Rosheim
Rosheim ist eine französische Stadt im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass) mit 5221 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019).
Rosheim | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Bas-Rhin (67) | |
Arrondissement | Molsheim | |
Kanton | Molsheim | |
Gemeindeverband | Portes de Rosheim | |
Koordinaten | 48° 30′ N, 7° 28′ O | |
Höhe | 164–842 m | |
Fläche | 30,02 km² | |
Einwohner | 5.221 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 174 Einw./km² | |
Postleitzahl | 67560 | |
INSEE-Code | 67411 | |
Website | http://www.rosheim.com |
Geschichte
Der Ort wurde erstmals urkundlich 778 als Rodasheim erwähnt[1] Zuerst bekam hier das Kloster Fulda Besitz, 959 dann das Kloster Lure (bei Belfort), als Kaiser Otto I. ihm hier Güter schenkte.[2] Auch das Kloster Jung-Sankt-Peter in Straßburg erhielt 1052 hier Besitz durch eine Urkunde Kaiser Heinrichs III.[3] Stadtrecht bekam Rosheim 1262, verbunden mit dem Recht, eine Stadtmauer zu bauen. 1303 wurde Rosheim Reichsstadt. 1354 gehörte sie zu den Städten, die den Zehnstädtebund bildeten.
Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Rosheim als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Molsheim im Bezirk Unterelsaß zugeordnet.
Jahr | 1910 | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2017 |
Einwohner | 3.062[4] | 3004 | 3291 | 3499 | 3766 | 4016 | 4548 | 4721 | 5149 |
Romanisches Wohnhaus
Dieses fälschlicherweise „heidnisch“ (Antisemitismus) genannte Haus, gilt als das älteste zivile Bauwerk des Elsass. Es befindet sich zwischen den Nummern 21 und 23 rue du Général-de-Gaulle. Mitte des 12. Jahrhunderts (1152) wurde es ganz in Stein erbaut, errichtet wie ein kleiner viereckiger Bergfried, der nur über eine abnehmbare Treppe vom Erdgeschoss aus zugänglich war, ursprünglich von einem Hof umgeben und aller Wahrscheinlichkeit nach von einer Palisade. Es sollte sicherlich eine Rolle in Rosheims Verteidigungssystem spielen, bevor das Dorf im 14. Jahrhundert den Status einer Stadt erhielt und seinen neuen Stadtwall baute. Es kontrollierte tatsächlich den westlichen Rand der Oberstadt (Gemeinde Saint-Étienne). Es verfügt über Außenlatrinen. Es wurde 2003/04 einer grundlegenden Restaurierung unterzogen und wird bald als Museum im Rahmen der Römerstraße des Elsass dienen.
Sehenswürdigkeiten
In Rosheim stehen zahlreiche Gebäude als Monuments historiques unter Denkmalschutz:
- Église Saints-Pierre-et-Paul (Peter- und Paulskirche) (12. Jahrhundert, Vierungsturm im 14. Jahrhundert erhöht, Orgel von Andreas Silbermann 1733)
- Église Saint-Étienne (Stefanskirche), (18. Jahrhundert, Glockenturm noch 12. Jahrhundert)
- Maison romane Romanisches Wohnhaus (12. Jahrhundert)
- Hôtel de ville, (Rathaus, 18. Jahrhundert)
- Puits à six seaux („Sechseimerbrunnen“) (17. Jahrhundert)
- Vier Tortürme (13. und 14. Jahrhundert)
- Fachwerkhäuser (16. Jahrhundert)
- Synagoge, erbaut 1884 im neoromanischen Stil
- Niedertor
- Peter- und Paulskirche
- Stefanskirche
- Puits à six seaux vor dem Rathaus
Siehe auch:
Partnergemeinden
Rosheim unterhält eine Partnerschaft mit der Gemeinde Kappelrodeck in Baden-Württemberg (Deutschland). Die Partnerschaftsurkunde zwischen beiden Gemeinden wurde am 9. Oktober 1994 in Kappelrodeck und am 12. März 1995 in Rosheim unterzeichnet.
Verkehr
Rosheim liegt an der Bahnstrecke Sélestat–Saverne und wird von TER-Zügen von und nach Strasbourg und Sélestat bedient.
Persönlichkeiten
- Heinrich Eggestein (ca. 1415–1488), Pionier des Buchdrucks, in Rosheim geboren
- Josel von Rosheim (1476–1554), einer der bedeutendsten Vertreter des mitteleuropäischen Judentums in seiner Zeit, vermutlich in Rosheim gestorben
- Leopold Roos (1768–1838), Talmudlehrer, über 30 Jahre lang Rabbiner in Grünstadt
- Jean-Marie Lehn (* 1939), Nobelpreis für Chemie 1987, in Rosheim geboren
- Claude Vasconi (1940–2009), Architekt, in Rosheim geboren
- Maxime Alexandre (1899–1976), surrealistischer Schriftsteller, in Rosheim begraben
Literatur
- Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 1026–1036.
Weblinks
Einzelnachweise
- Straßb. Urk. 14, Schannat Hist. Fuld.
- Reg. Imp. Ii., 266
- Regg. H. III., 290
- Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Molsheim