Sputum
Als das Sputum (auch der Auswurf, das Expektorat oder umgangssprachlich auch der Qualster) wird die ausgehustete Absonderung der Atemwegsschleimhaut und beigemischter Zellen bezeichnet.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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R09.- | Sonstige Symptome, die das Kreislaufsystem und das Atmungssystem betreffen |
R09.3 | Abnormes Sputum |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Diese Zellen können bei der zytologischen Untersuchung weiter in weiße Blutkörperchen, Epithelzellen, beim Bronchialkarzinom auch als Malignomzellen unterschieden werden. Daneben kann das Sputum auch mit Speichel, Nahrungsresten, Staub, Rauchteilchen, Erregern, Eiter und im Falle eines Bluthustens auch mit Blut versetzt sein.
Sputum kann der Erkennung und Untersuchung von Krankheiten, vor allem Bronchial- und Lungenerkrankungen, wie einer Lungenentzündung, einer akuten oder der Exazerbation einer chronischen Bronchitis oder zur Diagnose einer Tuberkulose sowie von Tumorbildungen des unteren Atemtrakts dienen.
Gewinnung für Auswurfuntersuchungen
Die Gewinnung des morgendlichen Sputums durch den Patienten selbst ist für diesen weniger belastend, allerdings kann es so leicht zu einer Verunreinigung mit Keimen aus dem Nasenrachenraum kommen.
Diagnose
Die Farbe des Sputums gibt Hinweise auf mögliche Ursachen:
- Gelb-grün (eitriger Auswurf[1]): Es kann sich um eine eitrige, akute bakterielle Infektion handeln.
- Weiß: Eine eher viral bedingte Infektion kann zugrunde liegen.
- Weiß-schaumig: Hinweis auf Lungenstauung bis zum Ödem.
- gräulich: Bakterieller Infekt in Abheilung, häufig bei Lungenentzündungen.
- bräunlich: Am ehesten altes Blut, kann harmlos sein.
Diese Aussagen sind nicht überzubewerten.[2] So fand man beispielsweise in einer Studie mit an akuter Bronchitis erkrankten Patienten, dass nur in 22 von 136 Fällen gelb oder grün verfärbter Sputa tatsächlich bakterielle Erreger nachweisbar waren.[3][4] Bei starkem Husten nimmt die Bronchialschleimhaut mit der Zeit Schaden, es ist dann normal, dass einige kleine „Fädchen“ Blut im Sputum enthalten sind.
Literatur
- Joachim Frey: Krankheiten der Atmungsorgane. In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 599–746, hier: S. 624 f. (Auswurfuntersuchungen).
Weblinks
Einzelnachweise
- Bei eitrigem Auswurf und starker Dyspnoe sind Antibiotika nötig. In: AerzteZeitung.de. 19. Oktober 2004, abgerufen am 17. August 2020.
- C. C. Butler, M. J. Kelly u. a.: Antibiotic prescribing for discoloured sputum in acute cough/lower respiratory tract infection. In: European Respiratory Journal. 38, 2011, S. 119–125, doi:10.1183/09031936.00133910.
- Marlinde Lehmann: Auch gelb- oder grünliches Sputum ist kein Grund, gleich zu Antibiotika zu greifen. In: AerzteZeitung.de. 22. November 2010, abgerufen am 17. August 2020.
- A. Altiner, S. Wilm u. a.: Sputum colour for diagnosis of a bacterial infection in patients with acute cough. In: Scandinavian journal of primary health care. Band 27, Nummer 2, 2009, S. 70–73, doi:10.1080/02813430902759663, PMID 19242860, PMC 3410464 (freier Volltext).