Salzwedel
Die Hansestadt Salzwedel [ˈzaltsveːdəl] ist Kreisstadt des Altmarkkreises Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Altmarkkreis Salzwedel | |
Höhe: | 19 m ü. NHN | |
Fläche: | 304,58 km2 | |
Einwohner: | 23.306 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 77 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 29410 | |
Vorwahlen: | 03901, 039032, 039033, 039037, 039038 | |
Kfz-Kennzeichen: | SAW, GA, KLZ | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 81 455 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
An der Mönchskirche 5 29410 Salzwedel | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Sabine Blümel (Parteilos) | |
Lage der Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel | ||
Geografie
Salzwedel liegt im nordwestlichen Teil der Altmark an der Einmündung der Salzwedeler Dumme in die Jeetze. Benachbarte regional bedeutsame Städte sind Uelzen (im Westen, 44 km), Lüchow (im Norden, 12 km), Gardelegen (im Süden, 41 km) und Arendsee (im Osten, 24 km).
Stadtgliederung
Die Hansestadt Salzwedel gliedert sich in 17 Ortschaften (ehemalige Gemeinden) und 48 Ortsteile.[2]
Zu den Ortschaften gehören gleichnamige und andere Ortsteile[3] und Wohnplätze:[4][2]
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Ortsteile ohne Ortschaftszuordnung sind:[3]
Die Kernstadt Salzwedel bildet keinen Ortsteil. Darüber hinaus befinden sich auf der Gemarkung Salzwedel die Siedlungen und Wohnplätze Böddenstedter Mühle, Perver, Siebeneichen, Siedlung des Friedens und Siedlung Ost.[5]
Am 1. Juli 2019 wurde eine Änderung der Hauptsatzung wirksam: Die Ortschaft Henningen besteht nur noch aus der Gemarkung Henningen. Es entstanden zwei neue Ortschaften: Die Ortschaft Andorf, bestehend aus der Gemarkung Andorf und der Gemarkung Grabenstedt, sowie die Ortschaft Barnebeck, bestehend aus der Gemarkung Barnebeck.[6]
Eine frühere Gemeinde bildete nach der Eingemeindung keine Ortschaft:
- Wieblitz-Eversdorf mit Eversdorf, Groß Wieblitz und Klein Wieblitz
Geschichte
Frühgeschichte und erster Siedlungsbeginn im Raum des Stadtgebietes
Die frühesten archäologischen Funde, die auf eine Ansiedlung hinweisen, befinden sich weit außerhalb des heutigen Innenstadtbereichs. Im benachbarten Wendland, insbesondere aus der Umgebung um Lüchow, sind viele mittel- und jungsteinzeitliche Fundplätze bekannt, die teilweise ausgegraben wurden und noch werden. Somit kann man davon ausgehen, dass seit mindestens 7.000 Jahren die nähere Umgebung um Salzwedel immer wieder durch Gruppen von Jägern und Sammlern aufgesucht wurde.
Nach der letzten Eiszeit, die etwa vor 14.000 Jahren endete, befand sich zwischen Salzwedel und Wustrow im Wendland ein See. Menschen, die zeitweise an seinen Ufern siedelten, hinterließen viele Feuersteingeräte, aber auch Geweih- und Knochengeräte. Einzelne dieser Geweihgeräte wurden in der Jeetze gefunden.
Auch aus der mittleren und späten Jungsteinzeit (etwa 3600–2000 v. Chr.) stammen nur wenige Stücke aus dem Stadtgebiet. Ein spätbronzezeitlicher Fund vom alten Wasserwerk und ein Gräberfeld (etwa an der heutigen B71) deuten auf eine ständige Besiedlung des näheren Stadtgebiets Salzwedels seit etwa 1000 v. Chr. hin. In der frühen Eisenzeit bestand ein Friedhof etwa auf diesem Gebiet (ab 700 v. Chr.) und es entstand ein neuer Friedhof namens „Auf dem hohen Felde“, also ganz in der Nähe. Zum Ende der vorrömischen Eisenzeit ab ca. 200 v. Chr. werden neue Friedhöfe auf dem Perver Windmühlenberg (südöstlich von Salzwedel) und auf dem ehemaligen Exerzierplatz bei Kricheldorf (südlich von Salzwedel) angelegt. Aus der spätrömischen Kaiserzeit und der Völkerwanderung (180–500 n. Chr.) gibt es bisher nur sehr wenige Einzelfunde.
Mittelalter und die Salzwedeler Burg als Beginn der Stadtentwicklung
Seit dem Jahr 800 wird eine Siedlung an der Stelle der heutigen Stadt in Nachbarschaft der Burg Salzwedel vermutet. Der alte Name Soltwidele weist auf eine Furt durch die Jeetze an der alten Salzstraße hin. Im Jahr 1112 wird die Burg bei Salzwedel zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Salzwedel führt seine Stadtgründung auf die Markgrafenbrüder Johann I. und Otto III. zurück, die zeitweilig auf der Burg Salzwedel lebten; die erste Bezeichnung als Stadt datiert aus dem Jahre 1233. Ab 1247 entstand unmittelbar nordöstlich der Altstadt die Neustadt als planmäßige Gründung und eigenständige Stadt. Beide Städte lagen innerhalb der Stadtmauer. Erst im Jahr 1713 wurden Altstadt und Neustadt vereinigt. Von 1263 bis 1518 war Salzwedel Mitglied der Hanse, so dass umfangreicher Handel getrieben wurde. So erreichten Getreide, Häute, Tücher oder Bier aus der Hansestadt Gotland und Russland. In die Stadt wurden vorwiegend Gewürze, Heringe und auch Zinn- und Kupfergefäße über die Jeetze geschifft. Aufgrund der hochwertigen Stoffe war Salzwedel als „Tuchmacherwerkstatt“ weit über die Grenzen der Region hinweg bekannt. Bis heute zeugen Straßennamen wie Schmiede-, Wollweber- oder Radestraße und die eingepflasterten Wappen des jeweiligen Handwerks für die einstige Tradition in Salzwedel.
