Geschichte der Republik Moldau
Die Geschichte der Region Bessarabien wird oft unter dem Namen Geschichte der Republik Moldau gefasst, da umstritten ist, ob die Moldauer ein eigenes Volk sind und damit eine eigene Nationalgeschichte haben oder ein Teil der rumänischen Ethnie sind und die Geschichte Moldaus damit nur eine Regionalgeschichte ist.[1] Politisch reflektiert sich diese identitätspolitische Auseinandersetzung im Streit der Befürworter einer Vereinigung mit Rumänien und der Unterstützer einer eigenstaatlichen Entwicklung aufgrund einer eigenen moldauischen Identität. Die Geschichte der Republik Moldau ist daher keine stringente Erzählung, sondern zeigt die wechselnden Einflüsse, denen diese weitgehend mit Bessarabien deckungsgleiche Region ausgesetzt war.
Der Name des Landes
„Moldova“ in der rumänischen Sprache, deutsch „Moldau“, beinhaltet:
- das im Mittelalter unabhängige Fürstentum
- die heutige rumänische Region Moldau (zwischen Karpaten und Pruth) und
- die heutige Republik Moldau.
Der Name „Moldau“ soll aus dem dakischen „molta“ (viele) und „Dava“ (Burg oder Festung) abgeleitet worden sein. Andere Quellen behaupten, dass Molda, die Hündin des Fürsten „Dragoș des Gründers“ in einem Fluss ertrunken war. Das traurige Ereignis gab dem Fluss und dem Fürstentum seinen Namen. Auch die Theorie, dass der Name Moldau abgeleitet wurde von dem rumänischen Wort „Molid“ oder „Molift“ (Picea abies, deutsch: Fichte, Rotfichte) ist möglich. Aber die meist angenommene Hypothese der Sprachforscher ist, dass sowohl „Moldova“ wie auch die Burg „Moldvar“ (rumänisch: „Baia“, was Höhlung bedeutet) vom altdeutschen Wort „Mulde“ oder „Molde“, was (Aus)Höhlung, Vertiefung bedeutet, herkommen. Das Wort „Mulde“ wurde von siebenbürgisch-sächsischen Arbeitern gebraucht, die von ungarischen Königen, den ursprünglichen Herrschern, in die walachischen Fürstentümer zur Bergarbeit geholt wurden.[2]
Frühgeschichte
Die lateinischen Ursprünge Moldaus können auf die Periode der römischen Besetzung des nahe gelegenen Dakiens zurückgeführt werden, das auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens, Bulgariens und Serbiens lag. Moldau gehörte nie zur römischen Provinz Dacia, allerdings wurde das Gebiet von den Römern als Teil Dakiens oder als Teil der Sarmatia gesehen.
Etwa in der Zeit von 105 bis 270 bildete sich aus der Vermischung römischer Siedler und der örtlichen Bevölkerung eine neue Kultur, die dako-romanische und später rumänische Kultur. Nachdem der Einfluss des römischen Reiches geschwunden war und seine Truppen im Jahr 271 die Region verließen, zogen während der Völkerwanderung verschiedene Volksgruppen durch das Gebiet und ließen sich auch teilweise hier nieder, darunter Hunnen, Ostgoten und Ostslawen (Anten). Auch die Protobulgaren, die Magyaren, die Petschenegen und die Goldene Horde (Mongolen) setzten sich zeitweise durch. Im 13. Jahrhundert expandierte Ungarn in die Region und errichtete eine Reihe von Befestigungen nahe dem Fluss Sereth im heutigen Rumänien. Die Region stand unter ungarischer Oberhoheit, bis 1349 Fürst Bogdan ein unabhängiges moldauisches Fürstentum gründete. Ursprünglich Bogdania genannt, erstreckte es sich von den Karpaten bis zum Fluss Dnister; später wurde es in Moldowa umbenannt, wobei der Grund für diese Namensgebung unklar ist (siehe oben).
