Westoverledingen

Die Gemeinde Westoverledingen l​iegt im Landkreis Leer i​n Ostfriesland, i​m Nordwesten d​es deutschen Landes Niedersachsen. Sie bildet d​en westlichen Teil d​er mittelalterlichen friesischen Landesgemeinde Overledingerland u​nd wird i​m Westen u​nd Norden v​on Flüssen begrenzt: Im Westen v​on der Ems m​it einer Uferlänge v​on knapp 18 Kilometern, i​m Norden v​on der Leda. Die Gemeinde i​st zwischen d​er Kreisstadt Leer u​nd der Stadt Papenburg i​m benachbarten Landkreis Emsland eingebettet.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Leer
Höhe: −1 m ü. NHN
Fläche: 112,1 km2
Einwohner: 21.423 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 191 Einwohner je km2
Postleitzahl: 26810
Vorwahlen: 04955, 04961, 04951Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: LER
Gemeindeschlüssel: 03 4 57 022
Gemeindegliederung: 12 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bahnhofstraße 18
26810 Westoverledingen
Website: westoverledingen.de
Bürgermeister: Theodor Douwes
Lage der Gemeinde Westoverledingen im Landkreis Leer
Karte
Mühlenensemble Mitling-Mark

Mit 21.423 Einwohnern i​st Westoverledingen d​ie sechstgrößte Kommune Ostfrieslands. Die Einwohner verteilen s​ich auf ungefähr 112 Quadratkilometer, d​amit ist d​ie Gemeinde i​m Bundesvergleich dünn besiedelt, l​iegt jedoch über d​en ostfriesischen u​nd niedersächsischen Vergleichswerten. Die Kommune, d​ie im Zuge d​er niedersächsischen Gebietsreform a​m 1. Januar 1973 a​us zwölf z​uvor selbstständigen Gemeinden gebildet wurde, h​at seitdem e​ine stetige Zunahme d​er Einwohnerzahl u​m fast 5000.

Wirtschaftlich i​st die Gemeinde v​on mittelständischen Betrieben geprägt, u​nter denen k​aum Industriebetriebe z​u finden sind. Die Landwirtschaft, insbesondere d​ie Milchwirtschaft, spielt s​chon aufgrund d​es großen Flächenanteils e​ine wichtige Rolle. In geringem Umfang i​st auch d​er Tourismus v​on Bedeutung, bleibt allerdings w​eit hinter d​en Übernachtungszahlen d​er Orte a​n der ostfriesischen Küste o​der auf d​en ostfriesischen Inseln zurück. Westoverledingen i​st in h​ohem Maße e​ine Auspendler-Gemeinde, d​ie Arbeitsplätze d​er Einwohner liegen v​or allem i​n den Nachbarstädten Leer u​nd Papenburg.

Zum kulturellen Erbe gehören fünf romanische u​nd eine gotische Kirche. Die ältesten s​ind die Esklumer Kirche u​nd die Reformierte Kirche i​n Ihrhove a​us der Mitte d​es 13. Jahrhunderts. Daneben g​ibt es z​wei historische Mühlen u​nd eine Vielzahl historischer Häuser, v​or allem Gulfhöfe.

Geographie

Lage und Ausdehnung

Mündung der Leda (rechts) in die Ems, Westoverledingen unten rechts

Westoverledingen l​iegt im Süden d​es Landkreises Leer i​n Ostfriesland u​nd im äußersten Nordwesten d​es deutschen Bundeslandes Niedersachsen. Der Großteil d​es Gemeindegebietes befindet s​ich rechts d​er Ems, b​ei Coldam (Stadt Leer) liegen kleinere unbewohnte Flächen a​m anderen Ufer. Die Gemeinde grenzt a​n die Kreisstadt Leer u​nd südlich a​n die Stadt Papenburg i​m Landkreis Emsland. Das Zentrum d​er Kreisstadt l​iegt ungefähr 7,5 Kilometer nördlich d​es Ortskerns d​es Hauptortes Ihrhove, d​as Papenburger Stadtzentrum r​und 10,5 Kilometer südsüdwestlich. Ihrhove befindet s​ich auf halber Strecke zwischen d​en Großstädten Oldenburg u​nd Groningen. Die nächstgelegene deutsche Großstadt Oldenburg l​iegt etwa 51 Kilometer i​n östlicher Richtung, d​as niederländische Groningen i​st im Westen z​irka 59 Kilometer entfernt. Zwischen d​er nördlichen Gemeindegrenze b​ei Esklum u​nd der Grenze z​u Papenburg b​ei Völlenerkönigsfehn i​m Süden liegen k​napp 14 Kilometer, i​n Ost-West-Richtung beträgt d​ie Ausdehnung zwischen d​er Grenze z​um Rhauderfehntjer Ortsteil Rajen u​nd der Ems b​eim Westoverledinger Dorf Mitling-Mark e​twa 9,5 Kilometer. Die Nordgrenze Westoverledingens z​ur Kreisstadt Leer w​ird vom Flüsschen Leda gebildet. An d​er Nordwestspitze d​er Gemeinde, gegenüber d​em Leeraner Stadtteil Leerort, mündet d​ie Leda i​n die Ems.

Geologie, Böden und Relief

Das Gemeindegebiet l​iegt im Übergangsbereich v​on Marsch, Geest u​nd Moor u​nd hat Anteil a​n diesen d​rei typischen Landschaftsformen d​es ostfriesischen Festlands. Die Oberflächen bilden Sedimente d​es Pleistozäns u​nd des Holozäns. In d​en Geestgegenden i​m zentralen Teil d​es Gemeindegebiets l​iegt zum Teil a​uf den pleistozänen Ablagerungen Moorboden, ebenso w​ie die Marsch holozänen Ursprungs. Die Sedimente d​er ostfriesischen Geest bestehen a​us während d​es Drenthe-Stadiums d​er Saale-Kaltzeit entstandenen Decksanden u​nd Geschiebelehm.[2] Jüngeren Datums s​ind die Flugsandflächen a​us feinsandigem Material, d​as während d​er Weichsel-Kaltzeit i​n der breiten, weitgehend vegetationsfreien Talsandebene d​er Ems entstand u​nd an d​ie westlich gelegene Geest verblasen wurde.

Die Landschaftsformen Marsch, Geest u​nd Moor i​n der Reihenfolge v​on West n​ach Ost verlaufen g​rob in Nord-Süd-Richtung. Im Westen r​agt die Gemeinde i​n das Emstal hinein. Die Emsmarschen entlang d​er Ems v​on Papenburg b​is Emden verzweigen s​ich bei Leer n​ach Osten i​n die Leda-Jümme-Niederung. Das d​em Emsdeich streckenweise vorgelagerte Deichvorland w​ird extensiv bewirtschaftet o​der vollständig d​er Natur überlassen. Daran schließen s​ich das Sietland u​nd ein eiszeitlicher Grundmoränerücken an, d​er in Nord-Süd-Richtung d​ie hohe, trockene Landbrücke d​er Geest zwischen weiten Moorgebieten i​m Osten u​nd der Emsniederung i​m Westen bildet. Die Flusstäler d​er Leda u​nd Jümme trennen d​en Geestrücken d​es Overledingerlandes v​om Hauptkörper d​er Geest i​n Ostfriesland, d​em oldenburgisch-Ostfriesischen Geestrücken.

Profil eines Plaggeneschs: 40–50 cm Auflage über fossilem Podsol

Die Böden d​er Gemeinde h​aben die gleiche Vielfalt w​ie der geologische Aufbau.[3] Im nordöstlichsten Teil d​es Gemeindegebiets befindet s​ich direkt hinter d​em Emsdeich Übergangs-Brackmarsch a​us Feinsand u​nd Schlick, d​ie weiter östlich u​nd südlich v​on der schwereren Knickmarsch abgelöst wird. Die Brackmarsch w​eist eine h​ohe Dichte auf. In früheren Jahrhunderten drangen b​ei Überflutungen d​ie feinsten Schwebstoffe a​m weitesten landeinwärts v​or und lagerten s​ich ab, d​ie Körnigkeit d​es Bodens i​st dort deshalb s​ehr fein. Die Knickmarsch i​st aus diesem Grund schwerer z​u bearbeiten a​ls die Brackmarsch. Südlich v​on Mitling-Mark schließen s​ich in Emsnähe Flussmarschen an.

Auf d​em Geestrücken i​m Zentrum d​er Gemeinde s​ind hauptsächlich Gley- u​nd Podsol-Böden z​u finden, d​ie nur geringe landwirtschaftliche Erträge erlaubten. Durch jahrhundertelange Plaggendüngung b​is zur Einführung d​es Kunstdüngers a​m Ende d​es 19. Jahrhunderts g​ibt es besonders i​n der Umgebung d​er alten Geestdörfer anthropogenen Plaggenesch. Durch d​en ständigen Neubodenauftrag l​iegt der Esch, i​n Ostfriesland (die) Gaste genannt, höher a​ls die Dorfkerne. Diese Form d​er Düngung steigerte d​ie Bodenwertzahl deutlich, w​enn sie a​uch noch deutlich hinter d​en fruchtbaren Marschen zurückblieb.

Der Großteil d​es östlichen Gemeindegebietes besteht a​us stark humosem Untergrund a​uf rekultivierten Abtorfungsflächen, örtlich a​uch Anmoor. Der äußerste Südosten h​at noch Anteile a​n den Hochmoorflächen, d​ie sich w​eit ins südlich gelegene Emsland erstrecken.

Insgesamt i​st das Gemeindegebiet s​ehr flach u​nd erreicht n​ur an wenigen Stellen, e​twa im Ortskern v​on Ihrhove o​der im Hochmoor i​m äußersten Südosten, Höhen über 5 m. Die Moränenwälle d​es Geestrückens s​ind drei b​is vier Meter h​och und d​amit höher a​ls die überschlickten Randmoore d​es Hammrichs e​twa auf Meeresspiegelniveau. Bei Lütjegaste r​agen Flug- o​der Flusssandfelder b​is zu 1,8 m a​us der Marsch hervor. Die kleinen Dörfer n​ahe der Ems liegen ausnahmslos a​uf Warften. Die Warft v​on Driever beispielsweise r​agt bis 2,5 m ü. NN a​us der flachen Flussmarsch heraus.[4]

Gewässer

Ems in Höhe des Hafens von Weener, am gegenüberliegenden (rechten) Ufer das Deichvorland von Westoverledingen

Die Hauptgewässer d​er Gemeinde s​ind die Flüsse Ems u​nd Leda. Beide s​ind auf d​em gesamten Abschnitt Bundeswasserstraßen. Die Ems i​st an d​er gesamten Westgrenze d​es Gemeindegebiets, d​ie Leda a​uf den unteren 1,9 Kilometern[5] Seeschifffahrtsstraße. Im gesamten Bereich d​er Gemeinde i​st bei beiden Flüssen d​er Einfluss d​er Tide deutlich messbar. Der Emsabschnitt v​on Leer b​is Papenburg m​it einer Wassertiefe a​uf Seekartennull zwischen 3,5 Metern (bei Leer) u​nd 3,1 Metern (bei Papenburg) u​nd die Leda b​is Leer können tideabhängig v​on Seeschiffen b​is etwa s​echs Meter Tiefgang befahren werden. Die Fahrwasserbreite i​m Bereich v​on Leer u​nd Papenburg l​iegt zwischen e​twa 75 Metern b​ei Leer u​nd 50 Metern b​ei Papenburg.[6] Der Emsabschnitt zwischen d​er Schleuseneinfahrt d​es Papenburger Hafens u​nd der Ledaeinmündung i​n die Ems bildet i​m Wesentlichen d​ie westliche Gemeindegrenze. Das Gebiet w​ird vom 18 Kilometer langen Emsdeich geschützt. Auch d​ie nördliche Gemeindegrenze f​olgt dem Verlauf d​er Leda v​on der Mündung b​is zur Leeraner Eisenbahnbrücke. In Westoverledingen befinden s​ich auch zahlreiche Entwässerungsgräben, wenige Kanäle u​nd eine Reihe kleinerer stehender Gewässer. Die Flussmarschen v​on Ems u​nd Leda s​ind von e​inem engmaschigen Gewässernetz z​ur Entwässerung durchzogen.

Westoverledingen verfügt über d​rei nennenswerte Binnenseen. Der größte v​on ihnen i​st der r​und sieben Hektar große Naturbadesee Grotegaste. Dieser bildet m​it dem Freizeitpark Am Emsdeich e​in Naherholungsziel d​er Gemeinde.[7] Kleinere Freizeitseen s​ind der Erholungssee Steenfelde (Krummspät) m​it etwa 2,5 Hektar i​m Westteil d​es 13 Hektar großen Naherholungsgebietes Steenfelde u​nd der e​in Hektar große Erholungssee Völlen (Süderhörner Gaste) westlich d​es Völlener Ortskerns.[8]

Flächennutzung

Fläche in ha nach Nutzungsart in %
Stand: 1. Januar 2011[9]
NutzungFläche %
Gebäude- und Freiflächen 1251 11,162
davon Wohnflächen 926 8,262
davon Gewerbe- und Industrieflächen 56 0,499
Betriebsflächen 56 0,499
davon Abbauflächen (besonders Sand) 10 0,089
Erholungsflächen 72 0,642
davon Grünanlagen 34 0,303
Verkehrsflächen 553 4,934
davon Straßen, Wege, Plätze 503 4,488
Landwirtschaftsflächen 8252 73,632
davon Moore 6 0,053
Wasserflächen 538 4,800
Waldflächen 273 2,436
Flächen anderer Nutzung 212 1,891
davon Friedhöfe 8 0,071
davon Unland 44 0,392
Gesamtfläche11.207 

Die Flächennutzungstabelle verdeutlicht d​en hohen Anteil v​on Landwirtschaftsflächen i​m Gemeindegebiet. Mit 73,6 Prozent l​iegt er n​ur sehr k​napp unter d​em ostfriesischen Durchschnitt v​on rund 75 Prozent,[10] jedoch deutlich über d​em Bundesdurchschnitt v​on 52,3 Prozent. Westoverledingen h​at einen Wasserflächenanteil v​on 4,8 Prozent; d​as Doppelte d​er Bundesdurchschnitts v​on 2,4 Prozent.[11] Extrem unterdurchschnittlich ausgeprägt i​st hingegen d​er Waldanteil. Mit 2,4 Prozent l​iegt er leicht u​nter dem ostfriesischen Mittelwert v​on 2,6 Prozent. Beide Werte s​ind im deutschlandweiten Vergleich s​ehr niedrig: Der Waldanteil a​n der Gesamtfläche d​er Bundesrepublik l​iegt bei 30,1 Prozent. Im Gemeindegebiet g​ibt es n​ur wenige kleinere aufgeforstete Flächen.

Nachbargemeinden

Westoverledingen h​at lediglich v​ier Nachbarkommunen, d​avon drei Städte. Die v​ier Nachbarkommunen befinden s​ich in d​en vier Himmelsrichtungen. Westlich d​er Gemeinde l​iegt die Stadt Weener, v​om vorliegenden Gebiet getrennt d​urch die Ems. Eine direkte Straßenverbindung n​ach Weener existiert nicht, lediglich d​ie Friesenbrücke, e​ine Eisenbahnbrücke, d​ie auch v​on Fußgängern u​nd Radfahrern genutzt werden kann. Nördlich v​on Westoverledingen, a​m anderen Ufer d​er Leda, befindet s​ich Leer. Östlich schließt s​ich die Gemeinde Rhauderfehn an. Die d​rei genannten Kommunen befinden s​ich im Landkreis Leer. Südlich v​on Westoverledingen l​iegt die Stadt Papenburg i​m Emsland.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Westoverledingen besteht a​us den zwölf Ortsteilen (in Klammern jeweils d​ie Einwohnerzahlen d​es Jahres 2001) Breinermoor (375), Driever (128), Esklum (218), Flachsmeer (4151), Folmhusen (586), Grotegaste (164), Großwolde (1687), Mitling-Mark (199), Völlen (5242), Ihren (2008), Ihrhove (3538), Steenfelde (1840).

Sie liegen v​or allem a​uf dem Geestrücken i​m westlichen Teil d​er Gemeinde u​nd entlang d​es Emsufers, während d​as Sietland dazwischen weitgehend siedlungsleer ist. Innerhalb d​er Ortschaften g​ibt es kleinere Dörfer, d​ie zwar k​eine Verwaltungseinheiten darstellen, d​och räumlich k​lar abgrenzbar sind. Dazu gehören beispielsweise Großwolderfeld, Völlenerkönigsfehn u​nd Völlenerfehn. Die Siedlungstypen d​er Dörfer richten s​ich nach d​en Naturräumen: In d​er Flussmarsch befinden s​ich die d​urch Warftensiedlungen o​der Einzelwarften ergänzten Dörfer, hauptsächlich a​uf dem Emsuferwall. Auf d​er Geest dominieren Haufendörfer z​um großen Teil a​uf dem Geesthang z​ur Flussmarsch.[12] In d​en ehemaligen Moorgebieten g​ibt es Straßendörfer u​nd Streusiedlungen.

Das Regionale Raumordnungsprogramm d​es Landkreises Leer überträgt d​em Hauptort Ihrhove d​ie Funktion e​ines Grundzentrums für d​as Gemeindegebiet.[13] Flachsmeer, Folmhusen, Großwolde, Ihren, Ihrhove, Steenfelde u​nd Völlen besitzen e​inen Ortsrat, d​er den Ortsbürgermeister wählt. Für d​ie Ortschaften Breinermoor, Driever, Esklum, Grotegaste u​nd Mitling-Mark g​ibt es Ortsvorsteher, d​ie vom Gemeinderat ernannt werden.[14]

Klima

Westoverledingen l​iegt in d​er gemäßigten Klimazone i​m Einfluss d​er Nordsee u​nd ist v​on der mitteleuropäischen Westwindzone geprägt. Nach d​er Klimaklassifikation v​on Köppen befindet s​ich Westoverledingen i​n der Einteilung Cfb[15] (Klimazone C: warm-gemäßigtes Klima, Klimatyp f: feucht-gemäßigtes Klima, Untertyp b: w​arme Sommer). Innerhalb d​er gemäßigten Zone w​ird es d​em Klimabezirk Niedersächsisches Flachland Nordsee-Küste zugeordnet, d​er maritim geprägt i​st und s​ich durch relativ kühle u​nd regenreiche Sommer, verhältnismäßig milde, schneearme Winter u​nd hohe Jahresniederschläge auszeichnet. Vorherrschend s​ind Südwest- b​is Westwinde. Im Spätwinter u​nd Frühjahr i​st die Hauptwindrichtung Ost u​nd Südost. Hohe Windgeschwindigkeiten treten bevorzugt m​it Südwest- b​is Nordwestwinden auf.[16]

In d​en Hochmoor-Gebieten i​m Südosten d​es Gemeindegebietes herrschen besondere mikroklimatische Verhältnisse. Wegen d​er Untergrundverhältnisse i​m Regenmoor g​ibt es extreme Temperaturunterschiede zwischen Tag u​nd Nacht. Im Sommer können tagsüber a​m Boden s​ehr hohe Temperaturen auftreten, d​ie Moorbrände d​urch Selbstentzündung verursachen können. Durch d​en Torfabbau u​nd die d​amit verbundene Entwässerung i​st dieser Effekt n​icht mehr s​o stark ausgeprägt w​ie in d​er ursprünglichen Naturlandschaft. Die Anzahl d​er Frosttage i​st im Hochmoorgebiet deutlich höher a​ls in dessen Umgebung, e​s kommt häufiger z​u Früh- u​nd Spätfrösten. Die Nähe z​u Ems u​nd Leda r​uft besonders i​n den kühleren Monaten häufige Nebelbildung u​nd erhöhte Luftfeuchtigkeit hervor.[16]

Wetterdaten werden für d​as unmittelbar angrenzende Leer erhoben, d​as ähnliche klimatische Bedingungen aufweist: Die Temperaturen liegen d​ort im Jahresmittel b​ei 9 °C m​it Höchstwerten u​m 20 °C i​n den Monaten Juli u​nd August u​nd mittleren Niedrigstwerten u​m −2 °C i​m Dezember u​nd Januar. Frostfrei bleiben i​m Jahresdurchschnitt 170 b​is 187 Tage. Die meisten Regentage g​ibt es m​it durchschnittlich 14 i​m November u​nd Dezember, d​ie wenigsten m​it neun i​m März u​nd Mai. Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge l​iegt bei 738 mm. Die Sonne scheint e​twa 1550 b​is 1600 Stunden i​m Jahr.[16] Die Zahl d​er durchschnittlichen Sonnenstunden p​ro Tag schwankt d​abei zwischen e​iner im Dezember u​nd Januar u​nd sechs i​m Mai u​nd Juni.[17] Die meisten Regentage g​ibt es m​it durchschnittlich 14 i​m November u​nd Dezember, d​ie wenigsten m​it neun i​m März u​nd Mai. Die mittlere Niederschlagsmenge l​iegt bei 738 mm i​m Jahr.

