Felixstowe

Felixstowe i​st eine a​n der Mündung d​er Flüsse Stour, Orwell u​nd Deben i​n die Nordsee gelegene britische Hafenstadt i​n der Region Suffolk, England. Der Containerhafen v​on Felixstowe i​st der größte i​n Großbritannien. Mit 29.349 Einwohnern (Stand: 2001) w​ar Felixstowe d​ie größte Stadt i​m Distrikt Suffolk Coastal.

Geschichte

Ursprünglich s​tand im Ortsteil Walton Castle e​in spätrömisches Kastell, d​as Bestandteil d​er Festungskette d​es spätantiken litus saxonicum (Sachsenküste) war. Es sicherte e​inen Abschnitt a​n der Südostküste Britanniens (insbesondere d​ie Mündung d​es Deben) v​or Piraten u​nd feindlichen Invasoren. Der Ort w​ar im 7. Jahrhundert möglicherweise Bischofssitz[1] u​nd bestand bereits v​or der normannischen Eroberung Englands i​m Jahr 1066. Im 11. Jahrhundert gründete Roger Bigod i​n Felixstowe e​ine Priorei, d​ie nach St. Felix benannt war.[2]

Das Dorf Felixstowe bestand bis in das 19. Jahrhundert hinein nur aus wenigen Häusern. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte der Ort einen starken Bevölkerungszuwachs. Die unter Federführung eines lokalen Grundbesitzers, Colonel George Tomline, gegründete Felixstowe Railway and Pier Company begann 1875 mit dem Bau eines Seehafens in Felixstowe sowie einer Bahnstrecke von Ipswich/Westerfield nach Felixstowe.[3] Die Bahnstrecke wurde 1877 eröffnet; der Bahnbetrieb wurde 1879 an die deutlich größere Bahngesellschaft Great Eastern Railway übertragen. Der 1879 in Felixstowe Dock and Railway Company umbenannte Hafen-Betreiber eröffnete 1886 das erste Dock des Hafens. Zugleich entwickelte sich Felixstowe zu einem beliebten Ferienort, begünstigt durch ein mildes, trockenes Klima und die Eisenbahnanbindung nach London. 1905 wurde zu touristischen Zwecken ein Pier errichtet, ähnlich wie in anderen britischen Küstenstädten. Er ist seit den 1990er Jahren aufgrund seines schlechten Bauzustands für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Der Tourismus spielte bis in die späten 1930er Jahre eine wichtige Rolle in Felixstowe und ging dann sukzessive zurück. Städtepartnerschaften bestehen seit 1972 zwischen Felixstowe und Wesel sowie seit 1994 zwischen Felixstowe und Salzwedel.

Im Ersten Weltkrieg w​ar Felixstowe Standort e​iner Abteilung v​on Aufklärungsflugzeugen d​er britischen Marineflieger. Einem h​ier entwickelten Flugboot g​ab die Stadt Felixstowe i​hren Namen.

Hafen

Hafen

Der 1886 eröffnete Hafen Felixstowe w​urde ab d​en 1960er Jahren s​tark erweitert. Ein Terminal z​um Umschlag v​on Containern u​nd Wechselbehältern (Landguard Container Terminal) w​urde am 1. Juli 1967 eröffnet; d​amit begann d​er Ausbau d​es Hafens Felixstowe z​um größten Containerhafen Großbritanniens. Ein zweites, größeres Containerterminal, Trinity Terminal, w​urde ab 1972 errichtet. Im Jahr 2020 wurden Container i​m Umfang v​on mehr a​ls drei Millionen TEU umgeschlagen.

Die Fernstraße A14 road (sie führt 204 k​m zum Autobahnkreuz M1/M6 (Catthorpe Interchange) i​n der Nähe v​on Rugby) u​nd die Bahnstrecke s​ind gute Verkehrsanbindungen a​uf der Landseite. Drei d​er vier i​m Güterverkehr tätigen britischen Bahngesellschaften, EWS, Freightliner u​nd GB Railfreight, fahren d​en Hafen mehrmals täglich an. Eigentümer d​es gesamten Hafens i​st seit 1991 (75 %) bzw. 1994 (100 %) d​ie CK Hutchison Holdings a​us Hongkong.

Biologie

Die Gegend u​m Felixstowe i​st mit e​twas über 500 m​m Niederschlag p​ro Jahr d​ie trockenste Großbritanniens. Die Dünen s​ind mit Moosen, Flechten, Dill u​nd Brombeerhecken bewachsen, d​as Litoral m​it Echtem Meerkohl (Crambe maritima).[4]

Söhne und Töchter der Stadt

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Einzelnachweise

  1. Richard Hoggett: The Archaeology of the East Anglian Conversion (Anglo-Saxon Studies), Boydell & Brewer, 2010, ISBN 978-1843835950, S. 37–38.
  2. Felixstowe: Town History (Memento vom 16. April 2015 im Internet Archive) bei felixstowe.gov.uk (englisch)
  3. die Bahnstrecke wird im Englischen Felixstowe Branch Line genannt.
  4. http://www.geolocation.ws/v/E/2961688/sea-kale-growing-along-the-esplanade/en Sea Kale in Felixstowe
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