Plön
Plön (plattdeutsch: Plöön) ist die Kreisstadt des Kreises Plön in Schleswig-Holstein und hat knapp 9000 Einwohner. Wahrzeichen der Stadt ist das Schloss, das im 17. Jahrhundert erbaut wurde.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Plön | |
Höhe: | 28 m ü. NHN | |
Fläche: | 36,76 km2 | |
Einwohner: | 8987 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 244 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24306 | |
Vorwahl: | 04522 | |
Kfz-Kennzeichen: | PLÖ | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 57 057 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Schlossberg 3/4 24306 Plön | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Lars Winter (SPD) | |
Lage der Stadt Plön im Kreis Plön | ||
Plön besitzt ein Gymnasium mit 300-jähriger Geschichte, ist Standort der Marineunteroffizierschule und Sitz des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie.
Geografie
Plön liegt direkt am größten Binnensee Schleswig-Holsteins, dem Großen Plöner See, und ist eingebettet in die hügelige Seenlandschaft der Holsteinischen Schweiz. Nur 7,8 km² des Stadtgebietes sind Landfläche. Der Rest des Stadtgebietes verteilt sich auf elf Seen, die vollständig zur Stadt Plön gehören, und fünf weitere, an denen Plön einen Anteil hat. Komplett im Stadtgebiet befinden sich unter anderem die folgenden Gewässer: Behler See, Edebergsee, Höftsee, Großer Madebrökensee, Kleiner Madebrökensee, Schöhsee, Stadtsee, Suhrer See und Trentsee. Darüber hinaus gehören unter anderem der Große und der Kleine Plöner See sowie der Trammer See anteilig zu Plön.
Stadtteile
Auf dem westlichsten Landarm der Stadt Plön liegt an der B 430 der Stadtteil Koppelsberg direkt an der Grenze zur Nachbargemeinde Dörnick. Östlich des Hauptortes an der B 76 befinden sich die Stadtteile Fegetasche, Ruhleben und Stadtheide. Der Stadtteil Stadtheide entstand weitgehend auf dem Gelände der ehemaligen Fünf-Seen-Kaserne, die bis 1996 ein Pionierbataillon beherbergte und seit 2000 zu einem Stadtteil mit Wohn- und Mischgebieten entwickelt wird.[2] Außerdem liegt Ölmühle im Stadtgebiet.[3]
Nachbargemeinden
Plön grenzt an folgende Kommunen (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden): Rathjensdorf, Grebin, Malente, Bösdorf, Bosau, Nehmten, Ascheberg (Holstein), Dörnick, Wittmoldt. Bis auf Malente und Bosau (Kreis Ostholstein) gehören alle Nachbarkommunen ebenfalls zum Kreis Plön.
Die ehemals amtsangehörige Nachbargemeinde Bösdorf wird seit dem 1. Januar 2014 als amtsfreie Gemeinde von der Stadt Plön im Rahmen einer Verwaltungsgemeinschaft verwaltet. Die ebenfalls am 1. Januar 2014 begonnene Verwaltungsgemeinschaft mit der Nachbargemeinde Ascheberg endete am 31. Dezember 2020.[4]
Geschichte
Im Frühmittelalter gelangten nach dem mutmaßlichen Abzug der germanischen Vorbevölkerung während des frühen 8. Jahrhunderts die slawischen Abodriten in den Plöner Raum. Auf der großen, Plön vorgelagerten Insel, die später Olsborg hieß, errichteten die Slawen eine umfangreiche Befestigungsanlage. Sie nannten ihre Siedlung Plune, was „eisfreies Wasser“ bedeutet. 1075 lockte hier laut Helmold von Bosau der wagrische Fürst und abodritische Samtherrscher Kruto den Nakoniden Budivoj ins „castrum Plunense“, belagerte ihn und ließ die Belagerten, als sie sich unter dem Versprechen freien Abzugs ergaben, erschlagen. 1139 zerstörten sächsische Holsten gegen den Willen des Holsteiner Graf Adolf II. von Schauenburg eigenmächtig die Festung und beendeten damit die slawische Herrschaft über den Plöner Raum.
