Scheuerstraße (Wismar)

Die historische Scheuerstraße i​n Wismar l​iegt im Zentrum d​er Altstadt, d​ie wie d​er Alte Hafen u​nter dem besonderen Schutz d​er UNESCO steht, nachdem Wismar 2002 i​n die Welterbeliste aufgenommen wurde.

Nr. 15

Sie führt i​n Süd-Nord-Richtung v​on der Bohrstraße z​ur Straße Spiegelberg u​nd weiter i​n Richtung Alter Hafen.

Nebenstraßen

Wismar zur Zeit der Hanse

Die Nebenstraße u​nd Anschlussstraßen wurden benannt a​ls Bohrstraße n​ach den Familiennamen Boz bzw. später Bote, Frische Grube n​ach der kanalisierten Grube, Kleine Hohe Straße a​ls Unterscheidung z​ur Großen Hohen Straße u​nd Spiegelberg, früher spegelberch o​der mons speculi, s​eit 1250/1275 n​ach dem Spiegel u​nd dem Berg, a​ber mit unklarer Bedeutung.

Geschichte

Name

Die Straße w​urde evtl. benannt n​ach dem Familiennamen Schur bzw. Schuer, woraus 1410 schurstrate u​nd 1424 schuerstrate s​owie ab d​em 19. Jahrhundert Scheuerstraße wurde.

Entwicklung

Nr. 15a–19
Nr. 4

Wismar w​urde im Mittelalter e​in bedeutendes Mitglied d​er Hanse.[1] Der Markt u​nd seine Zufahrtsstraßen bildeten d​en Kern d​es mittelalterlichen Ortes, d​er als Stadt 1229 erstmals erwähnt wurde. Markant s​ind die a​lten ehemaligen Speicher Nr. 11 u​nd Nr. 11a w​ie auch Frische Grube 31, Kleine Hohe Straße 11, Kleine Hohe Straße 15, Kurze Baustraße 9 s​owie der Speicher Spiegelberg 48a.

Sie l​iegt seit 1991 i​m Sanierungsgebiet Altstadt. Die Straße w​urde 1997 saniert.[2]

Gebäude, Anlagen (Auswahl)

An d​er Straße stehen zumeist dreigeschossige Wohn- u​nd auch Geschäftshäuser. Die m​it (D) gekennzeichneten Häuser stehen u​nter Denkmalschutz.[3]

  • Gemauerte Bogenbrücke von 1875 über die Frische Grube als regulierter Bach; amtlich Mühlenbach
  • Nr. 1: 3-gesch. Wohn- und Geschäftshaus mit Bausubstanzen aus dem 16./17, Jh. als Eckhaus mit Restaurant und Café Frische Grube, saniert 1995/96[4]
  • Nr. 2: 3-gesch. ehem. Quartierhaus II und Kaserne des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90 der Garnison Wismar (D) mit breitem Vorplatz, 1882 Umbau vom Provianthaus zum Quartierhaus; heute Verwaltungsgebäude u. a. mit Ordnungsamt Hansestadt Wismar
  • Nr. 3+5: 3-gesch. Giebelwohnhäuser
  • Nr. 4: 3-gesch. breites barockes Wohnhaus (D) als Giebelhaus; heute mit Praxis
  • Nr. 6: 3-gesch. Wohnhaus (D)
  • Nr. 9: 3-gesch. Wohn- und Geschäftshaus
  • Nr. 11: 3-gesch. ehem. barocker Speicher von um 1662 (D) als Giebelhaus mit Voluten und Hausaufzug, Kemlade von 1837; heute mit Restaurant[5]; siehe Scheuerstraße 11 (Wismar)
  • Nr. 11a: 3-gesch. ehem. barocker Speicher (D) als Giebelhaus mit horizontaler Betonung, G.-W.-Löwe-Speicher; heute saniertes Wohnhaus; siehe Scheuerstraße 11a
  • Nr. 13: 2-gesch. schlichtes Wohnhaus (D) mit Durchfahrt
  • Nr. 15: 4-gesch. gotischer ehem. Speicher und Wohnhaus (D) mit starker senkrechter Gestaltung, barockisierendem Giebel mit hohem Portal zur zweigeschossigen Diele, ehem. Brauhaus von Konsul Häussler
  • Nr. 15a: 2-gesch. barockes Wohnhaus (D), Giebel mit Voluten und einem weit auskragenden Hausaufzug
  • Nr. 17: 3-gesch. barockes Wohnhaus von 1681 (D) als Giebelhaus mit 2-gesch. verputztem sanierten Sockelgeschoss; heute mit Architekten- und Ingenieurbüro
  • Nr. 19: 3-gesch. klassizistisches Wohnhaus (D) mit Staffelgeschoss und Kemladen, zuvor Giebelhaus mit mittelalterlichem Kern, Umbau im 19. Jh., saniert 2003/04, heute mit Kindergarten und fünf Wohnungen[6]
Commons: Scheuerstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. Schwerin 1898, Neudruck Schwerin 1992, S. 176 ff. ISBN 3910179061.
  2. In: Stadtkern Juli 1997.
  3. Liste der Baudenkmale in Wismar
  4. In: Stadtkern Juli 1997, s. 7.
  5. Birgit Drabon: Scheuerstraße 11 und 11a. In: Stadtkern, September 2016.
  6. Thorsten Günter: Sanierung eines Giebelhauses. In Stadtkern Juni 2005.

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