Mittelalter
Das Osmanische Reich war im 15. Jahrhundert zum bedeutendsten Machtfaktor in Südosteuropa geworden. Daneben strebten das Königreich Ungarn und das Königreich Polen auch die Erweiterung ihres Einflussbereiches in Südosteuropa an. Das Fürstentum Moldau versuchte in dieser Phase möglichst viel seiner Eigenständigkeit zu behalten, geriet aber als Vasallenstaat unter osmanischen Einfluss.
Der bedeutendste der spätmittelalterlichen moldauischen Fürsten war Ștefan cel Mare (Stefan der Große) (* um 1433 in Borzești; † 2. Juli 1504 in Suceava), der mit 47 Jahren ungewöhnlich lange regierte. Mit seiner Herrschaft wird die Blütezeit des Fürstentums Moldau verbunden, weshalb er auch von der Bewegung zur Vereinigung von Rumänien und der Moldau zum zentralen Erinnerungsort ihrer Identitätspolitik gemacht wurde. In der Überlieferung war er ein bedeutender Kämpfer gegen die Fremdherrschaft, so kämpfte er in 47 größeren Schlachten und verlor nur drei. Am Ende seiner Regierungszeit 1504 war das Fürstentum Moldau weitgehend unabhängig und erlebte eine Phase der wirtschaftlichen Prosperität. Nach seiner Herrschaft flammten die Streitigkeiten zwischen den Bojaren wieder auf und das Land erlebte einen allmählichen Verfall. Schwache Fürsten ließen inkompetente Bojaren den Staat regieren und Steuerzahlungen verweigern, sodass die osmanische Oberherrschaft ihren Einfluss in der Folgezeit wieder ausweitete, die Tributzahlungen erhöhte und die lokalen Herrscher ernannte. Erst als sich das Osmanische Reich selbst im Niedergang befand, konnten die moldauischen Fürsten wieder mehr Einfluss zurückgewinnen.
Russische Expansion
Nach dem russisch-türkischen Krieg 1787–1792 musste das Osmanische Reich im Frieden von Jassy (heute Iași) alle Besitzungen östlich des Dnister an Russland abtreten. Ein erweitertes Bessarabien (benannt nach dem walachischen König Basarab I.) wurde nach dem 7. russisch-türkischen Krieg von 1806 bis 1812 durch den Frieden von Bukarest in das Russische Reich integriert. Das Gebiet wurde als Gouvernement Bessarabien organisiert umfasste die Landschaft zwischen den Flüssen Pruth und Dnister und damit etwa die östliche Hälfte des bisherigen Fürstentums Moldau.
Nach Russlands Niederlage im Krimkrieg 1853–1856 wurde im Vertrag von Paris festgelegt, dass Moldau und die Walachei unter die Kollektivgarantie der 7 Unterzeichnerstaaten gestellt würden. Das südliche Bessarabien (die Bezirke Ismail, Bolgrad, Cahul) gingen zurück an Moldau. 1859 wurde Alexandru Ioan Cuza zum Fürsten sowohl von Moldau als auch der Walachei gewählt, wodurch die Fundamente eines rumänischen Staates gelegt wurden. Durch den Vertrag von Berlin 1878 (siehe Berliner Kongress) musste die rumänische Regierung das südliche Bessarabien wieder an Russland abgeben.
Zugehörigkeit zu Rumänien
Nachdem im Zuge der Oktoberrevolution von 1917 das Selbstbestimmungsrecht aller Nationalitäten des Russischen Reiches erklärt worden war, konstituierte sich am 21. November 1917 unter der Bezeichnung Sfatul Țării ein Landesrat, der Bessarabien am 15. Dezember 1917 als Moldauische Demokratische Republik proklamierte,[3] die als autonomer Teilstaat Bestandteil eines föderativ organisierten Russischen Reiches bleiben sollte. Jedoch war die Vereinigung des bessarabischen Landesteils mit dem Königreich Rumänien durch ein Geheimprotokoll in den Friedensverträgen 1918 zwischen Rumänien und den Mittelmächten bereits beschlossen.[4] Im Januar 1918 eroberte das zur Entente gehörende Rumänien Bessarabien und vertrieb die im Rumtscherod organisierten Truppen. Unter dem Druck der Besatzung und in einer Auseinandersetzung bei der es nicht nur um nationale Identitäten, sondern vor allem um die wirtschaftlichen Interessen der moldauischen Großgrundbesitzer ging, erklärte das Sfatul Țării am 24. Januar 1918 die Unabhängigkeit vom Russischen Reich.[5] Am 27. März 1918 stimmte schließlich eine Mehrheit des Rates für die Vereinigung mit Rumänien und legitimierte damit die faktisch bereits vollzogene Eingliederung Bessarabiens in Großrumänien. Während die Staaten der Entente 1920 die Abstimmung als rechtmäßig anerkannten, betrachteten Sowjetrussland beziehungsweise ab 1922 die Sowjetunion Bessarabien weiterhin als Teil ihres Staatsgebietes und forderte von Rumänien dessen Rückgabe.
