Wöllstadt
Wöllstadt ist eine Gemeinde im hessischen Wetteraukreis.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Wetteraukreis | |
Höhe: | 137 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,38 km2 | |
Einwohner: | 6529 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 425 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 61206 | |
Vorwahl: | 06034 | |
Kfz-Kennzeichen: | FB, BÜD | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 40 025 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Paul-Hallmann-Straße 3 61206 Wöllstadt | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Adrian Roskoni (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Wöllstadt im Wetteraukreis | ||
Geografie
Nachbargemeinden
Wöllstadt grenzt im Norden an die Stadt Friedberg, im Osten an die Stadt Niddatal, im Süden an die Stadt Karben, sowie im Westen an die Stadt Rosbach v. d. Höhe.
Geschichte
- Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 790 im Lorscher Codex.[2]
- In der Reformationszeit wurden Nieder- und Ober-Wöllstadt evangelisch. Ober-Wöllstadt blieb, als es etwa 1580 dem Kurfürstentum Mainz zugeschlagen wurde, zunächst noch lutherisch; erst Anfang des 17. Jahrhunderts wurde Ober-Wöllstadt wieder katholisch. Nieder-Wöllstadt blieb evangelisch.
- 1603 wurde der reformierte Pfarrer Anton Praetorius, Kämpfer gegen Hexenprozesse und Folter, in Ober-Wöllstadt nach einem Gottesdienstbesuch nach einem heftigen Disput über die Marienverkündigung des katholischen Predigers kurz nach der Rekatholisierung des Ortes durch den Mainzer Erzbischof verhaftet und mehrere Wochen inhaftiert. Erst das persönliche Eingreifen seines Heidelberger Landesherren, Kurfürst Friedrich IV., rettete ihn aus der Haft.
- Im Dreißigjährigen Krieg wurde Wöllstadt sehr in Mitleidenschaft gezogen. 1622 und 1626 plünderten hier Soldaten.
- Bis zur Mediatisierung und Säkularisation gehörte Nieder-Wöllstadt den Grafen von Solms, seit 1607 zur Rödelheimer Linie, und Ober-Wöllstadt war kurmainzisch.
- Alte, weit verbreitete Nachnamen in Ober-Wöllstadt sind Feuerbach, Gondolf, Ewald, Veith und Brauburger.
Am 1. August 1972 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bisher selbständigen Gemeinden Nieder-Wöllstadt und Ober-Wöllstadt kraft Landesgesetz zur neuen Gemeinde Wöllstadt zusammengeschlossen.[3][4]
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[5] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[6][7][8]
Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | |||||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
FWG | Freie Wählergemeinschaft Wöllstadt | 48,6 | 15 | 38,1 | 12 | 34,8 | 11 | 14,8 | 5 | 10,1 | 3 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 39,9 | 12 | 52,1 | 16 | 47,9 | 15 | 53,5 | 16 | 54,3 | 17 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 11,5 | 4 | 9,9 | 3 | 17,3 | 5 | 31,7 | 10 | 35,6 | 11 | |
Gesamt | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | ||
Wahlbeteiligung in % | 60,4 | 61,9 | 55,2 | 51,8 | 58,4 |
Bürgermeister
Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[9] Die vergangenen Bürgermeisterwahlen lieferten folgende Ergebnisse:[9]
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(1)Stichwahl
Am 15. Oktober 2006 wurde Bürgermeister Alfons Götz (CDU) mit 91 Prozent für eine dritte Amtszeit wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,2 Prozent. Am 23. September 2012 wurde Adrian Roskoni (parteilos) mit 61,7 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt. Gegenkandidat Steffen Maar (parteilos) erzielte 38,3 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 68,8 Prozent. Amtsantritt von Bürgermeister Roskoni war am 15. März 2013.[10] Am 28. Oktober 2018 wurde Bürgermeister Adrian Roskoni (parteilos) mit 79,2 Prozent für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 69,4 Prozent.[9]
Bisherige Bürgermeister:[9]
- Paul Hallmann, Amtszeit 1972–1975
- Ernst Balzer, Amtszeit 1975–1981
- Volker Schäfer, Amtszeit 1981–1986
- Norbert Schilling, Amtszeit 1986–1994
- Alfons Götz, Amtszeit 1995–2013
- Adrian Roskoni, Amtszeit 2013–
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch beide Ortsteile verläuft die B 3. Seit Jahrzehnten kämpfen die Anwohner um die Ortsumgehung, weil die Lärm- und Schmutzbelastungen in beiden Ortsteilen sehr hoch sind. Im November 2012 wurde der Bau der etwa sieben Kilometer langen Straße B 3a eingeleitet. Die Umgehung verläuft von Norden kommend östlich von Ober-Wöllstadt, überquert dann die B 3 (alt) zwischen beiden Ortsteilen und schwingt westlich an Nieder-Wöllstadt vorbei auf die B 3 Richtung Karben ein. Zusätzlich bekommt die östlich von Nieder-Wöllstadt verlaufende B 45 nach Norden einen Anschluss an die neue B3a, sodass die Gesamtlänge der Straßenneubauten rund neun Kilometer beträgt. Insgesamt sind für das Projekt 10 Brückenbauwerke erforderlich. Die Verkehrsübergabe der B 3 neu konnte vom Bauträger Hessen Mobil im August 2017 bis auf einige verbleibende Restarbeiten erfolgen. Nieder-Wöllstadt hat einen S-Bahnhof (Linie S6) an der Main-Weser-Bahn nach Frankfurt am Main und Friedberg. Außerdem gibt es Busverbindungen nach Friedberg, Bad Nauheim und Niddatal.
Medien
Die Stadt liegt im Einzugsgebiet der Wetterauer Zeitung und der Frankfurter Rundschau.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter Wöllstadts
- Eckehard Feigenspan, ehemaliger Fußballspieler, Deutscher Meister mit Eintracht Frankfurt in der Saison 1958/59, * 13. Mai 1935 in Wöllstadt.
Literatur
- Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! 250 Jahre St. Stefanus Ober-Wöllstadt. 26. September 2004 (in diesem Jubiläumsheft der katholischen Pfarrei stellt Jürgen Hofmann kurz die Geschichte und die Menschen von Ober-Wöllstadt vor).
- Dieter Wolf (Hrsg.), Fritz Runge (Hrsg.): 1200 Jahre Wöllstadt. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1990, ISBN 3-89264-425-X.
- Literatur von und über Wöllstadt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur über Wöllstadt In: Hessische Bibliographie[11]
Weblinks
- Website der Gemeinde Wöllstadt
- Wöllstadt, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Linkkatalog zum Thema Wöllstadt bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
- Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Karl Josef Minst [Übers.]: Lorscher Codex (Band 5), Urkunde 2978, 24. Mai 790 – Reg. 2189. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 44, abgerufen am 7. Mai 2019.
- Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Büdingen und Friedberg (GVBl. II 330-19) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 230, § 4 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 361.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
- Bürgermeister-Direktwahlen in Wöllstadt. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
- https://web.archive.org/web/20161218014933/http://www.fnp.de/lokales/wetterau/Roskoni-gewinnt-in-Woellstadt;art677,256956
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!