20 Jahre später ließ Adolf II. die Burg auf der Insel wieder aufbauen, verlegte sie jedoch alsbald auf den heutigen Schlossberg. Im Schutz der Burg und nahe der von Lübeck nach Norden führenden Handelsstraße entwickelte sich eine sächsisch-deutsche Marktsiedlung. Im Jahre 1236 wurde Plön das Lübische Stadtrecht verliehen. Auf einer schmalen Landenge zwischen den Seen und dem Fluss Schwentine strategisch günstig gelegen, blieb Plön ein bedeutendes Zentrum der Grafschaft Holstein, bis diese 1460 in Personalunion an das dänische Königshaus fiel. Von 1561 bis 1761 war Plön Residenz des Herzogtums Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön.
Durch Erbteilungen innerhalb des dänischen Königshauses entstand 1622 das Herzogtum Schleswig-Holstein-Plön. Mit Errichtung des Plöner Schlosses anstelle der alten Burg 1633–1636 durch Herzog Joachim Ernst wurde Plön Hauptstadt des kleinen Fürstentums. Als Residenzstadt erfuhr Plön eine beträchtliche Aufwertung. So gründete Herzog Johann Adolph („Hans Adolf“) 1685 im Nordwesten der Stadt die Neustadt, um hier Handwerker anzusiedeln und damit die Wirtschaftskraft des Herzogtums zu steigern. Unter Friedrich Carl wurde das Schlossgebiet um mehrere barocke Gebäude und einen Lustgarten erweitert. Die Stadt besaß damals ca. 1000 Einwohner und reichte ungefähr bis zur Schwentinebrücke im Osten und zum Ende der heutigen Fußgängerzone im Westen. Beide Zugänge waren mit Toren gesichert. Die Plöner Lateinschule, die Vorläuferin des heutigen Gymnasiums Schloss Plön, wurde 1704 gegründet.[5]
1761 fiel das Herzogtum an die dänische Krone zurück. Damit gehörte Plön bis zum Bundesexekution Ende 1863 wie das restliche Herzogtum Holstein einerseits zum dänischen Gesamtstaat, andererseits aber auch zum Heiligen Römischen Reich (bis 1806) bzw. zum Deutschen Bund. Es diente zeitweilig dem dänischen König als Sommerresidenz, blieb ansonsten aber eine Provinzstadt mit ungefähr 2000 Einwohnern. Das kultivierte Leben in der kleinen Nebenresidenz hat Rochus von Liliencron in seinen „Jugenderinnerungen“ beschrieben. Mitte des 19. Jahrhunderts weilte der dänische Kronprinz einige Jahre zur Sommerfrische im Schloss, das seither seinen weißen Putz mit dem grauen Dach zeigt.
1867 wurde Plön, nun Teil Preußens, nach Inkrafttreten der preußischen Verwaltungsreform Kreisstadt. Die Hohenzollern-Prinzen erhielten ihre schulische Ausbildung zum Teil in Plön; die Prinzeninsel ist heute noch im Besitz des Hauses Hohenzollern. Für Besuche der Kaiserfamilie wurde ein eigener Bahnhof errichtet. Ab 1868 war das Plöner Schloss eine preußische Kadettenanstalt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde daraus ein Internat, das 1933–1945 als Nationalpolitische Erziehungsanstalt diente. Seit 1946 war es wieder staatliches Internat.
1891 gründete Emil Otto Zacharias mit finanzieller Unterstützung der preußischen Regierung und mehrerer Privatleute am Plöner See die erste „Biologische Station“ für Süßwasserforschung auf deutschem Boden als privates Forschungsinstitut. Nach seinem Tod übernahm August Thienemann die Leitung. Als Nachfolgeinstitution existierte lange das Max-Planck-Institut für Limnologie. Dieser Institutsstandort wurde, nach insgesamt 115 Jahren der limnologischen Forschung, als Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie auf andere Schwerpunkte ausgerichtet. Plön ist außerdem „Korporativ Förderndes Mitglied“ der Max-Planck-Gesellschaft.[6]
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde im Plöner Schloss eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt gegründet, die Elitenbildung im Sinn des NS-Regimes betrieb.[7] Ab Mitte April 1945 hielten sich kurzzeitig Teile der letzten Reichsregierung sowie der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Karl Dönitz im Barackenlager der Kaserne Stadtheide auf. Am 1. Mai verkündete Dönitz, dass Hitler gefallen sei und ihn zum Nachfolger bestimmt habe. Am nächsten Tag floh die neue Geschäftsführende Reichsregierung vor den herannahenden britischen Truppen weiter in den Sonderbereich Mürwik. Plön wurde anschließend zur „Offenen Stadt“.[8] Am 4. Mai 1945 unterschrieb Hans-Georg von Friedeburg im Auftrag von Dönitz die Teilkapitulation der Wehrmacht für Nordwestdeutschland, Dänemark und die Niederlande.[9] Der Krieg endete schließlich mit der Bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai.