Das Gebiet östlich des Dnister war während des Ersten Weltkrieges 1917/18 von Österreich-Ungarn und dem Deutschen Reich besetzt und wurde nach dem Ende des Russischen Bürgerkrieges und der Gründung der Sowjetunion im Dezember 1922 Teil der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Im Jahr 1924 wurde das Gebiet zunächst zur Moldauischen Autonomen Oblast erklärt, sieben Monate später erhob man es zur Moldauischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (MASSR). Hauptstadt der MASSR war offiziell das „vorübergehend rumänisch besetzte“ Chișinău, so dass bis 1929 (das heute zur Ukraine gehörende) Balta und danach Tiraspol provisorisch die Funktion des Regierungssitzes einnehmen mussten. Mit der Gründung der MASSR bezweckte die sowjetische Regierung in erster Linie die Aufrechterhaltung ihres Gebietsanspruches auf ganz Moldau und erklärte hierzu auch genuin ukrainische Gebiete zu moldauischem Staatsgebiet, was dazu führte, dass der Bevölkerungsanteil ethnischer Rumänen zeitweise bis auf 30 % sank.
Ab 1929 durften Frauen an Kommunalwahlen teilnehmen, jedoch wurde das Frauenwahlrecht von ihrem Bildungsgrad, der sozialen Stellung und besonderen Verdiensten gegenüber der Gesellschaft abhängig gemacht.[6][7] Die Verfassung von 1938 stellte Männer und Frauen in wahlrechtlicher Hinsicht gleich,[8] und das Wahlgesetz von 1939 führte aus, dass Frauen und Männer, die lesen und schreiben konnten, ab 30 zu den Wahlen zugelassen waren.[9]
Zweiter Weltkrieg
Das zu Rumänien gehörige Gebiet Bessarabiens und die nördliche Bukowina wurde im Juni 1940 mit deutscher Zustimmung als Konsequenz des geheimen Zusatzprotokolls des Hitler-Stalin Paktes von sowjetischen Truppen besetzt und von der UdSSR annektiert. Am 2. August 1940 wurde die Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik mit Chișinău (russisch Kischinjow) als Hauptstadt errichtet, indem man Bessarabien mit einem Teil der Moldauischen ASSR vereinigte (der Rest ging an die Ukrainische SSR). Durch die Gründung der Moldauischen SSR war Bessarabien nun abermals geteilt, was seine historische und wirtschaftliche Integrität ernsthaft beschädigte. Mehrere südliche Gebiete und Zugangswege zum Schwarzen Meer über die Mündungen der Donau (bei der Stadt Ismajil) und des Dnister (bei Bilhorod-Dnistrowskyj) wurden an die Ukraine abgegeben und machten aus der Republik einen Binnenstaat. Der nur etwa 600 Meter lange, zu Moldau gehörende Uferstreifen am Nordufer der Donau im äußersten Süden der Republik ist in den vergangenen Jahren zum Bau des Hafens Giurgiulești genutzt worden, so dass Moldau nun doch auch von Schiffen, allerdings beschränkter Größe, erreicht werden kann.[10]
Am 22. Juni 1941 griffen deutsche und rumänische Truppen die Moldauische SSR und die Ukrainische SSR im Rahmen des Unternehmens Barbarossa an. Rumänien konnte dadurch im Sommer 1941 Bessarabien und die nördliche Bukowina zurückgewinnen. Das Land zwischen den Flüssen Dnister und Südlicher Bug, nördlich von Bar in der Ukraine, verwaltete Rumänien dann unter dem Namen Transnistria. Am Ende des Zweiten Weltkrieges kam es im Gebiet Moldaus während der Operation Jassy-Kischinew zu schweren Kampfhandlungen. Aufgrund des Friedensvertrages von 1947 fielen Bessarabien, das Herza-Gebiet und die nördliche Bukowina an die Sowjetunion, und die früheren sowjetischen Verwaltungseinheiten und russischen Ortsnamen wurden erneut eingeführt.
