Allen Jones (Künstler)
Allen Jones (* 1. September 1937 in Southampton) ist ein britischer Künstler der Pop Art.
Leben
Allen Jones' Vater war aus Wales, während der Wirtschaftskrise versuchte er in Southampton Arbeit auf den Docks zu finden. Als Allen Jones drei Jahre alt war, zog die Familie in den Westen von London. Jones studierte von 1955 bis 1960 am Hornsey College of Art und am Royal College of Art in London, wo er Studienkollege von R. B. Kitaj und David Hockney war. Ab 1964 lebte er für zwei Jahre in New York. In der Folge übernahm er zahlreiche Lehraufträge an Kunsthochschulen, unter anderem auch in Hamburg und Berlin. Er war Teilnehmer der documenta III in Kassel im Jahr 1964 und auch auf der 4. documenta im Jahr 1968 als Künstler vertreten, wo er Perfect Match präsentierte.
1986 wurde er als Vollmitglied in die Royal Academy of Arts gewählt. Allen Jones lebt heute in London.
Werk
Allen Jones gilt durch seine provokanten Arbeiten als einer der prägendsten Künstler der britischen Pop-Art. Er arbeitet sowohl in der Malerei, als auch als Schöpfer von Skulpturen. Seine Werke haben oft einen stark erotischen Bezug. Er thematisiert sexuelle Vorlieben wie BDSM und sexuellen Fetischismus und betont, persifliert oder verfremdet sie gleichzeitig. Jones zitiert in seinen Arbeiten gern phallische Symbole (z. B. Krawatten als Zeichen männlicher Potenz) und kontrapunktiert diese mit Sinnbildern weiblicher Erotik (Sujets von Frauenbeinen in hochhackigen Schuhen) und polarisiert den Betrachter durch seine Plastiken und Skulpturen.
Bekannt wurde Jones Ende der 1960er Jahre vor allem durch seine aufreizenden, lebensgroßen und realistisch wirkenden Frauenfiguren aus Stahl und Fiberglas, welche gefesselt als Möbelstücke fungieren. Die Skulpturenserie Hatstand, Table and Chair (Hutständer, Tisch und Stuhl) entstand 1969. Die Filmemacherin Laura Mulvey schrieb in einem Essay mit dem Titel You Don’t Know What Is Happening, Do You Mr Jones?, Allen Jones sei ein Fetischist, der an einem unbewussten Kastrationskomplex leide.[1]
Stanley Kubrick ließ sich von diesen Skulpturen für die Innenausstattung der Korova-Milchbar im Film Uhrwerk Orange inspirieren.[2] Jones wurde überdies durch die Gestaltung einer Flakon-Serie für die Parfum-Reihe Les beaux arts in Form von High-Heels bekannt.
Literatur
- Andrew Lambirth: Allen Jones (2005), Royal Academy of Arts; ISBN 190397321X (englisch)
Weblinks
- Materialien von und über Allen Jones im documenta-Archiv
- Karin Schulze: Pop-Art-Erotomane Allen Jones Der Mann, der Frauen vermöbelte. Ausstellung in der Kunsthalle Tübingen, Spiegel-Online, 15. Juni 2012
- kunstaspekte.de Allan Jones bei Kunstaspekte
- artcyclopedia.com über Allen Jones (englisch)
- Cass Sculpture Foundation page on Allen Jones – mit Bildern (englisch)
Einzelnachweise
- Guardian-Artikel vom 31. Oktober 2014, abgerufen am 31. Oktober 2014
- Will Hodgkinson: King of kinky, The Guardian, 11. September 2010