Hochtaunuskreis
Der Hochtaunuskreis ist eine Gebietskörperschaft mit 237.281 Einwohnern (31. Dezember 2020) im Regierungsbezirk Darmstadt in Hessen. Der Landkreis liegt in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main und ist Teil der Stadtregion Frankfurt. Kreisstadt und zugleich bevölkerungsreichste Stadt ist Bad Homburg v. d. Höhe.[2]
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bestandszeitraum: | 1972– |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Darmstadt |
Verwaltungssitz: | Bad Homburg v. d. Höhe |
Fläche: | 481,84 km2 |
Einwohner: | 237.281 (31. Dez. 2020)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 492 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | HG, USI |
Kreisschlüssel: | 06 4 34 |
Kreisgliederung: | 13 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Ludwig-Erhard-Anlage 1–5 61352 Bad Homburg v. d. Höhe |
Website: | |
Landrat: | Ulrich Krebs (CDU) |
Lage des Hochtaunuskreises in Hessen | |
Bekannt ist der Hochtaunuskreis für seine als allgemein wohlhabend geltende Bevölkerung. Der Hochtaunuskreis weist für das Jahr 2021 den dritthöchsten Kaufkraftindex aller deutschen Land- und Stadtkreise auf.[3] 2020 betrug der Kaufkraftindex 142,6 des Bundesdurchschnitts.[4] Die Städte Königstein im Taunus (203,8) und Kronberg im Taunus (181,4) weisen die höchsten Pro-Kopf-Einkommen im Hochtaunuskreis auf und nehmen mit einigen benachbarten Gemeinden des Main-Taunus-Kreises bundesweit Spitzenplätze ein.
Geographie
Lage
Der Hochtaunuskreis liegt nördlich von Frankfurt am Main großteils im Mittelgebirge Taunus. Die „Taunusrandstädte“ Bad Homburg, Oberursel, Friedrichsdorf, Kronberg, Königstein und Steinbach (Taunus) im Süden sind bereits Teil der Stadtregion Frankfurt, die in die Oberrheinische Tiefebene und im Osten in die Wetterau übergeht. Die höchste Erhebung ist der Große Feldberg (879 m ü. NHN), die tiefste Stelle des Kreises befindet sich bei Ober-Erlenbach, einem Stadtteil von Bad Homburg (128 m). Der Hochtaunuskreis wird gerne in Vorder- und Hintertaunus unterteilt, wobei der Vordertaunus der Frankfurt zugewandten Seite entspricht (vor der Höhe) und der Hintertaunus, welcher gerne als Frankfurter Naherholungsgebiet genutzt wird, sich auf der anderen Seite des Taunushauptkamms befindet.
Nachbarkreise
Der Landkreis grenzt, im Nordwesten beginnend im Uhrzeigersinn, an die Landkreise Limburg-Weilburg, Lahn-Dill-Kreis und Wetteraukreis, an die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main sowie an den Main-Taunus-Kreis und den Rheingau-Taunus-Kreis.
Geschichte
Das heutige Kreisgebiet gehörte im Mittelalter zu verschiedenen Herrschaften, zu Kurmainz, den Herren von Cronberg oder zu Eppstein. Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte der südliche Teil zur Landgrafschaft Hessen-Homburg, der nördliche Teil zum Fürstentum, später Herzogtum Nassau.
Nach dem Deutschen Krieg und der preußischen Annexion im Jahr 1866 entstanden aus Hessen-Homburg und den nassauischen Ämtern Königstein und Usingen der Obertaunuskreis mit Sitz in Bad Homburg. Gemäß der Kreisordnung vom 1. April 1886 wurde ein Teil mit 46 Gemeinden nördlich des Gebirgskammes in einem neuen Landkreis Usingen organisiert. Im Obertaunuskreis verblieben 34 Gemeinden mit einer Fläche von 22.454 Hektar.
Im Jahr 1919 wurde der französisch besetzte Teil des Obertaunuskreises – das ehemals nassauische „Amt Königstein“ – abgetrennt und als Kreis Königstein eingerichtet. Erst am 1. Oktober 1928 – nach dem Abzug der französischen Besatzungstruppen – kehrte er zum Obertaunuskreis zurück.