In der im 18. Jahrhundert ausgestorbenen polabischen („wendischen“) Sprache der Gegend wurde Salzwedel Ljosdit (Lôsdît, Lósdy) genannt, was eventuell von ljos (slawisch lěsă, „Wald“) abgeleitet wurde.
Reformation und Frühe Neuzeit
Die Reformation fasste in Salzwedel 1541 Fuß. Der Dreißigjährige Krieg brachte die Stadt an den Rand des Ruins, ohne dass sie belagert wurde. Grund dafür war die Einquartierung fremder Truppen. Darunter auch der Söldner Peter Hagendorf im Winterlager von Dezember 1627 bis Februar 1628.[7]
Ab dem 16. Jahrhundert gehörte Salzwedel zum Salzwedelischen Kreis.
Von 1800 bis heute
1816 wurde Salzwedel Sitz des Kreises Salzwedel in der preußischen Provinz Sachsen. 1870 erhielt die Stadt einen Eisenbahnanschluss. Damit verlor die Jeetzeschifffahrt an Bedeutung. In der Folge kamen weitere Bahnstrecken hinzu.
Nach dem Ersten Weltkrieg entstand Hoyersburg als Ortsteil von Salzwedel. Die Gründung der Siedlung erfolgte vorrangig, um Russlanddeutsche anzusiedeln, die vor allem als Forstarbeiter für die Stadt tätig waren.
Während des Zweiten Weltkrieges war ab 1942 auf dem Gelände einer Düngemittelfabrik in der Gardelegener Straße ein Lager für Zwangsarbeiter eingerichtet, das von Ende Juli 1944 bis zum 14. April 1945 als Außenlager Salzwedel, ein Frauenlager des KZ Neuengamme, weiter betrieben wurde. Anfänglich 400 und später bis zu 1.500 meist jüdische Gefangene unterschiedlicher Nationalitäten mussten für die Draht- und Metallfabrik Salzwedel, eine Tochterfirma der Magdeburger Polte-Werke, in zwei Zwölf-Stunden-Schichten Schwerstarbeit in der Munitionsherstellung verrichten. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden immer mehr Frauen aus anderen Konzentrationslagern vor den anrückenden Alliierten ins Lager Salzwedel transportiert und am 14. April 1945 befreite die 9. US-Armee dort 3000 Häftlinge.[8]
Der im Rahmen der Operation Clarion durchgeführte Luftangriff der amerikanischen 8th Air Force vom 22. Februar 1945 durch 59 Bomber des Typs B-17 „Flying Fortress“ mit 198 Tonnen Bomben[9] zerstörte den Bahnhofsbereich, sowie Anlagen des Gaswerks und forderte etwa 300 Tote. Die Altstadt blieb jedoch weitgehend erhalten, da Hauptziele des Angriffs die Eisenbahnanlagen waren.
Zur DDR-Zeit verfielen zahlreiche alte Häuser der Stadt.
Von 1946 bis 1950 war Salzwedel eine kreisfreie Stadt. 1952 wurde es dem neu gegründeten Bezirk Magdeburg zugeordnet.
In der DDR wurde die Stadt von April 1971 bis April 1986 Standort der Hubschrauberstaffel 16 der Fliegerkräfte der Grenztruppen der DDR, danach noch Außenstelle des Standortes Nordhausen, zuletzt mit Hubschraubern der Typen Mil Mi-2 und Mil Mi-8.
Viele Häuser wurden seit der Wende 1989 verlassen, so dass im Jahre 2007 eine Aktion gestartet wurde, um Häuser und Grundstücke günstig anzubieten.[11]
Seit dem 1. April 2008 trägt Salzwedel den Namenszusatz Hansestadt.
Einwohnerentwicklung
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(ab 1998 jeweils zum 31. Dezember)
Eingemeindungen
Eingemeindungen nach Salzwedel fanden in den Jahren 1908 (Perver)[12], 1950 (Böddenstedt),[13] 1974 (Krinau),[14] 2003 (drei Gemeinden),[15] 2005 (Stappenbeck),[16] 2009 (Benkendorf),[17] 2010 (zehn Gemeinden)[18] und 2011 (zwei Gemeinden)[19] statt.
Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
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Andorf | 01.05.1992 | Eingemeindung nach Henningen |
Barnebeck | 01.05.1992 | Eingemeindung nach Henningen |
Benkendorf | 01.01.2009 | |
Böddenstedt | 20.07.1950 | |
Bombeck | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Osterwohle |
Brewitz | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Dambeck |
Brietz | 01.01.2003 | |
Buchwitz | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Stappenbeck |
Cheine | 01.03.1973 | Eingemeindung nach Seebenau |
Chüden | 01.01.2010 | |
Chüttlitz | 01.03.1973 | Eingemeindung nach Brietz |
Dambeck | 01.01.2003 | |
Depekolk | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Liesten |
Eversdorf | 01.08.1972 | Zusammenschluss mit Wieblitz zu Wieblitz-Eversdorf |
Gerstedt | 01.10.1972 | Eingemeindung nach Osterwohle |
Grabenstedt | 01.01.1973 | Eingemeindung nach Andorf |
Groß Chüden | 01.12.1972 | Zusammenschluss mit Ritze zu Chüden |
Groß Grabenstedt | 20.07.1950 | Zusammenschluss mit Klein Grabenstedt zu Grabenstedt |
Groß Wieblitz | 20.07.1950 | Zusammenschluss mit Klein Wieblitz zu Wieblitz |
Henningen | 01.01.1974 01.05.1990 01.01.2010 | Eingemeindung nach Langenapel Ausgliederung aus Langenapel Eingemeindung nach Salzwedel |