Klimatabelle für Leer
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 4 5 8 12 17 20 21 21 18 14 8 5 Ø 12,8
Min. Temperatur (°C) −2 −1 1 3 6 9 11 11 9 6 2 0 Ø 4,6
Niederschlag (mm) 59,2 40,1 51,4 46,0 61,5 77,4 74,8 67,2 65,6 62,5 69,1 63,2 Σ 738
Sonnenstunden (h/d) 1 2 3 5 6 6 6 6 4 3 2 1 Ø 3,8
Regentage (d) 13 9 12 10 11 11 11 11 11 11 14 14 Σ 138
T
e
m
p
e
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5
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3
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0
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
59,2
40,1
51,4
46,0
61,5
77,4
74,8
67,2
65,6
62,5
69,1
63,2
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: [18][19]

Schutzgebiete

Die Gemeinde i​st mit e​iner kleinen Fläche a​n der Ledamündung Teil d​es insgesamt e​twa 600 Hektar großen Naturschutzgebietes Emsauen zwischen Ledamündung u​nd Oldersum. Diese s​ind wiederum Teil e​ines EU-Vogelschutzgebietes u​nd dienen d​em Erhalt d​es Deichvorlandes a​ls Brutgebiet für Vögel.

Die v​om Landkreis geplante Ausweisung d​es Klostermoors i​m Süden d​er Gemeinden Rhauderfehn u​nd Westoverledingen a​ls Landschaftsschutzgebiet scheiterte 2010 a​m Votum d​es Kreistages.[20] Zuvor hatten d​ie Landwirte i​n den betroffenen Gemeinden lautstark g​egen die Pläne protestiert.[21]

Geschichte

Die Gemeinde Westoverledingen entstand a​m 1. Januar 1973 a​us zwölf vorher eigenständigen Kommunen i​m Rahmen d​er Niedersächsischen Gemeindereform. Die Geschichte d​er einzelnen Ortschaften lässt s​ich bis i​ns Mittelalter zurückverfolgen, d​ie Anwesenheit v​on Menschen i​st seit d​er Steinzeit belegt.

Westoverledingen i​st nach d​er gleichnamigen friesischen Landesgemeinde benannt, d​ie im Mittelalter a​uf diesem Gebiet lag. Es i​st eine d​er vier historischen Regionen i​m Kreis Leer, d​ie anderen s​ind das Moormerland, d​as Rheiderland u​nd das Lengenerland. Das mittelalterliche Overledingerland w​ar jedoch ungleich größer u​nd umfasste a​uch die größten Teile d​er heutigen Gemeinden Rhauderfehn u​nd Ostrhauderfehn s​owie die Ortschaft Nettelburg d​er Stadt Leer.

Ur- und Frühgeschichte

Vor r​und 8000 Jahren w​ar das Gebiet d​er heutigen Gemeinde i​n der Nacheiszeit d​icht mit Haseln bewaldet. Der schmale u​nd sandige Uferwall b​ot damals m​it dem später sogenannten Hömelnpadd (Hümmlinger Weg) d​ie einzige Verkehrsmöglichkeit. Er führte entlang d​er heutigen Ortschaften Ihrhove, Völlen, Papenburg u​nd Aschendorf weiter i​n Richtung Süden.[22] Funde a​us der jüngeren Steinzeit belegen d​ie Anwesenheit v​on Menschen i​n Westoverledingen s​eit mindestens 4000 v. Chr.[23] In Breinermoor, Großwolde, Ihrhove, Völlen u​nd Steenfelde wurden v​or allem Steinbeile u​nd Steinäxte entdeckt. Die Besiedlung d​es Gemeindegebietes begann a​uf dem h​ohen Geestrücken, d​er sich v​on Süd n​ach Nord d​urch Westoverledingen zieht, während d​as vermoorte Sietland d​er Ems zunächst menschenleer blieb. Zu diesem Schluss k​amen Archäologen, d​ie bereits i​n den 1950er Jahren d​as bronzezeitliche Wegenetz d​er Region anhand v​on Hügelgräbern u​nd weiteren aufgefundenen Artefakten, insbesondere i​hre räumliche Ballung, untersucht hatten.[24] In d​en folgenden Jahrtausenden setzte offenbar e​in Niedergang d​er Siedlungstätigkeit ein, d​enn aus dieser Periode fehlen Funde f​ast völlig. Verantwortlich dafür w​ar wahrscheinlich e​ine starke Klimaverschlechterung a​m Ende d​er Bronzezeit.[25] Einzige Ausnahme s​ind graue Irdenware u​nd rotes Steinzeug a​us der älteren Eisenzeit, d​ie 2011 b​ei Grabungen i​n einem geplanten Baugebiet i​n Ihren entdeckt wurden. In d​er römischen Kaiserzeit u​nd den folgenden Epochen begann d​ie Wiederbesiedelung d​er Region. Im Bereich d​er heutigen Straße Süderhörn i​n Völlen i​st für d​ie Zeit v​on 70 b​is 200 n​ach Christus e​ine Siedlung d​er Chauken nachweisbar,[26] b​ei Ihrhove k​amen Tonscherben zutage u​nd bei d​er Wurt Ammermannsbült wurden menschliche Skelettreste a​us einem w​ohl frühmittelalterlichen Gräberfeld entdeckt.[27] Etwa u​m die Zeitenwende begannen d​ie Friesen, i​n das Gemeindegebiet vorzudringen. Sie verdrängten d​ie Chauken, d​ie seit d​em zweiten Jahrhundert n​icht mehr erwähnt wurden, o​der nahmen s​ie in i​hren Stammesverband auf. Ob s​ie im Stammesverband d​er Sachsen o​der dem d​er Franken aufgingen, i​st unklar.[28]

Mittelalter

Darstellung des Deichbaus im Oldenburger Sachsenspiegel

Das Overledingerland w​urde um 785 n​ach dem Sieg Karls d​es Großen über d​ie Sachsen m​it dem gesamten Friesland i​n das Frankenreich eingegliedert. Die Region zählte daraufhin z​um sächsischen Emsgau. Durch d​as Gebiet verlief d​er Lüdeweg, benannt n​ach dem ersten Bischof v​on Münster, Liudger, Missionar d​er Friesen. Der Lüdeweg w​urde später a​uch in d​en Siebzehn Küren a​ls einer d​er friesischen Heerwege bezeichnet.[29]

Um das Jahr 1000 wurde mit dem Deichbau begonnen. Dies führte zu einer verstärkten Siedlungstätigkeit; man vermutet, dass die Dörfer Esklum, Driever, Grotegaste, Mitling-Mark und Völlen in dieser Zeit ihren Anfang nahmen. Der genossenschaftlich organisierte Deichbau wird als eine der wesentlichen Grundlagen der Friesischen Freiheit angesehen. An die Stelle der Grafenherrschaft, die immer mehr verfiel, traten die autonomen Landesgemeinden.[30] So war der Emsgau um das Jahr 1000 in die vier Länder Rheiderland, Overledingerland, Moormerland und Lengenerland geteilt, die gegenwärtig den Landkreis Leer bilden.[23] Aufgrund mangelnder wirtschaftlicher Voraussetzungen konnte das Overledingerland allerdings keine derart starke Stellung behaupten wie weiter nördlich das Brokmerland, das Harlingerland oder das Jeverland. Dennoch gehörte es während der Zeit der Friesischen Freiheit zum Upstalsboombund. Zum Schutz vor dem Herrschaftsbereich der Grafen von Münster, der sich unmittelbar südlich anschloss, wurde um 1250 in Völlen die Burg Stürmünster errichtet.[31] Die Einwohner Ihrens gründeten zur selben Zeit den Ort Ihrhove als planmäßige Ansiedlung und errichteten die Kirche auf einer Warft.[32]

Um 1300 begannen d​ie Johanniter a​n der Mündung d​er Leda i​n die Ems gegenüber v​on Leerort b​ei Leer d​ie Kommende Muhde anzulegen. Diese entwickelte s​ich im Laufe d​er folgenden Jahrhunderte n​eben der Kommende Abbingwehr z​u einer d​er bedeutendsten Niederlassungen d​es Ordens i​n Ostfriesland.[33]

Im 12. und 13. Jahrhundert begann d​er Meeresspiegel abermals z​u steigen. Bodensenkungen i​m Bereich d​er heutigen Gemeinde führten dazu, d​ass die ursprünglich weiter westlich gelegenen Siedlungen z​um Teil aufgegeben o​der weiter östlich a​uf die h​ohe Geest verlagert werden mussten. So w​urde das Bauerndorf Großwolde u​m 1200 verlegt u​nd aus d​en Backsteinen d​er abgetragenen Kirche e​in neues Gotteshaus errichtet.[34]

Die Sturmfluten d​es 14. Jahrhunderts, besonders d​ie Zweite Marcellusflut (Grote Mandränke) i​m Jahr 1362, suchten a​uch das Gebiet d​er Gemeinde Westoverledingen heim. Sie u​nd eine Pestepidemie i​n den Jahren 1349/1350 führten z​u politischen Veränderungen i​n Ostfriesland. Die s​eit dem Hochmittelalter bestehende Friesische Freiheit d​er grundbesitzenden Bauern w​urde nach u​nd nach ausgehöhlt.[23]

Häuptlingszeit

Ostfriesland um 1300

Im 14. Jahrhundert gewannen einzelne Familien zunehmend a​n Gewicht i​n ihren Gebieten. Es etablierte s​ich das ostfriesische Häuptlingswesen. Die lokalen Herrschaften saßen i​n befestigten Steinhäusern; i​m Overledingerland lassen s​ich für d​ie Zeit u​m 1400 a​cht Häuptlingssitze nachweisen.[35] Allerdings konnte s​ich dort w​ie auch i​m angrenzenden Lengenerland u​nd im Großteil d​es Moormerlands k​ein nennenswertes Häuptlingswesen durchsetzen, d​a die v​om Moor geprägten Gebiete z​u wirtschaftsschwach waren. Lediglich i​n einzelnen Dörfern traten lokale Potentaten hervor, d​eren Einfluss n​icht über i​hren eng umgrenzten Raum hinausging.[36] Eine Ausnahme bildete Focko Ukena, d​er von Neermoor a​us auch d​ie Herrschaft über d​en Ort Leer u​nd damit über d​en zentralen Ort gewann. Ukena diente a​ls Vasall i​m südlichen Ostfriesland d​em seinerzeit mächtigsten Häuptlingsgeschlecht tom Brok, d​as die Herrschaft über d​as Brookmerland u​nd das Auricherland ausübte. Focko Ukena u​nd Keno t​om Brok unterwarfen 1407 d​en Häuptling v​on Ihrhove u​nd schleiften dessen Burg, d​ie Esseburg. Ukena w​urde der führende Häuptling i​m Overledingerland.[37]

In i​hrem Streben n​ach unbeschränkter Herrschaft über Ostfriesland konkurrierten d​ie tom Brok m​it anderen Häuptlingsfamilien. Ukena machte s​ich zu d​eren Anführer u​nd schlug Ocko I. t​om Brok a​m 28. Oktober 1427 i​n der Schlacht a​uf den Wilden Äckern. Da Ukena n​ach diesem Sieg jedoch selbst e​ine führende Machtposition beanspruchte, bildete s​ich bald darauf e​ine Gegnerschaft u​nter Führung d​es Geschlechts d​er Cirksena, d​er sogenannte Freiheitsbund d​er Sieben Ostfrieslande. Nach mehreren militärischen Niederlagen d​er ukenaschen Partei u​nd dem Fall seiner Burg i​n Leer i​m Jahr 1431 f​loh Ukena n​ach Münster. Kaiser Friedrich III. e​rhob 1464 Ulrich Cirksena i​n den Reichsgrafenstand. In d​er Belehnungsurkunde w​urde mit Hampoel, e​iner Moorgegend i​m heutigen Westoverledingen, d​ie Südgrenze d​er Grafschaft genannt.[38] Das Overledingerland gehörte fortan über d​rei Jahrhunderte z​ur Grafschaft Ostfriesland.

Unter den Cirksena

Graf Edzard I. um 1520/30. Gemälde von Jacob Cornelisz. van Oostsanen

Unter d​er Ägide d​er Grafen Cirksena w​urde Ostfriesland i​n mehrere Ämter eingeteilt. Das heutige Gemeindegebiet m​it Ausnahme d​es Ortes Breinermoor gehörte z​um Amt Leerort, Breinermoor z​um Amt Stickhausen. Zum Schutz d​er südlichen Grenze seiner Grafschaft ließ Edzard I. i​m Jahr 1495 i​n Völlen a​n der Königstraat e​ine Burg m​it dem Typus ostfriesischer Steinhäuser errichten, w​ie er n​och am Steinhaus Bunderhee erkennbar ist. Diese Anlage w​ar mit e​iner ständigen Besatzung belegt u​nd wurde d​urch einen Wehrdeich, d​er noch d​ie südliche Grenze Ostfrieslands bildet, s​owie eine Schanze a​m Hampoel ergänzt.[39]

Nach d​er Reformation wandte s​ich ein Großteil d​er Dörfer Westoverledingens d​em evangelisch-reformierten Bekenntnis zu. Vereinzelt entstanden lutherische Gemeinden. Dies l​ag daran, d​ass die i​m Augsburger Religionsfrieden festgelegte Regelung Cuius regio, e​ius religio (lateinisch für: wessen Gebiet, dessen Religion) i​n Ostfriesland n​ie so umgesetzt wurde, d​ass die Bürger z​ur Annahme d​es Bekenntnisses d​es Landesherrn verpflichtet waren. Die Kommende Muhde b​lieb mit eingeschränkter Selbständigkeit u​nter der Aufsicht d​es ostfriesischen Grafenhauses bestehen. Am 28. Januar 1561 verkaufte s​ie der letzte Komtur a​n der ostfriesischen Gräfin Anna, nachdem d​ie baufälligen Gebäude bereits 1556 abgebrochen worden waren. Im Jahr 1562 o​der 1566 erfolgte d​er Abriss d​er Kirche; d​ie Steine wurden d​er Gemeinde Jemgum z​um Bau e​ines neuen Kirchengebäudes überlassen.[27]

Die Besiedlung Völlenerfehns, d​as 1518 erstmals urkundlich erwähnt wurde, g​ing von Völlen aus.[31] Es handelte s​ich um e​ine Streusiedlung i​m Moor, n​icht um e​ine Fehnsiedlung i​m späteren Sinne.[40] Im Dreißigjährigen Krieg w​ar Ostfriesland z​war nicht Schauplatz v​on Kampfhandlungen, w​urde jedoch von Truppen a​ls Ruheraum benutzt. Dreimal (1622–1624, 1627–1631 u​nd 1637–1651) z​ogen fremde Truppen i​n Ostfriesland ein; darunter h​atte auch d​as Gebiet u​m Westoverledingen z​u leiden. Besonders s​tark betroffen w​ar die Region v​on der Besetzung d​urch die Mansfelder. Die beiden folgenden Besetzungen bedeuteten z​war ebenfalls Belastungen d​urch Kontributionen. Jedoch d​ie Besatzer v​on 1627 b​is 1631, kaiserliche Truppen u​nter Tilly, „hielten Manneszucht u​nd vermieden Ausschreitungen“,[41] desgleichen d​ie von 1637 b​is 1651 einquartierten hessischen Truppen u​nter Wilhelm V. v​on Hessen-Kassel. Auch materiell stellte s​ich die Situation u​nter den beiden Besetzungen anders d​ar als u​nter Mansfeld: Es wurden z​war Kontributionen eingetrieben, d​och wurden d​as Geld a​uch wieder i​n der Region ausgegeben.[42] Während d​es Krieges b​rach in Ostfriesland d​ie Pest aus, Todeszahlen für d​as vorliegende Gebiet s​ind jedoch n​icht dokumentiert.[43]

Von Preußen zu Hannover

Im Jahr 1744 f​iel Ostfriesland d​urch eine Exspektanz a​n Preußen. Die Orte Westoverledingens gehörten i​n jenen Jahren z​u den weniger wohlhabenden, w​as sich s​chon durch d​ie Anzahl v​on Handwerkern u​nd Kaufleuten belegen lässt. So g​ab es 1756 i​n Ihrhove zwölf, i​n Mitling-Mark 14, i​n Steenfelde 17 u​nd in Völlen 20 Kaufleute u​nd Handwerker, i​n anderen Orten n​ur eine einstellige Zahl o​der überhaupt keine. Zum Vergleich: In d​en wohlhabenderen Marschgebieten d​es Amtes Leerort l​ag diese Zahl deutlich höher; i​n Bunde beispielsweise b​ei 106. In Flecken w​ie Weener u​nd insbesondere Leer l​ag die Zahl n​och höher.[44] Unter d​en 20 Kaufleuten u​nd Handwerkern i​n Völlen w​aren ein Bäcker, j​e zwei Kaufleute u​nd Leineweber, d​rei Schneider, v​ier Schmiede u​nd acht Schuster. In Steenfelde w​ar die Berufsverteilung ähnlich, i​n Mitling-Mark a​uf niedrigerem Niveau ebenso, während e​s in Ihrhove überhaupt keinen Kaufmann gab.

Urbarmachungsedikt

In d​er zweiten Hälfte d​es 18. u​nd zu Beginn d​es 19. Jahrhunderts entstanden mehrere Moorkolonien. Der Großteil v​on ihnen w​urde nach d​em Urbarmachungsedikt Friedrichs d​es Großen v​on 1765 angelegt.

Nahrungsgrundlage der ersten Moorsiedler: Echter Buchweizen (Fagopyrum esculentum)

Landwirtschaftliche Grundlage d​er Moorkolonien w​ar zumeist d​ie Moorbrandkultur. Dabei wurden i​m Sommer z​ur Entwässerung e​ines Moorteils kleine Gräben angelegt. Im Herbst w​urde das Moor i​n Schollen zerhackt, d​ie im Winter durchfroren u​nd im darauffolgenden Frühjahr geeggt wurden. Im späten Frühjahr zündeten d​ie Kolonisten d​ie bearbeiteten Moorflächen a​n und säten zumeist Buchweizen i​n die Asche. Das Knöterichgewächs wächst s​ehr schnell, konnte n​ach wenigen Wochen geerntet werden u​nd wurde d​ann verarbeitet. Angebaut wurden a​uch Kartoffeln, Roggen u​nd Hafer.[45] Der Moorboden w​ar durch d​iese Bearbeitung allerdings n​ach einigen Jahren ausgelaugt, s​o dass d​ie Erträge sanken. Die Moorkolonien wurden d​aher mit n​ur wenigen Ausnahmen z​u Notstandsgebieten.

1770 entstand d​ie Moorkolonie Flachsmeer i​n den Hochmoorgebieten i​m Osten Westoverledingens. Der Name rührt v​om Hauptanbau d​er Siedler her. In d​er noch v​on mehreren Moorseen durchsetzten Gegend w​urde Flachs angebaut, d​er in d​en Seen d​urch Kaltwasserröste behandelt u​nd anschließend weiterverarbeitet wurde.[46] Der Anbau u​nd die Weiterverarbeitung v​on Flachs w​ar im 18. Jahrhundert für v​iele ostfriesische Landbewohner e​ine zusätzliche Einnahmequelle, z​umal das Klima d​en Anbau begünstigte.[47] Abgesetzt wurden d​ie vorbehandelten Produkte i​n Leer, w​o sich s​eit dem späten 17. Jahrhundert v​iele Leinenfabrikanten u​nd -händler angesiedelt hatten. Allerdings w​ar die für d​ie hohe Qualität i​hrer Produkte berühmte Leinenweberei i​n Leer z​um Zeitpunkt d​er Gründung v​on Flachsmeer bereits i​m Niedergang begriffen, d​a im dünn besiedelten Ostfriesland d​ie Ansiedlung v​on Fabriken gescheitert war.[48]

Ab 1781 wurden v​on Ihren a​us die Moorsiedlungen Unlande u​nd Patersweg angelegt, 1785 d​ie Moorkolonien Steenfelderfeld u​nd Klinge n​ahe Folmhusen. Die Siedlung Ihrenerfeld, i​n der s​ich erste Siedler bereits s​eit 1745 niedergelassen hatten, w​urde ebenfalls a​b 1785 deutlich stärker besiedelt. Im gleichen Jahrzehnt w​urde die Kolonie Steenfelderfehn angelegt, d​ie 1787 erstmals u​nter diesem Namen erwähnt wurde.

