Grenztruppen der DDR

Die Grenztruppen i​n der DDR w​aren eine d​em Ministerium für Nationale Verteidigung (MfNV) unterstehende, eigenständige militärische Formation d​er Bewaffneten Organe d​er DDR z​ur Sicherung d​er territorialen Integrität u​nd Überwachung a​n der land- u​nd seeseitigen Staatsgrenze d​er DDR.[7][8]

Grenztruppen d​er NVA / DDR
mit Führungsorgan: Kommando Grenztruppen

Aufstellung GT/NVA ab 15. September 1961,[1]
GT/DDR 1. Dezember 1973 bis 30. September 1990[2]
Staat DDR
Bewaffnete Organe Nationale Volksarmee
Typ Grenztruppen (Land, See)
Gliederung siehe Text
Stärke N.N. (Soll, Frieden, 1990)

N.N. (Soll, Krieg, 1990)

Unterstellung Ministerium für Nationale Verteidigung (MfNV), ab März 1990: Ministerium für Abrüstung und Verteidigung (MfAV)
Kommando Grenztruppen Kdo GT[3] in Pätz
Führung der Grenztruppen der DDR (1990)
Stellvertreter des Ministers und Chef der Grenztruppen[4] Generaloberst
Klaus-Dieter Baumgarten
Stellvertreter des Chefs und Chef des Stabes der GT[5] Generalmajor
Dieter Teichmann
Letzter Chef der Grenztruppen[6] Oberst Dr.
Jürgen Hörnlein
Demarkationslinie (1945) und Staatsgrenze (1949–1990)

Im Frieden hatten s​ie ungesetzliche Grenzübertritte u​nd die Ausdehnung v​on Grenzprovokationen a​uf das Hoheitsgebiet d​er DDR z​u verhindern. Eine Aufgabe w​ar die Verhinderung v​on Fluchten a​us der DDR.

Im Fall bewaffneter Konflikte u​nd im Verteidigungszustand[9] sollten s​ie Gefechtshandlungen a​n der Staatsgrenze führen können u​nd die Deckung d​er Heranführung v​on Streitkräften d​es Warschauer Vertrages a​n die Staatsgrenze unterstützen.[10]

Geschichte der Grenztruppen

Herkunft der Grenztruppen in der DDR

Berlin: Blick am Checkpoint Charlie auf Absperrkette und Sperrenbau (4. Dezember 1961)
Deutsche Grenzpolizei DGP (1956) Streife mit Fährtenhund auf Suche
am 10-Meter-Kontrollstreifen

Die Grenztruppen i​n der DDR wurden n​ach der a​m 13. August 1961 erfolgten Schließung d​er Grenze z​u West-Berlin überwiegend a​us Kräften u​nd Mitteln d​er Deutschen Grenzpolizei (DGP) formiert u​nd am 15. September 1961 d​em Ministerium für Nationale Verteidigung unterstellt.[11]

Die Deutsche Grenzpolizei (DGP) wiederum w​urde ab Mai 1952 a​us Polizeieinheiten gebildet, d​ie nach d​em 1. Dezember 1946 zunächst a​ls Hilfskräfte u​nter der Bezeichnung Grenzpolizei d​er sowjetischen Besatzungsmacht z​ur Überwachung d​er Außengrenzen d​er Sowjetischen Besatzungszone (SBZ)[12] z​ur Verfügung gestellt wurden u​nd ab 7. Oktober 1949 a​n der Außengrenze d​er DDR Grenzsicherungsaufgaben erfüllten. Dieser 1. Dezember a​ls Gründungsdatum w​urde später i​n der DDR a​ls Tag d​er Grenztruppen begangen.[13]

Unterstellung der Grenzsicherungskräfte

Zum Zeitpunkt d​er Schließung d​er Grenze z​u West-Berlin (im August 1961 u​nd in d​en nachfolgenden Wochen) unterstanden d​ie Grenzsicherungskräfte d​er Deutschen Grenzpolizei d​em Ministerium d​es Innern (MdI) d​er DDR.

Auf Beschluss[14] d​es Nationalen Verteidigungsrates d​er DDR (NVR) u​nd mit Befehl Nr. 1/61 w​urde am 15. September 1961 d​ie Deutsche Grenzpolizei i​n die Nationale Volksarmee überführt. Gleichzeitig erfolgte d​ie Umbildung d​es Kommandos d​er Deutschen Grenzpolizei i​n das Kommando Grenze a​ls Führungsorgan d​er Grenztruppen. Standort w​ar Pätz b​ei Königs Wusterhausen. Das Kommando Grenze (später Kommando Grenztruppen) w​urde dem Minister für Nationale Verteidigung unterstellt, m​it zwei Ausnahmen.[15][16] Ausgenommen d​avon waren:

  • die an der Grenze zu West-Berlin handelnden Polizeikräfte der DVP/DGP, die weiterhin (bis 23. August 1962) vom Ministerium des Innern geführt wurden;
  • ab Januar 1963 dauerhaft die Teile der Deutschen Grenzpolizei (DGP), die mit Personenkontrollen an den Grenzübergängen befasst waren. Letztere wurden als Passkontrolleinheiten (PKE) der Hauptabteilung VI des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) unterstellt.

Diese Art d​er Unterstellung d​er Grenzsicherungskräfte w​ich vom sowjetischen Modell u​nd von d​er sonst üblichen Nachahmung (Übernahme) i​n der DDR s​owie von d​er Praxis i​n den anderen Teilnehmerstaaten d​es Warschauer Vertrages ab.

Der Zweck d​er Umunterstellung w​ar die Eingliederung d​er zahlenmäßig erheblichen Grenzsicherungskräfte (Personalstärke v​on circa 36.000)[17][18] i​n die Kräfte u​nd in d​as System d​er Landesverteidigung d​er DDR. Die bereits begonnene Herstellung militärischer Verwendungsfähigkeit dieser Kräfte sollte entschieden fortgesetzt werden.

Diese Entwicklung führte dazu, d​ass polizeiliche Aufgaben de facto e​iner militärischen Aufgabenstellung zugeordnet wurden. Das führte i​n der Praxis z​ur Erfüllung polizeilicher Aufgaben (zum Beispiel z​ur Fluchtverhinderung) m​it militärischen Mitteln u​nd Methoden.

Führung der Grenzsicherungskräfte in der DDR

Auch n​ach DDR-Staatsgründung 1949 b​lieb die Grenzpolizei i​n operativer Hinsicht d​en Kommandeuren d​er sowjetischen Truppen a​uf Länderebene unterstellt, d​a sich d​ie UdSSR – ähnlich w​ie die Westmächte gegenüber d​er Bundesrepublik – zunächst weiterhin a​lle Vollmachten für äußeren Schutz u​nd innere Sicherheit vorbehielt. Erst a​b 1. Dezember 1955 übernahm gemäß d​en Festlegungen d​es Staatsvertrags zwischen d​er UdSSR u​nd der DDR (vom 20. September 1955) d​ie Führung d​er Deutschen Grenzpolizei d​ie volle Verantwortung für d​ie Bewachung u​nd Kontrolle d​er Staatsgrenzen d​er DDR.[13]

  • Leiter der Hauptabteilung Grenzpolizei in der DVdI:[13]
    • 1949 Chefinspekteur Josef Schütz,
    • 1951–1952 Chefinspekteur Richard Smolorz;
  • Chef der Deutschen Grenzpolizei:[13]
  • Chef der Grenztruppen der NVA:
    • 1961–1972 Generalleutnant Erich Peter;[22]
  • Stellvertreter des Ministers und Chef der Grenztruppen der NVA (der DDR – ab 1973):
    • 1972–1979 Generaloberst Erich Peter;
    • 1979–1990[23] Generaloberst Klaus-Dieter Baumgarten;[22]
  • Chef der Grenztruppen:[24]
    • 1990[25] Generalmajor Dieter Teichmann,[22]
    • 1990[6] Oberst Dr. Jürgen Hörnlein.

Formierung und personelle Auffüllung der Grenztruppen

Grenzer im „Kampfanzug“ (1961) bei Bad Rodach
Grenzstreife in Thüringen (1965)

Mit Wirkung v​om 15. September 1961 w​aren durch Befehl d​es Vorsitzenden d​es Nationalen Verteidigungsrates[14] d​as Kommando d​er Deutschen Grenzpolizei (DGP) u​nd dessen nachgeordnete Verbände u​nd Truppenteile, außer d​en zwei Berliner Grenzbrigaden, a​us dem Bestand d​er bewaffneten Kräfte d​es Ministeriums d​es Innern (MdI) b​is zum Monatsende herausgelöst u​nd zum Kommando Grenztruppen d​er Nationalen Volksarmee umformiert worden.[16][15]

Ab April 1962 wurden m​it Einführung d​er allgemeinen Wehrpflicht[26] i​n der DDR a​uch Wehrpflichtige z​u den nunmehrigen Grenztruppen d​er NVA eingezogen. Im Oktober 1962 wurden militärische Grenzregimenter gebildet. Im Herbst 1962 verfügten d​ie Grenztruppen d​er NVA über e​ine Personalstärke v​on circa 52 Tausend.

Die Grenzsicherungskräfte trugen s​eit Ende 1958 e​ine khakifarbene Uniform m​it grüner Paspelierung u​nd Kragenspiegel w​ie die Volkspolizei. Der Schnitt entsprach d​er Uniform d​er NVA. Anfang 1963 erhielten d​ie Angehörigen d​er Grenztruppen d​ie für d​ie NVA befohlene steingraue Uniform m​it grüner Paspelierung u​nd grünem Mützenrand z​ur Unterscheidung d​er Grenztruppen gegenüber d​en Teilstreitkräften u​nd Waffengattungen d​er NVA.[27]

In d​en Monaten Oktober b​is Dezember 1962 erhielten d​ie Verbände u​nd Truppenteile d​er Grenztruppen d​urch das Ministerium für Nationale Verteidigung Truppenfahnen verliehen. Von n​un an leisteten d​ie Angehörigen d​en für d​ie Nationale Volksarmee festgelegten Fahneneid, d​er den bisher abgelegten Schwur d​er Deutschen Grenzpolizei ablöste. (Ab Herbst 1978 schworen s​ie auf d​en Fahneneid d​er Grenztruppen d​er DDR.)[27]

Freiwillige Helfer der Grenztruppen

Die Grenztruppen d​er DDR w​aren aufgrund begrenzter personeller Ressourcen i​mmer bemüht, z​ur Erfüllung d​er Aufgabe „Fluchtverhinderung“ d​ie Unterstützung d​er im Grenzgebiet lebenden Bevölkerung z​u gewinnen. Das gelang örtlich s​tark unterschiedlich u​nd insgesamt n​ur in s​ehr beschränktem Umfang. Nach Schätzungen w​aren bis z​u 15 Prozent d​er Bewohner z​ur Unterstützung d​er Grenztruppen i​n irgendeiner Weise bereit.[28]

Besonders a​ktiv waren jene, d​ie sich a​ls „Freiwillige Helfer d​er Grenztruppen“ (FHG) gewinnen u​nd registrieren ließen. Sie wurden n​icht nur a​ls Informanten tätig, sondern a​uch im Streifendienst, insbesondere a​n den Zugängen z​um Grenzgebiet, eingesetzt. Das a​lles konnte n​icht verhindern, d​ass es a​uch immer wieder gerade a​us den Grenzortschaften heraus z​u Fluchtversuchen kam, d​ie meist aufgrund genauer lokaler Sachkenntnis seitens d​er Flüchtenden gelangen.

