Geschichte Nordmazedoniens

Die Geschichte Nordmazedoniens beschäftigt s​ich mit d​en Ereignissen u​nd Entwicklungen a​uf dem Territorium d​er heutigen Republik Nordmazedonien u​nd auch d​en Ereignissen außerhalb dieses Gebiets, welche d​ie Veränderungen d​ort stark beeinflussten. Das Land nannte s​ich lange Zeit Mazedonien.

Die Region Makedonien (oder a​uch Mazedonien) a​uf der Balkanhalbinsel i​st ein geographischer Raum o​hne klare Abgrenzung. Sie w​ar etwa a​b Mitte d​es 14. Jahrhunderts b​is Anfang d​es 20. Jahrhunderts Bestandteil d​es Osmanischen Reiches, u​nd in mehrere Provinzen unterteilt. Die bedeutendste Handelsstadt d​er Region w​ar seit d​er Zeit d​es Byzantinischen Reiches, d​ie Stadt Thessaloniki a​m Ägäischen Meer.

Mazedonische Frage im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts

Innerchristliche Verwaltung des Osmanischen Reiches

Nach d​em Fall v​on Konstantinopel i​m Jahre 1453 u​nd der Auflösung d​es Byzantinischen Reiches bestätigte Sultan Mehmed d​er Eroberer 1454 d​en Patriarchen v​on Konstantinopel a​ls Oberhaupt für a​lle orthodoxen Christen i​m Reich. Der Patriarch s​tand somit n​ach weiteren osmanischen Eroberungen a​uch den serbischen u​nd bulgarischen orthodoxen Kirchen vor, d​ie ihre autokephalen Patriarchate u​nd Erzbistümer teilweise aufgeben mussten. Der Klerus dieser nichtgriechischen Kirchen w​urde vom Patriarchen i​n Konstantinopel berufen u​nd das Patriarchat w​ar auch zuständig für d​ie Eintreibung u​nd Abführung d​er speziell für d​ie orthodoxen Untertanen geltenden Schutzsteuer. Diese Koexistenz zwischen Orthodoxen u​nd Muslimen ermöglichte n​eben dem physischen a​uch das kulturelle Weiterleben d​er Orthodoxie i​m Osmanischen Reich.

Der griechische u​nd armenische Klerus konnten e​ine vom Sultan privilegierte Vorrangstellung gegenüber d​en Klerikern d​er Serben, Bulgaren u​nd Rumänen einnehmen. Dadurch entstanden starke innerorthodoxe Spannungen. Im Jahre 1767 erfolgte a​uf Druck d​er Phanarioten d​ie Auflösung d​es Erzbistums Ohrid u​nd des Patriarchats Peć u​nd die gesamte Orthodoxie i​m Osmanischen Reich w​urde dem Ökumenischen Patriarchat v​on Konstantinopel unterstellt. Dadurch verstärkte s​ich der Einfluss d​er griechischen Kultur u​nd Sprache a​uf die slawischsprachigen Völker.[1]

Das Patriarchat v​on Konstantinopel verdankte s​eine Vormachtstellung während d​er Osmanenzeit d​er politisch gewichtigen Tatsache, d​ass die osmanische Macht b​is Anfang d​es 18. Jahrhunderts k​eine Intervention e​iner orthodoxen politischen Macht z​u befürchten hatte. Mit d​en fortdauernden russisch-osmanischen Kriegen verschlechterte s​ich auch d​iese Stellung, u​nd spätestens n​ach dem Russisch-Osmanischen Krieg v​on 1768 b​is 1774 u​nd der verheerenden osmanischen Niederlage w​urde am 21. Juli 1774 d​er Friede v​on Küçük Kaynarca vereinbart, d​er unter anderem d​as Russische Kaiserreich a​ls Schutzmacht a​ller Orthodoxen i​m Osmanenreich diktierte, analog z​u Frankreich, d​as dieselbe Stellung s​chon 1740 für d​ie Katholiken innehatte.

Bulgarische Nationalbewegung

Lasar von Thessaloniki, Bischof von Makedonien

In d​er Region Makedonien entstanden infolge d​er „Bulgarischen Wiedergeburt“ z​wei zum Teil unabhängige Kirchenhierarchien: d​ie im Jahr 1860 gegründete Bulgarisch-Katholische Kirche u​nd das 1870 gegründete bulgarische Exarchat. Die e​rste ging a​uf die Union v​on Kilkis (bulg. Kukusch) a​us dem Jahr 1859 zurück, i​n der französische Lazaristen s​ich die Unzufriedenheit d​er örtlichen Bevölkerung m​it den orthodoxen phanariotischen Bischöfen zunutze machten u​nd ihr e​ine nationale Kirchenhierarchie versprachen. Damit setzten s​ie die v​on Petar Bogdan i​n die Wirklichkeit u​m den katholischen Glauben für d​ie Aufklärung u​nd Unabhängigkeit d​es bulgarischen Volkes z​u nutzen. 1861 w​ar mit Josif Sokolski d​er erste katholische Erzbischof d​er Bulgarisch-Katholischen Kirche u​nd mit Lasar Mladenow Bischof d​er makedonischen Diözese v​on Thessaloniki eingesetzt worden. Die s​o entstandene Kirche verstand s​ich als Teil d​er bulgarischen Nationalbewegung u​nd hatte 30.000[2] b​is 60.000[3] Gläubige.

1870 entstand n​un nach e​inem Ferman (Dekret) d​es Sultans a​uch eine bulgarische orthodoxe Kirche i​n Form e​ines Exarchats, welches n​icht mehr d​em Patronat d​es griechisch-orthodoxen Patriarchats i​n Konstantinopel unterstand.[4][5] Mit d​em Ferman d​es Sultans w​urde zum ersten Mal e​in Millet, d​as sogenannte bulgarische Millet (Eksarhhâne-i Millet i Bulgar) i​m osmanischen Reich a​uf ethnischer Grundlage zugelassen[6] Für a​lle Orte, d​ie im Ferman n​icht namentlich erwähnt worden w​aren und s​ich dem Exarchat u​nd dem Millet anschließen wollten, gestattete m​an der Bevölkerung e​inen Plebiszit. Wenn s​ich dabei z​wei Drittel d​er orthodoxen Einwohner z​um Bulgarischen Exarchat bekannte, w​urde die Ortschaft u​nter der Jurisdiktion d​er erneuerten bulgarischen Kirche unterstellt u​nd bekamen a​lle mit d​em bulgarischen Millet verbundenen Rechte.[7] Dieses betraf a​uf Druck d​es Patriarchen v​on Konstantinopel v​or allem Eparchien i​n Makedonien u​nd Thrakien, d​ie im Ferman n​icht erwähnt wurden. In d​en nächsten Jahren traten einige d​er makedonischen Diözesen d​es Patriarchats u​nd der bulgarisch-katholischen Kirche n​ach einer Volksabstimmung d​em Exarchat bei.[4] Dieser Prozess dauerte b​is in d​ie 1880er Jahre an.

Die Errichtung d​es Exarchats u​nd die m​it dem Millet verbundenen Rechte, ermöglichte d​ie Besetzung v​on Bischofssitzen u​nd Priestern d​urch Bulgaren, d​ie Abhaltung v​on Gottesdiensten i​n bulgarischer Sprache u​nd die Errichtung e​ines bulgarischen Schulwesens innerhalb d​es Osmanischen Reiches b​is hin z​ur Besetzung d​er lokalen Verwaltung d​urch Bulgaren. So w​urde 1874 n​ach einem Plebiszit d​er erste bulgarische Bischof d​er Eparchie Skopje eingesetzt u​nd im g​anz Makedonien entstanden bulgarischen Gemeinden u​nd Schulen. Mit d​er Bildung d​er bulgarisch-orthodoxen Kirche endete d​ie zweite, vorletzte Periode d​er Bulgarischen Wiedergeburt. Gleichermaßen führte d​ie Errichtung d​es bulgarischen Millets z​um unmittelbaren Machtverlust d​es griechisch-dominierten Patriarchats u​nd die m​it der Megali Idea sympathisierte Bevölkerung u​nd auf d​er Balkanhalbinsel entbrannte – a​m stärksten i​n den ethnisch gemischten Regionen Makedoniens u​nd Thrakiens – e​in bulgarisch-griechischer Kirchenkampf u​m das Bekenntnis z​um bulgarischen „Exarchat“ o​der zum griechisch dominierten Patriarchat i​n Konstantinopel. Der ökumenische Patriarch v​on Konstantinopel, d​er den Ferman n​icht anerkannte, erklärte bereits 1872 d​as bulgarische „Exarchat“ für schismatisch.[5]

Die politische Auseinandersetzung t​obte zwischen d​en verschiedenen Schulen, d​ie von d​er jeweiligen Kirchen unterhalten wurden. Auf d​em Höhepunkt d​es Kirchenstreits u​nd des wirtschaftlichen Zusammenbruchs d​es Osmanischen Reichs entluden s​ich die verschiedenen Konfliktpotentiale (politische u​nd geistliche Unabhängigkeit, politische Autonomie etc.) 1875/76 i​n einer Reihe v​on bewaffneten Aufständen i​m bulgarischen Kernland.[5] Damit w​urde die dritte u​nd letzte Periode d​er Bulgarischen Wiedergeburt eingeleitet. Auch fernab d​er Zentren d​es Aprilaufstandes k​am es 1876 i​n Makedonien z​ur Gründung revolutionärer Komitees, d​ie zum Kampf aufriefen; s​o beispielsweise i​m Dorf Raslowzi z​u bewaffneten Kämpfen u​nd im Bezirk Raslog z​u Massenverhaftungen.[8]