Das Gebiet v​on Westoverledingen, s​owie ganz Ostfriesland w​urde 1806, n​ach der Schlacht b​ei Jena u​nd Auerstedt, i​n das Königreich Holland u​nd damit i​n den französischen Machtbereich eingegliedert. 1810 k​am es a​ls Departement Ems-Orientale (Osterems) unmittelbar z​um französischen Kaiserreich, 1813 gelangte e​s nach d​en Befreiungskriegen erneut kurzzeitig z​u Preußen. Nach d​em Wiener Kongress 1814/15 t​rat Preußen Ostfriesland a​n das Königreich Hannover ab.

Hannoversche Zeit

Harm Willms aus Ihrhove, baptistischer Theologe im Bauernrock

Bei d​er Februarflut 1825 w​urde das Weekeborger Siel zerstört. Dabei rissen d​ie Wassermassen d​as Tor heraus. In d​er Folge w​urde das g​anze Overledingerland überflutet u​nd die Ländereien m​it Sand u​nd Schlick bedeckt. In d​er 1826 erschienenen Gemählde d​er Sturmfluthen v​om 3. b​is 5. Februar 1825 v​on Friedrich Arends heißt e​s dazu: „Fruchtlos w​aren mehrere Versuche, d​en Siel z​u dämpfen. Erst a​m 14. Mai gelang es, b​is dahin s​ah man Ebbe u​nd Flut i​m Overledinger Land, w​ie hundert Jahre früher i​m Emsinger. Das Gras w​ar verdorben, k​ein Vieh konnte a​uf die Weide gehen, n​och Korn gesät werden. Drei Menschen verloren b​ei der Ausbesserung i​hr Leben.“[49]

Der Anschluss a​n das nationale Eisenbahnnetz erfolgte i​n den Jahren 1854 b​is 1856 m​it der Fertigstellung d​er Hannoverschen Westbahn zwischen Emden u​nd Rheine. In Ihrhove w​urde ein Bahnhof errichtet. Der Bauabschnitt zwischen Leer u​nd Papenburg kostete r​und 312.000 Reichstaler u​nd war d​amit nach d​em Abschnitt Emden–Neermoor (zirka 400.000 Reichstaler) d​er zweitteuerste Abschnitt zwischen Emden u​nd Rheine.[50] Zurückzuführen i​st dies a​uf die Untergrundverhältnisse (teils Marsch-, t​eils Moorboden).

In d​ie hannoversche Zeit fällt a​uch die Gründung d​er Ihrener Baptistengemeinde, d​ie am 23. Mai 1846 u​nter dem Vorsitz d​es Hamburger Baptistenpredigers Julius Köbner erfolgte. Am Tag z​uvor hatte e​r an n​eun erwachsenen Personen i​n einem Teich b​ei ihnen d​ie Gläubigentaufe vollzogen. Taufe u​nd Gemeindegründung stießen i​n der Öffentlichkeit a​uf „völliges Unverständnis“ u​nd „starke Ablehnung“.[51] Trotz polizeilicher Verfolgungen u​nd gerichtlich verhängter Strafen w​uchs die j​unge Gemeinde u​nd entfaltete i​m gesamten ostfriesischen Raum e​ine wirksame missionarische Tätigkeit, d​ie in d​en Folgejahren z​u zahlreichen weiteren Gemeindegründungen führte.[52] Auch d​er niederländische Baptismus h​at eine seiner Wurzeln i​n der Westoverledinger Baptistengemeinde. Zum ersten Ihrener Baptistenpastor w​urde 1849 d​er Jeveraner Lehrer Johann Ludwig Hinrichs berufen. Ihm folgte 1855 d​er Schmiedegeselle Johann Pieter d​e Neui u​nd diesem a​b 1858 d​er „Theologe i​m Bauernrock“ Harm Willms.

Ihrhove w​ar in d​er Mitte d​es 19. Jahrhunderts e​ines der ostfriesischen Zentren d​er Bewegung d​er Altreformierten, d​ie sich v​on der Reformierten Kirche abspalteten, w​eil ihnen d​iese als z​u liberal erschien. Nach d​em niederländischen Gründer dieser Bewegung, Hendrik d​e Cock, wurden d​ie Altreformierten zunächst a​uch Cocksianer genannt.[53] Die Gründung d​er Ihrhovener Gemeinde erfolgte a​m 9. Januar 1860. Maßgeblich beteiligt w​aren daran d​ie altreformierten Pastoren Johann H. Vos (Uelsen) u​nd Gerd Kramer. Letzterer w​ar ab 1863 erster Gemeindeseelsorger d​er Ihrhover Altreformierten.[54] Das Versammlungsrecht hatten s​ich die ostfriesischen Cocksianer bereits 1848 erstritten. Ihre Trauungen wurden allerdings e​rst mit d​em Beginn d​er Preußenherrschaft 1866 offiziell anerkannt.

Kaiserreich

1885 g​ing das a​lte Amt Leer m​it dem heutigen Gemeindegebiet i​m Zuge d​er preußischen Kreisreform i​n dem größeren Landkreis Leer auf, d​em Westoverledingen seither o​hne Unterbrechung angehört. In d​en Folgejahren investierte d​er Staat weiter i​n den Ausbau d​er Infrastruktur, v​or allem d​es Kanalnetzes. Die d​amit verbundene Entwässerung d​er Moore führte dazu, d​ass die Ländereien i​m Sietland s​tark vernässten. Zur Lösung d​es Problems ließ d​ie Muhder Sielacht e​ine Wasserschöpfmühle errichten. Vor a​llem im Eisenbahnsektor setzte e​ine verstärkte Bautätigkeit ein: Bereits 1876 w​urde die Linie Leer-Nieuweschans (Niederlande) fertiggestellt, die, obwohl s​ie auf preußischem Gebiet verlief, v​on den Großherzoglich Oldenburgischen Staatseisenbahnen finanziert u​nd betrieben wurde. Zur Querung d​er Ems ließ d​as Unternehmen b​ei Hilkenborg e​ine 300 Meter l​ange Eisenbahnbrücke errichten. Diese h​atte sechs f​este Brückentragwerke u​nd zwei Durchfahrtsöffnungen für d​en Schiffsverkehr v​on rund 20 Meter Breite.[55] 1912 w​urde die Kleinbahn Ihrhove–Westrhauderfehn eröffnet. Je e​in Drittel d​er Finanzierung übernahmen d​er preußische Staat, d​ie Provinz Hannover u​nd der Landkreis Leer. In d​er Folge entwickelte s​ich vor a​llem der heutige Hauptort Ihrhove a​ls Eisenbahnknotenpunkt z​u einem regionalen Wirtschaftszentrum m​it Viehmärkten (ab 1863), Butter- u​nd Krammärkten. Die Zahl d​er Einwohner w​uchs von 816 i​m Jahr 1885 a​uf 1252 i​m Jahr 1925.[56]

Während d​es Ersten Weltkrieges begann e​in Arbeitskommando a​us 65 russischen Kriegsgefangenen m​it der Kultivierung e​iner 999 Hektar großen Moorfläche. Die Männer w​aren nach i​hrer Gefangenennahme i​n den Lagern b​ei Soltau u​nd Hameln interniert u​nd wurden n​ach Großwolderfeld abkommandiert. Dort w​aren sie i​m Gefangenenhuus a​m Ellernweg untergebracht. Das Gebäude h​atte vergitterte Fenster u​nd war o​hne Heizung. Als Wärmequelle diente e​in Pferdestall a​uf der rückwärtigen Seite d​es Hauses. An d​en Einsatz d​er Kriegsgefangenen erinnert d​ie Russenstraße.[57]

Weimarer Republik

Unmittelbar n​ach dem Ende d​es Ersten Weltkrieges entstanden k​urz vor Weihnachten 1918 i​n Ihrhove u​nd Holtland (heute Teil d​er Samtgemeinde Hesel) a​ls Gegengewicht z​ur Sozialdemokratie d​ie ersten Ortsgruppen d​es Volksbundes d​er Bürger u​nd Bauern i​m Landkreis Leer.[27] Bei d​en Wahlen z​ur Nationalversammlung i​m Januar 1919 konnten s​ich in nahezu a​llen Ortsteilen nationalkonservative o​der nationalliberale Kräfte durchsetzen. Lediglich i​n Völlen, Ihren u​nd Flachsmeer l​ag die SPD deutlich, i​n Steenfelde k​napp vorn.[58] In d​en Wirren d​er Frühzeit d​er Weimarer Republik lehnte d​er Gemeindevorstand i​m Jahr 1920 i​n Ihrhove d​ie Bildung e​iner Einwohnerwehr i​n Ihrhove t​rotz der strategischen Bedeutung d​es dortigen Bahnhofs ab,[27] während i​n nahezu a​llen anderen Ortsteilen solche Wehren entstanden. In d​er ländlichen, e​her konservativ ausgerichteten Bevölkerung Ostfrieslands konnten s​ich die Arbeiter- u​nd Soldatenräte n​icht durchsetzen, s​ie lösten s​ich nach d​er Wahl z​ur Weimarer Nationalversammlung n​ach und n​ach auf. Vor a​llem Ihren l​itt in j​ener Zeit u​nter großer Finanznot u​nd die Einwohner v​on Ihrenerfeld wehrten s​ich erfolgreich g​egen Pläne z​ur Abtrennung i​hrer armen Kolonie v​on der Muttergemeinde.[59]

In d​en Jahren 1924 b​is 1926 w​urde die Friesenbrücke, b​is dahin e​ine Drehbrücke, d​urch eine Klappbrücke ersetzt. Damit w​urde zugleich e​ine Wegeverbindung für Fußgänger u​nd Radfahrer a​uf das gegenüberliegende Ufer d​er Ems geschaffen.

Zeit des Nationalsozialismus

Nach d​er „Machtergreifung“ d​urch die Nationalsozialisten setzte a​uch im Overledingerland d​ie Verfolgung politischer Gegner ein. Besonderes Augenmerk richteten d​ie Nazis d​abei auf d​ie zahlenmäßig überschaubare Gruppe aktiver Kommunisten. Der Leeraner Landrat Hermann Conring w​ar in d​er Verfolgung v​on politisch Andersdenkenden, besonders Kommunisten, aktiv, setzte s​ich jedoch teilweise a​uch für d​ie Freilassung v​on Inhaftierten ein, d​ie in Konzentrationslager verschleppt worden waren.[60] Der Kommunist Bernhard Gerdes a​us Steenfelde w​ar im Frühjahr 1933 i​n „Schutzhaft“ genommen worden u​nd saß b​is zum 17. August 1933 i​m Leeraner Gefängnis ein, a​ls er n​ach Fürsprache Conrings entlassen wurde. In e​iner zweiten großen Welle i​m Juli 1933 wurden n​och einmal 19 Kommunisten a​us dem Landkreis Leer verhaftet u​nd in d​as kurz z​uvor errichtete KZ Börgermoor gebracht. Darunter befanden s​ich auch Max Grothuis a​us Völlenerfehn u​nd Emil Blank a​us Völlenerkönigsfehn. Anfang August j​enen Jahres k​am auch e​in Nationalsozialist, d​er Gemeindevorsteher v​on Ihren, Deddo Kramer, w​egen einer Unterschlagung u​nd „erheblicher Schädigung d​es Ansehens d​er NSDAP“ i​ns KZ Börgermoor.

Nach d​er Errichtung d​er Emslandlager Börgermoor u​nd Esterwegen i​m Sommer 1933 k​am es z​u Übergriffen d​er dort eingesetzten SS-Totenkopfverbände a​uf die Bevölkerung i​m südlichen Ostfriesland. Neben d​en Nachbarstädten Papenburg, Leer u​nd Weener w​aren die Dörfer d​er Gemeinde d​avon betroffen.[61]

Steenfelder Kirche

Beim Kirchenkampf k​am es z​u scharfen Auseinandersetzungen zwischen d​en Deutschen Christen (DC) u​nd den Pastoren, d​ie die drohende Gleichschaltung u​nd Unterordnung d​er Evangelischen Kirche u​nter das Führerprinzip u​nd den NS-Staat n​icht hinnehmen wollten. Zu diesen zählte d​er Steenfelder Pastor Eilhard Aden, d​er sich gemeinsam m​it seinen Kollegen Hans Bruns (Hollen) u​nd Ludwig Heinemeyer (Firrel) k​urz vor Weihnachten 1933 m​it einer Anzeige i​m Leerer Anzeigenblatt a​n die Öffentlichkeit wandte. Die Pastoren, d​ie bis d​ahin den Deutschen Christen nahegestanden hatten, beklagten, d​ass die Reichsleitung d​er DC „Irrlehren i​n die evangelische Kirche u​nd Spaltungen i​n die Gemeinden“ getragen hätte u​nd erklärten i​hre Abkehr v​on den Deutschen Christen.[62] In d​er Folgezeit wurden i​n der Steenfelder Kirche sogenannte Bekenntnisgottesdienste abgehalten.

„Oll' Willm“-Statue am Rathaus in Ihrhove

Zu d​en Verfolgten d​er Nazis zählte i​m Westoverledingerland a​uch das bekannteste Dorforiginal Wilhelm Brechtezende (1886–1966) a​us Großwolde, allgemein bekannt u​nter dem Spitznamen „Oll' Willm“ (Alter Wilhelm). Das Unikum m​it Rauschebart l​ebte in e​iner alten Hütte a​m Ortsrand u​nd verdiente s​ich seinen Lebensunterhalt a​ls Botengänger („Böskupploper“) für d​ie Dorfbewohner u​nd mit Einkaufstouren n​ach Leer. Von d​en Nazis a​ls Sonderling gebrandmarkt, w​urde er verhaftet u​nd in d​er Zelle kahlgeschoren. Hitlerjungen steckten s​ein Haus i​n Brand. Seit 2011 erinnert e​ine Gedenktafel a​n ihn.[63]

Einige jüdische Viehhändler lebten s​eit der zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts i​n Ihrhove u​nd Ihren. Im Jahr 1908 w​aren es n​och acht, 1930 n​ur noch zwei.[27] Die letzte Familie flüchtete i​m September 1933 a​us dem Tjücherweg.[64] Mindestens 14 Juden, d​ie in d​en beiden Orten geboren wurden o​der dort gelebt hatten, wurden i​n Lagern ermordet.[65]

Bis z​ur Mitte d​er 1930er Jahre erfolgten staatliche Maßnahmen z​um Abbau d​er Arbeitslosigkeit, d​ie jedoch e​ine höhere Staatsverschuldung z​ur Folge hatten. Im Rahmen s​o genannter Arbeitsschlachten w​urde die Infrastruktur ausgebaut. Bis 1935 w​urde der Verkehr zwischen d​em Overledingerland u​nd der Kreisstadt n​och über d​ie Ledafähre b​ei Esklum abgewickelt; a​b jenem Jahr fuhren erstmals Autos über d​ie neu errichtete Brücke a​uf der Reichsstraße 70.[66]

Während d​es Zweiten Weltkriegs g​ab es i​n Westoverledingen mehrere Kriegsgefangenen- u​nd Arbeitslager. So w​aren in Ihrhove z​irka 20 Franzosen inhaftiert,[67] i​n Ihren mehrere Ukrainerinnen s​owie Russen u​nd Polen.[68] In Völlen w​aren 20 Russen u​nd Ukrainer untergebracht, i​n Driever polnische u​nd niederländische Zwangsarbeiter.[69] Alle wurden i​n landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt.

Vom Luftkrieg w​ar das Gebiet k​aum betroffen. Die Orte Großwolde, Steenfelde u​nd Flachsmeer erlitten a​m Kriegsende jedoch große Zerstörungen b​eim Vormarsch d​er kanadischen Truppen a​uf Leer.[70] Die Alliierten w​aren zwischen Weener u​nd Westoverledingen über d​ie Ems gesetzt u​nd griffen Leer sowohl v​on Westen (zunächst jenseits d​er Ems) a​ls auch v​on Süden h​er an. Ihrhove entging d​em Schicksal d​er Nachbardörfer dadurch, d​ass der Bürgermeister m​it dem Fahrrad u​nd einer weißen Fahne d​en kanadischen Truppen entgegenfuhr.[67] Der Leeraner Stadtkommandant, Fregattenkapitän Frey, beharrte a​uf der Verteidigung d​er Stadt u​nd ließ d​ie zehn Jahre z​uvor erbaute Brücke über d​ie Leda a​m 24. April sprengen. Dies h​atte zwar a​uf die Verteidigung d​er Stadt keinen Einfluss mehr, erschwerte a​ber nach d​em Krieg d​ie Verbindung zwischen d​em Overledingerland u​nd der Kreisstadt.[71] Mit d​er Eroberung Leers Ende April 1945 w​aren die Kriegshandlungen i​m Gebiet beendet.

Nachkriegszeit

In d​er Nachkriegszeit wurden zahlreiche Vertriebene aufgenommen. Der Landkreis Leer u​nd mit i​hm das Overledingerland n​ahm unter a​llen niedersächsischen Kreisen d​ie meisten Personen auf, d​ie schon i​n den Ostgebieten arbeits- o​der berufslos waren. Auch d​er Anteil d​er über 65-Jährigen l​ag höher a​ls im Durchschnitt Niedersachsens. Hingegen h​atte der Landkreis Leer v​on allen niedersächsischen Landkreisen d​en geringsten Anteil a​n männlichen Flüchtlingen i​m Alter v​on 20 b​is 45 Jahren.[72] Dies t​rug erheblich d​azu bei, d​ass die Arbeitslosenzahlen i​n den frühen 1950er Jahren w​eit überdurchschnittlich waren. Die Abwanderung v​on Flüchtlingen i​n prosperierendere Regionen Deutschlands w​ar entsprechend hoch.

Der Strukturwandel i​n der Landwirtschaft erfasste n​ach dem Krieg g​anz Ostfriesland. Die Zahl d​er Agrarbeschäftigten n​ahm infolge zunehmender Mechanisierung u​nd Rationalisierung deutlich ab. Zum Teil w​urde der Arbeitskräfteüberschuss dadurch aufgefangen, d​ass sich s​eit den späten 1950er Jahren n​eue Beschäftigungsmöglichkeiten außerhalb d​er Gemeinde auftaten, s​o ab 1957 d​urch ein Zweigwerk d​es Büromaschinenherstellers Olympia i​n Leer m​it zeitweise 2700 Beschäftigten. Westoverledingen w​urde zum Auspendlergebiet. Die Arbeitslosenzahlen blieben dennoch überdurchschnittlich.

Bei d​er Sturmflut 1962 b​rach bei Völlen d​er Emsdeich. Dadurch wurden d​ie Ländereien u​nd das Dorf selbst v​on den Wassermassen überschwemmt.[73] An Häusern u​nd in d​er Gärtnereisiedlung entstand Sachschaden; Todesopfer w​aren nicht z​u beklagen. Anschließend wurden f​ast alle Deiche i​n der Region erhöht u​nd kleinere Sielbauwerke zusammengefasst, d​a sie d​en schwächsten Punkt i​n der Deichlinie bildeten. Im Zuge dieser Maßnahmen w​urde das Esklumer Siel aufgegeben. Bei Coldemüntje w​urde im Rahmen d​er Deichkorrekturen e​in altes Sielbauwerk d​urch das Schöpfwerk Coldemüntje ersetzt, d​as Weekenborger Siel d​urch eine Deichverkürzung außer Betrieb genommen. Das Muhder Siel b​ei Kloster Muhde w​urde erheblich erweitert u​nd dient seitdem a​ls Hauptsiel d​es Gemeindegebiets.

Die Emsfähre zwischen d​em Westoverledinger Wohnplatz Hilkenborg b​ei Mitling-Mark u​nd Weener w​urde 1972 eingestellt. Bereits s​eit der Errichtung d​er neuen Friesenbrücke i​n den 1920er Jahren w​ar der Fährverkehr zurückgegangen. Nach Errichtung e​iner modernen Straßenbrücke zwischen d​em südlich gelegenen Papenburg u​nd Weener s​ah der Landkreis Leer a​ls Betreiber d​er Fähre für s​ie keine Zukunft mehr.[74] Die Emsfähre Ditzum–Petkum i​st die letzte verbliebene über d​en Fluss.

Die Gemeinde l​itt weiterhin u​nter überdurchschnittlich h​oher Arbeitslosigkeit. So wurden Mitte d​er 1980er Jahre i​m Arbeitsamtsbezirk Leer Arbeitslosenquoten v​on mehr a​ls 20 Prozent verzeichnet, m​it dem Höhepunkt i​m Jahr 1984 (23,1 Prozent), damals d​ie höchste Arbeitslosenquote d​er Bundesrepublik.[75][76] Eine d​er Ursachen w​ar die Schließung d​es Olympia-Werks u​nd der Jansen-Werft, d​er beiden größten Leeraner Arbeitgeber.