Ab 1946 begann wieder der Unterricht in der Internatsoberschule mit angeschlossenem Internat, später das Gymnasium Schloss Plön.[10] Das Internat im Plöner Schloss wurde 2001 unter der Landesregierung von Heide Simonis geschlossen und das Schloss an den Optikkonzern Fielmann verkauft. Dieser hat dort nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten im Oktober 2006 eine Akademie für das Optikerhandwerk eröffnet. Es handelt sich um ein gemeinnütziges Schulungszentrum für die gesamte Augenoptik. Zum Schloss gehört das weitläufige Schlossgebiet. Es zeichnet sich durch aufwändig restaurierte historische Gebäude (z. B. Prinzenhaus, Alte Schwimmhalle, Uhrenhaus), Alleen und alten Baumbestand aus.
Das Prinzenhaus wird „Perle des Rokoko“ genannt. Es wurde früher als Gartenhaus genutzt und erhielt seinen heutigen Namen, als die Söhne des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. in diesem Gebäude unterrichtet wurden. Nach mehreren Jahren der Restaurierung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist es nun wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Im Uhrenhaus befindet sich heute das Informationszentrum des Naturparks Holsteinische Schweiz. Die ehemalige kaiserliche Schwimmhalle ist heute ein Kulturforum, das für Veranstaltungen und Ausstellungen zur Verfügung steht. Zeugen aus kaiserlicher Zeit sind noch an weiteren Stellen in Plön sichtbar. So befindet sich auf der Prinzeninsel ein reetgedeckter Pavillon, von dem man einen Ausblick auf den Großen Plöner See hat – dies war der Lieblingsplatz der Kaiserin. In der Kapelle am Alten Friedhof befindet sich der von Kaiserin Auguste Viktoria gestiftete Altar der Schlosskapelle.
Ende der 1970er Jahre wurde die innerstädtische Umgehungsstraße gebaut (Bundesstraße 76 und 430), für die einige Häuser der Innenstadt weichen mussten und die über mehrere Seen geführt wurde. Die Straße wird heute als nicht mehr zeitgemäß angesehen, vor allem der Verkehrslärm ist ein Problem für die Anwohner, und Lösungen bis zu einem Rückbau werden diskutiert.
Relikte des Kalten Kriegs finden sich als Sprengschächte und Stecksperren in der Fünf-Seen-Allee im Gebiet der ehemaligen Fünf-Seen-Kaserne (ehemaliges Pionierbataillon 6, 6. Panzergrenadierdivision), Plön-Stadtheide.
Politik
Ratsversammlung
Die Kommunalwahlen 2018 brachten folgendes Ergebnis:[11]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2018 |
Sitze 2018 |
% 2013 |
Sitze 2013 |
% 2008 |
Sitze 2008 |
% 2003 |
Sitze 2003 |
Gewinne und Verluste
| |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 31,06 | 8 | 33,09 | 8 | 34,16 | 8 | 51,20 | 12 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 25,59 | 6 | 32,76 | 7 | 33,44 | 8 | 30,04 | 7 | |
-Plön | Freie Wählergemeinschaft Plön | 9,06 | 2 | 15,42 | 4 | 22,93 | 5 | 13,64 | 3 | |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 19,64 | 5 | 12,70 | 3 | — | — | — | — | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 8,36 | 2 | 6,03 | 1 | 9,46 | 2 | 5,12 | 1 | |
LINKE | DIE LINKE | 6,28 | 2 | — | — | — | — | — | — | |
gesamt | 100,0 | 25 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | ||
Wahlbeteiligung in % | 47,21 | 48,26 | 49,25 | 57,06 |
Die neugewählte Plöner Ratsversammlung konstituierte sich in ihrer Sitzung am 13. Juni 2018.