Hestedt | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Andorf |
Jahrsau | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Jeebel |
Jeebel | 01.01.1963 | Eingemeindung nach Riebau |
Kemnitz | 20.07.1950 | Zusammenschluss mit Ziethnitz zu Steinitz |
Klein Chüden | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Ritze |
Klein Grabenstedt | 20.07.1950 | Zusammenschluss mit Groß Grabenstedt zu Grabenstedt |
Klein Gartz | 01.01.2010 | |
Klein Wieblitz | 20.07.1950 | Zusammenschluss mit Groß Wieblitz zu Wieblitz |
Königstedt | 01.01.1992 | Eingemeindung nach Pretzier |
Kricheldorf | 20.07.1950 | Zusammenschluss mit Sienau zu Krinau |
Krinau | 15.03.1974 | |
Langenapel | 01.01.2010 | |
Liesten | 01.01.2010 | |
Mahlsdorf | 01.01.2003 | |
Maxdorf | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Mahlsdorf |
Osterwohle | 01.01.2010 | |
Perver | 01.07.1908 | |
Pretzier | 01.01.2010 | |
Riebau | 01.01.2010 | |
Ritze | 01.12.1972 | Zusammenschluss mit Groß Chüden zu Chüden |
Rockenthin | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Andorf |
Seebenau | 01.01.2010 | |
Sienau | 20.07.1950 | Zusammenschluss mit Kricheldorf zu Krinau |
Stappenbeck | 01.01.1974 01.05.1990 01.01.2005 | Eingemeindung nach Mahlsdorf Ausgliederung aus Mahlsdorf Eingemeindung nach Salzwedel |
Steinitz | 01.01.2011 | |
Tylsen | 01.01.2010 | |
Wieblitz | 01.08.1972 | Zusammenschluss mit Eversdorf zu Wieblitz-Eversdorf |
Wieblitz-Eversdorf | 01.01.2011 | |
Wistedt | 01.10.1972 | Eingemeindung nach Osterwohle |
Ziethnitz | 20.07.1950 | Zusammenschluss mit Kemnitz zu Steinitz |
Politik
In den Ortschaften ist die Ortschaftsverfassung eingeführt, außer in Benkendorf.[2]
Stadtrat
Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis für die Zusammensetzung des Stadtrats:[20]
Partei / Liste | Stimmenanteil | +/− %p | Sitze | +/− |
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Linke | 17,9 % | − 5,2 | 6 | − 2 |
CDU | 16,7 % | − 10,4 | 6 | − 4 |
AfD | 13,0 % | + 13,0 | 5 | + 5 |
SPD | 12,2 % | − 0,8 | 4 | − 1 |
Grüne | % | 7,7+ 3,3 | 3 | + 1 |
FDP | % | 3,9+ 1,6 | 1 | ± 0 |
Hanseatischer Bürgerbund Salzwedel | 15,5 % | + 13,0 | 6 | + 5 |
WG Salzwedel-Land | 11,8 % | − 1,6 | 4 | − 1 |
DORF BIS STADT | % | 1,4+ 1,4 | 1 | + 1 |
Zusätzlich gehört dem Stadtrat die Bürgermeisterin an.
Stadtverwaltung
Am 9. März 2008 wurde die parteilose Sabine Danicke zur Bürgermeisterin der Hansestadt Salzwedel gewählt. Auf Grund der Eingemeindung von Steinitz und Wieblitz-Eversdorf zum 1. Januar 2011 stieg die Einwohnerzahl Salzwedels über 25.000, so dass Danicke fortan die Amtsbezeichnung Oberbürgermeisterin führte.[21]
Bei der Bürgermeisterwahl 2015 gewann Sabine Blümel mit nur drei Stimmen Vorsprung. Aufgrund des knappen Wahlergebnisses legte Danicke jedoch Widerspruch ein. Am 10. Juli 2015 gab Danicke ihr Amt daher an den stellvertretenden Oberbürgermeister Andreas Vogel ab, bis zu einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Magdeburg.[22] Die 9. Kammer des Verwaltungsgerichts Magdeburg unter Vorsitz des Verwaltungsrichters Uwe Haack entschied am 15. Dezember 2015, dass die Bürgermeisterwahl gültig sei. Zwei Stimmen wurden jedoch für ungültig erklärt, sodass Sabine Blümel die Stichwahl mit lediglich einer Stimme am 8. März 2015 gewonnen hatte.[23][24] Nach einem Jahr verwaltungsgerichtlicher Auseinandersetzungen wurde die neue Salzwedeler Bürgermeisterin Sabine Blümel dann vom Stadtrat am 16. März 2016 vereidigt und nahm bereits einen Tag später ihre Amtsgeschäfte auf.[25]
Wappen
Blasonierung: „Gespalten in Silber; vorn ein halber roter Adler mit goldener Bewehrung und Brustspange, daneben ein aufgerichteter roter Schlüssel mit rückgewendetem Bart; hinten ein roter Adler mit goldener Bewehrung und Brustspangen, in den Fängen zwei liegende rote Schlüssel pfahlweise, über die Schwingen gestülpt zwei stahlfarbene Kübelhelme mit schwarzem goldverziertem Flug, in der Halsbeuge ein sechseckiger goldener Stern.“
Vor 1713 waren die Alt- und Neustadt von Salzwedel zwei getrennte Städte mit eigenen Wappen. Die Geschichte der Wappen lässt sich an der Entwicklung der Siegelbilder beider Städte verfolgen. Ursprünglich führte die Altstadt einen ganzen Adler, in den Fängen einen liegenden Schlüssel. Das oben blasonierte Altstadtwappen entwickelte sich erst später im Laufe des Mittelalters. Nach Vereinigung von Altstadt und Neustadt setzte man beide Wappen nebeneinander in einen Schild. Die Altstadt führte den halben brandenburgischen Adler mit aufgerichtetem Schlüssel, die Neustadt den ganzen brandenburgischen Adler mit zwei liegenden Schlüsseln, zwei Helmen und Stern.
