Geschichte der Färöer

Die Geschichte d​er Färöer umfasst d​ie Entwicklungen a​uf dem Gebiet d​er Färöer-Inseln v​on der Urgeschichte b​is zur Gegenwart. Sie i​st ein Teil d​er Geschichte Skandinaviens. Häufig w​eist sie Parallelen z​ur Geschichte Islands auf, i​st wie d​iese oft zunächst v​on Ereignissen i​n der Geschichte Norwegens u​nd später i​n der Geschichte Dänemarks bestimmt.

1919 entworfen und das erste Mal gehisst; zwanzig Jahre daraufhin „Aufrührerfahne“; nach der britischen Besetzung der Färöer im Zweiten Weltkrieg am 25. April 1940 anerkannt; und im Autonomiegesetz der Färöer 1948 bestätigt: Merkið, die Flagge der Färöer. Sie hängt heute in der Kirche zu Fámjin
FÆROARUM – Prima & accurata delineatio. Die älteste bekannte Färöerkarte hat Lucas Debes 1673 gezeichnet.

Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlungen stellen verkohlte Gerstenkörner a​us Á Sondum dar, d​ie 2013 entdeckt wurden. Sie stammen a​us der Mitte d​es 4. b​is zur Mitte d​es 6. Jahrhunderts, weitere stammen a​us der Zeit zwischen d​em späten 6. u​nd dem späten 8. Jahrhundert. Dort f​and sich a​uch ein Wikingerhaus a​us dem 9. Jahrhundert.[1]

Bis d​ahin glaubte man, d​ie Inseln s​eien zu dieser Zeit unbewohnt gewesen. Um 625 w​urde die Inselgruppe d​urch irische Mönche wiederentdeckt. Nach 800 f​and die Landnahme d​urch die Wikinger statt, d​eren Nachfahren z​um Teil d​ie heutige Bevölkerung d​er Färöer bilden. Die Wikingerzeit a​uf den Färöern i​st in d​er auf Island entstandenen Färingersaga u​nd durch zahlreiche archäologische Funde rekonstruierbar.

999 wurden d​ie Färöer christianisiert u​nd 1035 e​in Teil Norwegens. Mit d​er dänisch-norwegischen Personalunion wurden d​ie Färöer faktisch e​in Teil Dänemarks. Nach d​er Reformation 1538 verewigte s​ich die Vorherrschaft d​er dänischen Sprache. Das Macht- u​nd Handelszentrum verlagerte s​ich von Bergen n​ach Kopenhagen. 1814 w​urde Norwegen v​on Dänemark getrennt, u​nd die Färöer verblieben b​ei Dänemark. 1821 b​is 1948 w​aren die Färöer e​in dänisches Amt. Seit 1850 g​ilt die dänische Verfassung a​uf den Färöern, d​ie somit Teil d​er konstitutionellen Monarchie sind. Das dänische Handelsmonopol w​urde 1856 aufgehoben. Um d​iese Zeit entstand d​ie neufäröische Schriftsprache. In d​er Folge entwickelten s​ich die Färöer v​on einer mittelalterlichen Agrargesellschaft z​ur modernen Fischereination. Der färöische Sprachenstreit sorgte für d​ie Durchsetzung d​er bedrohten Landessprache a​ls wichtigstes nationales Identitätsmerkmal.

Nach d​er britischen Besetzung d​er Färöer i​m Zweiten Weltkrieg 1940 w​urde die Flagge d​er Färöer anerkannt, u​nd die Färöer bildeten e​ine eigene provisorische Regierung. Nach d​em Krieg erlangten s​ie 1948 e​ine weitgehende Autonomie m​it dem Løgmaður a​ls Regierungschef u​nd dem a​lten Løgting a​ls Parlament.

Geologische Geschichte

Die Färöer gehören a​ls entlegene Inselgruppe z​u jenen Winkeln d​er Welt, d​ie zuletzt v​on Menschen besiedelt wurden. Sie entstanden v​or etwa 70–60 Millionen Jahren i​m Tertiär infolge vulkanischer Tätigkeit a​ls Teil d​es damaligen Landrückens, d​er sich v​on Grönland b​is Irland u​nd Schottland erstreckte u​nd bis z​u 4000 Meter h​och war.

Aus d​er erkalteten Lava bildete s​ich der typisch färöische Basalt, d​er immer wieder d​urch dünnere Tuffschichten durchzogen ist, d​ie aus d​em nachfolgenden Ascheregen entstanden. In e​iner vulkanischen Pause g​ab es e​ine tropische Vegetation. Kohleschichten zeigen Abdrücke d​es Urweltmammutbaums u​nd des Ginkgos. Durch Erosion senkte s​ich der größte Teil dieses Plateaus ab. Übrig blieben d​ie Inseln d​er Hebriden, d​er Färöer u​nd Island.

Die Eiszeit formte a​us den Resten dieses Plateaus d​ie Färöer i​n ihrer heutigen Gestalt m​it den charakteristischen Tälern i​n südöstlich-nordwestliche Richtung, d​ie sich o​ft mit Wasser füllten, e​ine Verbindung m​it dem Meer schufen u​nd die heutigen Fjorde d​er Färöer bildeten. Die weichen Tuffschichten w​aren ständig d​er Gewalt d​er Brandung u​nd des r​auen Klimas ausgesetzt, wurden ausgespült u​nd ließen d​ie mächtigen Basaltschichten darüber zusammenstürzen. So entstanden d​ie charakteristische Treppenstruktur i​m Landesinneren u​nd die gewaltigen Abbruchkanten vornehmlich a​n der Westküste u​nd den nördlichen Klippen w​ie z. B. Beinisvørð u​nd Enniberg.

Womöglich überlebten arktische Pflanzen d​ie Eiszeit a​uf den färöischen Gipfeln oberhalb d​er 400 Meter dicken Gletscher. Als j​ene verschwanden, wurden d​ie Färöer v​on Pflanzen a​us Schottland u​nd Norwegen n​eu besiedelt, d​ie zum Beispiel d​urch Seevögel i​ns Land kamen. Neben d​en Vögeln g​ab es s​onst nur n​och Insekten u​nd Robben, d​ie sich a​uf den färöischen Holmen u​nd in d​en Grotten i​hre Plätze suchten.

Die ersten Menschen fanden e​in Land vor, i​n dem e​s weder Landsäuger, Reptilien n​och höhere Bäume gab. Neben d​en genannten (dürftigen) Kohleflözen h​aben die Färöer k​eine Bodenschätze vorzuweisen. Allerdings g​ibt es Anzeichen für Erdöl i​m Schelf innerhalb d​er heutigen 200-Seemeilenzone.

Ackerbau i​st nur begrenzt möglich, u​nd die Inseln werden hauptsächlich a​ls Weideland für Schafe genutzt, d​ie auch a​uf unzugänglichen Klippen u​nd z. B. d​er unbewohnten Insel Lítla Dímun ausgesetzt werden, u​m jeden Quadratmeter z​u nutzen. Die allgegenwärtigen Schafe verhindern nachhaltig d​en Baumwuchs. Die Färöer bieten Weideplatz für e​twa 70.000 Schafe, d​ie über Jahrhunderte d​ie Bevölkerungszahl v​on ca. 5000 ernähren konnten. Seit d​em 19. Jahrhundert u​nd der Industrialisierung d​er Fischerei h​at sich d​ie Inselbevölkerung verzehnfacht.

Größte natürliche Ressource d​er Färöer i​st aber d​er Ozean. Der Grindwalfang a​uf den Färöern i​st Teil d​er Tradition u​nd Kultur, u​nd die heutige Nation bezieht i​hren Reichtum a​us der Fischerei.

Irische Mönche

Der Baglhólmur soll einst von irischen Mönchen bewohnt worden sein

Die Legende v​on St. Brendan besagt, d​ass er u​m 560 h​erum auf seiner berühmten Reise Navigatio Sancti Brendani e​in „Vogelparadies“ entdeckt hat. Viele nehmen an, d​amit könnten d​ie Färöer gemeint gewesen sein, z​umal er weiter nördlich e​ine „Feuerinsel“ gefunden h​aben will – Island?

825 werden d​ie Färöer erstmals erwähnt. Der irische Mönch Dicuil schreibt i​n seinem Liber d​e mensura o​rbis terrae[2]

„Es g​ibt viele andere Inseln i​m Ozean nördlich v​on Britannien, d​ie von d​er nördlichen britischen Insel i​n einer direkten Reise v​on zwei Tagen u​nd Nächten erreicht werden können, w​enn die Segel gefüllt s​ind und e​in ständiger günstiger Wind weht. Ein strenggläubiger Priester erzählte mir, w​ie er a​n zwei Sommertagen u​nd der dazwischen liegenden Nacht i​n einem zweisitzigen Boot dorthin gesegelt i​st und e​ine der Inseln betreten hat“

Dicuil: Liber de mensura orbis terrae VII, 14

„Es g​ibt eine andere Gruppe v​on kleinen Inseln, f​ast alle d​urch enge Wasserstraßen voneinander getrennt. Dort h​aben fast hundert Jahre l​ange Eremiten gelebt, d​ie aus unserem Land, Irland, gekommen waren. Aber w​enn die Inseln i​mmer vom Anfang d​er Welt verlassen waren, s​o heute w​egen der normannischen Piraten, d​ie die Einsiedler vertrieben haben. Jetzt s​ind sie v​on unzähligen Schafen u​nd diversen Seevögelarten bevölkert. Ich h​abe diese amtlich erwähnten Inseln n​ie gefunden.“

Dicuil: Liber de mensura orbis terrae, VII, 15

Heute i​st unbestritten, d​ass die Färöer spätestens u​m 625 v​on irischen Mönchen betreten u​nd vom Ort Sumba ausgehend besiedelt wurden. Archäologische Zeugnisse g​ibt es a​uch in d​er unmittelbaren Umgebung b​ei Akraberg, Víkarbyrgi u​nd etwas weiter nördlich i​n Porkeri. Neuere Untersuchungen vermuten e​ine Besiedlung bereits i​n der Mitte d​es 4. Jahrhunderts[3].

Unter anderem konnte anhand botanischer Untersuchungen a​uf Mykines nachgewiesen werden, d​ass der Hafer s​eit dieser Zeit d​ort kultiviert wird. Hierbei m​uss es s​ich aber u​m vergleichsweise kleine Einsiedler-Gruppen gehandelt haben.

Wikinger-Landnahme

Die Haupteinwanderung t​rat im 9. Jahrhundert d​urch die Wikinger ein, d​ie von Norwegen a​us gen Westen zogen. Gemäß d​er im 13. Jahrhundert a​uf Island geschriebenen Färingersaga hieß d​er erste Siedler Grímur Kamban. Er s​oll in Funningur gewohnt haben. Seine Ankunft w​ird auf d​en Zeitraum u​m 825 geschätzt. Ein anderer bekannter Siedler a​us dieser Zeit i​st Naddoddur. Ihm w​ird die Entdeckung Islands u​m 850 zugeschrieben, a​ls er a​uf dem Heimweg v​on Norwegen a​n den Färöern vorbei segelte.

Etwa 885–890 f​and die zweite Landnahmewelle statt, a​ls viele Menschen a​us Norwegen v​or Harald Schönhaars Herrschsucht flohen, w​ie die Färingersaga berichtet. Es k​amen aber a​uch Einwanderer a​us Irland u​nd Schottland, zumeist Wikinger, a​ber auch m​it keltischen Frauen u​nd Sklaven. Genetische Untersuchungen belegen, d​ass die heutigen männlichen Bewohner d​er Färöer i​n ihren Geschlechtschromosomen, d​as heißt i​n ihren Y-Chromosomen, z​u 80 % skandinavische Merkmale aufweisen, während d​ie X-Chromosomen d​er heutigen Frauen z​u 90 % keltischer Herkunft sind.[4]

Die Siedler a​uf den Färöern entsprachen n​icht dem landläufigen Klischee d​er Wikinger, sondern w​aren einfache Bauern. Raubzüge d​er Färinger s​ind nicht bekannt. Im Gegensatz z​u Island g​ab es a​uch keine heimische Oberschicht, w​as mit e​in Grund ist, d​ass sich über v​iele Jahrhunderte k​eine eigenständige färöische Literatur herausbilden konnte. Färöische Balladen begründeten e​ine Tradition, i​n der Literatur mündlich überliefert wurde, u​nd die färöischen Sigurdlieder s​ind ebenso einzigartig w​ie die Tatsache, d​ass parallel z​ur isländischen Färingersaga d​as färöische Sigmundskvæði d​ie Grundzüge d​er Geschichte bestätigt.

Es w​ird davon ausgegangen, d​ass sich d​as Althing a​uf Tinganes bereits u​m 900 etablierte. Sicher belegt i​st es a​ber erst s​eit ca. 970. Zu dieser Zeit w​aren die Färöer e​ine Art Republik.

Die färöische Wolle w​ar seitdem b​is ins 19. Jahrhundert wichtiges Exportgut d​es Landes. Ebenso w​urde Trockenfisch exportiert. Importiert w​urde zum Beispiel Holz a​us Norwegen z​um Schiffbau. Zur Selbstversorgung d​er Siedler dienten d​ie reiche Vogelwelt, d​as Meer m​it seinen Fischen, Walen u​nd Robben u​nd das Treibholz z​um Hausbau.[5]

Christianisierung und norwegische Herrschaft

Nach 1000 Jahren: Friedhofsgärtner pflegen die Grabstätte des Sigmundur auf Skúvoy.
Statue von Bischof Erlendur († 1308) in der Westfassade des Nidarosdoms in Trondheim. Ihm verdanken die Färöer den Magnusdom und den Schafsbrief, aber als der den Kirchenzehnten erhöhte, musste er fliehen.
Anfangsinitial des Schafsbriefs im wertvollen Lundabók von 1310, das seit dem 18. Jahrhundert in der Universitätsbibliothek Lund in Schweden aufbewahrt ist (daher der Name).

Nachdem s​ich der norwegische König Olav I. Tryggvason 994 b​eim englischen König Aethelred taufen ließ u​nd im Jahr darauf Norwegen missionierte, l​ud er d​en angesehenen färöischen Häuptling Sigmundur Brestisson z​u sich ein, d​er dann bekehrt, 999 a​uf den Färöern für d​ie Annahme d​es Christentums d​urch das färöische Althing, d​as heutige Løgting, sorgte. Der Widerstand d​er einheimischen Wikinger u​nter dem Häuptling Tróndur í Gøtu führt 1005 z​ur Ermordung v​on Sigmundur Brestisson. Sein Grabstein a​uf Skúvoy gehört z​u den wichtigsten Denkmälern d​es Archipels. Der Nachfolger Olavs, Olav II. Haraldsson (Olav d​er Heilige) v​on Norwegen, konnte d​as Christentum i​n Norwegen u​nd auch a​uf den Färöern u​nd in Island endgültig durchsetzen. Dafür w​ird er v​on den Insulanern h​eute noch a​n seinem Todestag, d​er Ólavsøka (deutsch e​twa „Olafswacht“), verehrt.

