Robert Clary

Robert Clary (* 1. März 1926 als Robert Max Widerman in Paris) ist ein in Frankreich geborener ehemaliger Schauspieler und Sänger, der überwiegend in den Vereinigten Staaten aktiv war.

Leben

Clary auf einem Werbefoto von Capitol Records (ca. 1950)

Clary kam als Sohn einer Krankenschwester und eines Schneiders zur Welt, er war das jüngste von insgesamt vermutlich 14 Kindern seines Vaters, der mit Clarys Mutter in zweiter Ehe verheiratet war. 1942 wurden er und zwölf weitere seiner Familienangehörigen aufgrund ihrer jüdischen Herkunft verhaftet. Clary verbrachte drei Jahre in den Konzentrationslagern Auschwitz und Buchenwald.[1] Er trug auch eine Häftlingsnummer auf dem linken Unterarm und deshalb in seinen Filmen zumeist langärmlige Kleidung. Nach eigenen Aussagen freundete er sich in Buchenwald mit Jiří Žák an und verdankte dessen Unterstützung auch das Überleben. Ein dortiger Mitgefangener schlug ihm außerdem den Künstlernamen „Robert Clary“ vor, ausgehend von dem Film Les Adventures de Désirée Clary.

Nach dem Zweiten Weltkrieg zog Clary in die USA und trat dort als Sänger und Darsteller auf. 1951 gab er sein Filmdebüt in Frauenraub in Marokko mit Burt Lancaster. Robert Clary spielte von 1965 bis 1971 in der Kriegsgefangenenserie Ein Käfig voller Helden die Rolle des „Louis LeBeau“ und 1975 in Robert Wises Katastrophenfilm Die Hindenburg über den Zeppelinabsturz den Passagier „Joe Spah“. Im selben Jahr gab er in Delbert Manns Fernsehfilm The Legendary Curse of the Hope Diamond den französischen König Ludwig XVI. Er trat außerdem regelmäßig als Sänger auf.

Robert Clary lebt in Beverly Hills und ist nach dem Tod von Richard Dawson im Jahr 2012 der letzte noch lebende Hauptdarsteller der Urbesetzung von Ein Käfig voller Helden. Er war von 1965 bis zu ihrem Tod mit Natalie Cantor (1916–1997), der Tochter des Künstlerehepaares Eddie und Ida Cantor, verheiratet.[2]

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • Robert Clary: From the Holocaust to Hogan's Heroes. The Autobiography of Robert Clary. Madison Books, Lanham, New York 2001, ISBN 1-56833-228-9.
  • Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945. Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-10-9, S. 81.

Einzelnachweise

  1. French BelterTime vom 24. November 1952 (englisch), abgerufen am 4. Mai 2008
  2. Natalie Cantor in der Internet Movie Database (englisch), abgerufen am 28. Januar 2021
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