Flagge
Die Farben der Hansestadt Salzwedel sind weiß-rot. Die Stadtfahne zeigt in der Längsrichtung eine obere weiße und eine untere rote Hälfte. In der Mitte befindet sich das Stadtwappen.[26]
Städtepartnerschaften
Salzwedel unterhält Partnerschaften mit folgenden Städten:
- Wesel, Nordrhein-Westfalen, seit 1990
- San Vito dei Normanni, in Apulien (Italien), seit 1990
- Felixstowe, in Suffolk (Südengland), seit 1994
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Altstadt mit zahlreichen Fachwerkhäusern, zum Beispiel das historische Fachwerkensemble Bürgermeisterhof von 1543, in das Teile der innerstädtischen Stadtmauer und ein Wehrturm aus dem 14. Jahrhundert integriert sind
- Stadttore (Neupervertor, Steintor, bruchstückhaft vorhanden das Wassertor und das Lüchower Tor) und mittelalterliche Stadtbefestigungen
- Reste der Burg Salzwedel (Burgturm im Burggarten)
- Rathaus (ehemaliges Franziskanerkloster)
- Ehemaliges Rathaus der Altstadt, heutiges Amtsgericht Salzwedel
- Rathausturm des ehemaligen Rathauses der Neustadt (begehbarer Renaissanceturm mit Aussicht über die Stadt)
- Romanische und gotische Backsteinkirchen
- St. Marien
- St. Katharinen
- Mönchskirche (seit 1986 Konzert- und Veranstaltungshalle)
- St. Lorenz
- St.-Gertrauden-Kapelle (ehemals Teil eines Spitals auf der Außenseite der Stadtbefestigung)
- Kloster Dambeck (Ortsteil Amt Dambeck)
- Kirchen eingemeindeter Dörfer: St. Georg im 1908 eingemeindeten Perver, Dorfkirche Osterwohle, Dorfkirche Dambeck
- Heilig-Geist-Kirche, Kirche eines ehemaligen Hospitals vor dem Altpervertor, ehemals gotischer Rundbau (!) von 20 m Durchmesser mit einschiffigem Chor aus Backstein, Rundbau 1792 abgebrochen, Chor erhalten[27]
- Märchenpark Salzwedel sowie Duft- und Tastgarten der Jeetzelandschaftssanierung GmbH an der Warthe
- Johann-Friedrich-Danneil-Museum (ehemalige Propstei)
- Kunsthaus Salzwedel, im denkmalgeschützten ehemaligen Lyzeum
- Jenny-Marx-Haus: Geburtshaus von Jenny Marx
- Bismarckturm, ein 1900 eingeweihter 25 m hoher Aussichtsturm auf dem Schwarzen Berg (⊙ ), ca. 4 km südsüdwestlich von Salzwedel[28]
- Gottesanbeterin – stilisierte Großplastik einer Gottesanbeterin aus Eisen. Das am 12. Juli 2000 eingeweihte Kunstobjekt (Titel eigentlich: Für Walter – statt Blumen) des Hilmsener Künstlers Hans Molzberger ist neben dem Chor der Mönchskirche aufgestellt und war der Beitrag Salzwedels zur Expo 2000 in Hannover. Zwischenzeitlich hat die Stadt die Skulptur erworben.
- Ehemaliges Badehaus am östlichen Jeetzeumfluter. Das Haus ist nur über einen schmalen Zugang von der Goethestraße oder der Promenade vom Neuperver Tor aus zu erreichen.
- Goethepark an der Goethestraße
- Durch Salzwedel führen die Ferienstraßen Straße der Romanik und die Deutsche Fachwerkstraße.
- Die Alte Münze war die Münzprägeanstalt der Stadt. Der spätgotische Backsteinbau entstand in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts und wird im 21. Jahrhundert als Geschäftsstelle der Industrie- und Handelskammer Magdeburg genutzt.
Gedenkstätten
- Kriegsgräberstätte auf dem Friedhof St. Marien (Altstädter Friedhof): Soldatengräber aus Erstem und Zweitem Weltkrieg in geschlossener Anlage. Zentrales lateinisches Hochkreuz aus Holz, darum Findlinge und Stelen (Anlage von 1921). 109 typisierte Grabkreuze des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf dem Gräberfeld, zusätzlich einige individuelle Holz- und Steinkreuze. Überwiegend handelt es sich bei den hier Bestatteten um in Lazaretten der Stadt Verstorbene; auch 27 bei dem Luftangriff am 22. Februar 1945 gefallene Soldaten ruhen hier.[29]
- Kriegsgräberstätte auf dem Neustädter Friedhof: In einer entfernten Ecke am Rande des Friedhofs steht als noch erkennbarer Rest eines rasenbedeckten Gräberfeldes für zivile Opfer des Bombenangriffs vom 22. Februar 1945 ein Gedenkstein: "Zum ehrenden Gedenken an die 300 Terroropfer des Bombenangriffs vom 22.2 1945". Daneben findet sich noch (2020) ein kleines verbliebenes Holzkreuz mit Namen, früher hatte jeder hier Beerdigte ein solches. Ein Teil der zivilen Opfer wurde auf anderen Friedhöfen beigesetzt.[30]
- Gedenkstein auf dem Bahnhofsvorplatz zur Erinnerung an die Opfer des Bombenangriffs auf den Bahnhof Salzwedel am 22. Februar 1945. Findling (von abgetragenem Hindenburg-Denkmal) mit eingelassener Gedenktafel "300 Tote mahnen zum Frieden"[31], benachbart eine Erläuterungstafel zu diesem Text.
- Gedenkstein am ehemaligen KZ-Außenlager Salzwedel in der Gardelegener Straße für die dorthin zur Zwangsarbeit deportierten und umgekommenen Frauenhäftlinge
- Grabstätten einschließlich eines sowjetischen Ehrenhains auf dem Perver Friedhof in der Arendseer Straße für über 500 bei Zwangsarbeit umgekommene Frauen und Männer, die während des Zweiten Weltkriegs nach Deutschland verschleppt wurden
- Gedenkanlage am Stadtrand bei der Ritzer Brücke für 244 KZ-Häftlinge, die im April 1945 bei einem Todesmarsch aus einem der KZ-Außenlager ihr Leben verloren haben
- Grabstätten auf dem Neustädter Friedhof für neun namentlich bekannte Frauenhäftlinge des Außenlagers, die Opfer von Zwangsarbeit wurden
- Grabstätte auf dem Friedhof des Ortsteiles Dambeck für zwölf ermordete KZ-Häftlinge, die im April 1945 Opfer in einem Transportzug, dem sogenannten Verlorenen Zug, aus dem KZ Bergen-Belsen wurden
- Am 26. Juni 2010 verlegte der Kölner Künstler Gunter Demnig an fünf Standorten in Salzwedel (in der Altperverstraße, in der Burgstraße und in der Neuperverstraße) insgesamt 16 Stolpersteine für 13 deportierte jüdische Einwohner Salzwedels und drei überlebende Kinder.