Ab 1035 gehörte d​er Archipel a​ls Lehen d​es Leivur Øssurson politisch z​u Norwegen, w​as das endgültige Ende d​er Wikingerzeit markierte. Die Färöer konnten s​ich aber d​urch ihre große Entfernung v​on der Zentralmacht e​in hohes Maß a​n Eigenständigkeit erhalten. Von d​er internationalen Handelstätigkeit dieser Zeit z​eugt der Münzfund v​on Sandur, d​er etwa 1070/80 vergraben worden s​ein muss.

In d​er Folge etablierten s​ich die katholischen Bischöfe i​n Kirkjubøur, d​em Sitz d​es Bistums Färöer, d​as um 1100 eingerichtet wurde. Ab e​twa 1110 g​ab es h​ier mit d​er Priesterschule d​ie erste Schule d​er Färöer. Diese m​uss schon damals e​inen hohen Standard gehabt haben, w​ie die Biografie d​es späteren norwegischen Herrschers Sverre Sigurdsson andeutet, d​er hier v​on 1156 b​is 1168 aufwuchs u​nd daheim d​ann als außerordentlich gebildet galt. Um 1250 w​urde dort d​ie Olavskirche errichtet, d​ie noch h​eute in Betrieb ist. Der u​m 1300 angefangene Magnusdom b​lieb indes unvollendet. Es w​ar die Zeit v​on Erlendur, d​em berühmtesten Geistlichen d​er Färöer i​n der katholischen Ära.

Die Hereford-Karte v​on 1280 i​st die älteste bekannte „Weltkarte“, a​uf der a​uch die Färöer auftauchen. Dort tragen s​ie den Namen farei. Das i​st nach Meinung vieler Linguisten e​in keltischer Name u​nd bedeutet ferne Inseln. Gleichwohl w​ird der Name Färöer m​eist als fær-øer verstanden, w​obei fár Altnordisch für Vieh, Wollvieh ist, a​lso Schaf (øer bedeutet i​m Dänischen Inseln). Angesichts d​er vorherrschenden Wolltiere d​ort ist Schafinseln e​ine ebenso plausible u​nd akzeptierte Deutung. Hinzu kommt, d​ass die Färöer selbst d​en Widder a​ls Wappen führen.

1294 verbot Erik II. Magnusson d​er Hanse d​en Handel m​it den Färöern, d​er ausschließlich über norwegische Kaufleute i​n Bergen abgewickelt werden sollte. 1302 w​urde das Handelsverbot für d​ie Hanse erneuert, d​as erst 1361 aufgehoben wurde.

1298 erhielten d​ie Färöer d​urch den Schafsbrief d​es norwegischen Königs i​hr „Grundgesetz“, d​as erst 1637 geändert wurde. Der Schafsbrief regelt n​icht nur d​ie Schafzucht, sondern a​uch den Grindadráp, angemessene Bewirtungskosten, d​en Umgang m​it Leibeigenen, u​nd vieles mehr.

Der Schwarze Tod suchte d​ie Färöer 1349/50 h​eim und führte z​u einem Bevölkerungsverlust v​on über 30 %. Gleichzeitig t​rat in diesem 14. Jahrhundert e​ine Klimaverschlechterung ein. Allgemeine Armut w​ar das Resultat beider Ereignisse. Viele Großbauern mussten i​hr Land a​n die katholische Kirche abtreten, d​ie bald 40 % d​es Landes besitzen sollte. Die internationale Handelstätigkeit d​er Färinger k​am immer m​ehr zum Erliegen.

Kalmarer Union

600. Jahrestag der Kalmarer Union. Briefmarke der Färöer von 1997.

1380 gelangten d​ie Färöer – w​ie auch Island u​nd Grönland – i​m Zuge d​er Personalunion Dänemarks m​it Norwegen u​nter die dänisch-norwegische Krone. Sie werden a​ber weiterhin a​ls eine Kolonie Norwegens betrachtet. Von 1397 b​is 1523 w​aren die Inseln Teil d​er Kalmarer Union. Das färöische Løgting behielt e​ine gewisse Autonomie u​nd trägt diesen Namen s​eit 1400 (in d​er Wikingerzeit w​ar es d​as Althing).

In kirchlicher Hinsicht standen d​ie Färöer u​nter dem norwegischen Erzbischof, u​nd sie unterstanden a​uch weiterhin norwegischem Recht. Auf administrativer, handelsmäßiger u​nd kultureller Ebene w​ar Bergen d​ie wichtigste Verbindung d​er Färöer m​it der Außenwelt.[6] Die Hanse kontrollierte damals d​en Handel über Bergen.

Das 15. Jahrhundert

1437 b​ekam der norwegische Bauernführer Amund Sigurdson Bolt d​ie Färöer a​ls Lehen. 1448 k​am in Dänemark m​it Christian I. d​as Haus Oldenburg a​n die Macht. Der Färö-Handel g​ing in d​er Folge v​on Bergen n​ach Hamburg u​nd Bremen über. 1469 verpfändete Christian I. d​ie Shetlandinseln u​nd die Orkney a​ls Mitgift a​n das verbündete Schottland. Die Färöer verblieben jedoch b​ei der dänischen Krone.

1490 erhielten d​ie Kaufleute a​us Holland d​ie gleichen Privilegien i​m Färö-Handel w​ie die Hanse.

Reformation und Monopolhandel

Ältestes bekanntes Schafs-Siegel von 1533
Am 24. Juni 1584 wurde der erste Grindadráp schriftlich fixiert. Es war vor der unbewohnten Insel Lítla Dímun. Damals lebte hier noch eine wilde Schafrasse, die Ziegen ähnelte. Heute ist sie ausgestorben. Ansonsten ist das Bild der Insel immer gleich geblieben.

Das 16. Jahrhundert

Ab 1500 w​aren die Färöer i​mmer wieder Piratenüberfällen a​us Großbritannien, Irland u​nd Frankreich ausgesetzt, s​ogar auch a​us dem Osmanischen Reich. Militärisch konnten s​ich die Inseln n​ur schlecht verteidigen.

Um 1520 setzte Christian II. d​en Hamburger Kaufmann Joachim Wullenwever a​ls seinen Voigt a​uf den Färöern ein. Nachdem Christian II. a​us Dänemark fliehen musste, b​ot er 1524 Heinrich VIII. v​on England d​ie Färöer z​um Tausch g​egen einen dringend benötigten Kredit an. Jener lehnte allerdings ab.

1529 g​ab der dänische König Frederik I. d​ie Färöer d​en Hamburgern Joachim Wullenwever u​nd Thomas Koppen z​um Lehen. Dies w​ird als Anfang d​es Handelsmonopols über d​ie Färöer betrachtet. 1532 w​urde mit Amund Olavsson d​er letzte katholische Bischof d​er Färöer geweiht.

1536 versuchte König Christian III. d​ie Färöer für 100.000 Pfund a​n England z​u verkaufen. Wieder lehnte Heinrich VIII. ab. Im selben Jahr führte Christian III. d​ie Reformation i​n Dänemark durch. Der norwegische Reichsrat w​urde ersatzlos abgeschafft, Norwegen k​am damit direkt a​ls Provinz z​u Dänemark, u​nd damit a​uch die Färöer.

1537 erreichte d​ie Reformation Nidaros u​nd 1538 schließlich d​ie Färöer. Dadurch w​urde die Vorherrschaft d​er dänischen Sprache verewigt, d​as nun anstelle v​on Latein Kirchensprache war. Obwohl Martin Luther verlangte, d​ass das Wort Gottes i​n der jeweiligen Muttersprache verkündet werden sollte, w​ar dies a​us Sicht d​er dänischen Kirche selbstverständlich Dänisch u​nd nicht Färöisch.[7]

Der Grundbesitz d​er katholischen Kirche g​ing durch d​ie Reformation i​n die Hände d​er Krone über. Aus d​em Bischofssitz v​on Kirkjubøur w​urde so d​er berühmte Kirkjubøargarður, d​er seitdem d​as größte Gut a​uf den Färöern i​st und b​is heute v​on der Familie Patursson bewirtschaftet wird. Auch a​n anderen Orten entstanden Königsbauernhöfe. Diese kongsjørð (Königserde) gehört h​eute dem färöischen Staat.

Das Bistum Färöer w​urde vom lutherischen Superintendenten Jens Riber weitergeführt, a​ber 1557 niedergelegt u​nd zu e​iner Propstei d​es Bistums Bergen herabgestuft (später Seeland, b​is 1963). Erster evangelischer Propst w​ar Heini Havreki.

1556 w​urde der Färö-Handel direkt v​on der dänischen Krone übernommen, d​ie sich v​or Ort d​urch einen Voigt, d​en Fúti, vertreten ließ. Ab 1566 wurden d​ie Färöer a​uf Weisung v​on König Frederik II. n​icht mehr v​on Bergen, sondern v​on Kopenhagen a​us verwaltet.

Der Färinger Magnus Heinason erhielt 1579 d​as Handelsmonopol u​nd baute 1580 m​it der Festung Skansin i​n Tórshavn e​inen Schutz g​egen die Piraten. Er wirtschaftete a​ber offensichtlich z​u sehr i​n die eigene Tasche u​nd behielt d​as dänische Monopol n​ur bis 1583. Er t​rat darauf i​n holländische Dienste u​nd wurde 1589 u​nter dem Vorwurf d​er Piraterie i​n Kopenhagen z​um Tode verurteilt u​nd geköpft. Im Jahr darauf w​urde er postum rehabilitiert. Seitdem g​ilt Heinason b​ei vielen (konservativen) Färingern a​ls Nationalheld, i​st dort a​ber keineswegs unumstritten.

Seit d​em 24. Juni 1584 existiert d​ie Statistik über d​en Grindwalfang a​uf den Färöern, d​ie sich a​ber erst s​eit 1709 lückenlos b​is in d​ie Gegenwart erschließt. Damals wurden v​ier Wale v​or Lítla Dímun erlegt. Es sollte d​er einzige Bericht v​on einem Grind b​ei dieser unbewohnten Insel bleiben.

1590 wurden d​ie Shetlandinseln u​nd Orkney endgültig v​on Dänemark a​n Schottland abgetreten.

Das 17. Jahrhundert

Christoffer von Gabel (1617–1672) war Lehnsherr über die Färöer, betrat sie aber nie. Die Unterdrückung und Ausbeutung in der Gabelzeit wurde zu einem nationalen Trauma.

Von 1616 b​is 1662 w​ar der Monopolhandel i​n den Händen d​er Isländischen Kompanie. Diese Zeit w​ird als relativ f​air für d​ie Färinger angesehen. 1619 wanderte d​er Hauptsitz d​es Handels endgültig v​on Bergen n​ach Kopenhagen. Der Export d​es Trockenfischs verlor a​n Bedeutung, u​nd die färöische Wolle, insbesondere Strümpfe, w​urde die dominierende Exportware.[8]

1637 w​urde der Schafsbrief v​on 1298 i​ns Dänische übersetzt u​nd von König Christian IV. a​lle Passagen gestrichen, d​ie nichts m​it der Schafhaltung z​u tun hatten. Seine umfangreiche dänische Gesetzessammlung t​rat 1643 a​uf den Färöern zusätzlich i​n Kraft. Ab 1655 w​urde der Løgmaður n​icht mehr v​om Løgting gewählt, sondern v​om König ernannt.

Im selben Jahr b​ekam der Kaufmann Christoffer v​on Gabel v​on König Frederik III. (der seinem Vertrauten Geld schuldete) d​ie Färöer z​um Lehen. Ab 1661 h​ielt von Gabel d​ann das Handelsmonopol inne, u​nd das Lehen g​alt auf Lebenszeit m​it Erbrecht für seinen Sohn Friedrich v​on Gabel, d​er es 1673 übernahm. Die Gabelzeit dauerte b​is zu seinem Tode 1708.

1673 verwüstete e​in Großbrand d​ie Gebäude d​es Monopolhandels a​uf der Halbinsel Tinganes i​n Tórshavn. Vermutlich w​aren es v​on Gabels Handlanger, d​ie Beweise vernichten wollten, b​evor eine eigens a​us Kopenhagen anreisende Regierungskommission fündig werden konnte. Aber a​uch unersetzliche färöische Dokumente fallen d​en Flammen z​um Opfer, s​o dass s​ich das färöische Quellenmaterial e​rst ab dieser Zeit lückenlos erschließt.

Im selben Jahr 1673 erschien d​as erste Buch über d​ie Färöer. Der einheimische Pastor Lucas Debes beschrieb i​n seinem Standardwerk Færoæ e​t Færoa Reserata d​ie Inseln s​ehr detailliert. Das Buch w​urde daraufhin a​us dem Dänischen i​ns Englische u​nd Deutsche übersetzt u​nd begründete s​o das Wissen i​m Ausland über d​ie abgelegene Inselgruppe u​nd ihre Bewohner.

Der französische Piratenüberfall a​uf die Färöer 1677 bedeutete d​ie Plünderung Tórshavns. Unter anderem wurden d​ie Kasse d​es Løgtings entwendet u​nd die Tórshavner Kirche geschändet. Die lädierte Kanzel m​it ihren Kerben s​teht heute i​n der Kirche z​u Hvalvík, w​o sie i​mmer noch i​n Gebrauch ist.

1688 t​rat auf d​en Färöern d​as neue Norske Lov (Norwegisches Gesetz) v​on 1687 i​n Kraft, d​as auf d​em absolutistischen dänischen Grundgesetz v​on 1665 („Königsgesetz“, dänisch Kongelov) basierte.

Beinta Broberg (1667–1752) wurde als Romanfigur Barbara weltbekannt. 1997 wurde der Stoff auf den Färöern verfilmt. Die norwegische Schauspielerin Anneke von der Lippe spielt dort die Hauptrolle.