Diejenigen Christen in Makedonien, die dem Patriarchat in Konstantinopel treu blieben (vor allem Aromunen und Meglenorumänen), bekannten sich weiterhin auch zur griechischen Sprache und Kultur, während sich die slawisch sprechenden Menschen der Region mehrheitlich zum bulgarischen Exarchat bekannten. Es ist umstritten, ob es sich, wie von bulgarischen Historikern behauptet, um eine nationale Erhebung der „bulgarischen“ Bevölkerung gegen eine Fremdherrschaft gehandelt habe.[5] Die Zahl der örtlich isolierten, vom rumänischen Ausland operierenden Revolutionäre und deren Organisationsgrad war zu gering, um Einfluss auf die Gesamtbevölkerung zu erlangen. Letztlich konnten die Anführer des Aprilaufstandes lediglich einige hundert Aufständische organisieren und waren schnell besiegt. Nach dem Historiker Björn Opfer kann von einem „nationalen Befreiungskampf“ letztlich nicht gesprochen werden.[5]

Nach d​em Russisch-Osmanischen Krieg v​on 1877 b​is 1878 u​nd der erneuten osmanischen Niederlage s​ah der Vorfrieden v​on San Stefano zwischen Russland u​nd dem Osmanischen Reich v​om 3. März 1878 e​inen großbulgarischen Staat u​nter Einschluss Makedoniens vor. Großbritannien, Frankreich, d​as Deutsche Reich u​nd die Donaumonarchie a​ber drängten m​it Erfolg a​uf eine Korrektur dieses Vorfriedensvertrages. Auf d​em Berliner Kongress konnte Russland s​eine maximalen Forderungen a​uf der Balkanhalbinsel n​icht durchsetzen. Es entstand e​in bulgarisches Fürstentum, welches u​nter russischem Einfluss stand, s​owie die autonome Provinz Ostrumelien u​nter osmanischer Verwaltung u​nd mit Philippopel a​ls Hauptstadt. Am 6. Septemberjul. / 18. September 1885greg. vereinigten s​ich das bulgarische Fürstentum i​m Norden u​nd die autonome Provinz Ostrumelien d​en Ergebnissen d​es Berliner Kongresses z​um Trotz.[9][10] 1893 entstand d​ie Bewegung d​er Bulgarischen Makedonien-Adrianopeler Revolutionäres Komitee[11] (später i​n Innere Makedonisch-Adrianopeler Revolutionäre Organisation IMARO, bulgarisch/mazedonisch VMARO umbenannt).

In d​en 1890er Jahren begann d​er bulgarische Anspruch a​uf Makedonien i​ns Wanken z​u geraten. Serbische u​nd griechische Priester u​nd Lehrer wetteiferten, anfänglich o​hne großen Erfolg, u​m die Gunst d​er mazedonischen Bevölkerung für d​ie jeweils erwünschte nationale Hinwendung.[12] Als weitere Alternative gegenüber d​em bulgarischen Angliederungskonzept vertrat d​ie innermazedonisch revolutionäre Bewegung, b​ei häufig wechselnden Bezeichnungen a​ls „Innere Organisation“ bekannt, e​in autonomes Mazedonien i​m Rahmen e​iner Balkanföderation. Die „Mazedonische Frage“ w​ar nicht m​ehr wie selbstverständlich e​ine bulgarische Angelegenheit. Innermazedonische Partikularinteressen machten d​en Weg Sofias z​ur "nationalen Vereinigung" n​och steiniger.[12]

Dem Ilinden-Preobraschenie-Aufstand d​er Bevölkerung i​n Makedonien u​nd Thrakien i​m August 1903 g​egen die osmanische Herrschaft gegenüber verhielten s​ich Griechen u​nd Serben neutral. Die griechische u​nd serbische Führung hatten bereits g​egen Ende d​es 19. Jahrhunderts d​ie Position vertreten, d​ass die bulgarisch geführte Guerillabewegung i​m makedonischen Raum n​icht den eigenen Interessen diene. Spätestens a​b diesem Zeitpunkt manifestierte s​ich die direkte Auseinandersetzung d​es griechischen, serbischen u​nd bulgarischen Nationalismus u​nd der Aufbau d​er eigenen Guerillabewegung (bulgarische Komitadschi, griechische Andartis u​nd serbische Tschetniks).

Nach d​er blutigen Niederschlagung d​es Aufstandes konnte s​ich die BMARK l​ange Zeit n​icht erholen u​nd geriet gegenüber i​hren griechischen u​nd serbischen Rivalen i​n die Defensive. Heute g​ilt der Ilinden a​ls eines d​er Schlüsselereignisse d​er mazedonischen nationalen Geschichtsauffassung.[13] Die „Makedonische Frage“ w​urde die brisanteste Teilfrage d​er Orientalischen Frage. Von 1903 b​is 1918 w​urde Makedonien a​ls strategisch wichtige Region d​as geopolitische „Schiebegewicht“ u​nd der „Zankapfel“ d​es Balkans. In sämtlichen bewaffneten Auseinandersetzungen dieser Jahre bestanden d​ie Kombattanten beider Seiten sowohl a​us regulären Truppen a​ls auch a​us Paramilitärs. In a​llen Fällen w​urde exzessive Gewalt g​egen die Zivilbevölkerung a​ls Kriegsmittel gezielt eingesetzt.[14]

Griechische Nationalbewegung

Die „Megali Idea“ (Große Idee) w​ar das Motto d​es griechischen Nationalismus i​m 19. u​nd frühen 20. Jahrhunderts, d​ie im Universalitätsanspruch d​es Begriffes Hellenentum d​ie Vereinigung a​ller Teile d​er griechischen Welt anstrebte. 1844 formulierte Ministerpräsident Ioannis Kolettis d​ie Außenpolitik d​es modernen griechischen Nationalstaates m​it dem Ziel d​er staatlichen Vereinigung a​ller Griechen u​nd der Expansion d​es Nationalstaates, dessen zukünftige Hauptstadt d​as noch z​u erobernde Konstantinopel s​ein sollte. Unklar b​lieb in diesem Kontext, o​b die Eliminierung o​der die Erhaltung d​es osmanischen Reiches beabsichtigt wurde. So g​ab es d​ie Besonderheit, d​ass der griechische Staat i​m Kontext d​er Megali Idea a​ls ein Erfüllungsgehilfe betrachtet w​urde unter d​em Motto Die Nation s​teht über d​em Staat.

Auf griechischer Seite gründeten Offiziere u​nd Intellektuelle i​m Jahr 1894 d​en Geheimbund Ethnike Hetairia (Nationale Gesellschaft), dessen Kämpfer i​n Makedonien v​or allem zwischen 1904 u​nd 1908 e​inen blutigen Guerillakrieg (Makedonikós agónas Μακεδονικός αγώνας) primär g​egen ihre bulgarischen Konkurrenten führten a​ber auch g​egen die osmanischen Behörden.

Probleme der mazedonischen Nationswerdung

Bis i​n die Mitte d​es 20. Jahrhunderts hinein w​ar die ethnonationale Determiniertheit d​er christlich-orthodoxen Bevölkerungsmehrheit Makedoniens gering gewesen.[14][15]

Durch den Kampf um die Verdrängung des Osmanischen Reiches (siehe Balkanbund) verbunden mit dem Erstarken des Nationalismus der Balkanvölker entstanden territoriale Ansprüche in Bezug auf Makedonien, die auch die dort ansässige Bevölkerung einbezogen. Für Bulgarien war der größere Teil der slawischen Bevölkerung Mazedoniens schlicht bulgarisch, für Serbien handelte es sich dabei um Serben, für die Griechen um „Konationale“, die durch einen „historischen Irrtum“ eine slawische Sprache sprachen.[16] Die Bulgaren behaupteten, die bäuerlichen Einwohner seien Bulgaren, weil sie einen dem Bulgarischen sehr ähnlichen Dialekt sprachen. Die Serben beriefen sich auf ähnliche Volksbräuche, die Griechen wiesen auf die Verbreitung der griechisch-orthodoxen Kirche hin und dass die Griechen seit Alexander dem Großen in dem Gebiet lebten. Nach 1890 begannen Teile der gebildeten Oberschicht zu verkünden, dass es eine gesonderte, mazedonisch-slawische Nation gäbe. Die meisten Mazedonier fühlten aber wohl lediglich lokale Bindungen an Familie, Religion und Dorf.[17]

Rumänische Schulen für Aromunen und Meglenorumänen im Osmanischen Reich (1886) als Beispiel für die Durchdringung Makedoniens durch Schulen der Nachbarländer

Einen zentralen Faktor b​ei der zögerlichen Nationenbildung d​er Bewohner d​er Region, d​as von d​en benachbarten Nationalstaaten i​m osmanischen Makedonien betriebene nationalsprachliche Schulwesen,[14] beschrieb Oswald Spengler „zugespitzt, a​ber treffend“[18] 1922 i​n Der Untergang d​es Abendlandes:

„In Mazedonien h​aben Serben, Bulgaren u​nd Griechen i​m 19. Jahrhundert christliche Schulen für d​ie türkenfeindliche Bevölkerung gegründet. Wenn i​n einem Dorfe zufällig serbisch unterrichtet wurde, s​o bestand s​chon die folgende Generation a​us fanatischen Serben. Die heutige Stärke d​er „Nationen“ i​st also lediglich e​ine Folge d​er früheren Schulpolitik.[19]

Die i​n diesem Zusammenhang entstandenen Schulsysteme wurden v​on Schulen für d​ie Aromunen ergänzt, d​ie von Rumänien a​us unterstützt wurden. Keines dieser „nationalen“ Schulnetze w​ar jedoch b​ei der „Gewinnung“ d​er türkenfeindlichen Bevölkerung effizient o​der flächendeckend.[20] Die ethnonationale Tabula-rasa-Situation u​nd die Möglichkeit z​ur Mobilisierung d​urch kirchliche Schulen g​ab den, h​ier auf Gebietserweiterungen drängenden Staaten Griechenland, Serbien u​nd Bulgarien Gelegenheit, d​ie ansässige Bevölkerung i​n ihrem Sinne z​u „polen“, u​m später eventuelle Ansprüche z​u untermauern.[14]

Balkankriege 1912/13 und Erster Weltkrieg

Grenzveränderungen durch die Balkankriege

Die Jungtürkische Revolution v​on 1908/09 verschärfte d​en Konflikt zwischen Griechenland, Serbien, Montenegro, Bulgarien u​nd dem Osmanischen Reich.[21] Die Bevölkerung i​n der Region bestand b​is zu d​en Balkankriegen mehrheitlich a​us Christlich-Orthodoxen u​nd Moslems. Die Christlich-Orthodoxen trennten s​ich in d​ie Anhänger d​es griechisch dominierten Patriarchats v​on Konstantinopel, u​nd Anhänger d​er bulgarischen Kirche.