Ehemalige Bauwerke
- Das Haus Schwarzer Adler neben dem Rathausturm ist ein ehemaliger Teil des Neustädter Rathauses, dessen gotisches Obergeschoss 1801 abgetragen wurde. Seit 1820 ist es nicht mehr in städtischem Besitz.
- 1792 Abriss des Schiffs der Heilig-Geist-Kirche[27]
- 1797 wurde die Nikolaikirche in der Altstadt abgerissen.
Musik und Bands
- Die Post-Punk-Band Rosengarten kommt aus Salzwedel.
- Der Salzwedeler Verein „Aktion Musik / local heroes e.V.“ organisiert und koordiniert den deutschlandweiten Bandwettbewerb Local Heroes, der sich an junge Nachwuchsbands richtet. Vorrangiges Ziel des im „Hanseat“ ansässigen Vereins ist es, gute Auftrittsmöglichkeiten für Nachwuchsbands zu schaffen und diese in ihrer Heimatregion und darüber hinaus bekannt zu machen.[32]
Regelmäßige Veranstaltungen
Die größte und traditionsreichste Veranstaltung ist der jährlich stattfindende Dionysiusmarkt, kurz Nysmarkt. Er findet als großes Stadtfest um den Tag der Deutschen Einheit statt. Als weitere regelmäßige Veranstaltung hat sich das Hansefest Anfang Juni etabliert. Im September findet seit 2013 das dezentrale Kunstfestival Wagen & Winnen statt, das sich über die Altmark und angrenzende Landkreise erstreckt. Ergänzt werden diese Veranstaltungen durch Kneipennacht, Weinfest und Lichternacht.
Als großes Konzertevent findet jährlich das Bundesfinale des Bandwettbewerbs Local Heroes statt. Der Contest wird seit 1990 in Deutschland ausgetragen, und vom Verein „Aktion Musik / local heroes e.V.“ (Salzwedel) organisiert und koordiniert.
Bis 2008 war das Parkfestival als ein im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindendes Musikfestival mit mehreren tausend Besuchern und Beteiligung von nationalen und internationalen Bands und Musikern überregional bekannt. Aufgrund der hohen Kosten wird es nicht mehr durchgeführt. Auch das Smack-Festival, später Chemical Bash, eines der größten Hard-Rock-Festivals Sachsen-Anhalts, fand in Salzwedel statt.
Künstler- und Stipendiatenhaus
Seit dem Jahr 1997 fördert die Stadt via Förderverein ein Künstler- und Stipendiatenhaus in den Sparten Bildende Kunst, Literatur und Musik.
Sport
Von 1955 bis mindestens 1961 war Salzwedel Austragungsort des Jahn-Gedächtnis-Sportfests.[33] Die Stadt war ein Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit Behinderung.
Es gibt mehrere Sportvereine, wie den SV Eintracht Salzwedel 09, ESV Lok Salzwedel, Hansebaskets Salzwedel, SV Brietz, BSV Salzwedel, Freizeit & Sport Siebeneichen e.V., Reitverein St. Georg Salzwedel, die Schützengilde der Stadt Salzwedel und den Schiffsmodellclub Salzwedel 1985.
Darüber hinaus waren einige Salzwedeler Sportler auf nationaler und internationaler Ebene erfolgreich, wie Doris Maletzki, Irmgard Praetz, Petra Westing und Thomas Ulbricht.
Kulinarische Spezialitäten
Regionale Spezialitäten sind der Salzwedeler Baumkuchen,[34] die Altmärkische Hochzeitssuppe, Tiegelbraten (Hammelfleisch) und das Zungenragout.
Religionen
Knapp 80 Prozent der Einwohner Salzwedels sind konfessionslos.
Die Volkszählung in der Europäischen Union 2011 zeigte, dass von den 24.693 Einwohnern der Stadt Salzwedel rund 19 % der evangelischen und rund 3 % der katholischen Kirche angehörten.[35]
Die evangelischen Christen der Stadt Salzwedel und umliegender Dörfer gehören zu drei Pfarrbereichen: St. Marien (in der Altstadt), St. Katharinen (in der Neustadt) und St. Georg (in Perver) im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[36]
Die katholische Pfarrgemeinde St. Laurentius gehört administrativ zum Dekanat Stendal des Bistums Magdeburg. Die Gottesdienste der Gemeinde werden in der Lorenzkirche abgehalten.
In Salzwedel gibt es Gemeinden verschiedener Freikirchen, z. B. die Adventgemeinde, eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) sowie eine Pfingstgemeinde.
Die Neuapostolische Kirche ist ebenfalls vor Ort vertreten.
Im deutschlandweiten Vergleich gering ist die Anzahl der Angehörigen des Islam und des Judentums.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Der Salzwedeler Baumkuchen, der hier in mehreren Betrieben produziert wird, ist über die deutschen Grenzen hinaus bekannt. Die „Erste Salzwedeler Baumkuchen-Fabrik“ wurde 1808 gegründet[37] und wurde 1865 Königlicher Hoflieferant. König Wilhelm I., der spätere Deutsche Kaiser, besuchte damals die Stadt. 1958 zur DDR-Zeit wurde das Unternehmen enteignet. Die Inhaberin wurde im Alter von 72 Jahren zu zwei Jahren Haft verurteilt. Man legte ihr zur Last, durch den Versand des Baumkuchens in die Bundesrepublik der DDR-Bevölkerung wertvolle Rohstoffe entzogen zu haben. 1990 erfolgte die Rückgabe des enteigneten Unternehmens.
Straße
Die B 71 (Halle–Gardelegen–Salzwedel–Uelzen–Bremerhaven) quert Salzwedel von Nordwesten nach Südosten und die B 248 (Northeim–Wolfsburg–Salzwedel–Dannenberg) in Süd-Nord-Richtung, während die B 190 (Salzwedel–Arendsee–Seehausen) in östlicher Richtung von Salzwedel ausgeht.