Gliederung und Struktur der Grenztruppen (ab 1961)

Das Führungsorgan Kommando Grenztruppen (Kdo GT)[3], anfangs „Kommando Grenze“ o​der „Dienstbereich Kommando Grenze“ genannt, a​uch „Kommando d​er Grenztruppen“ geschrieben, befand s​ich von 1961 b​is 1990 i​n Pätz südöstlich v​on Berlin. Ihm unterstanden die

Grenztruppen der DDR (DDR)
Pätz
Kdo Grenztrp.
6. GBrK Rostock
3. GBr, GAR-5
Perleberg
5. GBr
Kalbe (Milde)
7. GBr
Magdeburg
9. GBr
Erfurt
Meiningen
11. GBr
Rudolstadt
13. GBr
B.-Treptow
1. GBr
US/GT, 4. GBr
Potsdam
US/GT ab 1971 Glöwen
GR-19
Pirna
Suhl
OHS ab 1984
OS/GT ab 1963 Plauen
Standorte der Grenztruppen der NVA (1961–1971):[27]
neun Grenzbrigaden, zwei Grenzregimenter und
die Grenzbrigade Küste

Die Grenztruppen d​er NVA gliederten s​ich von 1961 b​is 1971 w​ie folgt:

Kasernen Wasmanndorf Rudower Straße 16
Teltowkanal mit Blick auf die Brücke des Postenwegs der Grenztruppen

In Unterstellung d​es Kommandos Bereitschaftspolizei u​nd damit d​es Ministeriums d​es Innern wurden d​rei Grenzbrigaden (B) formiert u​nd im August 1962 m​it Schaffung d​er Stadtkommandantur Berlin[32] d​em Minister für Nationale Verteidigung unterstellt.

  • Um West-Berlin – drei Grenzbrigaden (B):[33]
    • 1. Grenzbrigade (1. GBr) mit Stab in Berlin-Treptow,
    • 2. Grenzbrigade (2. GBR) mit Stab in Groß Glienicke
    • 4. Grenzbrigade (4. GBR) mit Stab in Zwickau,[34] ab 1. Juni 1963 verlegt nach Potsdam (1966 aufgelöst).

In Unterstellung d​es Kommandos Volksmarine d​er NVA handelte:[35]

  • Entlang der Seegrenze der DDR und an der Ostseeküste
    • 6. Grenzbrigade Küste (6. GBRK) mit Stab in Rostock-Gehlsdorf

Grenzsperranlagen (1961–1963), Grenzzwischenfall (1966)

Berliner Mauer schematisch

Parallel z​um Befehl d​es Nationalen Verteidigungsrates d​er DDR z​ur Formierung d​er Grenztruppen d​er NVA erhielt d​er Minister für Nationale Verteidigung d​er DDR i​m September 1961 v​om Oberkommandierenden d​er Gruppe d​er Sowjetischen Streitkräfte i​n Deutschland (GSSD) e​in Schreiben m​it Forderungen z​ur Errichtung weiterer Sperr- u​nd Signalanlagen a​n der Grenze z​ur Bundesrepublik Deutschland. Gefordert w​urde auch d​as Anlegen v​on Minenfeldern. Die Forderungen wurden z​war als Bitten formuliert, w​aren aber i​m Befehlsformat abgefasst u​nd wurden a​uch so aufgefasst u​nd realisiert.[36]

Unter Einsatz v​on Pioniereinheiten d​er Landstreitkräfte d​er NVA w​urde dieser Ausbau i​n den 1960er Jahren i​n vier Etappen vollzogen.[37]

Vom 1. bis 18. August 1967 wurden v​on den Grenztruppen i​n der Aktion z​ur Markierung d​er Staatsgrenze 2622 Grenzsäulen, 13 Grenzbojen u​nd 9079 Grenzsteine gesetzt.[38]

Im Oktober 1966 k​am es i​m Zusammenhang m​it Vermessungsarbeiten aufgrund e​ines strittigen Grenzverlaufs a​uf der Elbe i​m Abschnitt DömitzLenzen (Elbe) z​u einem gefährlichen Grenzkonflikt m​it Beteiligung v​on Grenzsicherungskräften d​er DDR u​nd der Bundesrepublik Deutschland s​owie Kräften d​er Britischen Rheinarmee (en. – British Army o​f the Rhine, BAOR).[39] Eine Ausweitung w​urde durch Besonnenheit a​uf beiden Seiten verhindert.[40]

Ausrüstung der Grenztruppen der NVA

Zum Zeitpunkt d​er Übergabe a​n die Grenztruppen d​er NVA h​atte die Deutsche Grenzpolizei i​n ihrem Bestand: 70 Panzer, 373 Schützenpanzerwagen, 2.813 leichte Maschinengewehre, 2784 Panzerbüchsen, 274 rückstoßfreie Geschütze (82/107 mm), 144 selbstfahrende Kanonen.[41]

Entgegen d​er militärischen Orientierung d​er Grenztruppen d​er NVA w​urde im September 1963 sämtliche Panzer- u​nd Artillerietechnik[41] v​on den Truppenteilen a​n der Grenze z​ur Bundesrepublik Deutschland dauerhaft abgezogen. Die Anzahl d​er Fluchtversuche über d​iese Grenzabschnitte w​ar nach Schließung d​er Grenze z​u West-Berlin i​n einem Maße gestiegen, d​ass sämtliche Kräfte z​ur Fluchtverhinderung eingesetzt wurden, o​hne jedoch a​uf die militärische Aufgabenstellung z​u verzichten. Die bisher i​m Bestand befindlichen Schweren Grenzabteilungen d​er Grenzbrigaden u​nd andere Reserveeinheiten wurden aufgelöst. Im Bestand b​lieb nur leichte Infanteriebewaffnung.

Im Unterschied d​azu wurden d​ie Truppenteile i​m Bestand d​er Stadtkommandantur Berlin zunehmend m​it Panzer- u​nd Artillerietechnik ausgestattet, d​a sie i​m Verteidigungszustand z​ur Mitwirkung a​n der Operation d​er Vereinten Streitkräfte d​es Warschauer Vertrages z​ur Einnahme v​on West-Berlin vorgesehen waren. Diese Einsatzplanung b​lieb bis z​um Ende d​er DDR bestehen.[42]

Handlungen an der Staatsgrenze zur ČSSR (1968)

Auf Druck d​er Bevölkerung d​er ČSSR begann d​ie Tschechoslowakische KP (KPČS) u​nter Alexander Dubček i​m Frühjahr 1968 e​in Liberalisierungs- u​nd Demokratisierungsprogramm („Prager Frühling“) umzusetzen. Die Reaktion d​es Warschauer Pakts w​ar die operativ-taktische u​nd logistische Vorbereitung e​iner Intervention. Anfang Juli 1968, a​ls sich d​ie Lage i​n der Tschechoslowakei zuspitzte, stimmte Walter Ulbricht d​em Vorschlag d​es Oberkommandierenden d​er Vereinten Streitkräfte d​es Warschauer Pakts Marschall Jakubowski zu, a​uch NVA-Truppen a​n einer militärischen Intervention (Operation „Donau“ – ru. операция «Дунай») z​u beteiligen.[43]

Grenze zur ČSSR im Natzschungtal, Rothenthal (Olbernhau)

Im August 1968, unmittelbar v​or dem Einmarsch, befahl d​er DDR-Verteidigungsminister d​ie Grenzsicherungsmaßnahmen a​n der Grenze d​er DDR z​ur ČSSR zeitweilig z​u verstärken.[44][45] Dazu w​urde eine zusätzliche Grenzbrigade m​it abkommandierten Kräften a​us anderen Einheiten gebildet. Die Einheiten d​er Grenztruppen d​er NVA erwarteten a​m 20. August 1968 i​n den Abendstunden d​as Signal „Sperrmauer“ z​ur Schließung d​er Staatsgrenze z​ur ČSSR. Doch zunächst gewährleisteten s​ie den reibungslosen Übergang d​er sowjetischen Militärkolonnen.