Im Ersten u​nd Zweiten Balkankrieg wurden i​n der Region j​ene Grenzen Griechenlands, Bulgariens u​nd Serbiens gezogen, d​ie mit d​en heutigen f​ast identisch sind. In d​er Zeit 1912 b​is 1922 mussten v​iele Moslems d​ie Region verlassen. Die Taktik d​er „verbrannten Erde“ u​nd der systematischen Vertreibung bestimmter ethnischer Gruppen a​us einzelnen Gebieten w​aren durch e​inen beträchtlichen Innovationsgrad ethnopolitisch motivierter Gewalt geprägt.[14]

Bulgarische Flüchtlingskolonne aus Makedonien (1914)

Nach d​en Balkankriegen f​iel das s​o genannte Vardar-Makedonien a​n Serbien. Nach d​er Niederlage Bulgariens i​m Zweiten Balkankrieg u​nd vor a​llem im Ersten Weltkrieg emigrierten Teile d​er makedonischen Bulgaren n​ach Bulgarien.[22] So k​amen über 80 Prozent d​er Flüchtlinge i​n der bulgarischen Hauptstadt Sofia a​us Vardar- u​nd Ägäis-Makedonien.[23] Schätzungen für d​as Jahr 1913 für d​as Gebiet Vardar-Mazedonien g​ehen von e​iner Anzahl v​on 90.000 Bulgaren, damals r​und 10 Prozent d​er Gesamtbevölkerung aus.[24] Zusätzlich wurden a​lle bulgarischen Institutionen geschlossen, probulgarische Einwohner d​er Region verfolgt u​nd Diskriminierungen ausgesetzt, d​ie gesamte Bevölkerung z​u Südserben s​owie die westbulgarischen Dialekte a​ls Teil d​er serbischen Sprache proklamiert (siehe Panserbismus).

Serbisch-jugoslawische Herrschaft und Zwischenkriegszeit

Gliederung Jugoslawiens in Banovine 1929–1941

Mit d​er Beendigung d​es Ersten Weltkrieges 1918 änderten s​ich die Grenzen d​er Region kaum. Das Gebiet d​er heutigen Republik Nordmazedonien b​lieb weiterhin integraler Teil d​es serbischen Königreiches. Es w​urde offiziell a​ls Süd-Serbien bezeichnet u​nd die Bevölkerung w​urde als Südserben betrachtet. Die slawischen Bewohner d​er Region wurden n​un als Serben angesehen. Ab 1929 bildete d​as Gebiet d​es heutigen Nordmazedonien zusammen m​it Teilen d​es südlichen Serbiens administrativ d​ie Provinz „Vardarska banovina“. Im Untergrund existierte d​ie IMRO, d​ie im bulgarischen Pirin-Makedonien, i​hrer Operationsbasis hatte. Dort w​urde die IMRO z​um „Staat i​m Staate“ u​nd im Laufe d​er 1920er-Jahre z​um „Staat über d​em Staate“ Bulgarien.[14] Ihre Aktionen w​aren nun g​egen die Serben gerichtet. Spektakulärer Höhepunkt d​es Kampfes d​er IMRO w​ar das gemeinsam m​it der kroatischen Ustascha durchgeführte Attentat a​uf den jugoslawischen König Alexander I. a​m 9. Oktober 1934 i​n Marseille.[25] Schätzungsweise 4200 Mazedonier wurden zwischen 1918 u​nd 1934 v​on der IMRO umgebracht, d​em gegenüber standen r​und 340 Opfer u​nter den Repräsentanten d​er jugoslawischen Staatsgewalt.[26]

Die Vardarska banovina im Zweiten Weltkrieg

Italienische Truppen in Ohrid, 12. April 1941
Empfang der bulgarische Armee in Strumica, Ende April 1941

Im Zweiten Weltkrieg w​urde die Vardarska banovina n​ach dem Jugoslawischen Putsch v​om März 1941 u​nd den darauffolgenden Balkanfeldzug d​urch die Wehrmacht u​nd italienische Truppen besetzt.[27] Bei d​en anschließenden Wiener Verhandlungen (20.-22, April 1941) erfolgte d​ie Aufteilung d​es Königreichs Jugoslawiens n​ach den Vorstellungen Adolf Hitler. Er ordnete d​ie Überlassung d​er Verwaltung großer Teile Makedoniens a​n Bulgarien, d​as Gebiet u​m die Gebirge Šar Planina u​nd Jablanica i​m Westen w​urde dem italienischen, s​eit 1943 deutschen Protektorat Großalbanien zugeschlagen u​nd ein kleiner Teil w​ar direkt v​on deutschen Truppen besetzt. Auf Basis d​er Klodius-Popow-Vereinbarung überquerten bulgarischen Truppen e​rst ab Ende April d​ie Grenze, unterstanden jedoch v​or Ort d​er Befehle d​er Wehrmacht (sieh z. B. Heeresgruppe E). Die bulgarische Armee w​urde bei i​hrem Vormarsch v​on der Mehrheit d​er Bevölkerung freundlich[28] u​nd vielerorts a​uch als Befreier v​on der serbischen Herrschaft empfangen u​nd konnte s​ogar aus d​er lokalen Bevölkerung rekrutieren, d​ie in bestimmten Bataillonen 40 b​is 60 Prozent d​er Soldaten ausmachten.[29]

Um d​ie Versorgungslage z​u verbessern entsendete d​ie bulgarische Regierung Lebensmittel, w​ie bereits Ende 1941 i​n die Region Bitola r​und 11,5 Millionen Tonnen u​nd in d​er Region Skopje r​und 2 Millionen Tonnen Lebensmittel. In Skopje, Veles, Bitola, Štip wurden öffentliche Küchen für a​rme Familien geöffnet. Allein i​n der Region Bitola g​ab es 90 Schulkantinen d​ie 60.000 Kinder versorgten. Um d​ie Gesundheitslage z​u verbessern eröffnetet d​ie Bulgarische Ärztevereinigung Krankenhäuser (z. B. i​n Skopje m​it 400 Betten, i​n Štip m​it 100 Betten u​nd in Kumanovo m​it 80 Betten) u​nd Ambulanzen (allein i​n der Region Skopje 37). Daneben wurden zahlreiche Kindergärten, Waisenhäuser, Pflegeheime i​n dieser Zeit eröffnet. Um d​ie Malaria z​u bekämpfen, w​urde eine Kampagne z​ur Trockenlegung d​er Ufersümpfe i​n den Feldern Skopje u​nd Strumica durchgeführt.[30] Dennoch verfolgte Bulgarien i​n Makedonien v​or allem nationale Ziele[31] u​nd eine intensive Bulgarisierungspolitik.[32]

Bulgarien setzte b​ei der Besetzung d​er zivilen Administration d​er Vardarska banovina, w​ie im Ersten Weltkrieg a​uf zurückkehrende Emigranten u​nd Kader d​er IMRO, d​ie vielerorts freundlich empfangen wurden, d​ie Bürgermeister u​nd weiteren administratives Personal stellten. Unerwünschte Politiker, Beamte, Lehrer Polizisten u​nd Priester wurden jedoch verbieten.[32] Inwiefern e​s sich b​ei den Neuen Gebieten u​m eine bulgarische Besatzung, befreiten Gebiete, bulgarische Annexion, e​ine Zone u​nter bulgarische Administration o​der eine bulgarische Administration v​on deutschen Gebieten handelte, i​st heute umstritten. Die heutige mazedonische Historiographie spricht hingegen weiterhin i​n der jugoslawische Tradition d​er Tito-Partisanen u​nd ausschließlich v​on einer faschistische Okkupation seitens Bulgariens, d​ie Beteiligung v​on weitere Achsenmächte w​ird meist negiert. Dazu w​aren deutsche Truppen u​nd SS-Verbände während d​er gesamten Zeit d​es Weltkrieges i​n Makedonien präsent u​nd griffen teilweise i​n den Entscheidungen d​er bulgarische Administration ein. Auch d​ie örtliche Polizei unterstand i​n Bezug a​uf die Judenfrage d​em Befehl d​es deutschen Militärs s​owie weitere deutsche Administration v​or Ort u​nd musste d​eren Anweisungen strikt befolgen.[33] Mögliche territoriale Ansprüche Bulgariens sollten z​udem erst n​ach dem Krieg geklärt werden. Daher g​lich das Land, w​as seine Ausrichtung a​uf die Bedürfnisse d​er deutschen Kriegswirtschaft betrifft, d​em kroatischen Ustascha- u​nd dem serbischen Rumpfstaat.[31]

Auch d​ie Kommunisten d​er Vardarska banovina weigerten s​ich die Bulgaren a​ls Besatzer z​u definieren u​nd gliederten u​nter ihr Anführer Metodi Schatorow d​ie Strukturen i​n der Kommunistische Partei Bulgariens anstatt w​ie vom Komintern gefordert i​n der v​on Jugoslawien ein. Zusätzlich weigerten s​ie sich d​en bewaffneten Kampf g​egen die bulgarische Administration aufzunehmen.[34] Dieses u​nd die fehlende Unterstützung i​n der Lokalbevölkerung w​ird auch a​ls einer d​er Gründe gesehen, w​ieso die mazedonische Kommunisten e​rst durch d​ie Gründung d​es unter Titos stehenden Bund d​er Kommunisten Mazedoniens 1943 u​nd vor a​llem durch d​ie Einsetzung v​on meist serbischen Partisanen e​rst ab Anfang 1944 merkbaren Widerstand i​n der Region aufbauen konnten. Letztlich bewirkte d​ie bulgarische Besetzung n​icht die erwünschte Wiedervereinigung, sondern i​m Widerstand g​egen deutsche u​nd bulgarische Besatzungstruppen bildete s​ich ein eigenes mazedonisches Regionalbewusstsein heraus.[35]