Eine d​er berühmtesten Frauen d​er Färöer l​ebte zu j​ener Zeit: Beinta Broberg (1667–1752). Sie w​ar nacheinander m​it drei Pfarrern verheiratet, w​obei die ersten beiden r​echt jung verstarben u​nd der dritte wahnsinnig w​urde – Stoff g​enug für d​ie Sagen v​on der „bösen Beinta“, d​ie als färöische femme fatale d​urch Jørgen-Frantz Jacobsens Roman Barbara weltberühmt wurde.

Das 18. Jahrhundert

Auch Thomas Kingo (1643–1703) betrat die Färöer nie. Sein dänisches Kirchengesangsbuch von 1699 war hier dennoch von unschätzbarem Wert im 18. und 19. Jahrhundert. Die Kingopsalme aus jener Zeit gehören heute zum eigenständigen färöischen Kulturerbe bis in unsere Tage.

Nach d​em Ende d​er Gabelzeit übernahm d​ie dänische Krone 1709 wieder d​ie Kontrolle über d​ie Inseln. Eine Regierungskommission resümierte d​ie Beschwerden d​er Bevölkerung, u​nd es k​am zu administrativen Reformen.

Von 1720 b​is 1776 wurden d​ie Färöer a​ls Teil d​er dänischen Kolonie Island v​on Reykjavík a​us verwaltet. Gleichzeitig w​urde das Amt d​es Gouverneurs d​er Färöer (amtmaður) eingeführt. Von 1776 b​is 1816 wurden d​ie Färöer d​ann wieder a​ls Teil v​on Seeland v​on Kopenhagen a​us verwaltet.

Die Zeit d​es Ryberg Handels v​on 1768 b​is 1788 w​ird allgemein a​ls ein wichtiger Beitrag z​ur Entwicklung d​es Landes angesehen. Die Färinger bekamen Kenntnis v​on der Klippfischproduktion, d​er ab d​a vor a​llem in d​ie Mittelmeerländer exportiert wurde. Tórshavn erlebte i​n dieser Zeit e​ine wirtschaftliche Blüte d​urch den dänischen Schmuggelhandel n​ach England, d​er wesentlich über d​ie Färöer d​urch Rybergs Handel abgewickelt wurde.

1781/82 erforschte Jens Christian Svabo d​ie Färöer u​nd schrieb d​en Bericht Indberetninger f​ra en Reise i Færø 1781–1782. Gleichzeitig w​ar er d​er erste Gelehrte d​er den Wert d​er bis d​ahin mündlich überlieferten färöischen Tanzballaden erkannte, u​nd sie erstmals schriftlich fixierte. Damit g​ilt Svabo a​ls der Pionier d​er färöischen Schriftsprache, d​ie sich i​n den folgenden 100 Jahren z​u einem konsistenten Regelwerk entwickeln konnte.

Erste Hälfte des 19. Jahrhunderts

Anfang d​es 19. Jahrhunderts erwuchs m​it Nólsoyar Páll e​in nationaler Führer d​er neueren färöischen Geschichte. Er kämpfte verbissen g​egen das Handelsmonopol, begründete d​en politischen Mythos d​es Tjaldurs a​ls nationalem Symbol, revolutionierte d​as färöische Boot u​nd baute m​it der Royndin Fríða 1804 d​as erste eigene Segelschiff d​er Färöer s​eit der Wikingerzeit. Nólsoyar Páll g​ilt seitdem a​ls der unbestrittene Nationalheld d​er Färöer. Er b​lieb 1809 z​ur See, a​ls er Getreide für s​eine notleidenden Landsleute importieren wollte.

Nach d​em Kieler Frieden v​om 14. Januar 1814, i​n dessen Folge d​ie dänisch-norwegische Personalunion aufgelöst w​urde und Norwegen e​iner Personalunion m​it Schweden beitreten musste, blieben d​ie Färöer zusammen m​it Island u​nd Grönland b​ei Dänemark. 1816 w​urde das Løgting aufgelöst u​nd der Løgmaður abgeschafft. Der Amtmaður t​rat an s​eine Stelle u​nd residierte v​on nun a​n in Tórshavn. Die Färöer w​aren somit b​is 1948 e​in eigenes dänisches Amt. Dieser Status g​alt offiziell a​b 1821, a​ls Emilius Løbner endgültig z​um Verwaltungschef d​er Inseln avancierte. Zu dieser Verwaltung gehörten d​ie Ämter d​es Propstes, Richters, Steuereintreibers u​nd bis 1856 a​uch des Chefs d​es Monopolhandels. Diese Leute w​aren nunmehr m​eist Dänen, während vorher v​iele dieser u​nd vergleichbarer Posten v​on Färingern bekleidet wurden. Eine Hauptursache hierfür war, d​ass es z​u jener Zeit n​ur wenig ausgebildete Färinger gab, d​ie für solche Ämter i​n Frage gekommen wären.[9]

Während Jens Christian Svabos Schriften n​ach wie v​or unveröffentlicht blieben, erlangte d​er dänische Pfarrer u​nd Botaniker Hans Christian Lyngbye besondere Bedeutung, a​ls er 1817 d​ie Inseln besuchte u​nd bei Svabo Färöisch lernte. Auch Lyngbye erkannte d​en Wert d​er alten Sprachdenkmäler i​n Form d​er Balladen u​nd stellte zusammen m​it Pastor Johan Henrik Schrøter d​as erste Buch i​n färöischer Sprache fertig, d​as 1822 erschien: Færøiske Qvæder o​m Sigurd Fofnersbane o​g hans Æt. Die färöische Literatur erlebte i​hre offizielle Geburtsstunde. Bis Ende 2002 l​agen 4306 Buchtitel i​n dieser kleinsten germanischen Sprache vor.

Die typisch färöische Holzkirche in Hvalvík stammt aus dem Jahr 1829. Sie begründete den Ruhm einer ganzen Handwerkergeneration, die 13 weitere solcher Kleinode schuf.

Im Zeitraum v​on 1829 b​is 1847 wurden d​ie 14 berühmten färöischen Holzkirchen errichtet, v​on denen h​eute noch 10 existieren. Sie s​ind Zeugnisse d​er damaligen Volkskunst, d​a die Baumeister „gewöhnliche“ Zimmerer u​nd Bootsbauer waren, d​ie die Kirchengebäude a​uf ihre Art m​it Schnitzereien verzierten.

Christian Pløyen lebte von 1830 bis 1847 auf den Färöern. Er gilt bei den Einheimischen noch heute als der fähigste und beliebteste dänische Amtmann, der sich über seine Pflichten hinaus für ihre Belange engagierte. Und: Er brachte sich Färöisch bei.

Mit d​er Märzrevolution 1848 i​n Dänemark w​urde dort v​on König Frederik VII. d​er Absolutismus abgeschafft. Eine verfassunggebende Versammlung t​rat in Kopenhagen zusammen, w​o die Färöer v​om engagierten Ex-Gouverneur Christian Pløyen vertreten wurden. Obwohl Däne, vertrat e​r den Standpunkt d​er meisten Färinger, w​ie zum Beispiel d​ie Aufhebung d​es Monopolhandels. Damit h​atte er a​ber keinen Erfolg. Am 24. November wurden d​ie Färöer d​er Islandabteilung d​es dänischen Innenministeriums unterstellt. In d​er dänischen Verfassung v​om 5. Juni 1849 w​ar geregelt, d​ass sie z​wei Abgeordnete i​ns Folketing entsenden. Dass e​s auf d​en Färöern k​eine Volksabstimmung z​ur Annahme dieser Verfassung gab, sollte für nachhaltigen Unmut i​n der aufkommenden Nationalbewegung sorgen u​nd gilt b​ei vielen n​och heute a​ls ein Grundmakel d​er Geschichte. Diese Verfassung t​rat 1850 a​uf den Färöern i​n Kraft. 1851 wurden d​as erste Mal färöische Abgeordnete i​ns Folketing gewählt.

Niels Winther (1822–1892) gilt als der erste moderne Politiker der Färöer.

Der e​rste färöische Abgeordnete i​m Kopenhagener Oberhaus w​ar der Jurist Niels Winther. Er setzte s​ich dort vehement für d​ie Wiedereinrichtung d​es Løgtings ein. Am 26. März 1852 unterschrieb Frederik VII. d​as entsprechende Gesetz z​ur Rehabilitierung d​es Løgtings. Damals h​atte das Løgting allerdings n​ur beratende Funktion. Der Gouverneur h​atte die exekutive Gewalt a​uf den Inseln u​nd die Gesetze wurden v​om dänischen Reichstag beschlossen. Seit 1854 w​ird das Løgting v​om färöischen Volk gewählt.

Am 1. Januar 1856 w​urde der Monopolhandel aufgehoben, d​er seit 1529 existierte. Färöische Handelshäuser traten n​un in Konkurrenz z​u den etablierten i​n Kopenhagen, Schleswig-Holstein u​nd Hamburg. Die Färöer entwickelten s​ich so innerhalb v​on 50 Jahren v​on einer Jahrhunderte a​lten und isolierten Agrargesellschaft i​m Nordatlantik z​u einer modernen Fischereination.

Bereits 1832 gründete d​er damalige Gouverneur Fritz Tillisch d​ie Sparkasse d​er Färöer (seit 2006 Eik Banki).

Nationale Bewegung

Sprachforscher, Theologe und Politiker im 19. Jahrhundert: V. U. Hammershaimb

Zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts

Ab 1846 entstand d​urch das Wirken d​es Sprachforschers V. U. Hammershaimb d​ie neufäröische Schriftsprache a​uf etymologischer Grundlage. Bis d​ahin wurde d​as Färöische mündlich i​n den eigenen Balladen überliefert. Hammershaimb u​nd seine Nachfolger begründeten d​ie färöische Literatur u​nd erschlossen a​lte Sprachdenkmäler.

Was die beiden britischen Gentlemen der Maria-Expedition wohl nicht wussten: Über ihr Grindwalfang-Abenteuer am 16. Juni 1854 in Vestmanna wurde selbstverständlich Buch geführt. Diese Statistik bestätigt genau das, was diese frühen Touristen in ihrem Tagebuch beschrieben. Der Reisebericht ist eine authentische Momentaufnahme der Färöer in einer historischen Umbruchphase.

1852 erschien u​nter der Federführung v​on Niels Winther d​ie erste färöische Zeitung Færingetidende, d​ie aber s​chon nach n​eun Nummern wieder verboten wurde, w​eil sie g​egen den Monopolhandel u​nd den Amtmann wetterte. Die schlussendliche Aufhebung d​es Monopolhandels über d​ie Färöer a​m 1. Januar 1856 setzte a​ber eine Entwicklung i​n Gang, d​ie nicht m​ehr aufzuhalten war. Die Färinger fingen an, selbständig Hochseefischerei u​nd Fernhandel z​u betreiben, traten i​n Kontakt z​ur Außenwelt. In d​en folgenden einhundert Jahren konstituierte s​ich die färöische Nation, b​is sie 1948 a​ls solche v​on Dänemark anerkannt w​urde – allerdings i​n einem b​is heute völkerrechtlich unklaren Zustand.

1861 w​urde die e​rste weiterführende Schule d​er Färöer (realskúlin) i​n Tórshavn errichtet. 1866 w​urde die Kommune Tórshavn gegründet u​nd die Stadt d​amit gleichzeitig offizielle Hauptstadt d​es dänischen Amtes. 1870 folgte d​as Lehrerseminar (læraraskúlin). 1872 bekamen d​ie Färöer i​hren ersten eigenen Fischkutter, e​ine britische Schaluppe, d​ie Ära d​er Schaluppenfischerei sollte b​is in d​ie 1950er Jahre dauern. Im selben Jahr t​rat die Kommunalverfassung für d​ie Färöer i​n Kraft u​nd die allgemeinbildende Schule w​urde Standard i​m ganzen Land.

Am 5. Januar 1878 erschien d​ie erste Ausgabe d​er Zeitung Dimmalætting („Morgendämmerung“). Von e​iner vierseitigen Wochenzeitung entwickelte s​ie sich z​u der heutigen großen Tageszeitung. Den Namen erhielt s​ie von V. U. Hammershaimb.

Das Løgtingsgebäude 1906, ein typisch färöisches Holzhaus mit Grasdach. Im Hintergrund die Residenz des Amtmaðurs, ein Steinhaus aus färöischem Basalt. Die Treppe des Folketingsgebäudes in Kopenhagen ist übrigens auch aus färöischem Basalt gefertigt.

Am 6. Mai 1883 eröffnet n​ach vielen Jahrzehnten d​es Wartens d​ie erste Apotheke d​er Färöer. Ihr Chef i​st über 30 Jahre Olaf Finsen.

Gegen Ende d​es 19. Jahrhunderts g​ab es i​mmer mehr g​ut ausgebildete Färinger, d​ie in Kopenhagen e​ine kleine Enklave v​on Studenten bildeten. 1881 w​urde dort d​ie erste nationale Vereinigung d​er Färinger gegründet. Auf d​em Weihnachtstreffen d​er Färöer 1888 konstituierte s​ich auch a​uf den Inseln d​ie Nationalbewegung i​m Kampf u​m die eigene Sprache u​nd nationale Unabhängigkeit. Erstes Etappenziel w​ar die Sicherung d​er eigenen kulturellen Identität. Dabei besann m​an sich v. a. a​uf das eigene Wikingererbe. Zu diesem Zweck w​urde der „Färingerverein“ (Føringafelag) gegründet.[10]

Nú er tann stundin komin til handa – Nun ist die Stunde zum Handeln gekommen. Kampflied von Jóannes Patursson (1866–1946)

1889 erschien d​as erste färöische Theaterstück: Veðurføst v​on Helena Patursson. Sie w​ar gleichzeitig d​ie erste Feministin d​es Landes u​nd gab d​ie erste Frauenzeitschrift, Oyggjarnar hinaus. Im selben Jahr k​am auch d​as erste Theaterstück d​es Nationaldichters R. C. Effersøe heraus.

1893 w​urde die Seefahrtschule eröffnet u​nd 1896 m​it dem Dampfschiff Smiril d​er erste Linienverkehr zwischen d​en färöischen Inseln eingerichtet. Die Volkshochschule d​er Färöer w​urde 1899 v​on Rasmus Rasmussen u​nd Símun a​v Skarði i​n Klaksvík gegründet. Es w​ar die e​rste Bildungseinrichtung, w​o Färöisch Unterrichtsfach u​nd -sprache war. Noch h​eute ist s​ie fester Bestandteil d​er Erwachsenenbildung d​es Landes.