Aufgrund der preußischen Sparverordnungen wurde am 1. August 1932 der Kreis Usingen aufgelöst. Teile des Kreises fielen an die benachbarten Landkreise Wetzlar, Oberlahn und Untertaunus, der Löwenanteil jedoch an den Obertaunuskreis. Schon ein Jahr später, am 1. Oktober 1933 wurde auf Betreiben der örtlichen Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) der Landkreis Usingen wiederhergestellt.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde am 1. August 1972 der Hochtaunuskreis gebildet. Zu dem neuen Kreis traten
- der Obertaunuskreis bis auf die Gemeinde Kalbach, die zur Stadt Frankfurt kam
- der Landkreis Usingen bis auf die Gemeinden Niederems, Reichenbach, Steinfischbach und Wüstems, die zur Gemeinde Waldems im Untertaunuskreis kamen
- die Gemeinden Ober-Erlenbach, Ober-Eschbach und Burgholzhausen vor der Höhe aus dem Landkreis Friedberg
- die Gemeinden Glashütten, Reifenberg und Schloßborn aus dem Main-Taunus-Kreis sowie
- die Gemeinde Hasselbach aus dem Landkreis Limburg.
Gleichzeitig wurde am 1. August 1972 durch eine Reihe von Zusammenschlüssen die bis heute bestehende Gliederung in 13 Gemeinden geschaffen.[5][6] Als Sitz der Kreisverwaltung und damit als Kreisstadt wurde die Stadt Bad Homburg benannt.[5]
Im Dezember 1991 wurde der Hochtaunus bundesweit durch eine Korruptionsaffäre bekannt.[7][8]
Im Februar 2004 thematisierte der damalige Landrat Jürgen Banzer (CDU) eine mögliche Fusion des Hochtaunuskreises mit dem benachbarten und ähnlich strukturierten Main-Taunus-Kreis.[9] Mit einer Zusammenlegung beider Landkreise könnten Einsparungen von 18 bis 20 Millionen Euro jährlich erzielt werden.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1972 | 187.600 | [11] |
1980 | 203.800 | [12] |
1990 | 212.900 | [12] |
2000 | 225.638 | [13] |
2010 | 227.324 | [14] |
2013 | 229.167 | [13] |
2014 | 230.798 | [13] |
2015 | 231.788 | [15] |
2018 | 236.564 | [16] |
2019 | 236.914 | [17] |
Konfessionsstatistik
Laut Zensus 2011 überwiegen im Ballungsraum Rhein-Main sowie Kassel die Zugehörigkeiten zu Religionsgemeinschaften jenseits der großen christlichen Kirchen.[18] Nach den Ergebnissen des Zensus am 9. Mai 2011 waren von den Einwohnern 32,0 % evangelisch, 26,0 % römisch-katholisch und 42,0 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[19] Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken, dabei sind die Rückgänge bei den Protestanten massiver als bei den Katholiken.[20]
Politik
Kreistag
Der Kreistag des Hochtaunuskreises wurde am 14. März 2021 gewählt.[21]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 | |
---|---|---|---|---|---|
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 35,1 | 25 | 34,1 | 24 |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 23,0 | 16 | 13,8 | 10 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 13,7 | 10 | 18,0 | 13 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 11,1 | 8 | 11,3 | 8 |
FREIE WÄHLER | FREIE WÄHLER | 7,0 | 5 | - | - |
AfD | Alternative für Deutschland | 6,0 | 4 | 11,2 | 8 |
DIE LINKE. | DIE LINKE. | 3,0 | 2 | 3,2 | 2 |
Die PARTEI | Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative | 0,6 | 1 | - | - |
PIRATEN | Piratenpartei Deutschland | 0,5 | 0 | - | - |
FWG-HOCHTAUNUS[22] | Freie Wählergemeinschaft Hochtaunuskreis | - | - | 7,7 | 5 |
Gesamt | 100,0 | 71 | 100,0 | 71 | |
Wahlbeteiligung in % | 56,6 | 52,8 |
Landrat