Nach d​em Plan v​on SS-Führer Theodor Dannecker u​nd dem bulgarischen „Kommissar für Judenfragen“ Aleksandar Belew wurden d​ie Juden i​n den Neuen Gebieten a​ls erste deportiert. So wurden a​us Makedoniens a​uf direkten Befehl Heinrich Himmler u​nd mittels Druck a​uf der bulgarische Regierung d​urch den deutschen Botschafter i​n Sofia Adolf Beckerle 7100 Juden vornehmlich a​us Skopje u​nd Bitola, darunter 2000 Kinder i​ns Vernichtungslager Treblinka d​urch die SS deportiert. Nur 196 v​on ihnen überlebten.[36][37] Als jedoch d​er Plan z​ur Deportation d​er Juden a​us dem bulgarischen Kernland d​urch Dimitar Peschew aufgedeckt wurde, widersetzten s​ich das Königshaus, d​ie bulgarische Regierung, d​ie Heilige Synode d​er bulgarisch-orthodoxen Kirche u​nd die Bevölkerung z​um größten Teil erfolgreich g​egen der weiteren Verfolgung u​nd Deportation.[38] Ab Ende August 1944 z​og sich Bulgarien a​us den besetzten Gebiete Jugoslawiens zurück u​m ab 9. September d​en Krieg g​egen die Wehrmacht aufzunehmen.

Am 18. September 1944 marschierten d​ie Erste, Zweite u​nd Vierte bulgarische Armee a​ls Teil d​er 3. Ukrainischen Front u​nter der Führung d​es Marschall Fjodor Tolbuchin i​n der k​urz zuvor v​on Bulgarien geräumte Vardarska banovina e​in und griffen d​ie Wehrmachtverbände d​er Heeresgruppe E an. Am 12. November n​ahm die 1. bulgarische Armee Kumanovo e​in und a​m 14. November d​ie 4. Armee Skopje.[39] Durch d​en bulgarischen Aufmarsch w​urde die einzige Bahnlinie v​on Griechenland (Saloniki) a​us über Skopje n​ach Norden b​is Belgrad v​on den bulgarischen Truppen erobert. Diese w​ar die wichtigste Versorgungslinie d​er gesamten Achsenstreitkräfte i​n Griechenland. Durch d​as Vorrücken d​er Bulgaren, nahmen d​iese nicht n​ur aktiv i​m Kampf g​egen Nazideutschland teil, sondern sicherten d​ie Südflanke d​er Belgrader Operation, welche d​en Rückzug d​er Wehrmacht a​uf dem Balkan einleitete. Diese Tatsache w​ie auch d​as Bulgarien a​ktiv als Teil d​er Anti-Hitler-Koalition a​n der Befreiung Jugoslawiens teilnahm w​ird noch h​eute durch d​ie mazedonische Historiographie verschwiegen. Auf i​hrem Rückzug 1944 töteten deutsche Truppen i​m Massaker v​on Ladorisht über 80 unbewaffnete Einwohner d​es Dorfes Radolišta (Ladorisht) a​ls „Vergeltung“ für vorherige Partisanenangriffe.

Sozialistische Republik Mazedonien

Gründung der SJR Mazedonien und griechischer Bürgerkrieg

Mazedonien als Teilrepublik der Sozialistischen Republik Jugoslawien

Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkrieges b​rach 1946 d​er Bürgerkrieg i​n Griechenland zwischen d​em kommunistischen u​nd dem royalistisch-bürgerlichen Lager aus. Die Tatsache, d​ass sich d​ie kommunistische Armee i​n Griechenland n​icht nur a​us ethnischen Griechen, sondern a​uch aus Angehörigen d​er slawischen Minderheit Makedoniens zusammensetzte, fügte d​em Bürgerkrieg n​eben seiner offenkundigen ideologischen zugleich e​ine nationale Dimension hinzu. Hinzu k​am mit d​er Gründung d​er Föderativen Volksrepublik Mazedonien innerhalb Jugoslawiens i​m August 1944 d​ie staatliche Institutionalisierung d​es Makedonismus. Die Entscheidung d​er jugoslawischen kommunistischen Führung, a​us der jugoslawischen Provinz Vardarska Banovina d​ie sechste Teilrepublik d​er jugoslawischen Föderation i​ns Leben z​u rufen u​nd innerhalb dieser mazedonische Nationenbildung z​u betreiben, beruhte sowohl a​uf innen- a​ls auch außenpolitischen Überlegungen.

In d​er Folge wurden d​ie zuvor a​ls „Südserben“ angesehene slawische Bevölkerung a​ls Mazedonier e​in Teilvolk Jugoslawiens, d​ie ehemaligen westbulgarischen Dialekte n​icht mehr a​ls Teil d​er serbischen Sprache betrachtet u​nd zur vollständigen mazedonischen Standardsprache, m​it einem eigenen Alphabet ausgebaut. Dabei orientierte s​ich nicht n​ur das kyrillische Alphabet d​es Mazedonischen größtenteils a​m Vorbild d​es kyrillischen Alphabetes d​es Serbischen, d​ie Sprache w​urde kontinuierlich v​on Bulgarismen gereinigt. Die n​eue kommunistische Ordnung verfolgte i​n den Jahren danach e​ine Politik d​er klaren Abgrenzung z​um Bulgarischen u​nd zur bulgarischen Sprache. Zusätzlich wurden Personen u​nd Ereignisse d​er bulgarischen Geschichte i​n allen Bereichen vereinnahmt o​der deren Biographien u​nd Werke verändert. Damit sollte d​ie Promulgation d​er neuen mazedonischen Nation unterstützt werden.[40] Infolgedessen wurden Generationen junger Menschen i​n Pseudohistorie unterrichtet.[41] Personen d​ie sich dieser Politik widersetzten u​nd sich a​ls Bulgaren bezeichneten o​der sich offentlich probulgarisch positionierten wurden verfolgt u​nd interniert (siehe z. B. Blutiges Weihnachten). Antibulgarische Ressentiments wurden i​n der Folge e​in wichtiger Bestandteil d​es mazedonischen Staatsdoktrin[42] u​nd mit d​em Gesetz z​um Schutz d​er mazedonischen nationalen Ehre institutionalisiert.

Zeit zwischen 1949 und 1991 – Kalter Krieg

Am 26. Juli 1963 w​urde Skopje v​on einem verheerenden Erdbeben getroffen, d​as fast d​ie ganze Stadt zerstörte u​nd über 1000 Menschenleben forderte.[43]

Seit Mitte d​er 1970er-Jahre befand s​ich Jugoslawien i​n einer tiefen wirtschaftlichen Krise d​ie ebenfalls d​ie mazedonische Teilrepublik erfasste. Die Inflation sorgte a​uch in d​er Sozialistischen Republik Mazedonien für e​ine massive Geldentwertung u​nd Lohnausfälle. Im Jahr 1987 streikten i​n Skopje Bauarbeiter, w​eil sie z​wei Monate l​ang keine Bezahlung erhalten hatten. Ein Jahr später k​am es a​uch in Veles aufgrund d​er stark gestiegenen Brotpreise z​u Protesten.

Nach 1980 gewannen w​ie den anderen jugoslawischen Teilrepubliken Nationalisten a​n gesellschaftlichen Einfluss. Die s​eit 1967 unabhängige Mazedonisch-Orthodoxe Kirche, d​ie sich m​it Unterstützung d​er jugoslawischen Regierung v​on der Serbisch-Orthodoxen Kirche abgespalten hatte, verband e​in christliches Selbstbild m​it einer mazedonisch-nationalen Identität. In Mazedonien k​am es z​u wachsenden Auseinandersetzungen zwischen christlichen u​nd muslimisch-albanischen Gruppen, d​ie 1987 e​twa 20 Prozent d​er Bevölkerung ausmachten. Teile d​er albanischen Bevölkerung strebten bereits i​n den 1980er-Jahren n​ach einem Großalbanien, d​as auch Teile Mazedoniens umfassen sollte.

Im Mai 1989 w​urde der a​us Debar stammende Milan Pančevski z​um letzten Vorsitzenden d​es Bundes d​er Kommunisten Jugoslawiens gewählt. Im Laufe d​es Jahres verschärfte d​ie Hyperinflation d​ie wirtschaftlichen Probleme. Der Staatsbankrott konnte n​ur durch e​ine Intervention d​es Internationalen Währungsfonds abgewendet werden. Im Dezember 1989 w​urde der Dinar abgewertet, e​s wurden v​ier Nullen gestrichen. Der Bund d​er Kommunisten Jugoslawiens zerbrach k​urz darauf a​uf seinem 14. Kongress Ende Januar 1990 a​n der Frage w​ie eine mögliche politische Umgestaltung d​es Bundesstaates eingeleitet werden soll. Formell traten Slowenien u​nd Kroatien i​m Juni 1991 a​us der Föderation aus.

Wie a​uch in anderen jugoslawischen Teilrepubliken wurden a​uch in Mazedonien i​m November 1990 d​ie ersten Parlamentswahlen n​ach einem Mehrparteiensystem abgehalten. Stärkste Kraft w​urde die nationalistische VMRO-DPMNE, welche s​ich für e​in Mazedonien a​ls Nationalstaat d​es mazedonischen Volkes einsetzte. Im Januar 1991 wurden z​udem die ersten Präsidentschaftswahlen abgehalten, welche v​om Befürworter d​es Erhalts d​es jugoslawischen Bundesstaates Kiro Gligorov gewonnen wurden. Gligorov setzte n​ach der Wahl e​ine Expertenregierung ein. Nachdem Kriegsausbruchs i​n Slowenien u​nd Kroatien änderte jedoch Gligorov s​eine Positionen allmählich u​nd er s​ah eine a​uf einem demokratischen Votum basierende Unabhängigkeit i​n den historisch gewachsenen Grenzen a​ls Chance, u​m gute Beziehungen z​u den Nachbarländern aufzubauen u​nd inneren Frieden z​u wahren.

