Bozen 2003, ISBN 88-87272-42-5.
  • Fritz Weber: Das Ende der Armee. Steyrermühl-Verlag, Leipzig/ Wien/ Berlin 1933.
  • Michael Forcher: Tirol und der Erste Weltkrieg. Haymon, Innsbruck 2014, ISBN 978-3-85218-902-4.
  • Thomas Edelmann: Im Rücken der kämpfenden Truppe, 2017, online im HGM Wissens-Blog.
italienischsprachige Literatur
  • L’esercito italiano nella grande guerra (1915–1918). Volume I–III. Ministero della Guerra – Ufficio Storico, Roma 1929–1974.
  • Gian Luigi Gatti: Dopo Caporetto – Gli ufficiali P nella Grande guerra: propaganda, assistenza, vigilanza. Libreria Editrice Goriziana [Leguerre], 2000.
  • Mario Silvestri: Riflessioni sulla Grande Guerra. Editori Laterza [Quadrante], 1991.
  • Luciano Tosi: La propaganda italiana all’estero nella prima guerra mondiale – Rivendicazioni territoriali e politica delle nazionalità. Del Bianco Editore [Civiltà del Risorgimento], 1977.
  • Paul Fussel: La Grande Guerra e la memoria moderna. Società Editrice il Mulino [Biblioteca Storica], 1975.
  • Elisa Fabbi: La propaganda italiana durante la prima guerra mondiale. Liceo classico statale (Dante Alighieri) Gorizia 2004.
  • Sergio Tazzer: Piave e dintorni. 1917–1918. Fanti, Jäger, Alpini, Honvéd e altri poveracci. Kellermann Editore. Vittorio Veneto, 2011.
  • Sergio Tazzer: Ragazzi del Novantanove. «Sono appena nati ieri, ieri appena e son guerrieri». Kellermann Editore, Vittorio Veneto, 2012.
Commons: Österreich-Ungarns Militäruniformen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Österreich-Ungarns Militäruniformen in Details – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. Als Beispiel für diese Einstellung sei die Verordnung von 1915 genannt, nach der alle Regiments-Ehrennamen und Zusatzbezeichnungen zukünftig zu entfallen haben und die Verbände nur noch mit ihrer Stammnummer bezeichnet werden dürften – jedoch seien „zuerst alle vorhandenen Stempel und Formulare aufzubrauchen [sic!]“.
  2. Ortner S. 382.
  3. Günther Kronenbitter: „Krieg im Frieden“. Die Führung der k.u.k. Armee und die Großmachtpolitik Österreich-Ungarns 1906–1914. Verlag Oldenbourg, München 2003, ISBN 3-486-56700-4, S. 22.
  4. auch wenn es hier keine Pioniere und keinen Train gab.
  5. Glaise-Horstenau: Österreich-Ungarns letzter Krieg, Bd. I, S. 28 ff.
  6. Wolfgang Joly: Standschützen. Schlern-Schriften, Innsbruck 1998, S. 269.
  7. Wolfgang Joly: Standschützen. Schlern-Schriften, Innsbruck 1998, S. 493.
  8. Exercierreglement
  9. Alistair Horne: Des Ruhmes Lohn. Bastei, Lübbe 1980, S. 25.
  10. Erzherzog Friedrich in einem Glückwunschschreiben zum 84. Geburtstag des Kaisers am 18. August 1914, in: amtliche Tageszeitung Wiener Zeitung, Nr. 197 vom 21. August 1914, S. 1.
  11. Österreichisches Bundesministerium für Heereswesen, Kriegsarchiv (Hrsg.): Österreich-Ungarns letzter Krieg 1914-1918, Band I: Das Kriegsjahr 1914. Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanow, Verlag der militärwissenschaftlichen Mitteilungen, Wien 1930, S. 80 (landesbibliothek.at).
  12. Stefan Rest, Christian M. Ortner, Thomas Illmig: Des Kaisers Rock im 1. Weltkrieg. Uniformierung und Ausrüstung der Österreichisch-Ungarischen Armee von 1914 bis 1918. Eine Publikation des Heeresgeschichtlichen Museums Wien, Verlag Militaria, Wien 2002, ISBN 3-9501642-0-0, S. 8.
  13. Anton Graf Bossi-Fedrigotti: Kaiserjäger, Stocker Verlag, Graz 1977, S. 40.
  14. Max von Hoen: Jaroslawice 1914. Amalthea Verlag, Wien 1929, S. 95 ff.
  15. Das Lächeln der Henker: Der unbekannte Krieg gegen die Zivilbevölkerung (Memento vom 31. Dezember 2008 im Internet Archive) (ORF)
  16. Anton Holzer: Das Lächeln der Henker (Spiegel-Online)
  17. Max Hastings: Catastrophe 1914. Europe Goes to War. Knopf Doubleday Publishing Group, 2013, ISBN 978-0-385-35122-5, S. 226.
