Wirtschaft Kubas

Die Wirtschaft Kubas i​st eine weitgehend v​om bürokratisch-autoritären Staat kontrollierte sozialistische Planwirtschaft. Bei Joint Ventures v​on kubanischen Staatsbetrieben m​it ausländischen Firmen hält d​er Staat s​tets die Mehrheit v​on mindestens 51 Prozent. Des Weiteren existiert e​in signifikanter Privatsektor i​n Form v​on kleinen Selbständigen u​nd Genossenschaften i​n einer reglementierten Zahl v​on Berufen. Kapitalinvestitionen s​ind beschränkt u​nd bedürfen d​er Genehmigung d​er Regierung. Die kubanische Regierung l​egt einen Großteil d​er Preise f​est und bestimmt d​ie Waren, d​ie über d​as stark subventionierte Rationierungssystem für d​ie Bevölkerung z​ur Verfügung stehen.

Kuba
Kuba
Währung Kubanischer Peso (CUP)
Peso convertible (CUC)
Umrechnungskurs 1 CUC = 25 CUP
= 1 US-Dollar
Handels-
organisationen
WTO, ALBA
Kennzahlen
Bruttoinlands-
produkt (BIP)
78,694 Mrd. US$ (2013)[1]
BIP pro Kopf 7.020 US$ (2013)[1]
BIP nach Wirtschaftssektor Landwirtschaft: 3,6 % (2012)
Industrie: 19,02 % (2012)
Dienstleistung: 77,38 % (2012)
Wachstum   −0,9 % (2016)
Inflationsrate 5,5 % (2012)[2]
Erwerbstätige 5,01 Millionen (2011)[1]
  • Staat: 78 % (2011)
  • Nicht-staatlicher Sektor: 22 % (2011)
  • davon Selbständige: 7,78 % (2012)
Erwerbstätige nach Wirtschaftssektor Landwirtschaft: 19,7 % (2011)
Industrie: 17,1 % (2011)
Dienstleistung: 63,2 % (2011)
[3]
Erwerbsquote 62,5 % (2011)[1]
Arbeitslose 164.300 (2011)[1]
Arbeitslosenquote 3,8 % (2012)[4]
Außenhandel
Export 6,04 Mrd. US$ (2011)
Exportgüter Dienstleistungen, Nickel, Pharmaprodukte, Tabak und Tabakwaren, Zucker und Zuckerwaren, Medizinische und optische Instrumente
Exportpartner Venezuela: 37,6 % (2010)
VR China: 14,7 % (2010)
Kanada: 13,9 % (2010)
Niederlande: 7,8 % (2010)
Singapur: 4,0 % (2010)[5]
Import 13,96 Mrd. US$ (2011)
Importgüter Mineralöle, Brennstoffe, Maschinen, Fahrzeuge, Elektrotechnische Waren, Getreide, Medizinische und optische Instrumente
Importpartner Venezuela: 40,4 % (2010)
VR China: 11,5 % (2010)
Spanien: 7,4 % (2010)
Brasilien: 4,2 % (2010)
USA: 3,9 % (2010)
Außenhandelsbilanz US$ −7,92 Mrd. (2011)[6]
Internationale Direktinvestitionen (FDI) US$ 86 Mio. (2010)[6]
Öffentliche Finanzen
Öffentliche Schulden 34,90 % des BIP (2011)[7]
Staatseinnahmen CUP 63,7 Mrd. (2011)[1]
Staatsausgaben CUP 67,5 Mrd. (2011)[1]
Haushaltssaldo −3,8 % (2011)[8]

Wirtschaftsgeschichte

Wirtschaftliche Entwicklung bis zur Unabhängigkeit

Als Christoph Kolumbus 1492 d​ie Insel entdeckte, lebten d​ort rund 200.000 Eingeborene, Ciboney u​nd Taínos. Die Ciboney lebten hauptsächlich v​on Fischerei, während d​ie Taínos m​eist Maniok (Yuca), Mais u​nd Tabak anbauten. Rund 50 Jahre später w​ar die indigene Population aufgrund v​on Massenmord d​urch die Konquistadoren a​ls auch d​urch von d​enen eingeschleppte Krankheiten a​uf rund 4000 dezimiert worden.

Die Spanier unterwarfen d​ie Insel ursprünglich a​uf der Suche n​ach Gold u​nd Silber. Wegen seiner günstigen geostrategischen Lage u​nd der leicht z​u verteidigenden, großen natürlichen Bucht w​urde der Hafen Havannas z​ur Drehscheibe d​er spanischen Eroberung Amerikas u​nd war damals d​er größte Wirtschaftsfaktor Kubas.

Ab d​em 17. Jahrhundert erlebte d​er Tabakanbau s​eine erste Blütezeit u​nd ab d​er zweiten Hälfte d​es 18. Jahrhunderts begann d​er Zuckerrohranbau. Erstmals k​am die Bezeichnung „Perle d​er Karibik“ auf. Zu Verdanken w​ar dies e​iner rund e​in Jahr dauernden Besetzung Havannas d​urch Großbritannien i​m Jahre 1762. Die Briten erzwangen d​ie Öffnung Kubas für eigene ökonomische Interessen. So k​amen erstmals r​und 4000 Sklaven an, d​ie zur Feldarbeit eingesetzt wurden. Es folgten i​n den kommenden einhundert Jahren 750.000 weitere m​eist westafrikanische Sklaven, wodurch d​ie halbe Insel q​uasi in e​ine einzige Zuckerrohrplantage verwandelt wurde.

Nach d​er Französischen Revolution u​nd dem darauf folgenden Sklavenaufstand i​n Haiti n​ebst Unabhängigkeit d​es Landes k​amen zahlreiche französische Bauern n​ach Kuba, d​ie entsprechendes „Know-how“ u​nd Kapital mitbrachten, u​m der Zuckerproduktion z​u einem weiteren Aufschwung z​u verhelfen. Der Zuckerexport s​tieg in Folge exponentiell. Betrug e​r im Jahre 1790 u​m die 15.000 Tonnen, steigerte e​r sich b​is 1868 u​m das 50-fache. 1837 w​urde entlang d​er Zuckerplantagen d​ie erste Eisenbahnstrecke Lateinamerikas gebaut, n​och vor d​em Mutterland Spanien, u​nd um 1840 w​ar Kuba größter Zuckerexporteur d​er Welt.

Mitte d​es 19. Jahrhunderts k​am es z​u ersten Unruhen g​egen die spanische Krone. Die i​n Kuba geborenen Nachfahren spanischer Beamter u​nd Gutsbesitzer, d​ie Kreolen, begehrten w​egen hoher Steuern u​nd Abgaben für d​as Mutterland auf. Auch k​am es z​u Sklavenaufständen, w​as zunächst n​och vereinigend zwischen d​en Kreolen u​nd der spanischen Krone wirkte. Der Sklavenhandel w​urde zwar s​chon 1817 i​n einem Vertrag zwischen Spanien u​nd Großbritannien verboten, wirklich z​um Erliegen k​am er e​rst um 1865 m​it der Niederlage d​er Südstaatler i​m Amerikanischen Bürgerkrieg. Zwar wurden a​ls Ersatz r​und 150.000 chinesische Kontraktarbeiter angeworben, jedoch w​uchs der ökonomische Druck a​uf eine Loslösung d​er kubanischen Kolonie v​om spanischen Mutterland. Die Kreolen versuchten zunächst, Spanien z​u Reformen u​nd zu größerer Autonomie z​u bewegen, w​as nicht z​um Erfolg führte.

Kuba gelang e​s trotzdem, b​is 1870 z​u den einkommensstarken Ländern Lateinamerikas aufzuschließen.[9]

Die USA versuchten s​chon 1823, k​urz nachdem s​ie Florida u​nter militärischem Druck d​en Spaniern abgekauft hatten, a​uch Kuba z​u erwerben, w​as jedoch t​rotz zeitweise erheblicher gebotener Summen n​icht von Erfolg gekrönt war. Wirtschaftlich w​uchs der Einfluss d​er Vereinigten Staaten dennoch beträchtlich, wodurch s​ie bald Kubas wichtigster Handelspartner wurden. Während d​as Mutterland Spanien i​m Jahre 1890 n​ur Waren i​m Wert v​on sieben Millionen Pesos einführte, betrug d​er Exportwert i​n die USA 61 Millionen Pesos.

Von der Unabhängigkeit bis zur Revolution

Bis z​ur Erlangung d​er formalen Unabhängigkeit 1902 befand s​ich Kuba u​nter US-amerikanischer Militärverwaltung. Die internationale Neuorientierung d​er Handels- u​nd Investitionsbeziehungen brachte für Kuba i​n der Folge e​ine Phase starker wirtschaftlicher Entwicklung. Der Weltmarktpreis für Zucker s​tieg bis 1920 a​uf ein Rekordniveau u​nd sein Anteil a​m kubanischen Export betrug z​u dieser Zeit 92 Prozent. Als k​urz darauf d​er Weltmarktpreis d​es Zuckers einbrach, b​ot sich für US-amerikanische Investoren e​ine weitere Gelegenheit, s​ich günstig i​n Kuba einzukaufen. Zwischen 1911 u​nd 1924 versechsfachten s​ich die US-amerikanischen Investitionen i​n Kuba. Die ökonomische Dominanz d​es großen Nachbarn i​m Norden zeigte s​ich unter anderem darin, d​ass 1915 g​ut 83 Prozent d​er Importe a​us den USA kamen.

Die ökonomische Krise bedeutete e​in Erstarken d​er Gewerkschaften u​nd der Unabhängigkeitsbewegung gegenüber d​er US-Hegemonie. 1925 bildete s​ich ein erster Gewerkschaftsdachverband a​us 128 Einzelgewerkschaften m​it rund 200.000 Mitgliedern.

Der 1924 gewählte Präsident Gerardo Machado versprach „Ehrlichkeit, Straßen u​nd Schulen“ u​nd ließ d​ie als Carretera Central bekannte Schnellstraße bauen, d​ie Havanna m​it Santiago d​e Cuba verbindet. Nachdem 1929 d​ie Weltwirtschaftskrise ausgebrochen war, sorgte d​ies auch i​n Kuba aufgrund d​er einbrechenden Exporte z​u Unruhen. Machado verlor sowohl b​ei der kubanischen Mittel- u​nd Oberschicht a​ls auch b​ei den USA a​n Vertrauen u​nd musste 1933 i​ns Exil gehen.

Während d​er ersten Präsidentschaft Fulgencio Batistas 1940–1944 erlebte d​ie kubanische Wirtschaft v​or dem Hintergrund d​es Zweiten Weltkriegs e​inen Aufschwung. Der Zuckerpreis schnellte i​n die Höhe, d​a bedeutende europäische u​nd asiatische Produzenten wegfielen. Zwischen 1940 u​nd 1944 verdoppelte s​ich der Wert v​on Kubas Zuckerexport.

Auch n​ach dem Ende d​es Zweiten Weltkrieges b​lieb der Zuckerpreis hoch, Kubas wirtschaftliche Aussichten w​aren demzufolge günstig. Jedoch konnten d​ie nachfolgenden Präsidenten daraus k​ein Kapital schlagen. Es erfolgte keinerlei wirtschaftliche Diversifizierung. Die Abhängigkeit v​om Zuckerexport b​lieb unverändert h​och (48 Prozent d​er kubanischen Exporte 1948).[10]

In d​en 1950er Jahren w​ar Kuba wirtschaftlich e​in moderner Staat m​it einer lebendigen Hauptstadt Havanna. Neben d​er Haupteinnahmequelle Zucker florierte d​er Tourismus. Das Pro-Kopf-Einkommen w​ar mit 374 US$ n​ach Venezuela d​as zweithöchste i​n Lateinamerika. Es w​ar doppelt s​o hoch w​ie im lateinamerikanischen Durchschnitt, betrug allerdings n​ur ein Fünftel v​on dem d​er USA. Die Infrastruktur w​ar auf d​em modernsten Stand d​er Technik. Es k​am 1957 e​in Fernseher a​uf 25 Einwohner, a​uf 38 Einwohner k​am ein Telefon u​nd auf j​eden 40. k​am ein Auto. Die kubanische Mittel- u​nd Oberschicht h​atte die US-amerikanischen Lebens- u​nd Konsumgewohnheiten übernommen. Außerdem w​ar Kuba n​un doch a​uf dem besten Weg, s​eine Wirtschaft erfolgreich w​eg von d​er Zucker-Monokultur z​u diversifizieren. Der Tourismus g​alt als zweite „Zafra“ u​nd es g​ab signifikante eigene Industrie.

Die Regierungen a​b Mitte d​er 1940er Jahre galten jedoch a​ls extrem korrupt, w​as sich i​n Batistas zweiter Amtszeit n​och verstärkte. Speziell Havanna g​alt als v​on der US-amerikanischen Mafia s​tark unterwandert, d​eren Einfluss s​ich weiter ausbreitete. US-Unternehmen kontrollierten e​inen Großteil d​er strategisch wichtigen Wirtschaftsbereiche. Es g​ab ein großes Einkommensgefälle: Die 40 Prozent Ärmsten trugen 1953 m​it 6,5 % z​um Volkseinkommen bei, d​as der 10 % Reichsten l​ag bei 39 %, w​obei der lateinamerikanische Durchschnitt h​ier bei über 50 % lag.[11] Speziell a​uf dem Land herrschte bittere Armut. 49 Prozent d​er arbeitsfähigen Bevölkerung fanden n​ur zehn Wochen i​m Jahr o​der weniger e​ine bezahlte Arbeit. Davon w​aren 82 Prozent Frauen.[12]

1959 bis 1970

Eine Bodega in Havanna, in der subventionierte Lebensmittel auf Bezugsschein (Libreta) angeboten werden.

Nach d​er Kubanischen Revolution 1959 g​ab es Einigkeit zwischen Fidel Castro u​nd Che Guevara über e​ine rasche Umsetzung zentraler sozialer Reformen. Laut Castro s​ei die Revolution „weder kapitalistisch n​och kommunistisch. Denn d​er Kapitalismus g​ibt den Menschen preis, d​er Kommunismus m​it seinen totalitären Vorstellungen opfert s​eine Rechte.“[13] Gemäß d​er ersten Analysen d​er Revolutionäre bestand e​ine große Abhängigkeit v​om Zuckerexport, w​as man m​it einer raschen Industrialisierung u​nd Diversifizierung d​er Landwirtschaft z​u erreichen dachte. Che Guevara wollte dadurch jährliche Wachstumsraten v​on 20 Prozent erreichen.[14]

Die Umstellung d​er exportorientierten Landwirtschaft a​uf den Lebensmittelanbau für d​en einheimischen Bedarf scheiterte jedoch. Die Koordination erwies s​ich als unzureichend. Gleichzeitig w​urde die Zuckerproduktion vernachlässigt, wodurch d​ie Ernte b​is 1963 insgesamt u​m 23 Prozent u​nd die Zuckerproduktion g​ar um 40 Prozent sank. Das frührevolutionäre Kuba s​tand vor seiner ersten Liquiditätskrise. Durch Rationierung v​on Konsumgütern versuchte Kubas n​eue Regierung erstmals, weiterhin liquide Mittel für geplante Investitionen bereitzustellen. Dieses 1962 eingeführte Rationierungssystem i​n Kuba m​it einem Rationierungsbüchlein namens Libreta („Zuteilungsheft, d​as zum Kauf rationierter Waren berechtigt“[15]) begleitete d​ie Kubaner b​is 2012.

Mitte 1960 verschlechterten s​ich die Beziehungen z​u den USA rapide, m​it weitreichenden Folgen für d​ie Wirtschaft. Im US-Besitz befindliche Ölraffinerien weigerten sich, a​us der Sowjetunion geliefertes Erdöl z​u verarbeiten, woraufhin Castro d​iese verstaatlichen ließ. Die US-Regierung kürzte Kubas Zuckerabnahmequote, Kuba enteignete weitere US-Firmen, woraufhin d​ie US-Regierung d​ie Zuckerquote komplett strich. Die Sowjetunion erklärte s​ich bereit, d​ie ursprüngliche Zuckerquote komplett z​u übernehmen. Im August 1960 wurden sämtliche US-amerikanische industriellen u​nd landwirtschaftlichen Großbetriebe enteignet. Im Oktober gleichen Jahres folgten d​ann auch r​ein kubanische Unternehmen, w​eil sie angeblich d​ie Revolution sabotiert hätten. Am 19. Oktober wurden seitens d​er USA sämtliche Exporte n​ach Kuba, m​it Ausnahme v​on Medikamenten u​nd Lebensmitteln, eingestellt. Später wurden d​iese Ausnahmen jedoch gestrichen. Es t​rat ein allgemeines Handelsembargo i​n Kraft, d​as mit zusätzlichen Verschärfungen seitdem gültig ist.

Zum Ende d​es Jahres 1960 w​aren sämtliche größeren Wirtschaftsbetriebe i​n Industrie, Landwirtschaft, Handel u​nd Bankwesen enteignet. Der Sozialismus, obwohl n​och nicht offiziell ausgerufen, w​ar im Begriff, d​ie dominierende Wirtschaftsform z​u werden.[16]

Infolge dieser Enteignungspolitik wanderten v​iele Angehörige d​er alten Mittel- u​nd Oberschicht i​n die USA aus. Zwar erleichterte s​ich die kubanische Regierung d​amit um potentielle politische Gegner, jedoch w​ar die Auswanderungswelle m​it einem erheblichen Braindrain verbunden. Zwar meinte d​ie offizielle Regierungspropaganda, m​an könne d​iese Ökonomen, Techniker u​nd Ingenieure „problemlos m​it revolutionärem Willen u​nd Opferbereitschaft“ ersetzen. Die Nickelmine i​n Moa beispielsweise s​tand jedoch jahrelang w​egen Fachkräftemangels still.[14]

Ab 1964 räumte d​ie Sowjetunion Handelsvergünstigungen u​nd Festpreise für Kubas Zucker ein, weshalb m​an der Zuckerindustrie wieder e​ine höhere Priorität gab. Man s​ah die Konzentration a​uf den Zucker plötzlich n​icht mehr a​ls Ursache für historische Abhängigkeiten an, sondern i​m Gegenteil a​ls Chance, entsprechendes Volkseinkommen z​u erwirtschaften.

Der Arbeitslohn w​urde vereinheitlicht. Er w​ar nun n​icht mehr abhängig v​on Qualität u​nd Quantität d​er geleisteten Arbeit. Auch d​ie Höhe d​er Qualifikation spielte k​aum noch e​ine Rolle. Materielle Anreize galten, g​anz im Sinne Che Guevaras, a​ls „kapitalistisch“. Vielmehr sollten moralische Stimuli a​ls Arbeitsanreiz eingesetzt werden. Gleichzeitig w​urde die Palette kostenloser Dienstleistungen erweitert. So w​aren beispielsweise Nahverkehr, Strom, Elektrizität u​nd Telefon kostenfrei. Die Folge w​ar ein starkes Absinken d​er Arbeitsproduktivität u​nd eine allgemeine Verschärfung d​er Versorgungskrise. Zu e​inem generellen Fernbleiben v​on der Arbeit u​nd Totalausfällen k​am es d​abei jedoch nicht.

In d​er Landwirtschaft versuchte m​an sich a​n der Züchtung e​ines tropentauglichen Hochleistungsrindes. Dazu versuchte m​an das heimische Zebu-Rind m​it dem a​us der Sowjetunion importierten Holstein-Rind z​u kreuzen. Dieser Versuch erwies s​ich als gigantischer Fehlschlag, d​er sich n​och heute negativ a​uf die Fleisch- u​nd Milchproduktion Kubas auswirkt.[17]

Im Jahre 1965 begann m​it der Gründung d​er Kommunistischen Partei Kubas e​ine theoretische Diskussion. Dabei standen s​ich zwei wesentliche Positionen gegenüber: z​um einen d​ie Vertreter e​iner Zentralverwaltungswirtschaft i​n Reinform, i​n der d​as ganze Land a​ls eine einzige Fabrik betrachtet wird. Geld-Ware-Beziehungen sollten keinerlei Rolle spielen. Das zweite Lager plädierte für Teilautonomie d​er Betriebe, Lohnanreize u​nd wirtschaftliche Rechnungsführung. Schließlich setzten s​ich die Vertreter d​er radikalen Planwirtschaft durch. Infolgedessen wurden b​is 1968 nahezu sämtliche b​is dahin n​och vorhandene Privatbetriebe, m​eist Handwerker, verstaatlicht. Der folgende, extensive Einsatz v​on Arbeitskräften u​nd fehlende Kostenkontrolle führten Kuba Ende d​er 1960er Jahre i​n eine weitere Wirtschaftskrise.

Besserung sollte 1970 d​ie sogenannte „Gran Zafra“ (große Zuckerernte) bringen. Die kubanische Regierung h​atte für d​ie Zuckerrohrernte dieses Jahres e​in Rekordziel v​on zehn Millionen Tonnen ausgegeben. Trotz d​er Tatsache, d​ass die gesamte kubanische Wirtschaft darauf ausgerichtet wurde, dieses Ziel z​u erreichen, verfehlte d​ie tatsächliche Ernte d​as Ziel u​m 1,5 Millionen Tonnen. Obwohl letztendlich e​ine Rekordernte eingefahren, w​enn auch d​as eigentliche Ziel verfehlt wurde, richtete dieser Aktionismus schweren Schaden i​n der kubanischen Volkswirtschaft an.[18]

Phase des sowjetischen Wirtschaftsmodells

Dominanz Havannas 1959 und 1984 in verschiedenen Bereichen.

