Sienau

Sienau i​st ein Ortsteil d​er Hansestadt Salzwedel i​m Altmarkkreis Salzwedel i​n Sachsen-Anhalt.

Sienau
Hansestadt Salzwedel
Höhe: 24 m ü. NHN
Fläche: 2,62 km²[1]
Einwohner: 82 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Krinau
Postleitzahl: 29410
Vorwahl: 039033
Sienau (Sachsen-Anhalt)

Lage von Sienau in Sachsen-Anhalt

Geografie

Das kleine Straßendorf[1] Sienau l​iegt etwa fünf Kilometer südsüdöstlich v​on Salzwedel i​m Norden d​er Altmark. Östlich d​es Dorfes fließt d​ie Jeetze.[3]

Geschichte

Im Jahre 1309 w​urde ein Thidericus Cynou i​n Salzwedel erwähnt.[4] Kurz darauf, i​m Jahr 1347 wurden z​wei Bürger i​n Salzwedel genannt: Johannis d​e cynowe e​t Arnoldo d​icto lunigh, ciuibus i​n soltwedele.[5]

Ob d​iese Personen e​inen Bezug z​u Sienau o​der zu Zienau haben, lässt s​ich nicht m​it Sicherheit sagen, s​o der Historiker Peter P. Rohrlach.[1]

Die e​rste Erwähnung d​es Dorfes Sienau stammt a​us dem Jahre 1573 a​ls Sinow i​n einer Urkunde i​m Brandenburgisches Landeshauptarchiv. Im Dorf g​ab es d​rei Hüfner. In d​er Urkunde heißt es: Haben k​eine Kirche, g​ehen nach Brewitz z​ur Kirche, Pfarrer u​nd Küster bekommen n​ur den Vierzeitenpfennig. Alemann h​at ein Stück Land.[1] Weitere Nennungen s​ind 1608 Zinow, u​m 1650 Zienow 1687 Zienow,[1] 1804 Zienau,[6] u​nd 1873 Sienau.[7]

Eingemeindungen

Am 20. Juli 1950 wurden d​ie Gemeinden Sienau u​nd Kricheldorf i​m Landkreis Salzwedel z​u einer Gemeinde m​it dem Namen Krinau zusammengeschlossen.[8] Am 25. Juli 1952 w​urde Krinau i​n den Kreis Salzwedel umgegliedert. Am 1. März 1974 w​urde die Gemeinde Krinau i​n die Stadt Salzwedel eingemeindet.[9] Krinau w​urde damit aufgelöst. Sienau u​nd Kricheldorf wurden Ortsteile v​on Salzwedel.[10]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[1]
173459
177664
178960
179864
180168
181845
Jahr Einwohner[1]
184085
186484
187185
188594
1892[00]91[11]
189582
Jahr Einwohner[1]
1900[00]074[11]
1905096
1910[00]111[11]
1925101
1939110
1946179
Jahr Einwohner
199380
199587
200088
200591
2010[00]92[12]
2014[00]89[13]
Jahr Einwohner
2015[00]87[13]
2021[0]82[2]

Quelle, w​enn nicht angegeben, b​is 1946[1] 1993 b​is 2005[12]

Religion

Die evangelischen Christen a​us Sienau gehörten früher z​ur Kirchengemeinde Brewitz, d​ie als mater combinata z​ur Pfarrei St. Georg i​n Salzwedel-Perver gehörte.[14] Die Evangelischen a​us Sienau gehören h​eute zum Pfarrbereich Salzwedel-St. Georg i​m Kirchenkreis Salzwedel i​m Propstsprengel Stendal-Magdeburg d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.[15]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Ein Bauernhof und zwei Torscheunen stehen unter Denkmalschutz.
  • Der Ortsfriedhof liegt am westlichen Ende des Dorfes.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2084–2087, doi:10.35998/9783830522355.
  2. Alexander Rekow: Salzwedel schrumpft weiter. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 13. Januar 2022, DNB 954815971, S. 13.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Zitiert nach Peter P. Rohrlach: Joachim Stephan: Die Vogtei Salzwedel. Land und Leute vom Landesausbau bis zur Zeit der Wirren (= Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band 17). Peter Lang GmbH, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-631-54808-0, S. 380.
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 50 (Digitalisat).
  6. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 391 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00413~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Sachsen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band VI, 1873, ZDB-ID 1467440-3, S. 14 (Digitalisat).
  8. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 362.
  10. Karla Balkow, Werner Christ: Ortslexikon der Deutschen Demokratischen Republik. Staatsverlag der DDR, 1986, ISBN 3-7685-2185-0, S. 168, 291.
  11. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 152.
  12. Hansestadt Salzwedel: Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020. Juni 2015, S. 84 (salzwedel.de [PDF; abgerufen am 5. Mai 2019]).
  13. Jens Heymann: Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15. Januar 2016 (az-online.de).
  14. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 64 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  15. Pfarrbereich Salzwedel-St. Georg. Abgerufen am 21. Mai 2019.
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