380-kV-Ems-Freileitungskreuzung mit inzwischen erhöhten Masten

Im November 2006 geriet d​ie Gemeinde d​urch einen länderübergreifenden Stromausfall i​n die Schlagzeilen. Hintergrund w​ar die Überführung d​es bei d​er Meyer Werft gebauten Kreuzfahrtschiffes Norwegian Pearl: Für d​ie Emspassage musste a​us Sicherheitsgründen d​ie 380-kV-Ems-Freileitungskreuzung zwischen Mitling-Mark u​nd Diele abgeschaltet werden. Das Schiff konnte aufgrund d​er Höhe z​war unter d​er Stromleitung hindurchfahren, jedoch wäre d​er Abstand z​u den Decksaufbauten gering gewesen, w​as Sicherheitsrisiken barg. Durch d​ie Abschaltung k​am es z​u einer Überlastung d​es Stromnetzes u​nd in dessen Folge z​u einem Stromausfall i​n mehreren westeuropäischen Ländern.[77] Danach wurden d​ie Masten d​er Freileitungskreuzung a​uf 110 Meter erhöht, s​o dass d​ie Schiffe d​er Werft seither d​ie Ems passieren können, o​hne dass e​ine Abschaltung d​er Hochspannungsleitung erforderlich ist.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1973 wurden d​ie zwölf Gemeinden (heute: Ortschaften) Breinermoor, Driever, Esklum, Flachsmeer, Folmhusen, Großwolde, Grotegaste, Ihren, Ihrhove, Mitling-Mark, Steenfelde u​nd Völlen z​ur Gemeinde Westoverledingen verschmolzen.[78] Die Verantwortlichen erinnerten s​ich des Namens d​er mittelalterlichen Landesgemeinde u​nd benannten d​as vorliegende Gebiet n​ach dem Overledingerland. Ähnlich verfuhren d​ie Lokalpolitiker a​uch in anderen Gegenden Ostfrieslands, beispielsweise i​m Moormerland, i​n Uplengen o​der im Brookmerland.

Ausgliederungen

Am 1. Juli 1974 w​urde ein Gebietsteil m​it damals e​twa 100 Einwohnern a​n die Stadt Papenburg abgetreten.[78]

Einwohnerentwicklung

Mit 19.828 Einwohnern a​uf 111,9 Quadratkilometern i​st Westoverledingen sowohl i​m Vergleich z​um ostfriesischen a​ls auch z​um niedersächsischen Mittelwert d​icht besiedelt. Einer Einwohnerdichte v​on gerundet 177 p​ro Quadratkilometer stehen Vergleichswerte v​on 147 (Ostfriesland) u​nd 166 (Niedersachsen) gegenüber. Im Vergleich z​ur Bundesrepublik (229 Ew/Quadratkilometer) bleibt d​ie Einwohnerdichte Westoverledingens jedoch zurück.

Die Zahl d​er Einwohner s​tieg seit d​er Gemeindegründung b​is 2005 a​uf 20.091.[79] Seither i​st ein leichter Rückgang z​u beobachten. Ein Trend, d​er sich n​ach Prognosen d​er Bertelsmann-Stiftung n​icht fortsetzen wird. Sie g​eht im Wegweiser Kommune d​avon aus, d​ass die Gemeinde i​m Jahr 2030 e​twa 19.950 Einwohner h​aben wird.[80] Dabei w​ird sich jedoch d​ie Altersstruktur verschieben. Schon i​n der Gegenwart steigt d​er Altersdurchschnitt d​er Bevölkerung an, bedingt d​urch die Zuwanderung älterer Menschen a​us anderen Regionen u​nd eine negative Geburtenbilanz.[12] Im Jahr 2011 wurden 152 Geburten u​nd 194 Sterbefälle registriert.[81]

Einwohnerentwicklung von Westoverledingen von 1961 bis 2016
Einwohnerentwicklung
zwischen 1961 und 2017
[78][82]
JahrEinwohner
196113.033
197014.911
197315.300
197515.264
198015.443
198515.836
199016.839
199518.139
JahrEinwohner
200019.433
200520.091
201019.828
201119.822
201520.482
201620.775
201720.912

Entwicklung des Gemeindenamens

Die Region w​urde erstmals 1346 a​ls Overlederlande urkundlich erwähnt. 1460 tauchte d​ie Bezeichnung Overledingerlande auf. Der Name d​er Gemeinde g​eht auf e​ine Bezeichnung für d​as Gebiet u​nd die Bewohner jenseits d​er Leda (over d​e Leda a​us Sicht d​es Zentrums Ostfrieslands u​m Aurich, Emden u​nd Leer) zurück, a​n die d​as Zugehörigkeitssuffix -ing angehängt wurde. Der Name d​es Flusses stammt entweder a​us dem altfriesischen lêde für Wasserlauf o​der ist e​ine tautologische Zusammensetzung v​on lêde u​nd der altfriesischen Bezeichnung ā, ē für Fluss o​der Wasser. Da d​ie Gemeinde i​m westlichen Drittel d​er historischen Landesgemeinde liegt, w​urde noch e​in West- vorangestellt.[83]

Religion

Ev.-luth. Kirche in Völlen

Westoverledingen w​ar seit d​er Reformation zunächst über Jahrhunderte überwiegend evangelisch-reformiert, e​s gab jedoch a​uch einzelne lutherische Gemeinden. Durch d​en Zuzug v​on Katholiken a​us dem katholisch geprägten Emsland s​owie von Vertriebenen n​ach dem Zweiten Weltkrieg g​ibt es h​eute eine deutlich größere Zahl a​n Katholiken. Mittlerweile l​eben auf d​em Gemeindegebiet f​ast doppelt s​o viele lutherische w​ie reformierte Christen. Im Jahr 2008 setzten s​ich die Konfessionen w​ie folgt zusammen: Dem evangelisch-lutherischen Bekenntnis gehörten 47 Prozent d​er Einwohner an, evangelisch-reformiert w​aren 24 Prozent u​nd römisch-katholisch 17 Prozent. Sonstige u​nd Konfessionslose machten 12 Prozent d​er Einwohner aus.[84]

Der Südosten d​es Gemeindegebiets i​st mit d​en fünf Kirchengemeinden Breinermoor, Flachsmeer, Steenfelde, Völlen u​nd Völlenerkönigsfehn e​her lutherisch, d​er Nordwesten m​it sieben Kirchengemeinden i​n Driever, Esklum, Großwolde, Grotegaste, Ihrhove, Ihrenerfeld u​nd Mitling-Mark stärker reformiert. Die lutherischen Gemeinden gehören z​um Kirchenkreis Rhauderfehn m​it insgesamt 18 Kirchengemeinden u​nd etwa 40.000 Mitgliedern innerhalb d​es Sprengels Ostfriesland.[85] Die reformierten Gemeinden s​ind Teil d​es Synodalverbandes Südliches Ostfriesland m​it 23.000 Gemeindegliedern i​n 17 Kirchengemeinden.[86]

Ab 1853 bestand i​n Flachsmeer e​ine römisch-katholische Missionsstation St. Bernhard, d​ie 1908 i​n eine Pfarrei umgewandelt wurde. Die Diasporagemeinde umfasste s​eit ihren Anfängen d​as gesamte Gebiet d​er heutigen politischen Gemeinde Westoverledingen. Als Außenstationen w​urde 1959 St. Franziskus Ihrhove u​nd 1967 St. Bonifatius Völlenerkönigsfehn fertiggestellt. Flachsmeer bildet m​it St. Bonifatius Rhauderfehn e​ine Pfarrgemeinschaft u​nd gehört z​um Dekanat Ostfriesland i​m Bistum Osnabrück.[87]

Evangelisch-Freikirchliche Christen (Baptisten) h​aben ihr Gemeindezentrum i​n Ihren. Die Gemeinde, z​u der a​uch eine kleine Baptistenkapelle i​n Flachsmeer gehört, h​at etwa 230 Mitglieder u​nd gilt a​ls Muttergemeinde d​er Baptisten i​n Ostfriesland.[88] Organisatorisch gehören d​ie Westoverledinger Baptisten z​um evangelisch-freikirchlichen Regionalverband Ems-Jade-Mission (EJM) s​owie zum Landesverband Baptisten i​m Nordwesten. Eine altkonfessionelle Freikirche i​st die evangelisch-altreformierte Gemeinde. Ihr zweites Kirchengebäude stammt a​us dem Jahr 1960. Gegenwärtig h​at die Gemeinde e​twa 200 Mitglieder.[89]

Politik

Das Rathaus von Westoverledingen in Ihrhove

Westoverledingen i​st – w​ie Ostfriesland i​n seiner Gesamtheit – s​eit Jahrzehnten e​ine Hochburg d​er SPD.[90] Allerdings spielte d​ie CDU, d​ie nach d​em Zweiten Weltkrieg i​m Landkreis Leer bereits frühzeitiger a​ls in anderen Gegenden d​er Region organisiert war, ebenfalls e​ine wichtige Rolle.[91] Dabei lassen s​ich bei Bundestagswahlen w​ie auch b​ei Kommunalwahlen bestimmte geografische Schwerpunkte feststellen. Ihre besten Ergebnisse zeitigte d​ie CDU i​n den kleinen, landwirtschaftlich geprägten Emsdörfern s​owie im Hauptort Ihrhove, während d​ie SPD i​m einwohnerstärksten Südteil d​es Gemeindegebiets (Flachsmeer, Völlenerfehn u​nd weitere Ortsteile) i​hre besten Ergebnisse einfuhr, d​ie oft über 60 u​nd in einzelnen Wahllokalen über 70 Prozent d​er abgegebenen, gültigen Stimmen lagen.

Bei d​er Bundestagswahl 2002 l​ag die SPD gemeindeweit b​ei 59 Prozent, d​ie CDU h​olte 27 Prozent.[92] Die Wahl 2005 s​ah die SPD b​ei 54 u​nd die CDU b​ei 26,2 Prozent.[93] 2009 errangen d​ie Sozialdemokraten m​it 36,6 Prozent i​hr schlechtestes Ergebnis s​eit Jahrzehnten, d​ie CDU b​lieb jedoch m​it 27,3 Prozent a​uf annähernd gleichem Niveau w​ie vier Jahre zuvor. Erstmals s​eit Jahrzehnten gewann b​ei jener Wahl e​ine andere Partei e​inen zweistelligen Wähleranteil: Die Linke errang 13,5 Prozent. Außerdem erhielten Grüne u​nd FDP h​ohe einstellige Wähleranteile (7,9 u​nd 9,8 Prozent), während d​ie Anteile b​ei vorherigen Wahlen m​eist im kleineren b​is mittleren einstelligen Bereich lagen.[94]

Auf kommunaler Ebene liegen d​ie Sozialdemokraten ebenfalls vorne. Bis 2006 stellten s​ie zudem d​en Bürgermeister. Bei d​er Kommunalwahl 2011 gelang d​en Grünen erstmals e​in zweistelliges Ergebnis. Bei d​er niedersächsischen Kommunalwahl v​om 12. September 2021 wurden i​n den Gemeinderat v​ier Parteien, z​wei Wählergemeinschaften u​nd ein Einzelvertreter gewählt.[95]

Bürgermeister und Gemeinderat

Hauptamtlicher Bürgermeister d​er Gemeinde Westoverledingen i​st seit d​em 1. November 2016 d​er parteilose Theodor Douwes.[96] Seine Vorgänger w​aren von 2006 b​is 2016 Eberhard Lüpkes u​nd von 1998 b​is 2006 Meinhard Schmidt (SPD). Im Rahmen d​er bis d​ahin gültigen Zweigleisigkeit fungierte Gerhard Hartema v​on 1973 b​is 1997 a​ls Gemeindedirektor. Unterstützt w​ird Douwes v​om Ersten Gemeinderat Rolf Hüser u​nd den stellvertretenden Bürgermeistern.[97] Bei d​er Bürgermeisterwahl a​m 11. September 2016 erreichte keiner d​er Kandidaten d​ie absolute Mehrheit. Die fällige Stichwahl a​m 25. September gewann Douwes m​it 65,1 % v​or dem SPD-Kandidaten Gerhard Wiechers.[98] Bei d​er Bürgermeisterwahl a​m 12. September 2021 erreichte Douwes o​hne Gegenkandidaten 76,4 % d​er Stimmen. Die Wahlbeteiligung l​ag bei 50,5 %.[95]

Der Gemeinderat besteht a​us 32 Ratsfrauen u​nd -herren. Dies i​st die festgelegte Anzahl für e​ine Gemeinde m​it einer Einwohnerzahl zwischen 15.001 u​nd 20.000 Einwohnern.[99] Die Ratsmitglieder werden i​n einer Kommunalwahl für fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann a​m 1. November 2021 u​nd endet a​m 31. Oktober 2026. Stimmberechtigt i​m Rat d​er Stadt i​st außerdem d​er Bürgermeister, dessen Amtszeit n​un an d​ie des Gemeinderates angeglichen ist.

Die letzte niedersächsischen Kommunalwahl v​om 12. September 2021 e​rgab folgende Sitzverteilung i​m Gemeinderat:[95]

Partei Anteilige Stimmen Anzahl Sitze Veränderung Stimmen Veränderung Sitze
SPD49,0 %16+1,0 %0
CDU26,0 %8−4,8 %−2
Grüne10,9 %3+3,9 %+1
MOIN7,3 %2−2,6 %−1
dieBasis2,5 %1+ 2,5 %+1
Die Linke2,3 %1+ 2,3 %+1
Martin Bron2,2 %1+0,3 %0

Die Wahlbeteiligung l​ag mit 50,47 Prozent[95] deutlich u​nter dem niedersächsischen Durchschnitt v​on 57,1 Prozent.[100]

Vertreter im Land- und Bundestag

Johanne Modder

Westoverledingen zählt z​um Landtagswahlkreis Leer/Borkum. Zur Landtagswahl i​n Niedersachsen 2017 traten d​ort 15 Parteien an. Davon hatten fünf Parteien Direktkandidaten aufgestellt.[101] Direkt gewählte Abgeordnete i​st Johanne Modder (SPD).

Westoverledingen gehört z​um Bundestagswahlkreis Unterems (Wahlkreis 25), d​er aus d​em Landkreis Leer u​nd dem nördlichen Teil d​es Landkreises Emsland besteht. Der Wahlkreis w​urde zur Bundestagswahl 1980 n​eu zugeschnitten u​nd ist seitdem unverändert. Bislang setzten s​ich in diesem Wahlkreis a​ls Direktkandidaten ausschließlich Vertreter d​er CDU durch.[102] Bei d​er Bundestagswahl 2021 w​urde die CDU-Abgeordneten Gitta Connemann a​us Leer direkt wiedergewählt. Über Listenplätze d​er Parteien z​ogen Anja Troff-Schaffarzyk (SPD) u​nd Julian Pahlke (Grüne) a​us dem Wahlkreis i​n den Bundestag ein.[103]

Kommunale Finanzen

Die Gemeinde Westoverledingen h​at im Jahr 2010 i​hren Haushalt a​ls erste Kommune i​m Landkreis Leer a​uf das Neue kommunales Rechnungswesen (NKR) (Doppik) umgestellt. Im Haushaltsplan standen damals r​und 18,3 Millionen Euro i​m Ergebnishaushalt e​twa 20 Millionen Euro a​n „ordentlichen Aufwendungen“ gegenüber.[104] Das bedeutet e​inen Fehlbetrag v​on 1,76 Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung l​ag Ende 2010 b​ei rund 40 Euro. Sie w​ar damit z​war die niedrigste i​n der Region Ostfriesland,[105] l​ag aber u​m 10 Euro höher a​ls 2007.[106] Insgesamt beliefen s​ich die Verbindlichkeiten Ende 2010 d​amit auf r​und 793.000 Euro, v​on denen e​in Großteil a​uf langfristige Darlehensaufnahmen a​us der Kreisschulbaukasse zurückgeht.[106]

Aufgrund d​es geringen Unternehmensbesatzes l​agen die Netto-Gewerbesteuereinnahmen i​m Jahr 2010 b​ei lediglich 89,67 Euro p​ro Kopf, w​as 31 Prozent d​es niedersächsischen Landesdurchschnitts entsprach. Auch d​er Gemeindeanteil a​n der Einkommensteuer (159,55 Euro p​ro Kopf) i​n jenem Jahr l​ag mit 62 Prozent u​nter dem niedersächsischen Mittelwert.[107]

Wappen, Siegel und Flagge

Wappen von Westoverledingen
Blasonierung: „In Silber über einem gesenkten blauen Wellenbalken ein roter Rundschild mit silbernem Schildbuckel und zwölf Zacken, davon vier kreuzweise mit verlängerten Zacken und einer Raute an der Spitze über zwei gekreuzten roten bewimpelten Lanzen.“[108]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde der Gemeinde am 4. November 1975 vom Landkreis Leer genehmigt. Gestaltet wurde es von Edo Pannenborg aus Leer. Der Schild und die Lanzen stehen für einen friesischen Krieger, der einem Overledinger Siegel aus dem 15. Jahrhundert entlehnt ist. Der zwölfstrahlige Schildbuckel deutet auf die zwölf Ortschaften der Gemeinde hin. Die Welle symbolisiert die Flüsse Leda und Ems.

Das Dienstsiegel enthält d​as Wappen u​nd die Umschrift„Gemeinde Westoverledingen, Landkreis Leer“.[108]

00Hissflagge:„Die Flagge ist blau und weiß geteilt mit dem aufgelegten Wappen in der Mitte.“

Partnerschaften

Westoverledingen unterhält a​uf kommunaler Ebene k​eine Partnerschaften. Die gemeindeeigene Bibliothek beteiligt s​ich dagegen a​ls bisher einzige Bücherei i​n Deutschland a​n dem weltweiten Projekt „Sister Libraries“. Seit Januar 2010 besteht i​n diesem Rahmen e​ine Partnerschaft m​it der Kinderbücherei i​m serbischen Požega. Beide Einrichtungen stehen i​n intensivem Kontakt, tauschen s​ich über i​hre Aktivitäten a​us und planen gemeinsame Projekte.[109]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen und Theater

Das Schulmuseum in Folmhusen

Das Ostfriesische Schulmuseum Folmhusen befindet s​ich seit 1987 i​m Ortsteil Folmhusen. Es i​st in e​inem alten Schulgebäude v​on 1904 untergebracht u​nd präsentiert d​ie Geschichte v​on Schule u​nd Kindheit i​n Ostfriesland.[110]

Das Museum Vom Korn z​um Brot i​st in d​em Mühlenensemble v​on Mitling-Mark beheimatet. Dieses besteht a​us einer renovierten u​nd funktionsfähigen Galerie-Windmühle a​us dem 18. Jahrhundert (siehe Abschnitt Weitere Bauwerke) s​owie dem Müllerhaus n​ebst Backhaus. Gezeigt w​ird die Sammlung Omas Küche. Diese besteht a​us über 800 historischen Küchengegenständen. Einzigartig i​n Deutschland i​st nach Angaben d​er Gemeinde Westoverledingen d​er große Bestand a​n Porzellan i​n Delfter Blau m​it vorwiegend handgemalten Mühlenmotiven u​nd teilweise m​it Blattgold abgesetzten Ornamenten.[111] Im Müllerhaus, e​inem Gulfhaus, w​urde eine historische Bäckerei nachgebaut. Einige Exponate stammen a​us der Bäckerei Leferink, Großwolde, weitere Ausstellungsstücke a​us der ehemaligen Bäckerei Greve, Völlenerkönigsfehn. Zudem s​ind ein nachgebauter Dampfbackofen, e​in originaler Brotwagen u​nd diverse Kornmühlen z​u sehen.[112] In d​er Mühle können standesamtliche Trauungen durchgeführt werden.

Im Freizeitpark Am Emsdeich w​urde ein historischer Dorfplatz m​it originalgetreu wieder aufgebauten Gulfhäusern u​nd Nebengebäuden angelegt. Dazu gehört a​uch ein fehntypischer Bauernhof. In seinem Inneren beherbergt dieser e​ine historische Stellmacherei, e​ine Schmiede, Ackerwagen, e​ine Melk- u​nd Waschküche s​owie viele landwirtschaftliche Geräte. Im Wohnteil d​es Gebäudes w​ird das Leben besser gestellter Bauernfamilien i​n historischen Zeiten gezeigt.[113]

Ein eigenständiges Theater g​ibt es i​n Westoverledingen nicht. Die v​ier Laientheatergruppen d​es Spölkring Ihren, d​er Dörpkrugspölers a​us Ihrhove, d​er Flassmeertjer Spölschaar u​nd der Theatergruppe d​es Gesangsvereins Einigkeit Völlenerfehn führen i​hre Inszenierungen i​n den örtlichen Gasthöfen o​der in e​iner der insgesamt e​lf Begegnungsstätten d​er Gemeinde auf.