Salzwedel ist der am weitesten von einer Autobahnauffahrt entfernte größere Ort Deutschlands (Stand November 2012).[38] Es sind von dort:
- ca. 58 km zur Bundesautobahn 39 bei Weyhausen
- ca. 80 km zur Bundesautobahn 39 bei Lüneburg
- ca. 80 km zur Bundesautobahn 14 bei Karstädt
- ca. 80 km zur Bundesautobahn 14 bei Colbitz
Ein Lückenschluss der östlich von Salzwedel verlaufenden A 14 von Magdeburg über Stendal und Osterburg nach Schwerin befindet sich in Realisierung. Ursprünglich (1995) war eine X-Variante in Planung, welche auch durch den ADAC befürwortet wurde und ein Autobahnkreuz Salzwedel aus verlängerter A 39 und A 14 vorsah.
Eisenbahn
Die einzige in Betrieb befindliche Zugverbindung ist die Bahnstrecke Stendal–Uelzen, die ursprünglich Bremen mit Berlin verband und als sogenannte Amerikalinie nach Bremerhaven zur Columbuskaje weiterführte. Salzwedel liegt an dem nach Ende der deutschen Teilung in Richtung Uelzen wieder eröffneten Teilstück Stendal–Uelzen. Auf dieser Strecke bestehen Verbindungen mit einem Regional-Express in Richtung Uelzen oder Stendal–Magdeburg–Halle sowie durch eine Regionalbahn in Richtung Stendal, die alle Unterwegsbahnhöfe bedient. Seit April 2014 hält ein Interregio-Express in Salzwedel, der Berlin und Hamburg miteinander verbindet; eine Wochenendverbindung mittels IC auf derselben Strecke wurde im Dezember 2015 eingestellt. Das Eurocity-Zugpaar Hamburg–Breslau verschwand im Dezember 2014 aus dem Angebot.
Die Strecke nach Oebisfelde wurde 2002 und die Strecke nach Wittenberge (über Arendsee (Altmark)) 2004 stillgelegt.
Busverkehr
Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus und TaktBus des Landesnetzes Sachsen-Anhalt erbracht. Folgende Verbindungen führen ab Salzwedel:
- Linie 100: Salzwedel ↔ Klötze ↔ Gardelegen ↔ Haldensleben ↔ Magdeburg
- Linie 200: Salzwedel ↔ Arendsee ↔ Seehausen (↔ Wittenberge)
- Linie 300: Salzwedel ↔ Beetzendorf ↔ Klötze ↔ Wolfsburg
Die Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel mbH (PVGS) betreibt weitere Linien ab Salzwedel sowie den öffentlichen Rufbusverkehr in Salzwedel.
Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung
Die Versorgung des Stadtgebietes mit Trinkwasser wird vom Verband Kommunaler Wasserversorgung und Abwasserbehandlung übernommen, ebenso die Entsorgung des anfallenden Abwassers.
Das Trinkwasser für Salzwedel wird im Wasserwerk Siedenlangenbeck aus Grundwasser gewonnen. Täglich werden etwa 3.600 m³ Rohwasser aufbereitet. Über zwei Filterstufen erfolgt die Enteisenung und Entmanganung, eine Entsäuerung/Aufhärtung und der Rückhalt von Trübstoffen. Anschließend wird das Wasser belüftet und so Kohlensäure eliminiert.[39]
Die Gesamthärte liegt bei 1,4 mmol/l (7,6 °dH) und fällt damit in den Härtebereich weich.[40] Der Brutto-Verbrauchspreis beträgt 1,41 Euro je Kubikmeter.[41]
Die Abwässer der Stadt Salzwedel fließen der zentralen Kläranlage zu . Das Klärwerk wurde 1997 in Betrieb genommen und ist auf eine Kapazität von 45.000 Einwohnerwerten ausgelegt. Jährlich werden etwa 1,9 Mio. m³ Abwasser gereinigt und in die Jeetze eingeleitet.[42]
Hilfsorganisationen
- Feuerwehr Salzwedel
- Sanitätszug Salzwedel
- THW OV Salzwedel
Bildung
In Salzwedel gibt es das Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Helmold Glaedenstedt (vor 1371 – 1441), Philosoph und Arzt
- Abdias Prätorius (1524–1573), Theologe und Reformator
- Stephan Praetorius (1536–1603), Theologe
- Georg Stampelius (1561–1622), Theologe
- Jacob Reinecke (1572–1613), lutherischer Theologe, Propst in Cölln und Hauptpastor in Hamburg
- Benedikt Winkler (1579–1648), Jurist
- Georg Winckler (1582–1654), Kaufmann
- Joachim Carstens (1596–1673), Jurist, Syndikus
- Johannes Klein (1604–1631), Theologe
- Werner Theodor Martini (1626–1685), Rechtsgelehrter
- Zacharias Stampeel (1654–1731), lutherischer Theologe, Pädagoge und Bibliothekar
- Ulrich Christoph von Stille (1654–1728), Generalleutnant und Kommandant der Festung Magdeburg
- Johann Gottfried Hornejus (1689–1757), Theologe
- Joachim Wasserschlebe (1709–1787), Diplomat in dänischen Diensten und Kunstsammler
- Joachim Johann Daniel Zimmermann (1710–1767), Theologe und Schriftsteller
- Philipp Wilhelm Gercken (1722–1791), Historiker
- Christian Friedrich Christoph Stelzer (1738–1822), Kriegs- und Domänenrat, Syndikus und Oberbürgermeister von Halle
- Christian Steltzer (1758–1831), Jurist sowie Rektor der Kaiserlichen Universität zu Dorpat
- Friedrich Gottfried Leue (1801–1872), Jurist, Rechtsreformer, Politiker und Autor
- Jenny Marx (1814–1881), Sozialistin, Ehefrau von Karl Marx
- Friedrich Hermann Otto Danneil (1826–1908), Kultur- und Kirchenhistoriker
- Albert von Bennigsen-Foerder (1838–1886), preußischer Landrat
- Hermann Grothe (1839–1885), Ingenieur und Politiker
- Werner von der Schulenburg (1841–1913), Landrat und Reichstagsabgeordneter
- Bernhard von der Schulenburg (1844–1929), Generalmajor und Rechtsritter des Johanniterordens
- Karl Viereck (1853–1916), Jurist und Politiker
- Konrad Zechlin (1854–1936), Heimatforscher und Apotheker
- Friedrich Meinecke (1862–1954), Historiker
- Ernst Hentschel (1876–1945), Meeresbiologe
- Richard Stappenbeck (1880–1963), Geologe
