Anfinn Kallsberg
Anfinn Kallsberg (* 19. November 1947 in Klaksvík) ist ein färöischer Politiker, ehemaliger Ministerpräsident der Färöer und Vorsitzender der konservativen Volkspartei (Fólkaflokkurin).
Biographie
Anfinn Kallsberg ist der Sohn der Hausfrau Katrina und des Werkmeisters Gunnar Kallsberg aus Klaksvík. Verheiratet ist er mit Berghild, geborene Matras aus Viðareiði, mit der er drei Kinder hat. Die Familie wohnt in Viðareiði.
Nach einer Lehre zum Bürohandelskaufmann in Klaksvík machte sich Kallsberg 1974 als Buchhalter selbständig. Von 1974 bis 1980 war er auch Mitglied des Rates der Kommune Viðareiði. Seit 1980 ist er Mitglied des Løgtings, dessen Vorsitzender er von 1991 bis 1993 war. Der färöischen Landesregierung gehörte er 1983–1985, 1989 und 1996–1998 als Minister an.
Nach der Løgtingswahl vom 30. April 1998 bis 2004 war Kallsberg in einer Koalition mit Høgni Hoydals Republikanern (Tjóðveldisflokkurin) Regierungschef der Färöer. Heute gehört er zwar nicht mehr der Landesregierung an, aber seine Volkspartei ist nun Koalitionspartner der Sozialdemokraten (Javnaðarflokkurin) unter Jóannes Eidesgaard.
Seine Regierungszeit zusammen mit Hoydal war geprägt von einer Politik der Loslösung der Färöer von Dänemark, mit dem Ziel, die Färöer als selbständige Republik zu etablieren. Sowohl die konservative Volkspartei als auch die linken Republikaner sind sich an diesem Punkt traditionell nahe. Allerdings kam es 2000 zum totalen Zusammenbruch der Verhandlungen mit Dänemark. Eine für 2001 geplante Volksabstimmung auf den Färöern wurde abgeblasen, als klar wurde, dass es keine klare Mehrheit für die Loslösung geben wird.
Dass diese Koalition 2002 wieder gewählt wurde, schreiben Beobachter zum guten Teil einem Ölfund zu, der einige Tage vor der Wahl gemeldet wurde. Erdöl ist ein wichtiger Hoffnungsfaktor der Färöer und wäre eine wichtige ökonomische Grundlage für einen künftigen souveränen Inselstaat. Aber bereits 2003 kam es zum Eklat zwischen Hoydal und Kallsberg, als ein Buch herauskam, das sich mit Kallsbergs kreativer Buchführung vor vielen Jahren beschäftigte. Nach den vorgezogenen Neuwahlen 2004 unterschrieb Kallsberg dann den Koalitionsvertrag mit den Sozialdemokraten und der pro-dänischen Sambandsflokkurin.
Von 2005 bis 2007 war Annfinn Kallsberg (wie auch Høgni Hoydal) Mitglied des dänischen Folketing. Schon vorher vertrat er 1991 und 1994–1998 die Färöer auf internationaler Ebene im Nordischen Rat.
Am 21. März 2007 gab er bekannt, dass er sich aus der Politik zurückziehen wolle, um Jüngeren Platz zu machen.[1]
Weblinks
- Folketinget.dk - Anfinn Kallsberg (auf Dänisch)
- Folkaflokkurin.fo - Anfinn Kallsberg (auf Färöisch)
- Logting.fo - Anfinn Kallsberg (auf Färöisch)
Einzelnachweise
- portal.fo: Umhugsar at taka seg úr politikki (Denkt darüber nach, sich aus der Politik zu verabschieden) (Memento des Originals vom 27. September 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , 21. März 2007
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Edmund Joensen | Løgmaður der Färöer 1998–2004 | Jóannes Eidesgaard |