Bürgermeister
Bei der Stichwahl vom 17. Juli 2016 wurde Lars Winter (SPD) mit 59,3 % der gültigen Stimmen zum Bürgermeister Plöns gewählt. Sein Gegenkandidat Stefan Meyer (Parteilos) erhielt 40,7 % der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 46,5 %. Lars Winter trat sein Amt als Bürgermeister am 1. März 2017 an.
Bereits im ersten Wahlgang scheiterte der bis dahin amtierende Bürgermeister Jens Paustian mit 28,24 %, während seine Mitbewerber im ersten Wahlgang 31,73 % (Meyer) bzw. 39,79 % (Winter) der gültigen Stimmen erhalten konnten. Die Wahlbeteiligung lag im ersten Wahlgang bei 51,46 %.[14][15]
Wappen
Blasonierung: „In Silber über abwechselnd silbernen und blauen Wellen, in denen ein roter Fisch schwimmt, eine durchgehende, niedrige rote Zinnenmauer aus Ziegeln, besetzt mit einem gedrungenen roten Zinnenturm mit zwei schwarzen Torbögen; über dem Turm schwebend das holsteinische Wappen (in Rot das silberne Nesselblatt).“[16]
Partnerschaften
- Ksour-Essaf (Tunesien), seit 1969
- Plau am See (Mecklenburg-Vorpommern), seit 1990
- Eine Patenschaft besteht mit dem Ort Schilino (früher Szillen bzw. Schillen) im Rajon Neman in der Oblast Kaliningrad, einem Teil des früheren Ostpreußens.
- Eine weitere Patenschaft besteht seit dem 16. Mai 2013 mit der Marineunteroffizierschule Plön.
Verkehr
Plön bildet den Knotenpunkt der Bundesstraßen 76 (Ost-West-Verlauf) und 430 (Südwest-Nordost-Verlauf). Über die B 430 besteht eine Anbindung an die Autobahn 21 (ca. 19 km, Anschlussstelle Bornhöved) und die Autobahn 7 (ca. 40 km, Anschlussstelle Neumünster-Mitte). Die B 76 bindet Plön außerdem an die Autobahn 1 an (ca. 27 km, Anschlussstelle Eutin).
Die Verkehrsbetriebe Kreis Plön sind dem Verkehrsverbund Region Kiel angeschlossen. Sie betreiben im Stadtverkehr zwei Buslinien und bedienen außerdem Verbindungen mit dem Umland. Die Landeshauptstadt Kiel kann per Regionalbus der Firma Autokraft erreicht werden.
Durch Plön führt die Bahnstrecke Kiel–Lübeck. Die Züge verkehren halbstündlich in beide Richtungen. Im historischen Bahnhofsgebäude mit der Prinzenbahnhofsüberdachung befindet sich nach dem Erwerb des Gebäudes durch die Stadt Plön und anschließenden grundlegenden Sanierungsarbeiten seit Mitte 2008 die Tourist-Information Großer Plöner See & DB-Agentur.