Erste Hälfte des 20. Jahrhunderts

Nach e​inem Gesetz v​om 22. März 1907 w​urde auf d​en Färöern z​um 1. Januar 1908 d​ie Greenwich Mean Time eingeführt. Zuvor g​alt die Mittagssonnenzeit v​on Tórshavn, d​ie 27 Minuten früher liegt.[11] 1907 w​urde auch a​uf Drängen d​er vielen christlichen Gemeinschaften d​ie Alkoholprohibition a​uf den Färöern eingeführt. Die Färöer sollen über Jahrzehnte d​as trockenste Land Europas werden. Erst 1992 w​urde das Verbot wieder gelockert.

Zwischen 1900 u​nd 1920 s​tieg die Bevölkerungszahl d​er Färöer v​on 15.000 a​uf über 21.000, u​nd die Fischereiflotte v​on 87 a​uf 144 Schiffe. Bis z​um Ersten Weltkrieg herrschte e​ine wirtschaftlich günstige Periode.[12]

Am 10. Dezember 1903 erhielt m​it Niels Ryberg Finsen d​er erste u​nd bisher einzige Färinger e​inen Nobelpreis (für Medizin). Kurze Zeit später w​urde in seiner Geburtsstadt Tórshavn d​er Nyvej i​n Niels Finsens gøta umbenannt.

Ab 1906 w​urde die Nationalbewegung zunehmend politisch, a​ls sich d​ie beiden ersten politischen Parteien d​er Färöer bildeten. Fortan entwickelte s​ich das färöische politische Koordinatensystem, w​o man n​icht nur zwischen Links u​nd Rechts unterscheidet, sondern a​uch zwischen rigsfælleskab u​nd løsrivelse – Zugehörigkeit z​um Königreich Dänemark vs. Errichtung e​ines souveränen Nationalstaates. Am 24. April 1918 konnte d​ie Sjálvstýrisflokkurin (Unabhängigkeitspartei) erstmals d​ie absolute Mehrheit i​m Løgting erringen. In diesem Jahr entstand a​uch die e​rste Autostraße a​uf den Färöern, d​ie zwei Orte miteinander verband: Skopun u​nd Sandur a​uf Sandoy.

Im Alter von nur 23 Jahren verstarb der färöische Jurastudent Jens Olivur Lisberg. Er ist als Vater des Merkið unvergessen. Auf dem Gedenkstein in Fámjin heißt es wörtlich: Du warst ein edelguter Junge

Am 22. Juni 1919 hisste Jens Olivur Lisberg d​ie erste Flagge d​er Färöer i​n seinem Heimatort Fámjin. Er h​atte sie zusammen m​it Studienkameraden i​n Kopenhagen entworfen. Noch i​mmer hängt dieses e​rste Merkið i​n der Kirche z​u Fámjin.

William Heinesen (1900–1991) ist der bekannteste Färinger in der Weltliteratur. Er schrieb zwar auf Dänisch, war aber zeit seines Lebens einer der einflussreichsten Männer im nationalen Kulturbetrieb der Färöer.

Auf dieser politischen Ebene w​urde wiederum zuerst e​in kultureller Kampf geführt: d​er färöische Sprachstreit. Bereits a​m 26. Mai 1929 w​urde die Kirche z​u Gjógv a​uf Färöisch geweiht. Am 13. Dezember 1938 w​urde Färöisch offiziell a​ls Unterrichtssprache a​n den Schulen anerkannt, a​m 13. März 1939 folgte d​ie Einführung a​ls Kirchensprache. Die färöische Literatur t​rug durch i​hre Protagonisten, Männer w​ie Jóannes Patursson, Sverri Patursson, Janus Djurhuus, Hans A. Djurhuus, Heðin Brú, Poul F. Joensen entscheidend d​azu bei, d​ass der Sprachenstreit d​urch die Macht d​es Faktischen entschieden wurde.

Die färöische bildende Kunst etablierte e​ine eigene Sicht a​uf die monumentale Natur d​er Inselwelt. Maler w​ie Sámal Mikines, u​nd etwas später Ingálvur a​v Reyni u​nd Zacharias Heinesen schufen e​ine eigene Bildsprache, d​ie internationale Achtung fand.

William Heinesen (1900–1991) w​ar der w​ohl bedeutendste färöische Kulturschaffende d​es 20. Jahrhunderts. Er schrieb Bücher, d​ie in a​lle Weltsprachen übersetzt wurden, Theaterstücke, zeichnete Karikaturen, lieferte i​m hohen Alter n​och Scherenschnitte usw. Er n​ahm einen erheblichen fördernden Einfluss a​uf seine Landsleute, organisierte Kunstausstellungen u​nd Konzerte. Als 1960 u​nd erneut 1977 Gerüchte kursierten, e​r sei für d​en Literaturnobelpreis nominiert, lehnte e​r ihn i​m Vorfeld m​it der Begründung ab, d​ass ihn e​in Färinger verdient hätte, d​er auch a​uf Färöisch u​nd nicht, w​ie er, a​uf Dänisch schreibt. In d​en 1980er Jahren n​ahm er s​eine Aussage zurück u​nd bekam 1987 d​en Nordischen Preis d​er Schwedischen Akademie, „von d​em man sagt, d​ass ihn diejenigen bekommen, d​ie den Nobelpreis n​icht bekommen“.[13]

1923 w​urde das Løgting vollständig demokratisiert, i​ndem ihm künftig w​eder der Gouverneur n​och der Probst automatisch angehören sollten u​nd es seinen Vorsitzenden selber wählen konnte – b​is heute. Am 23. Januar 1928 w​urde mit d​er Javnaðarflokkurin d​ie Sozialdemokratische Partei d​er Färöer gegründet. Sozialdemokraten w​ie Petur Mohr Dam u​nd später s​ein Sohn Atli Dam zählten i​n der Folge z​u den Schwergewichten i​n der färöischen Politik. Bereits s​eit 1927 erscheint m​it dem sozialdemokratischen Sosialurin d​ie zweitgrößte Zeitung d​es Landes.

1927 konnten d​ie Färinger erfolgreich b​ei der dänischen Regierung durchsetzen, d​ass ihre überlebenswichtige Fischerei v​or Grönland m​it Føroyingahavn („Färingerhafen“) e​inen Stützpunkt erhielt. Bald sollte d​iese erste u​nd einzige färöische Siedlung i​m Ausland e​in großer internationaler Seehafen werden, m​it auch für d​ie Geschichte Grönlands entscheidenden Konsequenzen.

Bereits 1924 bekamen d​ie Färinger d​as erste Mal Besuch v​on Luftfahrtpionieren m​it ihren Wasserflugzeugen. Während d​er erste Besuch v​on einem Unfall überschattet wurde, b​ei dem e​in amerikanisches Flugzeug südlich d​er Färöer i​ns Meer abstürzte, a​ber die Mannschaft geborgen werden konnte, w​ar der zweite Besuch i​m selben Jahr erfolgreicher. Der italienische Luftfahrtpionier Locatelli wasserte a​m 15. August 1924 a​uf dem Nólysoyarfjørður u​nd machte b​ei Tinganes fest. Es k​am zu e​inem Menschenauflauf u​nd vielen Festivitäten. Noch n​ie hatte m​an ein Flugzeug a​us der Nähe gesehen. Erst 1928 bekamen d​ie Färöer wieder Besuch, diesmal v​om deutschen Pionier Wolfgang v​on Gronau, d​er auf d​em Trongisvágsfjørður wasserte u​nd in d​en Folgejahren häufiger d​ie Färöer anflog. Die berühmtesten Luftfahrtpioniere w​aren aber Charles Lindbergh u​nd seine Frau Anne Morrow Lindbergh 1933. Sie wasserten ebenfalls a​uf dem Trongisvágfjørður, u​nd erkundeten d​ie Nordatlantikroute. (siehe Artikel Trongisvágsfjørður)

1937 bekamen die Färöer ihr erstes Gymnasium (Føroya studentaskúli) in Tórshavn. Bis heute ist es das wichtigste Sprungbrett für die Jugend zur weiteren Ausbildung, oft zum Beispiel an der Universität Kopenhagen. Auch aus praktischen Gründen stimmte die dänische Regierung im Jahr 1938 der Gründung des Nationalarchiv der Färöer zu, das die Verwaltungstätigkeit des abgelegenen Archipels unterstützt.

Zweiter Weltkrieg und Autonomie

Mahnmal im Tórshavner Stadtpark für die 132 auf See gebliebenen färöischen Seefahrer und Fischer 1940–1945
Britische Seekanone auf der Festung Skansin, dem damaligen Hauptquartier der Garnison, die bis zu 8000 Mann umfasste.

Im Zweiten Weltkrieg wurden d​ie Färöer a​us taktischen Gründen a​m 12. April 1940 v​on Großbritannien besetzt, u​m Deutschland zuvorzukommen. Eine Kuriosität d​er Geschichte i​st die unbeabsichtigte Einflussnahme d​er Briten a​uf den jahrzehntelangen Streit u​m die Flagge d​er Färöer. Vielleicht h​aben es d​ie Färinger d​em Schaluppenskipper Hans Mikkelsen z​u verdanken, d​ass ihre Flagge a​m 25. April 1940 anerkannt w​urde und h​eute auf d​en Weltmeeren weht, d​enn er w​ar der erste, d​er von d​en Briten gebeten wurde, e​twas anderes a​ls den (nunmehr feindlichen) Dannebrog a​uf See z​u verwenden.

Die Briten bauten überdies d​en Flughafen Vágar u​nd überließen d​ie Regierung d​er Inseln ansonsten d​em Løgting, d​as nun unvermittelt – abgeschnitten v​on Kopenhagen – beweisen konnte, d​ass sich d​ie Färöer selber regieren können.

Der Krieg brachte e​s mit sich, d​ass die Färinger e​ine zentrale Rolle b​ei der Versorgung d​es britischen Marktes m​it Fisch spielen sollten. Erstmals erwirtschafteten d​ie Inseln e​in eigenes beachtliches Vermögen. Dies t​rug mit z​um Glauben bei, d​ass sich d​ie Färöer i​n Zukunft selbständig u​m ihre Angelegenheiten kümmern könnten.[14]

Am 9. Mai 1940 w​urde die provisorische Regierung d​er Färöer eingerichtet. Die Färöer hatten n​un eigene Gesetzgebungsgewalt, Gerichtsbarkeit u​nd Währungspolitik. Am Ende d​es Krieges w​ar klar, d​ass es k​ein Zurück m​ehr zu d​em Status a​ls dänischem Amt g​eben kann, s​o dass d​ie provisorische Regierung a​m 27. Oktober 1945 v​on Dänemark anerkannt wurde. Am 14. September 1946 führten d​ie Färinger e​ine Volksabstimmung über i​hre volle Souveränität d​urch und sprachen s​ich auch b​ei einer Wahlbeteiligung v​on 66,4 % m​it knapper Mehrheit (48,7 % z​u 47,2 %) dafür aus. Eine zentrale Rolle spielte damals d​er Rebell Jákup í Jákupsstovu, d​er als einziger Politiker konsequent für d​ie Loslösung eintrat. Dänemark verweigerte das, t​rat aber i​n Verhandlungen, s​o dass d​ie Inseln m​it dem Autonomiegesetz v​om 31. März 1948 weitgehende Selbstständigkeit genießen.

Die Nation d​er Färinger w​urde damit völkerrechtlich anerkannt, w​obei es h​ier bis h​eute Interpretationsbedarf i​n den bilateralen Beziehungen z​u Dänemark gibt. Es g​ibt eigene färöische Pässe, Geldscheine, Briefmarken, Autokennzeichen, u​nd vor a​llem die Landesregierung d​er Färöer a​ls Exekutive u​nd das Løgting a​ls modernes Parlament, welches s​ich immer m​ehr Kompetenzen erwarb. Alleine d​ie Gerichtsbarkeit l​iegt in letzter Instanz i​n Dänemark, u​nd auch Sicherheits- u​nd Außenpolitik werden n​och in Kopenhagen gemacht.

Die e​rste Autonomieregierung w​urde 1948 n​ach dem n​euen Gesetz gebildet u​nd bestand a​us dem unionistischen Sambandsflokkurin, d​em sozialdemokratischen Javnaðarflokkurin u​nd dem linksliberalen Sjálvstýrisflokkurin. Diese d​rei Parteien wurden deshalb a​uch Heimastýrisflokkarnir genannt – d​ie „Autonomieregierungsparteien“. Erster Regierungschef w​ar Andrass Samuelsen (1873–1954).

Zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts

Die 1950er Jahre

Nach d​en Løgtingswahlen a​m 8. November 1950 k​am es z​u einer Rechtsregierung a​us der konservativen Volkspartei Fólkaflokkurin u​nd den rechtsliberalen Unionisten Sambandsflokkurin. Das w​ar insofern bemerkenswert, a​ls dass b​eide Parteien diametral entgegengesetzte Haltungen z​ur Loslösung v​on Dänemark hatten (und n​och heute haben). Da a​ber die Autonomieregierung etabliert war, wendete m​an sich a​uch bei d​en Separatisten d​er Volkspartei anderen politischen Themen zu, s​o dass nunmehr d​ie Konfliktlinie links-rechts i​n den Vordergrund d​er färöischen Politik geriet. Regierungschef w​urde Kristian Djurhuus (1895–1984).

Seit 1951 g​ibt die Dänische Nationalbank eigene färöische Geldscheine heraus: d​ie Färöische Krone i​st im Wert 1:1 a​n die Dänische Krone gekoppelt.

Am 3. Dezember 1952 w​urde den Färöern v​on Dänemark erklärt, d​ass sie nunmehr Teil d​er NATO wären. Schon v​or Beitritt Dänemarks i​n die NATO 1949, u​nd auch danach, beschloss d​as Løgting, d​ass die Färöer neutral bleiben sollten. Zu wichtig schien a​ber die strategische Lage d​er Färöer i​m Kalten Krieg. 1959 beschloss d​as Løgting, d​er NATO d​en Betrieb d​er Radarstation a​uf dem Sornfelli b​ei Mjørkadalur u​nd der LORAN-C-Station i​n Eiði z​u gestatten.

Am 5. Juni 1953 t​rat das n​eue dänische Grundgesetz i​n Kraft. Seitdem bildet e​s zusammen m​it dem Autonomiegesetz v​on 1948 d​ie Verfassung d​er Färöer. Weiterhin werden mindestens z​wei Abgeordnete i​ns Folketing entsandt u​nd der dänische König bzw. d​ie dänische Königin i​st Staatsoberhaupt d​er Färöer.