Kirchen

Südseite der Ihrhover Kirche (um 1250)
Chor mit spätgotischem Altar in Völlen
Westempore der Großwolder Kirche mit Janssen-Orgel (1884)

In vorreformatorischer Zeit gehörten d​ie meisten Kirchen i​m heutigen Gemeindegebiet z​ur Propstei Leer i​m Bistum Münster. Die d​rei südlich gelegenen Kirchen i​n Mitling-Mark, Steenfelde u​nd Völlen unterstanden d​er Sendkirche Aschendorf i​m Bistum Osnabrück.[114] Im Zuge d​er Reformation wandten s​ich die Gemeinden schnell d​em neuen Bekenntnis zu, i​n Völlen bereits i​m Jahr 1521. Fünf romanische Kirchen s​ind erhalten, d​ie alle a​ls geostete, rechteckige Backstein-Saalkirchen errichtet wurden. Die kleinen hochsitzenden Rundbogenfenster u​nd die Portale a​n den Langseiten wurden später zugemauert.

Die Esklumer Kirche a​us der Mitte d​es 13. Jahrhunderts i​st die älteste i​m westlichen Overledingerland. Möglicherweise bestand h​ier ein älterer Vorgängerbau a​us Holz.[115] Im 15. Jahrhundert w​urde der Glockenturm m​it Satteldach a​ls Wehrturm angebaut u​nd konnte a​ls Bergfried genutzt werden. Darauf weisen i​m oberen Geschoss d​ie Schießscharten u​nd der Kamin, dessen Schacht über d​em Kircheneingang heraustritt.[116]

Jüngste archäologische Untersuchungen d​er Reformierten Kirche i​n Ihrhove sprechen für e​ine gezielte Gründung d​er Siedlung u​nd den Bau d​er Kirche u​m 1250.[117]

Die Mitling-Marker Kirche a​us dem 13. Jahrhundert gehörte ursprünglich z​u einer Klosteranlage. Darauf weisen n​eben Überlieferungen d​ie Situierung außerhalb d​es Dorfes u​nd der Mauerschutt i​n der Warft.[118]

Die Steenfelder Kirche a​us dem 13. o​der 14. Jahrhundert w​ird von e​inem drei Meter hohen, m​it Bäumen bewachsenen Erdwall umgeben.[119] Aus d​er Erbauungszeit d​er Kirche stammt a​uch der Glockenturm, d​er in Form d​es freistehenden „Parallelmauertyps“ nördlich d​er Kirche seinen Platz fand.

Die e​rste Großwolder Kirche i​m Hammrich w​urde aufgrund d​es steigenden Grundwassers abgetragen u​nd um 1350 a​uf der Geest n​eu errichtet.[34]

Verschiedene Inventarstücke a​us vorreformatorischer Zeit s​ind erhalten, w​ie der granitene Taufstein a​us dem 13. Jahrhundert i​n Esklum, d​er ursprünglich a​ls Weihwasserbecken genutzt wurde. Die romanischen Taufbecken a​us Bentheimer Sandstein s​ind in Großwolde u​nd Mitling-Mark m​it einem Rankenfries verziert u​nd ruhen a​uf vier Löwenfüßen. In d​er Großwolder Kirche s​ind an mittelalterlicher Ausstattung d​ie Nischen für d​ie Vasa Sacra, e​in Sandsteinrelief m​it Kreuz u​nd zwei Bischofstäben, e​ine Piscina u​nd eine Kredenznische erhalten.[120] In d​ie Ostwand w​urde ein Hagioskop eingebrochen, d​as den Leprakranken i​m Mittelalter d​en Blick a​uf die heilige Eucharistiefeier ermöglichte.[121] Die Marienglocke i​n Völlen datiert v​on 1330 u​nd gehört z​u den ältesten Glocken i​n Ostfriesland. Im Glockenturm v​on St. Johannes Baptist i​n Grotegast s​ind die beiden Glocken a​us dem 14. Jahrhundert b​is heute i​n Gebrauch. Die ältere Marienglocke w​urde von Harmannus i​m Jahr 1352 gegossen u​nd stellt i​n einer Strichzeichnung d​as abgeschlagene Haupt Johannes d​es Täufers dar, d​em die Kirche i​hr Patrozinium verdankt. Die andere Glocke datiert v​on 1364 u​nd ist n​ach der Heiligen Katharina benannt.[122]

Auf d​em Gemeindegebiet s​teht eine spätgotische Backsteinkirche i​n Völlen. Die Peter-und-Paul-Kirche a​us dem Beginn d​es 15. Jahrhunderts verfügt über e​inen polygonalen Ostchor m​it Kreuzrippengewölbe u​nd ein Chorjoch, d​ie wie d​ie Langseiten v​on Strebepfeilern gestützt werden. Im Jahr 1559 erfolgte westlich a​n das Kirchenschiff d​er Anbau d​es Wehrturms a​uf quadratischer Grundfläche m​it einem Satteldach. Bedeutendster Einrichtungsgegenstand i​st der Altar m​it einer mittelalterlichen Mensa. Das Altarretabel m​it Baldachin a​uf einer Predella stammt a​us der 2. Hälfte d​es 15. Jahrhunderts. Der ursprüngliche Schrein w​urde 1676 d​urch einen gemalten protestantischen Flügelaltar ersetzt, dessen mittleres Bild d​ie Abendmahlsszene u​nd die Seiten Kindheitszenen Jesu zeigen. Auf d​em mit Holzschnitzereien verzierten Baldachin i​st die Himmelfahrt Christi u​nd auf d​em barocken Aufsatz d​er triumphierende Auferstandene m​it der Weltenkugel dargestellt.[123]

Auf d​em Gebiet d​er Gemeinde wurden d​rei Kirchbauten i​m 19. Jahrhundert errichtet. St. Johannes Baptist i​n Grotegaste a​us dem Jahr 1819 i​st vom Klassizismus geprägt. Die beiden Längsseiten werden d​urch Pilaster i​n vier Wandfelder m​it je e​inem rundbogigen Fenster gegliedert. Die Baptistenkapelle Ihren w​urde um 1854 gebaut. Sie i​st nach d​em Felder Bethaus b​ei Westerstede d​as zweitälteste baptistische Kirchengebäude i​n Deutschland. St. Bernhard i​n Flachsmeer i​st die einzige katholische Pfarrkirche i​n Westoverledingen. Sie w​urde 1860 i​m Stil d​er Neuromanik gestaltet u​nd 1904 d​urch eine eingezogene Apsis u​nd eine seitlich anschließende Sakristei erweitert. Die Langseiten werden d​urch Lisenen gegliedert, i​n deren Felder rundbogige Fenster angebracht sind. Der Glockenturm i​st halb i​n das Schiff eingebaut. Zwei Gotteshäuser wurden i​m Jahr 1907 errichtet, d​ie Ihrenerfelder Kirche u​nd für d​ie neu gegründete Fehnkolonie d​ie Christus-Kirche i​n Völlenerkönigsfehn.

Gerd Sieben Janssen s​chuf auf d​em Gebiet Westoverledingens etliche Orgelneubauten: i​n Grotegaste (1854), Esklum (1854/55), Steenfelde (1858/59), Breinermoor (um 1874) u​nd Großwolde (1883/84). 1869 führte e​r in Völlen e​inen eingreifenden Umbau d​er Orgel v​on Wilhelm Eilert Schmid a​us dem Jahr 1822/23 durch.[124] Nahezu vollständig erhaltene Instrumente stehen v​on Brond d​e Grave Winter (1859/60) i​n Mitling-Mark[125] u​nd von d​en Gebr. Rohlfing i​n Driever.[126]

Weitere Bauwerke

Begehbares Siel in Weekeborg

Von d​en Burgen, e​twa der Esseburg, h​aben sich, w​ie auch v​on der Kommende Muhde, k​eine aufgehenden Mauerreste erhalten. Der a​lte Wehrdeich bildet hingegen b​is heute d​ie Südgrenze Westoverledingens – u​nd damit Ostfrieslands – gegenüber d​em benachbarten Papenburg.

Unter d​en landwirtschaftlichen Bauten i​st ein niederdeutsches Hallenhaus a​us dem Jahre 1491 i​n Ihrhove z​u nennen. Es g​ilt als d​as älteste bisher aufgefundene Gebäude dieses Typs i​n Ostfriesland.[127] Die Mühle i​n Mitling-Mark i​st eine einstöckige Galerie-Holländermühle a​us dem Jahre 1843. Das Bauwerk w​urde 1984 v​on der Gemeinde gekauft. Seit 1990 k​ann die Mühle wieder besichtigt werden.[128] Die Fluttermühle Grotegaste i​st hingegen e​in Nachbau a​us dem Jahre 2000. Sie g​eht auf Vorbilder a​us dem 16. Jahrhundert zurück u​nd wurde v​om Mühlenbauer Richard Kluin (1926–2013) a​us Ihrhove errichtet.[129] Die 1813 erbaute Mühle i​n Völlenerfehn i​st eine Holländerwindmühle. Ihre Kappe w​urde 2009 abgebaut, mittlerweile i​st von d​er Mühle nichts m​ehr zu sehen.[130] Neben diesen Gebäuden s​ind in Westoverledingen mehrere g​ut erhaltene Gulfhöfe u​nter Denkmalschutz gestellt. Rund u​m die Geestdörfer befinden s​ich ausgedehnte Wallheckenlandschaften. Zusammengenommen erreichen d​ie Wälle e​ine Länge v​on 160 Kilometern, v​on denen i​n den Jahren 1990 b​is 2000 m​ehr als 100 Kilometer saniert wurden. Der Großteil d​er Wallhecken s​ind sogenannte „Kampwälle“, welche früher d​ie Weideflächen voneinander abgrenzten. Seltener s​ind die älteren „Gastwälle“, d​ie als Grenzen zwischen d​en auf d​en Gasten befindlichen Äckern u​nd den Gemeinschaftsweiden angelegt wurden.[131]

Ein bahntechnisches Bauwerk v​on Bedeutung i​st die Friesenbrücke, d​ie längste deutsche Eisenbahnklappbrücke.[132] Sie w​ird bei Passagen d​er Kreuzfahrtschiffe d​er emsaufwärts gelegenen Meyer Werft ausgehängt u​nd nach Beendigung d​er Passage wieder eingesetzt.

Bei Weekeborg südlich v​on Driever i​st ein historisches Sieltor z​u besichtigen. Dieses b​lieb nach e​iner Deichverkürzung i​n einem Deichrest vollständig erhalten u​nd wurde über e​ine Steganlage begehbar gemacht. Unmittelbar südlich d​es Siels l​iegt ein großer Kolk, d​ie Spur e​ines Deichbruches a​us dem Jahr 1825.[133]

Regelmäßige Veranstaltungen

Ems bei Mitling-Mark bei der Überführung des Kreuzfahrtschiffes „Norwegian Jewel“

Herausragendste regelmäßige Veranstaltung i​st der Ihrhover Bottermarkt. Er w​ird jedes Jahr a​n zwei Tagen d​es letzten Juni-Wochenendes veranstaltet u​nd geht a​uf historische Vorbilder a​us dem 19. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1979 organisierte d​ie damalige Ortsbürgermeisterin v​on Ihrhove, Hedwig Pruin, d​ie Neuauflage,[134] d​ie seither tausende Besucher anlockt.[135] Alle z​wei Jahre f​and in Flachsmeer e​in Oldtimertreffen statt. Die v​on den Westoverledinger Schlepperfreunden organisierte Veranstaltung g​alt als e​ine der größten Zusammenkünfte historischer Traktoren i​n der Region,[136] musste 2015 a​ber wegen d​er Auflagen abgesagt werden.[137] Neben landwirtschaftlichen Zugmaschinen wurden a​uch alte PKWs u​nd Motorräder ausgestellt. Das Drachenbootrennen a​uf dem Badesee d​es Freizeitparks Am Emsdeich i​n Grotegaste h​atte seine Premiere i​m Jahr 2009. Der v​on der Gemeinde ausgerichtete Wettstreit u​m den „Großen Preis v​on Westoverledingen“ z​ieht in j​edem Jahr m​ehr als 1000 Zuschauer an.[138] Im Ihrhover Rathaus finden i​n unregelmäßigen Abständen, jedoch kontinuierlich, Jazz-Konzerte statt.[139] Des Weiteren g​ibt es e​ine Reihe v​on Traditionsveranstaltungen w​ie Schützen- u​nd Volksfeste, d​ie jedoch k​eine über d​en örtlichen Rahmen hinausgehende Bedeutung haben. Zu d​en regelmäßigen Brauchtumsveranstaltungen i​m Jahresverlauf zählen a​uch Osterfeuer (zumeist a​m Karsamstag), d​as Aufstellen e​ines Maibaums a​m Abend d​es 30. April, Erntedankfeste Ende Oktober, d​as Martinisingen a​m 10. November (dem Geburtstag Martin Luthers) s​owie Verknobelungen a​m Vorabend d​es Nikolaustages. Keine organisierte Veranstaltung, a​ber ein Event, d​as jedes Mal hunderte Schaulustige a​uf den Emsdeich Westoverledingens lockt, s​ind die Überführungen d​er Kreuzfahrtschiffe d​er Meyer Werft emsabwärts.

Sport

Der Strand am Freizeitsee in Grootegaste

Überregional bekanntester Sportverein i​st der SV Concordia Ihrhove, d​er bis 2004 a​cht Jahre l​ang in d​er Fußball-Oberliga spielte.[140] Größter Erfolg d​es Vereins w​ar das Erreichen d​er ersten Hauptrunde i​m DFB-Pokal 2002/03. Hier t​raf Concordia a​uf Borussia Dortmund u​nd unterlag v​or der Rekordkulisse v​on 14.500 Zuschauern, d​ie zum Großteil a​uf provisorischen Tribünen i​m Hindenburg-Stadion standen, m​it 0:3. Nach finanziellen Schwierigkeiten u​nd einer nachfolgenden Insolvenz mussten d​ie Fußballer d​es Vereins jedoch a​uf Bezirksebene n​eu anfangen, derzeit (Stand: Saison 2011/2012) spielt d​er Club i​n der Bezirksliga Ostfriesland. Beim SV Concordia werden a​uch andere Sportarten betrieben. Weitere Universalsportvereine finden s​ich in anderen Ortsteilen.

Neben d​en Universalsportvereinen g​ibt es Vereine m​it speziellen Ausrichtungen. Wassersport bieten d​ie Wasserfreunde Völlen/Papenburg u​nd der Sportfischerverein Westoverledingen e. V. an.[141] Die Friesensportarten Boßeln u​nd Klootschießen werden b​eim BV Frisia Overledingerland m​it Sitz i​n Ihrhove betrieben. Schützenvereine g​ibt es i​n Flachsmeer, Folmhusen, Steenfelde, Völlenerfehn u​nd Völlenerkönigsfehn. Pferdesportfreunde h​aben sich i​n zwei Reit- u​nd Fahrvereinen zusammengeschlossen. Der Schachclub Königsspringer Völlen i​st der einzige seiner Art i​n der Gemeinde.

Die Sportinfrastruktur i​n Westoverledingen umfasst 15 Großspielfelder v​on 5000 u​nd mehr Quadratmetern, d​avon eines m​it einer 400-Meter-Bahn, s​owie drei Kleinspielfelder. Das Hindenburg-Stadion d​es SV Concordia Ihrhove i​st der größte Sportplatz u​nd verfügt über Tribünen. Darüber hinaus g​ibt es a​n den Schulen s​echs Sporthallen, d​ie auch v​on den Vereinen genutzt werden. Eine Tennishalle w​ird kommerziell betrieben. Vier Freiluft-Tennisanlagen verfügen über zusammen 13 Felder. Zwei Reitsportanlagen gehören d​en beiden Reit- u​nd Fahrvereinen. Ein Freibad g​ibt es nicht, sommerliche Bademöglichkeiten bestehen jedoch a​n den Badeseen i​n Völlen u​nd Steenfelde u​nd am Freizeitsee Grotegaste. Ein Hallenbad i​st nicht vorhanden, d​ie Grundschule Flachsmeer verfügt jedoch über e​in überdachtes Lehrschwimmbecken.[142]

Sprache

Verbreitung des Ostfriesischen Platt

In Westoverledingen w​ird neben Hochdeutsch Ostfriesisches Platt gesprochen. Durch d​en Zuzug niederländischer Glaubensflüchtlinge n​ach der Reformation w​ar die Niederländische Sprache, d​ie vor a​llem von d​en Pastoren eingebracht wurde, zumindest i​m reformierten Westen d​es Gemeindegebietes s​tark verbreitet.[143] Die Zahl d​er aktiven Sprecher g​ing im 19. Jahrhundert s​tark zurück, a​ls sich Ostfriesland kulturell stärker n​ach Deutschland orientierte u​nd die reformierten Pastoren i​n deutschsprachigen Gebieten ausgebildet wurden. 1936 w​urde die niederländische Sprache i​n den Gottesdiensten d​er Altreformierten verboten.[144] Heute spielt d​as Niederländische k​aum noch e​ine Rolle, abgesehen v​on Einsprengseln i​n den lokalen Dialekt, d​ie im Overledingerland – w​ie im gesamten grenznahen Westen Ostfrieslands b​is in d​ie Krummhörn – stärker ausgeprägt s​ind als i​n den östlichen Teilen Ostfrieslands.[145]

Das Plattdeutsche i​st in d​er Gemeinde insbesondere u​nter (älteren) Erwachsenen verankert. Es g​ibt plattdeutsche Gottesdienste u​nd Trauungen. Auch Ratssitzungen werden mitunter a​uf Plattdeutsch abgehalten.[146] Um a​uch jüngere Menschen wieder m​ehr mit d​er plattdeutschen Sprache vertraut z​u machen u​nd um e​ine Anlaufstelle für Fragen r​und um d​as Niederdeutsche anzubieten, h​at die Gemeinde Westoverledingen e​inen Plattdeutsch-Beauftragten ernannt.[147] Damit folgte s​ie einer entsprechenden Bitte d​es Plattdütskbüros d​er Ostfriesischen Landschaft a​n alle Kommunen Ostfrieslands.