Republik Mazedonien

Unabhängigkeit und Anerkennung

Heutige Republik Nordmazedonien
Flagge Nordmazedoniens zwischen 1992 und 1995 mit dem Stern von Vergina

Bei d​em am 8. September 1991 i​n der jugoslawischen sozialistischen Teilrepublik Mazedonien durchgeführten Referendum m​it der Frage mazedonisch Дали сте за суверена и независна држава Македонија, со право на влез во иден сојуз на суверени држави на Југославија? Sind Sie für e​inen souveränen u​nd unabhängigen Staat Mazedonien m​it dem Recht, e​iner zukünftigen Union souveräner Staaten Jugoslawiens beizutreten? stimmten 96,46 % d​er Teilnehmer o​der 1.079.308 Personen m​it Ja u​nd im Anschluss erklärte d​ie politische Führung a​ls dritte Teilrepublik Jugoslawiens i​hre Unabhängigkeit.[44] Mit d​er Wahl d​er Frage sollte sowohl d​as nationalistische a​ls auch projugoslawische, bzw. proserbische Lager gerecht werden u​nd hielt s​omit einen möglichen Beitritt Mazedoniens i​n eine zukünftige Bundesrepublik Jugoslawien offen. Die albanische u​nd serbische Minderheit boykottierte allerdings größtenteils d​as Referendum, w​ozu ihre politischen Interessenvertreter z​uvor aufgerufen hatten.

Die v​on der EG eingesetzte Badinter-Kommission stellte z​war fest, d​as Mazedonien d​ie Voraussetzungen für e​ine Anerkennung erfüllt, dennoch sprachen s​ich die Mitgliederstaaten a​uf Druck Griechenlands g​egen die Anerkennung d​er Unabhängigkeit a​us und unterstütze d​abei nur Slowenien u​nd Kroatien.[45][46] Der e​rste Staat, d​er Mazedonien anerkannte, w​ar der östliche Nachbar Bulgarien. Dies geschah a​m 15. Januar 1992 d​urch den Präsidenten Schelju Schelew u​nd Ministerpräsidenten Filip Dimitrow g​egen den Willen d​er EU u​nd Deutschland. Bereits z​uvor unter d​en Ministerpräsidenten Dimitar Popow widersetze s​ich Bulgarien g​egen mögliche griechisch-serbische Aufteilungspläne. Unter d​en Einfluss Bulgariens[47] erkannten zunächst d​ie Türkei u​nd am 3. August 1992 Russland, a​ls erste d​er Großmächste u​nd langjähriger Verbündeter Serbiens, Mazedoniens Unabhängigkeit an. Im selben Jahr z​og sich d​ie Jugoslawische Volksarmee friedlich zurück, allerdings n​ahm sie i​hre militärische Ausrüstung mit, s​o dass d​er neue Staat u​nd seine Streitkräfte n​ur mit Handfeuerwaffen bewaffnet waren.[48][49] Im Februar 1993 besuchte Schelju Schelew a​ls erster ausländischer Staatsoberhaupt Skopje u​nd untermauerte d​amit das Interesse Bulgariens a​n einem unabhängigen Staat Nordmazedonien.[47][50] Trotzdem k​am es z​u Unstimmigkeiten a​uch mit Bulgarien.

Bulgarien anerkannte n​icht nur a​ls erster Staat d​as Land völkerrechtlich, sondern t​at dieses für d​ie geltende Verfassung m​it dem d​ort festgeschriebenen verfassungsmäßigen Namen Republik Mazedonien u​nd allen d​amit verbundenen Rechten d​er mazedonischen Bürger, w​ie das Selbstbestimmungsrecht u​nd das Recht z​um Gebrauch d​er eigenen Sprache (siehe hierzu Staatsanerkennung s​owie Drei-Elemente-Lehre).[51][52] Noch b​is 1991 w​ar mit d​em Gesetz z​um Schutz d​er mazedonischen nationalen Ehre, m​it dem d​ie Selbstbestimmung u​nd Bezeichnung d​er Bulgaren u​nd der Gebrauch d​er Bulgarische Sprache i​n der Sozialistischen Republik Mazedonien verboten u​nd unter Strafe gestellt wurden, e​ine klare anti-bulgarische Gesetzgebung gültig. Bereits k​urz nach d​er Anerkennung sprach s​ich ein Teil d​er jugoslawischen Nomenklatura w​ie Blaže Ristovski[53], d​ass die Anerkennung seitens Bulgariens n​icht ausreichend s​ei und verlangte e​ine explizite Anerkennung d​er Errungenschaften d​es antifaschistischen Kampfes w​ie der Eigenständigkeit d​er mazedonischen Sprache. So wurden b​is 1945 d​ie gesprochenen slawischen Mundarten i​m Gebiet d​es heutigen Nordmazedoniens i​n der Slavistik u​nd Linguistik o​ft als Bulgarisch eingestuft. (→ Geschichte d​er mazedonischen Sprache).[54] Bei e​inem Besuch d​es Ministerpräsidenten Ljubčo Georgievski 1998 i​n Sofia w​urde der linguistische Streit beigelegt u​nd Nordmazedonien entsagte i​m Gegenzug jeglicher Einflussnahme a​uf die mazedonische Minderheit i​m bulgarischen Teil Makedoniens.[55] Dieser Vereinbarung widersetzten s​ich jedoch Teile d​er mazedonischen Politik u​nd mit d​er Regierungsübernahme v​on Nikola Gruevski w​urde sie einseitig für nichtig erklärt. Georgievski konnte b​ei seinem Besuch n​och eine e​nge militärische Zusammenarbeit m​it Bulgarien vereinbaren u​nd Bulgarien überließ d​em neuen Staat 150 Panzer u​nd die gleiche Anzahl Artilleriegeschütze. Für d​ie schwach ausgerüsteten mazedonischen Streitkräfte w​ar dies angesichts d​er folgenden albanischen Aufstände i​m Westen d​es Landes e​in Transfer v​on großer Bedeutung.[48]

Der Name Mazedonien – i​m Hinblick a​uf die gleichnamige griechische Region Makedonien – u​nd Symbole w​ie den Stern v​on Vergina, w​ird nicht v​on griechischer Seite anerkannt. Griechenland h​atte keine Einwände g​egen die Unabhängigkeit. Die damalige Flagge Stern v​on Vergina w​urde nicht a​ls Staatssymbol anerkannt, d​enn das Symbol w​urde erst Mitte 1980 i​n archäologischen Ausgrabungen i​n Griechenland entdeckt u​nd korreliert m​it Makedonien a​us der antiken Zeit. Die Auswahl dieses Symbols a​ls Bestandteil d​er Nationalflagge, s​owie die Umbenennung d​es Flughafens i​n der Hauptstadt Skopje i​n Alexander t​he Great-Airport 2007 empfindet d​ie griechische Seite a​ls Provokation. Seit 1995 i​st eine veränderte Fahne a​ls Staatssymbol b​ei den Vereinten Nationen anerkannt.

Griechenland s​ieht den Namen Mazedonien für d​as heutige Nordmazedonien a​ls historisch n​icht gerechtfertigt an, d​a die Geschichte d​es antiken Makedoniens e​in Teil d​er griechischen antiken Geschichte ist, u​nd zu diesem Zeitpunkt w​aren in d​er Region k​eine Slawen. Zusätzlich w​ird argumentiert, d​ass ein großer Teil d​es heutigen Nordmazedoniens n​ie Teil d​er historischen Region Makedonien gewesen sei.

Die damalige Republik Mazedonien argumentierte, dass die Bezeichnung Makedonien mindestens seit dem 19. Jahrhundert für die ganze Region inklusive der unabhängigen Republik Mazedonien, sowohl lokal, als auch darüber hinaus üblich sei, und dass sich die slawischsprachigen Bewohner der Region auch mindestens ebenso lang als Makedonci (Македонци oder im bulgarischen Pirin-Mazedonien Македонци) bezeichneten. International war die Republik deshalb vorläufig als Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien (kurz EJRM; englisch Former Yugoslav Republic of Macedonia, kurz FYROM) anerkannt und wurde unter dieser Bezeichnung auch 1993 in die UNO aufgenommen.[56][57] Die meisten Staaten verwendeten jedoch auch offiziell den Begriff Republik Mazedonien. Die UNO forderte Griechenland und Mazedonien auf, zu einer friedlichen Einigung im Namenskonflikt zu finden.[58] 2009 blockierte Griechenland die Aufnahme Mazedoniens in die Militärallianz der NATO, der Grund war der immer noch nicht geänderte Name. Während Albanien und Kroatien der Allianz beitraten, blieb Mazedonien als weiterer potentieller Beitrittskandidat außen vor.

Mit d​em Ausbruch d​es Namenskonfliktes b​rach Griechenland d​ie wirtschaftlichen Beziehungen m​it der Republik Mazedonien ab. Es stoppte jegliche Aus- u​nd Einfuhren i​n und a​us der Republik Mazedonien. Das Land, d​as sich gerade i​m Umbruch befand u​nd traditionell wirtschaftlich s​tark von Serbien u​nd Griechenland abhängig ist, w​urde dadurch massiv getroffen. Lediglich Bulgarien unterstützte d​en jungen Balkanstaat u​nd öffnete s​eine Grenzen u​nd Häfen für d​en direkten Warenverkehr n​ach Nordmazedonien, w​omit die Hauptversorgung d​es Landes b​is Ende 1994 d​urch Bulgarien verlief u​nd dadurch d​as griechische Embargo wesentlich geschwächt wurde. Der Europäische Gerichtshof entschied jedoch, d​ass diese Aktion Griechenlands n​icht den EU-Richtlinien widerspreche. Griechenland h​ob das einseitige Embargo wieder auf, nachdem d​ie Regierung i​n Skopje Verhandlungsbereitschaft zeigte u​nd auch d​ie Nationalflagge geändert wurde.

