Circus Renz
Der Circus Renz war ein deutsches Zirkusunternehmen. Es wurde 1842 in Berlin von Ernst Jakob Renz als Circus Olympic gegründet und bestand bis 1897. Das Unternehmen verfügte über feste Bauten in Berlin, Hamburg, Bremen, Breslau, Wien und Kopenhagen.
Im 21. Jahrhundert gibt es inner- und außerhalb Deutschlands mehrere Zirkusunternehmen dieses Familiennamens, von denen der Circus Universal Renz, der 2013 Insolvenz anmeldete,[1] die Circusshow Renz Manege, der niederländische Circus Herman Renz sowie der Circus Renz Berlin & der Circus Renz International die größten sind.
Stammhaus in Berlin
Das Stammhaus in Berlin, das bereits 1842 als Circus Olympic gegründet wurde, und in dem Johann Strauss (Sohn) am 25. Mai 1867 mit der Kapelle von Benjamin Bilse die Berliner Erstaufführung des Donauwalzers geleitet hatte, musste seinen ursprünglichen Standort in der Friedrichstraße 141a[2] wegen des Baus des Bahnhofs Friedrichstraße verlassen. Als Übergangslösung konnte der Dönhoffplatz genutzt werden.[3] Am 20. April 1879 bezog der Zirkus das ehemalige Gebäude der ersten Berliner Markthalle an der Friedrichstraße (seit 1891 Am Zirkus 1), dessen Zuschauerraum 1888 auf 5.600 Plätze erweitert wurde.
Nachdem Franz Renz das Unternehmen am 31. Juli 1897 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten aufgegeben hatte, übernahm am 28. Oktober 1899 Albert Schumann (1858–1939) den Berliner Zirkusbau und betrieb darin bis 1918 seinen Circus Schumann.
Rezeption
- Zirkus Renz ist auch der Titel eines deutschen Abenteuerfilms aus dem Jahre 1943, dessen Erstaufführung am 10. September 1943 stattfand. Die Regie führte Arthur Maria Rabenalt, und es wirkten u. a. René Deltgen (Renz), Paul Klinger (Harms), Angelika Hauff (Bettina), Gunnar Möller, Willi Rose und Alice Treff mit.
- Souvenir de Cirque Renz (Erinnerungen an Zirkus Renz) ist der Titel eines schnellen und technisch anspruchsvollen Musikstücks für Xylophon und Orchester, das zum Standard-Repertoire von Xylophonisten gehört. Komponiert wurde es um 1894[4] von Gustav Peter (1833–1919). Eine weitere musikalische Reminiszenz ist die Gavotte Circus Renz, die Hermann Fliege komponierte.[5]
Literatur
- Die Königin von Abyssinien. In: Die Gartenlaube. Heft 20, 1876, S. 338–340 (Volltext [Wikisource]).
- Vom Cirkus. In: Die Gartenlaube. Heft 9–10, 1888, S. 140–143, 155–158 (Volltext [Wikisource]).
- Christian Wilhelm Allers: Hinter den Coulissen des Circus Renz. F. A. Dahlström, Hamburg 1887.
- G. Eberstaller: Zirkus und Varieté in Wien. Jugend u. Volk, Wien/München 1974, ISBN 3-8113-6087-6.
- Alwill Raeder: Der Circus Renz in Berlin: eine Denkschrift. Ullstein, Berlin 1897; urn:nbn:de:kobv:109-1-15420870 (Zentral- und Landesbibliothek Berlin).
Weblinks
- Circus Renz Berlin
- Circus Renz International (niederländisch)
- Circus Ernst Renz
- Circus Hermann Renz (niederländisch)
- Circus Max Renz bei Circus-Online.de
- Circus Universal Renz (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
- Zirkus Julius Renz
- Zirkus Tyrone Renz
- Circus Rudolf Renz
Einzelnachweise
- Bodo Malsch: Zirkusdirektor nach Prügelattacke auf Duisburger Besucher verurteilt. derwesten.de, 9. September 2013.
- Anzeige Circus Renz mit einer Schau dressierter Riesen-Elefanten, Vossische Zeitung vom 4. Januar 1866.
- Anzeige Olympischer Circus von E. Renz mit der Adresse Dönhofs-Platz, abgerufen am 3. Dezember 2020.
- Friedrich Hofmeister: Musikalisch-literarischer Monatsbericht. November 1894, S. 478, Hofmeister XIX Online.
- Gavotte Circus Renz, dedicated to Herr Director E. Renz, Op. 105. Sherman & Hyde, San Francisco (online im California Sheet Music Project).