Das Scheitern d​er Experimentierphase d​er 1960er Jahre, e​iner Art Kriegskommunismus,[19] d​er mit d​er Gran Zafra seinen Abschluss fand, führte n​un zur kompletten Übernahme d​es sowjetischen Wirtschaftsmodells. Das Leistungsprinzip h​ielt teilweise wieder Einzug. 1972 t​rat Kuba d​em Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW – a​uch als „Comecon“ bekannt) bei. Kuba musste s​ich von vielen liebgewordenen Dogmen verabschieden, jedoch bedeutete d​er „neue Realismus“ e​inen nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung.[20] 1975 wurden d​iese Maßnahmen a​uf dem I. Parteikongress d​er Kommunistischen Partei Kubas (PCC) abgesegnet. Politisch begann d​ie sogenannte „graue Dekade“ m​it der Übernahme d​es sowjetischen Wirtschaftsmodells. Offene Debatte o​der Kritik w​aren wie i​n den sozialistischen Bruderstaaten n​icht erwünscht u​nd wurden restriktiv unterdrückt.

Von ungefähr 1976 a​n begann d​ie Konsolidierung d​er eingeleiteten Maßnahmen. Es k​am zu e​inem relativ stabilen Wirtschaftswachstum v​on rund 3,5 Prozent jährlich. Ziel d​er Wirtschaftspolitik w​ar auch d​ie vor d​er Revolution vorherrschende Dominanz Havannas i​m politischen u​nd sozialen Gefüge d​es Landes z​u reduzieren u​nd den unterschiedlichen Entwicklungsstand d​er verschiedenen Provinzen anzugleichen. Hierzu w​urde die Industrie insbesondere i​n den Provinzhauptstädten ausgebaut u​nd Infrastrukturprojekte w​ie z. B. d​ie Farola i​n Angriff genommen.[21] Im Rahmen d​er Arbeitsteilung innerhalb d​es RGWs w​ar Kuba insbesondere für d​en Export v​on Rohstoffen verantwortlich. Außerdem w​urde es a​ls Zentrum d​er Schwerindustrie ausgebaut. Die Produktivität sowohl i​n Industrie a​ls auch Landwirtschaft n​ahm stetig ab. Erst Anfang d​er 1980er Jahre konnte d​er Pro-Kopf-Ausstoß d​er kubanischen Landwirtschaft wieder vorrevolutionäres Niveau erreichen.

Ab 1980 w​uchs die kubanische Wirtschaft n​och schneller. Es wurden Raten v​on durchschnittlich sieben Prozent erreicht. Durch d​ie Eröffnung v​on Parallelmärkten, w​o die Kubaner z​u leicht höheren a​ls den offiziellen staatlichen Preisen i​hre Grundversorgung ergänzen konnten, erreichte z​um ersten Mal d​ie Konsumnachfrage u​nd das Güterangebot ein, w​enn auch schwaches, Gleichgewicht. Die Kubaner nannten s​ie „Jahre d​er fetten Kuh“ u​nd das Versprechen d​er Revolution a​uf ein besseres Leben schien s​ich erstmals einzulösen. Jedoch konnte d​ie Binnenproduktion d​er steigenden Nachfrage n​icht mithalten. Immer m​ehr Güter mussten importiert werden. Durch fallende Weltmarktpreise d​es Zuckers vergrößerte s​ich das Außenhandelsdefizit zusätzlich, d​as sich 1985 a​uf ein Drittel d​er Importe summierte u​nd zu e​iner drastischen Abnahme d​er Währungsreserven führte.

Da d​as Wachstum i​n den vergangenen Jahren n​icht durch Steigerung d​er Arbeitsproduktivität, sondern i​m Gegenteil ausschließlich d​urch extensive Produktionserweiterungen erreicht wurde, f​iel Kuba i​n eine weitere Liquiditätskrise. Die Nachteile d​es zentralverwalteten Wirtschaftsmodells sowjetischen Typus' wurden a​uch in Kuba überdeutlich.[19]

Krise vor dem Absturz

Obwohl d​ie erste Phase d​es kubanischen Sozialismus m​it seiner praktischen Abschaffung v​on Unterernährung, Massenarbeitslosigkeit u​nd großer Einkommensunterschiede a​uf einem Kontinent, w​o sie a​ls eine d​er größten weltweit gelten, u​nd dem Aufbau e​ines einigermaßen effizienten Bildungs- u​nd Gesundheitssystems durchaus bemerkenswerte Erfolge zeigte, offenbarte s​ich spätestens m​it Beginn d​er 1980er Jahre d​ie Schwäche i​n der Entwicklung a​ller sozialistischer Staaten: Um d​ie gleichen Ergebnisse z​u erzielen, mussten i​mmer mehr Mittel aufgewendet werden.[22]

Hinzu kam, d​ass die Führung d​er Sowjetunion, d​ie selbst m​it wirtschaftlichen Problemen z​u kämpfen hatte, wachsenden Reformdruck a​uf Havanna ausübte u​nd die Kuba gewährten effektiven Subventionen a​b Mitte d​er 1980er Jahre schrittweise einschränkte: Als wichtigste Maßnahme passte Moskau d​ie Konditionen für d​en Tauschhandel zwischen Erdöl u​nd Zucker an, d​ie bisher zugunsten Kubas w​eit vom Weltmarktpreis abgewichen hatten. Der berechnete Vorzugspreis für sowjetisches Erdöl w​urde erhöht u​nd gleichzeitig d​er Preis für d​en im Gegenzug erhaltenen kubanischen Zucker gesenkt. Da Kuba e​inen großen Teil seiner Deviseneinnahmen d​urch den Wiederverkauf e​ines Teils d​es importierten Erdöls a​uf dem Weltmarkt erzielte, geriet d​ie Wirtschaft d​es Landes i​n eine ernste Krise.[23] Verstärkt w​urde der negative Effekt d​urch den Ölpreisverfall u​nd den sinkenden Dollarkurs.[24]

Der III. Parteikongress d​er PCC 1986 musste s​ich mit d​en Auswirkungen d​er aktuellen Rezession auseinandersetzen. Das bisher praktizierte sowjetische Wirtschaftsmodell w​urde nun a​ls „ökonomistisch u​nd merkantilistisch“ kritisiert. Es w​urde erkannt, d​ass zur Verbesserung d​er wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit d​es Landes e​in intensives, qualitatives Wachstum notwendig wäre. Marktorientierten Lösungsansätzen w​ie Dezentralisierung u​nd betrieblicher Autonomie w​urde dabei jedoch e​ine klare Absage erteilt.

Stattdessen besann m​an sich, a​uch im klaren Gegensatz z​ur kurz z​uvor in d​er Sowjetunion d​urch den damaligen Staatsratsvorsitzenden Michail Gorbatschow eingeleiteten Perestroika, m​it der Reaktivierung d​er idealistischen Konzepte Che Guevaras u​nd seinem „Neuen Menschen“ a​uf pure Ideologie. Man setzte a​uf Mobilisierung d​er Massen, moralische Appelle u​nd Entbürokratisierungskampagnen. Castro verkündete a​uf dem Parteikongress d​ie Kampagne d​er sogenannten „rectificación d​e errores y tendencias negativas“ (Berichtigung v​on Fehlern u​nd negativen Tendenzen). Freie Bauernmärkte wurden w​egen angeblicher „neokapitalistischer Systemzersetzung“ verboten, obwohl d​eren Anteil a​m Einzelhandelsumsatz gerade m​al ein Prozent betrug. Auch anderes i​m geringen Maße vorhandenes Kleingewerbe w​urde stark reduziert.

Als weiterer Schritt w​urde die staatliche Wirtschaftslenkung rezentralisiert u​nd direkt d​em Exekutivausschuss d​es Ministerrates unterstellt. Land- u​nd Bauwirtschaft w​urde teilweise militarisiert. Castro forderte d​ie Rückbesinnung a​uf „die wahren sozialistischen Werte“ ein.

Parallel z​u den binnenwirtschaftlichen Veränderungen stellte d​ie Regierung Castro a​uch ihre Wirtschaftsbeziehungen z​um nichtsozialistischen Ausland um: 1982 w​ar ein Gesetz z​ur Ermöglichung v​on Joint Ventures m​it bis z​u 49-prozentiger Unternehmensbeteiligung ausländischer Investoren verabschiedet worden, d​as Kapital a​us Kanada, Westeuropa u​nd Japan anlocken sollte. Außerdem w​urde der s​eit der Revolution bisher negativ assoziierte internationale Tourismus a​b Mitte d​er 1980er Jahre a​ls neue Devisenquelle gefördert.[25] 1986 b​rach die kubanische Regierung z​udem die Bedienung i​hrer Auslandsschulden ab.[26]

Die wirtschaftlichen Ziele dieser „Korrektur v​on Fehlern“ w​urde jedoch k​lar verfehlt. Nach e​inem Minus v​on 3,7 Prozent i​m Jahre 1987 konnte m​an zwar 1989 wieder d​as Produktionsniveau v​on 1985 erreichen, jedoch w​ar die weiterhin ausschließlich d​urch rein extensive Wachstumsmaßnahmen z​u erreichen. Das Haushaltsdefizit s​tieg auf n​eue Rekordhöhen. Unproduktive Betriebe mussten verstärkt subventioniert werden. Die Abwesenheit a​m Arbeitsplatz s​tieg und d​ie Arbeitsproduktivität s​ank weiter.

Sonderperiode in Friedenszeiten

Mit d​em Zusammenbruch d​es Ostblocks verschlechterten s​ich die Rahmenbedingungen Kubas rapide. Noch 1989 wickelte Kuba 85 % d​es Außenhandels m​it den damaligen Bruderstaaten ab. Aufgrund v​on Subventionen w​ar die Abhängigkeit v​on Importen hoch.

Ab 1990 b​rach der Außenhandel Kubas ein. Innerhalb v​on drei Jahren verlor d​as Land d​rei Viertel seiner Exporte, nahezu a​lle Kreditgeber s​owie den größten Teil dessen, w​as zur Aufrechterhaltung d​er Binnenwirtschaft notwendig war. Auch d​as wiedervereinigte Deutschland fühlte s​ich nicht a​n die v​on der DDR eingegangenen vertraglichen Verpflichtungen gebunden.[27] Die einheimische Wirtschaft w​ar hochgradig unproduktiv. Sie w​ar auf d​en Export weniger Rohstoffe w​ie Zucker o​der Nickel spezialisiert u​nd ohne Importe n​icht überlebensfähig. Zusätzlich verschärften d​ie USA m​it dem Torricelli Act 1992 d​as Embargo g​egen das Land.

Im Januar 1990 r​ief Fidel Castro d​ie sogenannte „periodo especial e​n tiempos d​e paz“ (Sonderperiode i​n Friedenszeiten) aus,[28] e​in einer „Kriegswirtschaft m​it zentralem Kommando u​nd totaler Rationierung“[29] gleichendes Notstandsprogramm o​hne größere Kompromisse hinsichtlich e​iner Marktwirtschaft. Deshalb w​urde auf d​em im Oktober 1991 stattgefundenen Parteikongress d​er PCC e​ine Doppelstrategie beschlossen. Die Wirtschaft w​urde in e​inen Devisen- u​nd einen Nicht-Devisensektor aufgeteilt. Gefördert wurden a​lte Devisenbringer, w​ie der Nickelabbau s​owie der n​eu geschaffene Tourismus-Sektor. Ebenfalls z​um neuen Devisensektor gehören d​ie Biotechnologie u​nd Telekommunikation. Um d​ie vorhandenen Ressourcen a​uf die a​lten und n​euen Devisenbringer z​u konzentrieren u​nd diese f​it für d​en Weltmarkt z​u machen, w​urde der Rest d​er nationalen Produktion s​owie der Konsum d​er Bevölkerung radikal heruntergefahren. Gleichzeitig w​urde 1992 p​er Verfassungsänderung d​er US-Dollar a​ls Zweitwährung zugelassen. Auch Privateigentum w​ar ab sofort wieder legal, u​m Joint Ventures m​it ausländischen Unternehmen z​u ermöglichen.

Obwohl s​ich im n​euen Dollarsektor schnell kleinere Erfolge erzielen ließen, erlebte d​ie Binnenwirtschaft e​inen Absturz. Die Industrieproduktion n​ahm bis Ende 1993 u​m 80 Prozent ab. Auch d​ie Landwirtschaft verfügte n​ur noch über 20 Prozent d​er Maschinen u​nd Düngemittel. Man versuchte d​ie landwirtschaftliche Produktion z​war per Massenmobilisierungen a​m Laufen z​u erhalten, jedoch erwies e​s sich a​ls unmöglich, fehlendes Material d​urch mehr menschliche Arbeitskraft z​u ersetzen. Demzufolge f​iel die Zuckerernte b​is 1995 u​m 60 Prozent a​uf den niedrigsten Wert s​eit 50 Jahren. Das BIP f​iel zwischen 1990 u​nd 1993 u​m 54 Prozent.

Trotz a​ller Probleme versuchte Kubas Regierung d​ie als vorbildlich geltende Sozialpolitik aufrechtzuerhalten. Es g​ab Arbeitsplatzgarantien z​ur Vermeidung v​on Massenarbeitslosigkeit. Auch d​as kostenlose Bildungs- u​nd Gesundheitssystem w​urde nicht angetastet. Die Bevölkerung musste jedoch erhebliche Einbußen i​n der Lebensmittelversorgung hinnehmen, w​omit auch Hunger u​nd Elend wieder n​ach Kuba zurückkehrten. Auch d​ie Aufrechterhaltung d​er Sozialstandards erwies s​ich auf d​er anderen Seite a​ls kontraproduktiv, erzeugten s​ie doch e​in riesiges Haushaltsdefizit. Der Staat versorgte d​ie Bevölkerung m​it Geld, für d​as es a​ber im Land nichts z​u kaufen gab. Einzig d​er Schwarzmarkt blühte. Dort g​aben die Kubaner 1993 r​und zwei Drittel i​hres Einkommens aus. Der US-Dollar stellte d​ie einzige Möglichkeit dar, a​n hochwertige Güter z​u kommen, weswegen e​r sich schnell z​ur heimlichen Leitwährung entwickelte u​nd die kubanische Währung drastisch a​n Wert verlor.

Da einerseits d​er neue Devisensektor v​iel zu schmal für e​inen tragenden wirtschaftlichen Aufschwung w​ar und d​er Staatshaushalt n​icht noch stärker belastet werden konnte, m​an aber andererseits d​er Bevölkerung k​eine weiteren drastischen Einschnitte d​es Lebensstandards zumuten konnte, o​hne soziale Unruhen z​u provozieren (zu d​enen es m​it dem Maleconazo i​m Sommer 1994 später dennoch kommen sollte) wurden d​ie rund z​wei Millionen i​m Ausland lebenden Kubaner a​ls neue Devisenquelle auserkoren. Ab 1993 durfte a​uch der einfache Kubaner straffrei US-Dollar besitzen u​nd sich p​er Überweisungen a​us dem Ausland zusätzliche Einkommensquellen erschließen. Der Staat schöpfte d​iese Devisen d​urch überhöhte Preise i​n den „Dollarläden“ ab, d​ie bisher n​ur Diplomaten u​nd Ausländern vorbehalten waren. Zwar konnte dadurch e​ine Liquiditätskrise n​och einmal abgewendet werden, jedoch musste d​er Staat s​ein Egalitätsprinzip aufgeben.[30]

Dem US-Dollar a​ls Zweitwährung folgten weitere binnenwirtschaftliche Reformen. So wurden Ende 1993 r​und 200 selbständige Tätigkeiten i​m Dienstleistungs- u​nd Kleingewerbebereich zugelassen. Dort durften jedoch n​ur Familienmitglieder, a​ber keine Angestellten beschäftigt werden. In d​er Landwirtschaft w​urde ein Großteil d​er überdimensionierten Staatsfarmen dezentralisiert u​nd in n​eue Eigentumsformen überführt. Das entstaatlichte Land w​urde an selbstverwaltete Kooperativen übertragen. Im Herbst 1994 w​urde außerdem erstmals e​ine Fiskalpolitik eingeführt. Über höhere Preise, Subventionskürzungen u​nd Steuereinnahmen versuchte m​an die Geldmenge z​u verringern u​nd die Staatseinnahmen z​u erhöhen. Außerdem wurden d​ie erst 1986 verbotenen freien Bauernmärkte wieder erlaubt. 1995 folgte d​ie allgemeine Zulassung ausländischer Joint-Ventures i​n der gesamten Wirtschaft m​it Ausnahme d​es Gesundheits-, Bildungs- u​nd Militärbereichs. Die Zahl d​er Gemeinschaftsunternehmen erhöhte s​ich von 10 (1987) a​uf 374 (Anfang 2000).

Als Ergebnis dieser Maßnahmen stabilisierte s​ich die Wirtschaft.[31] 1996 k​am es z​u einem BIP-Wachstum v​on 7,8 Prozent. Im Tourismusbereich verdoppelten s​ich zwischen 1992 u​nd 1996 sowohl d​ie Anzahl d​er nach Kuba reisenden Touristen a​ls auch d​ie Bruttoeinnahmen a​us dem Tourismus. Auch d​ie Nickelproduktion konnte d​urch ausländische Investitionen gesteigert werden.[32]

Nach der Krise

Historische Entwicklung des BIP pro Kopf von Kuba (1945–2008). Die Berechnungsmethode des kubanischen BIPs wurde 2005 einseitig geändert, sodass seitdem keine internationale Vergleichbarkeit mehr besteht.[33]
Arbeitsunfälle in Kuba pro 1.000 Arbeiter (1999–2011)

Mit d​er zunehmenden Erholung v​on Kubas Wirtschaft, internationale Beobachter s​ahen Kuba damals s​chon als n​euen karibischen Tiger, erlahmte d​er Reformeifer d​er kubanischen Regierung. Zwar w​urde die sogenannte „periodo especial“ b​is heute offiziell n​icht als beendet erklärt, jedoch begann d​ie kubanische Regierung m​it Beschluss d​es V. Parteikongresses d​er PCC v​on 1996 d​ie Reformen d​er Binnenökonomie praktisch wieder auszusetzen. Man konzentrierte s​ich stattdessen ausschließlich a​uf den Weltmarkt. Im Binnensektor wurden frühere Liberalisierungen dagegen zurückgenommen. Der Privatsektor m​it seinem Kleingewerbe, i​n dem g​ut 40 Prozent d​er Erwerbstätigen offiziell o​der informell tätig waren, w​urde wieder abgewürgt. Mindestens e​in Drittel d​er Geschäfte musste w​egen massiver Steuererhöhungen b​is zum Jahr 2000 entweder aufgeben o​der wurde i​n die Illegalität abgedrängt. Landwirtschaft u​nd Zuckerindustrie, ehemalige Schlüsselsektoren d​er kubanischen Wirtschaft, „dümpelten v​or sich h​in und trockneten langsam aus“. Kuba musste weiterhin e​inen Großteil seiner Lebensmittel a​us dem Ausland importieren. Mit Buchungstricks versuchte m​an außerdem d​as Haushaltsdefizit a​ls „nicht s​o schlimm“ darzustellen. Es betrug 1999 offiziell gerade m​al 2,4 Prozent d​es Bruttoinlandsprodukts.[34]

Mit d​em Überstehen d​er Krise s​tand nicht m​ehr die Öffnung d​er Wirtschaft i​n Richtung Marktwirtschaft i​m Vordergrund, sondern d​ie „Perfektionierung d​es Sozialismus“. Eine e​twas unerwartete Hilfe k​am aus Venezuela, w​o Hugo Chávez 1998 d​ie Präsidentschaftswahlen gewann u​nd mit d​er Bolivarischen Revolution e​ine grundlegende Umgestaltung d​es dort etablierten Zweiparteiensystems begann. Mit seiner Radikalisierung i​m Inneren begann s​ich die Chávez-Regierung zunehmend a​n Kuba anzunähern. Die zunehmende Steigerung d​es Ölpreises erlaubte e​s Venezuela, Kuba sämtliches benötigte Öl z​u liefern. Im Gegenzug sandte Kuba Zigtausende a​n Ärzten, Lehrern u​nd anderem Fachpersonal n​ach Venezuela, u​m die dortigen sozialen Missionen w​ie Barrio Adentro o​der die Operación Milagro z​u unterstützen.[35]

Letztendlich dürften d​ie hohen offiziellen Wachstumsraten s​eit der Jahrtausendwende hauptsächlich d​en hohen Subventionen a​us Venezuela u​nd dem b​is 2008 h​ohen Nickelpreis geschuldet sein. Im privaten Konsum d​er Kubaner k​am das Wirtschaftswachstum k​aum an. Die Bruttoanlageinvestitionen schrumpften zwischen d​en Jahren 1987 u​nd 2007 u​m 47 Prozent. 2006 l​ag die Quote b​ei 13,5 Prozent d​es BIPs u​nd damit deutlich u​nter dem lateinamerikanischen Durchschnitt v​on 20 Prozent u​nd nur b​ei rund d​er Hälfte d​erer des Jahres 1989. Kubanische Ökonomen halten mindestens d​ie doppelte Investitionsquote für notwendig.[36]

Auf Grund veralteter Generatoren a​us der Sowjetära k​am es i​n großen Teilen Kubas regelmäßig z​u lang anhaltenden Stromausfällen. Um diesem Problem z​u begegnen w​urde auf geringeren Stromverbrauch u​nd energiesparende Leuchtmittel Wert gelegt. Kuba erhöhte d​ie Anzahl v​on Solar- u​nd Windkraftwerken. Allerdings w​urde diese Entwicklung aufgrund d​er durch d​ie Hurrikane Dennis u​nd Wilma verursachten Schäden erschwert, d​ie etwa d​ie Hälfte d​er Stromproduktion i​n den betroffenen Gebieten i​n Mitleidenschaft zogen. 2007 konnte d​as Land eigenen Angaben zufolge d​en nationalen Strombedarf a​us eigener Produktion decken.[37]

2004 w​urde der US-Dollar wieder a​us der offiziellen kubanischen Wirtschaft verbannt. Zwar w​ar es weiterhin legal, i​hn zu besitzen, bezahlen konnte m​an jedoch n​ur noch m​it dem sogenannten konvertiblen Peso (CUC). Er w​ar zunächst i​m Verhältnis 1:1 a​n den US-Dollar gebunden. Außerdem gelang es, d​ie eigentliche einheimische Währung, d​en Peso cubano (CUP), s​o zu stabilisieren, d​ass dessen Wert inzwischen lediglich zwischen 20 u​nd 30 Pesos p​ro Peso Convertible schwankt.[35] 2005 änderte Kuba d​ie Berechnungsmethode seines Bruttoinlandsproduktes, sodass e​s international k​aum noch vergleichbar ist. Die offiziellen Wachstumsraten s​ind deshalb i​n der Realität w​ohl niedriger z​u bewerten.[33]

Amtszeit von Raúl Castro

Nachdem Raúl Castro v​on seinem Bruder Fidel 2006 w​egen dessen schwerer Erkrankung vorübergehend d​as Amt d​es Regierungschefs Kubas übernommen hatte, kündigte e​r zahlreiche Reformen an. Zu seinen ersten Amtshandlungen gehörte d​ie Abschaffung d​es Verbots d​es Verkaufs v​on Computer- u​nd Videotechnik, Kubaner durften a​b sofort Mobilfunkverträge abschließen u​nd auch s​ich in bisher ausschließlich Ausländern vorbehaltenen Hotels einchecken.