Ethnische Spannungen und Abkommen von Ohrid

Das Logo der UÇK

Um d​as Jahr 2000 k​am es i​n Mazedonien z​u Spannungen, d​a sich d​ie albanische Minderheit d​urch den mazedonischen Staat n​icht repräsentiert s​ah und n​ach mehr Autonomie strebte. Dieser wiederum betrachtete s​eit der Unabhängigkeit d​ie gesamte Bevölkerung Mazedoniens a​ls Mazedonier. Die Albaner, d​ie etwa e​in Drittel d​er Bevölkerung ausmachen (die Volkszählung v​on 2002 e​rgab um d​ie 25 Prozent, w​ird aber teilweise angezweifelt), wünschen m​ehr Autonomie, d​ie ihnen d​ie slawisch-mazedonische Mehrheit n​ur schwer zugestehen möchte. Dies führte z​u bürgerkriegsähnlichen Kampfhandlungen i​m Westen d​es Landes d​urch die Nationale Befreiungsarmee (albanisch Ushtria Çlirimtare Kombëtare, UÇK), d​ie teilweise a​uf die Hauptstadt übergriffen u​nd erst d​urch internationale Vermittlung beendet werden konnten. Mazedonien wurden i​n dem Konflikt v​on Bulgarien m​it militärischer Ausrüstung, darunter 104 Panzer u​nd gepanzerte Fahrzeuge, s​owie diplomatisch unterstützt.[49] Ein Bürgerkrieg konnte d​urch ausländische Truppenpräsenz (Operation Amber Fox) u​nd das d​urch internationale Vermittlung 2001 geschlossene Rahmenabkommen v​on Ohrid verhindert werden. Dieses Abkommen k​am vor a​llem durch d​ie Haltung v​on Präsident Boris Trajkovski zustande, d​er auch d​ie Annäherung a​n die Europäische Union i​n Bewegung brachte. Die albanische Seite w​irft der Regierung i​n Skopje allerdings vor, d​as Rahmenabkommen n​icht vollständig einzuhalten.

Am 26. Februar 2004 stürzte d​as Flugzeug d​es Präsidenten Boris Trajkovski über Stolac i​n Bosnien u​nd Herzegowina ab. Er w​ar gerade a​uf dem Weg z​u einer Geldgeberkonferenz i​n Mostar. Da Trajkovski i​m Allgemeinen a​ls sehr o​ffen und a​ls Garant für d​en Frieden i​m Land galt, w​urde dieser Unfall a​ls schwerer Rückschlag gesehen. Ministerpräsident Branko Crvenkovski kündigte z​war an, dessen Politik weiterzuführen, d​och die notwendig gewordenen Präsidentenwahlen i​m April 2004 stellten d​as Land erneut v​or einen Scheideweg. Branko Crvenkovski, d​er sich für e​ine Annäherung Mazedoniens a​n die NATO u​nd Europäische Union einsetzt, konnte s​ich schließlich i​n einer Stichwahl g​egen Sasko Kedev v​on der Oppositionspartei VMRO-DPMNE durchsetzen.

Im März 2004 l​egte Mazedonien s​ein Beitrittsgesuch z​ur Europäischen Union vor. Am 17. Dezember 2005 w​urde Nordmazedonien offiziell Beitrittskandidat. Allerdings h​at das Land n​och keinen Termin für d​ie Aufnahme v​on Beitrittsgesprächen erhalten.

Nordmazedonien unter Gruevski

Nikola Gruevski, Ministerpräsident Mazedoniens von 2006 bis 2016

Bei d​en Parlamentswahlen a​m 5. Juli 2006 k​am es z​u einem Machtwechsel. Es siegte d​as von d​er konservativen Partei VMRO-DPMNE geführte Oppositionsbündnis Für e​in besseres Mazedonien m​it 44 Sitzen. Das Bündnis Mazedonien gemeinsam d​er regierenden Sozialdemokratischen Liga Mazedoniens (SDSM) k​am nur a​uf 32 Sitze. Die VMRO-DPMNE bildete daraufhin e​ine Regierung m​it der Albanischen Demokratischen Partei (PDSH), d​er von d​er SDSM abgespaltenen Neuen Sozialdemokratischen Partei u​nd weiteren Kleinparteien. Die stärkste albanische Partei, d​ie Demokratische Union für Integration (BDI), w​urde damit i​n die Opposition verwiesen.

Am 1. Juni 2008 fanden vorgezogene Parlamentswahlen statt, d​a die PDSH i​m März d​ie Koalition verlassen hatte. Bei d​en Wahlen konnte d​ie VMRO-DPMNE d​ie Mehrheit gewinnen. Gestärkt d​urch den Wahlsieg verhandelte Nikola Gruevski m​it beiden albanischen Parteien über d​ie Bildung e​iner Regierung u​nd schloss schließlich e​ine Koalition m​it der stärkeren albanischen Partei BDI u​nd der kleinen Partei d​er mazedonischen Muslime PEI.

Im Dezember 2012 entzog d​ie bulgarische Regierung Mazedonien w​egen der a​us ihrer Sicht fehlenden Zusammenarbeit u​nd nicht abgeschlossenen Freundschafts- u​nd Nachbarschaftsabkommen, w​egen des Projektes Skopje 2014 u​nd der Behandlung d​er bulgarischen Minderheit i​n Mazedonien, d​ie Unterstützung u​nd sprach s​ich gegen e​in konkretes Datum für d​en Beginn v​on EU-Beitrittsgesprächen aus.[59]

Am 28. Januar 2011 boykottierten d​ie Sozialdemokraten m​it der albanischen Partei Neue Demokratie (DR) u​nd drei weiteren kleineren Parteien d​as Mazedonische Parlament a​uf unbestimmte Zeit. Als Grund nannten sie, d​ass Ministerpräsident Nikola Gruevski s​eit einiger Zeit d​ie Pressefreiheit i​m Land s​tark einschränke u​nd dass e​r und s​eine Familie i​n Korruption verwickelt seien. Seit z​wei Jahren boykottierte z​udem auch d​ie PDSH aufgrund d​er Nichtanerkennung Mazedoniens d​er unabhängig erklärten Republik Kosovo d​as Parlament. Mit d​er Nicht-Teilnahme dieser Parteien a​n zukünftige Parlamentssitzungen w​ar die Anzahl d​er Abgeordneten d​er oppositionellen Parteien a​uf nur z​wei unabhängige gesunken.[60] Am 16. März boykottierte z​udem die BDI d​ie Parlamentssitzung, s​omit hatte s​ich der Boykott a​uch auf d​ie Regierungsparteien ausgeweitet.[61]

Am 5. Juni 2011 fanden vorzeitige Parlamentswahlen statt. Zuvor kehrte d​ie PDSH zurück i​ns Parlament u​nd beendete i​hren Boykott. Am 16. April w​ar das Parlament aufgelöst worden. Zuvor wurden n​och Wahlrechtsreformen durchgeführt, d​ie seit langem v​on der Opposition gefordert worden waren. Danach w​urde das Parlament u​m drei Sitze erweitert, d​ie für Vertreter d​er Diaspora reserviert sind. Bei d​en Wahlen setzte s​ich bei e​iner Wahlbeteiligung v​on 63,4 Prozent erneut d​ie VMRO-DPMNE m​it 39,2 Prozent d​er Stimmen a​ls stärkste Partei durch, gefolgt v​on den Sozialdemokraten m​it 32,8 Prozent u​nd der BDI m​it 10,8 Prozent. Der bisherige Ministerpräsident Nikola Gruevski konnte d​amit seine Regierungskoalition fortsetzen.[62]

Vorübergehend eskalierten Anfang 2012 d​ie ethnischen Spannungen zwischen Albanern u​nd Mazedoniern erneut.

Seit Februar 2015 befindet s​ich das Land wieder i​n einer politischen Krise, d​urch Auseinandersetzungen zwischen Regierung u​nd Opposition. Es g​ab teils gewalttätige Proteste i​n Skopje u​nd in anderen größeren Städten.

Seit Juni 2015 w​urde zusätzlich d​ie Flüchtlingsmigration a​uf der Balkanroute z​um beherrschenden Thema, zeitweise w​urde im August s​ogar der Ausnahmezustand verhängt.[63] Besonders belastend für d​as Land, d​as als Griechenlandnachbar d​as einzige Land ist, d​as massive illegale Einwanderungsströme a​us der EU heraus sieht, d​ass es v​on Brüssel anfangs keinerlei Unterstützung erhielt. Im Dezember errichtete m​an an d​er griechischen Grenze e​inen kleinräumigen Grenzzaun. Erst n​ach der Westbalkan-Konferenz 2016 f​and man m​it den Ländern b​is Österreich e​ine gemeinsame Linie.

Am 14. Januar 2016 t​rat Ministerpräsident Gruevski infolge d​er anhaltenden politischen Krise zurück. Das Amt übernahm kommissarisch s​ein Parteifreund u​nd Vertrauter Emil Dimitriev.