Bildung und Kultur
Schulen
- Förderschulen
- Förderzentrum Plön, Am Schiffsthal, 54 Schüler in 5 Klassen, 106 Betreute
- Grundschulen
- Breitenauschule, Breitenaustraße, 166 Schüler in 10 Klassen
- Rodomstorschule, Rodomstorstraße, 232 Schüler in 10 Klassen
- Gemeinschaftsschule
- Gemeinschaftsschule des Schulverbandes Plön Stadt und Land in Plön, Schule am Schiffsthal, Am Schiffsthal, 580 Schüler in 25 Klassen
- Gymnasium
- Gymnasium Schloss Plön, Prinzenstraße, 785 Schüler in 35 Klassen
- Berufliche Schule
- Regionales Berufsbildungszentrum (BBZ) des Kreises Plön, Heinrich-Rieper-Straße, 1668 Schüler in 108 Klassen[17]
Schülerzahlen aus dem Schuljahr 2019/2020[18]
Kirchen
- evangelisch-lutherisch
- Johanniskirche, Hamburger Straße
- Nikolaikirche, Markt
- Osterkirche, Osterfriedhof
- Gemeinschaft in der evangelischen Kirche Plön, Krusekoppel
- römisch-katholisch
- Pfarrkirche St. Antonius, Brückenstraße
Kulturelle Veranstaltungen
- Plöner Jazztage (Traditional Jazz / an den 4 Tagen von Himmelfahrt bis Sonntag)
- „Grüne Note“ (diverse Stilrichtungen / jährlicher Konzerttag der Kreismusikschule)
- Schützenfest der Plöner Schützengilde von 1621 e. V. (jährlich am 2. Freitag im Juli)
- Plöner Stadtbuchtfest (Volksfest / jährlich Mitte August)
- Plöner Kulturnacht (Kleinkunst/ jährlich am ersten Wochenende im September)
- Plöner Musikherbst (Klassik / jährlich im September/Oktober)
- Livemusik im Kulturforum Schwimmhalle Schloss Plön (überwiegend Klassik)
- Livemusik im Restaurant Alte Schwimmhalle (Jazz, Blues, Rock)
- Theatertage und Gastspiele überregional bekannter Künstler durch Theater Zeitgeist
Wiederkehrende Veranstaltungen
- Aktion ‚Offener Garten‘ Schleswig-Holstein und Hamburg. Gärten öffnen ihre Tore, jährlich am 3. Wochenende im Juni. Teilnehmergärten in Stadt und Kreis Plön.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert ist unter anderem die Altstadt mit der Nikolaikirche, dem Kreismuseum, das sich in der ehemaligen Alten Apotheke befindet, dem Rathaus und vielen Geschäften und Cafés.
Schloss Plön
Das Plöner Schloss ist eines der bedeutendsten Renaissance-Bauwerke im Lande. Es war bis zum Tod von Herzog Friedrich Karl von Schleswig-Holstein-Plön 1761 Residenz und wurde danach für unterschiedliche Zwecke genutzt. Heute befindet es sich im Besitz der Firma Fielmann.
Schlossgarten Plön mit Siebenstern (ehemals Jagdstern) Heute ist der Schlossgarten im Besitz der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Es handelt sich um einen bedeutenden Barockgarten, der in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts unter Herzog Friedrich Carl (reg. 1729–1761) entstand. Die Umformung im englischen Landschaftsgartenstil erfolgte Mitte des 19. Jahrhunderts, der Regierungszeit Christian VIII., durch den Königlichen Hofgärtner Christian Schaumburg aus Hannover.
Alter Apfelgarten, ehemals herzoglicher Küchengarten Dies war der erste Küchengarten der Plöner Residenz unter Herzog Joachim Ernst, dem Erbauer des Plöner Schlosses, zu Anfang des 17. Jahrhunderts. In preußischer Zeit wurde er als Obstgarten genutzt. Die Wiederherstellung und Ergänzung fand unter der Federführung des Vereins Freunde des Plöner Prinzenhauses e. V. als Projekt ‚Alter Apfelgarten‘ statt., das durch den Bau eines modernen Aussichtspavillons nach historischem Vorbild eines Teepavillons aus der Zeit König Christians VIII. ergänzt wurde. Viele historische Obstsorten wurden dort katalogisiert und weitere historische Sorten – Äpfel und Birnen – aufgepflanzt.
Parnass-Turm Der Parnass-Turm ist ein 1888 vom Plöner Verschönerungsverein auf einem Steinsockel als Aussichtsturm errichteter 20 m hoher Stahlfachwerkturm. Er ist von April bis Oktober geöffnet.
Wasserturm
Der ehemalige Plöner Wasserturm von 1913 liegt im Osten der Stadt und wird heute als Wohnturm genutzt.