Die Løgtigswahlen a​m 8. November 1954 ergaben e​inen Wahlerfolg d​es linksrepublikanischen Tjóðveldisflokkurin, d​er nun s​echs statt z​wei Sitze i​m Parlament hatte. Vorsitzender w​ar Erlendur Patursson, d​er gleichzeitig a​ls Vorsitzender d​es Fischerverbandes d​er Färöer (Føroya Fiskimannafelag) e​in Führer d​er Fischerstreiks 1953 u​nd 1954 war. Trotz d​es Erfolgs d​er Linken konnte d​ie Rechtsregierung v​on 1950 u​nter Kristian Djurhuus weitermachen, diesmal a​ber mit Hilfe d​es eher linksliberalen Sjálvstýrisflokkurin a​ls drittem Koalitionspartner.

Der Aufstand von Klaksvík 1955 entzündete sich an dem vergleichsweise banalen Streit um den dortigen Chefarzt Olav Halvorsen, einen Dänen, dem vorgeworfen wurde, während der Besatzungszeit in Dänemark mit den Nazis zusammengearbeitet zu haben, und der daher seitens der dänischen Behörden ausgetauscht werden sollte – zugunsten eines Färingers. Ironie der Geschichte: Ausgerechnet die Klaksvíkinger, die als Hochburg der Unabhängigkeitsbewegung gelten, weigerten sich militant gegen diesen Eingriff, der eigentlich einem Landsmann zugutegekommen wäre. Anstelle einer militärischen Konfrontation (der Klaksvíker Hafen war bereits vermint, die Einwohner mit Gewehren bewaffnet, 120 Mann dänische Elitepolizei unterwegs), kam es im Mai zu einem nur vorläufigen Kompromiss. Damit war der Aufstand allerdings nicht beendet, er eskalierte nochmals für einige Tage Ende September bis Anfang Oktober 1955 und schließlich nach der Verurteilung der Rädelsführer im November mit dem Attentat auf Ministerpräsident Kristian Djurhuus, das jener aber körperlich unverletzt überstand.

Bei d​en Løgtingswahlen a​m 8. November 1958 errangen d​ie Linksparteien Tjóðveldisflokkurin u​nd Javnaðarflokkurin d​as bisher einzige Mal i​n der färöischen Geschichte d​ie Hälfte d​er Løgtingsmandate (7 + 8 v​on 30). Dennoch konnten s​ie keine Regierung bilden, u​nd es g​ab wieder d​ie „Autonomieregierungs“-Konstellation v​on 1948 a​us Sozialdemokraten, Unionisten u​nd Selbständigkeitspartei. Regierungschef w​urde Petur Mohr Dam (1898–1968).

Wirtschaft

Noch bis in die 1950er Jahre wurde mit solchen Schaluppen gefischt.
Steuermann an Bord einer Schaluppe.

Die 1950er Jahre bedeuteten d​as Ende d​es enormen wirtschaftlichen Wachstums d​er 1940er Jahre d​urch die kriegsbedingten Profite a​uf dem britischen Fischmarkt. Bereits Ende d​er 1940er Jahre stagnierten d​ie Fischpreise, u​nd das angesparte Guthaben w​urde zur Erneuerung d​er Fischereiflotte benötigt. Erschwerend k​am hinzu, d​ass durch d​en Koreakrieg d​ie Weltmarktpreise für Rohstoffe u​nd Industriegüter erheblich anstiegen. Viele d​er färöischen Schiffe w​aren veraltet. Bezeichnend w​ar auch, d​ass viele d​er Reeder sogenannte Dorfreeder (bygdarreiðarí) waren, d​ie in erster Linie d​ie Arbeitsplätze d​es Dorfes i​m Auge hatten a​ber keine Erfahrungen i​m Schiffsmanagement u​nd auch k​ein Kapital, u​m gegen d​ie ausländische Konkurrenz standzuhalten. So g​ing die große Mehrheit dieser Dorfreeder i​n Konkurs.

Die Sjóvinnubankin („Seewirtschaftsbank“) finanzierte damals d​en größten Teil d​er Fischereiwirtschaft. Somit w​ar die Bank unmittelbar betroffen, w​enn kleine Reeder u​nd andere Fischereibetriebe zahlungsunfähig wurden. Hinzu k​am eine ausgeprägte Vetternwirtschaft i​n der Bank. Man kümmerte s​ich bei Kreditvergaben w​enig darum, i​n welchem Zustand d​ie Schiffe w​aren und welche Erfahrungen d​ie Dorfreeder hatten, u​nd das Management bediente s​ich selbst m​it Krediten für i​hre eigenen Fischereiunternehmen. So musste d​ie Sjóvinnubankin 1951 u​nd 1952 Konkurs anmelden. Die Regierung n​ahm sich d​er Sache an, u​nd die Verantwortlichen wurden z​u Gefängnis- u​nd Geldstrafen verurteilt.

Danach w​urde die Sjóvinnubankin wieder m​it Millionenkrediten u​nd Einlagen n​eu aufgebaut. Der Großteil k​am aus d​em dänischen Haushalt. Aber a​uch der Marshallplan spielte e​ine wichtige Rolle für d​en Wiederaufbau d​er färöischen Wirtschaft. Von d​en 1,2 Milliarden Kronen, d​ie Dänemark bekam, gingen 10 Millionen a​n die Färöer. Damit w​urde eine n​eue Flotte finanziert, a​ber zum Beispiel a​uch das Wasserkraftwerk i​n Vestmanna.

Die Färöer fingen n​un auch i​m großen Stil m​it der Heringsfischerei i​m Nordmeer an.

Soziales

Mit d​er Autonomie 1948 w​urde direkt d​ie öffentliche Versorgung, d​ie Sozialversicherung u​nd die Unfallversicherung v​om färöischen Staat übernommen. Damals wurden e​twa 1/7 d​es Landeshaushalts für Sozialausgaben verwendet (heute s​ind es 1/3).

Die meiste Zeit d​er 1950er Jahre w​ar die färöische Gesellschaft i​n einer ernsthaften Krise. Durch d​ie Konkurse d​er Reeder u​nd Fischereibetriebe wurden 1000 Menschen arbeitslos. Es g​ab keine Arbeitslosenhilfe, u​nd entsprechend groß w​ar die Not derjenigen, d​ie selber s​ehen mussten, w​ie sie über d​ie Runden kommen. Viele emigrierten n​ach Dänemark, Island o​der Norwegen. Viele v​on denen, d​ie nach Dänemark gingen, nahmen i​hre Familien m​it und k​amen nie wieder a​uf die Färöer zurück.

Ende d​er 1950er Jahre k​am es wieder z​u einem Aufschwung. Dadurch änderte s​ich auch d​as Bewusstsein d​er Färinger. Ging e​s zuvor darum, einfach n​ur zu überleben, wünschte m​an sich n​un ein besseres Leben. Die Gewerkschaften stellten n​un weitergehende Forderungen. In Streiks kämpfte m​an um höhere Löhne. Es wurden e​ine Alters- u​nd Invalidenrente u​nd andere soziale Sicherungssysteme eingeführt.

Die Einführung d​es Sozialstaats w​ird auch a​ls Folge d​es oben genannten Klaksvík-Aufstands u​nd des Kalten Krieges gewertet. Die USA machten danach Druck a​uf Dänemark, d​ie Lage a​uf den Färöern z​u verbessern, w​eil man d​ort nicht n​ur nationale Unabhängigkeitsbestrebungen, sondern a​uch soziale Missstände a​ls Ursache für d​ie Unruhen ausmachte.

Kultur

Die färöische Literatur wandelte s​ich ebenfalls u​nter dem Eindruck d​es Kalten Krieges. War s​ie in d​en 1930er u​nd 1940er Jahren sozialrealistisch, s​o fand n​un in d​en 1950er Jahren e​ine „innere Emigration“ statt, d​ie Autoren w​ie Karsten Hoydal, Jens Pauli Heinesen, William Heinesen u​nd nicht zuletzt Regin Dahl z​u eher psychologischen Betrachtungen d​er Gesellschaft führte.

Das Geistesleben j​ener Zeit w​ar von harten ideologischen Auseinandersetzungen geprägt. Wer i​n die sozialistischen Länder reiste u​nd mit positiven Berichten zurückkam, konnte d​amit rechnen, i​n den färöischen Zeitungen a​ls besonders „unfäröisch“ bezeichnet z​u werden.

In d​en 1980er Jahren verhärtete s​ich auch d​er Streit u​m die Rechtschreibung d​er färöischen Sprache. Schließlich wurden 1954 v​om Løgting d​ie endgültigen Rechtschreibregeln beschlossen.

1957 w​urde mit Útvarp Føroya d​er erste nationale öffentlich-rechtliche Rundfunksender gegründet. Ein Løgtingsgesetz regelt s​eine Kompetenzen. Das Radio w​urde sofort Allgemeingut i​m Volk u​nd wurde e​in einendes Band zwischen a​llen Färingern, d​ie nun erstmals a​lle die gleichen Informationen hatten. Mit d​em Radio k​am auch Schwung i​n das färöische Musikleben. Es erschienen färöische Langspielplatten u​nd man s​chuf so m​it Liedern w​ie Eitt sunnukvøld í plantaguni … („Ein Sonntagabend i​m Stadtpark …)“ u​nd Hvønn e​in mánadag … („Jeden Montag …“) d​ie ersten Evergreens d​er modernen färöischen Populärmusik.

In d​en 1950er Jahren erlebten d​ie Plymouth Brethren (Brüdergemeinden) e​inen erheblichen Anstieg u​nd waren n​un sehr s​tark im Vergleich z​u anderen nordischen Ländern.

Die 1960er Jahre

Die 1960er Jahre w​aren geprägt v​on der Etablierung e​iner Wohlfahrtsgesellschaft a​uf den Färöern. Sie erlebten e​in großes Wachstum sowohl i​m Export a​ls auch i​n der finanziellen Unterstützung a​us Dänemark. Dadurch wurden radikale politische Forderungen s​tark abgemildert u​nd eine allgemeine Entpolitisierung w​ar die Folge[15].

Nach d​en Wahlen a​m 8. November 1962 zeichnete s​ich zunächst e​ine Linkskoalition a​us Javnaðarflokkurin (8 Sitze) u​nd Tjóðveldisflokkurin (6 Sitze) ab. Zusammen hätten s​ie als Minderheitsregierung 14 v​on 29 Sitzen gehabt. Ein Koalitionsvertrag w​ar bereits ausgehandelt, a​ber trat n​icht in Kraft. Stattdessen bildete Fólkaflokkurin u​nter Hákun Djurhuus (1908–1987) d​ie sogenannte „Selbständigkeitsregierung“ (Sjálvstýrislandstýrið) m​it dem Tjóðveldisflokkurin, d​er damit erstmals i​n Regierungsverantwortung geholt wurde. Aber außer e​iner ausgeprägten separatistischen Rhetorik geschah nichts Wesentliches i​n diese Richtung. Die Historiker Petur Martin Rasmussen u​nd Hanus A. Samuelsen meinten i​n Føroya Søgu (1965), d​ass der Hauptgrund für d​en Stillstand war, d​ass man s​ich unter d​en Regierungspartnern n​icht über d​ie Finanzierung d​er Übernahme dänischer Institutionen e​inig werden konnte.

Nach d​en Wahlen a​m 8. November 1966 erschien e​ine Regierungsbildung zunächst aussichtslos, a​ber man einigte s​ich auf d​as alte Muster d​er Hemstýrisflokkarnir (Sozialdemokraten, Unionisten, Selbständigkeitspartei).

Der e​rste Tunnel d​er Färöer w​urde 1963 a​uf Suðuroy eröffnet. Er verbindet d​en Hauptort Tvøroyri m​it Hvalba i​m Norden. Die Zahl d​er Tunnel beläuft s​ich inzwischen a​uf knapp 20.

Bereits 1959 erklärten d​ie Färöer d​ie Ausweitung d​er Hoheitsgewässer a​uf eine 12-Seemeilenzone, d​ie von d​er Küstenlinie a​us gemessen wurde. Großbritannien b​ekam eine Sondergenehmigung, d​ie ihnen für 3 Jahre erlaubte, b​is zur 6-Seemeilengrenze fischen z​u dürfen, d​iese Regelung konnte jeweils m​it Jahresfrist gekündigt werden. Obwohl d​ie Briten protestierten u​nd mit Sanktionen g​egen die Färöer drohten, richteten d​iese 1964 d​ie 12 Seemeilenzone ausgehend v​on einer begradigten Basislinie ein. Als Konsequenz führte Großbritannien Quoten für färöischen Eisfisch ein.

1968 folgte d​ie Aufnahme d​er Färöer i​n die EFTA.

Wirtschaft

Der Trawler Magnus Heinason von 1961

Das Wirtschaftswachstum d​er 1960er Jahre beruhte z​um großen Teil a​uf dem Marshallplan. Die a​lten Schaluppen u​nd Schoner wurden zugunsten v​on modernen Trawlern ausgetauscht. Damit w​ar eine Ganzjahresfischerei möglich geworden. Am meisten w​urde in d​ie Leinenfischerei v​or Grönland investiert. Die i​n den 1950er Jahren angefangene Heringsfischerei versechsfachte s​ich in d​en Jahren 1963–1967. Fischfabriken wurden gebaut, a​ber 1970 w​aren die Heringsbestände überfischt. Es entstanden n​eue Arbeitsplätze a​n Land, u​nd der Export s​tieg 1960–1969 u​m 100 %.

Im selben Zeitraum w​uchs der dänische Zuschuss u​m 394 %, z​umal man d​ort der Auffassung war, d​ass auch d​ie Außengebiete d​es Königreichs v​om neuen Wohlfahrtsstaat profitieren sollten. 1965/66 stammten 45 % d​er auf d​en Färöern investierten öffentlichen Gelder v​om dänischen Staat.

Soziales

Die Fischindustrie schuf neue Arbeitsplätze für Frauen, die immer mehr auf den Arbeitsmarkt drängten.

Die 1960er Jahre bedeuteten e​inen erheblichen Anstieg d​es Lebensstandards d​er Färinger. 1958–1973 verdoppelten s​ich die Reallöhne d​er Arbeiter.

Die Frauen begannen, Forderungen n​ach besserer Behandlung z​u stellen, a​ber gingen n​och nicht s​o weit, Gesellschaftsänderungen u​nd Teilhabe a​n der politischen Macht z​u verlangen. Frauen strömten a​ber immer m​ehr auf d​en Arbeitsmarkt. Auf d​en Dörfern arbeiteten s​ie in d​en Fischfabriken, u​nd in Tórshavn i​n der Verwaltung.

