Wilhelmsorden
Der Wilhelmsorden wurde am 20. August 1851 durch Kurfürst Friedrich Wilhelm I. von Hessen-Kassel gestiftet.
Er entstand aus den drei niederen Rängen des Hausordens vom Goldenen Löwen und einem neuen Großkreuz in vier Klassen.
Geschichte
Der Orden hatte eine lange Geschichte. Er ging aus dem am 14. August 1770 gestifteten Orden vom Goldenen Löwen hervor. Dieser war durch den Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel als Hausorden gestiftet worden. Bis zum 1. Januar 1818 war er nur einklassig und wurde durch Kurfürst Friedrich Wilhelm I. als neuer Orden auf vier Klassen erweitert. Er war als Andenken an den Großvater als „Kurfürstlicher Wilhelms-Orden“[1] geschaffen worden.
Nach dem Erlöschen des Kurfürstenhauses Hessen wurde der Orden nicht mehr verliehen, das Tragen war aber weiterhin möglich.
Ordensklassen
- Großkreuz
- Kommandeur I. und II. Klasse
- Ritter
- IV. Klasse
Ordensdekoration
Ein goldenes rotemailliertes achtspitzige Johanniterkreuz mit weißer Einfassung und kleinen goldenen Kugeln an den Kreuzspitzen ist mit einem runden Medaillon auf der Kreuzvorderseite belegt. Das blau emaillierte Medaillon zeigt in der Mitte einen goldenen Hessenlöwen. Ein rot emaillierter Reif, goldgefasst, umgibt das Medaillon. Der Reif zeigt die Ordensdevise Virtute et fidelitate in Gold.
Die Rückseite, auch blau emailliert, zeigt die goldenen verschlungenen Initialen W.K.. Über den oberen Kreuzarm ist bei den Groß- und Kommandeurskreuzen eine durchbrochene goldene Königskrone und das runde Mittelschild ist von Strahlen eines kleinen achtspitzigen Stern eingeschlossenen.
Für Militärangehörige waren zwei Schwerter zur Zierde angebracht. Die IV. Klasse musste mit einer silbernen Ordensausführung sich begnügen.
Ordensband und Trageweise
Das Ordensband war rot mit weißen Streifen auf beiden Bandseiten.
Großkreuzer trugen den Orden an eine Schärpe über die rechte Schulter zur linken Hüftseite. Zusätzlich gehörte für diese auch ein silberner Bruststern dazu. Der Stern ist aus acht Strahlen mit einem silbernen goldberandetem Kreuz der großen Dekoration ähnlich und mit rundem Mittelschild innerhalb eines goldenen Reifes. Auf blau emaillierten Grund ist der hessische Löwe dargestellt.
Der Bruststern für die Kommandeure hat nur das silberne Kreuz ohne Stern.
Die Trageweise der niederen Klassen war als Halsorden (Kommandeure I. und II. Klasse) und im Knopfloch oder als Brustdekoration (Ritter und IV. Klasse).
Siehe auch
Der Wilhelmsorden darf nicht mit dem Wilhelm-Orden verwechselt werden, der am 18. Januar 1896 durch den preußischen König Wilhelm II. gestiftet wurde.
Literatur
- Maximilian Gritzner: Handbuch der Ritter- und Verdienstorden. Leipzig 1893.
- Kaspar Friedrich Gottschalck: Almanach der Ritter-Orden. Band 3. veröffentlicht von Georg Joachim Goeschen, 1819.
Einzelnachweise
- Beschreibung sämmtlicher Orden, deren Abbildungen in dem Farbendruck-Werk: Die Orden, Wappen und Flaggen aller Regenten und Staaten, enthalten sind., Verfasser: ?, Leipzig 1883–1887.