Albert Claude
Albert Claude (* 23. August 1899 in Longlier/Provinz Luxemburg; † 22. Mai 1983 in Brüssel) war ein belgischer Mediziner und gilt als Mitbegründer der modernen Zellbiologie. 1974 erhielt er den Medizinnobelpreis.
Claude schloss 1928 sein Medizinstudium in Lüttich ab und forschte zunächst im Institut für Krebsforschung in Berlin mit Gewebekulturen. 1929 übersiedelte er in die USA, wo er am Rockefeller-Institut in New York in der Krebsforschung tätig wurde. Im Zuge seiner Arbeiten entdeckte er das Endoplasmatische Retikulum und fand auch mehr über die Funktion der Mitochondrien heraus. Seit 1942 beschäftigte er sich auch mit elektronenmikroskopischer Forschung, ein Instrument, das bis dahin noch nicht in der Biologie verwendet wurde.
Obwohl er 1941 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft erhalten hatte, kehrte er 1949 nach Belgien zurück und hatte anschließend Professuren sowohl in New York als auch in Löwen inne.
1971 wurde Claude in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Am 10. Februar 1975 wurde er korrespondierendes Mitglied und am 21. April 1975 associé étranger der Académie des sciences.[1] 1974 erhielt er zusammen mit George Emil Palade und Christian de Duve den Medizinnobelpreis „für ihre Entdeckungen zur strukturellen und funktionellen Organisation der Zelle“.
Literatur
- Gisela Baumgart: Claude, Albert. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 263 f.
Weblinks
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1974 an Albert Claude (englisch)
- Albert Claude im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Einzelnachweise
- Verzeichnis der Mitglieder seit 1666: Buchstabe C. Académie des sciences, abgerufen am 30. Oktober 2019 (französisch).