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Landrat für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Kreisausschusses, dem im Hochtaunuskreis neben dem Landrat der hauptamtliche Erste Kreisbeigeordnete, ein weiterer hauptamtlicher Kreisbeigeordneter sowie zwölf ehrenamtliche Kreisbeigeordnete angehören.[23] Landrat ist seit 9. Mai 2006 Ulrich Krebs (CDU), der am 26. März 2006 mit 56,5 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang gewählt wurde. Er ist Nachfolger von Jürgen Banzer (CDU), der am 23. November 2005 als Minister der Justiz in die Hessische Landesregierung berufen worden war. Krebs wurde am 23. Januar 2012 und am 28. Januar 2018 für zwei weitere Amtszeiten bis 2024 wiedergewählt.[24] Als Erster Kreisbeigeordneter und damit als Stellvertreter des Landrats fungiert Thorsten Schorr (CDU).[25]
- Liste der Landräte
Landrat | Amtszeit |
---|---|
Werner Herr (SPD) | 1972–1979 |
Henning von Storch (CDU) | 1979–1985 |
Klaus-Peter Jürgens (CDU) | 1985–1991 |
Jürgen Banzer (CDU) | 1991–2005 |
Ulrich Krebs (CDU) | 2006–2024 |
Partnerschaften
Der Hochtaunuskreis ist im Jahr 1986 eine Partnerschaft mit dem israelischen Distrikt Gilboa eingegangen.
Wappen, Flagge und Banner
- Hissflagge
- Bannerflagge
Blasonierung: „In Blau ein gespaltener steigender Löwe, vorne von vier silbernen Eisenhüten begleitet, goldbewehrt und neunmal von Silber und Rot geteilt, hinten von vier goldenen Kleeblättern begleitet, rotbewehrt und golden.“ | |
Wappenbegründung: Das Kreiswappen ist eine Kombination der Wappen des Obertaunuskreises und des Kreises Usingen. Die vordere Hälfte entspricht dem hessischen Löwen und steht für die ehemalige Landgrafschaft Hessen-Homburg, die hintere Hälfte des Löwen weist mit der goldenen Tingierung auf das Herzogtum Nassau hin. Die vier Eisenhüte vorne erinnern an die Herren von Cronberg, die vier Kleeblätter hinten sind dem Wappen der Stadt Usingen entnommen. Damit werden die früheren Herrschaften des Kreisgebietes versinnbildlicht. Das Wappen wurde am 12. Juli 1974 genehmigt. |
Der Entwurf stammt von dem Heraldiker Heinz Ritt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Kreisstadt Bad Homburg ist ein international bekannter Kurort. In Bad Homburg haben sich mit Fresenius Medical Care und Fresenius SE & Co. KGaA zwei DAX-Unternehmen angesiedelt. Als weitere bekannte Unternehmen mit Sitz im Hochtaunuskreis sind Milupa, die Alte Leipziger Versicherung sowie die Avis Autovermietung zu nennen. Auch haben im Hochtaunuskreis die Gillette Group (mit Braun und Oral-B), Jaguar Deutschland, Fidelity Investments Deutschland, Accenture Deutschland (alle in Kronberg) und die Canton Elektronik (in Weilrod) ihre Hauptsitze.
Der Hochtaunuskreis verzeichnete im Jahr 2020 mit 142,6[4] des Bundesdurchschnitts (100,0) den dritthöchsten[3] Kaufkraftindex aller deutschen Land- und Stadtkreise. 2020 betrug das durchschnittlich zur freien Verfügung stehende Einkommen aller Einwohner des Landkreises 7,888 Milliarden Euro.[4] Bemerkenswert ist, dass zwölf der dreizehn Kommunen im Hochtaunuskreis einen weit überdurchschnittlich hohen Kaufkraftindex aufweisen; lediglich die Gemeinde Grävenwiesbach (98,9) weist einen leicht unterdurchschnittlichen Kaufkraftindex auf. Viele Wohlhabende (wie Banker aus dem benachbarten Frankfurt) sind in und um Bad Homburg wohnhaft. Das gesamte Kreisgebiet weist sehr hohe Bodenpreise auf und zeichnet sich durch ein allgemein sehr hohes Mietniveau aus.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Hochtaunuskreis Platz 15 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „sehr hohen Zukunftschancen“.[26]
Schiene
Das Gebiet des heutigen Hochtaunuskreises liegt abseits der großen Achsen des Fernbahnnetzes, die von Frankfurt ausgehen. Der Südhang des Taunusgebirges, dessen Städte und Dörfer als Bäder und Kurorte sowie als bevorzugte Wohngebiete schon vor einhundert Jahren ebenso beliebt waren wie heute, wurde daher von Frankfurt aus durch mehrere Bahngesellschaften mit oft nur kurzen Stichbahnen erschlossen.