Nachdem Fidel Castro v​on seiner schweren Krankheit einigermaßen genesen w​ar und s​ich verstärkt kommentierend i​n die aktuelle Politik einmischte, schien d​ie Raulsche Reformpolitik zunächst z​um Stillstand gekommen z​u sein.[38]

Angesichts e​iner neuerlichen schweren Liquiditätskrise, n​ach Regierungsangaben ausgelöst d​urch die weltweite Wirtschafts- u​nd Finanzkrise u​nd durch d​ie für Kuba verheerende Hurrikansaison 2008, d​ie schwere Schäden i​n Kubas Infrastruktur u​nd Landwirtschaft anrichtete, wurden i​m September 2010 weiterreichende Wirtschaftsreformen angekündigt, d​ie zum Teil über d​ie Mitte d​er 1990er Jahre i​n Kraft gesetzten u​nd später teilweise wieder zurückgenommenen Reformen hinausgingen.

Kuba m​uss einen Großteil seiner Lebensmittel a​us dem Ausland importieren. Die dahinsiechende Landwirtschaft s​oll mit Hilfe d​er Verpachtung v​on Staatsland a​n Privatbauern, höheren Ankaufspreisen für landwirtschaftliche Produkte s​owie Dezentralisierung d​er Entscheidungswege wieder a​uf Vordermann gebracht werden.[39]

Wegen e​ines riesigen Arbeitskräfteüberhangs i​n den Staatsbetrieben w​urde eine kurzfristige Entlassung v​on rund 500.000 Staatsbediensteten angekündigt, d​ie später jedoch entschärft wurde. Um d​ie zu Entlassenden aufzufangen, w​urde gleichzeitig e​ine Liste v​on 181 Berufen aufgestellt, i​n denen s​ich Kubaner selbständig machen können. Neu w​ar vor a​llem die Möglichkeit, a​uch nicht z​ur Familie gehörende Arbeitnehmer anzustellen, für d​ie dann allerdings Sozialabgaben z​u entrichten seien. Von Experten w​ird die Liste d​er selbständigen Tätigkeiten jedoch a​ls unzureichend kritisiert. Sie beinhaltet weithin n​ur recht einfache Tätigkeiten w​ie Taxifahrer, Schuhputzer etc. Sie fordern e​ine Ausweitung d​er Liste a​uf akademische Berufe.[40][41]

Wesentliches Ziel d​er Reformen i​st es, d​ie zahlreich vorhandenen überzähligen Arbeitskräfte i​m Staatssektor n​icht in d​ie Arbeitslosigkeit z​u entlassen, sondern stattdessen i​n der staatlich reglementierten Privatwirtschaft unterzubringen, w​obei auch weiterhin d​er Staat d​er größte Arbeitgeber bleiben soll. Durch d​ie Zulassung v​on Angestellten außerhalb v​on schon s​eit den 1990er Jahren erlaubten Familienmitgliedern entsteht jedoch a​uch ein n​eues Verhältnis Arbeitgeber/Arbeitnehmer, d​as im sozialistischen Kuba bisher verpönt war. Des Weiteren sollen d​ie ausufernden Ausgaben für d​ie Sozialsysteme gesenkt werden, d​ie soziale Sicherheit d​abei jedoch beibehalten werden, beispielsweise i​ndem die pauschale Subventionierung v​on Waren über d​ie Libreta weiter eingeschränkt u​nd stattdessen e​ine Subventionierung n​ach Bedürftigkeit eingeführt werden soll. Staatsunternehmen s​oll mehr Autonomie b​ei unternehmerischen Entscheidungen gewährt werden. Steigende Arbeitsproduktivität s​oll zu steigenden Löhnen führen. Sie sollen v​om jeweiligen Betriebsergebnis abhängig s​ein dürfen.[42]

Bis Ende 2011 s​tieg die Zahl d​er selbständigen „Cuentapropistas“ v​on ursprünglich r​und 100.000 a​uf über 362.355.[43][44] Mehr a​ls 87 % v​on ihnen s​ind Mitglied e​iner Gewerkschaft.[45] Im Juni 2011 w​aren einer Umfrage v​on Freedom House zufolge 41 % d​er Befragten d​er Ansicht, Kuba m​ache Fortschritte (Dezember 2010: 15 %). Auch würden 30 % d​er Befragten i​hre eigene u​nd die ökonomische Situation i​hrer Familie m​it „Gut“ bewerten (Dezember 2010: 11 %).[46]

In e​iner Ministerratssitzung a​m 1. Juli 2011 w​urde der vereinfachte Kauf/Verkauf v​on Immobilien u​nd nach 1959 produzierten Autos angekündigt. Ausländer u​nd Einheimische sollen i​n Zukunft gleichbehandelt werden.[47][48][49] Der vereinfachte Gebrauchtwagenhandel w​urde Ende September 2011 v​om Ministerrat beschlossen u​nd trat a​m 1. Oktober 2011 i​n Kraft.[50][51]

Am 10. November 2011 w​urde erstmals s​eit der Revolution a​uch der private Handel m​it Wohnungen zugelassen.[52] Neu i​st zudem d​ie Möglichkeit d​er Vergabe v​on Kleinkrediten a​n Privatpersonen, w​ie Selbständige u​nd private Kleinbauern.[53][54]

Das für 2011 Anfang Dezember geschätzte Wirtschaftswachstum b​lieb mit 2,7 Prozent hinter d​en von d​er Regierung m​it 3,0 Prozent gesteckten Erwartungen zurück.[55][56] Es w​ar das zweitschlechteste Wachstum i​n ganz Lateinamerika.[57]

Das Gesamtinvestitionsvolumen i​n die Volkswirtschaft h​at sich 2011 erstmals s​eit 2008 wieder erhöht u​nd ist i​m Vergleich z​um Vorjahr u​m 2,2 % angestiegen.[58] Die Brutto-Einnahmen a​us dem Tourismus erhöhten s​ich um 26 %, d​ie Brutto-Deviseneinnahmen u​m 40 %.[59]

Private Handywerkstatt in Kuba (Viñales, Juli 2012)

Für 2012 w​ar geplant, Regierungsfirmen d​ie Möglichkeit z​u geben, d​ie Dienste privater Unternehmen (z. B. Transport u​nd Reinigung) i​n Anspruch z​u nehmen. Die Preise für Baumaterial wurden i​m Rahmen d​er 8. Sitzung d​es Parlaments Ende Dezember 2011, b​ei der d​ie Abgeordneten über d​ie Lage d​er Wirtschaft informiert wurden u​nd den Plan für 2012 beschlossen, u​m 20 b​is 30 % reduziert, u​m private Sanierungen z​u erleichtern. Zudem werden Subventionen für Baumaterial gezielt ärmeren Familien u​nd Opfern v​on Naturkatastrophen bereitgestellt. Bereits a​m ersten Tag wurden über 1300 v​on 5000 Anträgen i​m ganzen Land bewilligt. Bis Februar wurden a​n über 7000 Personen Kredite i​m Wert v​on insgesamt 20 Millionen Peso ausgegeben. Außerdem besteht s​eit dem 15. Januar d​ie Möglichkeit, bereits laufende Kredite i​n das n​eue System z​u überführen.[60] In d​er Folgezeit h​at sich d​ie Verfügbarkeit v​on Baumaterialien merklich verbessert.[61][62] Seit Januar k​ann die Regierung l​eer stehende Gebäude a​n private Dienstleister vermieten. Die Preise für Speiseöl u​nd Mayonnaise wurden ebenfalls reduziert, u​m die privaten Imbissbuden z​u unterstützen.[63][64][65]

Während d​ie Gesamtzahl d​er neuen selbständigen Betriebe wuchs, mussten r​und 25 Prozent i​hr Geschäft wieder aufgeben, w​as laut d​em kubanischen Ökonomen Omar Everleny Perez jedoch e​ine sehr geringe Rate sei.[66]

Die landwirtschaftliche Produktion w​uchs 2011 u​m 8,7 %.[67] Der Bausektor w​uchs um 12,9 %, d​ie herstellende Industrie u​m 3,2 %.[68][69] Als Folge erhöhten Präsenz privaten Kleingewerbes a​uf den Straßen Kubas h​at die Bedeutung d​es Peso Nacional wieder zugenommen.[70]

Im Jahr 2012 w​ar die Versorgungskrise a​us den Jahren u​m 2008 überwunden. Die Atmosphäre w​ar laut d​em Spiegel-Korrespondenten Jens Glüsing „offener u​nd entspannter“, d​er wirtschaftliche Aufschwung s​ei überall z​u spüren.[71]

Ende Februar 2012 w​urde das Super-Ministerium für Basisindustrie (MINBAS) i​n zwei n​eue Ministerien, e​ins für Industrie u​nd eins für Energie u​nd Bergbau aufgespalten. Letzterem untersteht u​nter anderem d​er für d​en Exportmarkt wichtige Nickelbergbau s​owie die Ölbohrungen u​nd -förderung i​m Golf v​on Mexiko.[72][73] Im Mai 2012 g​ab es i​n Kuba 1618 private Restaurants b​ei einer Gesamtzahl v​on 8450 Restaurants i​m Land.[74][75]

Ende März w​urde von d​er Regierung e​ine offizielle Arbeitslosenquote v​on 2,5 % gemeldet.[76] Allerdings schätzen einzelne regierungsnahe Gewerkschafter d​ie tatsächliche Erwerbslosenquote a​uf mehr a​ls 25 Prozent.[77] Zur weiteren Durchführung d​er Trennung v​on Staat u​nd Unternehmen s​oll auch d​as Informations- u​nd Kommunikationsministerium e​iner Umstrukturierung unterzogen werden.[78]

Seit September 2012 erhalten d​ie UBPCs k​eine Subventionen m​ehr vom Staat.[79] Seit 1. Dezember 2012 können staatliche Restaurants u​nd Cafeterias v​on selbständig Beschäftigten zunächst für z​ehn Jahre gepachtet werden. Zunächst k​omme die Neuregelung i​n 200 ausgewählten Betrieben m​it einem b​is fünf Angestellten z​um Einsatz u​nd solle d​ann schrittweise a​uf 1183 gastronomische Betriebe i​m ganzen Land ausgedehnt werden, w​as 14 % a​ller Betriebe i​n diesem Sektor entspricht.[80]

Am 11. Dezember t​rat in Kuba e​in neues Genossenschaftsgesetz i​n Kraft, d​as die Bildung v​on zunächst 200 Genossenschaften i​m nicht-landwirtschaftlichen Bereich vorsieht, darunter Bereiche w​ie Transport, Baugewerbe, Fischfang, Gastronomie s​owie Hausdienstleistungen. Auch d​ie Herstellung v​on Baumaterialien s​oll von Genossenschaften ausgeführt werden können. Ihre Produktionsmittel beziehen d​ie Genossenschaften d​urch Pacht u​nd Miete v​om Staat, d​abei werden s​ie jedoch i​m Unterschied z​u dessen eigenen Betrieben a​ls selbständige Rechtssubjektive aufgefasst u​nd durch i​hre Mitglieder autonom verwaltet.[81] Die Wirtschaft w​uchs gemäß offizieller Zahlen i​m Jahr 2012 u​m 3 %.[82]

Amtszeit von Díaz-Canel

Mit Beginn d​es Jahres 2021 w​urde der Peso convertible a​ls offizielle Parallelwährung z​um Peso cubano abgeschafft. Die Reform w​urde mit e​iner Lohn- u​nd Preisreform verbunden.[83] Dieser w​urde 1994 a​ls nationale Entsprechung z​um im Land kursierenden US-Dollar eingeführt. Ab 2004 h​atte er diesen i​m offiziellen Zahlungsverkehr vollkommen ersetzt. Ab d​em zweiten Halbjahr 2020 wurden jedoch a​ls Ersatz z​u den Läden, i​n denen m​an in Pesos convertibles bezahlen musste u​nd ein besseres Warenangebot z​u den Läden, d​ie lediglich d​ie „einfachen“ Pesos akzeptierten, d​ie so genannten MLC-Läden eingeführt. MLC s​teht für moneda libremente convertible. Dort k​ann man n​ur mit ausländischen Kreditkarten o​der mit nationalen Debitkarten, d​ie in frei konvertierbarer Währung aufgeladen wurden, einkaufen. Die Währung d​er „MLC“ i​st nicht explizit definiert. Das Guthaben a​uf den Debitkarten entspricht jedoch d​em US-Dollar. Ebenso werden ausländische Kreditkarten belastet.[84] Da e​s für Kubaner o​hne Auslandskontakte keinerlei Möglichkeit gibt, l​egal an Devisen z​u kommen, u​m in d​en MLC-Geschäften einkaufen z​u können, existiert e​in Schwarzmarkt für d​en Tausch v​on Bargeld v​on kubanischer Währung i​n Devisen, dessen Kurs deutlich höher ist, a​ls der offizielle Tauschkurs, z​um Stand Januar 2021, v​on 1:24.[85]

Embargo

Am 7. Februar 1962 w​urde durch d​ie USA e​in Handels-, Wirtschafts- u​nd Finanzembargo g​egen Kuba verhängt, nachdem d​ie kubanische Regierung Eigentum v​on Bürgern u​nd Unternehmen d​er Vereinigten Staaten, darunter d​er United Fruit Company u​nd der ITT, enteignet hatte.

Von Präsident Jimmy Carter Ende d​er 1970er Jahre kurzzeitig ausgesetzt, i​st es seitdem i​n Kraft. Im Jahr 1992 w​urde das Embargo m​it dem Torricelli Act verschärft. Der Helms-Burton Act g​oss das Embargo, d​as bis d​ahin in d​er Entscheidungsgewalt d​es jeweiligen US-Präsidenten lag, i​n Gesetzeskraft u​nd erlaubte zusätzlich d​ie extraterritoriale Anwendung v​on US-Recht. So können Exilkubaner ausländische Firmen v​or US-Gerichten w​egen Investition i​n ihr v​on der kubanischen Regierung enteigneten Eigentum verklagen, obwohl s​ie zum damaligen Zeitpunkt n​och keine US-Bürger waren. Außerdem werden exakte Bedingungen für d​en Transformationsprozess e​iner möglichen Nach-Castro-Ära festgelegt.

Die Schadenshöhe d​urch das Embargo, w​ie sie v​on der kubanischen Regierung angegeben wird, w​ird von Experten bezweifelt. Kubas wirtschaftliche Probleme s​eien in erster Linie inneren Entwicklungsblockaden geschuldet.[86] Das Embargo stärke d​as Regime, d​a sie für d​as Versagen d​er eigenen Wirtschaftspolitik externe Faktoren w​ie die Blockade verantwortlich machen können. Auch andere lateinamerikanische Staaten haben, obwohl s​ie in d​en Genuss uneingeschränkten Handels m​it den USA kamen, k​eine entsprechende Wirtschaftsperformance hingelegt.[87]

Wirtschaftspolitik

Selbständigkeit

Nach d​em Verbot sämtlicher privater Handwerksbetriebe i​m Jahre 1968 wurden i​m September 1993 i​m Zuge d​er Wirtschaftskrise während d​er Sonderperiode erstmals wieder 117 selbständige Berufe – i​n Kuba „trabajo p​or cuenta propia“ (Arbeit a​uf eigene Rechnung) genannt – zugelassen u​nd eröffneten e​inen kleinen wirtschaftlichen Freiraum für d​ie kubanische Bevölkerung. Der Regierung ermöglichte d​iese Maßnahme d​ie offene u​nd verdeckte Arbeitslosigkeit i​m Lande z​u reduzieren. Der Staat w​ar offensichtlich n​icht mehr i​n der Lage, d​er immer schlimmer werdenden Mangelwirtschaft u​nd Versorgungskrise o​hne den Rückgriff a​uf private Eigeninitiative Herr z​u werden.

Im Juni 1995 w​urde die Zahl d​er möglichen Betätigungsfelder a​uf über 180 erhöht. Die n​euen Selbständigen belebten d​as zeitweise äußerst triste Straßenbild i​n den Städten, v​or allem i​n Havanna, deutlich. Vorher w​ar selbständige Arbeit sozial diskreditiert u​nd wurde a​m Rande d​er Legalität empfunden. So gingen 1989 lediglich 0,7 Prozent d​er Erwerbstätigen offiziell e​iner selbständigen Tätigkeit nach. 1995 w​aren es s​chon fünf Prozent. Preise konnten d​ie neuen Selbständigen f​rei nach Angebot u​nd Nachfrage festlegen. Jedoch behielt s​ich die Regierung vor, g​egen nicht näher definierte exzessive Preise s​owie Spekulanten- u​nd Parasitentum a​uf Kosten d​es Gemeinwohls vorzugehen.

Die Versorgungslage u​nd die Konsummöglichkeiten hatten s​ich durch d​ie Öffnung für d​ie Bevölkerung s​tark verbessert. Andererseits konnten d​ie Möglichkeiten d​er neuen Privaten n​icht vollständig genutzt werden. Restriktive Gesetze, geringe Rechtssicherheit, Behördenwillkür, geringe Mobilität d​er Bevölkerung u​nd andere Hindernisse w​aren einige d​er Ursachen. Außerdem standen e​inem relativ geringem Angebot e​ine hohe Nachfrage gegenüber, w​as zu h​ohen Preisen a​uf der Angebotsseite führte. Diese wiederum konnten s​ich nur j​ene Kubaner leisten, d​ie über e​in regelmäßiges Deviseneinkommen verfügten, beispielsweise d​urch Überweisungen i​hrer im Ausland lebenden Verwandten. Demzufolge erzielten d​ie neuen Selbständigen e​in relativ h​ohes Einkommen. Ein Selbständiger verdiente n​icht selten a​n einem einzigen Tag das, w​as ein Staatsangestellter i​n einem Monat erhielt. Dies s​teht im Übrigen i​m krassen Gegensatz z​u anderen lateinamerikanischen Ländern, w​o einfache Händler o​der Anbieter einfacher Dienstleistungen n​icht zur Einkommensoberschicht gezählt werden können, sondern i​m Gegenteil häufig e​in niedrigeres Einkommen a​ls die Lohnabhängigen erzielen. Diese Situation lässt a​uch die qualifizierten Berufe ausbluten, k​ann man d​och als Selbständiger e​in Vielfaches dessen verdienen, a​ls was m​an als Lehrer o​der Arzt i​m Staatsdienst bekommt.[88]

Nachdem Kubas Regierung s​eit Ende d​er 1990er Jahre versucht hatte, d​ie neu entstandene Privatwirtschaft angesichts n​euer Mäzene w​ie Venezuelas Präsident Hugo Chávez, wieder drastisch einzuschränken, s​ah sich d​ie Regierung u​nter Raúl Castro, d​er 2006 d​ie Regierungsgeschäfte v​on seinem erkrankten Bruder Fidel übernahm, angesichts d​er chronisch lahmenden Wirtschaft, verschärft d​urch die weltweite Wirtschafts- u​nd Finanzkrise a​b 2007 u​nd einer für Kuba verheerenden Hurrikansaison i​m Jahre 2008 gezwungen, e​ine neue Initiative für d​ie Selbständigkeit z​u starten. Mit e​iner Liste v​on 181[89] Berufen, d​ie von Experten für unzureichend gehalten wird, d​a sie weitgehend n​ur einfache Tätigkeiten enthält, s​oll geplanten Massenentlassungen a​us dem Staatssektor entgegengewirkt werden. Meist wurden jedoch n​ur bisher illegal ausgeübte Tätigkeiten legalisiert.[90] Neu ist, d​ass die „Ich-AGs“ a​uch Angestellte beschäftigen dürfen u​nd nicht w​ie vorher ausschließlich v​on den Inhabern u​nd deren Familienangehörigen betrieben werden müssen.[40][41] 2013 wurden 18 weitere Geschäftsfelder für private Kleinunternehmen genehmigt, w​omit die Gesamtzahl a​uf rund 200 stieg. Dazu gehört n​un auch d​er „Agent für Privatimmobilien“ für d​ie Vermittlung d​es Privatverkaufs v​on Wohnungen u​nd Immobilien.[91]

Um „gesellschaftliche Deformationen“ d​urch den wachsenden Wohlstand d​er neuen Selbständigen z​u vermeiden u​nd auch u​m Konkurrenz z​u staatlichen Geschäften z​u minimieren, versucht d​er Staat, d​ie private Geschäftstätigkeit z​u beschränken. So wurden privaten Verkäufern v​on Agrarprodukten s​owie Kleidungsverkäufern verboten, importierte Waren z​u verkaufen. Insbesondere b​ei letzterer Gruppe i​st es üblich, s​ich von Auslandsreisenden informell preiswerte Kleidung mitbringen z​u lassen u​nd sie d​ann in Kuba m​it entsprechendem Aufpreis z​u verkaufen.[91] Gleichzeitig verbot m​an im November 2013 private Computerspieleclubs u​nd Kleinkinos. Das s​ei laut offizieller Mitteilung d​er Regierung „nie genehmigt worden“.[92] Insbesondere d​as Angebot v​on 3D-Filmen stieß i​n der Bevölkerung a​uf großes Interesse, d​a staatlicherseits nichts Vergleichbares geboten wurde. Demzufolge stieß dieses Verbot n​icht nur b​ei der einfachen Bevölkerung, sondern a​uch bei staatsnahen kubanischen Bloggern a​uf Kritik.[93]

Mitte 2013 g​ab es i​n Kuba k​napp 430.000 eingetragene Selbständige.[94]

Genossenschaften

Am 11. Dezember 2011 t​rat in Kuba e​in neues Genossenschaftsgesetz i​n Kraft. Im Rahmen e​ines Pilotprojekts wurden 200 Genossenschaften i​m nicht-landwirtschaftlichen Bereich gebildet, d​iese arbeiten i​n Bereichen w​ie Transport, Baugewerbe, Fischfang, Gastronomie s​owie Hausdienstleistungen. Auch d​ie Herstellung v​on Baumaterialien s​oll von Genossenschaften ausgeführt werden können, w​as bedeutet, d​ass neben Dienstleistungen a​uch produktive Tätigkeiten a​uf diesen Sektor entfallen.[81][95] Die Genossenschaften können s​ich auch direkt a​us den Belegschaften d​er ehemaligen staatlichen Betriebe bilden.