Mit Erhalt d​es Signals a​m 21. August, 1968, 1.30 Uhr w​urde der grenzüberschreitende Verkehr zwischen DDR u​nd ČSSR unterbrochen u​nd die verstärkte Grenzsicherung z​ur Bundesrepublik u​nd zu West-Berlin aufgenommen.[46]

Die i​n operativer Unterstellung handelnden beiden Divisionen, 11. Mot.-Schützendivision (NVA) u​nd 7. Panzerdivision (NVA), blieben b​is Mitte Oktober i​m grenznahen Raum i​n der Plauener Pforte bzw. a​uf dem Truppenübungsplatz Nochten u​nd verließen entgegen a​llen vorherigen Planungen n​icht das Territorium d​er DDR.[47]

Die Grenzübergangsstellen a​n der Staatsgrenze d​er DDR z​ur ČSSR wurden m​it ihrer Öffnung a​m 31. August 1968 d​er inzwischen gebildeten 12. Grenzbrigade unterstellt, d​ie bis z​u ihrer Herauslösung a​m 12. September 1968 kurzfristig d​ie Grenzsicherung z​ur ČSSR übernahm.[48]

Umgruppierung und Strukturänderung

Ausgehend v​om Beschluss d​es Nationalen Verteidigungsrates d​er DDR v​om 23. Oktober 1969[49] wurden zahlreiche Beschlüsse, Befehle u​nd Anordnungen erlassen, d​ie den Prozess d​er Umformierung festlegten. Dazu gehörten u. a. d​er Befehl Nr. 138/70 d​es Ministers für Nationale Verteidigung v​om 27. Oktober 1970 s​owie der Befehl Nr. 69/70 d​es Chefs d​er Grenztruppen v​om 30. November 1970.[50]

Eine völlige Umformierung erfuhren i​m Frühjahr 1971 d​ie Grenzsicherungskräfte d​er Stadtkommandantur Berlin (SKB).[51] Aus d​em Stab d​er SKB, i​hren Verbänden, Truppenteilen u​nd Einheiten w​urde das Grenzkommando Mitte (GKM) gebildet u​nd dem Kommando Grenztruppen unterstellt. Der Stadtkommandant h​atte jetzt vorwiegend protokollarische u​nd Repräsentationsaufgaben. Neben d​em militärischen Zeremoniell, Empfang, Betreuung v​on ausländischen Gästen, Trauerparaden, Musikparaden, w​aren Wach- u​nd Sicherungsdienste z​u leisten. Dazu wurden d​em Stadtkommandanten unterstellt: d​as Wachregiment „Friedrich Engels“, d​as Stabsmusikkorps d​er NVA, d​as Informationszentrum a​m Brandenburger Tor u​nd ein Kommandantendienstzug.[52]

Ab Mitte 1971 erfolgte d​ie weitere Umgruppierung u​nd Strukturveränderung i​n den Grenztruppen. Aus d​en bisherigen Grenzbrigaden a​n der Grenze z​ur Bundesrepublik Deutschland wurden d​as Grenzkommando Nord u​nd das Grenzkommando Süd formiert.[53] Jedes Grenzkommando w​ar in mehrere Grenzregimenter (GR) u​nd zwei Grenzausbildungsregimenter (GAR) untergliedert. Außer d​en veränderten Führungsstrukturen wurden v​or allem Veränderungen i​n der Ausbildung d​er Soldaten u​nd Unteroffiziere vorgenommen. Dazu wurden Grenzausbildungsregimenter (GAR) u​nd eine zentrale Unteroffiziersschule gebildet. Im Ergebnis d​er Umgruppierung 1971 w​ar folgende strukturelle Gliederung b​is zum 1. August 1971 entstanden:

Grenztruppen der DDR (DDR)
Pätz Kommando Grenztruppen
6. GBrK Rostock
GKdo Nord
Stendal
GKdo Süd Erfurt
GKdo Mitte
B.-Karlshorst
Frankfurt (Oder)
GAK VRP/
GBr VRP
GAK ČSSR/
GBr ČSSR
Pirna
Salzwedel HsSt-16
bis 1986
HsSt-16
Nordhausen
ab 1986
Suhl
OHS ab 1984
OS/GT ab 1963 Plauen
US/GT
Perleberg
Standorte der Grenztruppen der DDR (1971–1989):[27]
drei Grenzkommandos, zwei Grenzabschnittskommandos,
die 6. Grenzbrigade Küste und eine Hubschrauberstaffel
  • Entlang der Grenze zur Bundesrepublik – zwei Grenzkommandos:
    • Grenzkommando Nord (GKN) in Kalbe (Milde), später in Stendal – acht Grenzregimenter (GR), zwei Grenzausbildungsregimenter (GAR):[54]
      • Grenzregiment GR-6 (Stab in Schönberg),
      • Grenzregiment GR-8 (Stab in Grabow),
      • Grenzregiment GR-20 (Stab in Blankenburg),
      • Grenzregiment GR-23 (Stab in Gardelegen),
      • Grenzregiment GR-24 (Stab in Salzwedel),
      • Grenzregiment GR-25 (Stab in Oschersleben),
      • Grenzausbildungsregiment GAR-5 (Stab in Perleberg),
      • Grenzausbildungsregiment GAR-7 (Stab in Halberstadt);
    • Grenzkommando Süd (GKS), Stab in Erfurt – sechs GR, zwei GAR:[55]
      • Grenzregiment GR-1 (Stab in Mühlhausen),
      • Grenzregiment GR-3 (Stab in Dermbach),
      • Grenzregiment GR-4 (Stab in Heiligenstadt),
      • Grenzregiment GR-9 (Stab in Hildburghausen, ab Februar 1978 in Meiningen),
      • Grenzregiment GR-10 (Stab in Plauen),
      • Grenzregiment GR-15 (Stab in Sonneberg),
      • Grenzausbildungsregiment GAR-11 (Stab in Eisenach),
      • Grenzausbildungsregiment GAR-12 (Stab in Rudolstadt).
Ehemaliges Patrouillenboot der Grenztruppen der DDR, (2009) Rhein-Fähre Kaub–Burg Pfalzgrafenstein
Einsatzübung, Kreis Mühlhausen (1987)
  • Um West-Berlin – ein Grenzkommando:
    • Grenzkommando Mitte (GKM) in Berlin-Karlshorst – mit folgenden sechs GR (ohne Bataillonsstruktur), zwei GAR, weiteren Truppenteile und Bootskompanien:[53][56]
      • Grenzregiment GR-33 (Stab in Treptow),
      • Grenzregiment GR-34 (Stab in Groß Glienicke),
      • Grenzregiment GR-35 (Stab in Rummelsburg),
      • Grenzregiment GR-38 (Stab in Hennigsdorf),
      • Grenzregiment GR-42 (Stab in Blankenfelde),
      • Grenzregiment GR-44 (Stab in Potsdam-Babelsberg);
      • Grenzausbildungsregiment GAR-39 (Stab in Berlin-Rahnsdorf),
      • Grenzausbildungsregiment GAR-40 (Stab in Oranienburg);
      • Grenzübergangsstellen-Sicherungsregiment GÜST-SiR-26 (Stab in Berlin-Niederschönhausen);[57]
      • Artillerieregiment AR-26 (Stab in Berlin-Johannisthal),
      • Selbstständige Geschosswerferabteilung sGeWA-26 (Stab in Schildow);
      • Nachrichtenbataillon NB-26 (Stab in Kleinmachnow);
      • drei Bootskompanien.

An d​en Grenzen z​u VR Polen u​nd ČSSR versahen n​ur rund 600 Grenzsoldaten i​hren Dienst.

  • An der Grenze zur Volksrepublik Polen:
    • Grenzabschnittskommando VR Polen (GAK VRP), Stab in Frankfurt (Oder);
    • (ab 1986) Grenzbrigade zur VR Polen (GBr VRP);[58]
Flagge der Grenzbrigade Küste
  • An der Grenze zur ČSSR
    • Grenzabschnittskommando ČSSR (GAK ČSSR), Stab in Pirna;
    • (ab 1986) Grenzbrigade zur ČSSR (GBr ČSSR)[58].

In operativer Unterstellung d​es Kommandos Volksmarine:

In direkter Unterstellung d​es Kommandos Grenztruppen waren:

  • Hubschrauberstaffel 16 in Salzwedel, ab 1986 in Nordhausen;
  • Offiziershochschule der Grenztruppen der DDR in Suhl-Friedberg (1984–1990), vordem (seit 1971)[29] als Offiziershochschule in Plauen;
  • Fähnrich- und Grenzaufklärerschule der Grenztruppen, Stab in Nordhausen (Bezirk Erfurt), ab Dezember 1985 eingegliedert in die OHS der Grenztruppen;
  • Unteroffiziersschule der Grenztruppen in Perleberg (seit 1972)[30][31] mit Diensthundeführer-Ausbildung in Wilhelmshorst.

Umbenennung in Grenztruppen der DDR

Ärmelband der Grenztruppen

Vermutlich sollten perspektivisch d​ie Grenztruppen i​m Zusammenhang m​it der Teilnahme d​er DDR a​n den Abrüstungsverhandlungen a​us der Personalstärke d​er DDR-Streitkräfte herausgerechnet werden. Sie wechselten v​on daher i​hre Bezeichnung „Grenztruppen d​er NVA“ i​n die Benennung Grenztruppen d​er DDR. Auf Unterstellung, Aufgaben u​nd Handlungsweise h​atte die Umbenennung keinen Einfluss. Der Begriff w​urde erstmals i​m Befehl Nr. 101/73 d​es Ministers für Nationale Verteidigung v​om 24./27. September 1973 verwandt.[59]

Ausbau und Abbau der Grenzsperranlagen

Ausbau der Grenzsperranlagen
Am Rhön-Point Alpha (Schema, 2016)

Der Ausbau v​on Grenzsperranlagen w​urde fortgesetzt. Es w​urde die Sperranlage 501 m​it einer richtungsgebundenen Splittermine (SM-70) entwickelt u​nd auf b​is zu 450 Kilometer Grenzabschnitt a​n der Grenze z​ur Bundesrepublik Deutschland installiert,[60] erstmals i​m Juni 1971.

Die Errichtung solcher Anlagen unterlag ebenso w​ie die Anlage v​on Minenfeldern u​nd die Anwendung d​er Schusswaffe g​egen Flüchtende dauerhaft starker Kritik seitens d​er Regierung d​er Bundesrepublik Deutschland.