Die Homburger Eisenbahn-Gesellschaft eröffnete ihre Strecke am 10. September 1860, die in Frankfurt vom Main-Weser-Bahnhof ausging. Obwohl sie den kurhessischen Ort Bockenheim umfuhr, brauchte sie für ihre Trasse über Rödelheim–Oberursel nach Homburg, der damaligen Residenz einer kleinen Landgrafschaft und heutigen Kreisstadt des Hochtaunuskreises, die Konzession von vier souveränen Staaten.
In Rödelheim zweigte ab 1. November 1874 eine Stichstrecke der Cronberger Eisenbahn-Gesellschaft zu dem malerischen Taunusstädtchen Kronberg ab. Dessen Nachbarstadt Königstein wurde ab 24. Februar 1902 durch die Kleinbahn Höchst–Königstein erschlossen, die heute ein Teil der Hessischen Landesbahn (HLB) ist. Inzwischen beginnen die Züge aller drei Bahnen am Hauptbahnhof im Zentrum Frankfurts.
Zusätzlich verband ab Mai 1910 die Frankfurter Lokalbahn Bad Homburg und Oberursel-Hohemark durch zwei elektrische Vorortbahnen mit der Großstadt, die heute Teil des Frankfurter U-Bahn-Netzes sind. Schon seit 1899 gab es in Homburg eine elektrische Straßenbahn, die bis 1935 auch eine Linie zum Römerkastell Saalburg betrieb.
Das strahlenförmig von Frankfurt ausgehende Schienennetz im Vordertaunus wurde 1895 über den Taunushauptkamm hinaus verlängert durch die Bahnlinie Homburg–Friedrichsdorf–Usingen, die 1909 über Grävenwiesbach mit der Strecke nach Weilburg an der Lahn verbunden wurde. Seit 1912 führte von Grävenwiesbach auch noch eine Zweigbahn durch das Solmstal nach Wetzlar. Diese ist die Grundlage der heutigen kommunalen Taunusbahn, die heute in Brandoberndorf (Gemeinde Waldsolms) im Lahn-Dill-Kreis endet.
Von Friedrichsdorf gibt es seit dem 15. Juli 1901 eine Verbindung zur Main-Weser-Bahn nach Friedberg (Hessen) (Bahnstrecke Friedberg–Friedrichsdorf), die im Zuge der Bäderbahn Berlin–Bad Nauheim–Bad Homburg–Wiesbaden jahrelang auch von Schnellzügen befahren wurde.
Dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf der Schiene dienen heute die S-Bahn-Linien S4 (Frankfurt–Kronberg) und S5 (Frankfurt–Bad Homburg–Friedrichsdorf), sowie die von der Hessischen Landesbahn GmbH betriebenen Strecken Frankfurt–Königstein (Königsteiner Bahn, RMV-Linie 12) und Bad Homburg–Usingen–Grävenwiesbach–Brandoberndorf (Taunusbahn, RMV-Linie 15). Als RMV-Linie 16 wird die Strecke von Friedrichsdorf nach Friedberg betrieben.
An das Frankfurter U-Bahn-Netz angeschlossen sind die Städte Bad Homburg (Linie U2, Endstation Bad Homburg-Gonzenheim) und Oberursel (Linie U3, Oberursel-Hohemark).