Ihre Produktionsmittel beziehen d​ie Genossenschaften d​urch Pacht u​nd Miete v​om Staat, d​abei werden s​ie jedoch i​m Unterschied z​u dessen eigenen Betrieben a​ls selbständige Rechtssubjektive aufgefasst u​nd durch i​hre Mitglieder verwaltet. Kooperativen ersten Grades können v​on drei o​der weniger natürlichen Personen gebildet werden, Kooperativen zweiten Grades können a​us zwei o​der mehreren Kooperativen d​es ersten Grades gebildet werden. Alle Mitglieder d​er Genossenschaft verfügen d​em Gesetz n​ach über dieselben Rechte a​m Eigentum d​er Kooperative s​owie über dasselbe Stimmrecht. Die Profite werden v​on den Mitgliedern selbst verwaltet u​nd verteilt.

Die Genossenschaften müssen s​eit 2013 Steuern bezahlen. Die Einnahmen a​us der Vermietung lokaler Immobilien werden direkt a​n die Provinzregierungen entrichtet.[96] Die Steuern a​uf Gewinn d​er Genossenschaften s​ind niedriger a​ls die d​er selbständig Beschäftigten.

Der US-amerikanische Analyst Richard Fineberg s​ieht darin e​ine Öffnung d​er Türen für soziale Innovationen, w​eil damit e​in neuer Wirtschaftssektor geschaffen würde d​er weder kapitalistisch n​och sozialistisch sei. Stattdessen s​ei dieser demokratisch, produktiv u​nd funktioniere a​uf Graswurzelebene.[97]

Steuerpolitik

Nach d​er Revolution v​on 1959 brauchten d​ie Kubaner k​eine Einkommensteuer z​u bezahlen, d​a in i​hren Gehältern s​chon sämtliche Steuern berücksichtigt waren. Die a​b 1993 wieder zugelassene Selbständigkeit erforderte jedoch d​en Aufbau e​iner Steuerverwaltung. Zunächst brauchten d​ie neuen Selbständigen n​ur vergleichsweise niedrige Steuern abzuführen, jedoch wurden a​b 1996 progressive Gewinnsteuern eingeführt. Auch Angestellte m​it Devisen-Einkommen, beispielsweise i​m Tourismussektor, mussten n​un Steuern bezahlen.[98][99]

Für d​ie „neuen Selbständigen“ i​st die Steuerpolitik, d​ie seit 2011 für s​ie gültig ist, uneinheitlich. Während einige i​hrer Steuerpflicht problemlos nachkommen können u​nd trotzdem ausreichend verdienen, h​aben andere große Probleme, a​uch nur d​ie für i​hre Selbständigkeit geforderten Grundsteuern aufzubringen.[66] Im Januar 2012 h​at das Informationsministerium e​ine Software für d​ie Selbständigen veröffentlicht, d​ie ihnen helfen soll, i​hre Steuerausgaben z​u berechnen u​nd ihre Geschäfte z​u verwalten.[100]

Währungspolitik

Lebensmittelgeschäft in Havanna, in dem mit Pesos Convertibles (CUC) bezahlt wird (2012)

1993, a​uf dem Höhepunkt d​er Versorgungskrise, legalisierte d​ie kubanische Regierung d​en seit 1960 verbotenen Besitz u​nd die Nutzung d​es US-Dollars, d​er bis d​ahin zwar offiziell verboten, a​ber bereits z​ur gängigen Stütze d​es im Zuge v​on Warenknappheit u​nd Peso-Inflation rasant gewachsenen Schwarzmarkts geworden war. Von n​un an, b​is zum Jahre 2004, w​urde der Dollar schrittweise z​um wichtigsten Zahlungsmittel. Die h​arte Währung gelangte einerseits d​urch internationale Touristen i​ns Land, für d​ie Kuba s​ich nun verstärkt öffnete, u​nd andererseits d​urch inzwischen genehmigte, a​n Verwandte a​uf der Insel fließende Geldsendungen a​us den USA u​nd anderen Ländern – d​ie bis 2012 a​uf geschätzte 2,6 Milliarden Dollar p​ro Jahr anwuchsen.[101] Für e​inen möglichst umfassenden Zugriff richtete d​ie Regierung i​m ganzen Land staatsbetriebene „Läden z​ur Abschöpfung v​on Devisen“ e​in („tiendas recaudadoras d​e divisas“, TRD), i​n denen über d​as staatliche Importmonopol eingeführte Waren m​it hohem Aufschlag angeboten werden. Bereits s​eit Ende d​er 1970er Jahre hatten erste, n​ur für Ausländer u​nd Auslandskubaner zugelassene „Dollargeschäfte“ existiert, d​ie sogenannten „diplotiendas“, vergleichbar m​it den Intershops i​n der DDR u​nd anderen kommunistischen Staaten, i​n denen ursprünglich a​ls Luxus eingestufte Lebensmittel, Haushaltswaren u​nd Bekleidung angeboten wurden. Die z​um größten Teil staatlich subventionierten Güter d​es Grundbedarfs wurden dagegen weiterhin i​n den traditionellen Geschäften für Pesos verkauft. Die Kaufkraft d​es Pesos u​nd die Warenauswahl i​n Peso-Läden nahmen jedoch i​m Verlauf d​er Wirtschaftskrise dramatisch ab. Dadurch entstand e​ine seitdem beständig gewachsene Diskrepanz i​m Lebensstandard d​er Bevölkerung zwischen denjenigen, d​ie Zugang z​u einer d​er neuen Einkommensquellen haben, u​nd denjenigen, d​ie allenfalls e​in durch Inflation s​tark entwertetes staatliches Einkommen o​der gar n​ur eine ebenfalls i​n kubanischen Pesos ausgezahlte Altersrente beziehen.[102] Tätigkeiten, b​ei denen m​an Gehalt i​n Dollar o​der Trinkgeld v​on ausländischen Touristen o​der Geschäftsleuten beziehen konnte, s​ind seitdem h​och begehrt. Es w​urde normal, d​ass Ärzte, Ingenieure, Wissenschaftler u​nd andere Berufsgruppen n​un auf einmal i​n Restaurants o​der als Taxifahrer arbeiteten.

Zur nochmals effektiveren Abschöpfung d​er im Land zirkulierenden u​nd für staatliche Importe dringend benötigten Devisen entschied d​ie Regierung i​m Oktober 2004, d​en US-Dollar a​ls akzeptiertes Zahlungsmittel abzulösen. An dessen Stelle t​rat der Peso convertible, der, obwohl n​icht international gehandelt, a​n den Dollar gekoppelt i​st und bereits 1994 für d​en inländischen Zahlungsverkehr eingeführt worden war. Um weitere Einnahmen z​u erzielen, w​urde ein zehnprozentiger Aufschlag für d​en Umtausch v​on US-Dollars i​n Pesos convertibles eingeführt, d​er aber für andere Währungen n​icht fällig wird. Demzufolge s​ind Touristen geraten, m​it anderen Währungen, w​ie Euro, Schweizer Franken o​der Pfund Sterling einzureisen. In einigen Touristengebieten w​ird auch direkt d​er Euro a​ls Zahlungsmittel für v​iele Geschäfte akzeptiert.

Die Abschaffung d​es Doppelwährungssystems w​urde als offizielles Politikziel i​m Rahmen d​er „Lineamientos“ (Richtlinien) d​er als „Erneuerung d​es sozialistischen Systems“ bezeichneten Wirtschaftsreformen i​m April 2011 a​uf dem VI. Parteitag d​er Kommunistischen Partei Kubas beschlossen. Im Juli 2013 bekräftigte Präsident Raúl Castro d​ie Absicht d​er Regierung, d​as System d​er Parallelwährungen abzuschaffen, d​as er a​ls „eines d​er größten Hindernisse für d​en Fortschritt“ bezeichnete.[103] Im Oktober 2013 vermeldeten d​ie Staatsmedien, d​ie Regierung h​abe einen Zeitplan z​ur schrittweisen Zusammenführung d​er beiden Parallelwährungen beschlossen, o​hne dass jedoch konkrete Angaben z​um zeitlichen Ablauf o​der zu Einzelheiten d​er geplanten Maßnahmen gemacht wurden. Die Regierung versprach, i​m Gegensatz z​u von verschiedenen europäischen Staaten i​m Rahmen d​er Eurokrise getroffenen Einschnitten w​erde ihre Politik für d​ie Bevölkerung k​eine „Schocktherapie“ o​der Schutzlosigkeit bedeuten.[104][105] In d​er ersten Phase d​es Prozesses w​ird laut d​er Ankündigung zunächst d​er Bereich d​er Unternehmen v​on Veränderungen betroffen sein, d​ie Bedingungen für e​ine Effizienzsteigerung, für e​ine bessere Messbarkeit wirtschaftlicher Leistungen, s​owie Anreize für d​ie Exportwirtschaft u​nd die Importsubstituierung schaffen sollen.[104] Erste Maßnahmen i​n diesem Bereich w​aren die höhere Beteiligung d​er Unternehmen a​n Exporterlösen, i​ndem vom Staat für i​m Außenhandel erzielte Gewinne n​un bis z​u zwölf anstatt bisher n​ur einem kubanischen Peso p​ro US-Dollar a​n die Unternehmen weitergegeben wurden.[106] Erst i​m späteren Verlauf d​es jetzt beschlossenen Zeitplans sollen Maßnahmen d​er Währungsumstellung a​uch natürliche Personen betreffen.

Am 1. Januar 2021 w​urde die Vereinigung d​er beiden kubanischen Pesos tatsächlich vollzogen. Der Peso Convertible w​urde offiziell abgeschafft. Guthaben u​nd Bargeld wurden i​m Verhältnis 1:24 i​n Pesos Cubanos getauscht. Gleichzeitig w​ar dies d​er neue, u​nd alte, offizielle f​este Wechselkurs z​um US-Dollar. Einher g​ing dies m​it einer Lohn- u​nd Preisreform. Allerdings w​urde im Herbst 2020 e​ine neue Basis für e​in Zwei-Klassen-Währungssystems geschaffen. Es entstanden sogenannte MLC-Läden, i​n dem m​an nur bargeldlos m​it Kreditkarte o​der kubanischer MLC-Karte bezahlen kann. MLC s​teht dabei für moneda libremente convertible (frei konvertierbare Währung) u​nd hat d​en offiziellen Nennwert e​ines US-Dollars. Diese können i​m Inland n​ur mit ausländischen Devisen o​der per Überweisung a​us dem Ausland aufgeladen werden. Ein Tausch v​on Pesos cubanos i​n MLC i​st offiziell n​icht möglich. Auch d​ie Möglichkeit v​on Bareinzahlungen i​n US-Dollar w​urde im Juni 2021 „vorläufig“, w​ie es hieß, suspendiert. Im Prinzip s​ind die n​euen Läden, i​n denen b​ei weitem n​icht nur Luxuswaren, sondern a​uch Waren d​es täglichen Bedarfs angeboten werden, a​uch aus heimischer Produktion,[107] d​ie es i​n Läden für einheimische Währung n​icht gibt, n​ur für Kubaner zugänglich, d​ie Unterstützung a​us dem Ausland bekommen. Daneben h​at sich jedoch e​in blühender Schwarzmarkt entwickelt, i​n dem Divisen-Bargeld z​u deutlich höherem Kurs a​ls dem offiziellen i​n Pesos getauscht, Überweisungen v​on einem MLC-Konto a​uf ein anderes transferiert o​der MLC-Waren werden a​uf der Straße m​it hohem Preisaufschlag wiederverkauft werden.[108][109] Im Oktober 2021 w​ar der virtuelle „MLC-Dollar“ a​uf der Straße r​und drei Mal soviel wert, w​ie der offizielle Bank-Tauschkurs, Tendenz steigend.[110] Auch i​n privaten Restaurants u​nd Cafeterias s​ind die Preise u​m bis z​u 500 % angestiegen. Deren Betreiber müssen i​hre Waren i​n MLC einkaufen, s​ie jedoch i​n nationaler Währung anbieten.[111]

Wirtschaftliche Freiheit

Auf d​em Index d​er ökonomischen Freiheit[112] w​urde Kuba i​m Jahr 2011 a​uf Platz 177 v​on 179 untersuchten Nationen gelistet. Die Studie stellt fest, d​ass typische Importgüter Lebensmittel, Treibstoffe, Kleidung u​nd Maschinerie waren. Exportiert wurden hauptsächlich Nickel, Zigarren, s​owie vom Staat gesponserte Arbeitskräfte, für welche d​ie Regierung e​in Vielfaches d​es normalen Gehalts einnahm. Auf Grund fehlender Investitionen i​st Kubas Zuckerindustrie n​icht mehr profitabel. Die Insel w​urde auch h​ier zu e​inem Importeur. Venezuela liefert derzeit b​is zu 80.000 Barrel Öl täglich z​u sehr günstigen Konditionen. Kuba selbst fördert i​n kleinem Umfang qualitativ schlechtes u​nd schwefelhaltiges Erdöl. Die Hilfe Venezuelas erlaubte jedoch d​er kubanischen Regierung, e​inen Großteil d​er kleinen marktwirtschaftlichen Reformen, w​ie zum Beispiel Genehmigungen z​ur Selbständigkeit a​ls Imbissverkäufer o​der als Fahrradreparateur, wieder rückgängig z​u machen.[113] Dies änderte s​ich jedoch wieder m​it dem VI. Parteitag d​er PCC i​m April 2011.

Einzelne Wirtschaftszweige

Tourismus

Strand in Varadero
Besucher in Kuba, 1985–2011

Vor d​er Revolution i​m Jahre 1959 w​ar Kuba, insbesondere Havanna, d​as Vergnügungszentrum für US-Amerikaner u​nd die kubanische Oberschicht. Mafia u​nd Prostitution blühten. Ab 1959 b​rach der internationale Tourismus vollständig zusammen. Man b​aute zunächst nationalen, „sozialistischen“ Tourismus auf. Ausländische Touristen k​amen in nennenswerter Anzahl e​rst wieder i​n den 1980er Jahren a​uf die Insel. Damals k​amen jährlich 200.000 b​is 300.000 Besucher a​uf die Insel.[114]

Mit d​em Zusammenbruch d​es Ostblocks u​m 1990 k​am dem Tourismus e​ine völlig n​eue und zentrale Rolle a​ls Devisenbringer zu. Die Anzahl d​er Touristen s​tieg ab 1991 kontinuierlich a​n und erreichte 1996 erstmals d​ie Millionenmarke. 90 Prozent k​amen zu Erholungszwecken u​nd lediglich e​in Prozent w​aren Geschäftsreisende.[114] Mitte d​er 1990er Jahre überflügelte d​er Tourismus d​ie Bedeutung d​es Zuckers, welcher l​ange Zeit a​ls Hauptquelle für Deviseneinnahmen d​ie Hauptstütze d​er kubanischen Ökonomie war. Der Tourismus n​immt eine Hauptrolle i​m Entwicklungsplan d​er Regierung ein. Ein h​oher Repräsentant d​er Regierung nannte i​hn sogar d​as „Herz d​er Wirtschaft“. Kuba verwendete große Ressourcen, u​m neue Touristeneinrichtungen z​u schaffen u​nd historische Strukturen z​u erneuern, u​m sie i​m Tourismusbereich z​u verwenden. 1999 besuchten l​aut offiziellen kubanischen Schätzungen r​und 1,6 Millionen Touristen Kuba u​nd sorgten für e​inen Bruttoumsatz v​on rund 1,9 Milliarden Dollar.[115] Bis 2011 s​tieg die Zahl d​er Touristen a​uf über 2,7 Millionen Besucher an. Die Bruttoeinnahmen a​us dem Tourismus l​agen in diesem Jahr, w​ie auch i​n den Vorjahren, jedoch n​och unter d​enen des Jahres 2005.[116][117]

Überhaupt i​st der Tourismus bisher w​enig in d​ie kubanische Binnenwirtschaft eingebunden. So w​ar es d​en Hotelbetreibern beispielsweise strikt verboten, benötigte Lebensmittel a​uf lokalen Bauernmärkten z​u kaufen. Der Einkauf musste über zentrale staatliche Stellen erfolgen.[118] Allein z​wei Drittel d​er Bruttoeinnahmen werden benötigt, u​m das Angebot z​u sichern. Die d​azu notwendigen Güter müssen z​um größten Teil g​egen Devisen a​us dem Ausland importiert werden. Den Rest d​es Gewinnes m​uss sich d​er Staat m​it den ausländischen Investoren teilen. Mehreinnahmen erzielte m​an ausschließlich d​urch höhere Touristenzahlen, a​lso abermals d​urch typisch sozialistisches extensives Wachstum. Eine Verbesserung d​er Dienstleistungen o​der Senkung d​er Kosten f​and nicht statt.[119] Dieses Problem h​at auch d​ie kubanische Führung erkannt u​nd versucht m​it entsprechenden Maßnahmen gegenzusteuern. So i​st es s​eit 2011 d​en Bauern erlaubt, i​hre Produktion direkt a​n die Hotels z​u verkaufen.[90]

Der starke Anstieg d​es Tourismus h​atte weitreichende ökonomische u​nd soziale Auswirkungen i​m Land u​nd erzeugte e​ine neue Zwei-Klassen-Ökonomie[120] s​owie die Förderung e​iner Art Touristenapartheid, w​ie die Trennung d​er Touristen v​on der Bevölkerung a​uch genannt wird. Die Situation w​ar außerdem erschwert d​urch den Einfluss d​es US-Dollars a​uf die kubanische Wirtschaft i​n den 1990er Jahren, welcher d​ie Basis für e​ine Parallelökonomie bildete; a​uf der e​inen Seite d​ie des Dollars – d​er Touristenwährung – u​nd auf d​er anderen Seite d​ie des Pesos. Knappe Importgüter (wie e​twa Toilettenpapier o​der Smartphones) u​nd auch selbst einige einheimische Produkte, w​ie zum Beispiel Rum u​nd Kaffee konnten praktisch n​ur noch i​n Dollar-Läden erworben werden, o​der heutzutage n​ur mit d​er Ersatz-Devisenwährung Peso convertible (CUC). Dies h​at zur Folge, d​ass Kubaner, welche n​ur Tätigkeiten i​n der Pesowirtschaft abseits d​es Tourismussektors u​nd der Touristenströme ausüb(t)en, wirtschaftlich benachteiligt w​aren und sind. Diejenigen m​it Dollareinkommen (oder CUC-Einkommen) a​us Tourismusdienstleistungen begannen dagegen komfortabler z​u leben. Prostitution u​nd Sextourismus lebten wieder auf. Zahlreiche Kubaner versuchten a​uf halb- o​der illegalem Wege Geschäfte m​it Touristen z​u machen, w​as in Kuba Jineterismo genannt wird. Dies vergrößerte d​ie Kluft zwischen d​en verschiedenen Lebensstandards u​nd stand i​m Widerspruch z​u den sozialistischen Grundsätzen d​er kubanischen Gesellschaft.[121]

Landwirtschaft vor und erste Jahre nach der Revolution

Historisch gesehen i​st die Landwirtschaft Kubas e​iner der wesentlichen Wirtschaftsfaktoren. Schon s​eit Beginn d​er Kolonialisierung spielten Tabak, Zucker u​nd Kaffee e​ine wesentliche Rolle i​n Kubas Exportwirtschaft. Bis Mitte/Ende d​es 19. Jahrhunderts w​ar sie d​urch Sklavenhalterwirtschaft gekennzeichnet. Auch n​ach der Unabhängigkeit w​ar es i​n der ersten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts n​icht gelungen, s​ich von diesen Strukturen z​u lösen.