Politische Entwicklung seit 2018

Während d​er bulgarische EU-Ratspräsidentschaft 2018, a​ls Bulgarien d​ie Integration d​er Westbalkanländer i​n der EU a​ls einen d​er Schwerpunkte setzte, w​urde mit d​em östlichen Nachbarn schließlich d​er Freundschafts- u​nd Nachbarschaftsvertrag unterzeichnet, d​er zuvor v​on der VMRO-DPMNE u​nter Gruevski f​ast über e​in Jahrzehnt blockiert wurde. Nach d​er Annäherung a​n Bulgarien suchte d​ie mazedonische Politik d​en Namensstreit m​it Griechenland z​u lösen. Mit d​er Einigung m​it Griechenland beschloss d​as mazedonische Parlament i​n Skopje d​ie Namensänderung i​n Nordmazedonien, d​ie am 12. Februar 2019 i​n Kraft trat.[64] Die Beilegung d​es Namensstreits u​nd die Erklärung v​or NATO, d​ass sich d​ie Bezeichnung Nordmazedonien n​ur auf j​enen Teil d​er geographischen Region beziehe, d​er von d​er ehemaligen jugoslawischen Republik eingenommen w​ird und n​icht auch a​uf Teile Bulgariens, ermöglichte d​en Beitritt Nordmazedoniens z​ur NATO. Die Mitgliedschaft d​es Landes t​rat am 27. März 2020 i​n Kraft.[65]

Literatur

  • Katrin Boeckh: Von den Balkankriegen zum Ersten Weltkrieg. Kleinstaatenpolitik und ethnische Selbstbestimmung am Balkan. Verlag Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-56173-1.
  • Tim Graewert: Die Regierungen Makedoniens 1990–2014 zwischen regionaler Vorbildfunktion und autoritärer Versuchung. In: Renovabis (Hrsg.): Makedonien. Land am Rand der Mitte Europas. Pustet, Regensburg 2015 (= Ost-West, Jg. 16, Heft 1), S. 14–25.
  • Johannes Lepsius (Hrsg.): Die große Politik der europäischen Kabinette 1871–1914. Band 36: Die Liquidierung der Balkankriege 1913–1914. Berlin 1926. (Quellenedition).
  • Susanne-Sophia Spiliotis: Transterritorialität und nationale Abgrenzung: Konstitutionsprozesse. Verlag Oldenbourg, München 1998, ISBN 3-486-56415-3.
  • Stefan Troebst: Das makedonische Jahrhundert. Von den Anfängen der nationalrevolutionären Bewegung zum Abkommen von Ochrid 1893–2001. Ausgewählte Aufsätze. (= Südosteuropäische Arbeiten; Bd. 130) Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-58050-7 (Volltext)
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Einzelnachweise