Evolutionsweg Der Evolutionsweg stellt auf 11 Stationen die Entwicklung des Lebens von der Entstehung der Erde bis zum Auftreten des Menschen (Homo sapiens) dar. Er führt entlang des Seeufers über die Eutinerstraße bis zum Max-Planck-Institut.[19]
Planetenpfad Auf dem Plöner Planetenpfad entlang des Strandweges am Großen Plöner See ist das Sonnensystem, ausgehend vom Sonnensymbol auf der Anlegestelle Marktbrücke, im Maßstab 1:2.000.000.000 abgebildet.
Museen
In Plön befinden sich das Museum des Kreises Plön mit der Norddeutschen Glassammlung, das Naturpark-Haus, das Prinzenhaus zu Plön und die Fritz-During-Stiftung im Kreis Plön.
Theater
Plöner Speeldeel
Die Plöner Speeldeel e. V. wurde im Jahre 1928 gegründet und führt plattdeutsches Theater auf.
Marionettentheater Krieglstein
Gegenüber dem Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie (bis 2007: MPI für Limnologie) ist das Marionettentheater Krieglstein zu finden. Ute Krieglstein gestaltet die Fadenpuppen samt Bühnenbild und spielt selbst geschriebene Stücke zusammen mit ihrem Ehemann Gerd, der für die Technik zuständig ist. Nach Jahren als Tourneetheater in Deutschland, im europäischen Ausland und mehreren Gastspielen in Südkorea haben Puppen & Co seit 2000 eine feste Spielstätte in Plön.
Theater Zeitgeist e.V.
Ziel des Vereins Theater Zeitgeist e.V. (seit 1997) ist die Durchführung kultureller Veranstaltungen wie beispielsweise Theateraufführungen eigener oder fremder Stücke sowie Veranstaltungen mit Kabarett- und Comedy Künstlern aus dem kompletten deutschsprachigen Raum.
Theaterfimmel
Das Zwei-Personen-Theater wurde 2010 von dem Ehepaar Carina und Christoph Kohrt gegründet. Die beiden haben zahlreiche Theaterstücke für Erwachsene im Repertoire. Die jährliche Aufführung zu Silvester hat Kult-Charakter und ist meist Wochen zuvor ausverkauft. Außerdem führen die beiden, teilweise zu dritt mit dem Kinderliedermacher Matthias Meyer-Göllner, selbstgeschriebene Musiktheaterstücke für Kinder und Familien auf. Das erfolgreichste „Flattertom & Flederlilly“ läuft schon seit 2013. Es wurde und wird regelmäßig auch weit außerhalb der Kreisstadt, z. B. in Bayern aufgeführt.
Kulturvereine
Kulturforum Schwimmhalle Schloss Plön
Das Kulturforum Schwimmhalle Schloss Plön e. V. ist ein gemeinnütziger Verein, der gegründet wurde, um in der Jugendstilschwimmhalle kulturelle Veranstaltungen im Bereich Bildung und Wissenschaft, Musik, Literatur sowie darstellender und bildender Kunst für die Plöner Bevölkerung und ihre Gäste zu fördern und durchzuführen. Die Mitglieder veranstalten in der Jugendstilschwimmhalle unter anderem Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Jazzkonzerte, Niederdeutsche Abende, Wissenschaftliche Vorträge und Ausstellungen.
Literatur: Schöne Zeiten im schönen Plön (Zitat)
„Der romantische Zug war mir ja freilich durch die ganze Richtung der Zeit in die Wiege gelegt. Seine kräftige Entwickelung erhielt aber nicht am wenigsten Nahrung durch die romantische Schönheit Plöns und seiner Landschaft. Die kleine Stadt liegt, rings von Seen umgeben, auf einem schmalen Landstrich rings um den mäßigen Hügel herum, dessen Höhe das alte herzogliche Schloss einnimmt, von alten Bäumen, Alleen und terrassenartig abfallenden Gärten umringt. Um die weitgestreckten Wasserflächen der Seen, die man von oben mit einem Blicke überschaut, zieht sich über Hügelreihen ein Gürtel herrlicher Buchenwaldungen, dazwischen eine fruchtbar lachende Landschaft. Wenn am Abend des hellen Sommertags über die leise bewegte Welle des Wasserspiegels der Mond seine Strahlen warf, welch herrliche Dekoration, um auf den Terrassen und unter den alten Bäumen ein romantisches Herzensspiel zu treiben …“
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Brokes (1513–1585), Admiral und Bürgermeister der Hansestadt Lübeck
- Dorothea Sophie von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön (1692–1765), Ehefrau des mecklenburgischen Herzogs Adolf Friedrich III.
