Georg Kotowski
Georg Hubert Kotowski (* 12. Juni 1920 in Thorn; † 29. November 1999 in Berlin) war ein deutscher Hochschullehrer und Politiker (CDU).
Leben
Sohn des Volksschullehrers Wilhelm Joseph Kotowski und Helene Anastasia geb. Rink. Die kinderreiche Familie Kotowski zog 1920 aufgrund der neuen Lehrerstelle des Vaters nach Berlin. Nach dem Abitur 1938 verrichtete Kotowski bis 1945 Reichsarbeitsdienst und war bei der Wehrmacht. Anschließend studierte er und war 1948 studentischer Mitbegründer der Freien Universität Berlin (FU). Kotowski war Schüler des späten Friedrich Meinecke; er gehörte zu den ausgewählten Studenten, die zu seinen „privatissime“ gehaltenen Seminaren zugelassen waren. Zugleich soll er Meinecke dazu überredet haben, sich als erster symbolischer Präsident der neu gegründeten Freien Universität zur Verfügung zu stellen.[1] 1959 wurde er Privatdozent und war ab 1966 ordentlicher Professor für die Wissenschaft von der Politik. Von 1966 bis 1988 hatte er am Otto-Suhr-Institut den Lehrstuhl für geschichtliche Grundlagen der Politik inne.
Seit 1954 war Kotowski Mitglied der CDU. Von 1958 bis zum 31. Oktober 1969 war er Abgeordneter im Abgeordnetenhaus von Berlin. Zeitgleich zur Bundestagswahl am 28. September 1969 wurde er als Abgeordneter für Berlin in den Bundestag durch das Abgeordnetenhaus gewählt. Diesem gehörte er bis 1972 für eine Wahlperiode lang an.
Seine Schwiegertochter Cerstin-Ullrike Richter-Kotowski war ebenfalls für die CDU Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses.[2]
Georg Kotowski starb 1999 im Alter von 79 Jahren in Berlin. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Dahlem.[3]
Literatur
- Werner Breunig, Siegfried Heimann, Andreas Herbst: Biografisches Handbuch der Berliner Stadtverordneten und Abgeordneten 1946–1963 (= Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin. Band 14). Landesarchiv Berlin, Berlin 2011, ISBN 978-3-9803303-4-3, S. 150–151 (331 Seiten).
Weblinks
- Literatur von und über Georg Kotowski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Franz Ansprenger: Zum Tode Georg Kotowski: Entschieden und liberal, in: FU Nachrichten 2000
- Volksschullehrer Joseph Kotowski
- Chronik Kotowski (1800–1920) / von Peter M. Kotowski
Einzelnachweise
- so Franz Ansprenger in seinem Nachruf in den FU Nachrichten, siehe http://userpage.fu-berlin.de/~fupresse/FUN/2000/1-2-00/leute/leute2.html
- Annika Middeldorf: Nächster Halt: Freie Universität. In: Der Tagesspiegel. 8. Dezember 2015, abgerufen am 21. Januar 2016.
- Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 580.