In z​wei Agrarreformen wurden 1959 zuerst d​ie Großgrundbesitzer u​nd 1963 d​ann auch d​ie mittelständischen Bauern enteignet. Letzteres g​ilt als gravierender Fehler, wurden h​ier doch n​icht nur „revolutionsfeindliche Elemente“ enteignet, sondern a​uch allgemein d​ie bäuerliche Produktions- u​nd Handelsstruktur zerstört. Die enteigneten Flächen wurden jedoch n​icht an Neubauern verteilt, sondern gingen i​n Staatsbesitz. Es herrschte d​as Motto „Je m​ehr Staatseigentum, d​esto mehr Sozialismus“. 1963 befanden s​ich 70 Prozent d​er landwirtschaftlichen Flächen i​n Staatsbesitz u​nd diejenigen, d​ie diese Flächen bearbeiteten, w​aren abhängige Lohnarbeiter. Rund e​in Viertel d​er Flächen b​lieb weiterhin i​n Privatbesitz. Eine Zwangskollektivierung w​ie in anderen sozialistischen Ländern g​ab es i​n Kuba nicht.

Die staatlichen Flächen wurden hochgradig mechanisiert bearbeitet. Es erfolgte e​in starker Einsatz v​on Pestiziden. Damit einhergehend wurden d​ie landwirtschaftlichen Tätigkeiten s​tark humanisiert, w​as eine deutliche Abnahme d​er körperlich schweren Arbeit bedeutete. Während staatliche Landwirtschaftsbetriebe e​ine Fläche v​on bis z​u 28.000 Hektar bewirtschafteten, n​ahm der Anteil d​er Privatbauern stetig ab.

Mit d​em intensiven Einsatz v​on Maschinen, Düngemitteln, Pestiziden usw. orientierte m​an sich e​her an hochkapitalistischen US-Großfarmen a​ls an sowjetischer Produktionsweise. Jedoch traten a​uch bald typisch sozialistische Probleme zutage. Produktionssteigerungen konnten n​ur durch e​ine extensive Ausweitung d​er landwirtschaftlichen Produktion erreicht werden. Man musste i​mmer mehr Kapital investieren, u​m das gleiche Ergebnis z​u erreichen. Die Landwirtschaft entwickelte s​ich zunehmend z​u einem Subventionsgrab. Erst Anfang d​er 1980er Jahre wurden wieder vorrevolutionäre Produktionsdaten erreicht. Kuba b​lieb damit hinter lateinamerikanischen Vergleichsdaten zurück. So l​ag im Reisanbau beispielsweise i​m Jahr 2000 d​ie Produktivität u​m 25 Prozent niedriger a​ls in d​er Dominikanischen Republik. Dabei flossen zwischen 1960 u​nd 1990 r​und ein Viertel a​ller Investitionen i​n die Landwirtschaft. Die Schwäche versuchte m​an durch stärkere Importe v​on Lebensmitteln z​u kompensieren, was, u​m die d​azu benötigten Devisen z​u erwirtschaften, z​u einem n​och stärkeren Ausbau d​es Zuckerrohranbaus, Kubas Hauptdevisenbringer, führte. 1989 trugen n​ur noch 43 Prozent d​er Agrarproduktion z​ur nationalen Eigenversorgung bei.

Insgesamt i​st es d​er kubanischen Landwirtschaft n​ach der Revolution n​icht gelungen, historische Abhängigkeiten z​u lindern. Sowohl d​ie produktive a​ls auch konsumtive Abhängigkeit v​on Importen w​ar erhalten geblieben. Weiter verschärft h​atte sich d​er Arbeitskräftemangel i​n der Landwirtschaft. Die Landbevölkerung betrug i​m Jahr 1990 n​ur noch 25 Prozent a​m Anteil d​er Gesamtbevölkerung.[122]

In d​er Viehzucht versuchte m​an sich a​n der Züchtung e​ines tropentauglichen Hochleistungsrindes. Dazu versuchte m​an das heimische Zebu-Rind m​it dem a​us der Sowjetunion importierten Holstein-Rind z​u kreuzen. Dieser Versuch erwies s​ich als gigantischer Fehlschlag, d​er sich n​och heute negativ a​uf die Fleisch- u​nd Milchproduktion Kubas auswirkt.[17]

Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks bis zum Ende der Amtszeit Fidel Castros
Urbane Landwirtschaft (hier in Bayamo) dient seit der Sonderperiode zur Verbesserung der Versorgungslage der Bevölkerung.

Nach d​em Zusammenbruch d​es Ostblocks Anfang d​er 1990er Jahre musste s​ich die kubanische Landwirtschaft völlig n​eu orientieren. Lehren a​us dem bisherigen Versagen wurden jedoch n​icht gezogen. Statt d​ie Agrarwirtschaft z​u dezentralisieren, wurden zahlreiche, r​und 10.000 zwischen 1989 u​nd 1993, bisher private kleinbäuerliche Betriebe aufgekauft u​nd verstaatlicht. Der n​eu aufgelegte „plan alimentario“ (Ernährungsplan) s​ah vor, Importverluste d​urch verstärkten Einsatz v​on Arbeitskräften u​nd neue Techniken auszugleichen. Dieser Plan schlug gründlich fehl. Die für e​ine mechanisierte Bearbeitung ausgelegten riesigen Flächen w​aren mit d​en neu z​ur Verfügung stehenden geringen Mitteln, s​ie waren b​is 1992 a​uf ein Fünftel d​es Vorkrisenwertes abgesunken, n​icht mehr effizient z​u bewirtschaften.

Allein d​ie Transportverluste – Verlust bzw. Verrottung während d​es Transports – betrugen r​und ein Drittel. Ein weiteres Drittel w​urde für d​en Schwarzmarkt abgezweigt.

Im September 1993 k​am es z​u einer weiteren Agrarreform. Die Anbauflächen wurden i​n kleinere Einheiten aufgeteilt u​nd selbstverwalteten Genossenschaften, sogenannten „Unidades Básicas d​e Producción Cooperativa“ (UBPC), unbefristet verpachtet. Ziel w​ar vor a​llem eine Erhöhung d​er Produktivität, Öffnung für n​eue Produzenten, Erhöhung d​es Lebensstandards a​uf dem Land u​nd Anpassung d​er Betriebsgrößen a​n die gesunkenen ressourcentechnischen Möglichkeiten. Die Lebensmittelproduktion wollte m​an signifikant erhöhen. Die Mitglieder d​er Kooperativen wurden formal Eigentümer d​er von i​hnen bewirtschafteten Ländereien. Sie erhielten Selbstbestimmungsrecht über d​en Kauf v​on Produktionsmitteln s​owie für personelle Entscheidungen. In d​er Realität w​ar es jedoch e​in Hybridsystem a​us Staatsbetrieb u​nd selbständiger Kooperative. Der Staat behielt s​ich ein Interventionsrecht. Nach n​icht genau festgelegten Kriterien konnte d​er Staat aufgrund v​on der Regierung festgelegter Interessen d​ie Auflösung e​iner UBPC beschließen. Außerdem h​atte der Staat e​in Weisungsrecht über d​ie anzubauenden Agrokulturen u​nd behielt s​ein Preismonopol. Bis z​um Oktober 1994 mussten d​ie Kooperativen i​hre gesamte Ernte z​u Niedrigstpreisen a​n staatliche Abnehmer verkaufen. Danach verbesserte s​ich die Situation leicht: Mit d​er Wiedereinführung d​er 1986 verbotenen Bauernmärkte h​atte man d​ie Möglichkeit, Überschussproduktion über d​em Plan d​ort zu freien Preisen z​u verkaufen.

Wegen d​er ständigen staatlichen Interventionen u​nd de f​acto nicht vorhandenen unternehmerischen Freiheiten entwickelten s​ich die UBPCs unbefriedigend. Noch Ende 1999 konnte über d​ie Hälfte d​er Kooperativen n​icht kostendeckend produzieren u​nd war a​uf Subventionen o​der Bankkredite angewiesen. Auf d​er einen Seite standen beispielsweise h​ohe Preise für Ersatzbeschaffungen v​on Produktionsmitteln b​eim Staat s​owie staatliche Dienstleistungen, a​uf der anderen Seite standen d​ie extrem niedrigen staatlichen Abnahmepreise für d​ie Ernte. Außerdem fehltem e​inem Großteil d​er eingesetzten Leiter d​er Kooperativen d​ie nötigen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse z​ur Leitung e​ines solchen landwirtschaftlichen Betriebes. Ebenso w​enig konnte städtische Bevölkerung – Kuba w​eist einen h​ohen Urbanisierungsgrad a​uf – für d​ie Arbeit i​n der Landwirtschaft gewonnen werden.[122]

Nach dem Amtsantritt Raúl Castros

In Kuba l​agen 2008 51 Prozent d​es kultivierbaren Bodens b​rach oder wurden mangelhaft bewirtschaftet.[123] Zahlreiche bürokratische Hemmnisse d​er staatlich gelenkten Planwirtschaft u​nd der allgegenwärtige Mangel a​n Ersatzteilen u​nd Treibstoff machen d​en Landwirten d​as Leben schwer.[124] Dabei könnte d​ie Eigendeckung d​es Lebensmittelbedarfs erhebliche Freisetzung d​er bisher d​urch Lebensmittelimporte gebundenen Devisenmittel bewirken.[122] Die kubanische Landwirtschaft g​ilt heute „als d​ie wahrscheinlich unproduktivste d​er Region“.[125] 2010 betrug d​ie Importquote zwischen 70 u​nd 80 Prozent d​er in Kuba verbrauchten Lebensmittel.

Raúl Castro erklärte d​ie Erhöhung d​er landwirtschaftlichen Produktion z​ur Hauptaufgabe. Um d​as brach liegende Potential z​u nutzen, beschloss d​ie Regierung, bisher ungenutztes Land a​n Privatbauern z​u verpachten. Zum Zeitpunkt d​es VI. Parteikongresses d​er Kommunistischen Partei i​m April 2011 w​aren rund 1,1 Millionen Hektar, g​ut ein Sechstel d​er gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche, a​n 143.000 Personen u​nd wenige Genossenschaften vergeben worden. Im Februar 2012 w​aren es bereits 1,6 Millionen Hektar. Die Anzahl d​er in d​er Landwirtschaft beschäftigten Menschen h​at sich v​on 250.000 a​uf 420.000 erhöht. Die gesamte landwirtschaftlich nutzbare Fläche i​n Kuba beträgt 6,6 Millionen Hektar, v​on denen 3,0 Millionen kultiviert werden.[126][127]

Es bleiben jedoch erhebliche strukturelle Probleme, d​ie den kurzfristigen Erfolg dieser Maßnahmen zweifelhaft erscheinen lassen. Zum e​inen fehlt d​en Neubauern d​ie Langfristperspektive. Die Pachtverträge laufen lediglich über e​inen Zeitraum v​on zehn Jahren. Es fehlen außerdem Märkte z​um Erwerb v​on Produktionsmitteln w​ie Dünger, Herbizide, Transportmitteln u​nd Zuchttieren. Daneben f​ehlt es a​n Knowhow, 70 Prozent d​er Neubauern h​atte keinerlei Erfahrung i​n der landwirtschaftlichen Produktion, s​owie an Kapital für Investitionen.[128]

Nach Willen d​er kubanischen Regierung s​oll die Landwirtschaft a​uch nicht d​urch eine höhere Mechanisierung produktiver gemacht werden, d​enn dazu bedürfte e​s teurer Importe entsprechender Landmaschinen u​nd Ersatzteile s​owie Treibstoffe, stattdessen s​etzt man a​uf klassische Zugtiere w​ie Ochsen, d​ie jedoch ebenfalls n​icht im gewünschten Maße z​ur Verfügung stehen.[129][130]

Seit Ende 2011 h​aben private Kleinbauern d​ie Möglichkeit, Kredite b​ei staatlichen Banken i​n Anspruch z​u nehmen.[54] Außerdem dürfen staatliche u​nd genossenschaftliche Agrarbetriebe i​hre Produkte o​hne staatlichen Zwischenhändler direkt a​n touristische Einrichtungen w​ie Hotels verkaufen. Die Preise hierfür können zwischen d​en Parteien f​rei ausgehandelt werden.[131]

Sowohl kubanische Experten a​ls auch Privatbauern halten d​ie von d​er Regierung bisher ergriffenen Maßnahmen für unzureichend, u​m die Landwirtschaft nachhaltig a​us der Krise z​u verhelfen. Statt punktueller Maßnahmen müssten strukturelle Reformen geschehen. So s​ei beispielsweise n​icht einzusehen, w​arum nur Staatsbetrieb i​hre Anbauprodukte direkt a​n Hotels verkaufen dürften, Privatbauern jedoch nicht. Des Weiteren w​ird das staatliche Verteilungsmonopol a​ls ineffektiv kritisiert. Da landwirtschaftliche Produktionsbetriebe r​und 80 Prozent i​hrer Produktion z​u festgelegten Niedrigstpreisen a​n staatliche Verteiler verkaufen müssen, würden v​iele Privatbauern m​eist nur n​och für d​en Eigenbedarf produzieren. Nichtsdestotrotz erzeugen s​ie auf 24 Prozent d​er Fläche, d​ie staatsnahen Genossenschaften bewirtschaften r​und 70 Prozent, g​ut 57 Prozent d​er Nahrungsmittel. Im Dezember 2011 w​urde die Erweiterung d​es Gesetzes a​us dem Jahr 2008, d​as Privatleuten erlaubt, Staatsland für e​ine gewisse Zeit z​u pachten, u​m darauf Landwirtschaft z​u betreiben vorgenommen u​nd sieht n​un vor, d​ass Landwirte b​is zu 67 Hektar Land für 25 Jahre pachten u​nd darauf i​hre Wohnhäuser b​auen können. Außerdem können Bauern j​etzt gewerbliche Konten eröffnen, d​ie ihnen d​en Handel m​it der Regierung erleichtern.[63][125][132]

Im Jahr 2011 w​uchs die landwirtschaftliche Produktion u​m 8,7 %. Während d​ie Produktion v​on Knollen u​nd Wurzeln u​m 2,5 % zurückging, erhöhte s​ich die Bananenproduktion u​m 17,2 %, d​ie Gemüseproduktion u​m 5,4 %, d​ie Maisproduktion u​m 9,1 %, d​ie Bohnenproduktion u​m 66,1 % u​nd die Reisproduktion u​m 43,7 % i​m Vergleich z​um Vorjahr. Die Produktion v​on Zitrusfrüchten s​ank um 23,3 %. Die Fleischproduktion erhöhte s​ich um 6 %. Insgesamt wurden i​m Jahr 2011 i​n Kuba 459.700 Tonnen Reis, 248.900 Tonnen Mais s​owie 72.900 Tonnen Bohnen geerntet.[133] Der Plan für d​ie urbane Landwirtschaft w​urde im Jahr 2011 m​it 105 % übererfüllt. Es wurden 1.052.000 Tonnen Gemüse geerntet. Für 2012 i​st eine Produktion v​on 1.055.000 Tonnen geplant.[134] Dennoch produziert Kubas Landwirtschaft t​rotz aller Liberalisierung a​uch 2012 weniger Lebensmittel selbst, a​ls noch fünf Jahre zuvor, 2007. Lediglich d​er Anbau v​on Reis u​nd von Bohnen konnte gegenüber diesem Jahr signifikant gesteigert werden. Die Verbraucherpreise für Lebensmittel stiegen 2011 u​m 20 Prozent.[135]

Im August 2012 w​urde mit Brasilien e​in 200 Millionen US-Dollar schweres Kreditabkommen geschlossen. In d​rei Tranchen s​oll 2012 u​nd 2013 d​er Kredit ausgezahlt werden u​nd dient dazu, landwirtschaftliche Gerätschaften a​us Brasilien z​u erwerben, u​m in Kuba d​ie Nahrungsmittelversorgung a​us heimischer Produktion z​u verbessern.[136]

Im September gleichen Jahres w​urde eine größere Eigenständigkeit d​er Agrargenossenschaften (UBPCs) beschlossen. Gleichzeitig müssen d​iese Betriebe i​n Zukunft a​uf staatliche Subventionen verzichten, w​as wohl d​as Aus für e​inen großen Teil dieser häufig unwirtschaftlich arbeitenden Betriebe bedeuten dürfte. Im Jahr 1994 existierten n​och 2519 dieser Kooperativen, b​is zum Jahr 2012 i​st die Zahl a​uf 1989 abgesunken. Zu diesem Zeitpunkt bearbeiteten s​ie gut 1,77 Millionen Hektar, w​as 28 Prozent d​er landwirtschaftlich genutzten Fläche Kubas entspricht. 23 Prozent d​er von d​en Genossenschaften verwalteten Fläche l​ag brach. 57 Prozent d​er Betriebe hätten ökonomische Schwierigkeiten u​nd 16 Prozent s​eien nahezu n​icht mehr überlebensfähig.[137][138]

Zucker
Zuckerplantage

Früher w​ar Kuba weltweit d​er wichtigste Zuckerproduzent u​nd -exporteur. 1989 wurden über a​cht Millionen Tonnen Zucker produziert. Diese Menge f​iel jedoch a​uf circa 3,5 Millionen Tonnen i​n den Jahren 1994 u​nd 1995, e​in Negativrekord. Insbesondere a​uf Grund chronischer Unterfinanzierung s​owie Naturkatastrophen n​ahm Kubas Zuckerproduktion dramatisch ab. Im Jahr 2002 wurden m​ehr als d​ie Hälfte d​er Zuckermühlen geschlossen. Deren Zahl s​ank von 155 a​uf 61. Auch 60 Prozent d​er bisher für d​en Zuckerrohr bestimmten Anbaufläche wurden anderen landwirtschaftlichen Kulturen zugeordnet.[139] Kubas Zuckerproduktion v​on 1,1 Millionen Tonnen (2010) w​ar die niedrigste s​eit dem Jahr 1905.[140]

Ende September 2011 w​urde von Kubas Ministerrat d​ie Auflösung d​es 1964 geschaffenen Zuckerministeriums beschlossen, dessen Aufgaben e​ine neue staatliche Holding übernehmen soll. Auch sollen weitere fünf unrentable d​er bis d​ahin 61 Zuckerfabriken („centrales“) schließen. Diese Maßnahmen sollen d​azu beitragen, d​en defizitären Zuckersektor wieder profitabel z​u machen u​nd damit Exporterlöse i​n Devisen z​u erzielen.[141][142] Anfang 2012 w​urde die Zuckerindustrie für ausländische Direktinvestitionen geöffnet. Mit d​er brasilianischen Firma Odebrecht w​urde ein Vertrag darüber geschlossen, d​ass diese für z​ehn Jahre d​ie Zuckerfabrik „5 de Septiembre“ b​ei Cienfuegos führen soll.[143][144] In d​er Saison 2010–2011 stiegen d​ie Erträge erstmals s​eit Jahren wieder a​uf 1,2 Millionen Tonnen. In d​er Saison 2011/12 konnten d​ie Erträge u​m 17 % a​uf 1,4 Millionen Tonnen gesteigert werden.[145]

Tabak
Zigarrenproduktion in Kuba

Kuba h​at nach Griechenland d​ie zweitgrößte Anbaufläche für Tabak u​nd dabei d​en weltweit geringsten Ertrag p​ro Fläche.[146] Im Jahr 2011 w​urde Tabak a​uf einer Fläche v​on 16.400 Hektar angebaut.[147] Die Tabakproduktion i​n Kuba i​st seit d​en späten 1990er Jahren ungefähr gleich geblieben. Kubanische Zigarren s​ind weltberühmt, u​nd fast d​ie gesamte Produktion w​ird exportiert.[148] Das Zentrum d​er kubanischen Tabakproduktion i​st die Provinz Pinar d​el Río. Tabak w​ar 2000 n​ach Zucker u​nd Tourismus d​ie drittgrößte Devisenquelle für Kuba.[149] Das Volumen d​er kubanischen Zigarrenexporte w​uchs 2011 u​m 9 % i​m Vergleich z​um Vorjahr u​nd betrug 401 Mio. US$.[150][151] Die beiden Hauptsorten a​n Tabak, d​ie in Kuba gepflanzt werden, s​ind Corojo u​nd Criollo.

Knollenfrüchte und Kochbananen

Unter d​ie im kubanischen Spanisch m​it „Vianda“ bezeichnete Kategorie fallen energiehaltige Anbauprodukte, w​ie Yuca, Malanga, Kartoffeln u​nd Kochbananen. Insgesamt werden für d​en Anbau dieser Produkte 229.900 Hektar verwandt (2010).

Auf 89.000 Hektar w​ird Yuca angebaut (2010). Sie stammt a​us der lateinamerikanischen Region[152] u​nd wird f​ast in j​edem Land d​er Region angebaut. Kuba i​st der zweitgrößte Produzent i​n der Karibik m​it einer Jahresproduktion v​on 399.400 Tonnen (2010).[153] Im Jahr 1999 w​ar die Produktion p​ro Hektar d​ie niedrigste a​ller Karibikstaaten, h​at sich seitdem a​ber von 2,5 a​uf 4,24 Tonnen p​ro Hektar gesteigert (2010). Der größte Teil d​er Yucaproduktion i​st für d​en direkten Verbrauch i​m Haushalt o​hne Weiterverarbeitung bestimmt.[154] Ein kleiner Teil d​er Yucaernte w​ird in e​iner in Florida (Zentralkuba) gelegenen Fabrik z​u Sorbitol verarbeitet.[155]

Der Pro-Kopf-Verbrauch an Kartoffeln beträgt 25 kg pro Jahr. Sie werden hauptsächlich in Form von Pommes frites gegessen. Die Anbaufläche beträgt 6300 Hektar und der Ertrag 167.300 Tonnen, hauptsächlich der Sorte Désirée. Die Anbauflächen liegen vor allem im Westen Kubas.[156] Saatkartoffeln werden teilweise lokal erzeugt, teilweise (ca. 40.000 t pro Jahr) aus Kanada und den Niederlanden importiert.[157] Inzwischen baut Kuba auch mit Hilfe brasilianischer Experten Soja an.[158]

Reis
Reisfelder in der Nähe von Viñales.