- Johann Daniel Gundelach (1739–1818), Geistlicher und Megalithforscher
- Georg Michael Telemann (1748–1831), Kirchenmusiker und Komponist
- Friedrich Carl Gröger (1766–1838), Porträtmaler und Lithograph
- Karl Friedrich Christian Hasselmann (1794–1882), Pfarrer und Politiker
- Rochus von Liliencron (1820–1912), Germanist, Musikhistoriker und Herausgeber der Allgemeinen Deutschen Biographie
- Friedrich Hartmann (1821–1899), Apotheker und Heimatforscher
- Karl Christian Bruhns (1830–1881), Astronom
- Georg Kuphaldt (1853–1938), Stadtgartendirektor von Riga
- Elisabeth Neelsen (1875–nach 1949), Landschaftsmalerin und Kunsterzieherin
- Otto von Dorrien (1889–1945), Jagdpilot im Ersten Weltkrieg, evangelisch-lutherischer Theologe, Mitglied der Bekennenden Kirche
- Karl von Graffen (1893–1964), Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg und Träger des Ritterkreuzes.
- Christian Kinder (1897–1975), Jurist und Konsistorialrat der Evangelischen Landeskirche Schleswig-Holstein, Reichsleiter der Deutschen Christen
- Karl Mauss (1898–1959), Zahnarzt und Offizier, Ritterkreuzträger
- Lauritz Lauritzen (1910–1980), Politiker (SPD)
- Rudolph Hartmann (1816–1893), Arzt und Heimatforscher
- Peter Herden (1918–2013), Schauspieler
- Jörg Menno Harms (* 1939), Manager
- Lothar Zechlin (* 1944), Staatsrechtler und Rektor der Universität Graz
- Armin Wessel (1946–2011), Kinderkardiologe und Hochschullehrer
- Wolfgang Wien (* 1963), General und Vizepräsident für militärische Angelegenheiten des Bundesnachrichtendienstes
- Ulrich Bähnk (* 1965), Schauspieler
Persönlichkeiten, die in Plön lebten oder wirkten
- Woldemar Friedrich von Schmettau (1749–1794), Diplomat in dänischen Diensten und Schriftsteller
- Alard du Bois-Reymond (1860–1922), Ingenieur, Patentanwalt und Erfinder[20], Sohn des Physiologen Emil Heinrich du Bois-Reymond.
- Lili du Bois-Reymond[21] (1864–1948), geb. Hensel; Schriftstellerin; Ehefrau von Alard du Bois-Reymond. Enkelin der Komponistin Fanny Mendelssohn Bartholdy, verheiratete Fanny Hensel;
- Fanny du Bois-Reymond (1891–1990); Gärtnerin und spätere Psychoanalytikerin; älteste Tochter von Lili und Alard du Bois-Reymond; Urenkelin der Komponistin Fanny Mendelssohn Bartholdy.
- Johannes Kinder (1843–1914), langjähriger Bürgermeister und erster Ehrenbürger der Stadt
- Marie Schwertzel (1871–1950), Gärtnerin, Begründerin der Gartenbauschule Marienhöhe bei Plön in Holstein[22]
- Siegfried Möller (1896–1970), deutscher Bildhauer, Keramiker und Hochschullehrer[23]
- Elisabeth Jaspersen (1900–1994), Porträt- und Landschaftsmalerin
- Martin Lüttge (1943–2017), Schauspieler
Trivia, Plön im Film
Der Bahnhof Plön spielte zuerst 1943 in dem UFA-Farbtonfilm Immensee eine Rolle. Der Bahnhof hieß hier Immensee, Hauptrollen spielten Kristina Söderbaum, Carl Raddatz und Paul Klinger.
Im Jahre 1969 entstand im Plöner Schloss, im Plöner Umland und am Strand von Sankt Peter-Ording der Film Sieben Tage Frist.