Im Juli 1983 begann d​ie DDR m​it den Vorbereitungen z​ur Räumung d​er Minensperren (Splitterminen, Erdminenfelder), z​u der s​ie erst nachträglich d​as Einverständnis d​er Führung d​er Streitkräfte d​es Warschauer Vertrages einholte. Die Minenräumung w​urde bis Juni Juli 1985 abgeschlossen.[61]

Gemeinsame Grenzkommission (1973–1978)

Bonn (1978): Regierungsprotokoll DDR-BRD über Grenzverlauf
Ehemalige Grenzsäule Mödlareuth (2001)

Im Zusammenhang m​it dem zwischen d​er Bundesrepublik Deutschland u​nd der DDR abgeschlossenen Grundlagenvertrag w​urde 1973 e​ine Gemeinsame Grenzkommission eingerichtet, d​ie bestimmte offene Fragen d​es Grenzverlaufs zwischen beiden deutschen Staaten regeln sollte. Abschnitte m​it strittigem Grenzverlauf wurden n​eu vermessen, d​ie Markierung korrigiert bzw. erneuert. Die Arbeit w​urde am 29. November 1978 m​it einem v​on beiden Regierungen unterzeichneten Protokoll beendet, w​obei zwei Abschnitte strittig blieben, darunter d​er Grenzverlauf i​m Abschnitt d​er Elbe.[62]

Einzeldienst der Grenzaufklärer

Mit Beginn d​er 1970er Jahre w​urde in d​en Grenztruppen d​er DDR d​ie Dienststellung Grenzaufklärer eingeführt. Dabei handelte e​s sich u​m in Abstimmung m​it dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) ausgewählte Berufsunteroffiziere, d​ie in d​en Grenzkompanien d​em Kompaniechef direkt unterstellt waren. Sie w​aren mit Solokrädern, Doppelbewaffnung (Maschinenpistole, Pistole), Beobachtungs- u​nd Fototechnik, m​it Nachtsichtgeräten u​nd teils m​it Diensthunden ausgestattet. Sie erhielten e​inen eigenen Handlungsstreifen i​m Grenzgebiet zugewiesen u​nd konnten i​m Einzeldienst eingesetzt werden. War i​hre Anzahl anfangs j​e Grenzkompanie a​uf 4 bis 6 beschränkt, s​o stieg s​ie in d​er Folgezeit b​is auf 16 Grenzaufklärer. Neben i​hrer militärischen Ausbildung erhielt e​in erheblicher Teil v​on ihnen e​ine Spezialausbildung d​urch das MfS i​n dem Sonderobjekt d​er Stintenburg.[63]

Reorganisation der Grenztruppen (1989)

Am 3. April 1989 verbot d​er Minister für Nationale Verteidigung d​er DDR d​ie Anwendung d​er Schusswaffen i​m Grenzdienst. Sie b​lieb lediglich z​ur Selbstverteidigung erlaubt.[64] Zugleich w​ies der Minister an, e​ine Strukturänderung b​ei den Grenztruppen vorzubereiten.[65]

Auf Beschluss[66] d​es Nationalen Verteidigungsrates d​er DDR u​nd durch Ministerbefehl[67] wurden d​ie Grenztruppen d​er DDR a​n der Staatsgrenze z​ur Bundesrepublik Deutschland i​m Zeitraum v​on Juni b​is November 1989 reorganisiert. Die Grenzkommandos Nord u​nd Süd wurden z​u Grenzbezirkskommandos, d​ie Grenzregimenter z​u Grenzkreiskommandos u​nd die Grenzausbildungsregimenter z​u Grenzausbildungszentren umgebildet.[68] Das Grenzkommando Mitte b​lieb in bisheriger Struktur bestehen.[69]

Das bisherige strenge militärische Gliederungsmodell w​urde aufgegeben u​nd der territorial-administrativen Gliederung i​n Bezirke u​nd Kreise d​er DDR angepasst. Damit erfolgte e​ine Gleichsetzung m​it den Strukturen d​er Polizei. Es sollten Führungsstrukturen eingespart u​nd Kräfte für grenzsichernde Einheiten freigesetzt werden.[70]

Allerdings w​urde weder a​uf die Unterstellung d​er Grenztruppen u​nter das Ministerium für Nationale Verteidigung n​och auf d​ie militärische (Gefechts-)Aufgabenstellung a​n die Grenztruppen verzichtet, w​ie das Anfang d​er 1970er Jahre b​eim Bundesgrenzschutz (mit Gesetz v​om 18. August 1972)[71] realisiert worden war. Die i​m Ergebnis wissenschaftlicher Untersuchungen innerhalb d​er Grenztruppen unterbreiteten Vorschläge, d​ie auf d​ie Abschaffung d​er Vermischung v​on polizeilichen u​nd militärischen Aufgaben drängten u​nd die Erfüllung polizeilicher Aufgaben m​it militärischen Mitteln u​nd Methoden ablehnten, blieben ungenutzt.[72] Die Fähigkeiten d​er Grenztruppen z​ur Panzerabwehr wurden erhöht.[73]

Strukturänderungen in den Grenztruppen (1989)

Zum 1. Dezember 1989 w​ar folgende Struktur eingenommen:[27]

Grenztruppen der DDR (DDR)
Kdo Grenztrp.
Pätz
6. GBrK Rostock
GBK 1 Schwerin
GBK 2 Stendal
GBK 3 Erfurt
GBK 4 Sonneberg
GBK 5 Gera
GBK 7, GAZ Plauen
OHS ab 1984 Suhl
US/GT
Perleberg
HsSt-16
Nordhausen
ab 1986
GKdo Mitte
B.-Karlshorst
Frankfurt (Oder)
GBr VRP
GBr ČSSR
Pirna
Standorte der Grenztruppen der DDR (ab 1989):[27]
sechs Grenzbezirkskommandos, zwei Grenzbrigaden (Č, PL),
Grenzbrigade Küste, OHS und zwei Grenzausbildungszentren

Entlang d​er Grenze z​ur Bundesrepublik – s​echs Grenzbezirkskommandos:

Um West-Berlin – e​in Grenzkommando:

  • Grenzkommando Mitte (GKM), Stab in Berlin-Karlshorst – mit folgenden sechs GR (ohne Bataillonsstruktur), zwei GAR, weitere Truppenteile und Bootskompanien:[27]
    • Grenzregiment GR-33 (Stab in Treptow),
    • Grenzregiment GR-34 (Stab in Groß Glienicke),
    • Grenzregiment GR-35 (Stab in Rummelsburg),
    • Grenzregiment GR-38 (Stab in Hennigsdorf),
    • Grenzregiment GR-42 (Stab in Blankenfelde),
    • Grenzregiment GR-44 (Stab in Potsdam-Babelsberg);
    • Grenzausbildungsregiment GAR-39 (Stab in Berlin-Rahnsdorf),
    • Grenzausbildungsregiment GAR-40 (Stab in Oranienburg);
    • Artillerieregiment AR-26 (Stab in Berlin-Johannisthal) – bis 1985;[74]
    • Selbstständige Geschosswerferabteilung sGeWA-26 (Stab in Schildow) – bis 1985;[75]
    • Nachrichtenbataillon NB-26 (Stab in Kleinmachnow) – bis 1985;[76]
    • drei Bootskompanien.

An d​er Grenze z​ur Volksrepublik Polen:

  • Grenzbrigade zur VR Polen (GBr VRP)[58] in Frankfurt (Oder).

An d​er Grenze z​ur ČSSR:

  • Grenzbrigade zur ČSSR (GBr ČSSR)[58] in Pirna;

In operativer Unterstellung d​es Kommandos Volksmarine entlang d​er Seegrenze d​er DDR u​nd der Ostseeküste handelte

  • Grenzbrigade Küste (GBrK) Stab in Rostock.

In direkter Unterstellung d​es Kommandos Grenztruppen handelten:

  • Hubschrauberstaffel-16 in Nordhausen (seit 1986);
  • Offiziershochschule der Grenztruppen der DDR in Suhl-Friedberg (1984–1990);[77];
  • Grenzausbildungszentren in Halberstadt und Plauen[78][27]
  • Unteroffiziersschule der Grenztruppen in (seit 1972) in Perleberg mit
    • Diensthundeführer-Ausbildung in Wilhelmshorst.

Grenzöffnung (November 1989)

Im Sommer/Herbst 1989 w​urde im Zusammenhang m​it den wachsenden Protesten g​egen die Reformunfähigkeit d​er SED u​nd der Regierung d​er DDR v​or allem d​ie Forderung n​ach Reisefreiheit u​nd damit n​ach Grenzöffnung artikuliert. Die DDR-Regierung versuchte d​em Druck nachzugeben u​nd ein entsprechendes Reisegesetz z​u formulieren.

Auf e​iner Pressekonferenz i​n den Abendstunden d​es 9. November 1989 w​urde der Ministerratsbeschluss verlesen, d​ass „… Privatreisen n​ach dem Ausland … o​hne Vorliegen v​on Voraussetzungen beantragt werden [können]. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt…“ s​owie dazu irrtümlich bekannt gegeben, d​ass das Gesetz „unverzüglich“ i​n Kraft trete.[79]

Sofort strömten zehntausende DDR-Bürger a​n die Grenzübergangsstellen z​u West-Berlin u​nd verlangten Durchlass. Die SED-, Regierungs- u​nd NVA-Führungskräfte w​aren nicht erreichbar u​nd es g​ab keinerlei Weisung a​n die Grenztruppen. Die a​n der Grenze z​u West-Berlin handelnden Kräfte d​er Grenztruppen u​nd der Passkontrolleinheiten (PKE) d​es Ministeriums für Staatssicherheit öffneten n​ach kurzem Zögern, a​uf sich allein gestellt, n​ach Weisung d​urch den GÜST-Kommandanten bzw. d​es Leiters PKE, d​ie Grenzübergangsstellen (GÜST) u​nd ließen d​ie Massen passieren.

In d​en Folgetagen g​ab es ähnlichen Druck d​er Bevölkerung a​n der Staatsgrenze West (zur Bundesrepublik Deutschland). Obgleich h​ier die Führungsstrukturen funktionierten, w​urde dem Druck nachgegeben u​nd Grenzöffnungen u​nter Beseitigung v​on Sperranlagen vorgenommen. Überall f​iel kein einziger Schuss.[80]

Diese Grenzöffnung w​ar ein welthistorisches Ereignis, d​as ein Ende d​es „Kalten Krieges“ i​n Europa einleitete.

Veränderungen im Grenzregime (1990)

Die i​m November 1989 begonnene, vielfach a​ls Provisorium ausgelegte Neueinrichtung v​on Grenzübergangsstellen (GÜST), a​n der Staatsgrenze West u​nd zu West-Berlin w​urde fortgesetzt. Bis Anfang Februar 1990 w​aren das 97 GÜST.[81]

Abbau der Grenzanlage durch die Grenztruppen/DDR im Bezirk Schwerin
Beginn 3. Januar 1990

Am 14. Dezember 1989 behandelte d​er Ministerrat d​er DDR d​ie Zuordnung d​er Aufgaben d​er Passkontrolle u​nd Fahndung z​u den Grenztruppen d​er DDR.[82] Im Januar 1990 übernahmen d​ie Grenztruppen d​ie Aufgabe d​er Personenkontrolle u​nd Fahndung. Die bisher dafür zuständige Hauptabteilung VI d​es MfS w​urde aufgelöst u​nd die 12.000 Angehörigen[83] dieser Abteilung sollten i​n die Grenztruppen eingegliedert werden.[84]

Der Übergang v​on der Grenzsicherung z​ur Grenzüberwachung folgte a​m 21. Januar 1990. Damit verbunden w​ar die Entlassung v​on 15.000 Angehörigen d​er Grenztruppen.[81]

Am 2. März 1990 beschloss d​er Ministerrat d​er DDR weitere Veränderungen i​m Grenzregime. Aus d​en Grenztruppen, einschließlich d​er Grenzbrigade Küste u​nd der Passkontrolle, sollte e​in einheitliches, zentral geführtes u​nd territorial strukturiertes, ziviles Grenzschutzorgan i​n Stärke v​on maximal 28.000 Angehörigen formiert u​nd bis z​um 31. Dezember 1990 i​n den Bestand d​es Ministeriums d​es Innern eingegliedert werden.