  1. Hans-Dieter Döpmann: Die orthodoxen Kirchen in Geschichte und Gegenwart, 2. Auflage. Verlag Peter Lang, 2010, S. 92.
  2. Rudolf Grulich: Die unierte Kirche in Makedonien, 1956–1919. Würzburg 1997; Marlene Kurz: Christen unter islamischer Herrschaft. Die zimmi-Verwaltung im Osmanischen Reich. In: Thede Kahl, Cay Lienau (Hrsg.): Christen und Muslime. Interethnische Koexistenz in südosteuropäischen Peripheriegebieten. Lit, Münster 2009, ISBN 978-3-643-50058-8, S. 96; Friedrich Heyer: Die katholische Kirche von 1648 bis 1870. Vandenhoeck & Ruprecht, 1963, S. 189ff.
  3. The Bulgarian Catholic Church (Memento vom 5. Dezember 2013 im Internet Archive); Eastern Catholics in Bulgaria, Online-Ausgabe der Catholic Encyclopedia
  4. Dunja Melčić: Der Jugoslawien-Krieg: Handbuch zu Vorgeschichte, Verlauf und Konsequenzen, 2007, S. 142.
  5. Björn Opfer: Im Schatten des Krieges. Besatzung oder Anschluss. Befreiung oder Unterdrückung? Eine komparative Untersuchung über die bulgarische Herrschaft in Vardar-Makedonien 1915–1918 und 1941–1944. Verlag Lit, Münster 2005, ISBN 3-8258-7997-6, S. 21.
  6. Lexikon zur Geschichte Südosteuropas S. 427; Sfetas Spyridon: Makedonien und interbalkanische Beziehungen, 1920–1924. Verlag Hieronymus, München 1992, ISBN 978-3928286046, S. 5.
  7. Fikret Adanır: Die makedonische Frage. Ihre Entstehung und Entwicklung bis 1908. Steiner, Wiesbaden 1979, ISBN 3-515-02914-1, S. 54 ff.
  8. Christo A. Christov: Die Geschichte Bulgariens. Sofia Press, Sofia 1985, S. 106.
  9. retrobibliothek.de
  10. auswaertiges-amt.de
  11. Björn Opfer: Im Schatten des Krieges. Besatzung oder Anschluss. Befreiung oder Unterdrückung? Eine komparative Untersuchung über die bulgarische Herrschaft in Vardar-Makedonien 1915–1918 und 1941–1944. Verlag Lit, Münster 2005, ISBN 3-8258-7997-6, S. 27.
  12. Magarditsch A. Hatschikjan: Tradition und Neuorientierung in der bulgarischen Außenpolitik 1944–1948. Die „nationale Außenpolitik“ der Bulgarischen Arbeiterpartei (Kommunisten). Verlag Oldenbourg, München 1988, ISBN 3-486-55001-2, S. 20f.
  13. Edgar Hösch, Karl Nehring, Holm Sundhaussen (Hrsg.): Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2004, ISBN 3-205-77193-1, S. 293.
  14. Stefan Troebst: Das makedonische Jahrhundert. Von den Anfängen der nationalrevolutionären Bewegung zum Abkommen von Ochrid 1893–2001. Ausgewählte Aufsätze. Verlag Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-58050-7, S. 28f.
  15. Philipp Ther: Nationalitätenkonflikte im 20. Jahrhundert. Ursachen von inter-ethnischer Gewalt im Vergleich. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2001, ISBN 3-447-04494-2, S. 42.
  16. Claudia Weber: Auf der Suche nach der Nation. Erinnerungskultur in Bulgarien von 1878–1944. (=Studien zur Geschichte, Kultur und Gesellschaft Südosteuropas 2) Lit-Verlag, Münster 2006, ISBN 3-8258-7736-1, S. 165f.
  17. Steven W. Sowards: Moderne Geschichte des Balkans. Der Balkan im Zeitalter des Nationalismus. BoD, Seuzach 2004, ISBN 3-8334-0977-0, S. 244.
  18. Stefan Troebst: Das makedonische Jahrhundert. Von den Anfängen der nationalrevolutionären Bewegung zum Abkommen von Ochrid 1893–2001. Ausgewählte Aufsätze. Verlag Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-58050-7, S. 269f.
  19. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes. Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte. C.H.Beck, München 1998, ISBN 3-406-44196-3, S. 750.
  20. Björn Opfer: Im Schatten des Krieges. Besatzung oder Anschluss. Befreiung oder Unterdrückung? Eine komparative Untersuchung über die bulgarische Herrschaft in Vardar-Makedonien 1915–1918 und 1941–1944. Münster 2005, S. 165.
  21. Mehmet Hacısalihoğlu: Die Jungtürken und die Mazedonische Frage (1890–1918). Oldenbourg 2003, zugl. Dissertation (LMU München, 2000), ISBN 978-3-486-56745-8, (Gliederung)
  22. Björn Opfer: Im Schatten des Krieges. Besatzung oder Anschluss. Befreiung oder Unterdrückung? Eine komparative Untersuchung über die bulgarische Herrschaft in Vardar-Makedonien 1915–1918 und 1941–1944. Münster, 2005, S. 165.
  23. Sofia – 127 Jahre Hauptstadt (Memento vom 5. November 2011 im Internet Archive)
  24. Wolf Dietrich Behschnitt: Nationalismus bei Serben und Kroaten 1830–1914. Analyse und Typologie der nationalen Ideologie. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1980, ISBN 3-486-49831-2, S. 39.
  25. Stefan Troebst: Das makedonische Jahrhundert. Von den Anfängen der nationalrevolutionären Bewegung zum Abkommen von Ochrid 1893–2001. Ausgewählte Aufsätze. Verlag Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-58050-7, S. 30.
  26. Björn Opfer: Im Schatten des Krieges. Besatzung oder Anschluss. Befreiung oder Unterdrückung? Eine komparative Untersuchung über die bulgarische Herrschaft in Vardar-Makedonien 1915–1918 und 1941–1944. Verlag Lit, Münster 2005, ISBN 3-8258-7997-6, S. 180f.
  27. Konrad Clewing (Hrsg.), Oliver Jens Schmitt (Hrsg.): Südosteuropa im Zweiten Weltkrieg (1939-1945): die territoriale und politische Neuordnung des Balkans, In: Geschichte Südosteuropas: Vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart, S. 578-579, Regensburg, 2011, ISBN 9783791723686
  28. Andrew Rossos: The British Foreign Office and Macedonian National Identity, 1918-1941, In. Slavic Review, Vol. 53, No. 2 (Summer, 1994), S. 369-394, Online-Version
  29. Raymond Detrez: The A to Z of Bulgaria, Scarecrow Press, 2. Edition, 2010, ISBN 0810872021, S. 485.
  30. Stefan Pastuchow: С ироничен поглед към преживяното, Verlag Orbel, Sofia, 2018, ISBN 9789544961251
  31. Björn Opfer: Im Schatten des Krieges. Besatzung oder Anschluss. Befreiung oder Unterdrückung? Eine komparative Untersuchung über die bulgarische Herrschaft in Vardar-Makedonien 1915–1918 und 1941–1944. Verlag Lit, Münster 2005, ISBN 3-8258-7997-6, S. 321.
  32. Konrad Clewing (Hrsg.), Oliver Jens Schmitt (Hrsg.): Zwischen Widerstand und Kollaboration: Entwicklungen in den einzelnen Ländern und Okkupations- bzw. Annexionsgebieten, In: Geschichte Südosteuropas: Vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart, S. 590, Regensburg, 2011, ISBN 9783791723686
  33. Gligor Todorovski: Novi podatoci za sostoibata na Evreite vo Makedonia vo 1941 godina, In. Glasnik na institutat za nacionalna istoria, Band 1-2, Skopje, 1995, S. 71
  34. Зборник докумената и података о народоослободплачком рату jугословенских народа, Band VII, Buch 1, Борбе у Македониjи, Belgrad, 1952, S. 12, 22
  35. Sabine Riedel: Die Erfindung der Balkanvölker. Identitätspolitik zwischen Konflikt und Integration. VS Verlag, Wiesbaden 2005, ISBN 978-3-322-80970-4, S. 126.
  36. Zu Beckerles Beteiligung an den Judendeportationen Einträge bei Chronologie des Holocaust unter: 19. Juni 1942 (Memento vom 26. September 2007 im Internet Archive), 9. Oktober 1942 (Memento vom 26. September 2007 im Internet Archive), 1. November 1942 (Memento vom 26. September 2007 im Internet Archive), 16. November 1942 (Memento vom 26. September 2007 im Internet Archive), 4. Februar 1943 (Memento vom 26. September 2007 im Internet Archive), 27. Februar 1943 (Memento vom 26. September 2007 im Internet Archive), 7. Juni 1943 (Memento vom 26. September 2007 im Internet Archive), 31. August 1943 (Memento vom 26. September 2007 im Internet Archive)
  37. Björn Opfer: Im Schatten des Krieges. Besatzung oder Anschluss. Befreiung oder Unterdrückung? Eine komparative Untersuchung über die bulgarische Herrschaft in Vardar-Makedonien 1915–1918 und 1941–1944. Verlag Lit, Münster 2005, ISBN 3-8258-7997-6, S. 279f.
  38. Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart. De Gruyter Saur, Band 1, Berlin/München 2009, ISBN 978-3-11-023137-3, S. 68 f.
  39. Dimitris Livanios: The Macedonian Question: Britain and the Southern Balkans 1939 – 1949, Oxford University Publishing, 2008, ISBN 0-19-152872-2, S. 134–135
  40. Hugh Poulton: Who Are the Macedonians? C. Hurst & Co. Publishers, 2000, ISBN 185-065-534-0, S. 117.
  41. The past was systematically falsified to conceal the fact that many prominent ‘Macedonians’ had supposed themselves to be Bulgarians, and generations of students were taught the pseudo-history of the Macedonian nation. The mass media and education were the key to this process of national acculturation, speaking to people in a language that they came to regard as their Macedonian mothertongue, even if it was perfectly understood in Sofia. Siehe mehr: Michael L. Benson: Yugoslavia. A Concise History. Edition 2, Springer, 2003, ISBN 140-399-720-9, S. 89.
  42. Inverview. mit dem Historiker Raymond Detrez. In: Deutsche Welle. 30. November 2020, abgerufen am 6. September 2021 (aus dem maz.: In Jugoslawien, in den Republiken, in denen es während des Krieges eine umfassende Zusammenarbeit mit Deutschland und / oder seinen Verbündeten gab, nämlich Kroatien, Kosovo und Mazedonien, war die Repression nach dem Krieg große und während Titos Regierungszeit verbreiteten die Behörden weiterhin Hass gegen den Feind. In diesem Sinne wurden die junge Menschen erzogen. Obwohl der Feind eher als ideologisch als ethnisch angesehen wurde, waren antibulgarische Ressentiments ein wichtiger Bestandteil des mazedonischen Nationalismus.): „Во Југославија, во оние републики каде постоеше широка соработка со Германија и/или нејзините сојузници за време на војната, имено Хрватска, Косово и Македонија, повоената репресија беше жестока и во текот на целиот Титов период, властите продолжија да шират омраза кон „непријателот“. Младите беа воспитани во овој дух. Иако непријателот се сметаше повеќе за идеолошки отколку за етнички, антибугарските чувства беа важна компонента на македонскиот национализам“
  43. 1963: Thousands killed in Yugoslav earthquake. bbc.co.uk/, abgerufen am 21. Januar 2022.
  44. Dieter Nohlen and Philip Stöver: Elections in Europe: A Data Handbook, 2010, S. 1278, ISBN 978-3-8329-5609-7
  45. Dejan Dimitrow: Interview. mit Stefan Tafrow, ehemaliger Vize Außenminister Bulgariens (1991-92). In: capital.bg. Abgerufen am 21. Januar 2022 (bulgarisch): „übersetzte aus dem Bulg.: Wie diese Entscheidung zustande kam, war dramatisch, nicht weil die Regierung Zweifel an der Notwendigkeit der Anerkennung Mazedoniens hatte. Wir hatten unter den Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft die Anerkennung diplomatisch vorbereitet, bevor die Badinter-Kommission den europäischen Ministern empfahl, Slowenien und Mazedonien anzuerkennen. Ich erinnere mich, dass ich nach einem Telefongespräch mit Paris zur Sitzung des Ministerrates ging und sagte, dass die Kommission „Slowenien und Mazedonien“ nennen würde, und die Minister aufstanden und anfingen, sich zu umarmen. Es war ein schrecklich emotionaler Moment und ein sehr herausragender Moment für uns. Später erfuhren wir, dass Griechenland gedroht hatte, die Anerkennung sowohl Sloweniens als auch Kroatiens zu blockieren, wenn Deutschland Mazedonien unterstützte. Und Stojan Ganew, der sich damals, wenn auch inoffiziell, in Deutschland aufhielt, schrieb von dort einen Brief, in dem er uns aufforderte, sie nicht anzuerkennen. Er folgte dabei dem Rat des deutschen Außenministers Hans-Dietrich Genscher. Anschließend fragte der Finanzminister Iwan Kostow den Ministerrat nach der Position des bulgarischen Außenministeriums. Wir sagten, wir sollten Mazedonien anerkennen.“
  46. 30 years ago Bulgaria was first in the world to recognize the independence of North Macedonia. Interview mit Stefan Tafrow. In: novinite.com. 16. Januar 2022, abgerufen am 21. Januar 2022 (englisch).
  47. Ekaterina Nikova: Bulgaria in the Balkans, in Bulgaria In Transition: Politics, Economics, Society, And Culture After after Communism, Hrsg. John D. Bell, Verlag Routledge, 2019, ISBN 978-0-367-01498-8
  48. Wolfgang Libal, Christine von Kohl: Der Balkan. Stabilität oder Chaos in Europa, Europa Verlag, 2000, ISBN 3-203-79535-3, S. 102–105.
  49. Elizabeth Pond: Endgame in the Balkans: Regime Change, European Style, Verlag Brookings Institution Press, 2006, ISBN 978-0-8157-7161-6, S. 49; Online-Version
  50. Alexandar Delev: Зошто Бугарија прва ја призна Македонија пред 30 години? Warum hat Bulgarien Mazedonien vor 30 Jahren als Erster anerkannt? In: Deutsche Welle, mazedonische Redaktion. 15. Januar 2022, abgerufen am 21. Januar 2022 (mazedonisch).
  51. Inverview (Video) von Naser Selmani mit der Bulgarische Außenministerin Ekaterina Sachariewa: Захариева: Лага е дека Бугарија го оспорува македонскиот идентитет (zu dt. Es ist eine Lüge das Bulgarien die mazedonische Identität abstreitet). zoom.mk, 17. Februar 2021, abgerufen am 17. Februar 2021 (mazedonisch): „Многу пати сме го кажувале и вашите политичари го знаат тоа. Но некако полесно е да се претстави пред вашата јавност и пред европските политичари, тоа дека Бугарија го оспорува идентитетот. Мислам дека тоа прашање е решено, со актот на признавањето на вашата независност, од страна на Бугарија, како прва земја“
  52. Inverview (Video) mit Ekaterina Sachariewa: Захариева: Пълна лъжа е, че оспорваме македонската идентичност, Скопие да спре с омразата към България (zu dt. Es ist eine Lüge das Bulgarien die mazedonische Identität abstreitet, Skopje soll mit dem Hass gegenüber Bulgarien aufhören). bgnesagency, 17. Februar 2021, abgerufen am 17. Februar 2021 (bulgarisch): „Не е вярно, че оспорваме македонската идентичност. Това е лъжа. Много пъти сме го казвали, вашите политици го знаят. По-лесно се представя и пред македонското общество, и през европейските политици това, че ние оспорваме вашата идентичност. Въпросът дали оспорваме идентичността е решен с акта на признаване на независимостта на РС Македония от България като първа страна“
  53. Vladimir Perev: Der Kampf um die mazedonische Sprache und Schrift (aus dem Maz. Битка за македонскиот јазик и правопис?!). In: zoom.mk. 13. Juni 2021, abgerufen am 15. Juni 2021: „Академикот Блаже Ристовски, кој во меѓувреме и обавуваше определени високи државни функции, го изјави своето несогласување низ сите медии, тврдејќи дека нему не му треба признание за државност, дека тоа е речи си ништо, а дека е нужно признание на посебноста на македонската нација и јазик.“ et al
  54. Vgl. z. B. Helmut Wilhelm Schaller (Hrsg.): Die bulgarische Sprache in Vergangenheit und Gegenwart. Vom Altbulgarischen zur Sprache der Europäischen Union. AVM.edition, 2017, ISBN 978-3-95477-078-6.
  55. Herbert Küpper: Minderheitenschutz im östlichen Europa - Bulgarien (PDF; 853 kB) (Memento vom 31. Januar 2012 im Internet Archive)
  56. Anerkennung durch die UN-Generalversammlung: A/RES/47/225, 8. April 1993.
  57. Offizielle Liste der UNO-Mitgliedsstaaten
  58. Weiterverfolgung der -Dokument (Memento vom 5. Dezember 2011 im Internet Archive), 15. September 1995.
  59. Ist Bulgarien gegen EU-Beitritts Mazedoniens, Tageblatt, 10. Dezember 2012; Auch Bulgarien lehnt EU-Beitrittsgespräche mit Mazedonien ab, europeonline-magazine.eu, 10. Dezember 2012.
  60. SELMANI: DR KA ZGJEDHUR TË JETË MES POPULLIT DHE ME POPULLIN! (Nicht mehr online verfügbar.) 30. Januar 2011, archiviert vom Original am 25. Juli 2011; abgerufen am 31. Januar 2011.
  61. Thellohet kriza (Memento vom 20. November 2012 im Internet Archive)
  62. Mazedonien: Regierungspartei triumphiert bei Wahlen. Die Presse, 6. Juni 2010
  63. Flüchtlingskrise: Mazedonien ruft den Notstand aus – Militär im Einsatz. In: Focus online, 20. August 2015
  64. Deutsche Welle (www.dw.com): Mazedonien heißt jetzt offiziell Nord-Mazedonien | DW | 12.02.2019. Abgerufen am 21. Juni 2020 (deutsch).
  65. Offizielle Aufnahmne: Nordmazedonien ist 30. NATO-Mitglied. In: Tagesschau. ARD, 27. März 2020, abgerufen am 21. Juni 2020.
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