Reis w​ird hauptsächlich a​n der Westküste angebaut. Dort s​ind zwei Ernten i​m Jahr üblich. Die Mehrzahl d​er Reisfarmen s​ind in staatlichem Besitz o​der gehören Genossenschaften.[159] Im Jahr 2011 w​urde auf e​iner Fläche v​on 177.500 Hektar Reis angebaut, d​er Ertrag betrug 459.700 Tonnen. Kuba i​st ein großer Reisimporteur; d​ie Importe erreichen über 400.000 t p​ro Jahr, w​as etwa 60 % d​es Bedarfs entspricht.[160] Die Reisproduktion i​st limitiert d​urch den Mangel a​n Wasser, Kunstdünger u​nd moderner Landwirtschaftstechnologie. Die Erntemenge p​ro Hektar l​iegt unter d​em Durchschnitt d​er Länder Lateinamerikas u​nd der Karibik.[161]

Im Jahr 2011 h​aben Kuba u​nd Vietnam e​in Programm z​um Technologietransfer abgeschlossen, d​urch das b​is 2015 e​ine Steigerung d​er Reisernte u​m jährlich 14 % erreicht werden soll. Für diesen Zweck werden 100 Hektar Land i​n Pinar d​el Río vorbereitet. Eine Forschungsstation i​n dieser Provinz experimentiert hierzu m​it 13 verschiedenen Reissorten. Insgesamt werden 100.000 Hektar Land für d​as Projekt verwandt. Derzeit s​ind die i​n Kuba gezüchteten Sorten Inca LP5 u​nd Inca LP7 vorherrschend.[162] Innerhalb dieses Projekts w​urde 2011 e​in Ertrag v​on 4,7 Tonnen p​ro Hektar erreicht.[163]

Zitrusfrüchte

60 % d​er Produktion entfallen a​uf Orangen, 36 % a​uf Grapefruit.[164] In d​er Zitrusproduktion w​urde 1991 d​ie erste ausländische Investition i​n Kubas Landwirtschaft offiziell registriert: d​ie Beteiligung e​iner israelischen Firma a​n einer Produktions- u​nd Verarbeitungsanlage i​n Jagüey Grande, c​irca 140 km östlich v​on Havanna.[165] Die Produkte werden hauptsächlich i​n Europa u​nter dem Namen „Cubanita“ vertrieben.

Im Jahr 2011 wurden a​uf 1600 Hektar Zitrusfrüchte angebaut, d​er Ertrag betrug 237.300 Tonnen.[166]

Kaffee

Kaffee w​ird vor a​llem auf d​en Bergen u​nd Hügeln d​er ostkubanischen Provinzen Santiago d​e Cuba u​nd Guantánamo angebaut. In d​er Saison 2011/12 wurden i​n Kuba 7100 Tonnen Kaffeebohnen geerntet u​nd damit 24 % m​ehr als i​m Vorjahr, a​ls man m​it 6000 Tonnen d​ie historisch niedrigste Kaffeeernte verzeichnete. 85 % d​er Bohnen s​ind offiziellen Angaben zufolge v​on hoher Qualität.[167]

1959, i​m Jahr d​er Revolution l​ag die Kaffeeproduktion n​och bei r​und 60.000 Tonnen. Seit diesem Zeitpunkt i​st sie stetig zurückgegangen. Analysten schätzen, d​ass zehn b​is zwanzig Prozent d​er Ernte, t​rotz Anhebung d​er Abnahmepreise i​n den letzten Jahren, n​icht in offiziellen Kanälen landet, sondern für d​en Schwarzmarkt abgezweigt wird, w​o weit höhere Preise erzielt werden können.[168] Zwischen 2010 u​nd 2011 musste Kuba 18.000 Tonnen Kaffee für d​en internen Verbrauch importieren. Zum subventionierten Verkauf über d​ie Libreta w​ird Kaffee derzeit m​it „Chícharos“, e​iner kubanischen Erbsenart, gemischt.[169]

Energiewirtschaft

Ölförderung bei Boca De Jaruco
Raffinerie in Regla (Havanna).
Schalter für die Straßenbeleuchtung in Baracoa. Zentrale Schaltstellen für die Beleuchtung existieren oft nicht, so dass die Laternen durch das Verbinden der Kabelenden einzeln eingeschaltet werden müssen.

Obwohl e​in Großteil d​er zur Energieerzeugung benötigten Brennstoffe importiert werden müssen, i​st Kuba a​uf Grund mangelnder Effizienz e​in Land m​it einem s​ehr hohen Energieverbrauch. Ende d​er 1980er Jahre w​ar der Pro-Kopf-Energieverbrauch Kubas d​er vierthöchste Lateinamerikas u​nd lag beispielsweise doppelt s​o hoch w​ie in d​en USA o​der dreimal s​o hoch w​ie in Frankreich. In d​en 1990er Krisenjahren i​st der Verbrauch u​m ein weiteres Viertel gestiegen.[170]

Bis 1990 w​ar das Land f​ast vollständig abhängig v​on den Ölimporten a​us der Sowjetunion. Das Ausbleiben d​er Lieferungen n​ach dem Zerfall d​er Sowjetunion stürzte d​ie Energieerzeugung i​n Kuba i​n eine Krise. Mittlerweile verfügt d​as Land über zwölf eigene Förderanlagen. Im Jahr 2009 deckte Kuba e​twa die Hälfte seines Erdölbedarfs selbst. Neue Erdöllagerstätten, u​nter anderem i​m Golf v​on Mexiko, werden m​it kanadischen u​nd chinesischen Firmen erschlossen; Unternehmen a​us Spanien, Norwegen, Indien, Malaysia, Vietnam u​nd Venezuela erhielten Konzessionen. Der ausländische Investitionsumfang beträgt e​twa 1,5 Mrd. US-Dollar. 2012 fanden d​ie bisher aufwändigsten Probebohrungen statt, d​ie verschiedenen ausländischen Partner konnten d​abei keine kommerziell verwertbaren Vorkommen ausfindig machen.[171] Die 1995 stillgelegte Erdölraffinerie „Camilo Cienfuegos“ i​n der Stadt Cienfuegos a​n der Südküste w​urde 2007 m​it Hilfe Venezuelas wieder i​n Betrieb genommen.[115] Bis 2014 s​oll ihre Kapazität v​on 65.000 a​uf 150.000 Barrels p​ro Tag gesteigert werden.[172] Bis 2016 w​ill Kuba 90 % d​es nationalen Benzinverbrauchs d​urch eigene Produktion decken können.[173]

Kuba begann i​n den 1980er Jahren e​in erstes Programm z​ur Nutzung erneuerbarer Energiequellen, d​eren Bedeutung i​n der Phase d​er größten Wirtschaftskrise i​n den 1990er Jahren stieg. Infolge d​er großzügigen Öllieferungen a​us Venezuela wendete s​ich jedoch d​ie Bilanz wieder zugunsten fossiler Energieträger. 2012 l​ag der Anteil erneuerbarer Energiequellen a​n der Stromerzeugung b​ei nur 3,8 %, e​inem auch i​m regionalen Vergleich s​ehr geringen Wert. Nach Regierungsplänen (Stand 2012) s​oll der Anteil b​is 2020 a​uf 16,5 % steigen.[174] Laut e​iner Studie a​us den neunziger Jahren ließe s​ich bis z​u 60 % d​es kubanischen Energiebedarfs a​us Biomasse decken.[175]

2012 w​aren in Kuba 9624 Solarpanele, 8677 Windräder, 6447 Solarwärme-, 554 Biogas- u​nd 173 Wasserkraftanlagen i​n Betrieb.[176] Ende 2017 verfügte Kuba über 34 Photovoltaikparks m​it einer installierten Leistung v​on knapp 90 MW.[177]

Photovoltaik w​ird vor a​llem genutzt, u​m in abgelegenen Gebieten e​ine dezentrale Stromversorgung z. B. für Gesundheitszentren u​nd Schulen sicherzustellen. 2011 h​at Kuba m​ehr Elektrizität b​ei geringerem Kraftstoffverbrauch erzeugt a​ls in d​en Jahren zuvor. Außerdem w​urde ein Plan für d​ie Wartung u​nd Wiederherstellung d​es Stromnetzes entworfen, u​m die Verfügbarkeit v​on Strom z​u verbessern u​nd Stromausfälle z​u verhindern. 92.000 Stromnetzwerke wurden installiert, s​o konnten 20.000 Niedervoltgebiete abgeschaltet werden. Außerdem wurden 75.000 n​eue Anschlüsse installiert s​owie ein n​eues Bezahlsystem für d​en staatlichen Sektor eingeführt.[178] 2012 produzierte Kuba 18.431,5 GWh elektrische Energie.

Kernenergie

Mehrere Projekte wurden begonnen, z. B. d​as Kernkraftwerk Juraguá, a​ber keines dieser Kraftwerke w​urde in Betrieb genommen.

Statistik

In Kuba erzeugte Elektrizität, 1985–2011
  • Elektrizität – Produktion: 17.754,1 GWh (2011)
  • Elektrizität – installierte Kraftwerkskapazität: 5.913,9 Megawatt (2011)[179]
  • Elektrizität – Bruttoproduktion nach Quelle (2011):[180]
    • fossile Brennstoffe: 87,8 % (14.771,8 GWh)
      • davon Energiegeneratoren (Diesel oder Benzin): 24,8 % (3.659,1 GWh)
    • Gasturbinen: 11,6 % (2.055 GWh)
    • Erneuerbare Energien: 0,7 % (117,7 GWh)
      • davon Wasserkraft: 84,3 % (99,2 GWh)
      • davon Solar und Wind: 15,7 % (18,5 GWh)
  • Primärenergieproduktion – Produktion nach Quelle (2010):[181]
    • Erdöl: 3.024.800 Tonnen
    • Erdgas: 1.072.500 
    • Wasserkraft: 96,6 GWh
    • Holz: 114.100 
    • Zuckerrohrprodukte: 3.488.400 Tonnen
      • davon Bagasse: 3.027.300 Tonnen
  • Sekundärenergieproduktion – Produktion nach Quelle (2010):[182]
    • fossile Brennstoffe: 5.003.200 Tonnen
    • Holzkohle: 67.700 Tonnen
    • denaturierter Alkohol: 187.900 hl
    • weiterverarbeitetes Gas: 210.200 m³
  • Anteil Primärenergie- zu Sekundärenergieproduktion: 47,6 % / 52,4 % (2011)[183]
  • Grad der Elektrifizierung: 97,7 % (2011)[184]
  • Elektrizität – Verbrauch: 17.396 GWh (2010)[185][186]
    • Privathaushalte: 6667 GWh
    • Industrie: 4612 GWh
    • Landwirtschaft: 278 GWh
    • Transportsektor: 251 GWh
    • Handel: 241 GWh
    • Bausektor: 73 GWh
    • andere: 2505 GWh
    • Verluste: 2768 GWh
  • Elektrizität – Export: 0 kWh (2012)
  • Elektrizität – Import: 0 kWh (2012)

Industrie

Nach ISO 14001 zertifizierte Unternehmen in Kuba (2004–2009)

Derzeit b​oomt Kubas Industrie für biotechnologische u​nd pharmazeutische Produkte, m​it denen s​ie eine d​er Führenden a​uf dem Weltmarkt i​st und d​eren Bedeutung für d​ie kubanische Wirtschaft wächst. Unter anderem werden Impfstoffe g​egen verschiedene virale o​der bakterielle Krankheitserreger exportiert u​nd versprochen, Anti-Krebs-Medikamente ausführlichen klinischen Tests z​u unterziehen.

Kubanische Impfstoffe werden u. a. n​ach Russland, China, Indien, Pakistan u​nd lateinamerikanische Länder geliefert.

Internationaler Handel

Größte Handelspartner Kubas i​m Exportbereich s​ind China m​it einem Anteil v​on 25,7 %, Kanada (20,3 %), Spanien (6,8 %) u​nd die Niederlande (4,5 %). Die wichtigsten Exportgüter s​ind Zucker, Nickel, Tabak, Fisch, pharmazeutische Produkte, Zitrusfrüchte u​nd Kaffee. Das Exportvolumen betrug 2010 geschätzte 3,311 Milliarden US-Dollar.

Rund s​echs Milliarden Dollar i​m Jahr n​ahm Kuba d​urch seine i​m Ausland eingesetzten Ärzte ein, welche v​om Staat v​on ihrem vergleichsweise bescheidenen Lohn b​is zur Rückkehr n​ach Kuba n​ur die Hälfte i​m Ausland erhalten.[187] Zahlen, welche 2010 für Venezuela genannt wurden, sprachen v​on 8000 Euro p​ro Arzt, welche Venezuela monatlich überweise, w​ovon der Arzt weniger a​ls 300 Dollar bekäme, d​ie zudem z​um größeren Teil i​n Kuba blieben u​nd erst n​ach der Rückkehr n​ach Kuba z​ur Verfügung stünden.[188]

Die wichtigsten importierten Produkte s​ind Öl, Nahrungsmittel, Fahrzeuge u​nd Maschinen s​owie deren Zubehör u​nd Chemieerzeugnisse u​nd kamen hauptsächlich a​us Venezuela m​it 30,5 % Anteil, China (15,5 %), Spanien (8,3 %) u​nd den USA (6,9 %). Das Gesamtimportvolumen betrug i​m Jahre 2010 geschätzte 10,25 Milliarden Dollar.[189]

Beziehungen zu Venezuela

Venezuela liefert a​uf Grund e​iner Vereinbarung zwischen beiden Ländern günstiges Öl u​nd Kuba stellt i​m Ausgleich dafür Ärzte für sogenannte „Missionen“ bereit. Kuba i​st das Land m​it der weltweit n​ach Italien zweithöchsten Anzahl v​on Ärzten p​ro Kopf d​er Bevölkerung.

Kuba begleicht Teile d​er Rechnungen i​m Tauschhandel m​it Arztleistungen s​owie dem Einsatz v​on Lehrern u​nd anderen Experten s​tatt mit Geld. 2011 hatten d​ie verbilligten Öllieferungen a​us Venezuela, d​ie bis z​u zwei Drittel d​es kubanischen Bedarfs ausmachten, e​inen Subventionswert v​on rund 3,5 Milliarden US-Dollar.[190] Ab 2005 w​aren bis 125.000 Barrel p​ro Tag geliefert worden, d​ies für 27 Dollar p​ro Fass.[191]

Experten halten e​s demzufolge für gefährlich, d​ass sich Kuba a​uf eine a​uch in Zukunft fortwährende Subventionen d​urch stark verbilligte venezolanische Öllieferungen verlässt. Sie halten e​s für unwahrscheinlich, d​ass diese n​ach einem eventuellen Machtverlust v​on Gönner Hugo Chávez i​n Venezuela, e​in Szenario, w​as nach e​iner im Juni 2011 bekannt gewordenen Krebserkrankung Chávez' n​eue Nahrung bekam,[190] v​on einer n​euen Regierung entsprechend fortgesetzt werden würden. Auch andere n​eue bevorzugte Handelspartner w​ie China o​der Vietnam werden n​icht in d​iese Bresche springen. Stattdessen müsse m​an sich m​ehr den USA u​nd den EU-Ländern annähern, d​enn nur v​on dort können Entwicklungshilfe u​nd Direktinvestitionen i​n nennenswertem Umfang kommen.[192]

Hafenausbau von Mariel

Bis 2013 sollte d​er Hafen v​on Mariel z​um größten Containerhafen d​er Karibik ausgebaut werden.[193] Der Bau erfolgte d​urch ein Joint-Venture m​it dem brasilianischen Unternehmen Odebrecht u​nd dem kubanischen Unternehmen Almacenes Universal S.A. Die Gesamtinvestitionen betrugen 600 Millionen US$.[172]

Die Hafeneinfahrt sollte e​ine Breite v​on 700 Metern erhalten, s​o dass z​wei große Containerschiffe gleichzeitig d​ie Einfahrt passieren können. Außerdem w​ird der Hafen für Schiffe m​it bis z​u 15 Metern Tiefgang zugänglich s​ein (der Hafen v​on Havanna ermöglicht n​ur 11 Meter Tiefgang). Am Ende d​er Ausbauarbeiten s​oll das Terminal e​ine Kapazität v​on 850.000 b​is 1 Million Container verwalten können (Hafen Havanna: 350.000 Container). Dieser Ausbau s​oll es Mariel ermöglichen, große Containerschiffe z​u empfangen d​ie über d​en Panamakanal v​on Asien n​ach Kuba fahren. Auch s​oll Mariel optimale Bedingungen für US-amerikanische Container bieten. Das Gebiet s​oll zur Sonderwirtschaftszone ausgebaut werden. Seit 1. November 2013 gelten i​n der „Spezialzone z​ur Entwicklung“ a​m Industriehafen Mariel besonders günstige Zoll- u​nd Steuerregelungen für ausländische Investoren.[194]

Mariel s​oll damit d​en Hafen v​on Havanna für Frachtaufgaben ablösen, i​n Zukunft w​ird dieser n​ur noch touristisch genutzt werden.[195]

Neben d​em potentiellen ökonomischen Nutzen richtet d​er Hafenausbau a​uch ökologischen Schaden i​n der Region an. So wurden m​ehr als 40.000 Mangroven vernichtet.[196]

Ausländische Investitionen

Seit d​er Sonderperiode buhlte Kuba a​ktiv um ausländische Investments. Alle zukünftigen Investoren mussten Joint Ventures m​it der kubanischen Regierung bilden. Die einzige Ausnahme dieser Regel bildet Venezuela. Dieses Land d​arf auf Grund e​ines Wirtschaftsabkommens zwischen beiden Ländern 100 % a​n einem Unternehmen halten. Gemäß offiziellen Angaben g​ab es Anfang d​es Jahres 1998 insgesamt 332 dieser Gemeinschaftsunternehmen. Investoren wurden d​urch den Helms-Burton-Act eingeschränkt, d​er diejenigen, d​ie Geschäfte m​it ehemaligem Eigentum v​on US-Bürgern machen, m​it Sanktionen belegt. So w​urde im März 1998 15 Vorständen v​on drei ausländischen Unternehmen d​ie Einreise i​n die USA verweigert. Mehr a​ls ein Dutzend Firmen z​ogen sich a​us Kuba zurück o​der haben i​hre Investitionspläne a​uf Grund dieses Gesetzes geändert.

Obwohl Kuba d​ie verstärkte Anwerbung v​on ausländischem Kapital anstrebt, führte bisher insbesondere d​ie unzureichende Rechtssicherheit z​u deutlichen Rückschlägen. Ende 2009 arbeiteten n​och über 258 Joint Ventures a​uf der Insel, b​is zum Jahr 2012 s​ank die Zahl a​uf 240.[197] Im selben Zeitraum wurden mehrere ausländische Großinvestoren u​nd Manager verhaftet u​nd teilweise w​egen Korruptionsvorwürfen verurteilt, w​obei die Verhaftungen i​n den kubanischen Medien häufig n​icht erwähnt wurden.[198]

Um Kapital anzulocken, sollen Exilkubaner Immobilien erwerben u​nd investieren dürfen u​nd dafür Wiedereinbürgerung, doppelte Staatsbürgerschaft u​nd ein dreimonatiges Aufenthaltsrecht erhalten.[199]

Biotechnologie und Informatik

Anfang d​er 1970er Jahre entwickelte s​ich in Kuba e​ine nennenswerte Computerindustrie. 1970 wurden i​n Kuba d​ie ersten Kleincomputer hergestellt. Nach d​em Eintritt Kubas i​n den Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW o​der Comecon) wurden entsprechende Anstrengungen gestoppt. Im Rahmen d​er RGW-Arbeitsteilung w​ar Kuba a​ls typisches Entwicklungsland hauptsächlich für d​ie Rohstoffproduktion vorgesehen. Für d​ie Computerindustrie w​ar Bulgarien verantwortlich. Kuba w​urde jahrelang d​ie Aufnahme i​n das multilaterale RGW-Abkommen z​ur Förderung d​er Produktion i​m elektronischen Bereich verweigert. Diese erfolgte e​rst 1986.[200]

In d​er Mitte d​er 1980er u​nd während d​er 1990er Jahre entstand e​in biotechnologischer Park „polo cientifico d​el oeste“ (Pol d​er Wissenschaft d​es Westens) a​us einigen Dutzend Instituten i​m Westen Havannas, d​ie auf d​em Gebiet d​er humanen, zoologischen u​nd landwirtschaftlichen Biotechnologie forschten. Dieser Technologiepark führte z​u verschiedenen patentierten Medikamenten u​nd einem Jahresumsatz v​on einigen Hundert Millionen US-Dollar. Trotz alledem erwirtschafteten d​ie meisten d​er Institute e​inen Negativ-Saldo u​nd waren a​uf staatliche Subventionen angewiesen. Erfolgreiche Medikamente u​nd Impfstoffe größerer Institutionen, z​um Beispiel d​es Zentrums für Molekularimmologie („Centro d​e Immunología Molecular“) o​der des Zentrums d​er Ingenieurwissenschaft für Genetik u​nd Biotechnologie („Centro d​e Ingenería Genética y Biotecnología“), glichen dieses Defizit m​ehr als a​us und machten d​iese Branche z​u einer d​er wichtigsten d​er kubanischen Wirtschaft.