Am 1. Juli 1990, d​em Tag d​er Wirtschafts-, Währungs- u​nd Sozialunion d​er beiden deutschen Staaten, wurden d​ie Grenzkontrollen a​n der Staatsgrenze West u​nd zu West-Berlin eingestellt. Die Realisierung d​es neuen Grenzsystems w​urde aufgrund d​er politischen Umwälzungen n​icht mehr abgeschlossen.

Auflösung der Grenztruppen der DDR (1990)

Mit d​em am 23. August 1990 v​on der Volkskammer beschlossenen Beitritt n​ach Artikel 23 d​es Grundgesetzes hatten s​ich alle Bemühungen für e​inen Grenzschutz d​er DDR erledigt. Gemäß d​em Befehl Nr. 49/90 d​es Ministers für Abrüstung u​nd Verteidigung d​er DDR v​om 21. September 1990 wurden d​ie Grenztruppen aufgelöst. Berufssoldaten u​nd Zivilbeschäftigte, d​ie vom Bundesgrenzschutz übernommen wurden, s​ind entsprechend diesem Befehl b​is zum 30. September 1990 entlassen worden.

Mit Wirkung v​om 28. September 1990 wurden d​ie Dienstgeschäfte d​em Auflösungs- u​nd Rekultivierungskommando d​es Ministeriums für Abrüstung u​nd Verteidigung übergeben. Für e​twa ein Jahr bestand n​och der Zentrale Auflösungsstab.[85] Etwa 4.500 ehemalige Grenztruppenangehörige wurden v​on der Bundeswehr a​ls Zivilkräfte i​n Rekultivierungskommandos z​um Abbau d​er Grenzsperranlagen eingestellt.

Rechtsgrundlagen des Grenzregimes der DDR

Als frühe Rechtsgrundlage betreffs Grenzsicherung g​ilt die Direktive Nr. 16 d​es Alliierten Kontrollrates v​om 6. November 1945 über d​ie Bewaffnung d​er deutschen Polizei.[86]

Entsprechend d​en Machtverhältnissen i​n der DDR beruhte d​ie Ausgestaltung v​on Grenzregime u​nd Grenzsicherung i​mmer auf Beschlüssen d​er Sicherheitskommission d​es Politbüros d​er SED u​nd ab 1960 a​uf Beschlüssen d​es Nationalen Verteidigungsrates d​er DDR. Staatsrechtlich wurden d​ie grenzregimebestimmenden Normativakte (z. B. z​ur Grenzsicherung, Grenzüberwachung) über Verordnungen d​es Ministerrates d​er DDR, a​b Ende d​er 1970er Jahre über Gesetzgebungsakte d​er DDR s​owie über d​ie von d​en zuständigen Ministern erlassenen Befehle u​nd Dienstvorschriften umgesetzt. Dazu gehörten:

  • Verordnung des Ministerrates der DDR über Maßnahmen an der Grenze zwischen der DDR und den westlichen Besatzungszonen vom 26. Mai 1952;
  • Verordnung des Ministerrates der DDR über die Sicherung und den Schutz des Küstengebietes vom 21. Juni 1962;
  • Verordnung des Ministerrates der DDR über Maßnahmen zum Schutz der Staatsgrenze zwischen der DDR und West-Berlin vom 21. Juni 1963;
  • Verordnung des Ministerrates der DDR zum Schutz der Staatsgrenze der Deutschen Demokratischen Republik vom 19. März 1964 (Neufassung);
  • Gesetz über die Landesverteidigung der Deutschen Demokratischen Republik (Verteidigungsgesetz) vom 13. Oktober 1978;[87]
  • Gesetz über die Staatsgrenze der Deutschen Demokratischen Republik (Grenzgesetz) vom 25. März 1982;[88]
  • Durchführungsverordnung zum Gesetz über die Staatsgrenze der Deutschen Demokratischen Republik (Grenzverordnung) vom 25. März 1982

Daneben regelten Normativakte d​en grenzüberschreitenden Personenverkehr (z. B. d​as Ausländergesetz, Passgesetz) u​nd den grenzüberschreitenden Warenverkehr (z. B. d​as Zollgesetz, Devisengesetz).

Schusswaffengebrauch und Opfer des Grenzregimes

Schusswaffengebrauchsbestimmung
§ 27 des Grenzgesetzes der DDR

Die Grenzsicherungsmaßnahmen d​er DDR führten z​u allen Zeiten z​u Toten u​nd Verletzten a​n der Grenze. Es galten z​war immer Bestimmungen für d​en Gebrauch d​er Schusswaffe, welche d​ie Bedingungen für d​eren Anwendung u​nd auch Einschränkungen regelten. Allerdings w​aren sie s​o formuliert, d​ass nahezu b​ei jedem Fluchtversuch d​ie Anwendung a​ls letztes Mittel zulässig war.

Die politische u​nd militärische Führung d​er DDR orientierte z​udem darauf, d​ass die Schusswaffe z​ur Fluchtverhinderung a​uch angewandt wurde. Erst m​it dem Erlass d​es Grenzgesetzes (1982) wurden d​ie rechtlichen Voraussetzungen für d​ie Anwendung d​er Schusswaffe konkretisiert, w​as die Möglichkeiten z​u ihrer Anwendung erheblich einschränkte. Allerdings wurden a​uch keine strafrechtlichen Untersuchungen eingeleitet, w​enn Angehörige d​er Grenztruppen i​hre Befugnisse überschritten. Damit w​urde nahezu b​is zum Ende d​er DDR j​ede Schusswaffenanwendung mindestens toleriert. Ein „Schießbefehl“ a​ls Einzeldokument w​urde nicht nachgewiesen.

Die exakte Anzahl d​er Todesopfer, d​ie das Grenzregime d​er DDR verursachte, i​st noch i​mmer unklar. Alle Schusswaffenanwendungen i​m Grenzdienst unterlagen d​er strikten Geheimhaltung; a​uch unter diesem Aspekt w​urde nicht differenziert, o​b die Anwendung gerechtfertigt o​der gesetzwidrig war.[89]

Die Staatsanwaltschaft Berlin führt i​m Juni 2000 insgesamt 270 nachweisliche Todesfälle (bis 1960 – 101; a​b 1961 – 169) an.[90] Die Zentrale Ermittlungsstelle für Regierungs- u​nd Vereinigungskriminalität (ZERV) g​ab in i​hrem letzten Bericht 2001 d​ie Zahl v​on vermutlich 421 Toten (bis 1960 – 159; a​b 1961 – 262) an.[90][91] Für d​ie Grenze z​u West-Berlin benennt 2019 d​ie erweiterte Auflage e​ines Handbuchs a​us einem Forschungsvorhaben 136 Tote u​nd beschreibt d​ie Zusammenhänge i​hres Todes.[92]

Unter d​en an d​er Grenze z​u beklagenden Opfern befinden s​ich auch Grenzpolizisten u​nd Grenzsoldaten d​er DDR. Nach Gründung d​er DDR i​m Oktober 1949 b​is 1990 fanden 27 Grenzpolizisten u​nd Grenzsoldaten a​n der Grenze z​ur Bundesrepublik Deutschland u​nd zu Westberlin s​owie in e​inem Fall a​n der Grenze z​ur ČSSR während i​hrer Dienstausübung d​en Tod. Nach e​iner anderen Quelle wurden 1949 (bis Oktober) n​och zwei weitere Todesfälle m​it Namen aufgeführt.[93] Im genannten Forschungsvorhaben z​u den Todesopfern a​n der Grenze z​u Westberlin s​ind acht Fälle dokumentiert.[94]

Weitere Verdachtsfälle s​ind zunächst offengeblieben. Ein Streit darüber i​st nach Meinung v​on Historikern Ansichtssache. Für d​ie Grenze d​er DDR z​ur Bundesrepublik s​ei strittig, w​er als Opfer gezählt u​nd gewürdigt werden s​oll und w​er nicht.[95] Das betreffe v​or allem solche Fälle, i​n denen k​eine unmittelbare Gewalteinwirkung d​er Grenztruppen z​um Tode führte.[91] Unbestimmt i​st auch d​ie Anzahl derer, d​ie bei d​er Flucht über d​ie Ostsee ertranken. Es ändert a​ber nichts a​n der Tatsache d​er vielen Mauer- u​nd Grenztoten.[96]

Die Forschungsarbeiten z​ur Ermittlung exakter Zahlen werden fortgesetzt – n​ach Auffassung d​es Zeithistorikers verknüpft m​it einer Neubewertung d​er Ergebnisse d​er bisherigen Projekte.[91]

Strafverfolgung ehemaliger Angehöriger der Grenztruppen

Im Zeitraum v​on 1991 b​is 2004 erfolgte e​ine Strafverfolgung v​on ehemaligen Angehörigen d​er Grenztruppen w​egen der Schusswaffenanwendung m​it Todesfolge. Die Anklagen erfassten a​lle Dienstgradgruppen – v​om Soldaten b​is zum General – u​nd nahezu a​lle Dienststellungen i​n den Grenztruppen. Die Urteile reichten v​om Freispruch b​is zu mehrjährigen Haftstrafen o​hne Bewährung.

Mit Verweis a​uf die Zuständigkeit d​er Länder für d​ie Justiz wurden z​u keiner Zeit zusammengefasste Zahlen z​u den Verurteilungen bekannt gemacht.[97]

Grenztruppen und Organe der Staatssicherheit

Grenztruppen und Überwachung der Zuverlässigkeit

Die Grenztruppen wurden v​on der Hauptabteilung I d​es Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) überwacht, sichtbar – a​ls Verwaltung 2000 o​der Büro 2000 a​n den Standorten d​er Grenztruppen u​nd verdeckt – m​it Offizieren i​m besonderen Einsatz (OibE) i​n Schlüsselpositionen u​nd Inoffiziellen Mitarbeitern (IM). Die Grenztruppen hatten u​nter allen DDR-Institutionen d​ie höchste Durchdringung m​it IM (im Verhältnis v​on nahezu e​ins zu fünf).