Im Zuge der Sowjetisierung des Landes wurden 1949/50 rund 7 % der moldauischen Bevölkerung in die Sowjetunion deportiert und dort als verbannte Sondersiedler ihrer Freiheit beraubt.[11]
Entwicklung einer Nationalbewegung
Seit Mitte der 1980er Jahre entwickelte sich eine Nationalbewegung der rumänisch- bzw. moldauischsprachigen Bewohner in der Moldauischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Sie bekam politisch ein immer größeres Gewicht, übernahm schließlich noch vor dem Zerfall der Sowjetunion die Macht und spielte eine wichtige Rolle bei der Unabhängigkeitserklärung des Landes. 1989 wurde daher Russisch als zweite Amtssprache abgeschafft und die moldauische Sprache zur einzigen Staatssprache der MSSR erklärt. Praktisch wurde die Rückkehr zur rumänischen Sprache in lateinischer Schrift beschlossen (de facto weicht Moldauisch kaum vom Rumänischen ab, sie wird aber seit 1994 in der Verfassung wieder als Moldauisch bezeichnet). Dem widersetzten sich die ukrainischen, russischen und gagausischen Minderheiten. Auch gab es starke Bestrebungen, das Land mit Rumänien zu vereinigen.
Unabhängigkeit
Die Moldauische SSR wurde 1991 zunächst in Republik Moldau umbenannt. Diese erklärte sich kurz nach dem Augustputsch in Moskau, der den Zerfall der Sowjetunion beschleunigte, am 27. August 1991 unter Führung des vormaligen Generalsekretärs des Obersten Sowjets Moldaus, Mircea Ion Snegur, für unabhängig. Nach der Unabhängigkeitserklärung wurde das allgemeine Wahlrecht 1993 bestätigt.[12]
Die seit 1989 bestehenden Konflikte zwischen der Zentralregierung in Chișinău und den überwiegend von ethnischen Minderheiten bewohnten Gebieten Transnistrien und Gagausien verstärkten sich, nachdem gleich nach der Unabhängigkeit Moldaus 1991 Verhandlungen in Richtung einer Wiedervereinigung mit Rumänien initiiert wurden.
Im Jahre 1992 eskalierte der Konflikt mit Transnistrien zu einem Krieg mit über 1000 Toten, der schließlich mit der De-facto-Unabhängigkeit dieses Landesteils endete. Die Kämpfe wurden erst durch das Eingreifen der auf transnistrischem Territorium stationierten russischen 14. Armee unter Führung von General Alexander Lebed beendet. Transnistrien bildet seitdem ein die moldauischen Gebiete östlich des Dnister umfassendes De-facto-Regime, das eine operationelle Gruppe der Streitkräfte der Russischen Föderation auf seinem Territorium duldet. Seitdem besteht zwischen beiden Seiten ein Waffenstillstand und eine Lösung des Transnistrien-Konflikts wird auf politischer Ebene angestrebt. Verhandlungen führten bislang zu keinem Erfolg, so dass sich beide Konfliktparteien inzwischen mit dem Status quo weitgehend arrangiert haben.
