Depekolk
Depekolk gehört zu Ortschaft Liesten und ist ein Ortsteil der Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Depekolk Stadt Salzwedel | ||
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Höhe: | 41 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,73 km²[1] | |
Einwohner: | 53 (31. Dez. 2021)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 14 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2010 | |
Postleitzahl: | 29416 | |
Vorwahl: | 039032 | |
Lage von Depekolk in Sachsen-Anhalt | ||
Kirche zu Depekolk |
Geografie
Depekolk, ein nach Südwesten erweitertes Straßendorf,[1] liegt rund 13 Kilometer südöstlich von Salzwedel in der Altmark am Benkendorfer Vorfluther (Fließgraben).[3] Zwei Kilometer südlich liegt der etwa 66 Meter hohe Wind-Berg.[4]
Nachbarorte sind Liesten, Rademin, Ladekath, Jeggeleben und Büssen.
Geschichte
Im Jahre 1319 wird ein Geistlicher aus dem Dorf namens Johannis als In Curia Johannis dicti depekolc genannt, als die von Garthow dem Kloster Arendsee Hebungen dem Dorf Liesten zuwiesen.[5] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wurde das Dorf als Dyepkolk aufgeführt.[6] Weitere Nennungen sind 1541 Dipkolck, 1687 Depekolck, 1820 Depekolk[1] oder Diepkolk[7] und 1804 Depekolck.[8]
Herkunft des Ortsnamens
Jürgen Udolph übersetzt den mittelniederdeutschen Ortsnamen mit „tiefes Wasserloch“.[9] W. Schmidt schrieb im Jahre 1912, dass das Dorf im Volksmund „dippkolk“ genannt wird.[10]
Eingemeindungen
Am 20. Juli 1950 wurde dio Gemeinde Depekolk aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Liesten eingegliedert.[11] Mit der Eingemeindung von Liesten nach Salzwedel am 1. Januar 2010 kam der Ortsteil Depekolk zur Stadt Salzwedel und zur neu errichteten Ortschaft Liesten.
Einwohnerentwicklung
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Quelle bis 1946, wenn nicht angegeben:[1]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Depekolk, diefrüher zur Pfarrei Jeggeleben gehörte,[15] wird heute betreut vom Pfarrbereich Apenburg im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Depekolk ist ein Feldsteinbau mit Westquerturm und einer Orgel.[17]
- Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
Der Verein Freie Schule Altmark e. V. aus Salzwedel betreibt eine Grundschule und einen Kindergarten im Ort.[18]
Literatur
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 145.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 330, 41. Depekolk (Digitalisat).
Weblinks
- Ortsteile Liesten und Depekolk auf salzwedel.de
- Depekolk im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 500–503, doi:10.35998/9783830522355.
- Alexander Rekow: Salzwedel schrumpft weiter. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 13. Januar 2022, DNB 954815971, S. 13.
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Karte des Deutschen Reiches Blatt 239: Salzwedel. Reichsamt für Landesaufnahme, 1906, abgerufen am 21. April 2019.
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 25 (Digitalisat).
- Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 387.
- Carl von Seydlitz: Der Regierungs-Bezirk Magdeburg. Geographisches, statistisches und topographisches Handbuch. Magdeburg 1820, S. 332 (Digitalisat).
- Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Hrsg.: Berlin. Band 1, 1804, S. 340 (Digitalisat).
- Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski und Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 156–158.
- W. Schmidt: Ursprung und Deutung altmärkischer Ortsnamen und Familiennamen. In: K. Lehrmann und W. Schmidt (Hrsg.): Die Altmark und ihre Bewohner. Beiträge zur altmärkischen Volkskunde. Kommissionsverlag von Ernst Schulze, Stendal 1912, S. 231.
- Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 145.
- Hansestadt Salzwedel: Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020. Juni 2015, S. 67 (salzwedel.de [PDF; abgerufen am 5. Mai 2019]).
- Jens Heymann: Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15. Januar 2016 (az-online.de).
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 51 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Pfarrbereich Apenburg. Abgerufen am 21. April 2019.
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 100.
- Freie Schule Altmark e. V. Abgerufen am 21. April 2019.