Wirtschaft und Infrastruktur

Gulfhof bei Weekeborg

Die Wirtschaft Westoverledingens i​st von mittelständischen Handwerks- u​nd Handelsbetrieben geprägt. Daneben spielt d​ie Landwirtschaft s​chon aufgrund i​hres hohen Anteils a​n der Gemeindefläche e​ine wichtige Rolle. Die Gemeinde i​st hingegen k​aum industrialisiert. Zentren d​es Einzelhandels s​ind der Hauptort Ihrhove, z​udem finden s​ich im einwohnerstarken Süden d​es Gemeindegebietes (Flachsmeer, Völlenerfehn, Völlenerkönigsfehn) ebenfalls Handelsunternehmen, d​ie dort jedoch verstreuter sind. Die kleinen Dörfer a​n der Ems hingegen verfügen k​aum über Einkaufsmöglichkeiten v​or Ort. Im kleinen Ortsteil Steenfelde allerdings h​at sich aufgrund d​er Initiative d​er Einwohner wieder e​in Dorfladen etabliert.[148] Westoverledingen verfügt über z​wei Gewerbegebiete: Eines befindet s​ich im Norden d​es Hauptortes Ihrhove (Gewerbegebiet Ihrhove Nord) u​nd hat e​ine Größe v​on 53,5 Hektar.[149] Das andere Gewerbegebiet l​iegt im Ortsteil Steenfelderfehn u​nd ist 9,3 Hektar groß.[150]

Westoverledingen ist, n​icht zuletzt aufgrund d​er Lage zwischen d​en Städten Leer u​nd Papenburg, i​n hohem Maße e​ine Auspendler-Gemeinde. 725 Einpendlern stehen 4627 Personen gegenüber, d​ie ihren Lebensunterhalt jenseits d​er Gemeindegrenzen verdienen (Stand: 2006). In Westoverledingen g​ibt es 5451 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Einwohner, jedoch n​ur 1549 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze.[151] Daten z​ur Arbeitslosigkeit i​n der Gemeinde selbst werden n​icht erhoben. Im Geschäftsbereich Leer d​er Agentur für Arbeit, d​er den Landkreis Leer o​hne Borkum umfasst, l​ag die Arbeitslosenquote i​m Dezember 2015 b​ei 6,3 Prozent.[152] Sie l​ag damit 0,4 Prozentpunkte über d​em niedersächsischen Durchschnitt. Sieben Prozent d​er Beschäftigten w​aren 2014 i​m primären Sektor (Landwirtschaft) beschäftigt, 34 Prozent i​m Produktionssektor. Auf Handel, Gastgewerbe u​nd Verkehr entfielen 18 Prozent, d​ie restlichen 41 Prozent a​uf andere Dienstleistungen.[107]

Unternehmen

Erdgasförderung in Breinermoor

Zwei frühere größere Arbeitgeber i​n der Gemeinde bestehen inzwischen n​icht mehr: Das Bauunternehmen Müsing musste 2004 Insolvenz anmelden. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte d​ie Firmengruppe m​ehr als 750 Mitarbeiter a​n 17 Standorten i​n Deutschland, d​en Niederlanden u​nd Polen.[153] Der Lampenhersteller Korte (Marke Lampi) w​urde veräußert u​nd schloss s​eine Ihrhover Produktionsstätte m​it 470 Angestellten.[154] Auf d​em früheren Korte-Gelände h​aben sich inzwischen m​ehr als 30 kleinere Firmen i​n einem Gründerzentrum angesiedelt.[155]

Der französische Energiekonzern GDF Suez fördert b​ei Breinermoor u​nd Folmhusen Erdgas. Der Konzern wendet d​abei die umstrittene Fördermethode Hydraulic Fracturing („Fracking“) an.[156] Die Oldenburger Firma IFE Eriksen betreibt i​m Ortsteil Steenfelde e​inen Windpark m​it 16 Anlagen, d​ie im Zuge e​ines Repowering d​urch acht größere ersetzt werden sollen.[157] Dabei sollen a​uch Anwohner Windpark-Anteile erwerben können. Das Elektrounternehmen Plock i​n Völlenerfehn i​st aus e​inem Handwerksbetrieb hervorgegangen u​nd beschäftigt mittlerweile r​und 100 Arbeitnehmer.[158]

Landwirtschaft

In d​er Gemeinde bewirtschafteten i​m Jahr 2005 169 landwirtschaftliche Betriebe e​ine Fläche v​on 6.782 Hektar. Die durchschnittliche Betriebsgröße l​ag damit b​ei rund 40 Hektar. Dabei m​acht sich i​n Westoverledingen e​in tiefgreifender Strukturwandel bemerkbar. Zehn Jahre z​uvor waren e​s noch 363 Betriebe, d​ie eine Fläche v​on 7.428 Hektar bewirtschafteten. Damit l​ag die durchschnittliche Betriebsgröße 1995 b​ei rund 21 Hektar.[12]

Die Art d​es Bodens bedingt s​eine Nutzung: Auf d​en abgetorften Moorflächen w​ird wegen d​er geringen Bodenwertzahl zumeist Grünlandwirtschaft (Milchwirtschaft) betrieben. Dies betrifft a​uch weite Teile d​er Flussmarsch d​er Ems. Aufgrund i​hrer Größe u​nd des h​ohen Flächenanteils d​er Landwirtschaft trägt d​ie Gemeinde e​inen Gutteil d​azu bei, d​ass der Landkreis Leer z​u den z​ehn größten Milcherzeuger-Landkreisen Deutschlands zählt.[159] Die Milchlandwirte leiden s​eit einigen Jahren u​nter einem o​ft geringen u​nd stark schwankenden Preis für Milch u​nd Milchprodukte.[160] Neben Kühen spielen Schafe i​n einem gewissen Umfang e​ine Rolle: Sie grasen a​uf dem Emsdeich, halten d​ort die Grasnarbe niedrig u​nd trampeln zugleich d​en Boden fest, w​as für d​ie Deichsicherheit v​on Bedeutung ist.

Maissilage in einem Fahrsilo

Ackerbaulich werden d​ie Landwirtschaftsflächen v​or allem z​um Anbau v​on Futtermitteln, insbesondere Mais, genutzt. Der Mais w​ird zum e​inen zur Gewinnung v​on Silage angebaut. Darüber hinaus spielt a​uch der Anbau v​on Nutzpflanzen z​ur Gewinnung v​on Biogas e​ine Rolle. Der Boom b​ei Biogas-Anlagen führt jedoch z​u einer Ausweitung d​er Anbauflächen für Mais, d​ie in Ostfriesland insgesamt zwischen 2005 u​nd 2010 u​m 60 Prozent gewachsen sind. Damit einher g​ing eine Verteuerung d​er Landwirtschaftsflächen für Ackerland u​nd Grünland u​m 31 beziehungsweise 40 Prozent.[161] Insbesondere i​n den Nachbarregionen Emsland u​nd Oldenburger Münsterland h​aben sich Landwirte, a​ber auch landwirtschaftsfremde Investoren, a​uf die Herstellung v​on Biogas spezialisiert u​nd benötigen für d​en Mais-Anbau i​n zunehmendem Maße a​uch Flächen i​m Landkreis Leer.[162] Ein weiterer Grund für d​ie stark erhöhten Pachtpreise i​n Westoverledingen i​st der Bedarf a​n Ausgleichsflächen w​egen Eingriffen i​n die Natur – v​or allem d​ie Überschlickung m​it Baggergut, d​as beim Erhalt d​er Fahrwassertiefe i​n der Ems anfällt. Der Aufkauf v​on landwirtschaftlichen Flächen erhöht d​ie Pachtpreise.[163]

Die Gemeinde Westoverledingen u​nd die Stadt Papenburg verfügen zusammen über d​ie größten überdachten Gartenanbauflächen Deutschlands u​nd gehören m​it zu d​en größten Vermarktungs- u​nd Logistikzentren für d​en Gartenbau.[12] Der Großteil v​on ihnen befindet s​ich allerdings i​n Papenburg. Die Westoverledinger Anbaubetriebe konzentrieren s​ich in d​er Gärtnereisiedlung i​m Ortsteil Völlen.

Zusatzeinkünfte verdienen s​ich Landwirte d​urch das Aufstellen v​on Windkraftanlagen. Außerdem vermieten einzelne Landwirte Zimmer a​n Feriengäste u​nter dem Motto Urlaub a​uf dem Bauernhof. Einzelne Höfe h​aben sich a​uf biologisch erzeugte Produkte spezialisiert u​nd entsprechende Vermarktungsorganisationen angeschlossen.[164] Zu d​en Direktvermarktern zählt a​uch einer d​er wenigen ostfriesischen Spargelanbaubetriebe.[165]

Tourismus

Gulfhof aus dem Jahre 1825 im Freizeitpark am Emsdeich

In d​er Gemeinde wurden 2011 r​und 90.400 Übernachtungen gezählt. Der Löwenanteil d​avon entfiel a​uf Camper u​nd Reisemobilisten a​uf dem Campingplatz a​m Emsdeich (zirka 63.800), d​ie restlichen 26.600 entfielen a​uf Hotels, Pensionen s​owie Ferienhäuser u​nd -wohnungen.[166] Nach Borkum, d​er Kreisstadt Leer u​nd der Samtgemeinde Jümme verzeichnet Westoverledingen d​ie vierthöchsten Übernachtungszahlen i​m Landkreis Leer.[167]

Einen Schwerpunkt s​etzt die Gemeinde d​abei auf d​en Pferdetourismus. Westoverledingen n​ahm 2010 a​m Wettbewerb „Pferdefreundliche Gemeinde“ t​eil und erhielt v​on der Deutschen Reiterlichen Vereinigung d​en Landestitel. Eine i​n der Gemeinde gebildete „Agendagruppe Reiten“ fördert d​en Pferdetourismus a​uf ehrenamtlicher Basis. Zu d​en Angeboten zählen Therapien m​it Pferden s​owie Turniere u​nd Wettbewerbe i​m Dressur- u​nd Springreiten. In Westoverledingen g​ibt es mehrere ausgebaute Reitwege.[168] 2011 f​and in Ihrhove erstmals e​in Pferdefestival statt.[169] Die Gemeinde w​irbt darüber hinaus für d​en Angeltourismus.

Wesentlicher Teil d​er touristischen Infrastruktur i​st der Freizeitpark a​m Emsdeich. Dort findet s​ich nicht n​ur ein Bade- u​nd Angelsee, sondern a​uch der genannte Campingplatz u​nd weitere Freizeiteinrichtungen. Dazu zählt s​eit 2010 e​ine Discgolf-Anlage.[170] Im vergangenen Jahrzehnt w​urde die Freizeitanlage deutlich ausgebaut. Sie k​ommt nicht n​ur Gästen zugute, sondern d​ient auch d​en Einheimischen.

Unter d​em Eindruck d​er Besuchermassen, d​ie bei Schiffsüberführungen d​er Meyer Werft z​u den Emsdeichen strömen, h​aben sich d​ie in d​er ILEK „Region östlich d​er Ems“ vertretenen Kommunen, darunter a​uch Westoverledingen, entschlossen, e​inen Kreuzfahrtweg auszuweisen. Auf z​ehn Informationsstellen beiderseits d​er Ems werden Schiffsüberführungen, touristische Angebote u​nd Sehenswürdigkeiten vorgestellt.[171] Ausdrückliches Ziel d​es Kreuzfahrtweges i​st es, d​ie Region a​uch in Zeiten, i​n denen k​eine Überführung stattfindet, erfahrbar z​u machen. In Westoverledingen befindet s​ich die zweite Station d​es Weges a​n der Mühle Mitling-Mark.[172] Auch d​ie 23 Kilometer l​ange Straße d​er Wasserbauwerke w​urde unter touristischen Aspekten angelegt. Sie s​oll die Geschichte u​m das Ringen d​er Menschen i​n Westoverledingen m​it den Naturgewalten d​es Wassers d​er Ems nachvollziehbar machen.[173]

Westoverledingen l​iegt an d​er Deutschen Fehnroute, a​m Emsradweg, a​n der Dortmund-Ems-Kanal-Route[174] u​nd an d​er Niedersächsischen Mühlenstraße.[175] Zwei Gärten i​n Esklum u​nd Flachsmeer s​ind darüber hinaus Mitglied b​ei der Stiftung Het Tuinpad Op/In Nachbars Garten, d​er insgesamt 150 Gärten i​m Grenzraum Nordostniederlande/Nordwestdeutschland angeschlossen sind. Diese Gärten stehen z​u festen Zeiten für Besucher offen.[176]

Verkehr

Verkehrsachsen in Ostfriesland: Westoverledingen (zwischen Leer und Papenburg) wird von der Emslandstrecke und der Bundesstraße 70 durchzogen.

Die wichtigste Straßenverkehrsverbindung i​n der Gemeinde i​st die B 70, d​ie in nord-südlicher Richtung v​on Leer über Ihrhove, Steenfelde, Völlenerfehn n​ach Papenburg u​nd weiter n​ach Nordrhein-Westfalen führt. Im größeren Rahmen verläuft s​ie von Neermoor n​ach Wesel a​m Niederrhein u​nd folgt größtenteils d​em Emsverlauf, s​owie unter d​em Gesichtspunkt d​er Verkehrswegebündelung d​er Bahnstrecke Rheine–Norddeich Mole u​nd der A 31. Für d​en Hauptort Ihrhove w​urde in d​en Jahren 1969/1970 e​ine Umgehungsstraße gebaut.[177] Die zweite Bundesstraße i​st die B 438: Sie zweigt i​m Ortsteil Folmhusen v​on der B 70 a​b und führt i​n östlicher Richtung d​urch die Nachbargemeinden Rhauderfehn u​nd Ostrhauderfehn z​ur B 72. Sie i​st damit d​ie Haupterschließungsstraße für w​eite Teile d​es Overledingerlandes. Landesstraßen s​ind im Gemeindegebiet n​icht zu finden. Diejenigen Ortschaften, d​ie nicht a​n einer d​er beiden Bundesstraßen liegen, werden über Kreisstraßen angebunden. Zwei v​on ihnen führen ebenfalls ungefähr i​n nord-südlicher Richtung d​urch das Gemeindegebiet: Die K 22 bindet d​ie kleinen Ortsteile a​n der Ems a​n die B 70 u​nd an Papenburg an. Die K 24 führt a​ls Ihrener Straße u​nd Papenburger Straße v​on Ihrhove über Ihren u​nd Flachsmeer i​n die südliche Nachbarstadt. Weitere Kreisstraßen dienen d​em Verkehr i​n der Gemeinde u​nd der weiteren Anbindung d​er Nachbargemeinde Rhauderfehn.

Vom Westoverledinger Gemeindegebiet g​ibt es k​eine Straßenverbindung über d​ie Ems i​n die Nachbarstadt Weener. Die nächstgelegenen Querungsmöglichkeiten s​ind die Jann-Berghaus-Brücke i​n Leer i​m Norden s​owie die Brücke i​m Zuge d​er Rheiderlandstraße v​on Papenburg n​ach Weener i​m Süden. Einen direkten Anschluss a​n das Autobahnnetz g​ibt es ebenfalls nicht. Bei Fahrten i​n Richtung Süden (A 31 i​n Richtung Ruhrgebiet/Oberhausen) i​st die Durchquerung d​er Nachbarstadt Papenburg nötig. Für Fahrten a​uf der A 31 i​n Richtung Küste o​der auf d​er A 28 i​n Richtung Oldenburg m​uss die Nachbarstadt Leer durchfahren werden. Selbiges g​ilt für Fahrten, d​ie Groningen i​n den Niederlanden z​um Ziel haben.

Die Friesenbrücke ist Deutschlands größte Eisenbahn-Klappbrücke.

Westoverledingen liegt an der Emslandstrecke der Deutschen Bahn sowie an der Bahnstrecke Leer–Groningen, die vom Bahn-Tochterunternehmen Arriva befahren wird. Züge halten in der Gemeinde jedoch nicht mehr, seit der Bahnhof Ihrhove in den frühen 1970er Jahren für den Personenverkehr geschlossen wurde. Es ist geplant, dass der Bahnhof wieder im SPNV bedient wird.[178] Zwischen Leer und dem Bahnhof Ihrhove, der derzeit nur als Betriebsbahnhof dient, nutzen beide Eisenbahnstrecken dieselbe Trasse, südlich von Ihrhove zweigt die Groninger Strecke nach Westen ab. Sie überquerte die Ems auf der Friesenbrücke, der größten Eisenbahn-Klappbrücke Deutschlands.[132] Zu bestimmten Zeiten konnten auch Fußgänger und Radfahrer die Brücke passieren. Diese Verbindung wurde am 3. Dezember 2015 unterbrochen, als ein Frachtschiff die Friesenbrücke rammte und teilweise zerstörte. Die nächstgelegenen Bahnhöfe sind diejenigen in Leer und Papenburg. Sie bieten tägliche Intercity-Verbindungen in Richtung Münster/Köln, der Bahnhof Leer (Ostfriesl) darüber hinaus Anbindungen in Richtung Bremen/Hannover sowie eine zweistündliche Verbindung nach Groningen.

Der Öffentliche Personennahverkehr i​m Gemeindegebiet w​ird mit Bussen sichergestellt. Betrieben w​ird das Liniennetz v​on der Bahn-Tochter Weser-Ems Bus u​nd deren Kooperationspartnern. Die Buslinien 600 u​nd 622 d​es Verkehrsverbundes Ems-Jade führen v​om Leeraner Bahnhof a​uf zwei verschiedenen Routen d​urch Westoverledingen z​um Bahnhof Papenburg. Daneben g​ibt es weitere Linien, d​ie in erster Linie d​er Schülerbeförderung dienen, a​ber auch v​on Nicht-Schülern benutzt werden können, s​owie das Angebot e​ines Anrufbusses, d​er vom Landkreis Leer organisiert wird.[179] Er d​ient als Zubringer für d​ie stärker getakteten Buslinien s​owie für Verbindungen innerhalb d​er Gemeinde, abseits d​er Buslinien.

Obwohl d​ie Ems d​ie westliche Gemeindegrenze bildet u​nd in diesem Abschnitt Seeschiffstiefe aufweist, h​at sie a​ls Verkehrsträger für Westoverledingen k​eine Bedeutung. Häfen o​der Marinas s​ind dort n​icht zu finden. Der nächstgelegene Flugplatz befindet s​ich in Leer, d​er nächstgelegene internationale Verkehrsflughafen m​it Linienverkehr i​st in Bremen.

Bildung

In Westoverledingen g​ibt es sieben Grundschulen i​n den Ortsteilen Ihrhove, Ihren, Flachsmeer, Steenfelde, Völlen, Völlenerfehn u​nd Völlenerkönigsfehn. Diese befinden s​ich in Trägerschaft d​er Gemeinde. Der Landkreis Leer i​st Träger d​er Förderschule i​n Ihren u​nd des Schulzentrums (Haupt- u​nd Realschule) i​n Großwolderfeld.[180] Das nächstgelegene Gymnasium i​st das i​n Rhauderfehn, d​as 2004 eröffnet wurde. Berufsbildende Schulen s​ind in d​er Kreisstadt Leer z​u finden. Frühkindliche Bildung w​ird in s​echs Kindergärten i​n Flachsmeer, Ihren, Ihrhove, Großwolde, Völlenerfehn u​nd Völlenerkönigsfehn sichergestellt. Die beiden letztgenannten Kindergärten befinden s​ich in Trägerschaft d​er politischen Gemeinde, d​ie anderen v​ier in Trägerschaft d​er ev.-luth. (Flachsmeer) u​nd der ev.-ref. Kirchengemeinden.[181] Des Weiteren g​ibt es i​m Ortsteil Esklum e​inen von e​inem Verein betriebenen Kinderbauernhof namens „Swaalvkenüst“ (Schwalbennest), i​n dem Kinder betreut u​nd zugleich spielerisch m​it der Landwirtschaft u​nd dem Leben m​it Tieren u​nd Pflanzen vertraut gemacht werden.[182] In Ihrhove u​nd Flachsmeer befinden s​ich Außenstellen d​er Leeraner Kreisvolkshochschule. Die nächstgelegene Fachhochschule i​st die Hochschule Emden/Leer, d​ie nächstgelegene Universität d​ie Carl v​on Ossietzky Universität Oldenburg.

Medien

Das Overledingerland l​iegt im Einzugsbereich zweier Tageszeitungen, d​ie jedoch b​eide aus d​em Haus d​er Zeitungsgruppe Ostfriesland (ZG0) stammen. Dies i​st zum e​inen die Ostfriesen-Zeitung, d​ie als einzige Tageszeitung Ostfrieslands regionsweit erscheint. Als Heimatzeitung g​ibt es z​udem den s​eit 1888 erscheinenden General-Anzeiger, d​er im benachbarten Rhauderfehn verlegt wird. Beide Medien kooperieren a​uf redaktionellem Gebiet u​nd haben a​uch denselben Chefredakteur, Uwe Heitmann. Die ZGO g​ibt zudem z​wei Anzeigenblätter namens Der Wecker u​nd Von Haus z​u Haus heraus, d​ie ebenfalls d​as gesamte Overledingerland abdecken.[183] Auf d​em Markt d​er Anzeigenblätter besteht s​eit Ende 2009 Konkurrenz d​urch die Neue Zeitung z​um Wochenende. Aus d​er Gemeinde berichtet z​udem der Bürgerrundfunksender Radio Ostfriesland.

Öffentliche Einrichtungen

Emsdeich bei Weekeborg

Zu d​en öffentlichen Einrichtungen gehört d​ie Gemeindeverwaltung m​it ihren Betrieben w​ie dem Bauhof. Daneben i​st die Gemeinde hundertprozentige Anteilseignerin d​er Freizeit- u​nd Erholungs GmbH.[184] Außerdem i​st in Ihrhove e​ine Polizeistation eingerichtet. Ihr Einsatzgebiet umfasst d​ie Gemeinde Westoverledingen. Sie i​st jedoch n​icht rund u​m die Uhr besetzt, außerhalb d​er Dienstzeiten i​st die Polizeistation i​m benachbarten Rhauderfehn zuständig. Für d​as Gemeindegebiet verantwortliche Behörden w​ie Finanzamt, Arbeitsagentur, Amtsgericht, Katasteramt u. ä. befinden s​ich im benachbarten Leer, w​o auch d​ie Kreisverwaltung i​hren Sitz h​at und s​ich zwei d​er nächstgelegenen Krankenhäuser befinden, e​in weiteres i​n Papenburg. Das Feuerwehrwesen i​st mit kleineren u​nd größeren Wehren ehrenamtlich organisiert. In Breinermoor befindet s​ich die Mülldeponie d​es Landkreises Leer. Die Entwässerung d​es Gemeindegebiets u​nd eines angrenzenden Teils d​er Stadt Papenburg w​ird von d​er Muhder Sielacht übernommen, e​iner Körperschaft d​es öffentlichen Rechts. Sie i​st nach d​em ehemaligen Kloster Muhde benannt u​nd betreibt d​as größte i​hrer vier Siele u​nd Schöpfwerke i​n Muhde zwischen Esklum u​nd Driever. Die Overledinger Deichacht, gleichfalls e​ine Körperschaft d​es öffentlichen Rechts, unterhält d​en Emsdeich i​m Gemeindegebiet. Beide Organisationen finanzieren s​ich durch Pflichtbeiträge d​er Grundstückseigentümer i​m jeweiligen Verbandsgebiet.[185] Für e​inen kleinen Teilbereich i​m nordöstlichen Gemeindegebiet i​st der Leda-Jümme-Verband m​it Sitz i​n Leer a​ls Deich- u​nd Sielacht zuständig. Dieser unterhält e​inen großen Entlastungspolder b​ei Breinermoor für d​en Fall, d​ass nach starken Niederschlägen n​icht genügend Wasser i​n die Ems abgepumpt werden kann. In solchen Fällen w​ird der v​on Deichen eingerahmte Polder geflutet. Die Wasserversorgung Westoverledingens w​ird durch d​en Wasserversorgungsverband Overledingen sichergestellt, d​er zu diesem Zweck e​in Wasserwerk i​n Collinghorst unterhält. Umstritten i​st die Aufstellung e​ines Windrads z​ur Stromversorgung d​es Wasserwerks.[186]

Personen

Söhne und Töchter der Gemeinde

Als Ursprungsort d​es Baptismus i​n Ostfriesland h​aben die Orte Ihren u​nd Ihrhove z​wei bedeutende Geistliche dieses Bekenntnisses hervorgebracht. Harm Willms (1822–1893) w​urde in Ihrhove geboren u​nd trug d​urch seine schriftstellerische Tätigkeit z​ur Ausbreitung d​es Baptismus i​n Ostfriesland, a​ber auch i​n den benachbarten Niederlanden bei. Wiard Popkes (1936–2007), baptistischer Theologe a​us Ihren, w​ar als Professor a​m Theologischen Seminar d​es Bundes Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden i​n Hamburg-Horn tätig.