1994 bot die moldauische Regierung Gagausien einen Autonomiestatus innerhalb der Republik Moldau an. Dieser Autonomiestatus wurde auch dem abtrünnigen Landesteil Transnistrien angeboten, was aber von dem De-facto-Regime unter dem selbsternannten Präsidenten Igor Smirnow abgelehnt wurde. Igor Smirnow konnte das Angebot ablehnen, da er die Unterstützung der Russischen Föderation aufgrund deren Interesse an einer weiteren Stationierung russischer Armeeeinheiten auf dem Territorium Transnistriens hatte. Zudem war die „Pridnestrowische Moldauische Republik“ mit dem Aufbau eigener staatlicher Strukturen und Streitkräfte viel weiter fortgeschritten als der gagausische Landesteil. Transnistrien stellte auch im Gegensatz zu Gagausien ein einheitliches Gebiet dar, das aufgrund seiner Landesgrenze zur Ukraine und der Wassergrenze Dnister zum von Moldau kontrolliertem Gebiet in der Lage war sich zu verteidigen und eigenständige Wirtschaftsbeziehungen zu Drittstaaten einzugehen.
Im Gegensatz zu Transnistrien konnte die Region Gagausien 1994 erfolgreich und friedlich wieder in die Republik Moldau eingegliedert werden. Zuvor war ein umfangreiches Autonomieabkommen ausgehandelt worden, das schließlich von Gagausien akzeptiert wurde.
1997 wurde Snegur von Petru Lucinschi als Präsident abgelöst. Seit 1997 ist die Republik Moldau Mitglied der GUAM-Allianz. 2001 folgte Lucinschi Vladimir Voronin als dritter Präsident der Republik Moldau.
Seit dem 30. November 2005 gibt es die EUBAM, eine Grenzkontrollmission der Europäischen Union an der moldauisch-ukrainischen Grenze zur Unterbindung des Waffen-, Menschen- und Drogenschmuggels von und nach Transnistrien.[13]
Nach dem Rücktritt Voronins 2009 und einer Phase kommissarischer Präsidenten wurde am 16. März 2012 Nicolae Timofti zum Präsidenten der Republik Moldau gewählt. Die Europäische Union und Moldau unterzeichneten am 27. Juni 2014 ein Assoziierungsabkommen, das eine vertiefte und umfassende Freihandelszone umfasst und im Juli 2016 in Kraft trat.
Einen Monat vor der Annexion der Krim-Halbinsel durch Russland fand in Gagausien im Februar 2014 ein mit der Zentralregierung in Chișinău nicht abgestimmtes Referendum statt, bei dem 94 Prozent der Wähler den Beitritt der Republik Moldau zur russisch dominierten Zollunion befürworteten. Zudem sprachen sich fast 70 Prozent der Beteiligten für die Unabhängigkeit aus, sollte die Republik Moldau ihre Selbständigkeit verlieren.[14]
Vom 23. Dezember 2016 bis 24. Dezember 2020 war Igor Dodon von der Partei der Sozialisten der Republik Moldau (PSRM) Präsident der Republik Moldau.
Der Oligarch Vladimir Plahotniuc, der zwar kein Regierungsamt innehatte, aber seit Ende 2016 Chef der mitregierenden Demokratischen Partei (PDM) war, verlor seinen bis dahin großen Einfluss auf die moldauische Politik und Wirtschaft[15][16] mit der verlorenen Parlamentswahl im Februar 2019 und flüchtete in der Folge ins Ausland. Das Verfassungsgericht suspendierte am 9. Juni 2019 Präsident Dodon zwischenzeitlich von seinem Amt und setzte den bisherigen Regierungschef Pavel Filip als Interim-Staatspräsidenten ein. Dodon verlor letztlich sein Amt bei der Präsidentschaftswahl am 15. November 2020, Nachfolgerin im Amt ist die pro-europäische Politikerin Maia Sandu.[17]
Ende September 2021 lief ein Gaslieferungsvertrag zwischen Moldau und Gazprom aus. Gazprom forderte einen sehr hohen Gaspreis; Moldau rief den Notstand aus.[18] Der Konflikt konnte Anfang November 2021 bereinigt werden.[19]
Siehe auch
Literatur
- Mircea Babeş, Ion Ioniță, Ioan Piso, Alexandru Vulpe: Rumänien und Republik Moldau. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 25, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-017733-1, S. 465–489.