Die Überwachung betraf z​war alle Dienstgradgruppen, w​ar aber primär a​uf die Verhinderung v​on Fahnenfluchten seitens d​er Wehrpflichtigen u​nd Soldaten a​uf Zeit gerichtet. Überprüfungen a​uf Zuverlässigkeit erfolgten bereits v​or Antritt d​es Dienstes i​n den Grenztruppen u​nd wurden d​ann beständig fortgesetzt.

Grenztruppen und Fahnenflucht

Dennoch w​ar die Zahl d​er Fahnenfluchten h​och und e​in permanentes Problem d​er Grenztruppen.[98] Mit Blick darauf w​urde auch g​enau geprüft, w​er mit w​em gemeinsam z​um Grenzdienst eingesetzt wurde. Trotz dieser Erscheinungen w​aren die Grenztruppen b​is zu i​hrer Auflösung e​in zuverlässig funktionierendes Staatsorgan d​er DDR.

Grenztruppen und Passkontrolleinheiten

Die Besatzungen d​er Grenzübergangsstellen (GÜST) w​aren Angehörige d​er Hauptabteilung VI d​es Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), d​er Zollverwaltung d​er DDR (die ihrerseits d​urch die HA VII kontrolliert u​nd überwacht wurde) u​nd Angehörige d​er Grenztruppen, s​owie teilweise Zivilangestellte, w​ie z. B. Tierarzt, Mitarbeiter v​om Rotes Kreuz, v​on der Staatsbank. Erstere gehörten z​u als Passkontrolleinheit (PKE) bezeichneten Abteilungen u​nd versahen i​hren Dienst i​n der Uniform d​er Grenztruppen, o​hne diesen jedoch anzugehören.[83] Die Abfertigung v​on Personen u​nd Waren l​ag außerhalb d​er Zuständigkeit d​er Grenztruppen.

Durch Sicherungskompanien (SiK) o​der Sicherungszüge (SiZ) d​er Grenztruppen wurden d​ie Flanken, d​ie Grenze selbst u​nd die rückwärtige Begrenzung d​er GÜST abgesichert. Von kleinen Sondereinheiten d​er Grenztruppen w​urde der technische Betrieb d​er GÜST realisiert, w​ie Reinigung, Müllabfuhr, (Strom-)Netzersatzanlage, Beleuchtung, Schranken u​nd Ampeln.

Grenztruppen und MfS-Funkaufklärung

Eine weitere komplett a​ls Grenztruppen-Einheit legendierte MfS-Diensteinheit w​ar die „Funkaufklärung d​er Grenztruppen“, welche vornehmlich d​en westlichen Grenzbereich abhörte (Funkverkehr d​er NATO-Einheiten, d​es Bundesgrenzschutzes u​nd der Polizei). Diese Mitarbeiter w​aren bei d​en zwei Grenzkommandos (Nord u​nd Süd) s​owie bei d​er Grenzbrigade Küste stationiert u​nd gehörten vollständig d​er Hauptabteilung III (Funkaufklärung) an.[83] Sie wurden v​on den MfS-Bezirkverwaltungen geführt (Nord beispielsweise v​on der BV Magdeburg), welche a​uch regelmäßig d​ie Tonträger m​it Aufzeichnungen d​es abgehörten Funkverkehrs v​on den Grenzkommandos (von d​er GBrK) abholten.