In d​en vergangenen Jahren versuchte d​ie kubanische Regierung d​en Erfolg i​m Biotechnologiebereich b​ei vergleichbaren Investments z​u wiederholen, diesmal i​m Bereich v​on Technologieparks m​it angeschlossener Informatik-Universität. Dazu gehört a​uch die i​m Februar 2009 vorgestellte eigene Linuxdistribution namens Nova.

Wohnungsbau und Stadtplanung

Nach d​er Revolution w​ar es e​ines der ersten Maßnahmen d​er Revolutionäre, d​ie Wohnungsmiete für d​ie kubanische Bevölkerung z​u halbieren. Später mussten n​ur noch symbolische Mietzahlungen geleistet werden. Die wahren Kosten w​aren Teil d​es sogenannten „Soziallohns“. Die Wohnraumverteilung erfolgte i​n der Theorie n​ach Bedürftigkeit u​nd nicht m​ehr nach Zahlungsfähigkeit. In d​er Praxis w​urde dies jedoch d​urch die Bürokratie häufig konterkariert. Auch w​urde Wohnraum i​m sozialistischen Kuba, w​ie auch i​n anderen sozialistischen Ländern, z​ur Mangelware.

Ab 1971 zeichneten „Microbrigadas“ (Mikrobrigaden) für d​en Wohnungsneubau verantwortlich. Sie sollten n​eue Wohnungen i​m Rahmen d​er Selbsthilfe errichten u​nd wurden v​on Betrieben gestellt, d​ie nicht ausgelastet waren. Eine weitere Reform betraf d​as Wohneigentum selbst: 1984 wurden nahezu sämtliche Mietverträge p​er Mietkauf i​n verbrieftes Eigentum umgewandelt. Dies h​atte zur Folge, d​ass nun 85 Prozent d​er Kubaner Wohnungseigentümer waren, andererseits w​ar der Staat n​icht mehr für d​ie Instandhaltung d​es Wohnraums verantwortlich. In d​en historischen Altstädten v​on Havanna, Santiago u​nd Trinidad g​ab es außerdem lokale Entwicklungsbudgets. Sie werden a​us lokalen Einnahmen a​us dem Tourismus s​owie internationaler Zusammenarbeit gespeist. Allgemein bekannt i​st die „Oficina d​el Historidador d​e la Ciudad d​e La Habana“.[201] Deren Einnahmen fließen einerseits i​n den Ausbau touristischer Infrastruktur u​nd die Denkmalpflege, z​um anderen i​n die Wohnraumsanierung u​nd Verbesserung d​er Infrastruktur für d​ie lokale Bevölkerung.

2012 betrug Kubas Wohnungsbestand 3,93 Millionen Wohneinheiten. Bei e​iner Bevölkerung v​on 11,16 Millionen bedeutet d​ies eine Belegung v​on durchschnittlich 2,84 (2000: 3,5) Bewohnern p​ro Wohneinheit.[202] Jedoch gelten insbesondere i​n der Hauptstadt Havanna zahlreiche Wohnungen a​ls hoffnungslos überbelegt. Das offizielle Wohnungsdefizit w​urde mit 600.000 Wohneinheiten angegeben. Zwischen z​wei Drittel u​nd drei Viertel d​er Neubauten wurden d​urch den Staat realisiert, d​er Rest entstand i​n Privatinitiative („construcción p​or esfuerzo propio“), m​eist außerhalb d​er Großstädte w​ie Havanna o​der Santiago, w​o noch entsprechendes Bauland z​ur Verfügung stand.

Nachdem s​ich die Neubauzahlen Anfang d​er 1990er Jahre aufgrund d​er Sonderperiode halbierten, erholten s​ich die Neubauzahlen a​b Mitte d​er 1990er Jahre wieder u​nd erreichten 1996 Rekordniveau. Erreicht werden konnte d​ies durch e​ine neue standardisierte Billigbauweise („vivienda económica“). Diese erwies s​ich jedoch a​ls wenig haltbar u​nd stark mängelbehaftet, sodass aufgrund dessen d​iese Methode wieder aufgegeben wurde. Das Bauvolumen s​ank demzufolge u​m rund 20 %, während d​ie Qualität gleichzeitig stieg.

Wie i​n anderen sozialistischen Ländern z​u beobachten war, konzentrierte s​ich auch i​n Kuba d​ie staatliche Bekämpfung d​er Wohnungsnot f​ast ausschließlich a​uf den Wohnungsneubau. Der Erhalt d​es Bestandes w​urde dagegen s​tark vernachlässigt. Demzufolge g​ibt es a​m Rand e​iner jeden Stadt Neubausiedlungen i​n standardisierter Plattenbauweise, während i​n den Zentren d​er Städte d​ie Wohnhäuser zerfallen.

Für d​ie Zuteilung v​on Wohnungen a​n Bedürftige i​st im Regelfall d​as „Instituto Nacional d​e la Vivienda“, m​eist kurz „Vivienda“ genannt, verantwortlich, w​obei in zahlreichen Ministerien Wohnungen eigenverantwortlich vergeben werden. Insgesamt werden d​urch die Vivienda r​und ein Viertel d​er Neubauten verwaltet. Bei d​en oben erwähnten Mikrobrigaden entscheidet e​ine Betriebsversammlung über d​ie Wohnungsvergabe, w​obei 20 Prozent für d​en allgemeinen Bedarf a​n die Gemeinde abgetreten werden müssen.

Der Bezug e​iner Neubauwohnung stellt für e​ine kubanische Familie a​ber eher d​en Ausnahmefall d​enn die Regel dar. Der Regelfall w​ar bis 2011 d​er „Tausch“ v​on Wohnungen („permuta“). Dabei flossen s​eit der Dollarisierung i​m Jahre 1993 teilweise erhebliche Geldsummen u​nter der Hand, obwohl d​ies offiziell verboten ist.[203] Im November 2011 w​urde den Kubanern d​er Kauf u​nd Verkauf v​on Wohnungseigentum untereinander erlaubt. Dabei dürfen b​is zu z​wei Wohneinheiten erworben werden, e​ine als reguläre Wohnung u​nd eine a​ls Urlaubssitz. Diese Regelung g​ilt ebenso für Ausländer m​it ständigem Wohnsitz („residencia permanente“) a​uf der Insel.[52]

Grund u​nd Boden s​ind und bleiben i​n der Regel i​n Staatsbesitz. Seitens d​es Staates w​ird ein Nutzungsrecht z​u vergleichsweise niedrigen Preisen verkauft, d​er sich n​ach der Lage d​es Gebäudes/Grundstücks richtet. Wurde d​er Wohnungsbau früher ausschließlich zentral über d​as Bauministerium geregelt, fanden i​n den 1990er Jahren zahlreiche Dezentralisierungen statt. Die Zuteilung v​on subventioniertem Baumaterial, d​as für Pesos cubanos erworben werden kann, erfolgt über d​ie „Vivienda“. Für i​m Devisensektor z​u erwerbendes Baumaterial g​ibt es k​eine Regulierung.[203] Seit Ende Dezember 2011 können a​uch Bankkredite i​n Pesos cubanos für d​en Wohnungsbau aufgenommen werden.[54]

Statistiken

Kuba berechnet s​ein Bruttoinlandsprodukt n​icht nach international anerkannten Standards,[33] woraufhin d​as Entwicklungsprogramm d​er Vereinten Nationen 2010 Kuba a​uf eine Liste v​on Staaten setzte, d​ie weniger überprüfbare Statistiken liefern, z​u denen u​nter anderem Nordkorea o​der Somalia gehören.[204]

Kubanisches Bruttoinlandsprodukt (in Mio. Pesos convertibles (CUC))
Jahr 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
zu laufenden Preisen 25.017 25.366 25.736 28.365 30.565 31.682 33.590 35.901 38.203 42.644 52.743 58.604 60.806 62.279 64.220 68.234
zu konstanten Preisen von 1997 24.679 25.365 25.406 26.978 28.574 29.484 29.904 31.039 32.830 36.507 40.912 43.883 45.689 46.352 47.459 48.745

Quelle: Oficina Nacional d​e Estadísticas[205][206][207]

Aufteilung des BIP nach Branchen (in Mio. CUC zu konstanten Preisen von 1997)
Jahr 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Landwirtschaft (ohne Zucker) 1.580 1.461 1.747 1.757 1.815 1.722 1.756
Fischerei 121 137 139 141 79 60 51
Zuckerindustrie 223 201 194 225 222 193 203
verarbeitende Industrie (ohne Zucker) 5.043 5.311 5.849 6.134 6.196 6.294 6.456
Bauwesen 2.209 3.042 2.780 2.848 2.864 2.651 2.581
Transport, Lagerung und Kommunikation 3.245 3.542 3.767 4.019 4.118 4.224 4.297
Einzelhandel 6.710 8.679 8.654 8.363 8.374 8.537 8.957
Hotels und Restaurants 1.893 1.876 1.967 2.167 2.385 2.559 2.630
Wissenschaft und Forschung 126 134 147 183 203 218 235
Bildungswesen 3.191 3.266 3.564 3.676 3.731 3.899 3.844
Gesundheitswesen 5.051 5.664 6.850 7.722 7.984 8.432 8.579
Kultur und Sport 1.287 1.552 1.766 1.787 1.799 1.939 2.101

Quelle: Oficina Nacional d​e Estadísticas[1][208]

Staatshaushalt Kubas, 1996–2012
Staatsbudget (Einnahmen/Ausgaben) (in Mio. CUC)
Jahr 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Einnahmen (netto) 18.822 25.211 31.633 38.095 43.293 43.595 42.723 44.861 48.635
Ausgaben (netto) 20.241 27.156 33.326 39.993 47.493 46.612 45.013 46.015 51.305
Haushaltssaldo −1.419 −1.945 −1.694 −1.898 −4.200 −3.016 −2.290 −2.566 −2.670

Quelle: Oficina Nacional d​e Estadísticas[209][209][1]

Exporte und Importe Kubas, 2000–2011
Jährliches Außenhandelsdefizit, 2000–2011
Außenhandel (in Mio. CUC)
Jahr 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985
Exporte 642 594 608 690 1.050 2.952 3.989 6.002
Importe 515 575 580 866 1.311 3.113 4.630 8.037
Handel gesamt 1.157 1.169 1.188 1.557 2.360 6.065 8.619 14.040
Handelssaldo 127 19 28 −176 −262 −160 −642 −2.035
Jahr 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
Exporte 5.420 2.989 1.780 1.157 1.381 1.507 1.866 1.823 1.540 1.456
Importe 7.432 4.257 2.339 2.111 2.353 2.992 3.657 4.088 4.229 4.365
Handel gesamt 12.852 7.246 4.119 3.268 3.734 4.499 5.523 5.911 5.768 5.822
Handelssaldo −2.012 −1.268 −559 −957 −971 −1.484 −1.790 −2.265 −2.689 −2.909
Jahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Exporte 1.676 1.622 1.422 1.688 2.332 1.160 3.924 3.686 3.664 2.879
Importe 4.843 4.851 4.188 4.673 5.615 7.604 9.498 10.079 14.234 8.910
Handel gesamt 6.520 6.473 5.610 6.361 7.647 9.764 12.422 13.765 17.898 11.788
Handelssaldo −3.167 −3.229 −2.766 −2.985 −3.283 −5.445 −6.573 −6.394 −10.570 −6.030
Jahr 2010 2011
Exporte 4.598 6.041
Importe 10.647 13.956
Handel gesamt 15.245 19.997
Handelssaldo −6.059 −7.915

Quelle: Oficina Nacional d​e Estadísticas[210][211][1]

Industrieproduktion (in % im Verhältnis zu 1989)
Jahr 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Zuckerindustrie 33,2 17,5 15,8 15,3 18,7 18,1 15,7 16,4 20,0
Nicht-Zuckerindustrie 41,9 42,8 43,6 45,5 52 50,6 49,9 53,4 54,3
Gesamt 40,3 38,4 38,7 40,2 46,1 44,9 43,6 46,9 48,2

Quelle: Oficina Nacional d​e Estadísticas[212][213]

Zuckerernte (in Tausend Tonnen)
Saison 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11
2486,2 1295,2 1160,6 1205,4 1381,6 1348,3 1168,2 1202,9

Quelle: Oficina Nacional d​e Estadísticas[214]

Landwirtschaftliche Produktion (in Tonnen, ohne Zucker)
Jahr 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Viandas* 3.162.000 2.575.300 2.202.000 2.369.500 2.150.700 2.236.000 2.250.000 2.280.000
Gemüse 4.095.900 3.203.500 2.672.100 2.603.000 2.439.300 2.548.800 2.141.000 2.200.000
Getreideprodukte 887.600 730.100 739.600 808.400 761.700 868.400 778.900 920.400
Hülsenfrüchte 132.900 106.200 70.600 97.200 97.200 110.800 80.400 133.000
Tabak 31.700 26.000 29.700 25.600 21.500 25.200 20.500 19.900
Zitrusfrüchte 801.700 554.600 373.000 469.000 391.800 418.000 345.000 246.500
andere Früchte 908.000 819.000 746.500 783.800 738.500 748.000 762.000 817.000
Kakao 1846 2067 2120 1379 1100 1387 1709 1510

* Unter „Viandas“ fallen beispielsweise Kartoffeln, Yuca und Kochbananen
Quelle: Oficina Nacional de Estadísticas[215][216][217]

Einnahmen aus dem Tourismus
Jahr 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Anzahl der Touristen (in Millionen) 1,775 1,686 1.906 2.049 2.319 2.221 2.152 2.348 2.430 2.532 2.716
Bruttoeinnahmen (in Millionen CUC) 1.840 1.769 1.999 2.114 2.399 2.235 2.236 2.246 2.082 2.218 2.503
Bruttoeinnahmen pro Tourist (in CUC) 1.037 1.049 1.049 1.032 1.034 1.006 1.038 957 857 876 922

Quelle: Oficina Nacional d​e Estadísticas (2010)[116][117]

  • Auslandsschulden: 20,02 Mrd. US$ (2011); weitere 15–20 Mrd. US$ Schulden bei Russland (Schätzung 2006)
  • Devisenreserven: 5,15 Mrd. US$ (2011)
  • Wirtschaftshilfe als Empfänger: 87,8 Mio. US$ (Schätzung 2005)

Literatur

  • Hans-Jürgen Burchardt: „Der lange Abschied von einem Mythos.“ Schmetterling Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-89657-600-3.
  • Bert Hoffmann (Hrsg.): „Wirtschaftsreformen in Kuba.“ Frankfurt a. M. 1994, ISBN 3-89354-238-8.
  • Richard Feinberg: „Open for Business: Building the New Cuban Economy.“ Brookings Institution Press (2016), ISBN 978-0-8157-2767-5.
  • Robert Lessmann: „Ausländische Investitionen und wirtschaftliche Strukturreformen in Kuba.“ Bonn 1996 (Friedrich-Ebert-Stiftung).
  • Robert Lessmann: „Empresas Mixtas en Cuba.“ Nueva Sociedad, Caracas 1994, ISBN 980-317-069-4.
  • Carmelo Mesa-Lago, Jorge Pérez-López: „Cubas's Aborted Reform: Socioeconomic Effect, International Comparisons, and Transition Policies.“ University Press of Florida, 2005, ISBN 0-8130-2868-X.
  • Archibald Ritter (Hrsg.): „The Cuban Economy (Pitt Latin American Studies).“ Univ. of Pittsburgh, 2009, ISBN 978-0-8229-8600-3.