Weblinks
Einzelnachweise
- Stefan Ihrig: Rediscovering History, Rediscovering Ultimate Truth History, Textbooks, Identity and Politics in Moldova (PDF; 277 kB)
Jeff Chin und Steven D. Roper: Ethnic Mobilization and Reactive Nationalism. The case of Moldova. Nationalities Papers, Jg. 23, Nr. 2 1995 (PDF; 3,9 MB) - Constantin C. Giurescu und Dinu C. Giurescu: Geschichte der Rumäner, S. 209–210, Bogdan Petriceicu Hasdeu : Etymologicum Magnum Romaniae, Bukarest, Graeve, 1896, und Gustav Weigand : Linguistischer Atlas des dakorumänischen Sprachgebiets, Leipzig, Barth, 1908.
- Michael Bruchis: The Republic of Moldavia. From the collapse of the Soviet empire to the restoration of the Russian empire. 1996, Google Books ISBN 9780880333733
- Marius Vahl, Michael Emerson: Moldova and the Transnistrian Conflict (PDF; 205 kB) ecmi.de. Abgerufen am 11. Juli 2011.
- Marcel Mitrasca: Moldova, a Romanian Province Under Russian Rule: Diplomatic History from the Archives of the Great Powers. Algora Publishing, New York 2002, ISBN 1-892941-86-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Jenny Brumme: ‚Inginer și femeie de servicu‘ – Die rumänische Sprache zwischen patriarchalischer Tradition und postkommunistischem Sexismus. In: Wolfgang Dahmen (Hrsg.): Sprache und Geschlecht in der Romania. Romanistisches Kolloquium X. Band 417 der Tübinger Beiträge zur Linguistik, Gunter Narr Verlag, 1997, ISBN 3-8233-5082-X, S. 68.
- American Bar Association: Summary: Rights to Vote in Romania. (Memento vom 9. Oktober 2014 im Internet Archive) In: impowr.org. 29. April 2013, abgerufen am 27. August 2019 (englisch).
- Text der Verfassung, zitiert nach: American Bar Association: Summary: Rights to Vote in Romania. (Memento vom 9. Oktober 2014 im Internet Archive) In: impowr.org. 29. April 2013, abgerufen am 27. August 2019 (englisch).
- Official Gazette of Romania No. 106bis, 9. Mai 1939, Artikel 5, zitiert nach: American Bar Association: Summary: Rights to Vote in Romania. (Memento vom 9. Oktober 2014 im Internet Archive) In: impowr.org. 29. April 2013, abgerufen am 27. August 2019 (englisch).
- Lage des Hafens Giurgiulești
- Nicolas Werth: Ein Staat gegen sein Volk. In: Stéphane Courtois u. a.: Das Schwarzbuch des Kommunismus. München 1998, 4. Auflage. S. 262.
- – New Parline: the IPU’s Open Data Platform (beta). In: data.ipu.org. 15. April 1978, abgerufen am 6. Oktober 2018 (englisch).
- Karte zur EUBAM (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
- Referendum in Gagausien: Bevölkerung spricht sich für Beitritt zur Zollunion aus. (ukrinform.de [abgerufen am 20. Dezember 2017]).
- Das politische Theater der Republik Moldau. Das Kräfteverhältnis in einem Wahljahr in Centre for Eastern Studies (OSW) vom 31. Januar 2018; abgerufen am 19. Februar 2019 (englisch)
- Der mächtige Tycoon sieht Moldawien unabhängig vom Wahlergebnis auf dem Weg der EU, Reuters, 11. November 2016; abgerufen am 18. Februar 2019 (englisch)
- Roveliu Buga: Erste Präsidentin in Moldau: Maia Sandu tritt neues Amt an. In: Merkur. Merkur, 24. Dezember 2020, abgerufen am 24. Dezember 2020.
- Republik Moldau ruft wegen Gaskrise Notstand aus. In: ZEIT ONLINE. 22. Oktober 2021, abgerufen am 25. Oktober 2021.
- Moldau Streit beigelegt: Gazprom liefert erstes Gas unter neuen Bedingungen nach Moldau. In: Der Spiegel. 1. November 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 1. November 2021]).