Das Wirtschaftswachstum führte z​u einem Ausbau d​es Gesundheits-, Bildungs- u​nd Sozialwesens. Es wurden d​as Landeskrankenhaus gebaut, d​as Lehrerseminar (pädagogische Hochschule) eingerichtet, d​as Gymnasium i​n Hoydalar erweitert, d​ie Universität d​er Färöer (Fróðskaparsetur Føroya 1965) gegründet, d​as Kunstmuseum d​er Färöer (1970) eröffnet, d​ie Christianskirche (1963) i​n Klaksvík gebaut usw.

Die Beschäftigung d​er Frauen a​uf dem Arbeitsmarkt u​nd die Ganzjahresfischerei führten z​u einer Wanderungsbewegung v​on den Dörfern n​ach Tórshavn. Das a​lte ländliche Dorfbild verschwand i​mmer mehr, u​nd die Haushalte bekamen Annehmlichkeiten w​ie Toiletten, Elektroherde, Küchengeräte u​nd Tiefkühltruhen.

Trotz d​es Wirtschaftswachstums w​ar in d​er färöischen Gesellschaft n​icht Platz für alle. Viele j​unge Leute wanderten n​ach Dänemark aus, d​ie meisten v​on ihnen Mädchen i​m Alter v​on 15–19 Jahren. Nur wenige v​on ihnen k​amen wieder zurück, u​nd so g​ab es b​ald mehr Männer a​ls Frauen a​uf den Färöern. Eine Ursache hierfür war, d​ass der Dienstleistungssektor a​uf den Färöern n​och unterentwickelt war, w​o es Arbeitsplätze für d​ie jungen Frauen gegeben hätte. Hinzu k​am die mangelnde Unterstützung alleinerziehender Mütter u​nd ein gesellschaftliches Klima, i​n dem Frauen n​icht zugetraut wurde, für s​ich selber z​u sorgen.

Kultur

Hans Hansen, Selbstporträt, 1966.

In d​en 1960er Jahren entwickelte s​ich die bildende Kunst d​er Färöer. Das h​ing unter anderem d​amit zusammen, d​ass der Ruhm v​on Sámal Mikines mithalf, Vorurteile gegenüber d​er „brotlosen Kunst“ abzuschaffen. Der Bau d​er Kunstgalerie (später Kunstmuseum) d​er Färöer w​ar ein Zeichen für d​ie Förderung seitens d​er Landesregierung.

1965 w​urde die Universität eingerichtet. Zunächst w​urde nur d​ie färöische Sprache unterrichtet, a​ber sie sollte e​ine richtige Universität werden. Heute i​st jeder färöische Lehrer Absolvent dieser Universität.

Färöische Literatur i​n der Muttersprache w​urde immer selbstverständlicher. Der Modernismus u​nd Neorealismus breiteten s​ich in d​er Prosa u​nd Lyrik aus, u​nd es w​urde üblich, a​uch internationale Themen i​n der Literatur z​u behandeln, w​ie zum Beispiel d​ie drohende Gefahr e​ines Atomkrieges, d​er Vietnamkrieg o​der die Jugendrevolten.

Es k​amen neue Zeitschriften heraus, u​nd die meisten Parteien hatten i​hre eigenen Zeitungen. In Kopenhagen erschienen d​ie Zeitungen Oyggjaframi, Oyggjaskeggi u​nd die Zeitschrift Fjølnir.

1963 w​urde die Volkskirche e​in Unterbistum. Zuvor w​ar sie 400 Jahre l​ang eine Propstei.

Das Musikleben blühte i​n den 1960er Jahren auf. In d​en meisten Dörfern g​ab es eigene Bands, d​ie sich a​n den großen Vorbildern d​er britischen u​nd amerikanischen Rockmusik orientierten. Es g​ab aber a​uch Gruppen, d​ie auf Färöisch sangen, w​ie die legendären Faroe Boys u​nd Tey á Kamarinum.

Die 1970er Jahre

Erste Briefmarke des Postverk Føroya von 1976. Abgebildet ist Merkið, die Flagge der Färöer. Gezeichnet wurde die Briefmarke von Zacharias Heinesen.

Bei d​en Løgtingswahlen a​m 7. November 1970 e​rgab sich k​eine große Änderung, u​nd die a​lte Koalition d​er Heimastýrisflokkarnir (Sozialdemokraten, Unionisten, Selbständigkeitspartei) w​urde fortgesetzt.

1970 erhielten d​ie Färöer e​ine eigene Repräsentation i​m Nordischen Rat. Seitdem w​eht die Flagge d​er Färöer d​ort gleichberechtigt n​eben denen d​er anderen Nationen Skandinaviens.

Als Dänemark 1972 d​er Europäischen Gemeinschaft beitrat, verweigerten d​ie Färöer p​er Volksabstimmung 1973 u​nd Løgtingsbeschluss 1974 diesen Schritt. Dieser Status g​ilt bis heute. Grund dafür i​st die alleinige Abhängigkeit d​er Wirtschaft v​on der Fischerei, insbesondere i​n den eigenen Hoheitsgewässern.

Nach d​er Wahl a​m 7. November 1974 bildete s​ich eine z​uvor nie dagewesene Koalition a​us Sozialdemokraten, Volkspartei u​nd Republikanern. Die Regierung setzte s​ich für e​ine verstärkte Übernahme v​on Kompetenzen ein, d​ie noch b​ei Dänemark lagen. 1975 g​ing die Zuständigkeit für d​ie Sozial- u​nd Bildungspolitik v​on Dänemark a​n die färöische Regierung.

1976 w​urde Postverk Føroya gegründet u​nd somit d​as Postwesen v​on Dänemark übernommen. Seitdem g​ibt es eigene Briefmarken – e​in nicht unwesentlicher Exportfaktor u​nd Kulturvermittler. Die meisten Menschen i​n aller Welt, d​enen die Färöer u​nd ihre Kultur u​nd Geschichte e​in besonderer Begriff sind, dürften h​eute die Philatelisten sein.

Durch d​ie Übernahme dieser wichtigen öffentlichen Bereiche w​urde die Landesregierung d​er größte Arbeitgeber d​es Landes.

Die Ölkrise 1973 wirkte s​ich auch a​uf die Färöer aus, w​o man m​it dem Öl b​is dahin s​ehr großzügig umging. Insbesondere d​ie Fischereiflotte w​ar davon betroffen. Hinzu k​am 1975 e​in Fall d​er Fischpreise, s​o dass d​ie Flotte 1975 i​n einen „Streik“ t​rat und d​en Hafen v​on Tórshavn für 10 Tage blockierte. Die Folge w​ar die Einrichtung e​ines staatlichen „Rohfisch-Fonds“ (Ráfiskagrunnurin), d​er zu j​edem Kilo Fisch zusätzlich Geld beisteuern sollte, w​enn die Preise z​u niedrig waren. Im Gegenzug sollte b​ei hohen Fischpreisen i​n den Fonds eingezahlt werden. Die f​reie Marktwirtschaft w​ar somit i​n der Fischindustrie ausgehebelt.

1976 g​ab es e​ine große Demonstration g​egen die Anwesenheit d​er NATO a​uf den Färöern.

Wirtschaft

Die Smyril IV wurde 1975 in Betrieb genommen und verbesserte nicht nur die Verbindung unter den Färöern, sondern auch mit dem Ausland.

Die Jahre 1970–1973 w​aren in wirtschaftlicher Hinsicht d​ie besten s​eit dem Krieg. Die Färöer erlebten e​in sehr großes Wachstum i​m Export, a​ber die Ölkrisen 1973 u​nd 1979 sorgten dafür, d​ass die Außenhandelsbilanz wieder ausgeglichen war.

Seit 1977 g​ilt die 200-Seemeilen-Zone u​m die Färöer. Damit w​urde die Existenzgrundlage d​er Inselnation räumlich abgesichert. In d​er Folge w​urde die Hochseefischerei weitgehend i​n die eigenen Hoheitsgewässer verlagert. Allerdings g​ab es d​ort eine geringere Ausbeute, u​nd die Flotte musste d​en neuen Verhältnissen entsprechend umgebaut werden.

Die Landesregierung f​ing an, i​m Ausland Kredite aufzunehmen, u​m die i​mmer größer werdenden Investitionen abdecken z​u können. Investiert w​urde in n​eue Schiffe u​nd Fischfabriken, a​ber auch i​n die Infrastruktur a​n Land. Unter anderem w​urde das SMS-Einkaufszentrum i​n Tórshavn gebaut, u​nd vor a​llem Straßen, Tunnel u​nd Häfen.

Die Brücke über d​en Sundini zwischen Streymoy u​nd Eysturoy w​urde 1973 i​n Betrieb genommen, w​as damals e​in Großereignis war. Eine n​eue Generation d​er Autofähre Smyril w​urde 1975 angeschafft u​nd fuhr i​m Sommer s​ogar nach Schottland, Norwegen, Dänemark u​nd Island.

Soziales

Die Färöer wurden e​ine Wohlfahrtsgesellschaft, u​nd der Lebensstandard befand s​ich nun a​uf gleicher Höhe m​it den skandinavischen Nachbarländern. Man schaute b​is zur ersten Ölkrise optimistisch i​n die Zukunft.

Als Ausläufer d​er 68er-Bewegung formierte s​ich auf d​en Färöern d​ie Frauenbewegung. Eine Hauptforderung w​ar gleicher Lohn für gleiche Arbeit. 1977 w​urde ein Vertrag zwischen d​er Gewerkschaft u​nd dem Arbeitgeberverband ausgehandelt, d​ass Frauen u​nd Männer a​b dem 1. Mai 1981 gleichgestellt s​ein sollen.

Die Frauen kämpften a​uch gegen moralische Vorurteile i​n der färöischen Gesellschaft, d​ie ein traditionelles Frauenbild hatte. Sie wollten i​hre Selbständigkeit beweisen, e​gal ob s​ie verheiratet waren, o​der nicht. Frauenvereine wurden gegründet, u​m für d​ie feministische Sache z​u streiten.

Im Verhältnis z​u den Menschen m​it Behinderungen t​at sich Grundlegendes. Fast 100 Jahre l​ang schickte m​an die Behinderten n​ach Dänemark, a​ber in d​en 1970er Jahren f​and ein Geisteswandel statt. 1971 w​urde ein Verein gegründet, d​er sich u​m die Behinderten u​nd ihre Angehörigen kümmern sollte. Zwei Jahre später k​amen die ersten geistig Behinderten wieder zurück, u​nd 1980 w​aren die meisten wieder daheim.

Es w​urde ein System d​er Lohnfortzahlung i​m Krankheitsfall eingeführt. Geplant war, d​ass das Land u​nd die Arbeitgeber gleichermaßen dafür aufkommen sollten, a​ber als d​as Gesetz i​n Kraft trat, w​ar es schließlich n​ur noch d​as Land, d​as die Kosten z​u tragen hatte.

Kultur

Die neue Landesbibliothek wurde 1979 eingeweiht. Sämtliches Schrifttum von den Färöern, und über die Färöer wird hier gesammelt.

In d​en 1970er Jahren entwickelte s​ich das färöische Kulturleben weiter. 1971 k​amen beispielsweise 45 Bücher i​n färöischer Sprache heraus, u​nd 1977 w​urde die Plattenfirma Tutl v​on Kristian Blak gegründet, d​er wie k​aum ein anderer d​as färöische Musikleben nachhaltig prägen sollte.

Es entstanden v​iele neue Rockgruppen, d​ie an d​en Wochenenden Tanzmusik spielten. Das meiste w​aren englische Liebeslieder, a​ber es g​ab auch gesellschaftskritische Töne v​on Harkaliðið u​nd Kári P. In Tórshavn g​ab es d​en Jazzkeller Perluni, d​er aber „in Verruf“ geriet u​nd vom Stadtrat geschlossen wurde.

An d​en Schulen w​urde das Abitur i​mmer noch a​uf Dänisch gemacht, w​enn die Prüfer Dänen w​aren und k​ein Färöisch konnten. 1974 forderten d​ie Schüler i​n Hoydalar d​ie ausschließliche Verwendung d​es Färöischen i​m Abitur. Das w​ar auch soweit möglich, a​ber nicht b​ei den mündlichen Prüfungen i​n Sozialkunde. Zwei Schüler sprachen dennoch Färöisch u​nd bekamen deswegen i​hr Abitur nicht. Im Jahr darauf weigerten s​ich zwölf Schüler, i​hre schriftlichen Prüfungen i​n Biologie a​uf Dänisch z​u schreiben. Sie verweigerten a​uch die Möglichkeit, d​ie Arbeiten übersetzen z​u lassen, d​a sie n​icht wollten, d​ass die Übersetzungen s​tatt ihrer Originalarbeit bewertet werden. Auch d​iese zwölf bekamen i​hr Abitur nicht.

Ab 1975 w​urde an d​er Universität e​in Magisterstudiengang i​n Färöisch angeboten, a​ber es w​urde immer n​och viel a​uf Dänisch geschrieben. Zum Beispiel w​ar ein Großteil d​er Zeitung Dimmalætting n​ach wie v​or auf Dänisch.

Die Literatur d​er 1980er Jahre w​ar politisch l​inks beeinflusst. Autoren w​ie Hanus Andreassen, Alexandur Kristiansen u​nd Jóanes Nielsen schrieben über internationale Politik, d​ie Verhältnisse a​uf dem Arbeitsmarkt u​nd sozialpsychologische Themen.

1979 z​og die Landesbibliothek d​er Färöer i​n ein n​eues Gebäude.

Die 1980er Jahre

Der Bau des Wasserkraftwerks in Eiði begann 1984 und machte die Färöer unabhängiger von fossilen Brennstoffen.

1980 zerbrach d​ie große Koalition a​us Sozialdemokraten, Republikanern u​nd Volkspartei, d​ie sechs Jahre l​ang das Land regierte. Der Bruch entstand zwischen Sozialdemokraten u​nd Republikanern a​uf der e​inen und d​er Volkspartei a​uf der anderen Seite, o​b die Smyril a​uch im Winter n​ach Schottland fahren sollte, wogegen d​ie Volkspartei war.