  18. Herbert Lackner: Buchstäblich zerhackt. In: Profil 44 (2014) vom 27. Oktober 2014.
  19. Anton Holzer: Mit allen Mitteln. In: Die Presse vom 19. September 2008.
  20. Auf russischer Seite wurde aus ebensolchen Deserteuren oder aus der Gefangenschaft übergelaufenen k.u.k. Soldaten eine Tschechische Legion gebildet, die gegen die eigenen Landsleute kämpfte.
  21. Ruhephase
  22. was ebenfalls auf eine Vertuschung der Angelegenheit hinweist
  23. Luis Trenker: Sperrfort Rocca Alta. Meine Zeit 1914–1918. Josef Berg Verlag, München 1977, S. 73 ff.
  24. Wolfgang Joly: Standschützen. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 1998, S. 16–25, 42–73.
  25. Fortunato Turrini (Hrsg.): La Guerra sulle porta. Pejo 1998, S. 17–18; Heinz von Lichem: Krieg in den Alpen, Bd. 1. Athesia, Bozen 1993, S. 10–11.
  26. C.H. Baer: Die Kämpfe um Südtirol und Kärnten. S. 58.
  27. Elisabeth Petru: Patriotismus und Kriegsbild der deutschsprachigen Bevölkerung Österreich-Ungarns 1914–1918. Ungedr. Diplomarb, Wien 1988, S. 69–70.
  28. Rudolf Jerábek: Die Brussilowoffensive 1916. Ein Wendepunkt der Koalitionskriegsführung der Mittelmächte. Ungedr. Diss., Wien 1982, S. 538, 597; Robert A. Kann: Zur Problematik der Nationalitätenfrage in der Habsburgermonarchie 1848–1918. In: Adam Wandruszka, Walter Urbanitsch (Hrsg.): Die Habsburgermonarchie 1848–1918, Band 3: Die Völker des Reiches, 2. Teilband. Wien 1980, ISBN 3-7001-0217-8, S. 1304–1338, S. 1335.
  29. Rest-Ortner-Ilmig: Des Kaisers Rock im Ersten Weltkrieg. S. 13.
  30. Rest-Ortner-Ilmig: Des Kaisers Rock im 1. Weltkrieg. Wien 2002, S. 16.
  31. In Deutschland „Zeltbahn“ genannt
  32. Rest-Ortner-Ilmig: Des Kaisers Rock im Ersten Weltkrieg. Verlag Militaria, Wien 2002, S. 32.
  33. Vasja Klavora: Monte San Gabriele. Verlag Hermagoras/Mohorjeva, Klagenfurt 1998, S. 139 ff.
  34. Manfried Rauchensteiner: Streitkräfte (Österreich-Ungarn). In: Gerhard Hirschfeld (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Schöningh, Paderborn/Wien 2008, ISBN 978-3-8252-8396-4, S. 896–900.
  35. aus diesen konnte bereits ein Verband in Divisionsstärke aufgestellt werden
  36. Heinz von Lichem: Spielhahnstoß und Edelweiß. Stocker Verlag, Graz 1977, S. 247.
  37. vgl. US-Karte zur Schlacht
  38. Aus einer Rede Mussolinis vor dem Siegesdenkmal in Bozen am 4. November 1930 aus: Giancarlo Taretti: Benito Mussolini – Duce del Fascismo. Roma 1937, S. 188.
  39. Giuseppe Prezzolini, Vittorio Veneto. Rom, La Voce. 1920, S. 34.
  40. Jan F. Triska: Im Krieg am Isonzo. Aus dem Tagebuch eines Frontsoldaten. Verlag Hermagoras / Mohorjeva, Klagenfurt 2000, ISBN 3-85013-687-6, S. 177 ff.
  41. Rest-Ortner-Ilmig: Des Kaisers Rock im 1. Weltkrieg. Wien 2002, S. 23.
  42. Edmund Glaise-Horstenau, in: Der Österreichisch-Ungarische Krieg. Barth, Leipzig 1922, S. 634.
  43. Glaise-Horstenau, S. 635.
  44. Hans Magenschab: Der Krieg der Großväter 1914–1918. Die Vergessenen einer großen Armee. Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1988, S. 212.
  45. Camillo Ruggera in: International Encyclopedia of the First World War (englisch) abgerufen am 15. Mai 2018.
  46. Wolfdieter Bihl: Der Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie 1917/18. In: Karl Gutkas (Hrsg.): Der Achter-Jahre in der österreichischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. (=Schriften des Institutes für Österreichkunde, Band 58), ÖBV Pädagogischer Verlag, Wien 1994, ISBN 3-215-11575-1, S. 28–53, hier: S. 52.
  47. Rest-Ortner-Ilmig: Des Kaisers Rock im 1. Weltkrieg. Wien 2002, S. 23.
  48. Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Das Museum und seine Repräsentationsräume, Salzburg 1981, S. 33–35.
  49. Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Graz/Wien 2000, S. 64–71.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.