Anfang der 1970er Jahre folgten die beiden ARD-Vorabend-Fernsehserien Kleinstadtbahnhof (13 Folgen in den Jahren 1971/72) und Neues vom Kleinstadtbahnhof (13 Folgen in den Jahren 1972/1973) mit Heidi Kabel und Gustav Knuth in den Hauptrollen. In den Serien heißt der Ort Lüttin.
Ab 1997 spielte die ARD-Vorabendserie Die Schule am See in Plön. In der Kulisse des Schlosses Plön wurden 44 Folgen (1997–2000) mit Mareike Carrière in der Hauptrolle gedreht. Auch hier hieß das Internat Schloß Lüttin (Internat, Kommandeursvilla und Mädchenhaus), in direktem Bezug auf die beiden Serien der 1970er Jahre.
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Link zum Bebauungsplan 2000 (Memento vom 11. Juli 2012 im Internet Archive) der Stadt Plön.
- Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 7: Munkbrarup - Pohnsdorf. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2006, ISBN 978-3-926055-88-0, S. 346 (dnb.de [abgerufen am 22. Juli 2020]).
- Pressemitteilung der Gemeinde Ascheberg vom 23. Dezember 2020. Website der Gemeinde Ascheberg. Abgerufen am 19. Mai 2021.
- Alfred Heggen (Hrsg.): 300 Jahre Gymnasium in Plön. Neumünster 2004, S. 15.
- Siehe Liste der Korporativ Fördernden Mitglieder unter Liste „Korporativ Fördernde Mitglieder“ (Memento vom 14. Januar 2011 im Internet Archive)
- Hermann Weiß: Nationalpolitische Erziehungsanstalten (NPEA, gebräuchlicher NAPOLA). In: ders., Wolfgang Benz und Hermann Graml (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. Klett-Cotta, Stuttgart 1997, S. 597.
- Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte: VIMU. Kriegsende, abgerufen am: 31. Mai 2017
- Die Kapitulation auf dem Timeloberg (PDF, 16. S.; 455 kB)
- Alfred Heggen (Hrsg.): 300 Jahre Gymnasium in Plön. Neumünster 2004, S. 37–44.
- http://ploen.active-city.net/city_info/webaccessibility/index.cfm?region_id=308&waid=79&design_id=0&item_id=0&modul_id=33&record_id=56938&keyword=0&eps=20&cat=0
- https://www.ploen.de/buergerinformationssystem/pa020.asp
- https://www.shz.de/lokales/ostholsteiner-anzeiger/CDU-fordert-ehemaliges-Fraktionsmitglied-zum-Mandatsverzicht-auf-id32432772.html
- Bürgermeisterstichwahl 17. Juli 2016. In: wahlen-ploen.active-city.de. Abgerufen am 17. Juli 2016.
- Admin: Berichterstattung zum Ergebnis der 1. Wahlgangs der Bürgermeisterwahl | ploen-waehlt.de. (Nicht mehr online verfügbar.) In: ploen-waehlt.de – Bürgermeisterwahl in Plön am 3. Juli 2015. 4. Juli 2016, archiviert vom Original am 17. Juli 2016; abgerufen am 17. Juli 2016.
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Verzeichnis der berufsbildenden Schulen in Schleswig-Holstein 2019/2020
- Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Verzeichnis der allgemeinbildenden Schulen in Schleswig-Holstein 2019/2020
- http://evolutionsweg.de/
- Alard du Bois-Reymond: Erfindung und Erfinder, Verlag von Julius Springer, 1906.
- Marion Heine: Auf den Spuren der Familie du Bois-Reymond (Teil I und Teil II). Als Beiträge jeweils in: Jahrbuch für Heimatkunde im Kreis Plön, 48. Jg., 2018, S. 75–118 und Jahrbuch für Heimatkunde Im Kreis Plön, 49. Jg., 2019, S. 83–140.
- Marion Heine: Die Gartenbauschule Marienhöhe in Plön. Als Beitrag in: Jahrbuch für Heimatkunde im Kreis Plön, 46. Jg., 2016, S. 5–57
- Ausstellungskatalog der Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG S.10. Abgerufen am 16. April 2020.