Deutsche Fachwerkstraße
Die im Jahr 1990 ins Leben gerufene Deutsche Fachwerkstraße ist eine Ferien- und Kulturstraße und erstreckt sich von der Elbe im Norden über die Oberlausitz im östlichen Sachsen bis zum Bodensee im Süden Deutschlands. Die Deutsche Fachwerkstraße zählt zur Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e. V. mit Sitz in Fulda.[1]
Verlauf
Sie führt zu Städten und Gemeinden mit Fachwerkbauten und weist derzeit acht Teilstrecken aus, die die Länder Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Hessen, Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg berühren. Die gesamte Streckenlänge beträgt rund 3.900 Kilometer.
Geschichte
Die Muttergesellschaft der Deutschen Fachwerkstraße, die ARGE Deutsche Fachwerkstädte e.V., wurde 1975 gegründet. Ihr Ziel ist es, das kulturelle Erbe einer großen Vielfalt von unterschiedlichen Stilarten deutschen Fachwerks zu erhalten.[2] Um dieses Wissen dem kulturell interessierten Reisenden zugängig zu machen, wurde 1990 die Deutsche Fachwerkstraße ins Leben gerufen. Inzwischen haben sich 121 Fachwerkstädte zusammengeschlossen, um gemeinsam Werbung zu betreiben.
Sehenswürdigkeiten
Die Deutsche Fachwerkstraße verbindet eine große Zahl unterschiedlichster Landschaften mit historischen Städten und restaurierten Denkmälern. Kurbäder und Festspielorte wechseln sich mit Naturparks ab.
An der deutschen Fachwerkstraße liegen Deutschlands ältester nördlichster Weinberg, die größte Weihnachtskerze der Welt, die Wiege der deutschen Damast- und Frottierindustrie und Deutschlands einziges Elfenbeinmuseum sowie der 50. Breitengrad.
Regionalstrecken
Die Deutsche Fachwerkstraße ist in folgende acht Regionalstrecken unterteilt:
- Stade – Nienburg/Weser – Bad Essen – Stadthagen – Alfeld – Einbeck – Northeim
- Bleckede – Hitzacker – Dannenberg – Lüchow – Salzwedel – Celle – Königslutter – Hornburg – Bockenem – Osterwieck – Halberstadt – Wernigerode – Osterode – Duderstadt
- Vom Weserbergland über Nordhessen zum Vogelsberg und Spessart (braune Route)
- Hann. Münden – Bad Sooden-Allendorf – Eschwege – Spangenberg – Melsungen – Wolfhagen – Fritzlar – Homberg (Efze) – Rotenburg an der Fulda – Bad Hersfeld – Schwalmstadt – Homberg (Ohm) – Alsfeld – Schlitz – Lauterbach – Grünberg – Gelnhausen – Steinau an der Straße
- Vom Harz zum Thüringer Wald (orange Route)
- Stolberg – Bleicherode – Worbis – Mühlhausen – Wanfried – Treffurt – Bad Langensalza – Schmalkalden
- Oberlausitzer Umgebindehausstraße (blaue Route)
- Ebersbach-Neugersdorf – Seifhennersdorf – Großschönau – Mittelherwigsdorf – Oderwitz – Herrnhut – Kottmar
- Vom Westerwald über Lahntal und Taunus zum Main (gelbe Route)
- Dillenburg – Herborn – Wetzlar – Braunfels – Hadamar – Limburg – Bad Camberg – Idstein – Höchst
- Trebur – Dreieich – Hanau-Steinheim – Seligenstadt – Babenhausen – Dieburg – Groß-Umstadt – Reinheim – Wertheim – Miltenberg – Walldürn – Erbach
- Vom Neckar zum Schwarzwald und Bodensee (rote Route)
- Mosbach – Eppingen – Bönnigheim – Besigheim – Bietigheim-Bissingen – Vaihingen an der Enz – Markgröningen – Marbach – Backnang – Waiblingen – Schorndorf – Esslingen – Kirchheim unter Teck und Bad Urach
- Hier teilt sich die Route in einen westlichen Teil Richtung Schwarzwald und einen südlichen Teil Richtung Bodensee
- West: von Bad Urach weiter nach Nehren – Trochtelfingen – Herrenberg – Sindelfingen – Calw – Altensteig – Dornstetten – Schiltach – Haslach – Gengenbach – Sasbachwalden
- Süd: von Bad Urach weiter nach Blaubeuren – Riedlingen – Biberach an der Riß – Pfullendorf – Meersburg
- Franken – Genuss mit Wein und Bier (weinrote Route)
Radfernwege
Für Radfahrer gibt es diverse Radtouren – die sich auf ca. 3.500 km summieren[3] – an den Regionalstrecken.[4]
- Von der Elbe zum Harz
- Oberlausitzer Umgebindehausstraße
- Vom Harz zum Thüringer Wald
- Vom Weserbergland über Nordhessen zum Vogelsberg und Spessart
- Vom Westerwald über Lahntal und Taunus zum Main
- Vom Rhein zum Main und Odenwald
- Vom Neckar zum Schwarzwald und Bodensee
Im Jahr 2011 wurde der Radweg Deutsche Fachwerkstraße eingeweiht,[5] welcher auf einer Länge von 844 Kilometern 25 von 28 Fachwerkstraßen-Städten in Baden-Württemberg miteinander verbindet.[6]
Weitere Bilder
- Speyrer Zehnthof in Esslingen am Neckar (Kesslerhaus)
- Krone, Rathaus und Herrenküferei in Markgröningen (15. Jh.)
- Wimpelinhaus (Museum) und Oberes Tor in Markgröningen (16. Jh.)
- Schillers Geburtshaus in Marbach am Neckar
- Marktplatz von Herrenberg
- Württembergisches Residenzschloss in Urach (15. Jh.)
- Marktplatz von Schiltach im Schwarzwald
- Ohrfeigenhaus, Treffurt
- Rathaus, Treffurt
- Salzbrücke in Schmalkalden
- Fachwerkhäuser am Hansehafen in Stade
- Fachwerkhäuser am Marktplatz von Leonberg
Einzelnachweise
- Bad Camberg: Deutsche Fachwerkstraße veröffentlicht Neuauflage der Regionalstreckenkarte „Vom Westerwald über Lahntal und Taunus zum Main“. (Nicht mehr online verfügbar.) In: bad-camberg.de. 22. Juni 2017, archiviert vom Original am 20. August 2017; abgerufen am 20. August 2017.
- Verschiedene Stilarten des deutschen Fachwerks geordnet nach Landschaften Fachwerklexikon, auf deutsche-fachwerkstrasse.de
- Deutsche Fachwerkstraße, auf fahrradeln.de, abgerufen am 24. Mail 2020
- Radtouren, auf deutsche-fachwerkstrasse.de, abgerufen am 24. Mail 2020
- Radweg Deutsche Fachwerkstraße, auf heilbronnerland.de, abgerufen am 24. Mail 2020
- Radweg Deutsche Fachwerkstraße: Von Mosbach nach Meersburg (1), auf outdooractive.com, abgerufen am 24. Mail 2020