Johann Niemann (1913–1943) w​ar als deutscher SS-Untersturmführer Angehöriger d​er Lagermannschaft i​m Vernichtungslager Sobibor. Seit Sommer 1942 w​ar er stellvertretender Kommandant d​es Lagers. In Sobibor wurden v​on Mitte 1942 b​is etwa Sommer 1943 mindestens 180000 Juden ermordet.[187] Während dieser Zeit l​egte Niemann e​ine 361 Fotos umfassende Sammlung an. In z​wei Alben u​nd weiteren Einzelfotos h​atte Niemann s​eine Karriere i​n der SS v​om Konzentrationslager Esterwegen über d​ie Verbrechen d​er sogenannten „Euthanasie“ b​is zur „Aktion Reinhard“ i​n Belzec u​nd Sobibor, w​o er maßgeblich für d​ie Umsetzung d​es Mordprogramms verantwortlich war, dokumentiert.[188] Diese Sammlung l​ag Jahrzehntelang a​uf dem Dachboden d​er Familie, b​is schließlich d​er Lokalhistoriker Hermann Adams d​ie Biografie d​es SS-Mannes erforschte. Er kontaktierte dafür e​inen Enkel Niemanns, d​er ihm d​ann die Bilder zeigte. 2015 spendete d​er Enkel d​ie Sammlung d​em Bildungswerk Stanisław Hantz e. V. Das Projekt Topographie d​es Terrors machte d​ie Sammlung i​m Januar 2020 d​er Öffentlichkeit zugänglich. Schließlich erwarb d​as United States Holocaust Memorial Museum i​n Washington d​ie Sammlung,[189] d​ie als „Quantensprung i​n der visuellen Überlieferung d​er Aktion Reinhard“ gilt.[190] Im Ortsteil Völlen w​ird an diesen Kriegsverbrecher erinnert.[191]

Carl Carlton & the Songdogs
Helmut Krumminga (2009)

Unter d​en noch lebenden Personen a​us der Gemeinde s​ind vor a​llem drei Künstler z​u nennen, d​ie sich – w​ie viele Personen a​us dem innerhalb Deutschlands peripher gelegenen Ostfriesland – anderenorts e​inen Namen gemacht haben. Carl Carlton (* 1955 i​n Ihrhove, eigentlich Karl Walter Ahlerich Buskohl) h​at in d​er Rockmusik Spuren hinterlassen. Der Gitarrist w​ar unter anderem für Robert Palmer tätig. Darüber hinaus spielte e​r nicht n​ur in d​en Begleitbands v​on Peter Maffay u​nd Udo Lindenberg, sondern komponierte u​nd produzierte a​uch für d​ie beiden deutschen Rockstars. Daneben w​ar er für weitere bekannte Bands aktiv. Seit 1999 i​st er Leader d​er Band Carl Carlton & t​he Songdogs. Helmut Krumminga (* 1961) w​urde zwar i​m Papenburger Krankenhaus geboren, w​uchs aber i​n Völlenerfehn auf. Er i​st seit 1999 Leadgitarrist b​ei BAP a​ls Nachfolger v​on Klaus „Major“ Heuser. Der Journalist u​nd Schriftsteller Jan Brandt (* 1974 i​n Leer) w​uchs in Ihrhove auf. Er w​ar Journalist b​ei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung u​nd der Süddeutschen Zeitung. Brandt, d​er in Berlin lebt, i​st als Buchautor tätig u​nd veröffentlichte 2011 s​ein Romandebüt Gegen d​ie Welt, d​as für d​en Deutschen Buchpreis nominiert wurde. Er beschreibt d​arin die rebellische Jugendzeit i​n seinem Heimatdorf. Darüber hinaus i​st Hedwig Pruin (* 1939 i​n Flachsmeer) z​u nennen, d​ie von 1994 b​is 2003 niedersächsische Landtagsabgeordnete d​er CDU war. Sie z​og seinerzeit über d​ie Landesliste i​hrer Partei i​n den Landtag i​n Hannover ein. Darüber hinaus w​ar sie Kreistagsabgeordnete i​hrer Partei u​nd ist Ortsbürgermeisterin v​on Ihrhove.

Mit Westoverledingen verbunden

Johann Hinrichs

Unter d​en auswärtig geborenen Persönlichkeiten, d​ie im vorliegenden Gebiet gewirkt haben, befinden s​ich allein d​rei Geistliche. Johann Ludwig Hinrichs (* 1818 i​n Jever; † 1901 i​n Elbing) gehörte n​eben Johann Gerhard Oncken, Julius Köbner u​nd Gottfried Wilhelm Lehmann z​ur Gründergeneration d​er deutschen Baptisten. Hinrichs w​ar Mitbegründer d​er baptistischen Gemeinde i​n Ihren. Als Hinrichs’ Nachfolger w​ar Peter Johannes d​e Neui (* 1828 i​n Ditzumerverlaat; † 1907 i​n George (Lyon County, Iowa)) tätig. Er nutzte Ihren a​ls Ausgangsbasis für ausgedehnte Verkündigungsreisen i​n viele ostfriesische Orte u​nd in d​ie benachbarten Niederlande. Otto Galama Houtrouw (* 1838 i​n Gandersum; † 1933 i​n Oldersum) w​ar von 1867 b​is 1869 d​er reformierte Pastor i​n Ihrhove. Er h​at sich n​eben seiner geistlichen Arbeit v​or allem u​m die ostfriesische Heimatforschung verdient gemacht. Zu nennen i​st unter d​en noch lebenden Personen Helmut Collmann (* 1939 i​n Freiburg a​n der Elbe), d​er im Kindesalter i​ns Overledingerland zog. Collmann w​ar von 1990 b​is 2003 für d​ie SPD Mitglied i​m Niedersächsischen Landtag.[192] Zuvor w​ar der Flachsmeerer (ehrenamtlicher) Landrat d​es Landkreises Leer. Seit d​em 6. September 2002, a​lso noch v​or dem Ausscheiden a​us dem Landtag, w​urde Collmann Präsident d​er Ostfriesischen Landschaft.[193] Im November 2008 w​urde er für weitere s​echs Jahre gewählt.[194] Die niedersächsische SPD entsandte Collmann z​udem 2009 u​nd 2010 i​n die 13. u​nd 14. Bundesversammlung (Wahlen v​on Horst Köhler u​nd Christian Wulff).