Als Verkehrsverband Hochtaunus (VHT) wurde 1988 ein Zweckverband vom Hochtaunuskreis und allen seinen Städten und Gemeinden gegründet. Der Verband hat die 28,8 Kilometer lange Bundesbahnstrecke Friedrichsdorf–Usingen–Grävenwiesbach zum Kaufpreis von 2,8 Millionen DM erworben, um sie vor der Stilllegung zu bewahren. Alle Linien des öffentlichen Verkehrs sind seit 1995 in den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) eingegliedert.
Straßen
Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen 5 (Frankfurt–Hattenbacher Dreieck) und 661 (Darmstadt–Oberursel). Ferner erschließen mehrere Bundesstraßen und Kreisstraßen das Kreisgebiet, darunter die Bundesstraßen 275, 455 und 456. Die Ferienstraße Hochtaunusstraße verbindet – zwischen Bad Homburg und Bad Camberg – die Sehenswürdigkeiten des Kreises für die Touristen. Der Taunushauptkamm, der quer durch den Kreis verläuft, wird durch verschiedene Pässe überwunden, siehe Pässe im Taunus.
Kreiseigene Unternehmen
Der Hochtaunuskreis betreibt mit den Hochtaunus-Kliniken Krankenhäuser in Bad Homburg und Usingen. Zusätzlich ist er Eigentümer der Taunus Menü Service GmbH mit Sitz in Neu-Anspach, diese beliefert die Kliniken, die Oberurseler Werkstätten und einen Teil der Schulen des Hochtaunuskreises mit Gerichten, die im Koch-und-Kühl-Verfahren gekocht und schockgefrostet werden. Gemeinsam mit dem Main-Taunus-Kreis ist der Hochtaunuskreis Träger der Taunus Sparkasse. Ebenfalls gemeinsam mit dem Main-Taunus-Kreis ist der Hochtaunuskreis Anteilseigner der Rhein-Main Deponie GmbH (RMD) (jeweils 50 Prozent). Wesentliche Anteile hält der Kreis an dem Zweckverband Naturpark Taunus und dem Zweckverband Verkehrsverband Hochtaunus (VHT). Als Eigenbetrieb werden die Oberurseler Werkstätten für behinderte Menschen geführt. An weiteren Unternehmen wie der Nassauischen Sparkasse, der Süwag und der Nassauischen Heimstätte hält der Kreis Anteile.
Kommunen
Der Hochtaunuskreis umfasst dreizehn Kommunen, von denen acht einen Status als Stadt sowie fünf einen als Gemeinde haben. Kreisstadt und zugleich bevölkerungsreichste Stadt ist Bad Homburg v. d. Höhe,[2] die zudem eine Sonderstatusstadt ist. Manche Städte führen amtliche Namenszusätze wie „(Taunus)“, „im Taunus“ bzw. „v. d. Höhe“ und sind offizielle Bestandteile des jeweiligen Stadtnamens. Die Gemeinde Neu-Anspach wurde aufgrund des Erreichens der Einwohnerzahl von 15.000 per 31. Oktober 2007 zur Stadt erhoben.[27]
Kommune | Art der Kommune | Einwohner[28] (31. Dezember 2020) | Kaufkraftindex 2020[4] |
---|---|---|---|
Bad Homburg v. d. Höhe | Kreisstadt, Sonderstatusstadt | 54.092 | 156,4 |
Oberursel (Taunus) | Stadt | 46.678 | 137,1 |
Friedrichsdorf | Stadt | 25.528 | 129,6 |
Kronberg im Taunus | Stadt | 18.242 | 181,4 |
Königstein im Taunus | Stadt | 16.608 | 203,8 |
Usingen | Stadt | 14.722 | 113,0 |
Neu-Anspach | Stadt | 14.619 | 115,0 |
Steinbach (Taunus) | Stadt | 10.678 | 104,6 |
Schmitten im Taunus | Gemeinde | 9.443 | 123,2 |
Wehrheim | Gemeinde | 9.378 | 130,2 |
Weilrod | Gemeinde | 6.570 | 105,5 |
Glashütten | Gemeinde | 5.364 | 164,0 |
Grävenwiesbach | Gemeinde | 5.359 | 98,9 |
Kfz-Kennzeichen
Am 1. August 1972 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Obertaunuskreis gültige Unterscheidungszeichen HG zugewiesen. Es wird von der Kreisstadt Bad Homburg vor der Höhe abgeleitet und wird durchgängig bis heute ausgegeben. Im Rahmen der Kennzeichenliberalisierung ist seit dem 2. Januar 2013 zudem das Unterscheidungszeichen USI (Usingen) erhältlich.