- Heinrich Gahrns (1882–1955), Politiker (CDU)
- Erhard Weyhe (1882–1972), deutsch-amerikanischer Kunstbuchhändler und Verleger
- Erich Dahlgrün (1895–1978), evangelischer Pfarrer
- Hans Georg Dahlgrün (1901–1974), Jurist und Politiker
- Hans Mettel (1903–1966), Bildhauer
- Kurt Schütte (1909–1998), Mathematiker
- Heinz Billing (1914–2017), Ehrenbürger, Physiker sowie Pionier der Computerentwicklung und bei der Erforschung von Gravitationswellen
- Joachim Dorenburg (1915–1978), Jurist und Politiker
- Irmgard Praetz (1920–2008), Leichtathletin
- Helga Weyhe (1922–2021), Ehrenbürgerin und Buchhändlerin
- Günter Mardus (1924–2020), Physiker und Politiker (CDU)
- Christa Partsch (1926–2002), Buchbinderin und Lyrikerin
- Lorenz Weinrich (* 1929), Historiker
- Christoph Albrecht (1930–2016), Organist, Dirigent und Komponist
- Hans Rémond (* 1932), Maler
- Alexander Kaul (* 1934), Biophysiker
- Siegfried Pank (* 1936), Cellist und Gambist
- Uwe Herms (* 1937), Schriftsteller
- Harald Lorscheider (1939–2005), Komponist
- Horst Ring (* 1939), Maler und Grafiker
- Lutz Dieter Behrendt (* 1941), Historiker
- Alexander von Plato (* 1942), Philosoph und Historiker
- Klaus Wallenstein (* 1943), Archäologe, Bergmann und Parteifunktionär
- Konrad Halver (1944–2012), Schauspieler, Hörspielmacher und Synchronsprecher
- Joachim Holz (* 1944), Politiker (DBD, CDU)
- Karl Kremser (* 1945), American-Football-Spieler
- Willibald Toscher (* 1948), Politiker (CDU)
- Christoph Noetzel (* 1950), Kirchenmusiker und Komponist
- Klaus Decker (* 1952), Fußballspieler
- Doris Maletzki (* 1952), Leichtathletin
- Jürgen Scharf (* 1952), Landespolitiker (CDU)
- Liane Deicke (* 1954), Politikerin (SPD)
- Peter Urie (1955–2005), Pfarrer und Bischof in der Republik Kasachstan
- Mathias Löttge (* 1958), Politiker (CDU)
- Michael Ziche (* 1961), Politiker (CDU), Landrat des Altmarkkreises Salzwedel
- Reneé Schmidt (* 1967), Radsporttrainer
- Andy Böhme (* 1970), Skeletonpilot
- Toralf Staud (* 1972), Journalist und Buchautor
- Ingmar Stadelmann (* 1980), Stand-up-Comedian, Sprecher und Radiomoderator
- Michel Niemeyer (* 1995), Fußballspieler
Mit Salzwedel verbundene Personen
- Nikolaus Krage († 1559), Theologe und Reformator, verbrachte seine letzten Lebensjahre in Salzwedel
- Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852), Turnvater, besuchte das Gymnasium Salzwedel
- Johann Friedrich Danneil (1783–1868), Prähistoriker und Heimatforscher, Stadtchronist, Direktor des Salzwedeler Gymnasiums
- Wilhelm Harnisch (1787–1864), Pädagoge und Schriftsteller, besuchte das Salzwedeler Gymnasium und beschrieb Salzwedel in Mein Lebensmorgen
- Hermann Wagener (1815–1889), konservativer Publizist und Politiker, besuchte das Gymnasium Salzwedel
- Hermann Hager (1816–1897), Apotheker und Pharmazeut, Apothekerlehre in der Löwenapotheke
- Hermann Masius (1818–1893), Pädagoge, zeitweilig Gymnasiallehrer in Salzwedel
- Bertha Behrens (1848–1912), Schriftstellerin (Pseudonym: Wilhelmine Heimburg), begann in Salzwedel mit dem Schreiben
- Hugo Prejawa (1854–1926), Baubeamter, Architekt und Archäologe, 1897–1910 Kreisbaubeamter in Salzwedel
- Karl Söhle (1861–1947), Musikkritiker und Schriftsteller, besuchte das Salzwedeler Gymnasium und beschrieb Salzwedel in Der verdorbene Musikant
- Anna Freiin von Welck (1865–1925), Äbtissin des Klosters Drübeck, letzte Herrin der Propstei Salzwedel
- Max Adler (1867–1937), Pädagoge und Historiker, 1907–1932 Direktor des Salzwedeler Gymnasiums
- Wilhelm Fehse (1880–1946), Pädagoge und Wilhelm-Raabe-Forscher, ab 1929 am Gymnasium in Salzwedel
- Ernst Salge (1882–1949), Jurist und Kommunalpolitiker, 1921–1925 Bürgermeister in Salzwedel
- Wilhelm Dieckmann (1889–1947), Politiker (SPD), Geschäftsführer der Mieter-Spar und Baugenossenschaft Salzwedel, Stadtrat und Mitglied des Kreisausschusses von Salzwedel
- Ekkhard Verchau (1927–2016), Historiker, aufgewachsen in Salzwedel
- Egon Sommerfeld (1930–2014), Politiker (CDU), Landrat des Landkreises Salzwedel, Mitglied des Landtages Sachsen-Anhalt
- Uwe Friesel (* 1939), Schriftsteller, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller, lebt in Salzwedel
- Michel Jacot (* 1940), Schauspieler und Maler, wuchs in Salzwedel auf
- Siegfried Schneider (1946–2016), Politiker, Bürgermeister und Stadtdirektor von Salzwedel
- Karl-Heinz Reck (* 1949), Politiker, Kultusminister und Mitglied des Landtages von Sachsen-Anhalt
- Reinhard Jirgl (* 1953), Schriftsteller, lebte 1953–1964 bei Großeltern in Salzwedel
- Eckhard Gnodtke (* 1958), Politiker (CDU), stellvertretender Landrat des Altmarkkreises Salzwedel, Mitglied des Bundestages
- Jürgen Stadelmann (* 1959), Politiker (CDU), Mitglied des Landtages von Sachsen-Anhalt, Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Geschäftsführer der Landesanstalt für Altlastenfreistellung des Landes Sachsen-Anhalt
- Christian Franke-Langmach (* 1992), Politiker (Bündnis 90/Die Grünen), Stadtrat von Salzwedel, Landesvorsitzender und Mitglied des Koalitionsausschusses von Sachsen-Anhalt
Literatur
- Joachim Stephan: Die Vogtei Salzwedel. Land und Leute vom Landesausbau bis zur Zeit der Wirren. Berlin u. a. 2006, ISBN 3-631-54808-7.
