Varsberg
Varsberg | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Forbach-Boulay-Moselle | |
Kanton | Boulay-Moselle | |
Gemeindeverband | Warndt | |
Koordinaten | 49° 10′ N, 6° 38′ O | |
Höhe | 222–395 m | |
Fläche | 4,21 km² | |
Einwohner | 961 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 228 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57880 | |
INSEE-Code | 57696 | |
Rathaus (Mairie) |
Varsberg (1915–1918 und 1940–1944: Warsberg) ist eine französische Gemeinde mit 961 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2016 Lothringen). Im Norden des Départements liegt die 950 n. Chr. gebaute gleichnamige Burg, nach der sich die Freiherren von Warsberg benannt haben.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2015 |
Einwohner | 699 | 722 | 737 | 850 | 879 | 915 | 960 | 928 |
Burg
Die Burg hatte die Aufgabe, die wichtige Straße von Metz nach Saarbrücken zu überwachen und zu schützen. Schon im 12. Jahrhundert war sie Lehen des Bistums Metz in der Hand des Grafen von Saarbrücken. Das Dorf Warsberg am Fuße des Burghügels war alte Besitzung der Abtei Saint-Martin-de-Glandières in Longeville-lès-Saint-Avold.
Im 13. Jahrhundert wurde die Burg zerstört, dann unter dem Namen Neu- bzw. Groß-Warsberg wieder aufgebaut. Sie stand jetzt unter der Oberhoheit des Herzogs von Lothringen. Die Geschichte kennt mehrere Adelsfamilien von Warsberg und drei Burgen gleichen Namens. Im Jahre 1433 wurden die zwei Burgen Klein- und Groß-Warsberg zerstört. Sie waren 1200 m voneinander entfernt und durch einen schmalen Graben getrennt. Später wurde Groß-Warsberg wiedererrichtet.
Das heutige Schloss steht an der Stelle von Alt-Warsberg, dessen Verteidigung zuerst Aufgabe der Edelherren von Saarbrücken-Warnersberg dann der Herren von Rollingen-Warnersberg gewesen war. Auf der Mitte des 13. Jahrhunderts erbauten Burg Neu-Warsberg residierten die Herren von Mengen-Warsberg. Das heutige Schloss wurde im 17./18. Jahrhundert von den Baillis der Freiherren von Warsberg bewohnt.
Die Burg ist Namensgeber für die Einzellage Burg Warsberg bei Wincheringen innerhalb der Großlage Gipfel an der deutschen Obermosel.[1]
Freiherren von Warsberg
Auf die Ritter aus den Familien Rollingen und Mengen, die für den Herzog und den Bischof die Verteidigung von Alt- bzw. Neu-Warsberg zu übernehmen hatten, folgten die Freiherren von Warsberg, Besitzer des gegenwärtigen Schlosses und der gleichnamigen Lehnsherrschaft. Sie gehen auf Peter von Warsberg, Sohn des Johann von Rollingen, genannt von Warsberg zurück.
Durch Eheschließungen häuften sie große Besitzungen an und genossen hohes Ansehen in Lothringen, Luxemburg, im Trierer Gebiet (insbesondere Trier, Saarburg und Wincheringen) und bis Mainz, wo der Geheime Hofrat Lothar Friedrich von Rollingen den Stadioner Hof erbauen ließ und Speyer, wo Heinrich Hartard von Rollingen als Bischof amtierte. Boemund von Warsberg regierte als Erzbischof von Trier (1286–1299).
Mit Heinrich zählten die Barone von Warsberg seit 1483 zur luxemburgischen Ritterschaft. Sein Sohn Wilhelm II. heiratete die Erbtochter von Rheineck und Aprémont. Johann IV. von Warsberg nannte sich Ritter, Burggraf von Rheineck, Herr von Freistroff, Wincheringen, Wartenstein etc. Er heiratete Ursula, Erbtochter von Ludwig von Seinsheim Schwarzenberg.
Samson von Warsberg (* 1569) war französischer Oberst und lebte später in Freistroff. Seine Tochter Magdalena († 1647) ehelichte Philipp Balthasar von Dalberg (1597–1639) und sie sind die Eltern von Philipp Franz Eberhard von Dalberg (1635–1693), Präsident des Reichskammergerichtes. Im Jahre 1834 teilten Alexander Joseph von Warsberg und seine beiden Schwestern ihre Güter auf. Alexander Joseph verzog zu seiner Frau nach Österreich und musste später wegen Misswirtschaft sein ganzes Vermögen verkaufen.
Der Name der Familie blüht aber noch in Deutschland auf Schloss Neckarsteinach.
Persönlichkeiten
- Konrad Kachelofen (1450–1529), deutscher Buchdrucker
Literatur
- Friedrich Toepfer: Beilagen IV. Die Herren von Warnesberg. In: ders. (Bearb.): Urkundenbuch für die Geschichte des graeflichen und freiherrlichen Hauses der Voegte von Hunolstein, Bd. I, Jacob Zeiser, Nürnberg 1866, S. 306f (Google-Books).
Weblinks
- Ahnentafel des Gustav Freiherr von Warsberg von 1872 bei Ahnentafeln (1365–1937). In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research
Einzelnachweise
- Wolfgang Stöhr et al.: Vinothek der deutschen Weinberg-Lagen: Mosel-Saar-Ruwer. Herausgegeben von Hans Ambrosi und Bernhard Breuer, Wilhelm Heyne Verlag, München 1982, ISBN 3-453-40338-X, S. 336.