Karl Hauffe

Karl Hauffe (* 8. April 1913 i​n Posen; † 30. Januar 1998 i​n Göttingen) w​ar ein deutscher Physikochemiker u​nd Ost-Spion.

Leben

Hauffe studierte a​n der TH Darmstadt, w​o er 1938 z​um Dr.-Ing. promovierte. Von Januar 1942 b​is August 1944 leistete e​r seinen Kriegsdienst. 1947 g​ing er a​ls Dozent a​n die Humboldt-Universität z​u Berlin, w​urde 1948 außerordentlicher Professor a​n der Universität Greifswald u​nd 1952 ordentlicher Professor a​n der HU Berlin. 1953 flüchtete e​r in d​ie Bundesrepublik u​nd war zunächst i​m Max-Planck-Institut für Eisenforschung i​n Düsseldorf u​nd dann wissenschaftlicher Berater a​m Zentralinstitut für industrielle Forschung i​n Oslo.[1] Ab 1955 forschte e​r bei d​en Farbwerken Hoechst über Katalyse.

1956 w​urde Hauffe Professor i​n Göttingen.[1] Von 1964 b​is 1978 wirkte e​r als Professor für angewandte physikalische Chemie u​nd Institutsdirektor a​n der Universität Göttingen.[2]

Nach der Flucht Werner Stillers wurde er am 19. Januar 1979 als DDR-Spion enttarnt: Er wurde bei der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) „Fellow“ geführt. Im Rahmen der Ermittlungen wurde den Strafverfolgungsbehörden bekannt, dass er zuvor für den sowjetischen Geheimdienst KGB und den Bundesnachrichtendienst (BND) spioniert hatte.[1] Hauffe wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Schriften

  • K. Hauffe: Reaktionen in und an Festen Stoffen. Springer Verlag, Berlin, 1955, DNB 451861868.

Einzelnachweise

  1. DDR-Spionage: Das läßt die mächtig wackeln. In: Der Spiegel. Nr. 10, 1979 (online).
  2. Karl Hauffe zum 65. Geburtstag. In: Berichte der Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie. Band 82, 1978, S. 351. (mit 1 Foto)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.