- Sebastian Müller: Anmerkungen zu den ältesten Salzwedeler Stadtsiegeln. In: Thomas Wozniak, Sebastian Müller, Andreas Meyer (Hrsg.): Königswege. Festschrift für Hans K. Schulze zum 80. Geburtstag und 50. Promotionsjubiläum. Eudora-Verlag, Leipzig 2014, ISBN 978-3-938533-53-6, S. 171–184.
- August Wilhelm Pohlmann: Geschichte der Stadt Salzwedel seit ihrer Gründung bis zum Schlusse des Jahres 1810 aus Urkunden und glaubwürdigen Nachrichten. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1811 (Digitalisat).
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1856–1887, doi:10.35998/9783830522355.
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2020 (PDF) (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
- Hauptsatzung der Stadt Salzwedel. 24. Oktober 2018, abgerufen am 12. September 2021.
- Zuordnung von Ortschaft und Ortsteil nach Auskunft der Hansestadt Salzwedel (Sachgebietsleitung Ratsdienst und Stadtarchiv) vom 7. Mai 2019.
- Zuordnung der Wohnplätze zu den Ortsteilen: Ortsteilverzeichnis Land Sachsen-Anhalt (Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile), Gebietsstand Januar 2014, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Halle (Saale), 2016
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Altmarkkreis Salzwedel (Hrsg.): Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 24. Jahrgang, Nr. 12. Salzwedel 19. Dezember 2018, S. 96, V. Satzung zur Änderung der Hauptsatzung (PDF [abgerufen am 14. April 2019]).
- Hans Medick: Der Krieg im Haus? In: Philipp Batelka, Michael Weise, Stephanie Zehnle (Hrsg.): Zwischen Tätern und Opfern: Gewaltbeziehungen und Gewaltgemeinschaften. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2017, ISBN 978-3-647-30099-3, S. 298 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Hans Elger: In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 5: Hinzert, Auschwitz, Neuengamme. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-52965-8, S. 314 ff.
- Roger A. Freeman: Mighty Eighth War Diary. JANE's. London, New York, Sydney. 1981. ISBN 0 7106 00 38 0. S. 445
- Datenbank Zensus 2011, Salzwedel, Hansestadt, Alter + Geschlecht
- https://www.az-online.de/altmark/salzwedel/haeuser-familien-1444665.html
- Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1908, ZDB-ID 3766-7, S. 212, Nr. 674.
- Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360–363.
- StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
- StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2005
- StBA: Gebietsänderungen am 01.01.2009
- StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
- StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011
- Hansestadt Salzwedel – Ergebnis Stadtratswahl 2019, abgerufen am 30. Dezember 2019
- Neuer Titel für Danicke. In Altmark-Zeitung. 4. Dezember 2010
- Sabine Danicke aus dem Amt verabschiedet. salzwedel.de vom 11. Juli 2015, abgerufen am 11. Juli 2015
- Salzwedel: Stichwahl ist gültig. Volksstimme vom 15. Dezember 2015
- Gerichtsurteil: Sabine Blümel wird neue Bürgermeisterin. (Memento des Originals vom 16. Juni 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. SonntagsNachrichten vom 19. Dezember 2016
- Sabine Blümel wurde vom Salzwedeler Stadtrat zur Bürgermeisterin der Hansestadt Salzwedel ernannt. salzwedel.de vom 16. März 2016
- § 2 Absatz 2 der Hauptsatzung der Hansestadt Salzwedel
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 405–406.
- Bismarckturm Salzwedel auf bismarcktuerme.de
- Ulrich Kalmbach und Jürgen M. Pietsch: Zwischen Vergessen und Erinnerung. Stätten des Gedenkens im Altmarkkreis Salzwedel. Hrsg. Museen des Altmarkkreises Salzwedel. 2001. S. 84
- Ulrich Kalmbach und Jürgen M. Pietsch: Zwischen Vergessen und Erinnerung. 2001. S. 82
- Ulrich Kalmbach und Jürgen M. Pietsch: Zwischen Vergessen und Erinnerung. 2001. S. 83
- Website von Local Heroes
- Durchführung von Sportwettkämpfen und Sportfesten (DR 2/6510). Bundesarchiv, abgerufen am 25. September 2017.
- Informationen zum Baumkuchen (Memento vom 25. November 2014 im Internet Archive), abgerufen am 25. November 2015
- Datenbank Zensus 2011, Salzwedel, Hansestadt, Religion
- Evangelischer Kirchenkreis Salzwedel – Pfarrbereiche, abgerufen am 4. Oktober 2017.
- baumkuchen-salzwedel.de (Memento des Originals vom 8. November 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Matthias Stolz: Deutschlandkarte Verkehrsanbindungen. In Zeit Magazin. 29. November 2012, S. 49, abgerufen am 22. Juli 2013
- Wasserwerke des Verbands. Verband Kommunaler Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Salzwedel, abgerufen am 13. September 2021.
- Trinkwasseranalyse Wasserwerk Siedenlangenbeck. (PDF; 513 kB) Verband Kommunaler Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Salzwedel, 12. Januar 2021, abgerufen am 13. September 2021.
- Allgemeine Tarife des Verbands. (PDF; 105 kB) Verband Kommunaler Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Salzwedel, abgerufen am 13. September 2021.
- Kläranlagen des Verbands. Verband Kommunaler Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Salzwedel, abgerufen am 13. September 2021.