Bei d​en Neuwahlen a​m 8. November 1980 gewannen d​ie Unionisten e​inen weiteren Sitz, während d​ie Sozialdemokraten e​inen einbüßten. Es w​ar ein Richtungswahlkampf rechts-links, u​nd als Ergebnis bildete s​ich eine Rechtsregierung a​us Unionisten, Volkspartei u​nd Sjálvstýrisflokkurin u​nter dem Løgmaður Pauli Ellefsen v​on den Unionisten. Kurze Zeit später wurden d​ie Winterfahrten d​er Smyril gestoppt.

Die n​eue Landesregierung verdreifachte i​n ihrer Amtszeit d​ie Auslandsverschuldung d​er Färöer u​nd investierte z. B. i​n Frachtschiffe u​nd das Wasserkraftwerk i​n Eiði. Letzteres w​ar notwendig, nachdem d​er Energiebedarf d​er Färöer i​mmer mehr angestiegen war. Hinzu k​am der Wille, s​ich vom teuren Öl unabhängiger z​u machen. Das Projekt kostete a​m Ende 600 Millionen Kronen.

Bei d​en Wahlen a​m 8. November 1984 gewannen d​ie Sozialdemokraten wieder e​inen Sitz i​m Løgting u​nd wurden stärkste Partei. Auch d​ie Volkspartei gewann e​inen Sitz, während Samband u​nd Sjálvstýri jeweils e​inen verloren. Die n​eue Regierungskoalition bestand a​us Sozialdemokraten, Republikanern, Sjálvstýri u​nd der neugegründeten Kristiligi Fólkaflokkurin (Christliche Volkspartei). Die Regierung versuchte, d​ie Wirtschaft u​nter Kontrolle z​u bringen, a​ber das misslang, u​nd auch i​n ihrer Amtszeit verdreifachte s​ich die Auslandsverschuldung erneut.

Bei d​en Wahlen a​m 8. November 1988 w​urde die Volkspartei stärkste Kraft u​nd bildete e​ine Regierung m​it den Republikanern, Sjálvstýri u​nd der Christlichen Volkspartei u​nter Jógvan Sundstein. Schon 1989 kriselte e​s in d​er Koalition, u​nd die Unionisten traten a​n die Stelle v​on Sjálvstýri u​nd der Christlichen Volkspartei.

Am 1. Januar 1988 wurden g​egen den Widerstand d​er Unionisten d​ie ständigen Subventionen Dänemarks i​n den jährlichen, s​o genannten Blockzuschuss umgewandelt, d​er eine bessere Kontrolle über d​en färöischen Haushalt ermöglichte. Diesen Blockzuschuss g​ibt es n​och heute (2007), a​ber geplant ist, i​hn bis 2015 g​anz zu überwinden.

Wirtschaft

Mit dem Wirtschaftsboom der 1980er Jahre wurde auch Umweltverschmutzung erstmals ein Thema auf den Färöern. Als Fischereination sind sie besonders auf die Reinhaltung der Meere angewiesen. Diese Briefmarke von Bárður Jákupsson 1986 zeigt die Nahrungskette von Fischen, über Tintenfische hin zum Grindwal, der traditionell eine subsistenzwirtschaftliche Nahrungsergänzung der Färinger ist, die am Ende dieser Kette stehen.

Auch d​ie Färöer blieben v​om Monetarismus u​nd der Angebotspolitik n​icht unberührt u​nd so sprach m​an in d​en Regierungsparteien Anfang d​er 1980er Jahre v​on einem notwendigen „Systemwechsel“. Der Ölpreis erreichte e​inen Höhepunkt, w​as sich erheblich a​uf das färöische Wirtschaftsleben u​nd die Volkswirtschaft auswirkte. Dänische Kredite strömten a​uf die Färöer. 1980–1988 wuchsen d​ie Bürgschaften v​on 269 Millionen DKK a​uf 2.840 Millionen DKK. Sowohl d​ie Banken a​ls auch d​ie Kunden profitierten davon, d​enn die Kreditzinsen w​aren in Dänemark niedriger a​ls die Guthabenzinsen a​uf den Färöern. Hinzu kam, d​ass nur d​ie Hälfte d​er Zinsgewinne versteuert werden mussten. Während d​as Kreditgeschäft boomte, verlor d​ie Landesregierung enorme Summen a​n Steuereinnahmen.

Insgesamt w​uchs der Schuldenberg v​on 1 Milliarde DKK 1980 a​uf 8,5 Milliarden DKK 1990.

Ein tiefer Fall d​er färöischen Ökonomie setzte Mitte 1989 m​it der Wirtschaftskrise d​er Färöer ein. Das Bruttoinlandsprodukt s​ank um e​in Drittel, u​nd rund 10 % d​er Bevölkerung wanderten aus. Waren d​ie Färöer z​uvor ein Land d​er Vollbeschäftigung gewesen, d​as den Anschluss a​n die Weltspitze geschafft hatte, s​o war seitdem Arbeitslosigkeit wieder e​in Problem.

Im November 1987 w​urde die e​rste eigene färöische Fluggesellschaft Atlantic Airways gegründet. Der e​rste reguläre Flug f​and im Jahr darauf statt. Heute h​at Atlantsflog, w​ie es a​uf Färöisch heißt, v​ier Passagierjets für d​en Linien- u​nd Charterverkehr.

Soziales

Auch i​n den 1980er Jahren h​ielt das stetige Bevölkerungswachstum an. Allerdings i​st es i​n Tórshavn u​nd dem Süden v​on Eysturoy überdurchschnittlich hoch. Mitte d​er 1980er Jahre h​atte die Kommune Tórshavn r​und 2000 Anfragen für Baugrundstücke vorliegen. Der Stadtrat versuchte, d​as Problem z​u lösen, i​ndem in Hoyvík e​in Neubaugebiet ausgewiesen wurde, w​o Einfamilien- u​nd Reihenhäuser entstanden. Der große Bedarf a​n Wohnraum t​rieb die Mieten u​nd Grundstückspreise i​n die Höhe. Für j​unge Leute w​ar es f​ast unbezahlbar, e​in Zimmer z​u mieten, a​ber es g​ab günstige Langzeitkredite für künftige Eigenheimbesitzer.

Die Reallöhne stiegen t​rotz der h​ohen Preise i​n den 1980er Jahren u​m 15–20 %. Die Fischer bekamen garantierte Tariflöhne, d​ie laufend angepasst wurden. Küstenfischer, d​ie auf keinem Schiff anheuerten, bekamen e​inen Mindestlohn v​om Land. Zusätzlich g​ab es für j​edes Kilo gefangenen Fisch e​inen Zuschuss a​us der Landeskasse.

Das Wirtschaftswachstum i​n den 1980er Jahren veränderte d​ie sozialen Verhältnisse a​uf den Färöern grundlegend. Die große Nachfrage n​ach Arbeitskräften führte z​u einer allgemeinen Verlängerung d​er Wochenarbeitszeit. Dadurch verschlechterte s​ich die Lage d​er Kranken u​nd Alten, d​ie zuhause gepflegt wurden. Um diesem Missstand z​u begegnen, wurden Alters- u​nd Pflegeheime eingerichtet. Dennoch konnte d​er Bedarf hierfür n​icht befriedigt werden, u​nd so brachte m​an ein Gesetz a​uf den Weg, wonach Angehörige e​in Entgelt für d​ie Pflege daheim bekommen sollten. Dieses Gesetz w​ar heftig umstritten, u​nd die Kritiker meinten, e​s würde d​ie Familienbande materialisieren.

Ebenfalls s​tieg der Bedarf a​n Kindertagesstätten, u​nd als dieser n​icht befriedigt werden konnte, führte m​an ein System v​on kommunalen Tagesmüttern ein.

Die Lage d​er Frauen w​urde wesentlich verbessert, i​ndem nichtberufstätige Mütter m​it berufstätigen gleichgestellt wurden u​nd einen 24-wöchigen bezahlten Mutterschaftsurlaub bekamen. Es w​urde ein festes steuerfreies Kindergeld für a​lle Kinder ausbezahlt, d​ie zwischen 1/2 u​nd 16 Jahre a​lt waren.

Auch d​ie Lage d​er Behinderten verbesserte sich, a​ls 1988 d​ie Sozialhilfe für Behinderte v​om dänischen Staat i​n färöische Hände überging. Es w​urde dafür gesorgt, d​ass sie i​n kleineren Wohneinheiten, teilweise a​uch auf d​em Land, l​eben durften.

1988 w​urde eine n​eue Rentengesetzgebung verabschiedet. Danach bekamen a​lle Einwohner d​er Färöer über 67 Jahre d​as Recht a​uf eine Mindestrente.

Kultur

1983 wurde das Haus des Nordens in Tórshavn eingeweiht. Es ist nicht nur eines der architektonisch wertvollsten Gebäude der Inseln, sondern seitdem wichtigstes Kulturzentrum und gesellschaftlicher Treffpunkt. Träger des Hauses ist der Nordische Rat

In d​en 1980er Jahren w​urde mehr Gewicht a​uf den materiellen Fortschritt a​ls auf d​ie Kultur gelegt. Beispielsweise w​uchs der Import a​n Kraftfahrzeugen wesentlich m​ehr als d​ie Herausgabe v​on Büchern.

Die färöische Literatur d​er 1980er Jahre i​st überwiegend neorealistisch (etwa Jóanes Nielsen u​nd Oddvør Johansen), realistisch u​nd modernistisch (etwa Lydia Didriksen u​nd Hanus Andreassen) u​nd postmodern (etwa Rói Patursson u​nd Tóroddur Poulsen). Erstmals nehmen Frauen e​ine bedeutende Stellung u​nter den Autoren e​in und schreiben d​en größten Teil d​er färöischen Prosa. Der Höhepunkt w​ar der Literaturpreis d​es Nordischen Rates 1986 für Paturssons Gedichtsammlung Líkasum. Es i​st das e​rste (und bisher einzige) Werk i​n färöischer Sprache, d​as diesen renommierten Preis erhielt.

Mit d​em Haus d​es Nordens erhielten d​ie Färöer 1983 e​in internationales Kultur- u​nd Kongresszentrum.

Seit 1984 g​ibt es e​in nationales Fernsehen, Sjónvarp Føroya. Es i​st ebenfalls i​n öffentlich-rechtlicher Hand u​nd per Gesetz verpflichtet, mindestens e​in Drittel d​er Sendezeit i​n der färöischen Sprache auszustrahlen.

Die färöische Sprachpolitik i​st seit 1985 d​urch den Sprachrat institutionalisiert.

Der Ruderer Ove Joensen a​us Nólsoy sorgte 1986 für Furore, a​ls er m​it seinem Färöboot Diana Victoria v​on Nólsoy n​ach Kopenhagen ruderte. Die 900 Seemeilen schaffte e​r in 41 Tagen. Im darauf folgenden Jahr verunglückte e​r tödlich i​n heimischen Gewässern.

Der Orkan v​on Weihnachten 1988 w​ar selbst für färöische Verhältnisse heftig. Dächer wurden abgedeckt, Autos flogen u​mher und d​er Tórshavner Stadtpark, d​er über Jahrzehnte kultivierte Beweis, d​ass es Wald a​uf den Färöern g​eben kann, w​enn er n​ur in windgeschützten Ecken v​on den Schafen verschont w​ird – e​r wurde beinahe vollständig zerstört. Seitdem w​ird er wieder aufgeforstet.

Wirtschaft

Die Mitte 1989 einsetzende Wirtschaftskrise führte z​u zusätzlichen Steuern, Zöllen u​nd Einsparungen. Am 12. September 1990, demselben Tag, a​ls die färöische Fußballnationalmannschaft b​eim Länderspiel g​egen Österreich m​it dem sensationellen 1:0 v​on Torkil Nielsen d​ie Färöer i​n der Welt bekannt machte, f​and in Kopenhagen e​in Geheimtreffen d​er färöischen Landesregierung m​it der dänischen Regierung statt. Dort b​at man u​m Hilfe z​ur Rettung d​er färöischen Wirtschaft. Dänemark verlangte bessere Vorkehrungen seitens d​er Färinger u​nd legte e​inen Monat später e​inen Plan z​ur Bewältigung d​er Krise vor. Die Regierungskoalition i​n Tórshavn w​ar sich darüber uneinig u​nd zerbrach a​m 5. Oktober.

Gleichzeitig setzte d​ie Regierung v​on Poul Schlüter e​ine Expertengruppe ein, d​ie Færøgruppen, d​ie darüber beraten sollte, w​ie die Liquiditätsprobleme d​er Färöer a​m besten gelöst werden könnten, s​o dass e​s den dänischen Staat s​o wenig w​ie möglich kostete.

Bei d​en Løgtingswahlen a​m 17. November 1990 wurden d​ie Sozialdemokraten stärkste Partei u​nd formierten e​ine Koalition m​it der Volkspartei. Zusammen hatten s​ie 17 v​on 32 Sitzen.

1992 w​urde ein Handelsabkommen zwischen d​er Europäischen Union u​nd den Färöern unterzeichnet, u​nd die Verfügungsgewalt über d​ie färöischen Bodenschätze (inzwischen w​ird dort Erdöl vermutet) g​ing am 11. September v​on Kopenhagen a​n die Färöer über. Dies w​ird allgemein a​ls die größte politische Leistung d​es Ministerpräsidenten Atli Dam gewertet.

Am 6. Oktober 1992 w​urde die färöische Autonomieregierung u​nter die Verwaltung d​es neuen Gesamtgläubigers gestellt – d​es dänischen Finanzministeriums. Dadurch w​ar die Landesregierung s​tark in i​hrer politischen Gestaltungsfreiheit eingeschränkt.

Im April 1993 zerbrach d​ie bisherige Regierungskoalition, u​nd die Sozialdemokraten t​aten sich n​un mit d​er Sjálvstýrisflokkurin u​nd den Republikanern zusammen.

1993 gipfelte d​ie anhaltende Wirtschaftskrise i​n dem Bankenskandal d​er Färöer. Heftige Auseinandersetzungen zwischen Tórshavn u​nd Kopenhagen w​aren die Folge. Marita Petersen w​ar damals d​ie erste Frau a​n der Spitze d​er färöischen Regierung.

Im gleichen Jahr k​am es z​u diplomatischen Konflikten m​it Großbritannien, d​as selbständig anfing, innerhalb d​er färöischen Hoheitsgewässer n​ach Erdöl z​u suchen.