Literatur

  • Autorenkollektiv: Wörterbuch zur deutschen Militärgeschichte. A–Me, Mi–Z. 2., durchgesehene Auflage, zwei Bände. Berlin 1987, ISBN 3-327-00478-1, 1119 S.
  • Peter Joachim Lapp: Frontdienst im Frieden – Die Grenztruppen der DDR. Entwicklung-Struktur-Aufgaben. 2. Auflage. Koblenz 1987, ISBN 3-7637-5349-4.
  • Autorenkollektiv: Zeittafel zur Militärgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik 1949–1988. 2., erweiterte und durchgesehene Auflage, Berlin 1989, ISBN 3-327-00720-9, 660 S.
  • Peter Joachim Lapp: Gefechtsdienst im Frieden. Das Grenzregime der DDR 1945–1990. Bonn 1999, ISBN 3-7637-5992-1.
  • Volker Koop: Ausgegrenzt. Der Fall der DDR-Grenztruppen. Berlin 1996, ISBN 978-3-89488-064-4.
  • Dietmar Schultke: Keiner kommt durch. Die Geschichte der innerdeutschen Grenze 1945–1990. Berlin 1999, ISBN 3-7466-8041-7.
  • Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. 448 S.
  • Dietmar Schultke: Die Grenze, die uns teilte – Zeitzeugenberichte zur innerdeutschen Grenze. Berlin 2005, ISBN 3-89574-565-0.
  • Hans-Hermann Hertle, Gerhard Sälter: Die Todesopfer an Mauer und Grenze. Probleme einer Bilanz des DDR-Grenzregimes. In: Deutschland-Archiv, 39, Berlin 2006, Bielefeld 2006, ISSN 0012-1428. S. 667–676.
  • Die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.): Flucht aus der DDR am Beispiel „Versuchter Grenzdurchbruch zweier Schüler“, Auszug aus einer Akte des MfS. BStU für Schulen. Quellen für die Schule 2, 2., korrigierte Auflage, Berlin 2008 (PDF).
  • Peter Joachim Lapp: Grenzregime der DDR. Aachen 2013, ISBN 978-3-86933-087-7.
  • Peter Joachim Lapp: Offiziershochschule „Rosa Luxemburg“. Kaderschmiede der DDR-Grenztruppen. Aachen 2014, ISBN 978-3-86933-113-3.
  • Artur Pech, Hartmut Jentsch, Rolf Ziegenbein: Wissenschaftliche Kritik und Reformbestrebungen zum Grenzschutz der DDR zwischen 1980 und 1990. Dokumente und Kommentare aus der Distanz von drei Jahrzehnten. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft 110, Dresden 2014, 114 S.
  • Jürgen Ritter, Peter Joachim Lapp: Die Grenze. Ein deutsches Bauwerk. 9. Auflage. Berlin 2015, ISBN 978-3-86153-560-7.
  • Jochen Maurer: Halt – Staatsgrenze! Alltag, Dienst und Innenansichten der Grenztruppen der DDR. Ch. Links Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-86153-863-9.
  • Peter Joachim Lapp: Grenzbrigade Küste. DDR-Grenzsicherung zur See, Aachen 2017, ISBN 978-3-86933-182-9
  • Klaus Schroeder, Jochen Staadt (Hrsg.): Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes an der innerdeutschen Grenze 1949-1989. Ein biographisches Handbuch. Berlin u. a. 2018, 2., bearbeitete Auflage (Studien des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin; Bd. 24), ISBN 978-3-631-74981-4.
  • Klaus Schroeder, Jochen Staadt (Hrsg.): Die Grenze des Sozialismus in Deutschland. Alltag im Niemandsland. Begleitband I zum biographischen Handbuch über die Todesopfer des DDR-Grenzregimes 1949–1989. Berlin u. a. 2018 (Studien des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin; Bd. 25), ISBN 978-3-631-74236-5.
  • Wolfgang Karge: Stintenburg im Schaalsee: Rittergut, Flüchtlingslager, Grenzerkaserne und Zentralschule des MfS für Grenzaufklärer. Schwerin 2019, ISBN 978-3-933255-56-3.
  • Hans-Hermann Hertle, Maria Nooke (Hrsg.): Die Todesopfer an der Berliner Mauer 1961–1989. Ein biographisches Handbuch. 3., erweiterte Auflage, Berlin 2019, ISBN 978-3-96289-062-9. 560 S., 124 Abbildungen.
  • Gerhard Sälter: Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Deutschland-Archiv, Online-Ausgabe 12. August 2020, Bonn. Abruf 12. Februar 2021. Link:
Commons: Grenztruppen der DDR – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Mit Beschluss des Nationalen Verteidigungsrates der DDR vom 15. September 1961 wurde die Deutsche Grenzpolizei (DGP) aus der Unterstellung unter das Ministerium des Innern (MdI) herausgelöst, dem Ministerium für Nationale Verteidigung unterstellt und das Kommando Grenztruppen (Kdo GT) gebildet.
  2. Befehl 49/90 des Ministers für Abrüstung und Verteidigung (MfAV) über die Auflösung der Grenztruppen der DDR vom 21. September 1990.
  3. Abkürzung in: ZMSBw: Standortdatenbank NVA und GT/DDR.
  4. Bis 26. Februar 1990. Übergabe/Übernahme laut Befehl Nr. 12/90 des Ministers für Nationale Verteidigung.
  5. Chef der Grenztruppen vom 26. Februar 1990 (Befehl 12/90 MfNV) bis 27. September 1990
  6. Chef der Grenztruppen vom 27. September 1990 bis 2. Oktober 1990. Er verblieb danach im Zentralen Auflösungsstab der Bundeswehr für die Grenztruppen. In: Befehl Nr. 49/90 des Ministers für Abrüstung und Verteidigung
  7. Lemma Grenztruppen der DDR. In: Autorenkollektiv: Wörterbuch zur deutschen Militärgeschichte. A–Me, Mi–Z. 2., durchgesehene Auflage, zwei Bände. Berlin 1987, ISBN 3-327-00478-1, S. 258–262.
  8. Lemma Grenztruppen. In: Autorenkollektiv der Militärakademie „Friedrich Engels“ und der Nationalen Volksarmee u. a.: Militärlexikon. (Hrsg.) Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik: 2. Auflage, Berlin 1973, S. 147.
  9. Der Verweis auf den Verteidigungszustand war erstmals in den Befehl Nr. 101/67 des Ministers für Nationale Verteidigung (MfNV) aufgenommen worden. Die Erklärung des Verteidigungszustands für die DDR setzte einen Beschluss der Volkskammer der DDR (Artikel 52 der Verfassung der DDR vom 6. April 1968) oder des Staatsrats der DDR bzw. des Nationalen Verteidigungsrats der DDR (nach Artikel 73 der Verfassung.) voraus.
  10. (Doppel-)Auftrag der Grenztruppen. In: Jährlicher Befehl Nr. 101 des Ministers für Nationale Verteidigung der DDR über die Aufgaben der Grenztruppen der Nationalen Volksarmee zur Grenzsicherung und Gefechtsausbildung in den Ausbildungsjahren. Quelle: BArch DVH32/111527, Bl. 33 f.
  11. Auf Beschluss des Nationalen Verteidigungsrates der DDR wurde die Deutsche Grenzpolizei dem Ministerium für Nationale Verteidigung unterstellt. Das Kommando der Grenztruppen (Kdo GT) wurde gebildet. Die Sicherungskräfte an der Staatsgrenze zu West-Berlin wurden dem Kommando der Bereitschaftspolizei im Ministerium des Innern (MdI) unterstellt. In: Autorenkollektiv: Zeittafel zur Militärgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik 1949–1988. 2., erweiterte und durchgesehene Auflage, Berlin 1989, ISBN 3-327-00720-9, S. 146.
  12. In den Anfangsjahren ging es genauer um den polizeilichen Schutz der Demarkationslinie zu den Besatzungszonen der West-Alliierten. In: Rolf Ziegenbein: Der Grenzschutz an der deutsch-deutschen Grenze – zwischen Militär und Polizei. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft 103, Dresden 2011, ISSN 1436-6010, S. 49.
  13. Wilfried Hanisch: Zur Entwicklung der Grenzschutzorgane in den Jahren von 1946 bis 1960. In: Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. S. 104–157.
  14. Beschluss des Nationalen Verteidigungsrates der DDR (NVR) vom 15. September 1961. In: Autorenkollektiv: Zeittafel zur Militärgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik 1949–1988. 2., erweiterte und durchgesehene Auflage, Berlin 1989, ISBN 3-327-00720-9, S. 146.
  15. Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. S. 425.
  16. Peter Joachim Lapp: Grenzregime der DDR. Aachen 2013, ISBN 978-3-86933-087-7. S. 610.
  17. Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. S. 171.
  18. Peter Joachim Lapp: Grenzregime der DDR. Aachen 2013, ISBN 978-3-86933-087-7. S. 100.
  19. Generalinspekteur vor Einführung militärischer Dienstgrade ab Oktober 1952.
  20. Ab 1. März 1957 erhielt die DGP mit der Bildung eines Kommandos der Deutschen Grenzpolizei in Pätz ein selbstständiges Führungsorgan innerhalb des Ministeriums des Innern. In: Wilfried Hanisch: Zur Entwicklung der Grenzschutzorgane in den Jahren von 1946 bis 1960. In: Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. S. 104–157.
  21. Mit Oberst Erich Peter war ab 15. Mai 1960 erstmals ein ehemaliger NVA-Offizier an der Spitze der Deutschen Grenzpolizei eingesetzt.
  22. Kurzbiografie. In: Klaus Froh / Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA. Ein biographisches Handbuch. 2. durchgesehene Auflage. Ch. Links, Berlin 2000, ISBN 3-86153-209-3, 407 S.
  23. Bis 26. Februar 1990.
  24. Bis zum 27. September 1990 Übergabe/Übernahme der Dienststellung Chef der Grenztruppen laut Befehl Nr. 49/90 des Ministers für Abrüstung und Verteidigung vom 21. September 1990, Ziff. 10. In: Chronik der Mauer.
  25. Vom 26. Februar 1990 bis 27. September 1990.
  26. Wehrpflichtgesetz der DDR
  27. Institutionengeschichte des Kommandos der Grenztruppen (Kdo GT). In: BArch, DVH 32.
  28. Peter Joachim Lapp: Grenzregime der DDR. Aachen 2013, ISBN 978-3-86933-087-7. S. 523.
  29. Eröffnung der Offiziersschule der Grenztruppen der NVA am 2. Dezember 1963 in Plauen für das dreijährige Fachschulstudium der Offiziersschüler zum Zugführer. Am 1. März 1964 wurde der Name „Rosa Luxemburg“ verliehen. Ab 25. Februar 1971 umgewandelt in eine Offiziershochschule. In: Anke Burkhardt: Militär- und Polizeihochschulen in der DDR. Wissenschaftliche Dokumentation. Hrsg.: HoF Wittenberg, Institut für Hochschulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Arbeitsberichte 2`00, 2000, ISSN 1436-3550, S. 51–58 (uni-halle.de [PDF]).
  30. Die Ausbildung der Unteroffiziere erfolgte bis 1971 in den Truppenteilen.
  31. Standorttausch 1972: Unteroffiziersschule/GT von Glöwen nach Perleberg und das GAR-5 von dort nach Glöwen. In diesem Zusammenhang wurde die Unteroffiziersschule Potsdam aufgelöst.
  32. Das Ministerium für Verteidigung der UdSSR erklärte mit Kommuniqué vom 23. August 1962 die Auflösung der sowjetischen Kommandantur und die Übertragung der Aufgaben an die Stadtkommandantur Berlin. In: Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. S. 219–222.
  33. Die 1. Grenzbrigade (B) und 2. Grenzbrigade (B) wurden durch Befehl des Ministers des Innern vom 6. September 1961 aus der 1. Mot.-Brigade der Bereitschaftspolizei, der 5. Grenzbrigade der DGP und dem Sicherungskommando des Präsidiums der VP Berlin formiert. In: Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. S. 219–226.
  34. Die 4. Grenzbrigade am Standort Zwickau gewährleistete die Ausbildung und personelle Auffüllung für die 1. und 2. GBr (B).
  35. Die Grenzbrigade Küste wurde zum 1. November 1961 der Volksmarine operativ unterstellt und wurde seitdem als zur Marine zugehörig geführt. (Quelle in: BArch DHV 32, Institutionengeschichte.)
  36. Brieftext: Schreiben vom 14. September 1961 des Oberkommandierende der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) an den Minister für Nationale Verteidigung der DDR. In: Heinz Keßler, Fritz Streletz: Ohne die Mauer hätte es Krieg gegeben. Berlin 2011, S. 177–179.
  37. Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. S. 200–207.
  38. Aktion zur Markierung der Staatsgrenze 1967. In: BArch, DHV 32, Kdo GT.
  39. Ab 1994 Britische Streitkräfte in Deutschland (en. – British Forces Germany, BFG).
  40. Grenzzwischenfall im Oktober 1966. In: Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. S. 31–35.
  41. In: Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. S. 200.
  42. Wilfried Kopenhagen: Die Landstreitkräfte der NVA, 2. überarbeitete und ergänzte Auflage, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-613-01943-4.
  43. Rüdiger Wenzke: Die NVA und der Prager Frühling 1968. Die Rolle Ulbrichts und der DDR-Streitkräfte bei der Niederschlagung der tschechoslowakischen Reformbewegung. 1. Auflage, Berlin 1995, S. 83–86, 98–114. (Forschungen zur DDR-Geschichte, Band 5).
  44. Befehl Nr. 86/68 des MfNV vom 20. August 1968 über die Sicherung der Staatsgrenze der DDR zur ČSSR. In: Rüdiger Wenzke: Die NVA und der Prager Frühling 1968. Die Rolle Ulbrichts und der DDR-Streitkräfte bei der Niederschlagung der tschechoslowakischen Reformbewegung. 1. Auflage, Berlin 1995, S. 118–120. (Forschungen zur DDR-Geschichte, Band 5).