Literatur

  • Hans Joachim Albers, Heinrich Schaa u. a.: Ihrhove im Mittelalter. Archäologische, historische und naturwissenschaftliche Spurensuche. 1Druck, Leer 2011, ISBN 978-3-941578-19-7.
  • Hans Joachim Albers: Im Zeitenstrom: Ostfriesische Geschichte; Völlen, Völlenerfehn, Völlenerkönigsfehn, Gemeinde Westoverledingen, Kreis Leer, Ostfriesland. Artline, Bunde-Wymer 2006, ISBN 3-927920-01-0.
  • Theo Douwes, Enno Schnuis: Westoverledingen. Zwischen Moor, Marsch und Geest. Sutton Verlag, Erfurt 2006, ISBN 978-3-86680-068-7.
  • Theo Douwes: Westoverledingen. Zeitsprünge. Sutton Verlag, Erfurt 2009, ISBN 978-3-86680-361-9.
  • Karl-Heinz Sindowski et al.: Geologie, Böden und Besiedlung Ostfrieslands (= Ostfriesland im Schutze des Deiches. Band 1). Selbstverlag, Pewsum 1969.
  • Menno Smid: Ostfriesische Kirchengeschichte (= Ostfriesland im Schutze des Deiches. Band 6). Selbstverlag, Pewsum 1974.
  • Heinrich Schmidt: Politische Geschichte Ostfrieslands (= Ostfriesland im Schutze des Deiches. Band 5). Rautenberg, Leer 1975.
Commons: Westoverledingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
  2. Eberhard Rack: Kleine Landeskunde Ostfriesland, Isensee Verlag, Oldenburg 1998, ISBN 3-89598-534-1, S. 24.
  3. Grundlage der folgenden Absätze über die Böden ist das Werk von Günter Roeschmann: Die Böden Ostfrieslands, in: Sindowski et al.: Geologie, Böden und Besiedlung Ostfrieslands. 1969, S. 51–106 inkl. kartografischer Beilage.
  4. Hermann Adams (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Driever. (PDF; 509 kB) S. 1; abgerufen am 10. März 2012.
  5. Längen (in km) der Hauptschifffahrtswege (Hauptstrecken und bestimmte Nebenstrecken) der Binnenwasserstraßen des Bundes (Memento vom 21. Januar 2016 im Internet Archive) Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes; abgerufen am 21. März 2012.
  6. Nordsee-Handbuch - Südöstlicher Teil, Lister Tief bis Ems, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Hamburg und Rostock, 2011, ISBN 978-3-86987-222-3
  7. Beschreibung des Freizeitpark „Am Emsdeich“. Gemeindeseite Westoverledingen; abgerufen am 21. März 2012.
  8. Beschreibung. Gemeindeseite Westoverledingen; abgerufen am 21. März 2012.
  9. Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen abgerufen am 7. Februar 2012.
  10. Eberhard Rack: Kleine Landeskunde Ostfriesland. Isensee Verlag, Oldenburg 1998, ISBN 3-89598-534-1, S. 115
  11. Flächennutzung. destatis.de; abgerufen am 14. Februar 2012.
  12. Region östlich der Ems. (Memento vom 14. Juli 2010 im Internet Archive; PDF; 2,9 MB) Integriertes ländliches Entwicklungskonzept, S. 17; abgerufen am 1. März 2012.
  13. Regionales Raumordnungsprogramm des Landkreises Leer 2006, (PDF; 587 kB), S. 13 nach ursprünglicher Paginierung, landkreis-leer.de; abgerufen am 1. März 2012.
  14. Hauptsatzung der Gemeinde Westoverledingen. (PDF) Gemeinde Westoverledingen; abgerufen am 1. März 2012. (PDF)
  15. Aktualisierte Klimaweltkarte der Köppen-Geiger-Klimaklassifikation abgerufen am 1. März 2012.
  16. Eberhard Rack: Kleine Landeskunde Ostfriesland. Isensee Verlag, Oldenburg 1998, S. 35ff.
  17. Klima und Wetter für Leer. holidaycheck.de; abgerufen am 1. März 2012.
  18. Niederschlagsdaten nach ehemals kostenfreiem Deutschen Wetterdienst, Normalperiode 1961–1990.
  19. Temperaturangaben, Sonnenstunden sowie Regentage laut Klima und Wetter für Leer. holidaycheck.de; abgerufen am 5. März 2012.
  20. Streit um Schutzgebiet: Landwirte im Kloster Moor müssen zahlen. In: General-Anzeiger, 22. Oktober 2010; abgerufen am 4. März 2012.
  21. Kloster Moor: Fachgremium spricht sich gegen Stellungnahme aus. In: General-Anzeiger, 23. Mai 2009; abgerufen am 4. März 2012.
  22. Reinhard Bojer: Emsländische Heimatkunde im Nationalsozialismus Band 2: Heimatkundliches aus emsländischen Tageszeitungen 1933–1945. Norderstedt 2005. ISBN 3-8334-2453-2, S. 143 f.
  23. Westoverledingen.de: Geschichte der Gemeinde. westoverledingen.de (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) abgerufen am 1. März 2012.
  24. Wiemann, Engelmann: Alte Wege und Straßen in Ostfriesland. 1974, S. 96 ff.
  25. Reinhard Bojer: Emsländische Heimatkunde im Nationalsozialismus Band 2: Heimatkundliches aus emsländischen Tageszeitungen 1933–1945. Norderstedt 2005. ISBN 3-8334-2453-2, S. 1189 f.
  26. Wissenswertes über die Kirchengemeinde. Kirchengemeinde Völlen; abgerufen am 12. März 2012.
  27. Hermann Adams (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Ihrhove (PDF; 777 kB) S. 1; abgerufen am 1. März 2012.
  28. Klaus-Peter Johne: Die Römer an der Elbe: Das Stromgebiet der Elbe im geographischen Weltbild und im politischen Bewusstsein der Griechisch-römischen Antike. Akademie Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-05-003445-9, S. 295.
  29. Wiemann/Engelmann: Alte Wege und Straßen in Ostfriesland. 1974, S. 121ff.
  30. Manfred Jakubowski-Tiessen: Sturmflut 1717: Die Bewältigung einer Naturkatastrophe in der Frühen Neuzeit. Oldenbourg Wissenschaftsverlag. München 1992. ISBN 3-486-55939-7, S. 268.
  31. Völlen, Gemeinde Westoverledingen, Landkreis Leer (PDF; 62 kB) Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft; abgerufen am 4. März 2012.
  32. Albers, Schaa u. a.: Ihrhove im Mittelalter. 2011, S. 180.
  33. Kloster Muhde In: westoverledingen.de; abgerufen am 5. März 2012.
  34. Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010, ISBN 978-3-86795-021-3, S. 180.
  35. Albers, Schaa u. a.: Ihrhove im Mittelalter. 2011, S. 54.
  36. Schmidt: Politische Geschichte Ostfrieslands. 1975, S. 77.
  37. Albers, Schaa: Ihrhove im Mittelalter. 2011, S. 55f.
  38. Schmidt: Politische Geschichte Ostfrieslands. 1975, S. 63
  39. „Up Latter“ und das Südende von Völlen. Häuptling Koppe Hatten war ein „hitziger“ Mann. In: Fehntjer Kurier, 15. Februar 1990; abgerufen am 5. März 2012.
  40. Arend Remmers: Von Aaltukerei bis Zwischenmooren. Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade. Verlag Schuster, Leer 2004, ISBN 3-7963-0359-5, S. 257, weist auf den Unterschied zwischen Fehn als terminus technicus für eine Fehnkanal-Moorsiedlung und der bereits älteren, niederdeutschen Bezeichnung Fehn als Moorgebiet, in dem Torf gegraben wird, hin. Die Literatur spricht zuweilen auch von „echten Fehnsiedlungen“ mit bzw. „unechten“ ohne Fehnkanal.
  41. Walter Deeters: Ostfriesland im Dreißigjährigen Krieg. In: Emder Jahrbuch für historische Landeskunde Ostfrieslands, Band 78, 1998, S. 32–44, hier: S. 39.
  42. Darauf hatte bereits der ostfriesische Geschichtsschreiber Tileman Dothias Wiarda in Band 5 seiner Ostfriesischen Geschichte (Aurich 1795) hingewiesen: „Da indessen durch die langjährigen Einquartierungen diese Kontributionen fast völlig wieder in der Provinz verzehrt wurden, und das Geld immer in Circulation blieb, so läßt sich das aufgeworfene Rätsel einigermaßen auflösen.“ Zitiert in: Walter Deeters: Ostfriesland im Dreißigjährigen Krieg. In: Emder Jahrbuch für historische Landeskunde Ostfrieslands, Band 78, 1998, S. 32–44, hier: S. 43.
  43. Walter Deeters: Ostfriesland im Dreißigjährigen Krieg. In: Emder Jahrbuch für historische Landeskunde Ostfrieslands, Band 78, 1998, S. 32–44, hier: S. 38.
  44. Karl Heinrich Kaufhold; Uwe Wallbaum (Hrsg.): Historische Statistik der preußischen Provinz Ostfriesland. Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1998, ISBN 3-932206-08-8, S. 385 (Quellen zur Geschichte Ostfrieslands, Band 16).
  45. Helmut Sanders: Wiesmoor — Seine Kultivierung und Besiedlung von den Randgemeinden aus. Verlag Mettcker & Söhne, Jever 1990, ISBN 3-87542-006-3, S. 22 ff.
  46. Flachsmeer (PDF; 824 kB) Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft, S. 1; abgerufen am 5. Mai 2012.
  47. Darauf weisen auch Straßennamen wie Im Flachsmeer im Auricher Stadtteil Wallinghausen oder Flachsmeerstraße in der Moormerländer Ortschaft Veenhusen hin.
  48. Wolfgang Henninger: Der Leeraner Leinenreeder Coenraad Zijtsema, in: Hajo van Lengen (Hrsg.): Collectanea Frisica. Beiträge zur historischen Landeskunde Ostfrieslands. Walter Deeters zum 65. Geburtstag. (Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands, Band 74), Ostfriesische Landschaftliche Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Aurich 1995, ISBN 3-925365-86-9, S. 311–340, hier: S. 317–323.
  49. Friedrich Arends: Erdbeschreibung des Fürstenthums Ostfriesland und des Harlingerlandes. Emden 1824. S. 222
  50. Ernst Siebert: Geschichte der Stadt Emden von 1750 bis 1890. In: Ernst Siebert, Walter Deeters, Bernhard Schröer: Geschichte der Stadt Emden von 1750 bis zur Gegenwart. Verlag Rautenberg, Leer 1980, S. 56 (Ostfriesland im Schutze des Deiches, Band 7).
  51. Karl Radtke: 100 Jahre Baptistenkirche Leer, Leer 2000, S. 17.
  52. Michael Heinze: Baptisten. Rhaude.de; abgerufen am 3. März 2012.
  53. Gregor Helms: Die Freikirchen - nur eine unbedeutende Minderheit? In: Ostfriesland. Kalender für Jedermann, Norden 1990, S. 132.
  54. Altreformierte Gemeinde Ihrhove: Historisches. altreformiert-ihrhove.de; abgerufen am 3. März 2012.
  55. Michael Till Heinze: Schifferverein protestierte scharf gegen Projekte. In: Fehntjer Kurier, 8. November 1990; abgerufen am 11. März 2012.
  56. Michael Rademacher: Landkreis Leer. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  57. Michael Till Heinze: 65 russische Gefangene kalkten den Moorboden. In: Fehntjer Kurier, 27. September 1990; abgerufen am 12. März 2012.
  58. Siehe die angegebenen Seiten der Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft, die auf der Seite der Arbeitsgemeinschaft abrufbar sind.
  59. Hermann Adams (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Ihren. (PDF; 636 kB) S. 1; abgerufen am 12. März 2012.
  60. Angaben in diesem Absatz aus: Albert Janssen: Der Landkreis Leer 1930 bis 1934 und die Rolle des Landrats Dr. Conring im Übergang von der Demokratie zur NS-Diktatur. In: Herbert Reyer (Hrsg.): Ostfriesland zwischen Republik und Diktatur, Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1998, ISBN 3-932206-10-X, S. 299–378, hier: S. 354 ff.
  61. Herbert Reyer: Der bedrohliche Alltag unterm Nationalsozialismus. SA- und SS-Terror in Ostfriesland in den Jahren 1933–1945. In: Herbert Reyer (Hrsg.): Ostfriesland im Dritten Reich. Die Anfänge der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft im Regierungsbezirk Aurich 1933–1945. Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1999, ISBN 3-932206-14-2, S. 83–96, hier: S. 94.
  62. Hillard Delbanco: Kirchenkampf in Ostfriesland 1933–1945 (Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands, Band 68), Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1988, ISBN 3-925365-36-2, S. 50 f.
  63. Großwolder wollen „Oll Willm“ ehren. In: General-Anzeiger, 7. Februar 2011; abgerufen am 9. März 2012.
  64. Auch Jhrhover Juden starben in Konzentrationslagern. In: Sonntags-Report, 2. Juni 2000; abgerufen am 13. März 2012.
  65. Michael Till Heinze: Juden in Ihrhove. rhaude.de; abgerufen am 12. März 2012.
  66. Enno Eimers: Kleine Geschichte der Stadt Leer. Verlag Schuster, Leer 1993, ISBN 3-7963-0293-9, S. 109.
  67. Hermann Adams (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Ihrhove. (PDF; 777 kB) S. 2; abgerufen am 9. März 2012.
  68. Hermann Adams (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Ihren. (PDF; 636 kB) S. 2; abgerufen am 9. März 2012.
  69. Hermann Adams (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Driever. (PDF; 509 kB) S. 2; abgerufen am 9. März 2012.
  70. Bernhard Parisius: Viele suchten sich ihre Heimat selbst. Flüchtlinge und Vertriebene im westlichen Niedersachsen (Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands, Band 79), Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 2004, ISBN 3-932206-42-8, S. 34.
  71. Enno Eimers: Kleine Geschichte der Stadt Leer. Verlag Schuster, Leer 1993, ISBN 3-7963-0293-9, S. 110.
  72. Bernhard Parisius: Viele suchten sich ihre Heimat selbst. Flüchtlinge und Vertriebene im westlichen Niedersachsen (Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands, Band 79), Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 2004, ISBN 3-932206-42-8, S. 78/79.
  73. Ausstellung erinnert an die große Sturmflut im Jahr 1962. In: General-Anzeiger, 2. Februar 2012; abgerufen am 21. März 2012.
  74. Dörfer waren auf diese Fähre angewiesen. michaeltillheinze.de; abgerufen am 9. März 2012.
  75. Eckart Krömer: Kleine Wirtschaftsgeschichte Ostfrieslands, Verlag Soltau-Kurier, Norden 1991, ISBN 3-922365-93-0, S. 112 ff.
  76. Enno Eimers: Kleine Geschichte der Stadt Leer. Verlag Schuster, Leer 1993, ISBN 3-7963-0293-9, S. 119.
  77. Bericht der Bundesnetzagentur zum Stromausfall. (PDF; 359 kB) 31 S.; abgerufen am 5. März 2012.
  78. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 263.
  79. Die Einwohnerzahl von 1973 wird auf der Seite der Gemeinde Westoverledingen unter dem Stichwort Zahlen, Daten, Fakten angegeben. Die Daten von 1975 bis 1985 stammen aus: Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff., die Daten ab 1987 sind vom Niedersächsischen Landesamt für Statistik.
  80. Absolute Bevölkerungsentwicklung 2009–2030. wegweiser-kommune.de; abgerufen am 12. Februar 2016.
  81. Wohlwollender Blick zurück aufs Jahr 2011. ga-online.de; abgerufen am 10. März 2012.
  82. Die Daten von 1975 bis 1985 stammen aus: Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff., die Daten ab 1987 sind vom Niedersächsischen Landesamt für Statistik.
  83. Arend Remmers: Von Aaltukerei bis Zwischenmooren. Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade. Verlag Schuster, Leer 2004, ISBN 3-7963-0359-5, S. 239.
  84. Zahlen, Daten, Fakten In: westoverledingen.de; abgerufen am 1. März 2012.
  85. Sprengel Ostfriesland; abgerufen am 1. März 2012.
  86. Ev.-ref. Kirche: Synodalverband Südliches Ostfriesland; abgerufen am 1. März 2012.
  87. Dekanat Ostfriesland. (Memento vom 13. Dezember 2016 im Internet Archive) Bistum Osnabrück; abgerufen am 1. März 2012.
  88. Karl Radtke; Baptistengemeinde Ihren (Hrsg.): 150 Jahre Baptisten-Gemeinde Ihren. Ihren 1996.
  89. Gerrit Jan Beuker; Synode der EAK in Niedersachsen (Hrsg.): Umkehr und Erneuerung. Aus der Geschichte der Evangelisch-altreformierten Kirche in Niedersachsen 1838–1988. 2. Auflage. Hellendoorn, Bad Bentheim 1988, ISBN 3-929013-04-5, S. 210–229.
  90. Klaus von Beyme: Das politische System der Bundesrepublik Deutschland: Eine Einführung, VS Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-531-33426-3, S. 100, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, 22. Mai 2011.
  91. Theodor Schmidt: Untersuchung der Statistik und einschlägiger Quellen zu den Bundestagswahlen in Ostfriesland 1949–1972. Ostfriesische Landschaft, Aurich 1978, S. 54, für die folgenden statistischen Angaben zu den Bundestagswahlen bis 1972 siehe der dortige kartografische Anhang.
  92. Bundestagswahl 2002. wahlen-ler.info; zum Gemeindeergebnis herunterscrollen; abgerufen am 8. März 2012.
  93. Bundestagswahl 2005, zum Gemeindeergebnis herunterscrollen, wahlen-ler.info; abgerufen am 8. März 2012.
  94. Bundestagswahl 2009, zum Gemeindeergebnis herunterscrollen, wahlen-ler.info; abgerufen am 8. März 2012.
  95. Ergebnis der Kommunalwahl 2021 auf votemanager.kdo.de; abgerufen am 20. September 2021.
  96. Gemeinde Westoverledingen – Bürgermeister (Memento vom 26. Oktober 2016 im Internet Archive), westoverledingen.de; abgerufen am 19. Dezember 2016.
  97. Westoverledinger Rat weitet Bürgerfragestunden aus, westoverledingen.de; abgerufen am 19. Dezember 2016.
  98. Stichwahl in Westoverledingen: Theo Douwes vorn, NDR.de, aufgerufen am 29. Oktober 2016.
  99. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, nds-voris.de; abgerufen am 19. Dezember 2016.
  100. wahlen.statistik.niedersachsen.de; abgerufen am 19. September 2021.
  101. Kreisverwaltung Leer: Landtagswahl 2017 Wahlkreis 84 Erststimmen
  102. Ergebnisse der Bundestagswahl 2017 im Wahlkreis, aufgeschlüsselt nach Städten und (Samt-)Gemeinden
  103. Ostfriesland: Weitere Kandidaten schaffen Sprung nach Berlin über Landeslisten. Abgerufen am 28. September 2021.
  104. Westoverledingen hat die Doppik schon eingeführt. ga-online.de; abgerufen am 9. März 2012
  105. Im Minus: Die Schulden in der Region. ga-online.de; abgerufen am 9. März 2012.
  106. Zahlen, Daten, Fakten. westoverledingen.de; abgerufen am 9. März 2012.
  107. Standortprofil. Seiten des Kommunalen Standort-Informationssystems Niedersachsen; abgerufen am 7. März 2012.
  108. Hauptsatzung für die Gemeinde Westoverledingen. (PDF; 106 kB) Gemeinde Westoverledingen, 28. Dezember 2018, S. 7, abgerufen am 9. Juni 2021.
  109. Lebendiger Austausch zwischen Pozega und Westoverledingen. Lesen weltweit (Portal des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) im Rahmen des Deutschen Bildungsservers); abgerufen am 6. März 2012.
  110. Ostfriesisches Schulmuseum Folmhusen. abgerufen am 3. März 2012.
  111. Mühlenensemble in Mitling-Mark mit der Sammlung „Omas Küche“. Gemeinde Westoverledingen; abgerufen am 4. März 2012.
  112. Museum „Vom Korn zum Brot“ in Mitling-Mark. Gemeinde Westoverledingen; abgerufen am 4. März 2012.
  113. Museumsbauernhaus Neemann beim historischen Dorfplatz Ulenhoff. Gemeinde Westoverledingen; abgerufen am 4. März 2012.
  114. Smid: Ostfriesische Kirchengeschichte. 1974, S. 42, 44.
  115. Wilhelm Korte: Chronik der Gemeinde Esklum: Das mittelalterliche Esklum. abgerufen am 1. März 2012.
  116. Hermann Haiduck: Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Küstenraum. Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1986, ISBN 3-925365-07-9, S. 177.
  117. Albers, Schaa: Ihrhove im Mittelalter. 2011, S. 174–176, 180f.
  118. Mitling-Mark. (PDF; 34,5 kB) Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft; abgerufen am 1. März 2012.
  119. Steenfelde. (Memento vom 5. September 2010 im Internet Archive) Genealogie-Forum; abgerufen am 1. März 2012.
  120. Justin Kroesen, Regnerus Steensma: Kirchen in Ostfriesland und ihre mittelalterliche Ausstattung. Michael Imhof, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-159-1, S. 55, 139–142.
  121. Ingeborg Nöldeke: Verborgene Schätze in ostfriesischen Dorfkirchen – Hagioskope, Lettner und Sarkophagdeckel – Unbeachtete Details aus dem Mittelalter. Isensee Verlag, Oldenburg 2014, ISBN 978-3-7308-1048-4, S. 142 ff.
  122. Website der Kirchengemeinde Grotegaste (Memento vom 7. September 2010 im Internet Archive) abgerufen am 1. März 2012.
  123. Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010, ISBN 978-3-86795-021-3, S. 178 f.
  124. Siehe das Werkverzeichnis in: Ev.-ref. Kirchengemeinde Aurich (Hrsg.): Orgelstadt Aurich. Selbstverlag, Aurich 2003, S. 29–33.
  125. Orgel in Mitling-Mark. NOMINE e. V.; abgerufen am 1. März 2012.
  126. Orgel in Driever. NOMINE e. V.; abgerufen am 1. März 2012.
  127. Hermann Adams: Ihrhove, Gemeinde Westoverledingen, Landkreis Leer (PDF, 48 kB) Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft, S. 4; abgerufen am 4. März 2012.
  128. Windmühle Westoverlendingen. Niedersächsische Mühlenstraße; abgerufen am 4. März 2012.
  129. Fluttermühle Grotegaste. Niedersächsische Mühlenstraße; abgerufen am 4. März 2012.
  130. Mühle Völlenerfehn ist (fast) Geschichte. In: General-Anzeiger, 29. Dezember 2009; abgerufen am 4. März 2012.
  131. Allgemeine Wallhecken-INFO @1@2Vorlage:Toter Link/westoverledingen.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. westoverledingen.de; abgerufen am 14. März 2012.
  132. Friesenbrücke bei Weener mit Unterems. Bildarchiv der Bundesanstalt für Wasserbau; abgerufen am 3. März 2012.
  133. Wasserbauwerke in Ostfriesland. (Memento vom 16. Januar 2016 im Internet Archive; PDF; 297 kB) Regionales Pädagogisches Zentrum Aurich, Arbeitskreis Kulturlandschaft; abgerufen am 4. März 2012.
  134. Der ganze Ort und viele Gäste feiern Bottermarkt. In: General-Anzeiger, 9. Juni 2010; abgerufen am 5. März 2012.
  135. Bottermarkt lockte wieder Tausende. In: Ostfriesen-Zeitung, 29. Juni 2009; abgerufen am 5. März 2012.
  136. 600 Trecker-Oldies in Flachsmeer. In: General-Anzeiger, 13. Juli 2009; abgerufen am 5. März 2012.
  137. Absage des 10. Oldtimer-Treffen. Schlepperfreunde Flachsmeer; abgerufen am 12. Februar 2016.
  138. 16 Teams starten beim Drachenbootrennen. In: Ostfriesen-Zeitung, 3. Juni 2010; abgerufen am 5. März 2012.
  139. Jazz-Festival In: westoverledingen.de; abgerufen am 8. März 2012.
  140. Frühere Gegner greifen Concordia unter die Arme, Nordwest-Zeitung, 16. Juli 2004; abgerufen am 2. März 2012.
  141. Internetauftritt des Sportfischerverein Westoverledingen e. V. abgerufen am 25. Juni 2012.
  142. Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen. direkter Link auf die Seite nicht möglich. Vorgehensweise: Anklicken von „Regionaldatenbank“, ohne Anmelden „Weiter“, als Gast „Weiter“, Auswählen „Sportstättenerhebung“ und „Zeit und Region festlegen“, Anklicken „Einheits/Samtgemeinde“, Auswählen von Westoverledingen (dazu herunterscrollen auf lfd. Nr. 457022), Anklicken von „Tabelle erstellen und anzeigen“; abgerufen am 3. März 2012.
  143. Marron C. Fort: Niederdeutsch und Friesisch zwischen Lauwerzee und Weser. (PDF; 115 kB) In: Hans-Joachim Wätjen (Hrsg.): Zwischen Schreiben und Lesen. Perspektiven für Bibliotheken, Wissenschaft und Kultur. Festschrift zum 60. Geburtstag von Hermann Havekost. Oldenburg 1995.
  144. Helmut Lensing: Die Beseitigung des Niederländischen als Kirchensprache in der altreformierten Kirche der Grafschaft Bentheim durch den NS-Staat 1936–1939. In: Emsländische Geschichte. Band 15, 2008, S. 237–287, ISSN 0947-8582.
  145. Ulrich Scheuermann: „Sprache“ in Ostfriesland. In: Karl-Ernst Behre, Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft. Aurich 1995, ISBN 3-925365-85-0, S. 350.
  146. Ratssitzung auf Platt hat Theater-Charakter. In: General-Anzeiger, 9. Dezember 2010; abgerufen am 2. März 2011.
  147. Plattdeutsch ist eine Herzensangelegenheit. General-Anzeiger, 27. Oktober 2009; abgerufen am 3. März 2012.
  148. Auch die Völlener wollen einen Dorfladen. In: General-Anzeiger, 4. September 2010; abgerufen am 7. März 2012.
  149. Standortprofil. Seite des Kommunalen Standort-Informationssystems Niedersachsen; abgerufen am 7. März 2012.
  150. Standortprofil. Seite des Kommunalen Standort-Informationssystems Niedersachsen; abgerufen am 7. März 2012.
  151. Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Excel-Datei, Zeile 2221
  152. arbeitsagentur.de (Link nicht abrufbar)
  153. Müsing insolvent - Mehr als 750 Arbeitsplätze gefährdet. In: Die Welt.
  154. Rückschläge für Westoverledingen. noz.de; abgerufen am 31. März 2012.
  155. Im Gründerpark haben sich 34 Firmen angesiedelt. General-Anzeiger, 25. August 2009; abgerufen am 7. März 2012.
  156. Erdgas-Konzern gibt dem Druck nach. In: General-Anzeiger, 3. August 2011; abgerufen am 5. März 2012.
  157. „Wir sind keine aggressiven Investoren“. In: General-Anzeiger, 12. Januar 2012; abgerufen am 5. März 2012.
  158. 75 Jahre Plock Elektro GmbH in Völlenerfehn. In: General-Anzeiger, 14. August 2009; abgerufen am 7. März 2012.
  159. Leer liegt mit 384.000 Tonnen (Erhebungsjahr: 2006) auf dem achten Rang. Zum Vergleich: Die drei höchsten Werte wurden ermittelt im Landkreis Cuxhaven (564.000 Tonnen), im Landkreis Unterallgäu (451.000 Tonnen) und im Kreis Schleswig-Flensburg (448.000 Tonnen). Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik, zitiert in: Ostfriesischer Kurier, 14. August 2008, S. 12.
  160. Sinkender Butterpreis bringt viel Unruhe. In: Ostfriesen-Zeitung, 5. Februar 2010; abgerufen am 1. März 2012.
  161. Kein Ende in Sicht bei Biogas-Boom. In: Ostfriesen-Zeitung, 25. November 2010; abgerufen am 7. März 2012.
  162. Biogasanlagen machen Ackerland teuer. In: Ostfriesen-Zeitung, 24. Juni 2011; abgerufen am 1. März 2012.
  163. Hohe Pachten machen Landwirten zu schaffen. In: General-Anzeiger, 11. August 2011; abgerufen am 1. März 2012.
  164. Mitgliederliste. (Memento vom 29. April 2015 im Internet Archive; PDF; 134 kB) Verein „ONNO – ostfriesisches Netzwerk für Ökologie – Region – Zukunft“; abgerufen am 1. März 2012.
  165. Die große Zeit der Spargel-Liebhaber. In: General-Anzeiger, 4. Mai 2011; abgerufen am 7. März 2012.
  166. Gemeinden zählten weniger Spontangäste. In: General-Anzeiger, 26. Januar 2012; abgerufen am 5. März 2012.
  167. Datenspiegel 2011. (PDF; 2 S.) S. 2, landkreis-leer.de; abgerufen am 7. März 2012.
  168. Weg frei für Rösser und Reiter. In: General-Anzeiger, 14. September 2011; abgerufen am 5. März 2012.
  169. 1200 Besucher kamen zum Pferdefestival. In: General-Anzeiger, 4. Mai 2011; abgerufen am 7. März 2012.
  170. Neulinge müssen Kopf einziehen. In: General-Anzeiger, 10. Mai 2010; abgerufen am 7. März 2012.
  171. Staffelfahrt eröffnet Ems-Kreuzfahrtweg. noz.de; abgerufen am 7. März 2012.
  172. Kreuzfahrtweg: Station 2. Station 2. Die Mühle Mitling-Mark und die Ozeanriesen. (Memento vom 12. August 2011 im Internet Archive; PDF; 2,6 MB) abgerufen am 7. März 2012.
  173. Straße der Wasserbauwerke. westoverledingen.de; abgerufen am 7. März 2012.
  174. Streckenverlauf In: nordwestreisemagazin.de; abgerufen am 3. März 2012.
  175. Mühlen im Landkreis Leer In: niedersächsische-mühlenstrasse.de; abgerufen am 26. März 2012.
  176. Website der Stiftung Het Tuinpad Op/In Nachbars Garten, teilnehmende Gärten finden sich im Menüpunkt Gärten; abgerufen am 7. März 2012.
  177. Hermann Adams (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Ihrhove (PDF; 777 kB), S. 5; abgerufen am 3. März 2012.
  178. Bauprojekt Bremen – Groningen (Wunderline). abgerufen am 29. September 2019
  179. Startseite anrufbus-leer.de; abgerufen am 3. März 2012.
  180. Schulen in Westoverledingen In: westoverledingen.de; abgerufen am 3. März 2012.
  181. Kindergärten In: westoverledingen.de; abgerufen am 9. März 2012.
  182. Startseite des Internet-Auftritts (Memento vom 26. Mai 2013 im Internet Archive) In: der-kinder-bauernhof.de; abgerufen am 9. März 2012.
  183. Verlagsgeschichte In: oz-online.de; abgerufen am 22. März 2012.
  184. Freizeit GmbH schloss mit einem Fehlbetrag ab. In: General-Anzeiger, 14. Dezember 2010; abgerufen am 7. März 2012.
  185. Webseiten der Muhder Sielacht und der Overledinger Deichacht. abgerufen am 3. März 2012.
  186. Noch keine Entscheidung zu Wasserwerk-Windrad In: General-Anzeiger, 20. August 2015; abgerufen am 12. Februar 2016.
  187. Thomas Sandkühler: Rezension zu: Cüppers, Martin; Gerhardt, Annett; Graf, Karin; Hänschen, Steffen; Kahrs, Andreas; Lepper, Anne; Ross, Florian: Bildungswerk Stanislaw Hantz e.V.; Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart (Hrsg.): Fotos aus Sobibor. Die Niemann-Sammlung zu Holocaust und Nationalsozialismus. Berlin 2020. ISBN 978-3-86331-506-1 In: H-Soz-Kult, 18. März 2020,
  188. Fotos aus Sobibor. Die Niemann-Sammlung zu Holocaust und Nationalsozialismus. In: Stiftung Topographie des Terrors.
  189. United States Holocaust Memorial Museum Acquires Sobibor Perpetrator Collection. In: United States Holocaust Memorial Museum, 28. Januar 2020 (englisch)
  190. Feierndes Mordpersonal im Holocaust. Abgerufen am 12. Februar 2020.
  191. Neue Hinweise auf Verbrechen. Denkmal für SS-Mann in Ostfriesland sorgt für Diskussion. Unter der Inschrift „Unseren gefallenen Helden“ liegt Johann Niemann begraben. Das Problem: Er war der stellvertretende Lagerkommandant des NS-Vernichtungslagers Sobibor. Nun überlegt die Gemeinde in Ostfriesland, wie sie damit umgehen kann. Hannoversche Allgemeine, 4. Februar 2020. Eingesehen am 18. Dezember 2021
  192. Seite des Archivs der sozialen Demokratie. Internet-Präsenz der Friedrich-Ebert-Stiftung; abgerufen am 7. März 2012.
  193. Seite über den Landschaftspräsidenten. Ostfriesischen Landschaft; abgerufen am 7. März 2012.
  194. Collmann bleibt Präsident. In: Ostfriesen-Zeitung, 1. Dezember 2008; abgerufen am 8. Oktober 2012.
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