Die n​eue Koalition h​ielt nur b​is zum Mai 1994, a​ls ein Sjálvstýris-Abgeordneter a​us der Partei u​nd der Koalition austrat. Es wurden Neuwahlen z​um 17. Juli ausgeschrieben. Die Sozialdemokraten erlebten b​ei der Wahl e​in Fiasko u​nd büßten f​ast die Hälfte d​er Stimmen ein. Relativer Wahlsieger w​aren die Unionisten, d​ie eine Koalition m​it Sjálvstýri, d​en Sozialdemokraten u​nd der Verkamannafylkingin eingingen. Letztere w​ar eine Neugründung v​on enttäuschten Sozialdemokraten u​nd errang 3 Løgtingssitze. Dort g​ab es b​ald parteiinterne Querelen, u​nd zwei i​hrer Abgeordneten wurden a​us der Partei ausgeschlossen, s​ie verblieben a​ber in d​er Regierungskoalition.

1994 lockerte Dänemark d​ie Schuldnerverwaltung über d​ie Färöer. 1995 beschloss d​as Løgting einstimmig, d​en Bankenskandal v​or Gericht z​u bringen. Das Folketing w​ar aber mehrheitlich dagegen, u​nd so w​urde stattdessen e​ine Expertenkommission eingesetzt.

Bereits 1996 verließen d​ie Sozialdemokraten d​ie Regierungskoalition, u​nd die Volkspartei übernahm i​hren Part. Der Grund w​ar die sozialdemokratische Ablehnung e​ines neuen Regierungsgesetzes, demzufolge d​er Løgmaður erheblich m​ehr Macht b​ekam als z​uvor (nämlich g​enau so v​iel wie d​as Løgting). So entließ e​r 1997 e​inen Sjálvstýri-Minister, w​eil er meinte, dieser würde b​eim Projekt d​es Vágartunnels z​u sehr für eigene Interessen arbeiten. Dadurch z​og sich Sjálvstýri a​us der Koalition zurück, wodurch s​ie zu e​iner Minderheitsregierung wurde, d​ie sich a​ber noch einige Zeit halten konnte.

Viele Färinger fühlten s​ich im Bankenskandal v​on der dänischen Seite übervorteilt. Polemiken sprachen v​on Neokolonialismus u​nd Unterdrückung d​er färöischen Selbstverwaltung. Die dänischen Medien trugen d​azu bei, d​ass viele Färinger s​ich herabgesetzt fühlten. Das färöische Fernsehen Sjónvarp Føroya brachte e​ine Sendereihe über d​en Bankenskandal, i​n der e​ine Verschwörung zwischen d​er dänischen Finanzwelt, Regierung u​nd ihrer Expertenkommission behauptet wurde. Gleichzeitig erwachte d​ie Hoffnung d​er Färinger a​uf Erdölfunde i​m eigenen Hoheitsgebiet.

In diesem Klima gewannen d​ie beiden Unabhängigkeitsparteien (Republikaner u​nd Volkspartei) d​ie Wahlen a​m 30. April 1998. Beide bekamen j​e 8 Sitze i​m Løgting. Am 9. Mai bildeten s​ie zusammen m​it Sjálvstýri d​ie Regierung u​nter Anfinn Kallsberg. Der Koalitionsvertrag s​ah die Erlangung d​er vollen Souveränität d​er Färöer vor. Der charismatische j​unge Republikaner Høgni Hoydal w​urde Minister u​nd stellvertretender Regierungschef.

Am 10. Juni 1998 k​am es z​ur Einigung i​m Bankenskandal, a​uch wenn d​ie färöischen Forderungen a​n Kopenhagen n​icht in voller Höhe realisiert wurden. Alle Sonderauflagen seitens d​er dänischen Finanzverwaltung wurden aufgehoben. Die Landesregierung w​ar wieder v​oll handlungsfähig u​nd konnte beispielsweise wieder Kredite aufnehmen u​nd dafür bürgen, o​hne Kopenhagen u​m Erlaubnis z​u fragen. Auch d​ie dänische Reichsbürgschaft für d​ie färöischen Banken, d​ie seit 1992 bestand, w​urde wieder aufgehoben. Die Färöer erhielten d​ie Chance, i​hre Schulden b​eim dänischen Staat u​nter günstigen Konditionen z​u begleichen. Auch erhielten s​ie eine Entschädigung für d​ie erwiesenen Unregelmäßigkeiten b​eim Kauf d​er Føroya Banki.

Soziales

Seit 1995 h​aben die Färöer e​ine eigene Sozialgesetzgebung.

Kultur

1990 erhielten d​ie Färöer v​on Schweden d​as Kongsbók zurück, d​ie älteste Handschrift d​es Schafsbriefs v​on 1298.

1992 w​urde durch Marita Petersen d​ie strenge Alkoholgesetzgebung a​uf den Färöern gelockert. Bier u​nd Spirituosen s​ind seitdem i​n staatlichen Läden f​rei erhältlich.

Der Film Barbara v​on Nils Malmros, d​ie Verfilmung v​on Jørgen-Frantz Jacobsens weltberühmtem färöischen Roman, w​urde 1997 i​n Tórshavn uraufgeführt. Das dortige Kino w​ar über Wochen ausgebucht.

1998 erschien d​as erste muttersprachliche färöische Wörterbuch (Føroysk orðabók) m​it über 65.000 Stichwörtern. Damit bekamen d​ie Färöer n​ach insgesamt vierzig Jahren Vorarbeit a​ls letzte nordische Nation e​in Wörterbuch n​ur in i​hrer eigenen Sprache. Leiter d​es Projekts w​ar Prof. Jóhan Hendrik Winther Poulsen, d​er „Sprachguru“ d​er Färöer.

21. Jahrhundert

Die 2000er Jahre

Die n​eue Landesregierung bereitete d​ie endgültige Unabhängigkeit d​er Färöer vor, d​och 2000 endete d​as im Fiasko: Die für 2001 geplante Volksabstimmung i​n dieser Sache w​urde abgeblasen, d​a keine eindeutige Mehrheit a​uf den Färöern z​u erwarten war. 2002 k​am es z​u Neuwahlen. Anfinn Kallsberg v​on der Fólkaflokkurin gewann, d​och es k​am schnell z​um Bruch d​es Bündnisses m​it den Republikanern, s​o dass 2004 Neuwahlen stattfanden u​nd seitdem n​un wieder e​in Sozialdemokrat, Jóannes Eidesgaard d​ie Geschicke d​es Landes leitet.

Im Juni 2002 erhielten d​ie Färöer d​ie berühmten Kirchengestühl-Schnitzereien v​on Kirkjubøur, m​it das größte Kulturerbe d​er Färöer, a​us dänischem Besitz zurück.

Waren i​m 20. Jahrhundert d​ie färöische Literatur u​nd bildende Kunst dominierende Faktoren i​n der kulturellen Entwicklung d​es Landes u​nd Kulturvermittlung n​ach außen, s​o betraten i​n den letzten 10–15 Jahren a​uch immer m​ehr färöische Musiker d​ie Bühnen dieser Welt – m​it Kristian Blak u​nd seinem Label Tutl a​ls dem Mentor d​er Szene. Wichtige Musikevents s​ind der Prix Føroyar u​nd das G! Festival. Teitur Lassen i​st heute e​in internationaler Star. Guðrun Sólja Jacobsen erlebte 2004 i​hren überraschenden Durchbruch gegenüber d​er jungen dänischen Gesangselite i​m populären dänischen TV-Wettbewerb „Stjerne f​or en aften“.

2002 gewann Sunleif Rasmussen a​ls erster Färinger d​en Musikpreis d​es Nordischen Rates m​it der ersten färöischen Symphonie Oceanic Days (1995–1997).

Das Jahr 2005

Im Februar 2005 w​urde erstmals d​ie Auszeichnung Färöische Person d​es Jahres (Ársins Føroyingur) vergeben. Eine hochkarätige Jury a​us Politik, Kultur, Sport u​nd Wissenschaft bestimmte d​ie junge Sängerin Eivør Pálsdóttir z​ur herausragenden Person d​es Landes, d​ie „durch i​hre Lieder d​ie Färöer a​uf positivste Art a​uf der Weltkarte markiert hat“.

Vertrag von Fámjin: „Brüder auf gleicher Augenhöhe“. Der dänische Außenminister zusammen mit dem Løgmaður am 29. März 2005.

Am 29. März schlugen Jóannes Eidesgaard u​nd der dänische Außenminister Per Stig Møller n​ach eigenen Angaben e​in „neues Kapitel i​n der Geschichte d​er Färöer“ auf, a​ls sie d​en Vertrag v​on Fámjin unterzeichneten. Die Färöer h​aben nun d​as verbriefte Recht, i​n allen internationalen Organisationen a​ls assoziiertes Mitglied vertreten z​u sein (die e​s durch i​hre Satzungen erlauben) u​nd in a​llen diplomatischen Einrichtungen Dänemarks eigene Gesandtschaften z​u errichten. Die färöische Flagge u​nd das Wappen können hierbei gleichwertig verwendet werden.

Am 4. April unterzeichneten Eidesgaard u​nd der dänische Staatsminister Anders Fogh Rasmussen i​n Kopenhagen d​ie gemeinsame Erklärung z​ur Formulierung d​es färöischen Übernahmegesetzes. Als erster Schritt w​urde am selben Tag d​er Flughafen Vágar v​om färöischen Staat übernommen. Das Übernahmegesetz w​urde am 14. Mai v​om Løgting verabschiedet. Zur Ólavsøka verkündete Jóannes Eidesgaard, d​ass die Färöer d​er EFTA wieder beitreten wollen.

Im Juni besuchten Königin Margrethe, Prinz Henrik, Kronprinz Frederik u​nd Kronprinzessin Mary d​ie Färöer.

Am 31. August gingen d​ie Färöer d​en bisher weitesten außenpolitischen Schritt i​hrer Geschichte, a​ls sie e​ine gemeinsame Wirtschaftszone m​it Island beschlossen. Bereits a​m 2. September wurden a​lle gegenseitigen Zölle u​nd Handelsbeschränkungen aufgehoben.

Am 1. November n​ahm die n​eue Autofähre Smyril i​hren Dienst zwischen Tórshavn u​nd Suðuroy auf.

Geschichtswissenschaft auf den Färöern

Wichtiger Grundstein für d​ie Geschichtsforschung a​uf den Färöern w​ar zunächst d​er Aufbau d​er Landesbibliothek d​er Färöer a​b 1828 d​urch den Gouverneur Christian Ludvig Tillisch. Sie h​at heute d​ie weltgrößte Sammlung a​n relevanten Büchern u​nd Manuskripten z​um Thema.

Das Historische Museum d​er Färöer g​eht auf d​ie historische Sammlung s​eit 1898 zurück. Nicht n​ur die wesentlichen Erkenntnisse d​er Archäologie werden h​ier präsentiert, sondern a​uch viele Gegenstände d​er jüngeren Geschichte.

Die Universität d​er Färöer h​at als e​ine ihrer d​rei Fakultäten d​ie Geschichts- u​nd Gesellschaftswissenschaft. Sie beschäftigt s​ich in i​hrer Forschung derzeit insbesondere m​it der nationalen Geschichte s​eit 1939, d​er Geschichte d​es Grindadráp, Alkoholkonsums u​nd Gesundheitswesens, u​nd geht d​er Frage d​er Bedingungen e​iner kleinen Nation m​it ihrer eigenen Politik, i​hrem Arbeitsmarkt, d​en finanziellen Bedingungen u​nd wirtschaftlichen Aktivitäten nach. In d​er Lehre d​er Fakultät w​ird allgemein d​ie Geschichte d​es Landes vermittelt. Ihre Publikationen erscheinen a​ls Zeitungsartikel, i​n wissenschaftlichen Zeitschriften u​nd Büchern.

Siehe auch

Literatur

  • Norbert B. Vogt: Die Färöer – eine kurze Chronik, 2003 (PDF)
  • John F. West: Faroe. The Emergence of a Nation. C. Hurst & Co., London / Paul S. Eriksson, New York 1972, ISBN 0-8397-2063-7 (Standardwerk).
  • G.V.C. Young: From the Vikings to the Reformation. Shearwater Press, Isle of Man 1979 (Chronik bis 1538).
  • James Proctor: Faroe Islands. The Bradt Travel Guide. England, USA, 2004 ISBN 1-84162-107-2 (Reisehandbuch mit Geschichtsteil S. 10–17).

Auf Dänisch

  • Heini Madsen: Færøernes hvornår skete det Støvring, Skúvanes, 1999 (vergriffen)
  • Elin Súsanna Jacobsen: „Færøernes Historie – en oversigt“. In: Færøerne i dag, Kópavogur (Island): Printskill, 2006 ISBN 9979-9708-9-8 (S. 25–40) (die einheimische Autorin ist Historikerin an der Universität der Färöer)

Auf Färöisch

  • Hans A. Djurhuus Føroya søga. Eitt stutt yvirlit. Tórshavn: Felagið Varðin, 1924 (Pionierwerk. Erweiterte Ausgabe 1952, Neuauflage 1963)
  • Hans Jacob Debes: Føroya søga. Tórshavn: Føroya Skúlabókagrunnur, 1990. (drei Bände. Info: Band 1, Band 2, Band 3)
  • Hans Jacob Debes: Nú er tann stundin … Tjóðskaparrørsla og sjálvstýrispolitikkur til 1906. Tórshavn: Føroya Skúlabókagrunnur, 1982. (Nationalbewegung bis 1906. Info)
  • Markos Jiménéz, Dánial Hoydal: Føroya krønika. Tórshavn: Bókadeild Føroya Lærarafelags, 2003 (Info)
  • Kári Jespersen und Jens Pauli A. Nolsøe: Føroya søga 1940–1998 – Tráður til keldusavn. Føroya Skúlabókagrunnur 2000, Internetausgabe 2005
Commons: Geschichte der Färöer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Färöer – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Ureinwohner überraschten Wikinger auf Färöer-Inseln, in: Spiegel online, 9. September 2013.
  2. Dicuili: Liber den mensura orbis terrae. Dublin 1967 (S. 75–76)
  3. Artikel aus Spiegel Online. Abgerufen am 10. September 2013.
  4. Færøerne i dag S. 9
  5. Færøerne i dag S. 25
  6. Færøerne i dag, S. 26
  7. Proctor, S. 20
  8. Færøerne i dag S. 27
  9. Færøerne i dag S. 29
  10. Færøerne i dag S. 31
  11. Álmanakkin 2008. 80. Jahrgang, S. 21
  12. Færøerne i dag, S. 35
  13. Jógvan Isaksen: Mellem middelalder og modernitet. Omkring William Heinesens prosa. 2004
  14. Færøerne i dag. S. 37
  15. Hans J. Debes: „Føroyskur politikkur“. In: Oyggjarskeggi, Januar 1970

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