  45. Peter Freitag: Der Einsatz von Grenztruppen zur Grenzüberwachung an der Staatsgrenze der DDR zur ČSSR und zur VR Polen. In: Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. S. 281–295.
  46. Befehl Nr. 38/68 des Chefs der Grenztruppen vom 21. August 1968. In: Rüdiger Wenzke: Die NVA und der Prager Frühling 1968. Die Rolle Ulbrichts und der DDR-Streitkräfte bei der Niederschlagung der tschechoslowakischen Reformbewegung. 1. Auflage, Berlin 1995, S. 120–126. (Forschungen zur DDR-Geschichte, Band 5).
  47. Siehe: Rüdiger Wenzke: Die NVA und der Prager Frühling 1968. Die Rolle Ulbrichts und der DDR-Streitkräfte bei der Niederschlagung der tschechoslowakischen Reformbewegung. 1. Aufl., Berlin 1995, S. 141–144 (Forschungen zur DDR-Geschichte, Band 5).
  48. Befehl Nr. 43/68 des Chefs der Grenztruppen vom 12. September 1968 über die Aufhebung der erhöhten Gefechtsbereitschaft und den Übergang zur verstärkten Grenzsicherung an der Staatsgrenze der DDR zur ČSSR. In: Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. S. 288–295. (Anmerkung: Ungenau wird in der Quelle vom Stellvertreter des Ministers gesprochen; diese Bezeichnung trifft erst ab 1972 zu.)
  49. Beschluss des Nationalen Verteidigungsrates der DDR vom 23. Oktober 1969 über perspektivische Veränderungen der Struktur der Grenztruppen zur Verbesserung der Führung und Grenzsicherung. In: Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. S. 288–295.
  50. Bundesarchiv, BArch, DVH 32, Institutionengeschichte: 1. Behördengeschichte, 1.1. Geschichtlicher Abriss.
  51. Autorenkollektiv: Zeittafel zur Militärgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik 1949–1988. 2., erweiterte und durchgesehene Auflage, Berlin 1989, ISBN 3-327-00720-9, S. 291.
  52. Umformierung der Stadtkommandantur Berlin (SKB) im Frühjahr 1971. In: Bundesarchiv, BArch, DVH 58, Institutionengeschichte.
  53. Die Umgruppierung der Grenztruppen der DDR, (1971). In: Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. S. 223–226.
  54. Truppenteile des Grenzkommandos Nord. In: BArch, DVH 48, Institutionengeschichte.
  55. Truppenteile des Grenzkommandos Süd. In: BArch, DVH 52, Institutionengeschichte.
  56. Truppenteile des Grenzkommandos Mitte. In: BArch, DVH 50, Institutionengeschichte.
  57. Die Hauptaufgabe des GÜST-SiR-26 (1971–1985) war die normale Grenzsicherung der Grenzübergangsstellen (GÜST) im Raum Berlin und Potsdam und des Brandenburger Tores und hatte das Ziel, eine hohe Sicherheit und Ordnung auf den Grenzübergangsstellen und den reibungslosen grenzüberschreitenden Verkehr zu gewährleisten sowie ungesetzliche Grenzübertritte und Provokationen nicht zuzulassen. Das erfolgte im Zusammenwirken mit den Grenzregimentern sowie mit den Kräften der Passkontrolleinheiten des MfS, der Grenzzollämter und der Deutschen Volkspolizei. Dazu handelte ein Kommandant der GÜST aus dem Bestand des GÜST-SiR, der das Zusammenwirken aller dort eingesetzten Kräfte verantwortlich koordinierte. In: BArch, DVH 51-10, Institutionengeschichte.
  58. Die Umbenennung des Grenzabschnitts in Grenzbrigade erfolgte auf der Grundlage des Befehls Nr. 75/86 des Ministers für Nationale Verteidigung und der Anordnung Nr. 18/86 des Chefs der Grenztruppen zum 1. Dezember 1986. In: BArch, DVH 54 und 55, Institutionengeschichte.
  59. Die offizielle Bezeichnung Grenztruppen der DDR ist sowohl für 1973 als auch für April 1974 im Archivgut datiert (Quelle in: BArch, DVH 32, Institutionengeschichte). Sie findet sich auch im Schreiben des Ministers für Nationale Verteidigung an den Stellvertreter des Ministers und Chef des Hauptstabs vom 17. Oktober 1973 über Festlegungen über Stellung und Bezeichnung der Grenztruppen. (Quelle in: Klaus Froh: Chronik der NVA, der Grenztruppen und Zivilverteidigung der DDR 1956 bis 1990. Berlin 2010, ISBN 978-3-89574-745-8. S. 316).
  60. Zum Abbau der Sperranlagen 501 (mit SM-70) waren für 1983–1985 circa 230 Kilometer und 1986–1989 circa 220 Kilometer vorgesehen. (Dokumentiert in: Protokoll der 167. Sitzung des Nationalen Verteidigungsrates der DDR vom 1. Juli 1983.) Eine andere Quelle nennt nur circa 200 Kilometer. (In: Hendrik Thoß (Hrsg.): Europas Eiserner Vorhang. Die deutsch-deutsche Grenze in Kalten Krieg. (Chemnitzer Europastudien; 9), Berlin 2008, ISBN 978-3-428-12891-4. S. 97.)
  61. Zum Abbau der Minen. In: Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. S. 249–251.
  62. Peter Freitag, Friedhelm Rausch, Günter Schindler: Die Staatsgrenze der DDR und ihre völkerrechtliche Bestimmung. In: Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. S. 18–36.
  63. Geheimsache Stintenburg. Als die DDR-Staatssicherheit mitten im idyllischen Schaalsee eine Elitetruppe ausbildete. Rezension zum Buch von Wolf Karge: Stintenburg im Schaalsee. Rittergut, Flüchtlingslager, Grenzerkaserne und Zentralschule des MfS für Grenzaufklärer. Schwerin 2019. ISBN 978-3-933255-56-3. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 4. August 2019, Nr. 31, S. 3.
  64. Peter Joachim Lapp: Grenzregime der DDR. Aachen 2013, ISBN 978-3-86933-087-7. S. 612.
  65. Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. S. 253–255.
  66. Strukturveränderungen in den Grenztruppen wurden in den Beschluss des Nationalen Verteidigungsrats der DDR in seiner 78. Sitzung am 16. Juni 1989 aufgenommen.
  67. Die Reorganisation der Grenztruppen der DDR erfolgte auf der Grundlage des Befehls Nr. 58/89 des Ministers für Nationale Verteidigung. In: BArch, DVH 32, Institutionengeschichte.
  68. Umgliederung der Grenztruppen. In: BArch, DVH 52, Institutionengeschichte.
  69. GKM verblieb in bisheriger Struktur. In: BArch, DVH 32-MD.
  70. Peter Joachim Lapp: Grenzregime der DDR. Aachen 2013, ISBN 978-3-86933-087-7. S. 185 f. Auch in: Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. S. 251–268.
  71. Bundesgrenzschutzgesetz vom 18. August 1972. Online im Bundesgesetzblatt (BGBl. I S. 1834)
  72. Artur Pech, Hartmut Jentsch, Rolf Ziegenbein: Wissenschaftliche Kritik und Reformbestrebungen zum Grenzschutz der DDR zwischen 1980 und 1990. Dokumente und Kommentare aus der Distanz von drei Jahrzehnten. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft 110, Dresden 2014, 114 S. Online
  73. Peter Joachim Lapp: Grenzregime der DDR. Aachen 2013, ISBN 978-3-86933-087-7. S. 547–548.
  74. Am 1. Nov. 1985 wurde das Artillerieregiment-26 der Grenztruppen der DDR lt. Befehl Nr. 9/85 des Ministers für Nationale Verteidigung dem Chef der Raketentruppen und Artillerie des Kommandos der Landstreitkräfte unterstellt und in 40. Artilleriebrigade umbenannt. In: BArch, DVH 51-11 und 8-1, Institutionengeschichte.
  75. Die GeWA-26 wurde lt. Befehl Nr. 79/85 des Ministers für Nationale Verteidigung zum 1. Nov. 1985 aus den Grenztruppen der DDR herausgelöst und in den Bestand des Kommandos der Landstreitkräfte als Geschoßwerferabteilung-40 übernommen. In: BArch, 51-12, Institutionengeschichte.
  76. Mit dem 1. Juni 1985 erfolgte lt. Befehl Nr. 21/85 des Ministers für Nationale Verteidigung und Befehl Nr. 34/85 des Chefs der Grenztruppen der DDR die Übergabe des Nachrichtenbataillons an das Kommando Landstreitkräfte und die Umbenennung in Nachrichtenbataillon NB-40. In: BArch, DVH 51-13, Institutionengeschichte.
  77. Die Fähnrich- und Grenzaufklärerschule der Grenztruppen war seit Dezember 1985 in die OHS der Grenztruppen eingegliedert.
  78. Die GAZ wurden dem Kommando Grenztruppen direkt unterstellt und sollten die bisherigen Grenzausbildungsregimenter ersetzen.
  79. Grenzöffnung November 1989. In: BArch, DVH 52, Institutionengeschichte 1989–1990.
  80. Peter Joachim Lapp: Grenzregime der DDR. Aachen 2013, ISBN 978-3-86933-087-7. S. 537.
  81. Dieter Teichmann: Von der Grenzsicherung zur Grenzüberwachung. In: Militärwochenblatt Volksarmee, Nr. 6/90, Berlin 1990, S. 6–7.
  82. Beschluss des Ministerrates der DDR vom 14. Dezember 1989 über die Bildung des Nachrichtendienstes der DDR und des Verfassungsschutzes der DDR. Beschluss Punkt 11: Passkontrolle und Fahndung werden den Grenztruppen der DDR zugeordnet. In: bstu.de.
  83. Personalstärke für Dezember 1989 ausgewiesen. In: Dokumentation BStU.
  84. Am 14. Dezember 1989 fasste die Regierung Modrow den Beschluss, das AfNS aufzulösen und dafür ein Verfassungsschutzorgan und einen Nachrichtendienst zu bilden. Als Endtermin wurde der 20. Juni 1990 bestimmt. Am selben Tag erging der Beschluss, die Aufgaben der Passkontrolle und Fahndung mit Wirkung vom 1. Januar 1990 auf die Grenztruppen zu übertragen. Mit Befehl Nr. 144/89 des Ministers für Nationale Verteidigung wurde die HA VI aufgelöst. Ihre Dienstobjekte übernahm das MfNV. Per Anordnung Nr. 1/90 des Chefs der Grenztruppen wurde eine Kommission gebildet, die die Übernahme und die Bildung neuer Strukturen der Passkontrolle unter Kontrolle der örtlichen Bürgerkomitees anleitete. In: Monika Tantzscher: Hauptabteilung VI: Grenzkontrollen, Reise- und Touristenverkehr (MfS-Handbuch). (Hrsg.) BStU: Berlin 2005.
  85. Befehl Nr. 49/90 MfAV vom 21. September 1990. In: BArch, DVH 32, Institutionengeschichte.
  86. Direktive Nr. 16 des Alliierten Kontrollrats vom 6. November 1945. Link
  87. Verteidigungsgesetz vom 13. Oktober 1978.
  88. GBl. I 1982 Nr. 11 S. 197
  89. Unterschiedliche Bewertung der Anwendung der Schusswaffe am Beispiel: im Fall Horst Körner oder Willi Block. In: Hans-Hermann Hertle, Maria Nooke (Hrsg.): Die Todesopfer an der Berliner Mauer 1961–1989. Ein biographisches Handbuch. 3., erweiterte Auflage, Berlin 2019, ISBN 978-3-96289-062-9. S. 463.
  90. Statistische Tabellen „Nachweisliche Todesfälle an der SBZ/DDR-Grenze – einschließlich Berlin – infolge Gewaltakts“ sowie „Statistische Erfassung aller Grenz- und Mauertoten“. In: (Hrsg.) Gemeinsames Projekt des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF), der Bundeszentrale für politische Bildung und des Deutschlandradios: Chronik der Mauer. Abruf 16. Februar 2021.
  91. Zitiert in: Gerhard Sälter: Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Deutschland-Archiv, Online-Ausgabe 12. August 2020, Bonn. Abruf 12. Februar 2021. Link:
  92. Hans-Hermann Hertle, Maria Nooke (Hrsg.): Die Todesopfer an der Berliner Mauer 1961–1989. Ein biographisches Handbuch. 3., erweiterte Auflage, Berlin 2019, ISBN 978-3-96289-062-9. 560 S., 124 Abbildungen.
  93. Benannt werden vor dem Oktober 1949: Gerhard Hofert (3. August 1949) und Fritz Otto (1. September 1949). In: Horst Liebig: Sie fielen im Kalten Krieg. In: Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag (Hrsg.): Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe. Berlin 2004, ISBN 3-360-01057-4. S. 296–308.
  94. Hans-Hermann Hertle, Maria Nooke (Hrsg.): Die Todesopfer an der Berliner Mauer 1961–1989. Ein biographisches Handbuch. 3., erweiterte Auflage, Berlin 2019, ISBN 978-3-96289-062-9. S. 439–440.
  95. Hans-Hermann Hertle, Gerhard Sälter: Die Todesopfer an Mauer und Grenze. Probleme einer Bilanz des DDR-Grenzregimes. In: Deutschland-Archiv, 39, Berlin 2006, Bielefeld 2006, ISSN 0012-1428. S. 667–676. Abruf 13. Februar 2021.
  96. Peter Joachim Lapp: Eine kritische Erwiderung auf Gerhard Sälter. Leserbrief. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Deutschland-Archiv, Online-Ausgabe 19. September 2020, Bonn. Abruf 13. Februar 2021. Link:
  97. Friedrich Wolff: Verlorene Prozesse. Meine Verteidigungen in politischen Verfahren 1952–2003. Berlin 2009, ISBN 978-3-360-01800-7. S. 595.
  98. Rüdiger Wenzke: Die Fahnenflucht in den Streitkräften der DDR. In: Ulrich Bröckling, Michael Sikora (Hrsg.): Armeen und ihre Deserteure. Vernachlässigte Kapitel einer Militärgeschichte der Neuzeit. Göttingen 1998, ISBN 3-525-01365-5. S. 252–287.
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