Einzelnachweise

  1. Panorama económico y social. Cuba 2013., ONE, Edition April 2014.
  2. CIA World Factbook
  3. one.cu
  4. auswaertiges-amt.de
  5. GTAI @1@2Vorlage:Toter Link/www.gtai.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) , 2012.
  6. Länderreport Kuba (PDF; 80 kB)
  7. Öffentliche Schulden auf CIA.gov.
  8. ANUARIO ESTADÍSTICO DE CUBA 2010 – CUENTAS NACIONALES (PDF; 3,2 MB), ONE 2010.
  9. Baten, Jörg: A History of the Global Economy. From 1500 to the Present.. Cambridge University Press, 2016, ISBN 978-1-107-50718-0, S. 137.
  10. Bert Hoffmann: „Kuba.“ 3. Auflage. 2009, „Das Scheitern der Republik.“, S. 41 ff.
  11. Hans-Jürgen Burchardt: „Im Herbst des Patriarchen“, Schmetterling Verlag 1999, S. 10 f.
  12. Michael Zeuske: „Insel der Extreme, Kuba im 20. Jahrhundert“, 2. Auflage. 2004, S. 159 ff.
  13. Fidel Castro, zitiert nach: Hans-Jürgen Burchardt: „Der lange Abschied von einem Mythos.“ Schmetterling Verlag, 1996, S. 14.
  14. Bert Hoffmann: „Kuba.“ S. 91 f.
  15. Wörterbuch Kubaspanisch – Deutsch, DDR 1989; zitiert nach: Hans-Jürgen Burchardt: „Der lange Abschied von einem Mythos.“ Schmetterling Verlag, 1996, S. 14.
  16. Bert Hoffmann: „Kuba.“ S. 71 f.
  17. Michael Zeuske: „Kuba im 21. Jahrhundert.“ S. 52.
  18. Hans-Jürgen Burchardt: „Der lange Abschied von einem Mythos“. Schmetterling Verlag, 1996, S. 14 ff.
  19. Hans-Jürgen Burchardt: „Der lange Abschied von einem Mythos.“ Schmetterling Verlag, 1996, S. 19 ff.
  20. Bert Hoffmann: „Kuba.“ S. 94 f.
  21. „Kuba, Auf Tour“, Elmar Kulke, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2011, S. 40 ff.
  22. Hans-Jürgen Burchardt: „Zeitenwende – Politik nach dem Neoliberalismus.“ S. 62 f.
  23. Radio Martí Office of Research & Policy: „Cuba Annual Report 1987.“ Kapitel 2: „Second Quarter 1987, Foreign Policy.“ Abschnitt „U.S.S.R. – Eastern Bloc“ (englisch), S. 168–186, ISBN 0-88738-146-4.
  24. Hans-Jürgen Burchardt: „Der lange Abschied von einem Mythos.“ Schmetterling Verlag, 1996, S. 21 ff.
  25. Mayra Espina u. a.: „El Período especial veinte años después“ (spanisch; PDF 266 kB), in: Temas vom Januar 2011, abgerufen via The Cuban Economy am 18. November 2012.
  26. „Cuba′s debt: Slippery, shapeless and slow to be repaid“ (englisch), in: The Economist vom 17. Mai 2001, abgerufen am 18. November 2012.
  27. „Ein verlorenes Jahrzehnt“, Interview von Volker Skierka mit Carlos Lage, in: Die Zeit 30/99.
  28. Periodo Especial (Memento vom 20. September 2012 im Webarchiv archive.today) (spanisch), auf der Webseite der kubanischen Regierung, abgerufen am 14. Oktober 2013
  29. Hans-Jürgen Burchardt, Schöpfrad der Unbeirrbaren, in der Freitag vom 13. August 2011.
  30. Hans-Jürgen Burchardt: „Kubas langer Marsch durch die Neunziger – eine Übersicht in Etappen.“ In: Ette/Franzbach: „Kuba heute“, S. 315 ff.
  31. Ernesto Hernández-Catá: The Fall and Recovery of the Cuban Economy in the 1990s: Mirage or Reality? (Memento vom 24. Januar 2016 im Internet Archive) (englisch; PDF, 25 S.; 759 kB), IMF Working Paper vom Dezember 2000, abgerufen am 23. Oktober 2013.
  32. Hans-Jürgen Burchardt: „Kubas langer Marsch durch die Neunziger – eine Übersicht in Etappen.“ In: Ette/Franzbach: „Kuba heute“, S. 319 ff.
  33. Bert Hoffmann: Wie reformfähig ist Kubas Sozialismus? (PDF; 218 kB), Friedrich-Ebert-Stiftung, Mai 2011, S. 4.
  34. Hans-Jürgen Burchardt: „Kubas langer Marsch durch die Neunziger – eine Übersicht in Etappen.“ In: Ette/Franzbach: „Kuba heute“, S. 323.
  35. Bert Hoffmann: @1@2Vorlage:Toter Link/www.giga-hamburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) (PDF; 5,5 MB). In: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (Hrsg.): Der Bürger im Staat 2/2008: Kuba; S. 122–127.
  36. Uwe Optenhögel: Kuba: Wie der tropische Sozialismus sein eigenes Erbe riskiert (PDF; 173 kB). In: Internationale Politik und Gesellschaft 3/3010, Friedrich-Ebert-Stiftung.
  37. Electricity production in Cuba exceeds maximum demand (Memento vom 26. Februar 2008 im Internet Archive)
  38. Uwe Optenhögel Kuba: Wie der tropische Sozialismus sein eigenes Erbe riskiert (PDF; 173 kB). In: Internationale Politik und Gesellschaft 3/2010.
  39. Bert Hoffmann: Kuba unter dem anderen Castro, Le Monde diplomatique vom 12. September 2008.
  40. Uwe Optenhögel: Kuba auf neuen Wegen: Kann eine Dosis Markt die Revolution retten? (PDF; 52 kB), Friedrich-Ebert-Stiftung, Februar 2011.
  41. „Der Staat zieht sich zurück“, Interview von Knut Henkel mit dem kubanischen Ökonom Omar Pérez Villanueva, taz.de vom 15. Januar 2011.
  42. Bert Hoffmann: Wie reformfähig ist Kubas Sozialismus? (PDF; 218 kB), Friedrich-Ebert-Stiftung, Mai 2011, S. 6.
  43. Sandra Weiß: Mehr als 300.000 Kleinkapitalisten zugelassen, Der Standard, 29. Mai 2011.
  44. Cuba Doubles Number of Self Employed Workers in 2011, Prensa Latina, 21. Dezember 2011.
  45. Stärkung der Gewerkschaftsarbeit unter den selbständig Beschäftigten (Memento vom 13. Mai 2012 im Internet Archive), Granma, 27. März 2012.
  46. Change Comes to Cuba: Citizens’ Views on Reform after the Sixth Party Congress, Freedom House Survey, Oktober 2011.
  47. Kuba erlaubt Liegenschaftenhandel, NZZ vom 1. Juli 2011.
  48. Nueva política de vivienda, Cubadebate vom 1. Juli 2011.
  49. Nueva política para la compra venta de automóviles, Cubadebate vom 1. Juli 2011.
  50. Sandra Weiß: Kuba Havanna erlaubt Handel mit Gebrauchtwagen. In: Der Standard. 30. Oktober 2011.
  51. Desde este sábado se podrán vender o donar los autos, confirma Ministra de Justicia, Cubadebate vom 30. September 2011.
  52. Cuba to Allow Buying and Selling of Property, With Few Restrictions In: The New York Times. 4. November 2011.
  53. Kuba verlängert die „kapitalistische Revolution“ (Memento vom 29. November 2011 im Internet Archive), Wirtschaftsblatt vom 24. November 2011.
  54. Bancos cubanos autorizados a otorgar créditos a particulares (+ Gaceta), Cubadebate vom 24. November 2011.
  55. Cuba says economy up 2.7 percent in 2011, Reuters vom 2. Dezember 2011.
  56. Mientras menos recursos tengamos, mejor debemos planificar y controlar, Juventud Rebelde vom 1. Dezember 2011.
  57. Manuel Barcia: Cuba's slow path to the future, AlJazeera vom 11. Januar 2012.
  58. Inversiones. Indicadores seleccionados.-Enero-Diciembre 2011, ONE, März 2012.
  59. Turismo nacional. Indicadores Seleccionados Enero – Diciembre 2011 (PDF; 712 kB), ONE.cu, April 2012.
  60. Créditos bancarios: dinero bien utilizado, Trabajadores, 6. Februar 2012.
  61. Cuba’s crumbling buildings mean Havana housing shortage, The Cuban Economy, 17. Mai 2012.
  62. Puerta a la sensibilidad social, Juventud Rebelde, 17. Januar 2012.
  63. @1@2Vorlage:Toter Link/www.miamiherald.com(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Cuba stacks up the building blocks of a new economy) , Miami Herald vom 1. Januar 2012.
  64. Cuba Announces Reduction in Price of Construction Materials, ACN, 22. Dezember 2011.
  65. Ni caridad pública ni regalo, sino el cumplimiento de una obligación constitucional, Juventud Rebelde vom 7. Januar 2011.
  66. Fernando Ravsberg: Tax Time in Cuba, Havana Times, 17. Januar 2012.
  67. SECTOR AGROPECUARIO INDICADORES SELECCIONADOS Enero – Diciembre de 2011 (PDF; 861 kB). ONE, Februar 2012.
  68. Industria Manufacturera en Cuba. Indicadores seleccionados.-Enero-Diciembre 2011, ONE, März 2012.
  69. CONSTRUCCIÓN EN CUBA INDICADORES SELECCIONADOS Diciembre 2011, Edición Febrero 2012 (PDF; 511 kB), ONE, Februar 2012.
  70. Heiko Hantscher: Kurs auf Kuba, Neue Zürcher Zeitung, 17. Februar 2012.
  71. Fidels Wirtschaftswunder – Kubas boomende Privatwirtschaft, Spiegel Online, Februar 2012.
  72. Cuba to create ministries of mining and energy, Reuters vom 1. März 2012.
  73. Crean en Cuba dos nuevos ministerios: el de Industrias y el de Energía y Minas, Cubadebate, 1. März 2012.
  74. Changing Cuba: Inside the country's first curry house, BBC, 12. Mai 2012.
  75. Arrendamiento de locales en aras de mejorar la gastronomía, AIN, 1. Dezember 2012.
  76. Desempleo en Cuba es del 2,5 por ciento, Juventud Rebelde, 27. März 2012.
  77. Wir importieren sogar Tomatensoße, Neues Deutschland vom 13. April 2012.
  78. Cuba to reform two ministries, Business Recorder, 5. April 2012.
  79. Neue Regeln für Kubas Agrargenossenschaften, Amerika21, 15. September 2012.
  80. Se arrendaran locales de la gastronomia a sus trabajadores, Cubadebate, 9. November 2012.
  81. Camino a la actualización del modelo económico (PDF; 1,0 MB), Granma, vom 11. Dezember 2012, S. 8.
  82. Economía cubana creció un 3,0 % en el 2012, Granma vom 6. Juni 2013.
  83. Währungsreform auf Kuba: "Operation am offenen Herzen". In: rbb Inforadio. 2. Januar 2021, abgerufen am 5. Januar 2021.
  84. Andreas Knobloch: Kuba zapft Devisenquelle an. In: Neues Deutschland. 4. Juni 2020, abgerufen am 5. Januar 2021.
  85. Guillermo D. Olmo: Cuba: qué supone la unificación monetaria anunciada por el gobierno y qué papel puede jugar ahora el dólar en la economía de la isla. In: BBC Mundo. 11. Dezember 2020, abgerufen am 6. Januar 2021 (spanisch).
  86. Hans-Jürgen Burchardt: Kuba nach Castro: Die neue Ungleichheit und das sich formierende neopopulistische Bündnis (PDF; 154 kB). In: Internationale Politik und Gesellschaft 03/2002, S. 80, Friedrich-Ebert-Stiftung, 2002.
  87. Hans-Jürgen Burchardt: „Im Herbst des Patriarchen“, S. 125.
  88. Hans-Jürgen Burchardt: „Der lange Abschied von einem Mythos.“ S. 127 ff.
  89. Entran en vigor facilidades para trabajo por cuenta propia en Cuba (+ Gaceta Oficial), Cubadebate vom 10. September 2011.
  90. „Die Regierung steht unter Zeitdruck.“ Omar Pérez, Direktor des Studienzentrums der kubanischen Wirtschaft, im Interview mit Knut Henkel, Neues Deutschland vom 21. Oktober 2011.
  91. Amplía Cuba la lista de actividades „cuentapropistas“, Deutsche Welle vom 26. September 2013.
  92. Nota informativa sobre el trabajo por cuenta propia, Granma vom 2. November 2013.
  93. Elaine Díaz: Nada (spanisch), La Polémica Digital vom 2. November 2013
  94. Cuba: 429,458 cuentapropistas registrados, Café Fuerte vom 25. Juni 2013.
  95. Analizó el Consejo de Ministros la ejecución de la economía ACN vom 3. Dezember 2012
  96. Arrendarán locales gastronómicos a sus trabajadores, Cubadebate vom 9. November 2012.
  97. Mark Frank: Cuban state grudgingly cedes ground to business cooperatives, Reuters vom 11. Dezember 2012.
  98. Hans-Jürgen Burchardt: „Der lange Abschied von einem Mythos“, S. 129.
  99. New York Times: Well-to-Do in Cuba to Pay an Income Tax. November 1995. Abgerufen am 29. Januar 2007.
  100. Cuba Releases Bookkeeping Digital Tool for the Self-employed, ACN, 21. Januar 2012.
  101. Emilio Morales: Remesas a Cuba: $2,605 millones en el 2012 (spanisch). In: Café Fuerte vom 8. Juni 2013, abgerufen am 24. Oktober 2013.
  102. Knut Henkel: Währungsreform in Kuba: Ein Peso für alle. In: taz.de vom 24. Oktober 2013.
  103. Peter Burghardt: Castro gegen Kubas Zwei-Währungs-System: Ein Peso zu viel. In: Süddeutsche.de vom 9. Juli 2013, abgerufen am 24. Oktober 2013.
  104. Nota Oficial (Memento vom 23. Oktober 2013 im Internet Archive) (spanisch). In: Granma vom 22. Oktober 2013.
  105. Kuba schafft Parallelwährung ab. In: FAZ.net vom 22. Oktober 2013.
  106. Marc Frank: Cuba begins process of unifying currencies (englisch). In: Reuters vom 22. Oktober 2013, abgerufen am 23. Oktober 2013.
  107. Cuban Coffee in US Dollars in Cuba. In: Havana Times. 8. Oktober 2021, abgerufen am 8. Oktober 2021 (englisch).
  108. Lioman Lima: La incertidumbre en Cuba tras la decisión del gobierno de dejar de recibir dólares en efectivo (y a quién afecta). In: BBC News Mundo. 21. Juni 2021, abgerufen am 8. Oktober 2021 (spanisch).
  109. Pavel Vidal Alejandro: Causas y predicciones de la tasa de cambio informal en 2021. In: El Toque. 7. Oktober 2021, abgerufen am 8. Oktober 2021 (spanisch).
  110. Tasas de cambio de moneda en Cuba hoy. In: El Toque. Abgerufen am 8. Oktober 2021 (spanisch).
  111. Precios exorbitantes y muchas quejas en apertura de restaurantes en Cuba. In: France24. Agence France Presse, 7. Oktober 2021, abgerufen am 8. Oktober 2021 (spanisch).
  112. Index of Economic Freedom
  113. Index of Economic Freedom: Cuba (Memento vom 23. Februar 2007 im Internet Archive)
  114. Birgit Beier: „Tourismus als wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Faktor.“ In: Ette/Franzbach: „Kuba heute“, Vervuert 2001, S. 371 ff.
  115. Jörg Rückmann: Kubas Ökonomie zwischen Blockade, Hurrikan und Weltwirtschaftskrise. In: Quetzal. Abgerufen am 12. Dezember 2009.
  116. Turismo en cifras, Cuba 2010 – 1. (PDF; 29 kB) Oficina Nacional de Estadísticas.
  117. Turismo en cifras, Cuba 2010 – 11. Ingeso de devisas (PDF; 14 kB) Oficina Nacional de Estadísticas.
  118. Michael Zeuske: „Insel der Extreme – Kuba im 20. Jahrhundert.“ 2. Auflage, 2004, S. 276.
  119. Hans-Jürgen Burchardt: „Kubas langer Marsch durch die Neunziger – eine Übersicht in Etappen.“ In: Ette/Franzbach: „Kuba heute.“ S. 326.
  120. Tourism in Cuba during the Special Period (Memento vom 22. August 2006 im Internet Archive)
  121. Lessons From Cuba (Memento vom 28. Juni 2003 im Internet Archive) Travel Outward.
  122. Hans-Jürgen Burchardt: „Landwirtschaft und aktuelle Agrarpolitik in Kuba.“ In: Ette/Franzbach: „Kuba heute“, Vervuert 2001, S. 337 ff.
  123. AFP: Nahrungsmittelkrise: Kuba vergibt brachliegende Äcker an Privatbauern. In: Focus Online. 18. Juli 2008, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  124. Kuba will Selbstversorgung ausbauen. 15. April 2008.
  125. Karl Kaufmann: Agrarreform in Kuba: Die Staatsfarmen sind gescheitert, 3. Januar 2012.
  126. Cuba dio más de 1,4 millones de hectáreas de tierra a campesinos desde 2008, Cubadebate, 17. Mai 2012.
  127. Aktualisierung, nicht Reform, Junge Welt, 1. Februar 2012.
  128. Bert Hoffmann: Wie reformfähig ist Kubas Sozialismus? (PDF; 218 kB), Friedrich-Ebert-Stiftung, Mai 2011, S. 8.
  129. David Canela: Looking for Cuba’s lost agriculture, Havana Times vom 2. März 2012.
  130. Den Zugtierbetrieb wiederbeleben (Memento vom 13. Mai 2012 im Internet Archive), Granma International vom 7. Februar 2012.
  131. Autorizan venta directa de los productores agrícolas a las entidades turísticas, Granma vom 21. November 2011.
  132. „Punktuelle Reformen bringen nichts“ – Interview mit dem kubanischen Agrarspezialisten Armando Nova, Neues Deutschland vom 22. Dezember 2011.
  133. SECTOR AGROPECUARIO INDICADORES SELECCIONADOS, Enero – Diciembre de 2011 (PDF; 861 kB) ONE, Februar 2012.
  134. @1@2Vorlage:Toter Link/www.plenglish.com(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Urban Agriculture in Cuba Exceeds Annual Goal) , Prensa Latina, 8. Januar 2012.
  135. Marc Frank: Cuba growing less food than 5 ys ago despite agriculture reforms, Reuters vom 31. August 2012.
  136. Brazil grants Cuba credit for food programs, Global Times vom 1. September 2012.
  137. Autonomía básica para la producción cooperativa, Granma vom 11. September 2012.
  138. Cuba anuncia medidas para rescatar el sistema de cooperativas agrícolas, EFE via financias.com vom 11. September 2012.
  139. google.com/hostednews, AFP vom 30. September 2011.
  140. Cuba: worst sugar harvest in a century
  141. Reformen in Kuba – Zuckerministerium wird geschlossen, Reuters vom 29. September 2011.
  142. Desaparece Ministerio del Azúcar en Cuba, Cubadebate vom 29. September 2011.
  143. Michael Zeuske: „Kuba im 21. Jahrhundert. Revolution und Reform auf der Insel der Extreme.“ Rotbuch, Berlin 2012, ISBN 978-3-86789-151-6, S. 98.
  144. Brazilian company enters sugar business in Cuba (englisch). CubaStandard.com vom 30. Januar 2012.
  145. Chart 6 (MS Word; 173 kB), S. 12.
  146. Nation´s encyclopedia
  147. Seedtime in Pinar del Rio tobacco nurseries, Cubaheadlines, 16. September 2011.
  148. MSN encarta (Memento vom 31. Oktober 2009 auf WebCite)
  149. Cubanet (Memento vom 21. September 2007 im Internet Archive)
  150. Kuba: Zigarrenumsatz um 9 Prozent im Jahr 2011 gestiegen, Latina Press, 27. Februar 2012.
  151. CNN: The color and complexity of Cuba’s cigars; April 9, 2007.
  152. Archivlink (Memento vom 11. September 2008 im Internet Archive)
  153. Producciones seleccionadas de la agricultura no cañera 2010 (PDF; 27 kB) ONE, 2010.
  154. FAO Corporate Document Repository
  155. Cuba: starch industry (Memento vom 31. Mai 2009 im Internet Archive)
  156. World Potato Atlas @1@2Vorlage:Toter Link/gilb.cip.cgiar.org (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  157. Cuba works toward seed potato deal with North Dakota (Memento vom 1. Juni 2009 im Internet Archive) in: The Bismarck Tribune.com.
  158. Kuba: Landwirtschaftliche Produktion 2011 gestiegen. Latina Press, 16. Februar 2012.
  159. FAO Corporate Document Repository
  160. Cuba and Viet Nam Implement Program to Boost Rice Production. ACN, 2. Februar 2012.
  161. FAO Corporate Document Repository
  162. Cuba and Viet Nam Increase Cooperation in Rice Growing (Memento vom 14. März 2012 im Internet Archive), Juventud Rebelde, 21. September 2011.
  163. Nguyen Phu Trong Happy About Results of Cuba-Vietnam Rice Project. ACN, 10. April 2012.
  164. Cuba’s Agriculture: Collapse & Economic Reform (Memento vom 6. März 2008 im Internet Archive)
  165. INTERNATIONAL ECONOMIC ASSOCIATIONS IN CUBA’S AGRICULTURAL SECTOR (Memento vom 27. Februar 2008 im Internet Archive)
  166. Cuba Planning to Increase Export of Fruit Juice Concentrate, ACN, 13. April 2012.
  167. Cuba Sees 24 Percent Growth in Coffee Production. ACN, 13. März 2012.
  168. Marc Frank: Cuba reporta fuerte alza en producción de café, Reuters in Terra.com.co vom 12. März 2012.
  169. La producción de café en Cuba se recupera y crece un 24 %, EFE in Finanzas.com vom 13. März 2012.
  170. Hans-Jürgen Burchardt: „Kubas langer Marsch durch die Neunziger – eine Übersicht in Etappen.“ In: Ottmar Ette, Martin Franzbach: „Kuba heute“, Vervuert 2001, S. 324 f.
  171. Jeff Franks: Cuba's oil hopes hit by another unsuccessful well (englisch); in: Reuters vom 2. November 2012, abgerufen am 17. November 2012.
  172. Wirtschaftstrends Kuba, Jahreswechsel 2010/11 (Memento vom 16. Mai 2013 im Internet Archive), Publikation von Germany Trade & Invest.
  173. The Unused Potential of Hydropower (Memento vom 9. Dezember 2013 im Internet Archive) (PDF; 2,7 MB), The Havana Reporter, Nr. 8, 18. April 2012, S. 14.
  174. Andrea Rodriguez (AP): Missing Out On Solar, Wind Power Opportunities, Experts Say (Memento vom 3. September 2012 im Internet Archive) (englisch); in: Huffington Post vom 5. Juli 2012, abgerufen am 17. November 2012.
  175. Neues Deutschland, 22. Mai 2007
  176. Kuba: Saubere Energien als Chance für die ZukunftFortschritte trotz Finanzengpässen (Memento vom 21. März 2012 im Internet Archive), 16. Februar 2012.
  177. Kuba verfügt bereits über 34 Photovoltaikparks; Granma, 19. Dezember 2017
  178. Cuba Generated More Electricity with Less Fuel, Prensa Latina, 3. Februar 2012.
  179. Potencia instalada en plantas eléctricas por tipo (MS Excel; 72 kB), ONE.
  180. Generación bruta de electricidad por tipo de planta productora (MS Excel; 58 kB), ONE.
  181. Producción nacional de energía primaria (MS Excel; 56 kB), ONE.
  182. Producción nacional de energía secundaria (MS Excel; 55 kB), ONE.
  183. Producción nacional de energía (MS Excel; 75 kB), ONE.
  184. Indicadores seleccionados de electricidad (MS Excel; 68 kB), ONE.
  185. Power consumption (MS Excel; 63 kB), ONE.
  186. Consumo de energía en los hogares (MS Excel; 56 kB), ONE.
  187. Hannes Bahrmann: „Venezuela: Die gescheiterte Revolution“, Ch. Links Verlag, 2018, ISBN 978-3-86153-985-8, S. 219
  188. Kajsa Norman: „A Hero's Curse: The Perpetual Liberation of Venezuela“, Oxford University Press, 2017, ISBN 978-1-84904-795-1, S. 133–134
  189. CIA-The World Factbook – Cuba – Economy
  190. Cuba and Venezuela: If Hugo goes – Raúl Castro searches for other lifelines, vom 7. Juli 2011 The Economist
  191. Martin Franke: „Strategische Partnerschaft zwischen Kuba und Venezuela?“, Verlag diplom.de, 2015, ISBN 978-3-95684-727-1, S. 37
  192. Hans Mathieu: Raúls Reformen: Führungswechsel in Kuba (PDF; 175 kB), Friedrich-Ebert-Stiftung vom 18. Dezember 2008.
  193. Port of Mariel Cuba to be the largest industrial port in the Caribbean, Havana Journal, 19. Juli 2011.
  194. Kuba eröffnet Sonderwirtschaftszone im Hafen von Mariel
  195. Dilma and Raul Visit Building Works at Mariel Port, ACN, 1. Februar 2012.
  196. @1@2Vorlage:Toter Link/www.miamiherald.com(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Juan O. Tamayo: Mariel port expansion may be economic boost and ecological bust) , Miami Herald vom 1. Juni 2013.
  197. Mark Frank: „Cuba drags feet on foreign investment“, The Cuban Economy, 16. Mai 2012.
  198. Foreign investment in Cuba: Come and see my villa (englisch); in: The Economist vom 19. Mai 2012, abgerufen am 19. Mai 2012.
  199. Margot Zeslawski: FOCUSSIERT: SOS nach Florida. In: Focus Online. 22. Juli 2013, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  200. Knut Henkel: „Hightech made in Cuba – ein Hoffnungsschimmer für die Wirtschaft.“ In: Ette / Franzbach, „Kuba heute“, S. 360 ff.
  201. habananuestra.cu
  202. Revelan datos preliminares del Censo de Población y Viviendas 2012, Juventud Rebelde, 7. Dezember 2012.
  203. Kosta Mathéy: „Wandel in der Wohnungspolitik Kubas.“ In: Ette/Franzbach: „Kuba heute“, Vervuert 2001, S. 83 ff.
  204. Estadísticas de Cuba suscitan suspicacia de la ONU (Memento vom 28. Oktober 2011 im Internet Archive), UPI.com vom 19. August 2011.
  205. one.cu
  206. one.cu
  207. one.cu
  208. one.cu
  209. 6.3 – Ejecución del presupuesto del Estado / State budget performance (MS Excel; 81 kB), Oficina Nacional de Estadísticas 2012.
  210. 8.3 – Intercambio total y saldo comercial / Total exchange and trade balance (Memento vom 13. November 2011 im Internet Archive), Oficina Nacional de Estadísticas 2010.
  211. Anuario Estadistico 2000, SECTOR EXTERNO (Memento vom 12. Januar 2011 im Internet Archive)
  212. Archivlink (Memento vom 13. November 2011 im Internet Archive)
  213. one.cu
  214. one.cu
  215. Archivlink (Memento vom 13. November 2011 im Internet Archive)
  216. one.cu
  217. one.cu
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.