Sonstiges
Bedeutende regionale Zeitungen sind die Taunus-Zeitung (ein Kopfblatt der Frankfurter Neue Presse) sowie der Usinger Anzeiger, der vorrangig im Hintertaunus vertreten ist. Die Frankfurter Rundschau erscheint in einer Taunus-Ausgabe, die sich dem Geschehen im Kreis widmet.
Weblinks
- Website des Hochtaunuskreises
- Hochtaunuskreis. Historisches Ortslexikon. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Linkkatalog zum Thema Hochtaunuskreis bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
- Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gesetz zur abschließenden Regelung von Einzelfragen aus Anlaß der kommunalen Neugliederung (Neugliederungsschlußgesetz) vom 26. Oktober 1976. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1976 Nr. 23, S. 428 ff., Artikel 1, Abs. 2 a) (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 740 kB]).
- Kaufkraft der Deutschen wird 2021 auf 23.637 Euro steigen. (PDF; 172 kB) GfK-Studie zur Kaufkraft Deutschland 2021. In: gfk.com. Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), 8. Dezember 2020, S. 3, abgerufen am 13. April 2021.
- IHK-Bezirk Frankfurt in Zahlen 2020|2021. (PDF; 1,1 MB) In: frankfurt-main.ihk.de. Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, April 2021, S. 9, abgerufen am 12. April 2021.
- Gesetz zur Neugliederung des Obertaunuskreises und des Landkreises Usingen (GVBl. II Nr. 330-18) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 227, § 13 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 382.
- Korruption Teure Erde. Der Spiegel Online, 23. Dezember 1991.
- Reiner Scholz: Unter der öffentlichen Hand. Zeit Online, 30. August 1996.
- Taunuskreise – Fusion soll jährlich bis zu 20 Millionen Euro sparen. Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), 17. Februar 2004, abgerufen am 25. August 2015.
- Datenbank Zensus 2011, Hochtaunuskreis, Alter + Geschlecht
- Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1974
- Michael Rademacher: Hochtaunuskreis. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Hessisches Statistisches Landesamt
- Bevölkerung in den Verwaltungsbezirken am 30.09.2010 und Bevölkerungsvorgänge im 3. Vierteljahr 2010. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original am 10. Mai 2011; abgerufen am 31. Mai 2019.
- Bevölkerung in den Verwaltungsbezirken am 30.06.2015 und Bevölkerungsveränderung im 2. Quartal 2015. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original am 24. März 2016; abgerufen am 31. Mai 2019.
- Die Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2018. Hessisches Statistisches Landesamt, 2019, abgerufen am 30. April 2020.
- Hessische Gemeindestatistik 2020 final, Tab "Bevölkerung". Hessisches Statistisches Landesamt, 2019, abgerufen am 26. Januar 2021.
- Abbildung 2: Überwiegende Religionszugehörigkeit in den hessischen Gemeinden 2011 Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt Abgerufen am 14. Juli 2019
- Hochtaunus Kreis Religion, Zensus 2011
- Katholische und evangelische Kirche: Mitgliederschwund hält an. Die Zahl der Kirchenmitglieder sinkt seit Jahren - auch im Taunus.
- Hessisches statistisches Landesamt.
- Die "FREIEN WÄHLER Hochtaunus". Abgerufen am 24. April 2021.
- Hauptsatzung: „§ 3 Kreisausschuss“ PDF-Datei 75,1 KB
- Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen im Hochtaunuskreis
- Erster Kreisbeigeordneter Thorsten Schorr
- Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom Original; abgerufen am 23. März 2018.
- Chronologie zum Projekt. Windmessmast auf dem Langhals wird zurückgebaut. (Nicht mehr online verfügbar.) Stadt Neu-Anspach, archiviert vom Original am 13. Juli 2015; abgerufen am 1. Mai 2015.
- Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).